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25.05.2023 PSCS: Förderpilot gewinnt beide Rennen
Porsche Le Castellet 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der PSCS absolvierte in Le Castellet den zweiten Saisonlauf © foto-reinhardt.com

Selbst schwierige Witterungs- und Streckenbedingungen konnten Johannes Kapfinger nicht bremsen: Der 20-Jährige gewann im südfranzösischen Le Castellet sowohl das Sprint- als auch das Endurance-Rennen des GT3 Cup innerhalb der Porsche Sprint Challenge Suisse.

Für Johannes Kapfinger lief es im Sprintrennen des GT3 Cups auch auf regennasser Rennstrecke nahezu perfekt: Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG übernahm von der Pole-Position aus direkt die Führung und gab sie auf dem abtrocknenden Kurs bis ins Ziel nicht wieder her. Platz 2 ging mit 2,5 Sekunden Rückstand an Alexander Schwarzer, der mit dem rund 510 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Generation gleich beim Start zwei Positionen gewann: Ernst Keller, der GT3-Cup-Meister von 2018, musste in der zweiten Runde aufgeben, während sich Peter Hegglin nach einem Zwischenfall als Vorletzter wieder einreihte. Er wurde Zwölfter.

Die Aufholjagd des Tages legte Gregor Burkhard hin. Eine Sportstrafe wegen eines Vergehens beim ersten PSCS-Wochenende in Spielberg hatte ihn in der Startaufstellung um fünf Plätze zurück auf die neunte Position versetzt. Nach der Auftaktrunde lag er schon wieder auf Rang 3. Im Ziel fehlten ihm nur 0,413 Sekunden auf Schwarzer. Vierter wurde Marc Arn, der sich im siebten Umlauf an Jan Klingelnberg vorbeischieben konnte. Die schnellste Rennrunde sicherte sich indes William Mezzetti: Der Italiener hatte nach Runde 4 den Wechsel auf Trockenreifen gewagt. Mehr als Platz 13 sprang für ihn aber nicht mehr raus.

Das Endurance-Rennen über 28 Runden auf der 5,842 Kilometer langen Grand-Prix-Variante stellte Kapfinger vor grössere Herausforderungen. Dies begann für ihn bereits mit der Qualifying-Gruppe 1, die nassere Bedingungen vorfand als die Gruppe 2. Für den Passauer bedeutete dies: Startplatz 2 hinter Alexander Schwarzer innerhalb der Klasse 1 für GT3-Cup-Teilnehmer und Position 13 in der Gesamtwertung aller Fahrzeuge. An Schwarzer ging er in Runde 4 vorbei und übernahm die Klassenführung – die er bei seinem Pflichtboxenstopp, der wegen einer Safety-Car-Phase unglücklich getimt war, zunächst an William Mezzetti verlor. Kapfinger liess jedoch Slickreifen montieren und rückte die Verhältnisse in Runde 17 wieder gerade. Wenig später lag er auch in der Gesamtwertung auf Rang 1. Im Ziel hatte er fast zwölf Sekunden Vorsprung auf den Italiener, der erneut die schnellste Rennrunde gedreht hatte. Als Dritter beendete Gregor Burkard das Rennen knapp vor Marc Arn und Schwarzer.

In der Gruppe GT4 Clubsport liess sich zunächst Cayman-Fahrer Markus Lietzau als Sieger feiern, beim Langstreckenlauf hatte dann Patrick Schetty die Nase vorn. Im Sprintrennen der Gruppe Open GT setzte sich der US-Amerikaner Dustin Blattner als Teilnehmer der Porsche Track Experience vor Michael Kapfinger durch, dem Zwillingsbruder von Johannes. Beide pilotierten einen Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Neunelfer-Generation 992 mit Renn-ABS und Traktionskontrolle. Dritter wurde Wolfgang Triller mit dem Vorgängermodell des 911 GT3 Cup. Den kürzeren Lauf der Porsche Drivers Competition Suisse konnte Margret Melse in der Classic-Wertung für sich entscheiden, bei der längeren Ausgabe des Gleichmässigkeits-Wettbewerbs lag Robert Schwaller vorn. Die Chrono-Klasse gewann jeweils Nicolas Garski.

Gregor Burkard Le Castellet 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gregor Burkard (rechts) wurde in beiden GT3-Rennen jeweils Dritter © foto-reinhardt.com

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23.05.2023 Weekend-Report 13/2023
Ellis Marciello Nuerburgring 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die besten Schweizer: Ellis (Mitte) und Marciello (r.) © Archiv Marciello

Zu einem Schweizer Gesamtsieg bei den 24h Nürburgring reichte es bei der 51. Ausgabe nicht ganz. Die schnellsten Eidgenossen waren Raffaele Marciello und Philip Ellis auf Rang 3.

Nach der Absage des Imola-GP stand das vergangene Wochenende international ganz im Zeichen der 24 Stunden am Nürburgring. Mit dabei auch rund 20 Schweizer RennfahrerInnen. Die Hoffnung auf einen zweiten Schweizer Gesamtsieg nach 2015 (Nico Müller) war berechtigt, erfüllte sich aber leider nicht. Das beste Schweizer Duo war Raffaele Marciello und Philip Ellis zusammen mit Teamkollege Luca Stolz im Mercedes AMG GT3 von Bilstein auf Platz 3 mit einem Rückstand von 1:44 min auf den siegreichen Frikadelli-Ferrari. Bester Audi-Pilot auf Rang 6 war Patric Niederhauser zusammen mit Christopher Haase und Christopher Mies. Ebenfalls unter den Top 10 landete der mit Schweizer Lizenz fahrende Italiener Marco Mapelli auf einem Lamborghini von ABT Sportsline. Kein Glück hatte Ricardo Feller. Der Aargauer kam bei seinem Doppelstart nicht über Platz 11 hinaus. Mit dem Audi mit der #1 lag Feller zwar zeitweise in Führung, das Team kassierte aber im ersten Renndrittel diverse Strafen und Teamkollege Frédéric Vervisch rutschte kurz nach Halbzeit auf einer nicht angezeigten Ölspur in die Streckenbegrenzung.

Born Miklas Nuerburgring 2023 png Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Miklas Born gewann am Nürburgring die GT4-Klasse © Archiv Born

Eine starke Leistung bot auch Miklas Born. Der Basler durfte sich in der mit 16 Autos stark besetzten GT4-Klasse über Gesamtrang 20 und Platz 1 in seiner Klasse freuen. Über einen Klassensieg freuten sich auch Michael und Martin Kroll mit ihrem BMW M3 E46 GTR von Hofor Racing in der SP6.

Grund zum Jubeln hatte auch Léna Bühler beim dritten Rennen zur F1 Academy. Im zweiten Heat schied die Westschweizerin in Führung liegend noch mit einem Getriebeproblem aus, im dritten Durchgang am Sonntag sicherte sich Bühler den ersten Sieg in der Ladies-Meisterschaft. Kurz vor Halbzeit ihrer ersten Acamedy-Saison liegt Bühler mit insgesamt schon vier Podestplätzen auf dem dritten Gesamtrang. Es führt weiter die Spanierin Marta Garcia.

Einen guten Saisoneinstand hatte auch Allrounder Kevin Gilardoni. Der Sieger der Rally del Ticino 2022 fuhr beim Auftakt des Italian GT Endurance Championship in Pergusa/Sizilien mit einem Lamborghini Huracán auf Platz 2. Schneller war nur Ex-Formel-1-Pilot Giancarlo Fisichella.

Gilardoni Pergusa 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kevin Gilardoni ist nicht nur im Rallye-Auto schnell © Italian GT

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22.05.2023 Slalom Bure: Alles läuft für die Bürkis
Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Formel-3-Pilot Philip Egli feierte in Bure seinen 47. Tagessieg © Eichenberger

Der fünfte Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Bure (JU) hat aus drei möglichen Titelkandidaten zwei gemacht. Beim Finale in Chamblon kommt es damit zur Wiederauflage «Bürki vs. Bürki».

War das die Entscheidung? Beim fünften Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Bure (JU) wurde der bis dato Gesamtführende Christian Bralla in seiner Gruppe nur Siebter. Der Tessiner hat sich damit ein Rennen vor Schluss aus dem Kreis der Titelanwärter verabschiedet. Nur noch die beiden Bürkis, Martin und Martin Oliver, sind vor dem Saisonfinale in Chamblon am 25. Juni verlustpunktfrei.

Bralla befand sich in den ersten vier Slaloms in bestechender Form. Der Fahrer des grauen Fiat X1/9 war in der E1 1600-2000 cm3 bisher ungeschlagen. Selbst Freund und Markenkollege Christian Darani, im Vorjahr oft schnellster Tourenwagenfahrer, musste neidlos anerkennen, dass sein Namensvetter in diesem Jahr schneller ist. In Bure, beim fünften Lauf, endete die beeindruckende Serie Brallas abrupt. Mit Torfehlern in beiden Läufen musste sich der Bure-Neuling geschlagen geben.

Damit wird die Meisterschaft 2023 in Chamblon zwischen den beiden Bürkis ausgemacht. Es sei denn, bei beiden schlägt die Defekthexe zu. Dann geht das grosse Rechnen von vorne los. In Bure war es der neunmalige Slalom-Meister Martin Bürki, der die schnellste Tourenwagenzeit fuhr und einmal mehr beweisen konnte, dass mit ihm, wenn’s ums Eingemachte geht, immer zu rechnen ist. Vom zehnten Titel will Bürki aber noch nicht träumen. «Es kann immer etwas passieren», sagt der Routinier. «Wir werden erst im Ziel in Chamblon sehen, ob es reicht oder nicht.»

Buerki II Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am BMW E33 von Bürki II. gab es in der Pause viel zu reparieren © Eichenberger

Dass Martin Oliver Bürki noch immer Titelchancen hat, ist nicht selbstverständlich. Im ersten Lauf in Bure brannte sein BMW E33 nach der ersten Zieldurchfahrt. «Ein Ölschlauch ist abgerissen», erzählt der Amsoldinger. «Nur mit der Hilfe einiger Kollegen konnte ich am zweiten Lauf teilnehmen.» Einer der Helfer war Tom Huwiler. Der Markenkollege von Bürki war bereits auf dem Nachhauseweg, als er nochmals umdrehte. «An meinem BMW E30 gab’s ein Motorenproblem. Was genau kaputt ist, müssen wir noch analysieren. Dass ich umkehre, wenn ein andere Fahrer Hilfe braucht, ist selbstverständlich!»

Im Kampf um den Tagessieg war es nach dem ersten Durchgang ultraspannend. Die Top 3, Lukas Eugster, Philip Egli und Marcel Maurer, waren auf dem selektiven, 5,3 Kilometer langen Parcours (in dieser Reihenfolge) nur durch sieben Zehntelsekunden getrennt. Dann montierte Rekord-Tagessieger Egli frische Reifen und fuhr in 2:27,820 min Bestzeit und sicherte sich so seinen 47. Tagessieg. Eugster musste sich mit Rang 2 begnügen. Dem Ostschweizer fehlten 0,5 Sekunden auf Eglis Zeit. Maurer lag weitere 0,6 Sekunden dahinter auf Rang 3. «Ich spüre die Pause von 2022», sagt Letzterer. «Aber ich taste mich langsam wieder an die beiden heran. Und der knappe Rückstand auf einer so langen Strecke stimmt mich zuversichtlich. Zuletzt bin ich 2018 in Bure gefahren. Und damals regnete es.»

Bralla Darani Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Titel ade: Christian Bralla (l.) mit Markenkollege Darani © Eichenberger

Auch Eugster war mit seinem Abschneiden trotz einer erneuten Niederlage gegen Egli sehr zufrieden. «Ich war gegenüber dem Vorjahr zwei Sekunden schneller. Und viel hat auf Philip nicht gefehlt. Dass er frische Reifen montieren musste, zeigt, dass er alle Register ziehen muss, um vorne zu bleiben. Und auch wir haben auf der Motorenseite noch etwas in petto. Es bleibt also spannend.»

Tagessieger Egli strahlte nach seinem vierten Saisonsieg: «Ich hatte schon am Morgen eine 30er Zeit gefahren und verzichtete deshalb im ersten Lauf auf frische Reifen. Im zweiten zog ich sie dann auf und konnte mich so an die Spitze setzen. Kompliment an meine beiden direkten Gegner. Die sind stark gefahren. Die Abstände waren wirklich sehr knapp. So macht es richtig Spass!»

Hinter den Top 3 liess sich Lionel Ryter die viertschnellste Zeit notieren. Dem Walliser fehlten auf seinem Tatuus-Renault zwar vier Sekunden auf Maurer & Co. Von den restlichen Formelautos setzte er sich aber deutlich ab.

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Burri liegt in der Gesamtwertung auf Platz 3 © Eichenberger

Hinter dem schnellsten Tourenwagenfahrer Bürki folgte Christian Darani (Sieger in der E1, 1600 bis 2000 cm3) und Stephan Burri in der hubraumidentischen Klasse der Interswiss. Das Duell bei den IS-Porsches mit mehr als 2500 cm3 entschied Matthias Bischofberger zu seinen Gunsten. Nach dem ersten Durchgang lag Christoph Zwahlen noch in Führung. Zu den weiteren Klassensiegern in Bure gehörten Richard Winiger (Porsche 991 Cup, E1 mehr als 3000 cm3), Mattia Stacci (BMW M3 E30, E1 2001 bis 2500 cm3), Andreas Helm (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett, IS 2001 bis 2500 cm3) sowie Rudi Oberhofer (VW Golf, IS bis 1600 cm3).

Schon am Samstag (im Rahmen der LOC) wurde der Suzuki Swiss Racing Cup ausgetragen. Den Sieg sicherte sich Marcel Muzzarelli – eine halbe Sekunde vor Sandro Fehr und dem Drittplatzierten Patrick Flammer (plus 1,2 Sekunden).

Weitere Infos zum Slalom von Bure finden Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
24./25. Juni, Chamblon

Oberhofer Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rudi Oberhofer ist hinter Burri bisher zweitbester IS-Pilot 2023 © Eichenberger

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17.05.2023 Joël Grand setzt 2023 auf Wolf Racing
Joel Grand 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand fährt 2023 einen Wolf F1 Mistral GB08 © Archiv Grand

Joël Grand wird in dieser Saison mit einem Wolf F1 Mistral an der Schweizer Berg-Meisterschaft teilnehmen. Allerdings wird sich der Walliser nur bei zwei bis drei Rennen in der E2 SS mit Burgermeister, Egli, Balmer & Co. messen können.

Joël Grand zählt zu den schnellsten Schweizer Bergrennfahrern. Im vergangenen Jahr ist der 35-jährige Walliser mit einem 999 cm3 starken Osella PA21 JRB in seiner Klasse von Rekord zu Rekord gefahren. Und beim Saisonfinale am Gurnigel nahm Grand im Reynard 97D von Simon Hugentobler Platz.

Um auch in diesem Jahr an der Berg-SM teilnehmen zu können, musste sich Grand nach einer neuen Lösung umschauen. Und die fand er in Frankreich – genauer gesagt bei Wolf Racing. Grand wird 2023 mit einem Wolf F1 Mistral GB08 an den Start gehen. Allerdings nur bei zwei, im Idealfall drei Rennen: La Roche-La Berra, Ayent-Anzère und Les Rangiers. «Für mehr reicht es dieses Jahr wohl nicht», sagt der zweifache Familienvater aus Chalais. «Um häufiger zu fahren, bräuchte ich mehr Sponsoren.»

Einen Vorgeschmack auf das, was auf ihn zukommt, hatte Grand bereits im März. Damals testete er in Dijon im Beisein von Wolf-Chef Lionel Champelovier ein anderes Modell. «Das war eine schwächer motorisierte Version», erklärt Grand. «Die, die mir bei den Bergrennen in der Schweiz zur Verfügung steht und die ich vor La Roche in Alès auf der Hausrennstrecke von Wolf noch testen werde, hat einen Peugeot-Turbomotor vom Typ Thp mit 1997 cm3. Dieser leistet etwas mehr als 400 PS.»

Der Name Wolf ist im Rennsport eine bekannte Grösse. Der Hersteller geht auf den ehemaligen Formel-1-Rennstallbesitzer Walter Wolf zurück. Der im Ölgeschäft reich gewordene Wolf stieg 1976 als Sponsor in die Formel 1 ein. Für die Saison 1977 baute er ein eigenes Chassis, den Wolf WR1. Mit diesem gewann der Südafrikaner Jody Scheckter auf Anhieb den ersten Grand Prix des Jahres in Argentinien!

Joel Grand 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand (l.) mit Wolf-Chef Lionel Champelovier © Archiv Grand

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16.05.2023 Feller und Marciello in Brands Hatch erfolgreich
Feller Drudi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller (rechts) in Siegerpose beim Rennen in Brands Hatch © GTWC

Die Schweizer GT3-Asse Ricardo Feller und Raffaele Marciello fuhren in Brands Hatch je einen Laufsieg heraus. Eine starke Leistung bot auch Lucas Légeret.

Der Auftakt zur Sprintsaison der GT World Challenge hätte für die Schweizer kaum besser verlaufen können. In beiden Läufen setzte sich ein Eidgenosse erfolgreich durch. Im ersten Durchgang war es der Tessiner Mercedes-Werkspilot Raffaele Marciello, der mit Teamkollege Timur Boguslavskiy als Erster die Ziellinie überquerte. Im zweiten Lauf setzte sich Ricardo Feller (mit Teamkollege Mattia Drudi) von Startplatz 7 an die Spitze und gab diese nicht mehr ab.

Feller hatte schon im ersten Lauf als Zweiter auf dem Podium gestanden. Dieses verpasste ein anderer Schweizer knapp: Lucas Légeret wurde Vierter, im zweiten Lauf verteidigte er Platz 5 erfolgreich gegen Marciello.

Weniger erfolgreich waren Patric Niederhauser und das Team Emil Frey Racing. Niederhauser war im ersten Heat in eine Kollision mit einem McLaren verwickelt, wofür ihm 25 Strafsekunden aufgebrummt wurden. Im zweiten Rennen schaffte er als Zehnter immerhin noch eine Top-10-Platzierung. Die EF-Truppe aus Safenwil musste sich als beste Platzierung mit einem fünften Rang begnügen.

Mit den Big Points von diesem Wochenende und den zehn Punkten aus Monza (vom Saisonauftakt des Endurance-Championships) setzten sich Mattia Drudi und Ricardo Feller an die Spitze der GT World Challenge und der Sprintwertung.

Legeret Marciello Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Légeret im Zweikampf mit Marciello um Platz 5 © GTWC

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16.05.2023 Slalom Frauenfeld: Und da waren’s nur noch drei
Eugster Egli Burgermeister Autorenntage Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3: Eugster, Egli und Burgermeister (v.l.n.r.) © Autorenntage

Philip Egli sicherte sich bei den Autorenntagen in Frauenfeld seinen 46. Slalom-Tagessieg. Im Kampf um die Meisterschaft haben mit Christian Bralla und den beiden Bürkis noch drei Fahrer das Punktemaximum.

Die Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 geht in die entscheidende Phase. In Frauenfeld, beim vierten Slalom-Lauf dieses Jahres, hat sich mit Mario Bertocchi (BMW E36, E1 bis 3500 cm3) einer aus dem Quartett mit der bisherigen Maximalpunktzahl verabschiedet. Der 29-jährige St-Galler kam in seiner Kategorie nicht über Rang 3 hinaus und dürfte damit im Kampf um die Titelvergabe keine Rolle mehr spielen. Immer noch im Rennen um die Slalom-Krone sind seine E1-Kollegen Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Namensvetter Martin Oliver Bürki (BMW E33, E1 bi 3000 cm3) und Christian Bralla (Fiat X1/9, E1 bis 2000 cm3). Letzterer hatte auch in Frauenfeld die meisten Gegner in seiner Gruppe und hält deshalb, wenn es so weitergeht, die besten Karten in den Händen.

Als Tagessieger auf dem 3,2 Kilometer langen Parcours mit 49 Toren ging einmal mehr Philip Egli auf seinem Formel-3-Dallara-Rennwagen hervor. In beiden Rennläufen verbesserte der in Zürich heimische Glarner seinen eigenen Streckenrekord von 2021, der nun bei 2:00,38 steht. «Genial – ich konnte noch auf keiner Strecke acht Mal gewinnen. Ich denke, bei optimalen Verhältnissen ist nächstes Jahr eine Zeit unter zwei Minuten machbar.»

Eugster myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lukas Eugster gab alles, aber es reichte nicht ganz © myrally.ch

Eglis stärkste Herausforderer trieben ihn zum 46. Slalom-Tagessieg in seiner Karriere an. Lukas Eugster aus Gais kam mit seinem Ligier-Honda dank eines neuen Sportwagenrekords im ersten Rennlauf mit nur 91 Hundertsteln Rückstand auf den zweiten Gesamtrang. Im zweiten Durchgang bei drohendem Regen drehte er sich. «Nachdem ich in beiden Trainingsläufen schneller war als Philip, dachte ich, dass ich vielleicht eine Chance habe, obwohl mein Auto für diesen Kurs zu schwer und zu breit ist. Und der erste Rennlauf war auch gut – gegenüber dem Vorjahr habe ich mich um zwei Sekunden verbessert. Aber das reichte nicht. Im zweiten Durchgang habe ich viel riskiert. Bis zum Dreher war ich war ich auch wirklich schnell unterwegs. Aber dann war ich zu früh auf dem Gas.»

Auch Lokalmatador Joël Burgermeister aus Egnach bezahlte seinen Angriff auf Egli am Steuer seines Tatuus F4 Evo mit einem Verbremser durch die Wiese und musste sich schliesslich mit dem dritten Gesamtrang als schnellster Thurgauer begnügen. «Auch ich musste etwas riskieren, und das ging daneben. Wichtig ist, dass nichts kaputt ging. Dies war aber eine gute Übung für die kommenden Bergrennen.»

Schnellster Fahrer mit geschlossenen Rennfahrzeugen war der eingangs erwähnte Bralla. Der Tessiner ist in bestechender Form. Markenkollege Christian Darani fehlten auf der Grossen Allmend 2,93 Sekunden auf Bralla. Platz 2 bei den Tourenwagen belegte der Langnauer Simon Wüthrich auf seinem VW Golf Turbo. Wüthrich startete in Frauenfeld zum ersten Mal mit synthetischem hergestelltem Benzin und betrachtete den Slalom als Test für die bevorstehende Bergsaison. «Ich habe beim Fahren keinen Unterschied gemerkt», sagt Wüthrich. «Allerdings muss ich auch betonen, dass es mein erstes Rennen in diesem Jahr war und ein Vergleich der Zeiten deshalb schwierig ist. Ausserdem haben wir über den Winter ja auch noch am Auto gearbeitet, sprich an der Aufhängung und den Bremsen. Ich kann also nicht genau sagen, wie sich die Performance mit E-Fuel im Vergleich zu herkömmlichem Sprit verändert hat. Fakt ist: Ich hatte keine Probleme. Alles lief wie geschmiert.»

Bralla myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Bralla war erneut schnellster Tourenwagenfahrer © myrally.ch

Schnellster Interswiss-Pilot und damit auch schnellster Porsche-Kutscher war in Frauenfeld Matthias Bischofberger. Der Fahrer aus der Equipe Bernoise bezwang Christoph Zwahlen im zweiten Durchgang um 0,46 Sekunden. Die IS-Klasse bis 2500 cm3 sicherte sich Opel-Fahrer René Aeberhardt (vor Ferdi Waldvogel). Die hubraumschwächere Gruppe führte Stephan Burri aus Affeltrangen auf einem VW Scirocco an. Die IS 1400-1600 cm3 gewann Rudi Oberhofer (VW Golf 16V).

Im Renault Classic Cup setzte sich Michael Schläpfer klar gegen Thomas Zürcher und Maverick Gerber durch. Im Suzuki Swiss Racing Cup, der am Samstag zwei Läufe austrug, sicherten sich Sandro Fehr und Fabian Eggenberger die Tagessiege. Der von Fehr an der Tabellenspitze abgelöste Marcel Muzzarelli aus Riedt b. Erlen belegte zweimal den dritten Rang.

Wuethrich myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Simon Wüthrichs Premiere mit E-Fuel verlief problemlos © myrally.ch

Weiter geht es mit der Schweizer Slalom-Meisterschaft bereits am kommenden Wochenende im Jura. Der Slalom von Bure auf dem 5,3 Kilometer langen Kurs findet bereits zum 52. Mal statt. Die Startliste und der Situationsplan sind angehängt.

Weitere Infos zum Slalom von Frauenfeld finden Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon

Schlaepfer Haller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michael Schläpfer gewann den Renault Classic Cup © Haller

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10.05.2023 Vorschau Slalom Frauenfeld: Egli, Eugster oder Burgermeister?
Bralla Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Bralla ist in der Slalom-SM 2023 stark unterwegs © Eichenberger

Am Wochenende beginnt die zweite Saisonhälfte der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 mit der 23. Ausgabe der «Auto-Renntage Frauenfeld». Am Start sind auch zwei Fahrzeuge mit E-Fuel.

Zwei Mal hat Rekord-Tagessieger Philip Egli in dieser Saison schon triumphiert. In Frauenfeld, beim vierten Lauf zur diesjährigen Schweizer Slalom-Meisterschaft, peilt der Fahrer des Dallara F393 seinen dritten Saisonsieg an. Damit stünde er insgesamt bei 46 Tagessiegen – allein sieben davon hat er in Frauenfeld errungen. Oder anders formuliert: Seit 2015 ist der in Zürich wohnhafte Glarner ungeschlagen.

Um diese Serie fortsetzen zu können, muss Egli vor allem auf zwei «Einheimische» achtgeben: Lukas Eugster im Ligier JS53 sowie Joël Burgermeister. Für den 32-jährigen Automechaniker aus Egnach sind die Auto-Renntage Frauenfeld der Startschuss in die Rennsaison 2023. Mit seinem Tatuus-LRM F4 konzentriert er sich danach auf die Bergrennen. Nachdem Burgermeister vor einem Jahr aus technischen Gründen kurzfristig hatte absagen müssen, freut er sich nun umso mehr auf sein Heimrennen. «Ich bin zwar kein Slalomspezialist wie Philip und Lukas, auch habe ich 2023 noch keine Fahrpraxis. Trotzdem ist natürlich der Tagessieg mein Ziel. Ich bin sehr ehrgeizig und gebe mein Bestes, um Philips Siegesserie beim einzigen Thurgauer Rennen endlich zu beenden.»

Egli Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli (Bild aus Bière) fuhr im Vorjahr in 2:01,15 min Bestzeit © Cornevaux

Auch Eugster würde dieser Serie gerne eine Ende bereiten. Der Herisauer, der beim Doppellauf in Ambri am Samstag als Sieger vom Platz ging, macht sich allerdings nicht allzu grosse Hoffnungen. «Der 3,2 Kilometer lange Kurs auf der Allmend ist nicht unbedingt meine Lieblingsstrecke. Philip und Joël sind mit ihren schmaleren und daher wendigeren Autos im Vorteil. Nichts desto trotz werde ich natürlich alles versuchen, mein Heimrennen zu gewinnen.»

Nicht am Start ist Marcel Maurer. Der Berner hat schon vor der Saison angekündigt, dass er nur bei ausgewählten Slaloms und Bergrennen am Start stehen wird. So wird der Tagessieg aller Voraussicht nach also zwischen Egli, Eugster und Burgermeister ausgemacht.

Im Kampf um den Schweizer Meistertitel haben noch vier Fahrer bei Halbzeit eine reine Weste – sprich das Punktemaximum von 60 Zählern. Allesamt fahren sie in der Kategorie E1. Als da wären: Martin Bürki auf seinem VW Polo (bis 1600 cm3), Christian Bralla auf Fiat X1/9 (bis 2000 cm3), Martin Oliver Bürki auf BMW E33 (bis 3000 cm3) und Mario Bertocchi auf BMW E36 (bis 3500 cm3). Bleibt es bei der Ungeschlagenheit dieses Quartetts hat der Tessiner Bralla mit Blick auf den Titel weiterhin die besten Karten in den Händen, weil er bei allen bisherigen Slaloms die meisten Gegner in seiner Gruppe bezwang. Doch noch ist es zu früh, um den Rechenschieber hervorzunehmen. Nach Frauenfeld stehen noch die Slaloms von Bure (20./21. Mai) und Chamblon (24./25. Juni) auf dem Programm. Ausserdem hat Bralla in seiner Klasse mit dem Tessiner Markenkollegen Christian Darani eine harte Nuss zu knacken.

Wuethrich Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Simon Wüthrich fährt in Frauenfeld mit E-Fuel © Eichenberger

Zu den weiteren Top-Shots im Tourenwagenfeld zählen die Porsche-Piloten Bruno Sawatzki, Christoph Zwahlen und Mathias Bischofberger (Interswiss über 2500 cm3), Lokalmatador Manuel Santonastaso (IS bis 2000 cm3, BMW 320) sowie das E1-Trio Bruno Ianniello (Lancia Delta S4), Patrick Drack (Porsche 991 Cup) und Simon Wüthrich (VW Golf). Letzterer feiert in Frauenfeld eine Premiere. Der Emmentaler fährt zum ersten Mal unter Rennbedingungen mit E-Fuel. «Der Slalom von Frauenfeld ist für uns ein Test im Hinblick auf die bevorstehende Bergsaison», sagt Wüthrich. «Bisher haben wir den neuen Sprit erst auf dem Prüfstand ausprobiert.» Neben Wüthrich setzt auch noch Martin Epp (Audi TT, E1 über 3000 cm3) auf synthetisch hergestellten Kraftstoff. Der Urner ist bereits in Ambri mit E-Fuel gefahren. «Ich habe keinen Unterschied gemerkt. Der Motor ist, ob kalt oder warm, immer gut angelaufen.»

Im Rahmen der LOC-Veranstaltung vom Samstag geht es gleich in zwei Rennen um Punkte zum umkämpften Suzuki Swiss Racing Cup, den Lokalmatador Marcel Muzzarelli aus Riedt bei Erlen anführt. Zudem gibt es wiederum eine Gleichmässigkeitsprüfung für historische Fahrzeuge. Dabei geht es nicht um Bestzeiten, sondern um eine möglichst geringe Abweichung der zwei Laufzeiten. Das Publikum darf sich auf flott bewegte Oldtimer freuen.

Mit rund 360 angemeldeten Teilnehmern sind die Auto-Renntage Frauenfeld 2023 erfreulicherweise ausgebucht. Wie in den vergangenen zwei Jahren wird auf dem 3,2 Kilometer langen Parcours mit 49 Toren gefahren. Am Sonntag von 9 bis 11 Uhr findet zudem der Oldtimer-Höck statt, ein zwangloses und kostenloses Treffen von Besitzern älterer Fahrzeuge.

Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.

Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023
15./16. April, Bière
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld

20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon

Burgermeister Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch Joël Burgermeister nutzt den Slalom Frauenfeld als Vorbereitung auf die bevorstehende Bergsaison © Eichenberger

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09.05.2023 Nachruf Kurt «Zubi» Kellenberger
Kurt Kellenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kurt Kellenberger, 1944–2023

Am Ostersonntag, 9. April, ist der ehemalige bekannte Rheintaler Motorsportler Kurt «Zubi» Kellenberger im Alter von 79 Jahren an Krebs gestorben. Bekannt wurde Kurt Kellenberger aus Au im Kanton St.Gallen vor allem als Rennfahrer der Spezialwagenklasse an den Bergrennen im ehemaligen Eggenberger-BMW 320.

Geboren wurde Kellenberger, aufgrund seiner Körpergrösse von 1,62 Meter auch «dr chli Appezäller» genannt, am 5. März 1944. Er war das jüngste von fünf Kindern und wuchs im Rennfahrer-Dorf Walzenhausen am Bodensee auf. Dadurch entdeckte Kellenberger schon sehr früh seine Liebe zu den Autos und Motorrädern. 1962 begann der gelernte Automechaniker mit Motocross-Rennen. In bester Erinnerung ist ein Rennen in Herisau. Als Local Hero wuchs er über sich hinaus, stürzte aber nach einigen Runden. «So weit ist am Motocross Herisau noch niemand gesprungen», stand damals in der lokalen Presse. Nach einigen guten Resultaten beendete «Zubi» seine Motocross-Karriere. Von 1970 bis und 1980 fuhr er danach Autorennen. Über ein Jahrzehnt zählte er im Mini Copper, Renault 8 Gordini, Renault Alpine A110 und im Eggenberger-BMW 320 zu den schnellsten an den nationalen Slaloms und Bergrennen. 1980 verpasste er den Titel in der Spezialwagenklasse im letzten Rennen in Hemberg wegen eines technischen Defekts denkbar knapp an Rolf Hadorn.

Kurt Kellenberger hinterlässt seine Frau Vreni und seine erwachsenen Söhne Patrick (Unihockey-Schweizermeister und Europacupsieger sowie Nationalspieler im Tor) und Pascal (ehemaliger Eishockey-Spieler) sowie zwei Enkelkinder.

Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Kellenbergers Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus.

Text: Elio Crestani

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08.05.2023 Weekend-Report 12/2023
Jean Luc D Auria Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jean-Luc D'Auria (links) feierte in Misano seinen ersten GT3-Sieg © Archiv D'Auria

Zwei Schweizer haben am Wochenende besonders auf sich aufmerksam gemacht: Léna Bühler in der F1 Academy und Jean-Luc D’Auria im italienischen GT-Championat.

Sébastien Buemi hat beim neunten Lauf zur Formel-E-WM 2023 in Monte Carlo als Achter zum siebten Mal in dieser Saison gepunktet. Der ganz grosse Coup hat der Waadtländer seit seinem Teamwechsel zu Envision Racing noch nicht gelandet. Mit den regelmässigen Top-10-Ergebnissen liegt Buemi bei noch vier verbleibenden Veranstaltungen (resp. sieben Rennen) aber dennoch auf einem soliden achten Zwischenrang. Auch Nico Müller hätte in Monaco gepunktet, hätte ihm nicht zwei Runden vor Schluss ein Konkurrent umgedreht und den Frontflügel beschädigt. «Das ist sehr ärgerlich», meinte Nico hinterher. «Für uns hätten sich von Position 17 gestartet zwei Punkte wie ein Sieg angefühlt.» Durch Müllers Ausfall erbte der dritte Schweizer, Edoardo Mortara, Rang 11.

Ein Top-Weekend erlebte dafür Léna Bühler in der F1 Academy. Am zweiten Rennwochenende in Valencia überzeugte die ART-Pilotin in der Ladies-Meisterschaft mit den Rängen 3, 2 und 4. Im zweiten Lauf fehlten ihr nur 0,7 Sekunden auf die Siegerin. In der Gesamtwertung liegt Bühler auf Rang 5. Es führt die Spanierin Marta Garcia.

Lena Buehler Valencia 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Léna Bühler stand in Valencia zwei Mal auf dem Podium © F1 Academy

Noch grösser war die Freude am Wochenende wohl nur bei Jean-Luc D’Auria. In Misano sicherte sich der ehemalige Motocross-Fahrer im Rahmen des italienischen GT-Championats an der Seite des Südafrikaners Stuart White seinen ersten GT3-Sieg. «Und das auf Ferrari», so d’Auria. «Schöner kann man sich das nicht vorstellen!» Das erste Rennen in Misano beendete D’Auria noch als Sechster – direkt hinter Axel Gnos. In der Gesamtwertung liegt D’Auria auf Platz 2 – hinter Kimi Antonelli.

Beim Auftakt der italienischen Formel 4 am selben Ort belegte Ethan Ischer die Plätze 17, 13 und 17. Vor einer Woche gewann der Waadtländer in Budapest beide Rennen zur ACCR-Meisterschaft – eines davon vor Michael Sauter. Die Zürcherin Tina Hausmann hatte bei ihrem F4-Debüt Glück im Unglück. Nach einem Überschlag musste Hausmann die Rennen 2 und 3 als Zuschauerin verfolgen.

Einen zweiten Platz gab es ausserdem für Daniel Allemann im Rahmen der 24h Series beim 12-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Dieselbe Platzierung erreichte Jasmin Preisig im Audi RS3 von Wolf Power Racing in der TCR.

Ethan Ischer Budapest 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ethan Ischer: in Italien im Mittelfeld, bei der ACCR auf Platz 1 © Archiv Ischer

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04.05.2023 Jonathan Hirschi: «Eigentlich fahre ich lieber im Trockenen»
Hirschi Jonathan Ticino 2022 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi gewann den Saisonauftakt im Jura © Eichenberger

Jonathan Hirschi bleibt in der Schweizer Rallye-Meisterschaft das Mass aller Dinge. Wir haben mit dem Neuenburger nach seinem Auftaktsieg bei der Critérium Jurassien gesprochen.

Du hast die Konkurrenz bei der ersten Prüfung von Courtemautruy nach Les Enfers mit einer Fabelzeit schockiert. Hast du eine Erklärung dafür, warum du wie die Feuerwehr losgelegt hast?
Jonathan Hirschi:
Vieles hat damit zu tun, dass ich ohne Druck fahren kann. Ich habe im vergangenen Jahr den Schweizer Meistertitel gewonnen. Das war mein Ziel und das habe ich erreicht. Deshalb lässt es sich im neuen Jahr dann vielleicht leichter angasen.

Du hattest aber ein neues Auto. Und eine neue Beifahrerin. Ganz so einfach stelle ich mir das nicht vor.
Das stimmt. Aber ich hatte von den ersten Metern an ein gutes Gefühl und konnte voll attackieren. Im Ziel wusste ich, dass die Zeit gut war. Dass wir so schnell waren, hat mich dann selber etwas überrascht.

Du bist von einem VW Polo auf einen Citroën C3 Rally2 umgestiegen. War das ein grosser Unterschied?
Es geht. Natürlich haben beide Autos ihre Eigenheiten und ihre Schwächen und Stärken. Aber ich finde, dass der Citroën sogar noch etwas besser ist als der Polo. Jedenfalls passt das Auto sehr gut zu meinem Fahrstil.

Genauso wie das Wetter…
(Lacht.) In der Tat habe ich seit meiner Rückkehr in die Schweizer Rallye-Meisterschaft noch keine Rallye bei komplett trockenen Bedingungen bestritten. Irgendwann hat es bei jeder Rallye geregnet!

Das scheint dir aber zu liegen, oder?
Ja, aber eigentlich fahre ich lieber im Trockenen. Ich glaube, dass ich dann noch besser bin. Dass es beim Saisonauftakt nass war, war vielleicht ganz gut. So konnte ich die Michelin-Reifen drauf lassen. Wäre es trocken gewesen, hätte ich die Pirellis nehmen müssen. Und das wäre eine weitere unbekannte Grösse mehr gewesen.

Wie bist du mit deiner neuen Beifahrerin, Sarah Lattion, klargekommen? Ihr seid ja auch privat ein Paar…
Sie dachte, es wird schwierig. Aber wir haben uns sehr schnell, sehr gut verstanden. Ich freue mich jedenfalls bereits auf die nächste Rallye, die Rallye du Chablais vom 1.-3. Juni. Da werden wir wieder gemeinsam antreten.

Weisst du schon, wie es danach weitergeht in Sachen Schweizer Rallye-Meisterschaft und Titelverteidigung?
Ich werde sicher bei der Rallye du Valais, also beim Finale, fahren. Dann wieder mit Michaël Volluz als Beifahrer. Was dazwischen läuft, weiss ich im Moment noch nicht.

Hirschi Jonathan Crit 2023 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hirschi: «Der Citroën ist noch besser als der Polo» © Cornevaux

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02.05.2023 Slalom Ambri: Einmal Eugster, einmal Egli
Eugster Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Tagessieger von Ambri: Lukas Eugster (l.) und Philip Egli © Eichenberger

Der zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 zählende Doppellauf in Ambri war, was die Tagessieger betrifft, ein Abziehbild von 2022: Am Samstag gewann Lukas Eugster, am Sonntag Philip Egli.

Lukas Eugster ist seiner Favoritenrolle beim Doppellauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 gerecht geworden – allerdings nur am Samstag. Am Sonntag war der Ostschweizer eigentlich wieder der Schnellste. Doch aus den 1:21,93 min im zweiten Lauf wurden mit zehn Strafsekunden 1:31,93 min. Dadurch gelang Philip Egli die Revanche. Der Lauf des Wahlzürchers war zwar 24 Hundertstelsekunden langsamer, dafür aber fehlerfrei. «Ich habe mich so geärgert», sagt Eugster. «Um Bestzeit zu fahren hätte ich gar nicht so nah an dieses eine Tor kurz in der letzten Schikane heranfahren müssen. Aber ich habe es touchiert und es ist umgefallen. So sind nun mal die Regeln.»

Für Egli war es der 45. Tagessieg in der Schweizer Slalom-Meisterschaft. So langsam robbt er sich an die magische 50 heran. «Daran denke ich eigentlich nicht», meint Egli. «Und hätte Lukas den Fehler kurz vor dem Ziel nicht gemacht, hätte er gewonnen. Aber natürlich freue ich mich über diesen weiteren Tagessieg. Vor allem, weil es Spass macht gegen Lukas und Marcel (Maurer) zu kämpfen.»

Hinter den beiden Tagessiegern belegte Formel-Renault-Pilot Marcel Maurer (am Samstag) und Lokalmatador Tiziano Riva auf seinem Reynard 92D (am Sonntag) den dritten Platz. Maurer kam dem siegreichen Duo am ersten Renntag bedrohlich nahe. Nur 0,06 Sekunden fehlten dem Berner auf den Zweitplatzierten Egli. Am Sonntag war der Rückstand auf den Zweitplatzierten Eugster mit 1,5 Sekunden dann deutlich grösser. Den ersten Lauf musste Maurer sogar komplett abschreiben. «Da wollte ich zu viel, habe die fehlende Leistung versucht zu kompensieren und habe mich gedreht», so Maurer.

Egli Haller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das war Tagessieg Nummer 45 für Philip Egli © Haller

Hinter den Top 4 rangierten am Samstag mit Lionel Ryter (Formel Renault), Denis Wolf (Renault Caparo) und Victor Darbellay (Formel Renault) drei weitere Monopostos. Am Sonntag war Ryter wieder «Best of the Rest» – diesmal aber nur vor Darbellay. Wolf musste sich mit dem achten Gesamtrang zufrieden geben, weil sich mit Bruno Sawatzki in seinem Porsche 991 Cup (am Vortag Achter) der schnellste Interswiss-Fahrer dazwischenschob und damit (im direkten IS-Duell) seine beiden Porsche-Kollegen Matthias Bischofberger und Christoph Zwahlen auf die Plätze 2 und 3 verdrängte.

Im Duell der Tourenwagenfahrer in der Kategorie E1 (bis 2000 cm3) war erneut Christian Bralla der schnellste Fahrer. Der Tessiner aus Vaglio setzte sich im Zweikampf mit Namensvetter Christian Darani in allen vier Läufen durch. Ein Blick auf die Zeiten zeigt aber, dass sich die beiden Fiat-X1/9-Piloten nichts schenkten. Bralla fuhr am Sonntag 1:32,33 und 1:31,26 min, Darani 1:32,42 und 1:31,91 min. «Christian ist ein absolut ebenbürtiger Gegner», sagte Bralla. «Ich war froh, dass mein Auto so wunderbar funktioniert hat.»

Zwei souveräne «Zwanziger» (in der E1 bi 3000 cm3) sicherte sich auch Martin Oliver Bürki in seinem BMW E33. Der Gesamtzweite der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022 steigerte sich von Lauf zu Lauf und liess am Ende mit einer Bestzeit von 1:31,81 min aufhorchen. Ebenfalls zwei «Zwanziger» sicherten sich in Ambri der neunfache Slalom-Meister Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3) sowie Mario Bertocchi (BMW E36, E1 bis 3500 cm3). Damit haben im Kampf um die Meisterschaft nach drei von sechs Läufen mit Bralla, den beiden Bürkis und Bertocchi vier Fahrer das Punktemaximum.

Bertocchi Haller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mario Bertocchi «bremste» sich zu zwei weiteren Klassensiegen © Haller

Im Renault Classic Cup gab es in Ambri zwei verschiedene Sieger. Am Samstag setzte sich (wie schon in Bière) Michael Schläpfer mit einem starken zweiten Lauf gegen Rückkehrer Thomas Zürcher und René Schnidrig durch. Am Sonntag war Schnidrig 27 Hundertstelsekunden schneller als Schläpfer. Platz sicherte sich Zürcher – vor Philipp Krebs, der bei seiner Premiere mit dem Clio III das Podium zwei Mal verpasste.

Der Ausgang der Rennen zum Suzuki Swiss Racing Cup waren nicht an Spannung zu überbieten. Am Samstag setzte sich Patrick Flammer mit 14 Hundertstelsekunden vor Sandro Fehr und Marcel Muzzarelli (0,29 sec zurück). Im zweiten Rennen am Sonntag betrug der Vorsprung von Flammer auf Muzzarelli gar nur sieben Hundertstelsekunden. Platz 3 sicherte sich Sandro Fehr (0,18 sec zur). Vorjahresmeister Fabian Eggenberger, der nicht die komplette Saison bestreitet, belegte die Plätze 4 und 5. Bière-Auftaktsieger Michaël Béring musste sich mit den Rängen 5 und 7 zufrieden geben und ist damit die Führung in der Gesamtwertung wieder los.

Der Slalom von Ambri wurde übrigens zum dritten Mal nach 2021 und 2022 als Doppellauf durchgeführt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurde die 2,73 Kilometer lange Strecke mit ihren 55 Toren in diesem Jahr zwei Mal im Uhrzeigersinn befahren.

Weitere Infos zum zweiten resp. dritten Slalom der Saison finden Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon

Schnidrig Haller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
RCC-Sonntagssieger René Schnidrig © Haller

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01.05.2023 Weekend-Report 11/2023
Louis Deletraz Spa 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (rechts) gewann das LMP2-Rennen in Spa © WEC

Sieg, Platz 2 und Platz 3 in Spa, Klassensieg und Rang 2 in Portimão, Triumph und Platz 3 in Hockenheim sowie Platz 2 am Red Bull Ring: Die international im Einsatz stehenden SchweizerInnen haben am Wochenende wieder mächtig abgeräumt!

Toyota-Werkspilot Sébastien Buemi hat seine Leaderposition in der Langstrecken-WM beim dritten Rennen in Spa-Francorchamps erfolgreich verteidigt. Zwar reichte es dem Waadtländer «nur» zu Platz 2, nachdem Teamkollege Brendon Hartley im Qualifying einen Unfall hatte und Buemi von ganz hinten starten musste. Aber vor dem Saisonhöhepunkt, den 24 Stunden von Le Mans, liegt der amtierende WEC-Weltmeister und seine beiden Teamkollegen in der Gesamtwertung fünf Punkte vor dem Schwesterauto mit der #7. «Vom 36. Startplatz aus auf den zweiten Platz zurückzukommen, nachdem wir eigentlich um den Sieg gekämpft hatten, ist eine starke Leistung», sagt Buemi. «Der Sieg für die Startnummer 7 macht den Tag perfekt und ich freue mich sehr für das Team. Es war ein ereignisreiches Rennen, vor allem zu Beginn mit dem Regen, aber ich habe versucht, mich aus Schwierigkeiten herauszuhalten und einfach weiter nach vorne zu fahren. Das ist eine gute Vorbereitung für Le Mans.»

Auch in der LMP2 standen zwei Schweizer auf dem Podium. Wobei Louis Delétraz seine Siegesserie fortsetzte und nach dem Auftakttriumph in der ELMS nun auch in Spa seinen ersten WEC-Saisonsieg feierte. Platz 3 ging an Fabio Scherer, der auf seiner Lieblingsstrecke seinen zweiten Podestplatz in diesem Jahr eroberte.

Apotheloz Julien Hockenheim 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Julien Apothéloz siegte beim Auftaktrennen zum Prototype Cup Germany © Prototype Cup

Auch Julien Apothéloz, ein weiterer Schweizer LMP-Pilot, feierte einen Top-Einstand. Der Zürcher gewann in Hockenheim beim Auftakt des Prototype Cup Germany sein erstes LMP3-Rennen zusammen mit dem Kolumbianer Oscar Tunjo. Im zweiten Rennen belegte der ehemalige Young-Driver-Gewinner Platz 3.

Auch der Auftakt zur GT Open im portugiesischen Portimão war aus Schweizer Sicht erfolgreich. Zumindest in der ProAM-Wertung. Diese gewann am Samstag nämlich Yannick Mettler mit Teamkollege Dexter Müller. Im zweiten Rennen belegte das Duo mit einem 15-Sekunden-Handicap Rang 6. Dafür sicherte sich Mercedes-Markenkollege Alain Valente Platz 2 – mit Teamkollege Florian Scholze.

Seine Rennpremiere erlebte am Wochenende auch Topcar-Pilot Mike Müller im ADAC Tourenwagen Junior Cup. Der dreimalige Schweizer Kart-Meister zog sich dabei gegen die Routiniers Leon Arndt und Linus Hahne mehr als achtbar aus der Affäre und wurde im ersten Rennen Dritter, im zweiten Durchgang (nach einer harten Strafe) Rang 11. Dass er im ersten Lauf sogar in Führung ging, lässt erahnen, dass Müller in diesem Jahr noch mehr Schlagzeilen liefern wird.

Auch Léna Bühler dürfte in diesem Jahr noch des Öfteren von sich reden machen. Beim Auftakt der F1 Academy am Red Bull Ring stand die Waadtländerin im zweiten Rennen als Zweite auf dem Podium.

Auch Marcel Steiner stand am Wochenende beim Bergrennen in Rechberg zum ersten Mal in diesem Jahr am Start. Mit Platz 5, 1,3 Sekunden hinter dem Viertplatzierten Corentin Starck, darf der Berner LobArt-Pilot zum Auftakt in die neue Saison zufrieden sein. Der Sieg in der Steiermark ging an Christian Merli auf Osella FA30.

Buehler Lena Red Bull Ring 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Léna Bühler wurde bei der F1 Academy am Red Bull Ring Zweite © FIA

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27.04.2023 Vorschau Slalom Ambri: Elf Fahrer reisen mit dem Punktemaximum ins Tessin
Buerki Eugster Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Drei, die in Ambri sicher vorne liegen: Bürki, Eugster und Egli © Eichenberger

Am Wochenende findet in Ambri der von der Equipe Bernoise organisierte Doppellauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 statt – mit einer Neuauflage um die Tagessiege zwischen Philip Egli, Lukas Eugster und Marcel Maurer.

Beim Auftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft Mitte April in Bière hatte Philip Egli im Kampf um den Tagessieg die Nase vorn. Ob dem in Zürich wohnhaften Glarner dies auch beim von der Equipe Bernoise organisierten Doppellauf in Ambri gelingt, ist alles andere als sicher. Schon im Vorjahr hat ihm Lukas Eugster am ersten der beiden Tage ein Bein gestellt. Und mit dem neuen Honda-Motor geht der Ostschweizer im Tessin fast schon als Favorit ins Rennen. «Mir hat schon in Bière nicht viel auf Philip gefehlt», sagt Eugster. «In Ambri, wo die Aerodynamik eine grössere Rolle spielt, rechne ich mir noch bessere Chancen aus. Allerdings ist Philip immer für eine Überraschung gut. Jedes Mal, wenn ich glaube, dass er am Limit ist, holt er nochmals ein paar Zehntelsekunden heraus.»

Egli weiss um die Stärke Eugsters. Und er ist deshalb auch nicht überzeugt, dass die Tagessiege Nummer 45 und 46 selbstverständlich sind. «Es wird ein hartes Stück Arbeit werden», sagt der Fahrer des Dallara 393. «Aber ich werde wie immer versuchen mein Bestes zu geben. Allerdings sehe ich Lukas auf dieser Strecke im Vorteil.»

Einer, der weiss, wie man in Ambri gewinnt, ist Marcel Maurer. Der Berner, der 2016, 2018 und 2019 im Tessin triumphierte, hat in Bière vorzeitig zusammenpacken müssen. «Wir haben das eigenartige Geräusch aus dem Umfeld des Motors orten können», sagt Maurer. «Es gab ein Problem zwischen dem Ventil und der Nockenwelle.» In Sachen Erwartungen hält Maurer den Ball flach. «Ich fahre zwar gerne in Ambri, aber nach dem Nuller in Bière nehme ich es, wie es kommt. Das soll aber nicht heissen, dass ich voll attackieren werde.»

Darani Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Will für die Bière-Niederlage Revanche: Christian Darani © Eichenberger

Im Kampf um den Sieg bei den Tourenwagen wird es definitiv zu einer Neuauflage zwischen den beiden Lokalmatadoren Christian Bralla und Christian Darani kommen. Die beiden E1-Piloten (bis 2000 cm3) haben sich mit ihren Fiat X1/9 schon in Bière ein spannendes Duell geliefert.

Egli und Bralla sind nach dem ersten Lauf in Bière aber bei Weitem nicht die einzigen Piloten, die mit der Maximalpunktzahl (20 Zähler) ins Tessin reisen. Auch Mario Bertocchi mit seinem BMW E36 (E1 bis 3500 cm3), Matthias Bischofberger (Porsche 997 GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, E1 bis 3000 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Rudi Oberhofer (VW Golf, IS bis 1600 cm3), Beat Rohr (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Sven Sattler (Honda Integra, ISA über 1600 cm3) sowie Ferdi Waldvogel (BMW M3, IS bis 2500 cm3) nehmen den Doppellauf in Ambri mit 20 Zählern in Angriff.

Doppelt so viele Fahrer wie noch in Bière sind auch im Renault Classic Cup am Start. Ob die Top 3 vom Genfersee mit Michael Schläpfer, Meverick Gerber und Silas Reuter erneut jubeln dürfen, wird sich zeigen. Philipp Krebs, René Schnidrig und Thomas Zürcher werden es ihnen bestimmt nicht leicht machen.

Auch der Suzuki Swiss Racing Cup wird in Ambri sicher wieder spannend werden. Michaël Béring hat nach seinem Premierensieg selbstverständlich Lust auf mehr bekommen. Doch mit Marcel Muzzarelli und Sandro Fehr ist immer zu rechnen. Gleiches gilt für Vorjahresmeister Fabian Eggenberger. Der Zürcher war in Bière noch abwesend, dürfte aber in Ambri auf Anhieb wieder ganz vorne anzutreffen sein.

Der Slalom von Ambri wird übrigens zum dritten Mal nach 2021 und 2022 als Doppellauf durchgeführt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wird die 2,73 Kilometer lange Strecke mit ihren 55 Toren in diesem Jahr samstags und sonntags zwei Mal im Uhrzeigersinn befahren. Das Programm sieht an beiden Renntagen einen Rennbetrieb von 8 bis 18 Uhr vor. Die Siegerehrungen finden samstags um 16 Uhr (LOC) und 18.30 Uhr (NAT) statt. Am Sonntag werden die Sieger ab 18.30 Uhr ihre Pokale entgegen nehmen können.

Weitere Infos zum zweiten resp. dritten Slalom der Saison finden Sie unter diesem Link.

Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023
15./16. April, Bière
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon

Muzzarelli Bering Fehr Suzuki Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 im Suzuki-Cup von Bière: Muzzarelli, Béring und Fehr (v.l.n.r.) © Suzuki

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26.04.2023 Neuer Porsche-Junior gewinnt auf Anhieb
Kapfinger Johannes Red Bull Ring 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auf Anhieb Tabellenführer: der neue Porsche-Junior Johannes Kapfinger © Porsche

Johannes Kapfinger hat beim Saisonauftakt des Porsche Sports Cup Suisse auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg die Tabellenführung im GT3 Cup eingenommen.

Er führte von der Pole-Position bis ins Ziel, setzte die beste Rundenzeit, konnte aber trotz eines fast achtsekündigen Vorsprungs nicht den Sieg für sich verbuchen: Johannes Kapfinger musste sich bei seinem ersten Sprintrennen noch mit Rang zwei begnügen. Der junge Passauer hatte mit dem rund 510 PS starken Kundensport-Elfer der neusten Generation die Streckenbegrenzungen zu weit ausgereizt und dafür zehn Strafsekunden kassiert. Damit ging Platz 1 an Alexander Schwarzer. Für den erfolgreichen Absolventen der Porsche Racing Experience war es der erste Sieg im Schweizer GT3 Cup. Rang 3 ging an Peter Hegglin, der sich knapp gegen Marc Arn behaupten konnte. Nach 16 Runden auf dem österreichischen Grand-Prix-Kurs hatte er die Nase um 0,488 Sekunden vorn. Auch Ernst Keller mischte in diesem Positionskampf mit. Doch der GT3 Cup-Meister von 2018 wurde wegen Überschreitens der Track Limits ebenfalls mit zehn Strafsekunden belegt und fiel vom fünften auf den siebten Rang zurück.

Im zweiten Lauf lief es für Kapfinger besser: Gleich in der ersten Runde holte sich der 20-Jährige die Führung von Pole-Mann Alexander Schwarzer zurück und baute sie bis ins Ziel auf mehr als 14 Sekunden aus. Schwarzer rutschte zunächst auf die vierte Position ab, fiel dann bis ans Ende des Feldes zurück und kämpfte sich anschliessend wieder bis auf den neunten Platz vor. Rang 2 ging an Peter Hegglin vor Gregor Burkard und Gian Luca Tüccaroglu. In der Fahrertabelle konnte Junior-Pilot Kapfinger, der sich in der Vorsaison ebenfalls mit einem Porsche 911 GT3 Cup den Titel in der Klasse 40 der Gruppe Open GT geholt hatte, direkt an die Spitze setzen. Jocelyn Langer, der zweite Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG, belegte in beiden Rennen jeweils den 15. Platz.

«Ich bin sehr glücklich, wie mein erstes Wochenende im GT3 Cup gelaufen ist – das hat irre viel Spass gemacht», so Johannes Kapfinger. «Im ersten Lauf hatte ich etwas Pech mit den Track Limits. Ich hab mir das dann genau angeschaut und es im zweiten Rennen besser gemacht. Sicher durchkommen war das Ziel. Im vergangenen Jahr bin ich in der Open GT-Wertung das Vorgängermodell mit Renn-ABS gefahren. Der aktuelle 911 GT3 Cup ist ein komplett neues Auto und in der Klasse-1-Wertung fahren wir ohne ABS, das ist ein enormer Unterschied.»

Bei den beiden Rennen der Gruppe GT4 Clubsport gewannen «Gioga» und Patrick Schetty in der Klasse der rund 425 PS starken 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket. In der Open GT-Wertung fuhr der schweizerische Routinier Enzo Calderari mit einem Porsche 911 GT3 R der Generation 991 den ersten Sieg in der Klasse 23 ein; im zweiten Lauf setzte sich Patrick Dinkeldein durch. Bei den aktuellen 911 GT3 Cup-Fahrzeugen mit Renn-ABS und Traktionskontrolle ging der erste Platz gleich zweimal an Michael Kapfinger, den Zwillingsbruder von Johannes. Die Gleichmässigkeits-Wettbewerbe der Porsche Drivers Competition Suisse entschieden in der Classic-Wertung zunächst Pascal Godel, dann Peter Meister für sich. In der neugeschaffenen Chrono-Klasse hiess der Sieger Nicolas Garski.

Hegglin Kapfinger Burkard Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kapfinger (Mitte) mit Peter Hegglin und Gregor Burkard (r.) © Porsche

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25.04.2023 Motorsportgeschichte live erleben
Sauber C2 Ernst Sigg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eine der Attraktionen: der Sauber C2 von Ernst Sigg © GP Mutschellen

Am 30. April findet die 9. Ausgabe des «GP Mutschellen» statt. Neben historischen Fahrzeugen wie beispielsweise dem Sauber C2 wird auch der Neuzeit und dem Einsatz von synthetischem Kraftstoff Rechnung getragen.

Man kann sie an einer Hand abzählen, die bedeutenden jährlich stattfindenden «Histo-Grands-Prix» in der Schweiz. Der GP Mutschellen gehört dazu. Am Sonntag, 30. April, findet der Event zum 9. Mal statt. Unter dem Slogan «Motorsportgeschichte live erleben» dürfen sich FahrerInnen und Fans auf über 100 Jahre Motorsportgeschichte freuen. Unter den über 300 Fahrzeugen befinden sich viele Raritäten längst vergangener Tage – von Vorkriegswagen aus den 1910er Jahren bis hin zu modernen Sportwagen aus der Neuzeit – unter anderem auch der frisch aufgebaute Reynard 95D von Thomas Amweg.

Apropos Neuzeit: Ein paar teilnehmende Fahrzeuge werden mit synthetischem Kraftstoff betankt sein und damit beweisen, dass es möglich ist, alte Motoren ohne technische Anpassungen mit nicht fossilen Treibstoffen zu betreiben.

Startlisten, ein detailliertes Programm und weitere Informationen finden Sie unter www.gpmutschellen.ch

Der Eintritt kostet 18 Franken. Kinde rund Jugendliche bis 16 Jahre sind gratis. Tickets können im Vorverkauf bezogen werden. Und zwar in den Reisezentren Aargau Verkehr AG (AVA) Bremgarten und Berikon sowie bei der Touring-Garage & Carrosserie Baur AG in Berikon.

Wagenpark Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Besuch beim GP Mutschellen lohnt sich auf jeden Fall © GP Mutschellen

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24.04.2023 Weekend-Report 10/2023
Del Etraz Louis Barcelona 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz ist auch mit neuem Team in der ELMS erfolgreich © ELMS

Die beiden ELMS-Fahrer Louis Delétraz und Neel Jani waren am Wochenende mit den Rängen 1 und 2 die erfolgreichsten Schweizer auf internationalem Parkett.

Louis Delétraz hat bei der European Le Mans Series dort weitergemacht, wo er 2022 aufgehört hat: nämlich ganz vorne. Der Genfer gewann das Auftaktrennen in Barcelona mit seinen beiden neuen Teamkollegen Charlie Eastwood und Salih Yoluc für das das Racing Team Turkey. Platz 2 in der Kategorie LMP2 ging an Neel Jani aus dem Duqueine Team, der im Schlussturn gegen Delétraz den Kürzeren zog, weil er Bremsprobleme hatte.

Mit Alexandre Coigny wäre beinahe noch ein dritter Schweizer auf dem Podium gestanden. Der Fahrer aus dem Team Cool Racing Team musste sich nach vier Stunden Fahrzeit mit dem vierten Gesamtrang und Rang 3 in der Pro-Am zufrieden geben. Platz 1 für Cool Racing gab es dafür in der LMP3 – nach einer Strafe für das eigentlich siegreiche Team Racing Spirit of Leman, das am Ende mit Platz 3 vorlieb nehmen musste.

Keine Podestplätze, dafür endlich mal Punkte für alle drei Schweizer gab es in der Formel E. Beim Doppellauf in Berlin war Sébastien Buemi, der vor wenigen Tagen zum dritten Mal Vater wurde, mit seiner zweiten Pole-Position in diesem Jahr und einem vierten Rang im ersten Rennen einmal mehr der erfolgreichste aus dem Schweizer Trio. Edoardo Mortara und Nico Müller sicherten sich mit einem neunten Platz je zwei Punkte. Für Müller waren es die ersten zwei seit seinem Comeback in der Formel E.

Knapp am Podest schrammten die Schweizer Aushängeschilder auch beim Auftakt der GT World Challenge in Monza. Patric Niederhauser verpasste Rang 3 um lediglich 0,5 Sekunden. Audi-Markenkollege Ricardo Feller belegte Rang 5. Auch Philip Ellis verpasste das Podest im Gold Cup als Vierter knapp.

P Atric Niederhauser Monza 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Knapp am Podest vorbei: Patric Niederhauser © Audi Motorsport

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20.04.2023 Auftakt zum Porsche Sports Cup Suisse
Porsche Sports Cup Suisse Auftakt 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der PSCS startet am Red Bull Ring in die neue Saison © Porsche

Am Wochenende steigt der Saisonauftakt zum Porsche Sports Cup Suisse. Das erste Rennen wird auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg ausgetragen.

Österreich, Frankreich und viermal Italien: Der Porsche Sports Cup Suisse (PSCS) blickt einem abwechslungsreichen Jahr mit sechs Rennwochenenden im benachbarten Ausland entgegen. Los geht’s an diesem Wochenende auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg und vom 18. bis 20 Mai im südfranzösischen Le Castellet. Zurück im Kalender sind die Formel-1-Kurse von Imola (23. bis 25. Juni) und Monza (14. bis 16. Juli). Dem Abstecher nach Mugello in die Toskana folgt vom 26. bis 28. Oktober das Finale auf dem World Circuit Marco Simoncelli in Misano. Die Organisation der markeninternen Veranstaltungsreihe liegt auch 2023 in den Händen des Porsche Motorsport Club Suisse (PMSC). Der PMCS rechnet erneut mit mehr als 80 Sport- und Rennwagen, die in den unterschiedlichen Klassen und Kategorien an den Start gehen.

Während die Saison in Spielberg mit einem Doppelsprint beginnt, stehen in Le Castellet und Imola sowie in Mugello jeweils ein Sprint und ein Endurance-Wettbewerb auf dem Programm. In Monza wie auch in Misano können die Fahrer sogar zwei Sprintläufe sowie ein zweistündiges Endurance-Rennen bestreiten, das aber nicht zur Meisterschaft zählt. Beim Finale findet es bei Nacht statt.

Die Meisterfrage im GT3 Cup gestaltet sich völlig offen: Titelgewinner Jasin Ferati macht nach einem Jahr als Förderpilot der Porsche Schweiz AG und des Porsche Motorsport Club Suisse den nächsten Karriereschritt und wechselt wie sein Vorgänger Alexander Fach in den Porsche Carrera Cup Deutschland. In seine Fussstapfen treten zwei neue Nachwuchstalente aus Deutschland.

Kalender des Porsche Sports Cup Suisse 2023
20.–22. April, Spielberg (A), Doppelsprint
18.–20. Mai, Le Castellet (F), Sprint und Endurance
23.–24.Juni, Imola (I), Sprint und Endurance
14.–16. Juli, Monza (I), Doppelsprint und Endurance
21.–23. September, Mugello (I), Sprint und Endurance
26.–28. Oktober, Misano (I), Doppelsprint und Nachtrennen

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19.04.2023 Formelsport 2023: Schweiz gut vertreten
Lugassy 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Shannon Lugassy tritt 2023 neu in der Formel 3 Regional an © F3REG

Ralph Boschung und Grégoire Saucy sind die Schweizer Aushängeschilder im internationalen Formelsport. Doch dahinter tummeln sich noch weitere Talente.

Die Schweiz ist ein kleines Land. Und sieht man einmal von ein paar TCS-Test-Zentren ab (Lignières inklusive) haben wir nach wie vor keine Rennstrecke, auf der regelmässig getestet werden kann. Dennoch ist die Schweiz international gut und breit aufgestellt. Auch im Formelsport. Zehn FahrerInnen werden in diesem Jahr in einer internationalen Monoposto-Serie antreten.

Allen voran natürlich die beiden Aushängeschilder Ralph Boschung (Formel 2) und Grégoire Saucy (Formel 3). Doch dahinter tummeln sich noch weitere Talente.

In der Formula 3 Regional sind mit Joshua Dufek und Shannon Lugassy zwei Schweizer am Start, wenn die Saison am Wochenende in Imola beginnt. Dufek bestreitet bereits seine zweite Saison in der F3REG und ist im vergangenen Jahr mit zwei dritten Plätzen positiv aufgefallen. Der 18-jährige Dufek wohnt in Le Vaud (VD). Seine Mutter stammt aus Österreich, der Vater aus Grossbritannien. Wie 2022 fährt er auch dieses Jahr für das Team Van Amersfoort Racing. Der 16-jährige Lugassy ist Neuling in der F3 REG. Der Genfer fährt für das finnische Team KIC. 2022 absolvierte er die Ultimate Cup Series.

Ischer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auf ihm ruhen die Hoffnungen in der Formel 4: Ethan Ischer © Jenzer Motorsport

Auch Dario Cabanelas, der die Schweiz im vergangenen Herbst bei den FIA Motorsport Games vertreten durfte, fährt Formel 3. Allerdings nicht in der Regional, sondern im neu gegründeten Eurocup in Spanien, der vier seiner acht Meisterschaftsläufe im Ausland austrägt. Der 16-Jährige aus Pully hat die letzten zwei Jahre in der französischen Formel 4 verbracht. Der Wechsel in eine nächsthöhere Kategorie ist für ihn ein logischer Schritt. Saisonstart ist für den Waadtländer am 6./7. Mai in Spa-Francorchamps.

Auch in der italienischen Formel-4-Meisterschaft ist Rot-Weiss vertreten. Die Hoffnungen liegen dort vor allem auf den 16-jährigen Ethan Ischer, der seine zweite Saison für Jenzer Motorsport in Angriff nimmt. Bei Testfahrten hat er sich im Mittelfeld bewiesen. Teamchef Andreas Jenzer hält grosse Stücke auf ihn (und sein Umfeld). «Von Ethan werden wir auch noch in fünf, sechs Jahren hören», meinte Jenzer unlängst in einem Interview gegenüber der AUTOMOBIL REVUE.

Zweite im Bunde in Italien ist Tina Hausmann. Die 16-jährige Küsnachterin fährt 2023 für das Team AKM Motorsport aus San Marino. Für Hausmann ist es die erste Saison im Automobilrennsport. Ihre Sporen verdiente sie in der Rotax Max Challenge und 2021 im ADAC Kart Masters ab. Für Ischer und Hausmann beginnt die Saison ebenfalls am kommenden Wochenende in Imola.

Dufek 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joshua Dufek hat im Vorjahr schon Podestplatzierungen errungen © F3REG

Ebenfalls in der Formel 4, aber nicht in der italienischen, sondern in der zentraleuropäischen Meisterschaft ACCR fährt Michael Sauter. Der 18-Jährige aus Gempen im Kanton Solothurn hat im Vorjahr die deutsche Formel 4 bestritten. Diese wurde nach acht (mehr oder minder) erfolgreichen Jahren aber eingestellt.

Auch Léna Bühler (25) nimmt 2023 einen neuen Anlauf. Am letzten April-Wochenende bestreitet die Waadtländerin auf dem Red Bull Ring das erste Rennen im Rahmen der Formula Academy, eine Meisterschaft, bei der nur Frauen zugelassen sind. Bühler fährt dort für das Team ART.

Ein weiterer Waadtländer, Gaspard Le Gallais (15), versucht über die Ultimate Cup Series den Aufstieg in den internationalen Formelsport zu schaffen. Der Auftakt mit drei zweiten Plätzen beim ersten Rennen in Le Castellet hat schon einmal gut funktioniert.

Buehler Hausmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die CH-Frauen im Formelsport: Lena Bühler und Tina Hausmann (rechts) © ART/Instagram Hausmann

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18.04.2023 Weekend-Report 09/2023
Buemi Sebastien Portimao 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi (links) feierte in Portugal seinen 23. WEC-Sieg © Toyota

Toyota mit dem Schweizer Aushängeschild Sébastien Buemi bleibt seiner Favoritenrolle in der WEC gerecht. Mit dem ersten Saisonerfolg in Portimão hat der Waadtländer auch die Führung im Gesamtklassement übernommen.

Das vergangene Wochenende stand international ganz im Zeichen des 6-Stunden-Rennens von Portimão, dem zweiten Lauf des diesjährigen World Endurance Championship (WEC), und einem weiteren Toyota-Sieg. Nachdem Sébastien Buemi beim Auftakt in Sebring noch das Nachsehen hatte und sich mit Rang 2 begnügen musste, war der Titelverteidiger mit seinen beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa diesmal nicht zu bremsen und feierte seinen 23. WEC-Sieg. Mit dem ersten Saisonerfolg eroberten sich Buemi & Co. auch die Führung in der Gesamtwertung. Punkte gab es erstmals auch in dieser Saison für Nico Müller. Der Peugeot-Werkspilot erreichte das Ziel als Fünfter.

Für zwei weitere Schweizer Top-Ergebnisse sorgten Louis Delétraz (Dritter in der LMP2) und Rahel Frey (Dritte in der LMGTE). Der nächste Lauf findet bereits in zwei Wochen Ende April im belgischen Spa-Francorchamps statt.

Gute Nachrichten gibt es auch aus der deutschen Tourenwagenszene. Neben Ricardo Feller, der in der DTM im Team ABT Sportsline schon vor Wochen bestätigt wurde, hat auch Audi-Markenkollege Patric Niederhauser sein DTM-Ticket gelöst. Der Berner, der am Wochenende beim dritten Lauf zur Nordschleifen-Meisterschaft Dritter wurde, fährt 2023 an der Seite des Italieners Mattia Drudi für Attempto Racing einen Audi R8 LMS GT3. Mindestens einen Schweizer Fahrer gibt es auch im ADAC GT Masters. Alain Valente wird für Haupt Racing in einem Mercedes AMG GT3 an den Start gehen.

Valente Haupt 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Mercedes AMG für Alain Valente im ADAC GT Masters © Haupt Racing

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17.04.2023 Slalom Bière: Vorteil Egli, starker Bralla
Bralla Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nahm Darani drei Sekunden ab: Christian Bralla im Fiat X1/9 © Cornevaux

Der Saisonauftakt der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Bière stand ganz im Zeichen eines spannenden Zweikampfs zwischen Philip Egli und Lukas Eugster. Bester Tourenwagenfahrer war der Tessiner Christian Bralla.

Knapp war’s – im Kampf um den Tagessieg. Nur 54 Hundertstelsekunden fehlten Lukas Eugster auf seinem Ligier JS53 beim Slalom-Saisonauftakt in Bière zu seinem zweiten Gesamtsieg nach Ambri 2022. Als einziger Fahrer schaffte der Ostschweizer zwei Zeiten unter 2:17 min. Wären die Zeiten addiert worden, wäre Eugster als Sieger vom Platz gegangen. Aber so reichte Formel-3-Pilot Philip Egli ein starker erster Lauf in 2:16,14 min, um seinen 44. Tagessieg bei einem Slalom zu feiern.

«Das war ein toller Einstieg in die neue Saison», sagt Egli, der gegenüber dem Vorjahr zwei Sekunden schneller war. «Der Zweikampf mit Lukas hat Spass gemacht. Im zweiten Lauf habe ich beim Einfahrt auf den Platz etwas übermotiviert eine Pylone angefahren. Aber die Zeit aus dem ersten Heat reichte, um zu gewinnen.»

Auch Eugster war mit seinem Abschneiden sehr zufrieden. «Es hat zwar nicht ganz gereicht, um Philip zu schlagen», meint Eugster, «aber wenn ich die Zeiten aus dem Vorjahr vergleiche, dann ist uns ein grosser Sprung gelungen. Und ganz ehrlich: So langsam glaube ich, ist Philip am Limit. Das kann also noch eine spannende Saison werden. Vor allem im Hinblick auf das nächste Doppel-Rennen in Ambri, wo die Aerodynamik noch mehr zählt als in Bière.»

Platz 3 in Bière ging nicht wie vermutet an Marcel Maurer. Der Rückkehrer hatte im ersten Trainingslauf seltsame Geräusche aus seinem Zweiliter-Motor wahrgenommen und konnte diese vor Ort nicht lokalisieren. Um grösseren Schaden zu vermeiden, verzichtete Maurer auf die beiden Rennläufe. Dadurch erbte der Franzose David Guillaumard (Nova NP01) Rang 3 vor Jérémy Noirat (Norma M20F), Frédéric Fleury (Dallara F302) und Denis Wolf, der wieder einmal im Renault Caparo Platz genommen hatte.

Egli Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli feierte in Bière seinen 44. Tagessieg © Cornevaux

Der beste Tourenwagenfahrer rangierte mit Christian Bralla auf Rang 7. Der Tessiner gewann mit einer Fabelzeit im zweiten Durchgang damit auch das interne Fiat-X1/9-Duell gegen Christian Darani, der im Scratch auf Rang 10 landete, und sicherte sich so in der E1 bis 2000 cm3 die volle Punktzahl. «Im ersten Lauf waren wir gleichauf», sagt Darani. «Dann ist er mir im zweiten Durchgang davongefahren.» Volle Punktzahl liess sich auch Martin Oliver Bürki in der E1 bis 3000 cm3 gutschreiben. Der Berner fuhr im zweiten Lauf fünf Sekunden schneller als Jérôme Nicolet und ist damit seiner Favoritenrolle gerecht geworden.

Auch Namensvetter Martin Bürki sicherte sich mit fünf Sekunden Vorsprung den Klassensieg (in der E1 bis 1600 cm3). Allerdings kam der Slalom-Serienmeister beim Auftakt ins Schwitzen. Im ersten Durchgang musste er einen nach einem Defekt an der Kardanwelle seinen VW Polo abstellen.

Der Sieg in der Interswiss (über 2500 cm3) ging an Matthias Bischofberger. Der Thurgauer setzte sich im Porsche-Dreikampf gegen Willi Jenni und Christoph Zwahlen durch. Nur 22 Hundertstelsekunden dahinter siegte Stephan Burri im hubraumschwächeren VW Scirocco in der teilnehmerstärksten Klasse bis 2000 cm3 nach einem spannenden Zweikampf knapp vor Ludovic Monnier im VW Golf. Nicht übers Training hinaus kam Manuel Santonastaso. Der Thurgauer hatte Keilriemenprobleme an seinem BMW und konnte diese trotz der Hilfe seiner Interswiss-Kollegen Zwahlen und Aeberhardt nicht vor Ort beheben.

Bischofberger Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Matthias Bischofberger war in Bière schnellster Interswiss-Pilot © Cornevaux

Im Renault Classic Cup setzte sich Michael Schläpfer souverän gegen Meverick Gerber und Silas Reuter durch. RCC-Rückkehrer Thomas Zürcher touchierte im ersten Trainingslauf die Leitschiene und musste mit einem gebrochenen Achsschenkel frühzeitig die Heimreise antreten. Beim Rundstreckenrennen am kommenden Wochenende in Hockenheim wird Zürcher aber wieder dabei sein.

Im Suzuki Swiss Racing Cup, der schon am (nassen) Samstag ausgetragen wurde, sicherte sich der Jurassier Michaël Béring mit einer tadellosen Fahrt im zweiten Durchgang und einer Bestzeit von 3:03,00 min seinen ersten Tagessieg. Platz 2 ging an Marcel Muzzarelli, dem im Ziel 37 Hundertstelsekunden auf Béring fehlten. Dritter wurde Sandro Fehr mit einem Rückstand von 0.79 Sekunden auf den Sieger. Insgesamt waren 15 Hybrid-Suzukis am Start.

Weitere Infos zum ersten Slalom der Saison finden Sie auf diesem Link.

Und so geht es weiter:
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon

Biere Ambiance Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bewölkt, aber trocken: Das Wetter am Sonntag war stabil © Cornevaux

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16.04.2023 Ein Hauch von Ferrari am Berg
Thomas Amweg 2023 Praesentation Urs Gehrig Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Ferrari-rote Reynard 95D von Thomas Amweg ist parat © Gehrig

Thomas Amweg hat am Wochenende in Langenthal sein neues Einsatzfahrzeug für die Bergsaison 2023 präsentiert. Dabei ist nicht nur die rote (Ferrari)-Lackierung ins Auge gestochen.

Es war ein Geduldspiel. Aber wie heisst es so schön: Was lange währt, wird endlich gut! Eigentlich hätte Thomas Amweg schon 2022 gerne im Reynard 95D, dem Ex-Fahrzeug von Joël Volluz, Platz nehmen wollen. Aber um den 3-Liter-Cosworth fertig zu kriegen, fehlten die Kolben. Und die liessen lange, sehr lange auf sich warten.

Nun ist Amwegs Bolide bereit. Am Wochenende enthüllte der Gurnigel-Sieger von 2019 seinen Boliden im Hotel Meilenstein in Langenthal – mit einem Hauch von Ferrari. «Der Besitzer Hans Peter hat den Wagen, als er ihn übernommen hatte, rot lackiert und ihm goldene Felgen montiert», erzählt Amweg. «Diesen Ferrari-Look haben wir beibehalten – abgesehen von dem einen oder anderen Aufkleber, der an die Zeiten Alesi und Berger erinnerte.»

Getestet hat Amweg sein neues Spielzeug noch nicht. Beim GP Mutschellen wird er als Demofahrer einen Funktionstest absolvieren. Danach steht entweder ein Test in Dijon auf dem Programm oder die Teilnahme am Jim-Clark-Revival am ersten Mai-Wochenende. «Das ist aber noch nicht in Stein gemeisselt», meint Amweg. «Ich hoffe aber sehr, dass es klappt. Das würde mir die Chance geben, mich an das Fahrzeug zu gewöhnen.» Den ersten Ernstkampf wird Amweg dann am 10./11. Juni beim Auftakt der Berg-Meisterschaft in Hemberg bestreiten.

Motormässig liegt Amweg dann auf dem Niveau von Schweizer Meister Eric Berguerand. «Wir verwenden dieselbe Ausbaustufe wie Eric», klärt Amweg auf. Dass er gleich auf Anhieb auf dessen (hohem) Level fahren kann, daran zweifelt Amweg. «Im ersten Jahr ist die Standfestigkeit unser primäres Ziel. Das heisst aber nicht, dass ich einfach nur mitrollen werde. Ich will schon ein Wörtchen mitreden und hin und wieder die Top 3 ärgern.» Amwegs Plan sieht jedenfalls vor, dass er alle Läufe (bis auf Massongex) bestreiten wird.

Anders als Berguerand setzt Amweg auf einen schmaleren Heckflügel. «Wir haben mit Technikern von Sauber gesprochen und deren Rat, auf eine schmälere Version zu setzen, gehört», erklärt Amweg. Auch sonst ist am Auto noch etwas Sauber übrig: der Frontflügel. Den hatte Amweg schon am Lola B99 montiert. Neu ist am Reynard auch die Cockpitverkleidung. «Mitte der 90er-Jahre haben die Fahrer noch weit aus ihren Cockpits geschaut. Das wollte ich aus Sicherheitsgründen ändern», so Amweg.

Thomas Amweg 2023 Praesentation Mechaniker Urs Gehrig Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Amweg (zweiter von rechts) und seine Mannschaft bei der Präsentation in Langenthal © Gehrig

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14.04.2023 Meyer & Co. wollen Europas Driftszene aufmischen
Toyota Supra Praesentation 2023 01 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Meyers Teampräsentation in Luzern wurde mit einem Film untermalt © Eichenberger

Gestern Abend hat Yves Meyer und sein Team Drift Force im Verkehrshaus Luzern nicht nur auf die Saison 2022 zurückgeschaut, sondern auch den von Grund auf neu aufgebauten Toyota GR Supra vorgestellt.

Driften ist längst nicht mehr nur eine Trendsportart in den USA. Auch in Europa wird Driften immer populärer. Das haben auch die FIA Motorsport Games im vergangenen Jahr in Le Castellet bewiesen. Bei keinem anderen Wettbewerb war der Zuschaueraufmarsch so gross. Dass Driften auch in der Schweiz salonfähig wird, ist zu einem Grossteil das Verdienst des nimmermüden Yves Meyer und seiner Mannschaft. Gestern Abend stellte die Truppe aus dem Eventcenter Seelisberg im Verkehrshaus Luzern nicht nur das Team für 2023 vor, man hat den zahlreich erschienenen Gästen im Filmtheater im Verkehrshaus Luzern anhand eines selbst produzierten Filmes mit spektakulären Aufnahmen gezeigt, worum es beim Driften geht und wie die Saison 2022 gelaufen ist.

In diesem Jahr wird Meyer und sein Team Drift Force in der europäischen Drift-Masters-Serie (live auf Red Bull TV) mit zwei Autos antreten. Die beiden von Grund auf neu aufgebauten Toyota GR Supra werden von Meyer und Geschäftspartner Joshua Reynolds gefahren. An Konkurrenz mangelt es nicht. 50 Fahrer aus 20 Nationen haben sich für die europäische Drift Masters eingeschrieben. Der erste Wettbewerb findet am 6./7. Mai im Mondello Park in Irland statt. Die weiteren Termine sehen wie folgt aus:

9./10. Juni, Fallförs (Schweden)
7./8. Juli, Härmä (Finnland)
29./30. Juli, Riga (Lettland)
17.-19. August, Ferropolis (Deutschland)
15./16. September, Warschau (Polen)

Die Vorfreude auf die ersten «Battles» ist gross. «Es ist das kompletteste Auto, das ich bis jetzt fahren durfte», meint Meyer anlässlich der Präsentation in Luzern voller Stolz. Und Teamkollege Reynolds meint: «Unser Ziel? Wir wollen das Feld aufmischen.»

Ob das den beiden Driftkünstlern gelingt, wird sich zeigen. Der in Luzern gezeigte GR Supra lässt rein äusserlich viel Hoffnung aufkeimen. Und auch was unter der Haube steckt, klingt vielversprechend. «Als Basis haben wir den W58-Supra-Motor genommen», sagt Adrian Mock von Maptec Motorsport Engineering. «Diesen haben wir auf Drift-Bedürfnisse umgebaut. Soll heissen: Die Teile vertragen mehr Leistung. In Sachen Hubraum sind wir wie beim Original bei drei Liter geblieben.» Im Vergleich mit dem Supra ab Stange (340 PS) leistet Meyers neues Spielzeug mehr als 1000 PS. «Wir haben schon bei 3500/min 1240 Newtonmeter», meint Mock. Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist Meyer & Co. vorbildlich. «Wir fahren mit Bio-Ethanol E85, das aus Holzabfällen gewonnen wird», erklärt der Motorenspezialist.

Weitere Informationen zur Rennserie gibt es unter diesem Link.

Toyota Supra Praesentation 2023 03 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Supra-Motor leistet mehr als 1000 PS mit Bio-Ethanol E85 © Eichenberger

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12.04.2023 Vorschau Slalom Bière: Dreikampf um den Tagessieg?
Eugster Biere 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lukas Eugster bestreitet die Saison 2023 mit einem neuen Motor © Cornevaux

Am Wochenende steigt der Saisonauftakt der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Bière. Neben 158 lokalen Teilnehmern und Teilnehmerinnen haben sich 180 NAT-FahrerInnen für den Sonntag eingeschrieben.

Nach dem Auftakt zur Schweizer Rallye- und Schweizer Kart-Meisterschaft ist am Wochenende die Reihe an der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Los geht die Saison auf dem Kasernenareal in Bière, 30 Kilometer westlich von Lausanne, am Fusse des Col du Marchairuz, wo einst Bergrennen ausgetragen wurden.

Gefahren wird auf derselben Strecke wie 2022 – also in entgegengesetzter Richtung zu den Jahren vor Corona. Den Auftakt zur 56. Ausgabe des Slaloms in Bière bilden am Samstag, 15. April, wie üblich die lokalen Kategorien sowie der Suzuki Swiss Racing Cup mit 158 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Los geht es um 7.20 Uhr mit den Trainingsläufen. Ab 13.25 Uhr finden die Wertungsdurchgänge statt. Wichtig zu wissen: Die LOC-Klassen werden samstags durch zusätzliche Schikanen eingebremst. Das erhöht die Anzahl der Tore auf dem 4,1 Kilometer langen Parcours auf 77. Am Sonntag stehen dann die Rennen zu den NAT-Klassen auf dem Programm (mit 180 Fahrern und Fahrerinnen). 71 Tore gilt es in diesen Kategorien möglichst schnell und fehlerfrei zu absolvieren. Die ersten Trainingsläufe beginnen um 7 Uhr. Ab 10.45 Uhr ist Rennaction angesagt. Die Siegerehrungen gehen am Samstag ab 19.15 und am Sonntag ab 18.15 Uhr über die Bühne.

Maurer 2023 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Maurer kommt nach einem Jahr Pause zurück © Eichenberger

Den Gesamtsieg werden in Bière aller Voraussicht nach drei Fahrer unter sich ausmachen: Rekord-Tagessieger Philip Egli (auf Dallara F393), der Vorjahreszweite von Bière Lukas Eugster (Ligier JS53) sowie Rückkehrer Marcel Maurer (Formel Renault 2.0). Letzterer hat seinen inzwischen 23 Jahre alten Formelrennwagen komplett neu aufgebaut und um einige Kilos abgespeckt. «Ich habe aber immer noch einen Gewichtsnachteil gegenüber Philip», meint Maurer. «Aber sonst bin ich recht zuversichtlich. Bei den Testtagen in Ambri gab es nur zwei, drei Problemchen. Trotzdem erwarte ich nicht, dass ich schon in Bière um den Tagessieg fahren werde, auch wenn ich dort schon sehr erfolgreich war. Ich glaube, dass Philip und Lukas beim ersten Rennen schneller sind.»

Vor allem Eugster, der im Vorjahr in Ambri seinen ersten Tagessieg feiern durfte, hat Grosses vor. Mit einem neuen 2-Liter-Honda greift der Ostschweizer am Genfersee nach seinem zweiten Tagessieg. «Wir können endlich den Motor verwenden, den wir schon im Vorjahr einsetzen wollten», sagt Eugster. «Ausserdem haben wir bei den Testfahrten in Ambri auch unser Einlenkproblem lösen können. Ich bin für den ersten Lauf also sehr zuversichtlich und freue mich auf einen spannenden Dreikampf.»

Im Vorjahr fehlten Eugster im schnelleren der beiden Läufe 1,33 Sekunden auf Egli, der mit 2:18,20 min auch den Streckenrekord hält und in Bière seinen 44. Tagessieg anpeilt. «Unter normalen Voraussetzungen sollte einer von uns dreien ganz oben stehen», meint Egli. «Und ich hoffe natürlich, dass ich derjenige bin.» Auch der Glarner, der seit Jahren in Zürich lebt, nutzte die von der Equipe Bernoise organisierten Testtage in Ambri, um sich auf die neue Saison einzuschiessen. «Ich habe über den Winter viele Verschleissteile ersetzt. So gesehen war Ambri ein Funktionstest. Und dieser lief problemlos.»

Buerki Biere 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki peilt ihn diesem Jahr seinen zehnten Slalom-Titel an © Cornevaux

Bei den Tourenwagen gilt der Tessiner Christian Darani (Fiat X1/9) als Favorit. Im Vorjahr setzte er sich 2:34,56 min gegen den inzwischen neunfachen Slalom-Meister Martin Bürki auf seinem giftgrünen VW Polo durch. Bei nur sechs geplanten Läufen ist nicht nur jeder Klassensieg wertvoll. Es geht auch darum, wer die meisten Gegner in seiner Kategorie besiegt. Darani ist da gegenüber Bürki bereits im Vorfeld im Vorteil. Der 52-Jährige aus Mairengo hat in seiner Klasse, der E1 bis 2000 cm3, 17 Konkurrenten am Start; Bürki kommt nur auf deren 13. Noch grösser ist das Feld der Interswiss bis 2000 cm3. Dort sind 23 Fahrer am Start – darunter auch Vorjahressieger Manuel Santonastaso in seinem frisch aufgebauten BMW.

Im Suzuki Swiss Racing Cup, der am Samstag ausgetragen wird, stehen 15 Teilnehmer am Start. Darunter der Vorjahreszweite Marcel Muzzarelli und der Vorjahresdritte Sandro Fehr. Nicht dabei ist Vorjahresmeister Fabian Eggenberger. Der Zürcher nimmt nur an den Slaloms von Ambri und Frauenfeld (im Team 77) teil. «Mein Fokus gilt dieses Jahr meinem Sohn, der in der Rotax-Kart-Meisterschaft fährt», sagt Eggenberger.

Einen neuen Rekordsieger wird es in Bière übrigens nicht geben. Diese Liste führt Jean-Daniel Murisier an. Der Walliser hat den Slalom von Bière, der 1966 zum ersten Mal ausgetragen wurde, insgesamt fünf Mal gewonnen: 1990, 1992, 1998, 1999 und 2004.

Weitere Infos zum ersten Slalom der Saison finden Sie auf diesem Link.

Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023
15./16. April, Bière
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon

Darani 2022 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wieder bester Tourenwagenpilot? Christian Darani und sein Fiat X1/9 © Eichenberger

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11.04.2023 Was macht eigentlich Florian Lachat?
Lachat Florian Was macht eigentlich Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Florian Lachat (heute) und 2009 am Gurnigel © Kaufmann

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Florian Lachat?

Florian Lachat hat 2009 die Schweizer Berg-Meisterschaft gewonnen. Damit ist er letzte Champion am Berg, der nicht auf den Namen Eric Berguerand oder Marcel Steiner hört. Lachat ist noch heute stolz auf seinen Titel – zu Recht! Ohne Karterfahrung kam er 2004 zum Rennsport. Zuerst kaufte er sich einen Formel Renault 2.0 für die Rundstrecke. 2007 wechselte Lachat dann zum Bergrennsport – mit einem nigelnagelneuen Formel Master.

«Das Ziel war, innerhalb von drei Jahren den Titel zu holen», erzählt der Mann aus Porrentruy. Dass ihm das gelungen ist, ist auch das Verdienst von Jenzer Motorsport. Lachat hatte innerhalb des Rennstalls aus Lyss sein eigenes kleines Team formiert, das sich um die Einsätze am Berg kümmerte. «Ich bin kein Mechaniker. Und ich hatte keine Kollegen, die mir helfen konnten. Also habe ich mich Jenzer Motorsport angeschlossen.»

Zu Beginn war Lachats Projekt nicht nur von Erfolg gekrönt. Doch von Jahr zu Jahr verbesserte man die Leistung des Rennwagens. Dass Lachat 2009 Meister wurde, lag sicher auch daran, dass Berguerand nach seinem Unfall (2007) noch nicht zurück und Steiner in diesem Jahr fast ausschliesslich in Deutschland unterwegs war. Das soll Lachats Leistung aber keineswegs schmälern. Mit Alain Beutler, Martin Kindler, Christian Balmer und Jean-Jacques Dufaux hatte der Jurassier mit seinem 2-Liter-Fahrzeug vier starke Gegner (alle im F3000), die es zu bezwingen galt.

Im September 2012 war Lachat zum letzten Mal an einem Rennen dabei – am Gurnigel. Zu dieser Zeit war der dreifache Familienvater damit beschäftigt, einen Industriekonzern zu leiten. Lachat hatte eine neue Manufaktur für innovative Schweizer Messer unter der Marke SWIZA ins Leben gerufen und andere Unternehmen in verschiedenen Bereichen gemanagt. 2017 zog sich Lachat bei SWIZA zurück und gründete die Firma Akompani AG. Diese richtet sich ausschliesslich an Besitzer von KMU’s. «Unser Kerngeschäft ist die Begleitung bei der Übertragung oder dem Erwerb von Unternehmen», erklärt Lachat.

Den Rennsport hat Lachat, der ein Jahr nach seinem Titel Vize-Champion wurde, nicht aus den Augen verloren. Der bald 50-Jährige schwärmt von den heutigen Autos und ihren Turbomotoren. «Ich war der Erste, der meinen Rennwagen auf einen Turbo umrüstete», sagt Visionär Lachat. Das war 2011. «Leider hatte ich damals noch keine elektronischen Fahrhilfen. Deshalb wurde es mir mit den 550 PS unterm Hintern auch zu gefährlich. Aber heute ist das anders. Ausserdem sind die Aerodynamik und Reifen auch sehr viel besser geworden.»

Klingt fast so, als bereite da einer im stillen Kämmerlein sein Comeback vor… Lachat lacht: «Schön wär’s. Aber ich müsste dafür zuerst das Budget zusammenkriegen!»

2009 die Schweizer Meister Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lachat (ganz rechts) bei der Meisterfeier in Bern 2009 © Kaufmann

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05.04.2023 Info-Abend rund um E-Fuel
E Fuel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am 14. April findet ein Infoabend zu E-Fuel statt © Eichenberger

Am Freitag nach Ostern findet in Horgen ein Info-Abend rund um synthetischen Brennstoff statt. Wer dabei sein möchte, kann sich per E-Mail anmelden.

Am Freitag, 14. April, findet in der RacingFuel Academy in Horgen ab 19 Uhr ein von Marcel Fässler initiierter Gedankenaustausch für all die, die sich für einen Einsatz von synthetischem Sprit interessieren, statt. Vor Ort sind unter anderem Motorenguru Mario Illien und Paul Gutjahr als Mitglied der Geschäftsleitung von Auto Sport Schweiz.

Wer an diesem Anlass gerne teilnehmen möchte, kann seine Teilnahme per E-Mail an marcel@mfspeed.ch senden.

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05.04.2023 Geschäftsstelle: Öffnungszeiten über Ostern
Ostern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Über die Ostertage ist die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wie folgt zu erreichen:

Donnerstag, 06.04.2023, bis 15.00 Uhr
Freitag, 07.04.2023, geschlossen
Montag, 10.04.2023, geschlossen

Ab Dienstag, 11.04.2023 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten gerne jederzeit wieder zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen frohe Ostern und erholsame Tage!

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04.04.2023 Critérium Jurassien: Hirschi legt los wie die Feuerwehr
Criterium Hirschi Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hirschi/Lattion legten am Freitag wie die Feuerwehr los © Cornevaux

Jonathan Hirschi setzte bei der Critérium Jurassien, dem Saisonauftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft, in der ersten Prüfung den Grundstein zu seinem ersten Saisonsieg 2023.

Jonathan Hirschi legte bei der 44. Ausgabe der Critérium Jurassien wie die Feuerwehr los. Auf der ersten fast 30 Kilometer langen Prüfung von Courtemautruy nach Les Enfers nahm der amtierende Meister seiner Konkurrenz 30 und mehr Sekunden ab. Und das mit einem neuen Auto, einem Citroën C3 Rally2, und Sarah Lattion, einer Co-Pilotin, die zum ersten Mal auf dem Beifahrersitz von Hirschi Platz nehmen durfte. «Wir waren selber über die Zeit auf der ersten Prüfung überrascht», sagt Hirschi. «Wir wussten, dass wir gut unterwegs waren, aber dass wir so schnell waren, das hatte ich nicht erwartet.» Eine Erklärung für seine Fabelzeit vom Freitagabend hatte Hirschi keine. «Vielleicht bin ich einfach so befreit gefahren, weil der Druck, den Titel zu holen, weg ist», meint der Neuenburger.

Hirschi liess auch am Samstag keine Zweifel aufkommen, wer im Jura der Chef im Ring ist. Allerdings waren die Abstände am zweiten Tag für die Konkurrenz erträglicher. Nach fünf Prüfungen war Hirschi seinen Gegnern aber schon mehr als 44 Sekunden davongefahren. Dass zu diesem Zeitpunkt Sacha Althaus sein ärgster Verfolger war, überrascht nicht besonders. Der Jurassier hatte sich akribisch auf seine Heimrallye vorbereitet und erzielte am Ende mit Rang 3 sein bisher bestes Ergebnis im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. «Das war erst meine dritte Rallye auf diesem Skoda Fabia», erzählt der 26-Jährige aus Moutier. «Umso mehr freue ich mich über meinen ersten Podestplatz und meine erste Bestzeit. Ich hoffe, dass ich auch bei der Rallye du Chablais wieder dabei sein kann.»

Criterium Althaus Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sacha Althaus gelang mit Platz 3 sein bisher bestes SM-Ergebnis © Cornevaux

Nur dank drei Bestzeiten in der sechsten, achten und elften Prüfung schoben sich Jonathan Michellod/Stéphane Fellay auf Rang 2 vor. Dem Vizemeister von 2022 fehlte am Freitagabend das Vertrauen in seinen Skoda Fabia. «Wir kamen erst am Samstagmorgen in einen Rhythmus», sagt Michellod, «obwohl wir da mit unserer Reifenwahl (Slicks statt Regenreifen) zuerst noch danebenlagen. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Die Meisterschaft geht noch lange. Da kann noch vieles passieren.»

Vierter mit 1:39 min Rückstand auf Sieger Hirschi wurde Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux). Der zweifache Valais-Sieger und Meister von 2021 hatte am Freitagabend total verwachst, nahm die Schuld aber auf seine Kappe. «Mit meiner Erfahrung hätte das nie passieren dürfen», sagt der Walliser nachdenklich uns liess das Set-Up umbauen. «Ich hatte null Grip. Unser Skoda war für diese Bedingungen viel zu aggressiv und hart eingestellt. Erst am Samstag, als mir klar war, dass diese Rallye nach nur einer Prüfung für mich gelaufen war, und ich ohne Risiko und Druck fahren konnte, lief es einigermassen so, wie ich mir das vorgestellt habe.»

Hinter den Top 4 landete Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 auf Rang 5 (im CH-Klassement). Den internen Kampf in der Michelin Trophy Alps Open verlor Pinto (mit Co-Pilotin Charlène Greppin) um 6,1 Sekunden gegen den Franzosen Ludovic Godard, der für seinen fünften Gesamtplatz aber keine Schweizer Meisterschaftspunkte bekommt. Die weiteren Platzierungen innerhalb der Top 10: 6. David Erard/Sarah Junod, 7. Steeves Schneeberger/Gaëtan Aubry, 8. Sébastien Berner/Grégoire Chappot, 9. Stefano Mella/ Gea Daldini, 10. Jean-Marc Salomon/David Comment.

Criterium Jeremy Michellod Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérémy Michellod gewann die Junioren-Wertung im Jura © Cornevaux

Der Sieg bei den Junioren war bis und mit zur sechsten Prüfung fest in Händen von Damien Lovey. Ein Unfall in der siebten WP beendete die Träume des Peugeot-Piloten. Nutzniesser war Jérémy Michellod, der jüngere Bruder von Jonathan, der damit im Jura mit Beifahrer Simon Volery seinen ersten Junioren-Triumph feierte. Und gleichzeitig in der Michelin Trophy Alps Platz 2 hinter dem Duo Olivier Ramel/Florian Barrachin belegte.

In der historischen Klasse, der VHC, setzte sich Pascal Perroud mit Beifahrer Quentin Marchand auf seinem BMW M3 E30 ähnlich souverän wie Hirschi bei den Modernen am Freitagabend mit einem Vorsprung von 46 Sekunden an die Spitze. Diesen verwaltete der Waadtländer mit sechs weiteren Bestzeiten problemlos gegen Altmeister Florian Gonon (Ford Escort RS1600), dem im Ziel knapp eine Minute auf den Sieger fehlte. Rang 3 bei der Critérium Jurassien ging an Nicolas Gérard auf Ford Sierra RS Cosworth). Vierter wurde Vorjahresmeister Eddy Bérard, ebenfalls auf BMW M3 E30.

Im VHRS, dem Coupe Rallye Historique de Régularité, siegte Laurent Pernet (BMW325 ix) vor Lionel Munsch (Ford Sierra Cosworth) und Marine Lachenal ( Ford Escort RS 2000).

Weitere Informationen zum Schweizer Saisonauftakt gibt es auf der Internetseite www.criterium-jurassien.ch

Und so geht es weiter:
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Criterium Perroud Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pascal Perroud war auf seinem BMW Schnellster in der VHC © Kaufmann

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28.03.2023 Ein Auto, ein Hingucker
Sergio Pinto Valais 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sergio Pinto und seine Alpine A110 bei der Rallye du Valais © Cornevaux

Die Rennwagen-Porträt in der AUTOMOBIL REVUE haben Kultstatus erreicht. Wir von Auto Sport Schweiz sind stolz darauf, dass wir die Werke von Werner Haller resp. Olivier Derard auch bei uns veröffentlichen dürfen. Hier kommt Sergio Pintos Alpine A110 RGT.

Sergio Pinto schlitterte unverhofft ins Abenteuer Alpine. «Natürlich war ich vom Renault Clio Super 1600, den ich vorher fuhr, begeistert. Verkaufen wollte ich ihn deshalb eigentlich nicht. Aber eines Tages bot mir jemand einen sehr guten Preis für den Wagen, was mir die Chance für andere Projekte eröffnete. Zunächst liebäugelte ich mit einem Auto der Kategorie Rally 2. Wegen meines Budgets hielt ich mich aber zurück. Und dann gab es da noch die Möglichkeit Alpine. Da das Auto bei Publikum einen enorm grossen Sympathiewert hat, gefiel mir diese Idee sofort, zumal die Alpine etwas günstiger war als ein Rally-2-Bolide.» Der Grundpreis der Alpine A110 R-GT beträgt umgerechnet 168 000 Franken vor Steuern, während der Preis für einen Rally 2 bei 210’000 Franken liegt (die Preise variieren je nach Modell leicht). Zum Grundpreis kommen jeweils noch unverzichtbare Optionen wie ein Bluetooth-Radio, das die Kommunikation zwischen Fahrer und Beifahrer erleichtert, die Halterung für das Reserverad oder die Scheinwerferleiste hinzu.

Die A110 R-GT ist zwar günstiger als ein Rally-2-Auto (Zweirad- statt Vierradantrieb), kostet aber fast doppelt so viel wie eine Serien-Alpine. Wie kommt es zu diesem Unterschied? Wie alle Standard-A110 wird auch die Rallyeversion teilweise in Dieppe (F) gebaut. «Sobald die Karosserie zusammengebaut ist, wird sie schnell von der Produktionslinie genommen und zu Signatech in Bourges geschickt», erklärt Pinto. Dort, in Zentralfrankreich, werden der homologierte Überrollbügel und andere für die A110 Rallye spezifische Teile wie die vorderen und hinteren Längsträger montiert. Diese werden eigens für das Rallyeauto entwickelt und entworfen. «Die Versionen für die Rennstrecke, wie zum Beispiel diejenigen der GT4, haben andere Profile». Die Aufhängung von ALP Racing ist natürlich auch für diese Rallyeversion gedacht, da sie dreifach verstellbar und mit hydraulischen Aufhängungsanschlägen ausgestattet ist. Ansonsten sind die Fahrwerke identisch mit denen der Strassenversion.

Alpine A110 Cockpit Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Blick in das Cockpit der Alpine A110 RGT © Derard

«Der Motor basiert auf der Serienversion, ist aber ebenfalls verbessert worden, das Mapping ist speziell», führt Pinto aus. Zudem verfügt der Motor über eine einstellbare Anti-Lag-Funktion. Auf dem Papier liegt die Leistung bei 330 PS, keine der verschiedenen Strassenversionen der A110 bietet mehr als 300 PS. Der Vierzylindermotor, der mit einem sequenziellen Sechsgang-Paddle-Shift-Getriebe ausgestattet ist, ist hinten quer angeordnet und überträgt seine Kraft über ein einstellbares Sperrdifferenzial auf die beiden Hinterräder.

Die Set-up-Möglichkeiten waren eine der grössten Herausforderungen für Sergio Pinto. «Als wir das Auto bekamen, war es mit einem Basis-Set-up ausgestattet. Die Feinabstimmung war unsere Aufgabe», erinnert er sich. Im Unterschied zu einfacheren Autos wie dem Renault Clio Rally 5 lassen sich die Stossdämpfer der A110 anpassen. «Du kannst die Höhe verändern, mehr Druck ausüben und die Zugstufe erhöhen oder verringern. Du kannst auch das Fahrwerk, die Vorspur, den Sturz und, nicht zu vergessen, das ABS oder ESP einstellen», erklärt Sergio Pinto.

Alle diese Parameter werden über eine Mittelkonsole gesteuert, die sich in der Mitte des Fahrzeugs zwischen den Sitzen von Sergio Pinto und Sophie Barras, seiner Beifahrerin in der Schweizer Rallyemeisterschaft, befindet. Diese Bedieneinheit ist nicht das einzige neue Element im Innenraum, denn das Interieur hat nicht viel mit dem einer normalen Alpine A110 zu tun. Zwar sind der obere Teil des Armaturenbretts und das Kombiinstrument aus der Serienversion übernommen worden, aber ansonsten ist alles anders. «Die Türen sind innen mit Schaumstoff verkleidet, bei geschlossener Tür fasst der Schaumstoff auch den Überrollbügel in diesem Teil der Türe ein, ganz so wie die FIA es vorschreibt. Die Pedale, das Lenkrad, die Sitze, all das ist anders als in einer normalen Alpine. Es gibt auch keine Teppiche.»

Motor Alpine A110 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Alpine A110 wird von einem 1,8.-LIter-Turbo angetrieben © Derard

Mehr als wegen des Preises fühlte sich Pinto aber wegen der Exklusivität zur Alpine A110 R-GT hingezogen. Der Walliser ist der bisher einzige Fahrer, der die Schweizer Rallyemeisterschaft mit diesem Fahrzeug bestreitet. Heute gefällt ihm diese Monopolstellung nicht mehr so gut wie früher, da ihm vor allem Rivalen fehlen, gegen die er mit gleichen Waffen kämpfen kann. «Mit ihrem Zweiradantrieb ist die Alpine sehr leistungsfähig, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Sie ist nicht so vielseitig wie ein Auto der Rally-2-Kategorie mit Allradantrieb», bedauert Pinto. Es sei schwierig, mit Piloten wie Mike Coppens oder Jonathan Hirschi mitzuhalten. Sicher jedoch ist: Mit seiner Alpine A110 R-GT wertet Sergio Pinto jede Rallye auf.

Alpine A110 RGT
Baujahr: 2021
L × B × H (in mm): 4180×1800×1250
Radstand (in mm): 2420
Gewicht (in kg): 1080
Karosserie: Monocoque aus Aluminium
Motor: 1.8-Liter-Vierzylinder-Turbo
Getriebe: 6-Gang-Sequenziellgetriebe
Leistung/Drehmoment: 330 PS/ca. 340 Nm
Höchstgeschwindigkeit: ca. 200 km/h

Sergio Pinto quer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sergio Pinto wurde 2022 Gesamtvierter in der Rallye-SM © Derard

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27.03.2023 Vorschau Critérium Jurassien: Vieles neu beim amtierenden Meister
Jonathan Hirschi Citroen 2023 Archives Hirschi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi fährt im Jura einen Citroën C3 Rally2 © Archiv Hirschi

Am Wochenende steigt der Saisonauftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Genauer gesagt am Freitag mit dem Shakedown bei der 44. Ausgabe der Critérium Jurassien.

Am Freitag, 31. März, beginnt die Schweizer Rallye-Meisterschaft mit der Critérium Jurassien. Zur 44. Ausgabe der Traditionsrallye im Jura haben sich 48 Teams mit modernen Fahrzeugen eingeschrieben. Das sind 30 weniger als noch im Vorjahr, als die Rallye nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder stattfinden konnte. «Ich habe 100 Rallyefahrer angerufen», sagt Patrick Spart, neben Julien Grosjean einer von zwei Vize-Präsidenten der Critérium Jurassien. «Aber mehr als 48 Teams mit modernen Fahrzeugen konnte ich nicht zusammentrommeln. Das macht uns nicht nur für diese Ausgabe, sondern auch für die Zukunft grosse Sorgen. Wir bräuchten mindestens 60 Teams, damit wir eine schwarze Null schreiben können.»

Sportlich gibt es an der Spitze keine Absenzen zu vermelden. Zwar fehlt Vorjahressieger Michaël Burri. Doch der Lokalmatador fährt seit geraumer Zeit mit französischer Lizenz und ist so für die Schweizer Meisterschaft nicht punkteberechtigt. SM-Vorjahressieger Mike Coppens würde seinen Triumph von 2022 gerne wiederholen. Der 43-jährige Walliser zählt mit Co-Pilot Christophe Roux nicht nur zu den Sieganwärtern im Jura, er ist auch ein heisser Titelkandidat. «Ich bin Schweizer durch und durch», sagt Coppens. «Deshalb werde ich alles unternehmen, an allen sechs Läufen zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 teilzunehmen.»

Dieses Ziel verfolgt auch Jonathan Michellod mit Beifahrer Stéphane Fellay. Der Gesamtzweite des Vorjahres setzt wie Coppens auf einen Skoda Fabia Skoda Fabia Rally2 Evo. Im Gegensatz zu Coppens hat Michellod in diesem Jahr bereits eine Rallye (in Italien) absolviert. «Allerdings wurden wir da disqualifiziert», erzählt der 28-Jährige, der wie Coppens ursprünglich aus Verbier stammt. «Stéphane war bei dieser Rallye nicht dabei, also hatte ich einen Ersatzbeifahrer. Der war 30 Kilogramm leichter. Deshalb waren wir untergewichtig, hatten das aber nicht richtig kalkuliert.»

Jonathan Michellod Crit 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod peilt im Jura seinen zweiten SM-Sieg an... © Cornevaux

Neben den beiden schnellen Wallisern gehört natürlich der amtierende Meister Jonathan Hirschi (37) im Jura zu den Top-Favoriten. Allerdings ist der Neuenburger selber nicht ganz sicher, ob er von Anfang an vorne angasen kann. «Nachdem unser VW Polo bei der Rallye Monte Carlo total ausgebrannt ist, fahre ich im Jura einen Citroën C3 Rally2», erzählt Hirschi. Das ist aber nicht die einzige Unbekannte. Der amtierende Champion wird bei der «Crit» von Sarah Lattion und nicht vom nach wie vor rekonvaleszenten Michaël Volluz navigiert. «Dazu kommen noch Pirelli- statt Michelin-Reifen. Ich kann also im Vorfeld schlecht beurteilen, wo wir stehen.»

Falls einer aus den Top 3 patzt, könnte von den Lokalmatadoren Sacha Althaus (Skoda Fabia Rally2 Evo), David Erard (Skoda Fabia R5), Steeves Schneeberger (Ford Fiesta R5) und Jean-Marc Salomon (VW Polo GTI R5) einer in die Bresche springen. Nicht vergessen darf man natürlich auch den Vorjahres-Gesamtvierten Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 Rally RGT. Der Walliser, 2022 meistens Alleinunterhalter in der Michelin Trophy Alps Open, trifft im Jura in seiner Klasse auf drei Gegner aus Frankreich, zwei davon in einer baugleichen Alpine, einer auf einem Porsche 997 GT3 Cup.

Bei den Junioren haben sich wie im Vorjahr (leider) nur drei Teams eingeschrieben. Der Erfahrenste von ihnen ist Claire Quentin (Peugeot 106 S16). Er wird es aber nicht leicht haben. Mit Damien Lovey (Peugeot 208 R2) und Jérémy Michellod (Citroën C2 R2 Max), dem jüngeren Bruder von Jonathan Michellod, sind zwei Fahrer am Start, die zwar erst zwei, respektive drei Rallyes absolviert haben, aber viel Potenzial mitbringen. Beide fahren übrigens auch in der Michelin Trophy Alps mit. Dort fehlen im Jura die Top 5 aus dem Vorjahr, sodass es in dieser Kategorie beim Saisonauftakt definitiv einen neuen Sieger geben wird.

Jeremy Michellod Crit 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...während Bruder Jérémy bei den Junioren fährt © Cornevaux

13 Fahrer sind ausserdem im Schweizer Rallye-Pokal gemeldet. Darunter die Top 3 von 2022: Philippe Broussoux, Claude Aebi (beide Renault Clio) und Laurent Rossi (Peugeot 206 XS).

Bei den historischen Fahrzeugen stehen 17 Autos in der VHC, die wie die Modernen auf Zeit fahren, und 12 in der VHRS, die die 121,39 Wertungskilometer im Jura als Gleichmässigkeitswettbewerb in Angriff nehmen, am Start. Zu den Favoriten gehören im Jura natürlich Vorjahres-Champion Eddy Bérard (Ford Sierra RS) und Altmeister Florian Gonon (Ford Escort RS 1600). Nicht fehlen darf im Jura die Showtruppe der «Slowly Sideways» mit diesmal 35 Fahrzeugen aus der guten alten Rallye-Zeit. Mit dabei sind u.a. die beiden ehemaligen Schweizer Meister Philipp Camandona (Meister 1990 auf Ford Sierra Cosworth) und Eric Ferreux (1987, Renault 11 Turbo).

Los geht die Rallye am Freitagabend mit der ersten Prüfung von Courtemautruy nach Les Enfers. Die restlichen zehn WP’s finden am Samstag ab 8 Uhr statt. Weitere Informationen zum Schweizer Saisonauftakt gibt es auf der Internetseite www.criterium-jurassien.ch

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Florian Gonon VHC Crit 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Florian Gonon fährt in der VHC einen Ford Escort RS1600 © Cornevaux

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22.03.2023 Bergrennen Massongex: Noch eine Bewilligung fehlt
Massongex 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Bergrennen Massongex soll 2023 wieder stattfinden

Vor einem Jahr hiess es: Das Bergrennen Massongex-Vérossaz würde nie mehr stattfinden. Nun fehlt lediglich eine Bewilligung. Doch an dieser soll es laut den nimmermüden Organisatoren nicht scheitern.

27 Mal wurde das Bergrennen von Massongex nach Vérossaz ausgetragen. Zuletzt 2019. Danach musste die Veranstaltung zwei Mal wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, ehe sie im März vor einem Jahr «für immer» aus dem Kalender gestrichen wurde. Laut OK-Chef Pino Arimondi lagen die Gründe in der Verdichtung des Dorfes und seiner Industriezone. «Massongex war nicht mehr in der Lage, 100 und mehr Autos aufzunehmen», so Arimondi damals.

Kurze Zeit später gab es neue Hoffnung. Als Ersatz für Massongex wurden Pläne entworfen, das bereits von 1953 bis 1971 zehn Mal ausgetragene Bergrennen von Ollon nach Villars wieder aufleben zu lassen. Doch Arimondi & Co. bekamen dafür keine Bewilligung. Trotzdem liessen sie nicht locker, schrieben das Bergrennen Massongex Ende 2022 provisorisch in den Kalender von Auto Sport Schweiz ein und machten sich auf die Suche nach Lösungen.

Und siehe da: Plötzlich ist in Massongex wieder ein Rennen möglich. «Wir haben eine Lösung für das Fahrerlager gefunden», sagt Co-Organisator und Rennleiter Yvan Gaillard. «Mit Zustimmung der Polizei, der Gemeinde und des Kantons dürfen wir die Route des Ilettes jenseits des Bahngleises benützen.» Auch das Problem beim Start scheint gelöst. «Der neue Besitzer des Hauses direkt beim Start hat grünes Licht gegeben», so Gaillard.

Was also fehlt noch, damit am Wochenende des 8./9. Juli die Motoren in Massongex wieder aufheulen dürfen? «Es fehlt noch eine Bewilligung vom Kanton Wallis wegen eines Waldabschnittes», sagt Gaillard. «Aber ich gehe davon aus, dass wir diese problemlos kriegen.»

Damit stünde der 28. Ausgabe des Bergrennens von Massongex nach Vérossaz nichts mehr im Weg – vorausgesetzt es lassen sich genug Sponsoren finden. Laut Gaillard sollte das aber machbar sein, «auch wenn allein der Preis für die Feuerwehr doppelt so hoch ist als beim letzten Mal».

Mit dem Bergrennen in Massongex würde die Schweizer Berg-Meisterschaft 2023 insgesamt acht Läufe umfassen. «Das ist nach zwei rennfreien Jahren (mit Ausnahme von Oberhallau 2021) und einem Jahr mit nur sechs Rennen (2022) ein positives Zeichen für die Zukunft», meint Patrick Falk, Direktor bei Auto Sport Schweiz.

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21.03.2023 Stelldichein der Bergrennfahrer in Lyss
Gruppenfoto RK Photography Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Bergrennfahrer beim Season-Kickoff von ASS: Michel Zemp, Roger Schnellmann, Robin Faustini, Thomas Amweg (hinten) und Marcel Steiner, Eric Berguerand und Reto Meisel (vorne) © RK-Photography

Der diesjährige Season-Kickoff von Auto Sport Schweiz stand ganz im Zeichen der Bergrennfahrer. Bei einem kombinierten Plauschrennen im Simulator und im Mietkart setzte sich Robin Faustini durch.

Diesmal spielte das Wetter beim Season-Kickoff von Auto Sport Schweiz nicht verrückt. Bei angenehmen, ja fast schon frühlingshaften Temperaturen wurde die Saison 2023 auf der Kartbahn in Lyss eröffnet. Trotz einigen Absagen, was sehr bedauernswert war, gab die Schweizer Bergelite ein Stelldichein. Eric Berguerand, Marcel Steiner, Reto Meisel, Robin Faustini, Thomas Amweg, Michel Zemp, Roger Schnellmann, Frédéric Neff – alle waren sie anwesend.

Im offiziellen Teil beantworteten die Top-Piloten der Schweizer Berg-Meisterschaft im Rahmen einer Pressekonferenz die Fragen von Auto Sport Schweiz. Dabei verriet der eine oder andere ein paar Details zur bevorstehenden Saison. Marcel Steiner beispielsweise wird versuchen, an seinem LobArt noch das eine oder andere Kilo einzusparen. «20 bis 30 sind realistisch. Wir werden mit dem Auto aber immer übergewichtig bleiben», meinte Steiner, der im Vorjahr Zweiter hinter Berguerand wurde. Einen Neustart macht Thomas Amweg. Der Aargauer wird den schon vor einem Jahr geplanten Einsatz des Ex-Volluz-Reynard 95D diesmal in die Tat umsetzen. «Das Auto steht aktuell auf den Rädern», sagt Amweg. «Und der Motor ist drin. Das ist schon mal ein guter Anfang.» Die Präsentation des neuen Autos ist für den 15. April geplant.

Start Kartrennen RK Photography Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand (vorne rechts) neben Michel Zemp beim Start zum Kartrennen © RK-Photography

Auch Michel Zemp wird die Saison 2023 etwas anders angehen als zuletzt. Der Emmentaler wird seinen Norma M20FC mit einem neuen Motor ausrüsten. «Wir werden ein 2-Liter-Turbo einbauen», verrät Zemp. «Deshalb wird die Saison 2023 für mich zu einem Testjahr. Ich hoffe, dass ich noch das eine oder andere Bergrennen fahre, aber unser Augenmerk gilt der Abstimmungsarbeit im Hinblick auf 2024.»

Auch der Kampf um den Tourenwagentitel könnte sich 2023 sehr interessant gestalten. Der amtierende Meister Reto Meisel liess in Lyss antönen, dass er voraussichtlich nicht die komplette Saison bestreiten wird. Dafür habe er im Moment einfach zu viel Arbeit. Das wiederum könnte die Türe zum ersten SM-Titel für Roger Schnellmann öffnen. Der Fahrer des Mitsubishi Evo8 hält sich aber mit Prognosen zurück. «Auch ich werde sicher ein Rennen auslassen (Massongex, d. Red.). Danach hängt vieles vom Material ab. Im Vorjahr hatten wir zwei Differenzialschäden. Passiert das wieder, müssen wir über die Bücher.»

Auf die Arbeit folgte danach das Vergnügen. Bei einem kombinierten Plauschrennen im Simulator und im Mietkart durften sich die Bergrennfahrer gegenseitig messen. Wobei in beiden Disziplinen zwei klare Sieger hervorgingen. Faustini liess der Konkurrenz im Simulator keine Chance und verwies Zemp und Steiner auf die Plätze 2 und 3. Im Kart war es dann Berguerand, der die Meute der Bergrennfahrer anführte. Wieder wurde Zemp Zweiter. Amweg belegte unter den Augen seines mitgereisten Vaters Fredy Amweg Platz 3. In der Addition beider Disziplinen hiess die Reihenfolge: 1. Faustini, 2. Zemp, 3. Amweg.

Mehr Bilder vom Season-Kickoff in Lyss folgen noch diese Woche in unserer Galerie und/oder auf Facebook/Instagram.

Ein Dankeschön geht auch an die Sponsoren, die für den Event Preise zur Verfügung gestellt haben. Als da wären: Horag Hotz AG, Züriring, RacingfuelBIZ und Minichamps.

Simracing Rennen RK Photography Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Bergrennfahrer beim Simracing-Rennen © RK-Photography

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20.03.2023 Weekend-Report 08/2023
Sebring 2023 Buemi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Buemi (Dritter von links) wurde beim WEC-Auftakt in Sebring Zweiter © Toyota

Toyota mit Sébastien Buemi feierte bei dem mit Spannung erwarteten WEC-Auftaktrennen in Sebring einen Doppelerfolg. Ralph Boschung ist neuer Leader in der Formel 2!

Der Auftakt zur mit Spannung erwarteten WEC-Saison 2023 in Sebring endete mit einem Toyota-Doppelerfolg. Beim 1000-Meilen-Rennen in Florida erwiesen sich die beiden Toyota als eindeutig zu stark für die Konkurrenz. Im Qualifying mussten sich die Japaner noch dem neuen Ferrari, der am Ende Dritter wurde, beugen. Im Ziel lagen sie dann zwei Runden vor der Konkurrenz.

«Ich freue mich natürlich sehr für das Team», sagte Sébastien Buemi, der im Toyota mit der #8 zwei Sekunden hinter dem Schwesterauto Platz 2 belegte. «Dass wir mit einem Doppelsieg und einer so starken Leistung in die Saison gestartet sind, ist super und macht mich stolz. Jeder Fahrer möchte gewinnen, aber es gibt zwei Autos im Team, und es kann nur einen Sieger geben.»

Für den zweiten Hypercar-Schweizer Nico Müller verlief das Wochenende nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Sein Peugeot 9X8 mit der #94 stand für fast drei Stunden an der Box. Mit fast hundert Runden Rückstand sah Müller zwar die Zielflagge, wurde aber nicht gewertet.

Bester Schweizer in der LMP2, der zweithöchsten Klasse, wurde Fabio Scherer. Der Engelberger verpasste das Podest als Vierter knapp, setzte sich aber gegen Louis Delétraz (5.) durch. Bester Schweizer in der LMGTE wurde Thomas Flohr als Fünfter. Rahel Frey, die mit ihrem Team Iron Dames von der Klassen-Pole-Position gestartet war, musste sich mit Rang 8 begnügen. Die Solothurnerin verlor nach einem Ausrutscher die Motorhaube, was einen längeren Stopp zur Konsequenz hatte.

Direkt im Anschluss an die 1000 Meilen fand in Sebring auch das 12h-Rennen statt. Bei diesem zur IMSA zählenden Lauf war mit Acura-Werkspilot Louis Delétraz nur ein Schweizer am Start. Er belegte in der GTP-Klasse Platz 4.

Ebenfalls Platz 4 gab es für Ralph Boschung beim zweiten Aufeinandertreffen der Formel 2 in Saudi-Arabien. Im zweiten Rennen landete Boschung ausserhalb der Punkteränge. Dennoch hat der Walliser in der Gesamtwertung die Nase vorn.

Boschung Jeddah 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ralph Boschung führt die Formel-2-Wertung an © Formula 2

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16.03.2023 Maurer machts wie die Formel-1-Teams
Maurer Mercedes F1 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Maurer macht's wie das Mercedes-Formel-1-Team – er fährt ganz in Schwarz © Eichenberger/Mercedes

Slalom- und Bergrennfahrer Marcel Maurer kehrt nach einem Jahr Pause zurück. Mit neuer Motivation und einem altbekannten Auto im komplett neuen Look.

Die Formel 1 macht’s vor. Schwarze Autos sind «in». Nicht nur, weil sie schön anzusehen sind. Vielmehr kann man im nackten Carbon-Look auch Gewicht sparen. Mercedes, das in diesem Jahr komplett im Carbon-Look fährt, hat so einige Kilos verloren. Wie viel bleibt das Geheimnis der Schwaben. Aber eine Komplettlackierung eines modernen Formel-1-Boliden wiegt zwischen fünf und sechs Kilogramm!

Was die Formel 1 kann, kann ich schon lange, hat sich wohl Marcel Maurer gesagt. Auch er hat seinen 2-Liter-Formel-Renault gestrippt. Und ohne genau Angaben machen zu können, sind da bestimmt genauso viele Kilos gepurzelt. «Ich hatte 2 bis drei Schichten drauf», erzählt Maurer, «an Anbauteilen sogar bis zu sieben!» 100 Stunden hat Maurer mühsam alles abgeschliffen. Das Resultat lässt sich sehen. Das bereits 23-jährige Auto sieht im neuen Carbon-Kleid viel jünger aus.

Doch es ist nicht nur das Sichtcarbon, das Maurers Monoposto frischer ausschauen lässt, mit den pinken Sponsorenaufschriften setzt der Berner Oberländer Akzente. «Ich weiss, dass Pink nicht jedermanns Farbe ist, aber die meisten Sponsoren waren einverstanden. Mir gefällt’s. Und meiner Tochter auch!»

Nachdem Maurer im Vorjahr keine Rennen bestritten hatte, kehrt er dieses Jahr mit neuem Elan zurück. Eine komplette Meisterschaft wird er nicht bestreiten. Auf die Slaloms von Frauenfeld und Chamblon verzichtet er. Auch die Bergrennen von Les Rangiers, Les Paccots und Les Massongex fungieren nicht in seinem Kalender. «In der Kategorie, in der ich mitfahre (einsitzige Rennwagen bis 2 Liter Hubraum, d. Red.) kann ich nicht um den SM-Titel fahren. Deshalb suche ich mir die Rennen aus, die mir Spass machen.»

Maurer Marcel Saison 2023 06 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pink is beautiful: «Mir und meiner Tochter gefällt's», sagt Maurer © Eichenberger

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13.03.2023 Nico Müller: «Formel-1-Entwicklungsfahrer für Audi kam nicht Frage»
Audi F1 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mit Audi in die Formel 1 war für Müller keine realistische Option © Audi

In unserem zweiten Teil des Interviews mit Nico Müller äussert sich der Berner über sein Engagement mit Peugeot in der WEC, die Erfolgsaussichten beim bevorstehenden 12-Stunden-Rennen in Sebring und warum F1-Testfahrer für Audi keine Option war.

Am vergangenen Donnerstag jettete Nico Müller nach Florida. Das 12-Stunden-Rennen von Sebring ist für den Peugeot-Werksfahrer der zweite Einsatz im Team der Franzosen. Das erklärte Ziel ist klar: Peugeot will an die glorreichen Zeiten von 1992/1993 respektive 2009 anknüpfen und bei der 100. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans ein Wörtchen um den Sieg mitreden.

Sebring ist dein zweites Rennen für Peugeot nach Bahrain 2022. Kannst du schon einschätzen, wo ihr etwa steht?
Nico Müller:
Das ist schwierig und anhand der bisherigen Ergebnisse kaum auszumachen. Die Basis, die wir im vergangenen Jahr gelegt haben, ist grundsätzlich gut. Klar müssen wir noch an der Performance arbeiten. Und auch an der Zuverlässigkeit. Ausserdem lag der Fokus für Peugeot nicht auf den 12 Stunden von Sebring. Andere Teams haben tagelang getestet. Wir sind vor diesem ersten Test am Wochenende keinen Meter in Sebring gefahren.

Peugeot hat als einziger Neuling bereits 2022 drei Rennen im Rahmen der WEC absolviert. Ist das gegenüber der Konkurrenz, die ebenfalls neu einsteigt, ein Vorteil?
In unserer Konstellation war es wichtig, diese drei Rennen 2022 zu fahren. Ein Team wie beispielsweise Ferrari hat das unter Umständen nicht so nötig gehabt. Deren Einsatzteam AF Corse kennt die WEC aus den vergangenen Jahren bestens.

Eigentlich hattest du einen anderen Plan, als mit Peugeot in Le Mans zu fahren…
(Lacht.) Ja, das stimmt. Ich hatte bei Audi bereits einen Vertrag unterschrieben und war in die Entwicklung des Audi LMH, mit dem wir in Le Mans hätten fahren sollen, eingebunden. Aber dann wurden dort die Pläne geändert. Statt Langstrecken-WM zu fahren, wurde entschieden, Formel 1 zu machen.

Hattest du Bedenken, zwischen Stuhl und Bank zu fallen, als du von der Planänderung Audis erfahren hast?
Natürlich war das «uncool». Aber ich hatte ein paar Offerten und die mit Peugeot hat mir am Besten zugesagt. Parallel liefen ja auch noch Verhandlungen mit ABT Cupra wegen der Formel E. Ich muss auch sagen, dass mir Audi keine Steine in den Weg gelegt hat. Wir haben den Vertrag aufgelöst und ich konnte mich auf mein neues Engagement bei Peugeot konzentrieren.

Du hattest also keine schlaflosen Nächte… Was erwartest du von Peugeot?
Peugeot hat im Motorsport schon mehr als einmal beweisen, zu was man fähig ist. Und das auf ganz unterschiedlichem Parkett. Sei es bei der Langstrecken-WM, der Rallye-WM oder bei der Rallye Dakar. Die Marke und das Team werden alles unternehmen, dass wir Erfolg haben.

Wie will man den übermächtigen Gegner Toyota denn schlagen?
Toyota verfügt über unendlich viel Erfahrung in der WEC. Das ist klar. Und die wissen ganz genau, wie der Hase läuft. Vor allem in Le Mans. Ich gehe davon aus, dass es das Team ist, das es zu schlagen gilt.

Hast du kurz nachgedacht, was aus dir werden könnte, als bekannt wurde, dass Audi Formel 1 machen wird?
Du meinst, dass ich mit einem Entwicklungsprogramm in Richtung Formel 1 bei Audi geliebäugelt hätte? Nein. Die zeitliche Vorgabe passt da nicht zu meiner Planung. Ich bin in der Blütezeit meiner Karriere. Und mein Ziel ist es, die 24 Stunden von Le Mans und die WEC zu gewinnen. Würde ich auf die 40 zugehen, wäre es vielleicht eine Option gewesen, ein paar Jahre als F1-Entwickler zu arbeiten. Aber nicht so.

Hand aufs Herz: Bei deinem Programm bleibt nicht viel Zeit für die Familie. Wie oft warst du in den letzten Wochen daheim?
Januar/Februar – fünf Tage.

Mueller Nico Bahrain 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller bestreitet die WEC-Saison auf dem Peugeot 9X8 © Peugeot

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13.03.2023 Fristverlängerung bei Sicherheitstanks
Sicherheitstank Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wie fast überall gibt es auch bei Sicherheitstanks Lieferengpässe © Ravasicorse

Wer ein Fahrzeug der Gruppe A, N oder R besitzt und wegen Lieferengpässen bei Sicherheitstanks Schwierigkeiten hat, kann bei Auto Sport Schweiz einen Antrag auf Fristverlängerung stellen.

Auto Sport Schweiz, die NSK und das Technische Komitee sind sich der Lieferprobleme und der verlängerten Lieferfristen bewusst, die aufgrund der aktuellen internationalen Situation für die Tanks oder für gewisse Komponenten, die für ihren Einbau notwendig sind, entstehen können. Sie geben den betroffenen Piloten die Möglichkeit, per E-Mail beim Sekretariat von Auto Sport Schweiz (info@motorsport.ch) einen Antrag auf Fristverlängerung zu stellen.

Dem Antrag ist eine Kopie der Bestellbestätigung des Tanks sowie eine Kopie der ersten Seite des Technischen Wagenpasses des Fahrzeuges beizulegen.

Da die Gesuche einzeln und in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet werden, müssen sie mindestens 10 Arbeitstage vor der geplanten Veranstaltung eingereicht werden. Eine Fristverlängerung kann ausschliesslich für Veranstaltungen in der Schweiz mit dem Status NAT (einschliesslich NPEA) und REG beantragt werden und nicht für INT-Veranstaltungen.

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10.03.2023 Am Anfang fuhr er nur rückwärts
Manuel Santonastaso BMW 318i 2021 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Manuel Santonastaso beim Slalom Frauenfeld 2021 © Eichenberger

Die Rennwagen-Porträt in der AUTOMOBIL REVUE haben Kultstatus erreicht. Wir von Auto Sport Schweiz sind stolz darauf, dass wir die Werke von Werner Haller (oder in diesem Fall vom ASS-Autor himself) auch bei uns veröffentlichen dürfen. Hier kommt Manuel Santonastasos BMW 318i.

Man kennt ihn! Manuel Santonastaso zählt in der Schweizer Berg- und Slalom-Meisterschaft zu den bekannten Grössen. Das gilt auch für seinen pechschwarzen BMW 318i. 2012 hat ihn Santonastaso gekauft. Weil er eine Strassenzulassung hatte, fuhr «Santi» anfangs damit sogar noch öffentlich herum. «Ich hatte zuvor einen BMW 2002. Und weil ich wegen dem Leistungsgewicht unbedingt auf einem alten Modell bleiben wollte, war der 318er die ideale Wahl.»

Das Auto stammt aus dritter Hand, hatte aber erst rund 60'000 Kilometer auf dem Tacho, als ihn Santonastaso übernahm. Der gelernte Lastwagen-Mechaniker verbrachte fast zwei Jahre damit, das Auto umzubauen. «Wir haben fast alles verkauft, was an dem Wagen dran war», sagt der BMW-Kutscher aus dem Thurgau. «Und ihn dann wieder Stück für Stück zusammengebaut.» Das Herzstück des 318ers ist ein 2-Liter-S42-Motor. Ursprünglich wollte Santonastaso einen S14er aus dem M3 für seinen Rennwagen verwenden. Doch beim Motorenpartner Eggenberger aus Lyss riet man ihm davon ab. «Der S42 ist langlebiger und von der Leistung her nicht weit weg vom S14», sagt Santonastaso.

Manuel Santonastaso BMW 318i 06 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Herzstück des 318ers: ein Zweiliter S42-Motor © Eichenberger

Rückblickend hat sich der Kauf des S42ers bewährt. Nur einmal hatte Santonastaso ein Problem. In Chamblon 2018 hatte sich ein Zylinder abgemeldet. Sonst läuft das 16-Ventil-Triebwerk tadellos. Dass «Santi» im vergangenen Jahr mit seinem Zweitauto, einem BMW 320 Si WTCC, Slaloms und Bergrennen gefahren ist, ist nicht auf ein Problem mit seinem «Liebling» zurückzuführen. Eine grössere Revision des 318ers war eigentlich schon für 2021 geplant, wurde dann aber um ein Jahr verschoben.

Inzwischen ist der 318er wieder voll einsatzfähig. «Wir hatten ein paar Risse», erzählt Santonastaso. «Vor allem im Bereich des Differenzials, weil dort enorme Kräfte wirken. Wir haben nun zusätzliche Abstützungen montiert, um die Karosserie zu entlasten.» Auch das Schaltgestänge ist neu. Das alte, so Santonastaso, sei «schlottrig» gewesen. Ebenfalls neu verlegt wurde die gesamte Elektrik. Für die Vorbereitungsarbeiten ist der Slalom-Gesamtzweite von 2018 selber verantwortlich. Das Anhängen und Verlöten überlässt der Mann, der ein eigenes Lager-, Logistik- und Umzugsunternehmen führt, dem «Mechaniker seines Vertrauens» Nick Portenier von Egmo.

Neu hat Santonastaso im 318er auch ein ABS eingebaut. Das sei nach dem Unfall in Österreich 2021 mit seinem WTCC-BMW vor allem eine Kopfsache gewesen. Das ursprüngliche Bilstein-Fahrwerk hat Santonastaso schon 2017 ersetzt. «Mit den Slicks von heute war das einfach irgendwann zu weich», erklärt der 56-Jährige.

Manuel Santonastaso BMW 318i 01 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Blick ins Cockpit des 40 Jahre alten BMW 318i © Eichenberger

Bei der Frage, was am 318er alles noch original sei, muss Santonastaso kurz überlegen. «Die Karosserie, weil die ja laut Reglement original sein muss. Ausserdem original sind die Dachschwinge, die Hinterachse, der Achsträger vorne, die Lenkstange, die Bremsen – zumindest hinten – sowie Frontscheibe und Heckleuchte.»

Mit rund 280 PS hat der 318er zwar nicht so viel Power, dank guter Traktion und satten 200 Newtonmeter bereits bei 4500/min schiebt «Santis» BMW aber gehörig aus den Kurven. Allerdings war das nicht immer so. Als der Thurgauer nach einem passenden Getriebe für seinen 318er suchte, wurde er 450 Kilometer von Zuhause fündig. Dieses 25 Kilogramm leichte Magnesium-Getriebe der Marke Holinger wurde 1994 auch in der STW, eine deutsche Rennportserie für Tourenwagen, die von 1994 bis 1999 ausgetragen wurde, eingesetzt, hatte es aber in sich. «Als wir alles montiert hatten und ich meinen Freunden stolz zeigen wollte, wie mein BMW läuft, ist dieser rückwärts gerollt, als ich im ersten Gang angefahren bin. Als ich den Rückwärtsgang eingelegt habe, bin ich vorwärts gefahren.» Der ziemlich verblüffte Fahrer dachte zuerst daran, man habe den Motor falsch gebaut. Nach Rücksprache mit Egmo stellte sich heraus, dass dieses Getriebe ein links drehendes Differenzial benötigt. Noch heute ziehen ihn seine Kollegen deshalb auf. Doch der schlagfertige Santonastaso kontert: «Dafür hatte ich für einen Moment lang das schnellste Auto Rückwärts mit 6 Rückwärtsgängen!»

Manuel Santonastaso BMW 318i 12 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
«Santis» BMW ist neu auch mit ABS ausgerüstet © Eichenberger

Schnell ist der Mann mit italienischen Wurzeln sowieso. Das hat er schon mehrfach bewiesen. 2023 will er in der Slalom-Meisterschaft wieder ganz vorne mitmischen. Ob’s zu einem Platz auf dem Podest (wie 2018) reicht? Schwer zu sagen. Denn die Konkurrenz ist gross. Mit Jürg Ochsner, Sergio Kuhn, Marco Geering , Arnaud Donzé und Philip Niederberger gibt es mehrere Sieganwärter in der Interswiss 1601-2000 cm3. An der Bereitschaft, alles zu geben, wird es bei «Santi» und seinem 40 Jahre alten BMW aber bestimmt nicht fehlen!

BMW 318i
Baujahr: 1982
L × B × H (in mm): 4700×1820×1140
Radstand (in mm): original
Gewicht (in kg): 940 (bei 15-Zoll-Reifen)
Karosserie: original, Anbauteile Karbon
Motor: S42 (STW 1994), 2-Liter, 16 Ventile
Getriebe: Holinger (STW 1994), 6-Gang sequenziell
Leistung: 280 PS
Höchstgeschwindigkeit: je nach Übersetzung, ca. 194 km/h

Manuel Santonastaso free KOPIE Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Manuel Santonastaso wurde 2018 Zweiter in der Slalom-SM

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09.03.2023 Nico Müller: «Das neue Auto ist ein richtiges Biest»
Mueller Nico ABT Cupra 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller hatte in Südafrika viel Zeit für Selfies © ABT Cupra

Nico Müller tanzt 2023 auf zwei Weltmeisterschaften: der Formel E mit ABT Cupra und der WEC mit Peugeot. Warum es bei den Elektrorennern bisher nicht nach Plan gelaufen ist, erklärt er uns im ersten Teil dieses Interviews.

Nico Müller hat schon vor dem Saisonauftakt der Formel E darauf hingewiesen, dass man in den ersten Rennen nicht zu viel erwarten darf. Der Trainingsrückstand seines Rennstalls ABT Cupra ist gegenüber den Werksteams ganz einfach zu gross. Dass beim letzten Rennen in Kapstadt/Südafrika auch noch technische Unzulänglichkeiten von Seiten Mahindras dazugekommen sind, macht die Sache für den 31-jährigen Berner nicht leichter.

Dein Team ABT Cupra und das Werksteam von Mahindra mussten beim Formel-E-Rennen in Kapstadt wegen Sicherheitsbedenken auf den Start verzichten. Was war genau das Problem?
Nico Müller:
Es gab ein Problem mit den hinteren Querlenkern. Ich hatte im freien Training als erster gespürt, dass sich das Auto komisch verhält.

Ist dieses Problem vorher noch nie aufgetreten?
Die Strecke in Kapstadt war von der Charakteristik her anders als die bisherigen. Der Kurs hat sehr schnelle Kurvenkombinationen und der Belag war wellig. Das hat das Auto offenbar an die Belastungsgrenze gebracht.

Nach einem Drittel der Saison stehen du und das Team (als einziges) noch punktelos da. Kannst du die Saison deshalb frühzeitig abhaken?
Nein, definitiv nicht. Wir haben schon grosse Fortschritte erzielt. Beim Energiemanagement geht es in die richtige Richtung. Und beim vorletzten Rennen in Indien haben wir auch einen Schritt bei der Quali-Performance gemacht. Leider konnten wir das in Südafrika nicht unter Beweis stellen. Aber ich hoffe, dass wir in der zweiten Saisonhälfte noch Punkte sammeln.

Wie gross ist denn euer Testrückstand?
Der ist nicht gegenüber allen Teams gleich gross. Aber die Werkteams haben vor der Saison sechs bis zehn Tage getestet. Wir deren zwei. Und dabei sind wir nicht sehr viel zum Fahren gekommen.

Könnt ihr diesen Rückstand unterm Jahr aufholen oder sind die Testmöglichkeiten limitiert?
Erstens sind die Tage limitiert. Und zweitens haben wir als Kundenteam gar kein Testträger. Den haben nur die Werksrennställe. Insofern müssen wir bei den Rennen den Rückstand verringern. Und das geht natürlich nur, wenn wir auch fahren.

Hat euch der Ausfall von Teamkollege Robin Frijns nach seinem Handgelenkbruch in Mexiko zusätzlich geschwächt?
Geholfen hat das sicher nicht. Denn Robin hat sehr viel Erfahrung in der Formel E.

Vom neuen Auto, dem Gen3, bist du aber begeistert, oder?
Ja, das neue Auto ist ein richtiges Biest. Es ist schmaler, leichter und hat gegenüber dem alten Modell 100 kW mehr. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir nach wie vor nur einen Reifentyp haben – egal, wie kalt, warm, trocken oder nass es ist. Daher ist der Grip ziemlich limitiert. Auch das Bremsen hat sich beim neuen Auto stark verändert. Wir kommen inzwischen ohne die hydraulische Bremse an der Hinterachse aus. Durch die effiziente Rekuperation ist die Software noch wichtiger geworden. Es gibt also massenweise Parameter, die bei der neuen Fahrzeug-Generation den Unterschied ausmachen. Was letztendlich auch unseren Rückstand erklärt.

Lesen Sie nächste Woche, quasi als Vorschau auf die 12 Stunden von Sebring, was Nico Müller über sein WEC-Engagement mit Peugeot sagt.

Mueller Nico Frijns ABT Cupra 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Müllers Team ABT Cupra hat bisher noch keine Punkte geholt © ABT Cupra

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08.03.2023 Miklas Born teilt sich Auto mit Schumi 4
Born Miklas 2023 Portraet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Miklas Born setzt 2023 auf den Endurance Cup der GT World Challenge Europe

Miklas Born kehrt in den Endurance Cup der GT World Challenge Europe zurück. Der Basler fährt für Winward Racing an der Seite von DTM-Pilot David Schumacher.

Im Januar sicherte sich Miklas Born souverän den Klassensieg bei den 24 Stunden von Dubai. Damals noch auf einem Audi TCR. Den Rest der Saison bestreitet er auf einem Mercedes GT3 AMG für das Team Winward Racing im Endurance Cup der GT World Challenge Europe.

Für Born ist es eine Rückkehr in die renommierte europäische Langstreckenserie. Bereits im Jahr 2021 war er dort für SPS automotive performance am Start und konnte einige Achtungserfolge landen. Born wird sich das Cockpit mit den beiden DTM-Piloten Marius Zug und David Schumacher, dem Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher, teilen.

«Ich freue mich sehr, wieder im Endurance Cup der GTWC an den Start zu gehen», sagt Born. «Es ist eine der am härtesten umkämpften GT3-Serien weltweit und eine besondere Herausforderung gegen die besten GT-Fahrer der Welt anzutreten. David, Marius und ich bilden ein junges Fahrertrio, dennoch haben wir bereits viel Erfahrung aus diversen Rennserien. Wir werden uns gegenseitig pushen und wollen für die ein oder andere positive Überraschung sorgen.»

Aktuell ist Born und weitere Schweizer GT3-Piloten, die im Endurance Cup starten (u.a. die YDP-Coaches Alex Fontana, Ricardo Feller und Patric Niederhauser) in Le Castellet mit der Saisonvorbereitung beschäftigt.

Born Miklas 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Basler fährt dort einen Mercedes GT3 von Winward Racing

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05.03.2023 Weekend-Report 07/2023
Boschung Ralph Bahrain 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Endlich darf er jubeln: F2-Laufsieger Ralph Boschung © FIA Formula 2

Endlich hat es geklappt! Im 96. Anlauf hat der Walliser Ralph Boschung sein erstes Formel-2-Rennen gewonnen.

Am Freitag haben wir in unserer Vorschau auf den Saisonauftakt der Formel 2 noch davon gesprochen, dass der Schweizer Ralph Boschung drei seiner bisher vier Podestplätzen im Vorzimmer der Formel 1 auf Strecken im arabischen Raum holte. Am Wochenende hat er seinem Palmarés beim ersten Rennen in Bahrain zwei weitere Podestplätze hinzugefügt. Und diese freuten Boschung besonders. Zum ersten Mal stand der 25-jährige Walliser bei einem F2-Lauf ganz oben auf dem Treppchen! Am Sonntag, im Hauptrennen, fuhr der Campos-Pilot von Startplatz 10 auf Rang 2.

«Das war ein verrücktes Wochenende», meint Boschung. «Wir waren schon bei den Tests sehr gut. Dass es nun endlich mit dem ersten Sieg im 96. Anlauf geklappt hat, freut mich natürlich.» Nach dem Motto «lieber spät als nie!» hat Boschung den Fluch des Nicht-gewinnen-könnens endlich abgelegt. Für die Führung im Gesamtklassement reicht es dennoch nicht ganz. Mit 28 Zählern liegt Boschung hinter Sauber-Junior Théo Pourchaire, der das Rennen am Sonntag vor dem Schweizer gewann, auf Rang 2.

Boschung ist übrigens der erste Schweizer Laufsieger in einem Formel-2-Rennen (der Neuzeit). In der Vorgängerserie, der GP2, gab es drei Schweizer, die Rennen gewannen: 2013-Champion Fabio Leimer (5 Siege), Sébastien Buemi (2) und Neel Jani (2).

Nicht ganz an seine guten Testergebnisse anknüpfen konnte Grégoire Saucy in der Formel 3. Der Jurassier startete im ersten Rennen aus der zweiten Reihe, rutschte aber auf Rang 7 ab. Im zweiten Rennen verpasste Saucy seinen ersten Podestplatz als Vierter um lediglich 0,2 Sekunden. In der Meisterschaft liegt der ART-Pilot an fünfter Stelle. Es führt der Brasilianer Gabriel Bortoleto.

Saucy Gregoire Preseason 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grégoire Saucy fuhr in Bahrain knapp am Podest vorbei © FIA Formula 2

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03.03.2023 Saisonauftakt für Boschung, Saucy und Jenzer
Boschung Ralph 2023 Preseason helmet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mehr Swissness geht nicht: Boschung mit seinem Siffert-Helm © FIA Formula 2

Ralph Boschung (Formel 2) und Grégoire Saucy (Formel 3) sind die Schweizer Aushängeschilder im internationalen Formelsport. Am Wochenende starten sie in Bahrain in die neue Saison.

22 Fahrer aus 16 Nationen bestreiten am Wochenende den ersten Lauf zur FIA Formel-2-Meisterschaft 2023. Mittendrin steht auch Ralph Boschung am Start. Der Walliser ist mit seinen 25 Jahren der dienstälteste Fahrer. Nur er und der Inder Jehan Daruvala sind im letzten Jahrtausend zur Welt gekommen…

Boschung fährt seit 2017 in der zweithöchsten Formelklasse. Doch der schnelle Ralph hat bisher erst eine Saison von A bis Z bestritten. Das war 2021 – mit Campos Racing. Davor waren es finanzielle Engpässe, die den Schweizer daran hinderten, eine komplette Saison zu absolvieren. Und 2022 musste er wegen einer schmerzhaften Nackenverletzung, einem so genannten Facettensyndrom, bei der Hälfte der Rennen pausieren. Inzwischen hat sich Boschung erholt. Gegenüber den Kollegen der «AUTOMOBIL REVUE» sagt er: «Ich hoffe, dass alles in Ordnung ist und ich schmerzfrei bleibe. Eine Garantie gibt es aber nicht.»

Wie stark die Kombination «Boschung/Campos» in diesem Jahr sein wird, ist selbst für den Routinier schwer abzuschätzen. An einem guten Gefühl mangelt es nicht. Und bei den drei einzigen Testtagen vor dem Saisonstart in Bahrain hielt sich Boschung, wenn es um schnelle Zeiten ging, stets in den Top 5 auf. Ob es auch zum ersten Sieg in der Formel 2 reicht, wird sich zeigen. Drei seiner vier bisher erzielten Podestplätze hat Boschung im arabischen Raum eingefahren – ein gutes Omen also.

Noch erfolgreicher als Boschung war ART-Pilot Grégoire Saucy bei den Testtagen der Formel 3 in Bahrain. Der Jurassier, mit Jahrgang 1999 auch ein Vor-Millennium-Kind, fuhr in allen Sessions in die Top 3. Damit liegt auch für ihn die Latte sehr hoch. Mit der Erfahrung aus dem Vorjahr will Saucy das wiederholen, was er in der Formel 3 schon einmal geschafft hatte: Den Titel holen. Auch damals absolvierte Saucy ein Lernjahr (in der F3 Regional 2020), ehe er im darauffolgenden Jahr die Meisterschaft gewann.

Gelingt Saucy dieses Kunststück, wäre er der erste «echte» Schweizer Formel-3-Champion seit Edoardo Mortara, der damals (in der Euroseries) noch unter italienischer Flagge fuhr. «Ich weiss, dass ich schnell genug bin», meint Saucy gegenüber der AR. «Wir wissen, dass wir es schaffen können, wenn wir ausmerzen, was im letzten Jahr nicht so gut funktioniert hat.»

Neben Boschung und Saucy steht mit Jenzer Motorsport auch noch ein Schweizer Rennstall in der FIA Formel 3 am Start. Dessen Ziel dürfte etwas anders aussehen. Mit Nikita Bedrin (ein Russe, der mit italienischer Lizenz startet), dem Mexikaner Alex García und dem Briten Taylor Barnard setzt das Team um Andreas Jenzer auf drei F3-Neulinge. Letzterer hat übrigens keinen verwandtschaftlichen Bezug zum ehemaligen Formel-1-Konstrukteur John Barnard.

Saucy Gregoire Preseason 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grégoire Saucy fuhr bei den Tests stets unter die Top 3 © FIA Formula 3

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02.03.2023 Rally del Ticino auch im Junior-Kalender
Guillaume Girolamo Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Guillaume Girolamo ist der vorerst letzte Junior-Champion © Eichenberger

Der Kalender der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior besteht 2023 aus sechs und nicht wie ursprünglich geplant fünf Veranstaltungen. Nachträglich aufgenommen wurde die Rally del Ticino.

Um die Organisatoren von Rallyes auf Schweizer Boden zu unterstützen und dem starken Wunsch des Veranstalters der Rally del Ticino nachzukommen, den Schweizer Nachwuchs am Start seiner Veranstaltung zu haben, hat Auto Sport Schweiz GmbH den Kalender der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior 2023 angepasst.

Mit der Aufnahme der Rally del Ticino, die am 29./30. September stattfindet, umfasst der Kalender 2023 sechs Läufe, von denen die vier besten Ergebnisse für die Erstellung des Schlussklassements und die Vergabe des Titels Schweizer Rallye-Junior-Meister 2023 berücksichtigt werden. Somit stehen dem Schweizer Nachwuchs bei der Meisterschaft, bei der neu Fahrzeuge aller Marken und folgender Klassen (RC4, RC5 sowie auch Gruppen N/A & ISN, ISA bis 2000 cm3) erlaubt sind, zwei Joker zur Verfügung.

Reglement, Nachträge und Anmeldung sind unter dem folgenden Link erhältlich.

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27.02.2023 Weekend-Report 06/2023
Buemi Sebastien Kapstadt 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Buemi (grünes Auto) wurde von Wehrlein umgedreht © Formula E

Am Wochenende standen einige Schweizer Rennfahrer in Südafrika im Einsatz. Jene beim 9-Stunden-Rennen in Kyalami hatten teilweise mehr Erfolg als die bei der Formel E in Kapstadt.

Sébastien Buemi hat mit einer tollen Aufholjagd bei der Formel-E-Premiere in Kapstadt die Ehre der Schweiz gerettet. Der Waadtländer erwischte in seinem grünen Elektro-Renner einen guten Start, wurde aber noch in der ersten Runde von Formel-E-Leader und Neo-Papa Pascal Wehrlein umgedreht. Der nahm die Schuld auf seine Kappe. Doch das nütze Buemi nichts. Zwar schaffte es der ehemalige Formel-E-Champion noch, bis auf Rang 5 nach vorne zu fahren. Die (berechtigten) Hoffnungen auf den ersten Podestplatz in dieser Saison hatten sich aber früh in Luft aufgelöst.

Noch ärger traf es die beiden anderen Schweizer. Der Genfer Edoardo Mortara musste in der ersten Runde wegen technischen Problemen aufgeben. Der Berner Nico Müller stand erst gar nicht am Start. An den Mahindra-Rennern tauchte im Training ein Problem an den hinteren Querlenkern auf. Beide Teams (Mahindra und Müllers Rennstall Cupra ABT) entschlossen sich, das Rennen aus Sicherheitsgründen nicht in Angriff zu nehmen. Der Sieg ging an António Félix da Costa (Porsche).

Feller Niederhauser Kapstadt 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Feller (links) und Niederhauser (rechts) wurden Dritte in Kyalami © Audi

1500 Kilometer nordöstlich von Kapstadt waren weitere Schweizer beim 9-Stunden-Rennen von Kyalami im Einsatz. Auch dort lief nicht alles nach Plan. Dem GT3-Spezialisten Raffaele Marciello klebt weiterhin das Pech an den Füssen. Der Tessiner, der von der Pole-Position aus gestartet war, wurde diesmal mit Getriebeproblemen eingebremst. Mit 62 Runden Rückstand wurde er als Neunter gerade noch gewertet. Besser lief es dem Duo Ricardo Feller und Patric Niederhauser. Die beiden Audi-Werksfahrer belegten gemeinsam mit dem Italiener Mattia Drudi Rang 3. Platz 5 ging an Yannick Mettler, der damit souverän die ProAM-Klasse gewann.

Erfreuliches gibt es auch aus der internationalen Kart-Szene zu vermelden. Bei der IAME Series Italy in Franciacorta standen François Dario Kerdal (X30 Mini) und Tiziano Kuznini (X30 Junior) als Dritte auf dem Podium. Beim ROK-Wintercup in Lonato wurde Lynn Neuhaus in der Kategorie Super ROK Zweite.

Mettler Yannick Kyalami 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yannick Mettler gewann in Kyalami die ProAM-Klasse © Archiv Mettler

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24.02.2023 Nennungen für die 19. Arosa Classic Car ab sofort möglich
Arosa Classic Car 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Arosa ClassicCar findet vom 31. August bis 3. September statt © Eichenberger

Die 19. Arosa ClassicCar findet dieses Jahr vom 31. August bis 3. September 2023 statt. Das Nenntool für das Einladungsrennen ist ab sofort bis Ende Mai geöffnet.

Rennsportfahrende und Liebhaberinnen und Liebhaber von Oldtimer-Fahrzeugen können per sofort ihre Nennung für die 19. Ausgabe der Arosa ClassicCar einreichen. Wie in den vergangenen Jahren wird in den Kategorien Competition (Standard & Formula), Gleichmässigkeit (Classic & Sport Trophy) und Demonstrationsklasse (Alpine Performance) gefahren. Aufgrund der grossen Nachfrage ist der Nennschluss dieses Jahr Ende Mai.

Weitere Informationen finden interessierte Teilnehmende und BesucherInnen auf der Webseite www.arosaclassiccar.ch. Bei Fragen zur Anmeldung steht das Rennsekretariat zur Verfügung.

Arosa Classic Car 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Einer der Teilnehmer: Rudolf Siegrist im Riley 2 Seater Sport © Eichenberger

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24.02.2023 Emil Frey Racing fährt DTM und GTWC
Emil Frey Racing Ferrari 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Emil Frey setzt 2023 zwei Ferrari 296 GT3 in der DTM ein

Emil Frey Racing wird in der neuen Saison neben der GT World Challenge Europe Sprint Serie auch in der DTM mit je zwei Ferrari 296 GT3 teilnehmen.

Den Markenwechsel von Lamborghini zu Ferrari hatte Emil Frey Racing bereits im Januar 2023 bekannt gegeben. Nun ist auch klar, wo das Team aus Safenwil fährt: in der DTM und in der GT World Challenge Europe Sprint – mit jeweils zwei Ferrari 296 GT3.

In der GT World Challenge wird die #14 von Giacomo Altoè (I) und Konsta Lappalainen (FIN) pilotiert. Im zweiten Fahrzeug mit der Nummer #69 werden sich Albert Costa (E) und neu Thierry Vermeulen (NL) das Steuer teilen. An den acht DTM-Rennen startet Jack Aitken (GB) mit der traditionellen Fahrzeugnummer #14. Team-Neuling Vermeulen wird mit der Fahrzeugnummer #69 den zweiten Ferrari in der DTM pilotieren.

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24.02.2023 Ferati neu im Carrera Cup
PSCS Dijon6079 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jasin Ferati bestreitet 2023 den deutschen Porsche Carrera Cup © Porsche

Jasin Ferati, im Vorjahr auf Anhieb Champion im Porsche Sports Cup Suisse, wechselt auf die neue Saison in den deutsche Porsche Carrera Cup, bleibt aber im Team Fach Auto Tech.

Neue Herausforderung für Jasin Ferati: Der 19-jährige Winterthurer Rennfahrer wechselt vom nationalen auf das internationale Parkett und startet 2023 mit einem 515 PS starken GT-Rennwagen im hochkarätigen Porsche Carrera Cup Deutschland.

Die bereits 34. Auflage der traditionsreichen Meisterschaft, deren Rennen live im öffentlichen Fernsehen übertragen werden, umfasst acht Rennwochenenden mit je zwei Rennen. Der Auftakt Ende April findet in Spa-Francorchamps im Rahmen der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft statt.

Feratis erfahrenere Teamkollegen sind sein früherer Kart-Rivale Alexander Fach, mit dem er letzte Saison das Zweistunden-Rennen in Misano gewonnen hat, und Morris Schuring. Der junge Niederländer ist im Vorjahr toller Sechster der Meisterschaft geworden.

«Ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit Fach Auto Tech», sagt Ferati. «Der Aufstieg vom Sports Cup Suisse in die zweithöchste Stufe der Porsche Markenpokale ist wegen der ungleich stärkeren Konkurrenz eine grosse Herausforderung. Mein Ziel ist es, den Rookie-Titel zu gewinnen. Ich kann es kaum erwarten, beim ersten Test am 20. März wieder im Auto zu sitzen.»

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23.02.2023 Lust auf Autocross? 13-16-Jährige(r) gesucht
Autocross 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
An Action mangelt es bei Autocross-Rennen in der Regel nicht © FIA

Die FIA veranstaltet auch dieses Jahr eine Cross Car Academy Trophy für 13-16-Jährige. Wer Interesse hat, kann sich bei Auto Sport Schweiz melden.

Die oberste Automobilsportbehörde FIA führt 2023 zum dritten Mal ihre Cross Car Academy Trophy durch. Gesucht werden Fahrer und Fahrerinnen im Alter von 13 bis 16 Jahren. Kenntnisse im Offroad-Sport sind von Vorteil, aber die Academy steht auch Autocross-Neulingen offen. Alles, was Interessierte machen müssen, ist, sich beim Verband Auto Sport Schweiz zu melden (info@motorsport.ch). Wir leiten die Bewerbungen an die FIA weiter. Insgesamt werden 20 Fahrer gesucht. Auto Sport Schweiz kann max. einen Fahrer oder eine Fahrerin anmelden.

Geplant sind fünf Rennen in Deutschland (Auftakt am 24./25. Juni), Frankreich, Tschechien, Italien und Spanien. Einer der Ausbilder ist Rallye-Superstar Thierry Neuville. Eine Saison (nach dem Arrive&Drive-System) kostet 21'250 Euro (inkl. Versicherung). Nicht im Preis inbegriffen sind die Kosten für Startgebühr, Lizenz, Fahrerausrüstung, Reisespesen, Fahrerassistent sowie zusätzliche Reifen/Felgen.

Weitere Informationen zur Academy findet man unter www.xcacademytrophy.com Details zur Technik bietet der Fahrzeughersteller www.life-live.be Im Anhang finden Sie das Sportliche Reglement und die Präsentationsmappe.

Autocross 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rallye-Ass Thierry Neuville (rechts) mit den Gewinnern von 2022 © FIA

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20.02.2023 Weekend-Report 05/2023
Alexandre Coigny Abu Dhabi 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alexandre Coigny (Mitte) siegte bei der ALMS in Abu Dhabi © Archiv Cool Racing

Für die Schweizer gab es beim zweiten Rennwochenende der Asian Le Mans Series sechs weitere Podestplätze, darunter ein Sieg. Punktgleich mit den Champions verpasste Jérôme de Sadeeler knapp den LMP3-Titel.

Die wohl kürzeste Meisterschaft in der Motorsportsaison 2023 ist bereits zu Ende. Nach vier Rennen (innerhalb von acht Tagen) hat die Asian Le Mans Series ihre Meister gekürt. Erfolgreichster Schweizer war am zweiten Rennwochenende in Abu Dhabi der Waadtländer Alexandre Coigny, der in der LMP2 einen Sieg und einen dritten Platz einfuhr und sich damit in der Mini-Meisterschaft noch mit seinem Team Cool Racing den zweiten Schlussrang sicherte. Auch Neel Jani stand in Abu Dhabi auf dem Podium. Der Seeländer wurde im zweiten Rennen auf der zweiten Position abgewunken, musste sich in Endabrechnung aber mit dem vierten Schlussrang zufrieden geben.

Auch in der LMP3 schafften es zwei Schweizer aufs Podium. Allen voran Jérôme de Sadeleer. In Dubai noch ganz oben schaffte es der Fahrer aus dem Team MV2S Racing mit den Rängen 2 und 3 erneut aufs «Stockerl», was im Kampf um den Titel aber knapp nicht reichte. Dieser ging (punktgleich!) an das Team Graff Racing aus Frankreich. Ebenfalls auf dem Podium: der Waadtländer Cédric Oltramare (Cool Racing) als Zweiter im zweiten Rennen.

Keine Pokale gab es für die Schweiz in der GT3. Nicolas Leutwiler beendete die Rennen auf Yas Island auf den Plätzen 9 und 4. Raffaele Marciello wurde Siebter respektive Fünfter. In der Endabrechnung reichte dies für den dritten Schlussrang, über den «Lelo» aber nicht besonders erfreut war. «Ich bin alles andere als zufrieden. Aber es ist wie es ist…»

Im Rahmen der ALMS fand in Abu Dhabi auch das Finale der Formula Regional Middle East statt. Wobei der Schweizer Joshua Dufek (in der laufenden Saison bereits zwei Mal Dritter) Rang 5 im Gesamtklassement nur ganz knapp verpasste. Der Titel ging an Kimi Antonelli aus Italien.

De Sadeleer Abu Dhabi 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérôme de Sadeleer (links) verpasste den LMP3-Titel knapp © Archiv MV2S Racing

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15.02.2023 Mike Müller: Im zweiten Anlauf klappt’s
Mike Mueller 01 Kopie Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Müller 2019 nach dem Titelgewinn bei den Schaltkarts © Kaufmann

In der Schweizer Kart-Meisterschaft hat Mike Müller (20) in jeder Kategorie, in welcher er angetreten ist, gewonnen. Nun wagt der schnelle Berner den Sprung in den Automobilrennsport.

Es ist sein zweiter Anlauf. Aber diesmal sollte alles klappen. Mike Müller bestreitet 2023 den ADAC Tourenwagen Junior Cup. Der 20-Jährige aus Schwanden im Kanton Bern wird mit dem Team Topcar aus Uetendorf, das in den vergangenen Jahren viel Erfahrung in der 24h-Serie von Creventic gesammelt hat, an den Start gehen.

Ursprünglich wollte Müller nach seinem Schweizer Meistertitel in der KZ2 schon Anfang 2020 in die damals neu gegründete Nachwuchsklasse des ADAC einsteigen. Doch die Corona-Pandemie machte dem Blondschopf einen Strich durch die Rechnung. Der Saisonstart wurde auf 2021 verschoben – ohne Müller. Jetzt bekommt er neue Chance. Und die will der dreimalige Schweizer Kart-Meister nützen. «Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung, auch wenn ich mit meinen 20 Jahren wahrscheinlich der älteste Teilnehmer bin», lacht Müller. «Aber es ist an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren.»

Insgesamt sind sechs Rennveranstaltungen im Rahmen der ADAC Racing Weekends geplant – fünf davon in Deutschland, eines in Assen (NL). Los geht die Saison am 29./30. April in Hockenheim. Gefahren wird mit einem auf Basis des VW up! GTI aufgebauten Cup-Fahrzeug, dessen Leistung bei rund 155 PS (bei ca. 880 kg) liegt. «Ich hoffe, dass wir im März die ersten Testfahrten machen können», sagt Müller, der dem Kartsport trotz der neuen Herausforderung nicht den Rücken kehren will. «Ich werde auch weiterhin im Kart fahren – zum Trainieren und hoffentlich auch für ein paar Rennen. Aber um beispielsweise in Deutschland vorne mitfahren zu können, müsste ich jedes Wochenende im Kart sitzen. Und das geht nicht.»

Junior Cup 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Tourenwagen Junior Cup wird vom ADAC ausgerichtet © ADAC

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14.02.2023 Aebis Kadett hat einen Röhrl-Motor
Rene Aeberhardt 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
René Aeberhardt und sein Opel Kadett C GT/E 400 in Action © Haller

Die Rennwagen-Porträt in der AUTOMOBIL REVUE haben Kultstatus erreicht. Wir von Auto Sport Schweiz sind stolz darauf, dass wir die Werke von Werner Haller auch bei uns veröffentlichen dürfen. Hier kommt René Aeberhardts Opel Kadett C GT/E 400.

Opel Kadett sieht man in den Schweizer Automobilmeisterschaften zuhauf. In der vergangenen Slalom-Meisterschaft rangierten deren acht im Endklassement, in der Berg-SM sind es sogar deren 13, und selbst in der Historic-Klasse der nationalen Rallye-­Meisterschaft tummelten sich 2022 vier Opel Kadett. Einer dieser Kadetten gehört dem 53-jährigen Berner René Aeberhardt, der mit grosser Wahrscheinlichkeit auch für seine Mitstreiter spricht: «Ich bin seit jeher ein Kadett-Fan. Diese Passion ist wie ein Virus, aber im Unterschied zum Coronavirus ein positives.»

Schon als Teenager habe er seinen Vater drangsaliert mit der Bitte, sich doch einen Opel Kadett C, der in den 1970er-Jahren produziert wurde, zuzulegen. «In der AUTOMOBIL REVUE waren die damals bereits als Occasionen ausgeschrieben», erinnert sich Aeberhardt, der in Biglen BE ein Unternehmen für Immobilien und Youngtimer-Autos führt. Doch selbst nach dem Erhalt des Führerausweises musste er sich noch gedulden. Vor der dritten Generation des Opel Kadett legte sich Aeberhardt 18-jährig erst einen günstigeren Golf zu.

Rene Aeberhardt 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sauber aufgeräumt: das Cockpit des Opel Kadett © Haller

Heute besitzt René Aeberhardt hingegen gleich mehrere Kadett C GT/E, auch einen, den er privat oft und gerne fährt. «Natürlich in den klassischen Farben Gelb und Weiss!» So wie jenen, mit dem er 2022 als Gesamtelfter der Slalommeisterschaft bester Kadett-Pilot war. Bis 2013 gehörte dieser C GT/E, damals noch in den Farben Silber und Rot, Danny Krieg, ehe ihn der Bergpokalsieger von 2016 durch einen Audi A4 STW ersetzte. Aeberhardt fährt ihn seit der Saison 2019: Den Kauftipp bekam er vom heutigen Porsche-Piloten Christoph Zwahlen, 2010 und 2012 Schweizer Slalommeister – natürlich auf einem Opel Kadett C GT/E. Zwahlen war es denn auch, der Aeberhardt, seinem langjährigen Freund und Mechaniker Heinz Wüthrich sowie Martin Oliver Bürki, Slalom-Gesamtzweiter 2022 mit dem BMW M-Power E33 (AR 50/2022), nach dem Erwerb half, den Opel aufzubauen. Zwahlen konstruierte auch die Sicherheitszelle, die besonders im Kopf- und Fussbereich sehr stabil ist und die er nach seinem schweren Unfall 2014 in Zusammenarbeit mit der Konstruktionswerkstatt Leuko in Knutwil LU entwickelte.

Der 16-Ventil-Motor, das letzte längs eingebaute Triebwerk in der Kadett-Historie, gab aber schon beim Saisonauftakt der Slalom-SM 2019 in Interlaken Rauchzeichen. Aeberhardt war der Motor aus dem ehemaligen Auto von Racing-Legende Fritz Erb aber zu kostbar, also suchte er nach einem Ersatz. Fündig wurde er beim Rennsporttechniker Ulrich Gerent in Lage (D). «Er hatte noch einen Motor von einem Opel Ascona 400, einen, wie ihn einst Rallye-Legende Walter Röhrl noch unter der Haube hatte und mit dem er 1982 Weltmeister wurde.» Deshalb ziert die Zahl 400 des Ascona heute auch den Kadett von Aeberhardt.

Rene Aeberhardt 04 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Herzstück des Kadett: der Opel-Reihenmotor © Haller

Mit dem Wechsel zum 2.4-Liter-Aggregat musste der Berner 2019 aber umgehend die Zweiliterklasse der Gruppe Interswiss verlassen. In der Interswiss bis 2500 cm3 sind die Gegner aber bisweilen an einer Hand abzuzählen, womit für Aeberhardt ein Titelrennen ausgeschlossen ist. Kein Problem, sagt der Berner Meister von 2005 (ja, es gab einst auch regionale Titel), ihn reize es im fortgeschrittenen Alter mehr, die ganz Grossen der Tourenwagen-SM herauszufordern.

Bürki nimmt sich in einem nächsten Schritt nach dem Ascona-Motor der Räder an der Hinterachse des Kadetts an. «Ich bringe die Power nicht wie gewünscht auf den Asphalt», sagt Aeberhardt. In der kommenden Saison prügelt er den Kadett mit wuchtigeren Reifen um die Pylonen und die Bergstrecken hinauf. In der Breite wachsen die Gummis von elf auf zwölf Zoll und im Durchmesser von 15 auf 16 Zoll. «Das bringt etwas Ruhe in meine bisweilen wilde Fahrt. Aber deshalb wird das Getriebe auch neu übersetzt. Bürki hat die Berechnungen bereits gemacht.» Das KW-Fahrwerk hatte Bürki bereits in den Jahren zuvor optimiert.

Schritt für Schritt wird der Kadett C GT/E auf René Aeberhardt massgeschneidert. Natürlich habe er in seiner Sammlung auch modernere Rennwagen, «aber vom Kadett bin ich auch mit den Jahren nie losgekommen», sagt er schmunzelnd.

Opel Kadett C GT/E 400
Baujahr: 1978
L × B × H (in mm): 4160×1700×1280
Radstand (in mm): 2350
Gewicht (in kg): 980 inkl. Zusatzgewicht Gruppe IS
Karosserie: Anbauteile GFK/CFK, Chassis original
Motor: Opel 400, 2409 cm3, 4-Zylinder-Reihenmotor, 4-Ventiltechnik
Getriebe: Tractive, 6-Gang sequenziell
Leistung: 350 PS
Höchstgeschwindigkeit: je nach Übersetzung

IMG 6083 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
René Aeberhardt besitzt mehrere Opel Kadett C GT/E © Eichenberger

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13.02.2023 Weekend-Report 04/2023
Buemi Sebastien Indien 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi: Dritter in Indien und dann bestraft © Formula E

Schweizer Rennfahrer haben am Wochenende in Dubai beim Auftakt der ALMS sechs Podestplätze eingefahren. Ein siebter, der von Sébastien Buemi bei der Formel E in Indien, wurde aberkannt.

Es hätte der erste Podestplatz von Sébastien Buemi in der diesjährigen Formel-E-WM sein sollen. Doch der Waadtländer im Dienste von Envision Racing wurde nach der Zieldurchfahrt bei der Formel-E-Premiere in Indien bestraft. Buemi hatte zu viel Energie verbraucht. Für das «Over-Power-Vergehen» bekam er 17 Strafsekunden aufgebrummt und fiel vom dritten auf den 15. Platz zurück.

Edoardo Mortara (Maserati) erbte dadurch als Zehnter noch einen Punkt. Der dritte Schweizer Nico Müller (ABT) belegte gleich dahinter den elften Platz und liess sich zum zweiten Mal (nach Berlin 2020) die schnellste Rennrunde notieren.

Der Sieg in Hyderabad ging an den Franzosen Jean-Eric Vergne. Im Gesamtklassement bleibt Buemi als Vierter bester Schweizer. Es führt der ehemalige Sauber-Pilot Pascal Wehrlein.

De Sadeleer Dubai 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérôme de Sadeleer (rechts) gewann die LMP3-Klasse in Dubai © ALMS

Auch in Dubai beim Auftakt zur Asian Le Mans Series waren Schweizer Piloten am Start. In der LMP2, der schnellsten Kategorie, gab es zwei Schweizer Podestplätze. Neel Jani fuhr im ersten Rennen auf Rang 3 (zusammen mit Ex-GP-Pilot Nikita Mazepin). Im zweiten Durchgang war es Mathias Beche (im ersten Rennen noch Vierter), der als Dritter abgewunken wurde. Alexandre Coigny und das Team Cool Racing mussten sich mit den Plätzen 8 und 5 zufrieden geben.

Einen tollen Einstand lieferte Jérôme de Sadeleer. Der 34-Jährige, wohnhaft in Gstaad, gewann in der LMP3 das erste Rennen. Im zweiten Lauf belegte de Sadeleer Rang 3. Auch Raffaele Marciello stand zwei Mal auf dem Podium. Der Tessiner Mercedes-Werksfahrer belegte in der GT3-Wertung zwei Mal Platz 2. Zweitbester Schweizer war Niki Leutwyler als Fünfter im ersten Durchgang.

«Good news» gibt es auch von Jenzer Motorsport. Der Lysser Rennstall setzt in der italienischen Formel 4 ein weiteres Jahr auf den Waadtländer Ethan Ischer (16).

Ischer Ethan 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ethan Ischer fährt auch 2023 für Jenzer Motorsport

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