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01.11.2022 Porsche Sports Cup Suisse: Ferati entscheidet Titelduell für sich
Ferati Champion 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jasin Ferati ist der neue GT3-Cup-Meister der Schweiz © Porsche

Jasin Ferati hat seine Debütsaison im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse beim Finale im italienischen Misano mit dem Gewinn der Meisterschaft gekrönt.

Routinier und Tabellenführer Jürg Aeberhard oder Nachwuchsfahrer Jasin Ferati: Wer sichert sich den Titel im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse? Gerade einmal neun Zähler trennten die beiden vor dem Saisonfinale in Misano, insgesamt 59 Punkte standen bei den letzten beiden Rennen noch zur Disposition. Ferati legte stark vor: Der 19-Jährige entschied das Qualifying für sich und verwies seinen Rivalen um 0,513 Sekunden auf den zweiten Startplatz. Auch im 15-Runden-Sprint liess der Youngster mit dem rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992 nichts anbrennen: Er überliess seinem Kontrahenten nur auf den ersten Metern kurz den Vortritt und fuhr dann einen klaren Sieg heraus, schnellste Rennrunde inklusive. Damit lautete die Ausgangsposition vor dem letzten und entscheidenden Sprintlauf: Aeberhard 279 Punkte, Ferati 277.

Bereits die erste Runde deutete einen Krimi an: Obwohl Ferati von der Pole-Position startete, übernahm zunächst Aeberhard die Führung. Diese Reihenfolge drehte der Förderpilot aber sofort wieder um, behielt seinen Verfolger allerdings stets im Nacken. Aber es sollte reichen: Im Ziel behauptete Ferati einen Vorsprung von 1,787 Sekunden und erhöhte seine Misano-Punkte-Ausbeute auf den Maximalwert 59. Damit sicherte er sich gleich in seinem Debütjahr im GT3 Cup den Meistertitel.

Start PSCS Misano 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Start zum GT3-Rennen mit Aeberhard und Ferati vorne © Porsche

«An diesem Wochenende hat alles gepasst – vom Auto bis zum Team. Den Titel in meinem ersten Jahr zu holen, ist ein so schönes Gefühl. Ich bedanke mich bei allen, die mich unterstützt haben», freut sich Ferati. «In beiden Rennen habe ich zunächst den Start verhauen, das war ein Riesenstress. Ich wusste aber, was ich zu tun hatte. Am Ende konnten wir doch alle Punkte mitnehmen.»

Rang 3 im GT3-Cup ging an Gregor Burkard.

In der GT4 Clubsport-Gruppe hiessen die Sieger in der Klasse 10 für 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket (MR) Renzo Kressig und «Gioga». In der Klasse 11 für den Mittelmotor-Rennwagen ohne MR-Ausstattung fuhr der Porsche von Jens Richter und Andreas Greiling zweimal auf den ersten Platz. Philippe Menotti gewann mit seinem 911 GT3 R den ersten Lauf der Gruppe Open GT, im zweiten lag 911-GT3-Cup-Pilot Loïc Villiger vorn. Das abschliessende, zu keiner Meisterschaft mehr zählende Zweistunden-Langstrecken-Nachtrennen auf dem 4,226 Kilometer langen Adria-Kurs entschieden Patrick Dinkeldein und Profirennfahrer Marco Seefried am Steuer eines Porsche 911 GT3 R für sich. Rang 2 ging an Jasin Ferati und Alexander Fach, dem GT3 Cup-Titelgewinner der vergangenen beiden Jahre. Im Gleichmässigkeitswettbewerb der Porsche Drivers Competition setzte sich zuerst Marc Schöni und dann Virgil Keller durch.

Ferati Fach Misano 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Platz 2 im Nachtrennen: Ferati und Fach jr. © Porsche

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30.10.2022 FIA Motorsport Games, Tag 3: Keine Medaille für die Schweiz
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Dario Cabanelas: Am Haken statt auf dem Podest © SRO

Vier Schweizer standen am dritten und letzten Tag der Motorsport Games in Le Castellet noch im Einsatz. Für Dario Cabanelas, der für die Schweiz die erste Medaille hätte holen können, endete das Rennen leider schon nach wenigen Metern.

Dario Cabanelas war untröstlich. Der 16-Jährige aus Pully im Kanton Waadt hatte sich am Samstag als Dritter im Qualirace eine super Ausgangslage für das Finale am Sonntag geschaffen. Doch leider war für die junge Schweizer Nachwuchshoffnung schon nach wenigen hundert Metern Schluss. Der spanische Kontrahent fuhr ihm noch vor dem Einlenken in die erste Kurve hinten rechts aufs Rad. Cabanelas drehte sich mehrfach und musste mit einer kaputten Aufhängung aufgeben. «Ich hatte nicht den besten Start erwischt», sagt ein tief enttäuschter Cabanelas. «Aber ich hatte meine Position verteidigt und war mir sicher, dass ich als Dritter in die erste Kurve einlenken könne. Doch dann gab es plötzlich einen Schlag. Ich hätte so gerne eine Medaille für die Schweiz geholt!»

Auch OK-Junior-Pilot Elia Epifanio konnte in Le Castellet nicht den erhofften Erfolg einfahren. Im abschliessenden Finale über 26 Runden fiel der Kart-Pilot aus Würenlos (AG) beim Start ans Ende des Feldes, weil der Motor plötzlich nicht mehr lief. Zwar bekam Elia das Problem einigermassen in den Griff, «doch der Motor lief schon das ganze Wochenende nicht wirklich so, wie ich mir das vorgestellt habe, egal, was mir am Vergaser verstellt haben». Am Ende resultierte Platz 21.

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Elia Epifanio kämpfte im Finale mit Motorenproblemen © SRO

Bei den Tourenwagen stellte Gabriel Lusquiños seinen Cupra TCR auf den neunten Startplatz. Im Rennen erwischte der Brasilianer mit Schweizer Wurzeln einen mässigen Start, holte sich die verloren gegangenen Positionen aber zurück, ehe er dann im Zweikampf mit Team Grossbritannein unsanft eingebremst wurde… «Dabei geriet der Motor in den Anti-Stall-Modus», sagt Lusquiños, «und ich bin auf P16 zurückgefallen. Danach konnte ich mich immerhin noch bis auf P12 vorarbeiten.»

Als letzter Schweizer war Yannick Mettler im GT-Sprint-Rennen an der Reihe. In einem hochkarätigen Feld mit Top-Fahrern wie Mirko Bortolotti, Dries Vanthoor, Luca Stolz und Tristan Vautier qualifizierte sich der Luzerner mit seinem Mercedes AMG GT3 von sps Automotive als Zehnter. Auf dieser Position beendete er schliesslich auch das Rennen. «Wir hatten zu wenig Topspeed», sagt Mettler. «und hinten zu viel Luftdruck. Es fühlte sich an, als hätte ich einen Bremsfallschirm am Auto. Mit den Änderungen, die wir nach dem Cup-Rennen vorgenommen haben, war ich aber ziemlich zufrieden.»

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Yannick Mettler wurde im GT-Sprint Zehnter © SRO

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29.10.2022 FIA Motorsport Games, Tag 2: Cabanelas sensationell Dritter
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Dario Cabanelas belegte im F4-Quali-Race den dritten Platz © SRO

Die Schweiz hat am zweiten Tag der FIA Motorsport Games in drei Disziplinen «ihre Finals» absolviert. Zu einer Medaille hat es leider nicht gereicht. Für das Highlight sorgte Dario Cabanelas als Dritter im Qualirace der Formel 4.

Im GT Cup verpassten Dexter Müller und Yannick Mettler einen Podestplatz als Fünfte knapp. Müller, der den Startturn übernahm, musste sich gegen zahlreiche Profis wehren und übergab den Mercedes AMG GT3 von sps Automotive an zehnter Stelle. Mettler überholte danach sukzessive einen Gegner nach dem anderen, bis eine Safety-Car-Phase das Rennen kurz vor Schluss neutralisierte. «Das Rennen war eigentlich ganz gut», meinte Mettler. «Dexter war von P5 losgefahren und hat einen guten Job gemacht. Leider wurde er zum dritten Mal an diesem Wochenende kurz vor dem Fahrerwechsel umgedreht. Ich habe danach versucht, noch so viel Boden wie möglich gut zu machen. Wäre das Safety-Car etwas früher rausgekommen, hätte es vielleicht noch für einen Platz auf dem Podium gereicht.»

Eine gute Leistung zeigte auch Nicolas Maunoir. Der Driftkünstler hatte sich trotz technischen Problemen am ersten Tag für die Top 30 qualifiziert. Im ersten «Battle» bezwang Maunoir seinen Gegner aus Ungarn klar. Im Achtelfinale war dann leider Endstation gegen Litauen. «Mit dem ersten Versuch, dem Lead, war ich sehr zufrieden», sagt Maunoir. «Beim Chase hat der Litauer dann einmal etwas früh gebremst. Ich bin aufgelaufen und er ist danach mit Vollgas davongefahren. Schade. Aber ich bin zufrieden. Nach einer so langen Pause war das für mich ein guter Wettbewerb.»

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Müller/Mettler beendeten das GT-Cup-Rennen auf Platz 5 © SRO

Für Simracer Thomas Schmid endete das Abenteuer in Le Castellet im Halbfinale. Schmid hätte Zehnter werden müssen, um ins Finale einzuziehen, verpasste dieses Ziel aber als 15. «Mich hat auf den ersten Metern ein Gegner rausgeschoben», erzählt Schmid. «Er hat dafür zwar eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen, aber mein Auto war danach wegen eines Schadens auf der Geraden noch langsamer als sonst.» Bereits gestern hatte der St.Galler zu Protokoll gegeben, dass die Wahl des Autos wohl nicht ideal gewesen wäre. «Der BMW war nicht wirklich top – vor allem in Sachen Topspeed.» Das sieht man auch am Ergebnis. Von den Top 10 fuhren acht Fahrer auf McLaren…

Einen schwierigen Tag erlebte Kartfahrer Elia Epifanio. Im ersten Quali-Race schied er nach einem Dreher kurz vor Rennende aus. Im zweiten Durchgang verpasste er die Top 20 knapp. «Wir haben vor dem zweiten Heat die Bremsen getauscht», sagt Epifanio. «Die waren der Grund, warum ich mich ersten Turn gedreht habe. Danach ging es etwas besser. Aber ich habe immer noch zu wenig Grip. Ich hoffe, dass ich mich morgen nochmals steigern kann.»

Bei den Tourenwagen zog Gabriel Lusquiños den zehnten Startplatz an Land. Der 28-jährige Brasilianer mit Schweizer Wurzeln kämpfte im Qualifying mit den Reifen. «Ich bekam sie nicht auf die gewünschte Temperatur», sagt Lusquiños. «Und dann waren da noch die Track Limits. Hätte ich meine besten Sektoren in eine Runde packen können, wäre ich Sechster geworden. Mit meiner Leistung und der Verbesserung am Auto bin ich eigentlich zufrieden. Mit dem Resultat weniger.»

Für das Highlight des Tages sorgte Dario Cabanelas. Gestern noch unzufrieden mit sich und dem Auto fuhr der Waadtländer im Quali-Race auf den sensationellen dritten Platz. Nur der Italiener Andrea Antonelli und der Portugiese Manuel Espirito Santo waren schneller als Cabanelas. «Ich hatte einen guten Start und bin danach auf Platz 3 vorgestossen», erzählt der von Platz 7 gestartete Cabanelas. «Der Spanier hat mich fast rausgedrückt. Aber es ist gerade nochmals gutgegangen. Die Lenkung war zwar etwas krumm, aber das hat mich nicht grossartig behindert.»

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Für Thomas Schmid endeten die FIA Motorsport Games im Halbfinale © Eichenberger

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28.10.2022 FIA Motorsport Games, Tag 1: Schmid qualifiziert sich locker fürs Halbfinale
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Thomas Schmid steht bei den FIA Motorsport Games im Halbfinale © SRO

Die FIA Motorsport Games in Le Castellet haben heute Freitag so richtig Fahrt aufgenommen. Nicht alle Schweizer Teilnehmer waren mit ihren Leistungen zufrieden.

Den bisher grössten Erfolg feierte Simracer Thomas Schmid. Der St.Galler hat sich als Sechster in seiner Gruppe problemlos für das Halbfinale qualifiziert und war damit bester Nicht-McLaren-Fahrer. «Wir hatten ein paar gute und sehr faire Battles», sagt Schmid. «Auf die Spitze fehlt mir rund eine Sekunde, aber davon bin ich ausgegangen. Ausserdem war der BMW nicht die perfekte Wahl. Aber ich bin dennoch mit dem bisher Erreichten zufrieden.» Am Samstagmorgen hat Schmid nochmals ein freies Training (um 10 Uhr), das Halbfinale findet dann um 13.15 Uhr. Kommt der Schweizer Simracing-Meister von 2020/2021 in seiner Gruppe unter die Top 10 steht er im Finale. Dieses geht ab 17.35 Uhr über die Bühne.

Auch Yannik Mettler und Dexter Müller absolvierten heute bereits ihr erstes Rennen. Das Mercedes-AMG-GT3-Duo belegte im Quali-Race Platz 7 (Sieger Deutschland). Morgen Samstag startet das Duo von Startplatz 5 zum zweiten Quali-Race. Das Hauptrennen im GT Cup beginnt um 14.15 Uhr. Die Startreihenfolge ergibt sich aus den Ergebnissen der beiden Quali-Heats.

Für Dario Cabanelas endete der erste Arbeitstag in der stark besetzten Formel 4 mit den Trainingsergebnissen 7 und 11. Cabanelas fehlten im zweiten Training 1,4 Sekunden auf den Italiener Andrea Antonelli. Der junge Mann aus Pully (VD) ist mit seiner bisherigen Leistung noch nicht zufrieden. «Ich weiss nicht genau, woran es liegt, aber ich kann mit dem Auto irgendwie nicht ans Limit gehen. Ich muss das jetzt nochmals mit meinem Ingenieur anschauen, damit wir morgen Samstag um 10 Uhr im Qualifying besser dastehen.»

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Dexter Müller/Yannick Mettler belegten im Quali-Race P7 © Eichenberger

Erst eine Trainingseinheit hat Gabriele Lusquiños absolviert. Der in Rio de Janeiro geborene und in São Paulo wohnhafte TCR-Fahrer mit Schweizer Wurzeln hat sich als Fünfter sehr gut aus der Affäre gezogen. Auf TCR-Urgestein Tom Coronel aus den Niederlanden verlor Lusquiños lediglich eine halbe Sekunde. «Für den Anfang lief es sehr gut», meint Lusquiños. «Und ich weiss genau, in welchen Kurven ich noch Zeit gutmachen kann.»

Mit technischen Problemen fing der Arbeitstag für Nicolas Maunoir an. Der Genfer Driftkünstler musste am frühen Morgen das Benzinrelais tauschen. Im ersten Trainingslauf übertrieb er es in der ersten Kurve und drehte sich beinahe. Am Nachmittag war er im Quali im ersten Durchgang mit 72 von 100 möglichen Punkten 20. «Danach hatten wir leider einen technischen Defekt. Ich weiss noch nicht, ob es das Differenzial oder die Antriebswelle ist.»

Für das Schweizer Aushängeschild in der Disziplin Karting Junior Elia Epifanio endete der erste Tag durchzogen. «Es ist nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe», sagt Epifanio. «Ich habe die Bremspunkte nicht immer perfekt getroffen. Dann hatten wir auch noch ein Problem mit dem Vergaser. Aber ich probiere es morgen besser zu machen.»

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Elia Epifanio hatte einen durchzogenen ersten Tag © Eichenberger

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26.10.2022 Heute Abend: Eröffnungsfeier der 2. FIA Motorsport Games
FIA Motorsport Games Logo Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Heute Abend beginnen die zweiten FIA Motorsport Games

Heute Abend findet in Marseille (F) die Eröffnungsfeier zu den FIA Motorsport Games statt. Am Start ist auch eine Schweizer Delegation mit sieben Rennfahrern.

Von Donnerstag bis Sonntag finden in und um Le Castellet (F) die zweiten FIA Motorsport Games (nach Rom 2019) statt. Den Auftakt zu den viertägigen Spielen macht heute Abend die Eröffnungsfeier im Mucem, dem Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers, im Alten Hafen von Marseille.

Am Start ist auch eine siebenköpfige Schweizer Delegation – angeführt von Team-Kapitänin Chiara Gaffuri. In sechs Disziplinen kämpfen Schweizer Rennfahrer um Gold, Silber und Bronze. Die meisten von ihnen sind ab Donnerstag, 27. Oktober, in freien Trainings und Qualifyings im Einsatz.

Um Medaillen geht es für die Schweizer Athleten ab Samstagnachmittag. Der erste Schweizer, der Edelmetall holen kann, ist Nicolas Maunoir im Drift-Wettbewerb (ab 13.45 Uhr). Um 14.15 Uhr starten dann Yannick Mettler und Dexter Müller im GT Cup zu ihrem Rennen. Auch bei Simracer Thomas Schmid geht es am Samstag um alles oder nichts. Kommt der St.Galler ins Finale, wird er ab 17.45 Uhr seine virtuellen Runden drehen.

Am Sonntag, 30. Oktober, findet um 11.30 Uhr dann das Formel-4-Rennen statt. Dort kann das Schweizer Aushängeschild Dario Cabanelas nicht nur eine Medaille holen, dem Sieger winkt auch ein Preisgeld von 10'000 Euro. Der Schweizer Kartfahrer Elia Epifanio steht dann um 12.30 Uhr (nach drei Qualifying-Heats) in seiner Disziplin hoffentlich auf der Pole-Position fürs Finale. Die beiden letzten Rennen mit Schweizer Beteiligung gehen um 14.30 (TCR mit Gabriel Lusquiños) und 15.50 Uhr (GT Sprint Cup mit Yannick Mettler) über die Bühne.

Auto Sport Schweiz drückt allen Teilnehmern die Daumen und wird über die gängigen Kanäle von den Motorsport Games berichten.

Weitere Informationen bietet auch die Internetseite www.fiamotorsportgames.com

FIA Motorsport Games Gruppenfoto Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die sieben Schweizer Vertreter bei den FIA Motorsport Games

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24.10.2022 Grande Marciello!!!
Marciello Meister 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der neue GT-Masters-Champion: Auf Feller folgt Marciello © ADAC

Raffaele Marciello hat in dieser Saison schon zahlreiche Siege und Meisterschaften im GT3-Sport errungen. Mit dem am Wochenende gewonnenen Titel im ADAC GT Masters setzt der Tessiner einem kaum mehr zu toppenden Jahr die Krone auf.

Raffaele Marciello ist «Mister GT3» 2022! Der in Zürich geborene und im Tessin wohnhafte Mercedes-Werksfahrer hat nicht nur in der GT World Challenge zwei Titel und den prestigeträchtigen Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps abgeräumt, der 27-Jährige aus Breganzona hat am Wochenende mit Rang 5 beim Finale in Hockenheim auch den Titel im ADAC GT Masters gewonnen und damit nach seinen Langstreckenerfolgen auch eine der wichtigsten Sprintserien in Europa.

Marciello, den alle im Fahrerlager nur «Lello» nennen, ist ein Charakterkopf, der kein Blatt vor den Mund nimmt und unverblümt seine Meinung sagt. Das zeigte sich auch im Nationenwechsel vor Saisonbeginn: Fuhr er bisher für Italien, startet er nun mit Schweizer Lizenz. «Meine Familie stammt aus Italien und ich fühle mich eigentlich als Italiener. Die italienische Motorsport Föderation hat mir viel Unterstützung zugesagt, doch nichts ist passiert. Ich brauche keinen Support, aber wenn man etwas verspricht, muss man das auch halten. Da ich in der Schweiz wohne, war es dann nur logisch, unter Schweizer Flagge anzutreten.»

Den Traum von der Formel 1 hat er längst abgehakt. Bei Ferrari (und Sauber) stand er einst mit einem Fuss in der Türe. Doch 2015 wurde die Mitgliedschaft in der Ferrari Driver Academy nicht mehr verlängert. «Als Kind habe ich davon geträumt, eines Tages Formel-1-Rennfahrer zu sein. Aber mein Weg verlief in eine andere Richtung. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich im GT-Sport so viel Spass habe. Und in meinen wildesten Träumen hätte ich mir nie ausmalen können, dass ich 2022 so erfolgreich bin. Wir haben fast alles gewonnen. Aber es gibt immer noch ein paar Rennen, die uns fehlen…»

Was der frisch gebackene Champion in der nächsten Saison genau machen wird, weiss er noch nicht. Er geht aber davon aus, dass sie so aussieht wie in diesem Jahr. Inklusive eines weiteren Starts im ADAC GT Masters, um den Titel zu verteidigen. Sicher ist nur: «Ich werde auch in Zukunft das tun, was ich in meiner Karriere schon immer getan habe: Ich will so viele Rennen wie möglich gewinnen», sagt «Lello».

Auto Sport Schweiz gratuliert aber nicht nur Marciello zum Titel, auch die Team-Wertung ging in die Schweiz. Genauer gesagt nach Safenwil zu Emil Frey Racing! Und das auf Anhieb.

«Als wir nach Hockenheim kamen, wussten wir, dass es nicht leicht werden würde», sagt Technikchef Jürg Flach. «Wir hatten Punktegleichstand, wussten jedoch von der GTWC, dass wir ein gutes Auto haben. Alle unsere Fahrzeuge konnten eine gute Performance zeigen. Am Ende hatten alle drei Crews eine gute Ausgangsposition und wir sind gestern vor den anderen ins Ziel gekommen. Dadurch konnten wir das zweite Rennen mit sieben Punkten Vorsprung beginnen. Von da an mussten wir nur noch die Konkurrenz in Schach halten. Ich bin sehr glücklich über den Titel, denn es ist das erste Mal für Lamborghini, dass sie den Titel gewonnen haben und deshalb bin ich sehr, sehr stolz. Danke an das gesamte Team für diese hervorragende Leistung.»

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Emil Frey Racing sicherte sich in Hockenheim die Teamwertung © ADAC

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21.10.2022 Yannick Mettler/Dexter Müller: «Es wird ein hochkarätiges GT-Feld sein!»
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Yannick Mettler/Dexter Müller vertreten die Schweiz bei den GT-Rennen

Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 6: Yannick Mettler (32) und Dexter Müller (34), GT-Cup/GT Sprint.

Yannick Mettler (32) und Dexter Müller (34) sind in Le Castellet die Schweizer Aushängeschilder im GT-Sport. Mettler wird beide Disziplinen absolvieren: den Sprint und das Cup-Rennen. Müller nur den Cup-Wettbewerb. Die beiden bestreiten 2022 auf einem Mercedes AMG GT3 von SPS automotive das GT Open. Der Krienser Yannick Mettler, der einst in der deutschen Formel 3 fuhr, zählt seit Jahren zu den besten Langstreckenpiloten der Schweiz. Der Zürcher Dexter Müller hat 2019 im Rennsport an der Seite von Mettler im Michelin Le Mans Cup debütiert.

Was erhoffst ihr euch von eurer Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Yannick Mettler/Dexter Müller: Da der Event noch relativ neu ist, sind wir sehr gespannt, was uns erwartet. Wir erhoffen uns natürlich ein gutes Resultat, aber auch, dass wir mit unseren Landes-Genossen einen tollen und vielseitigen Event erleben dürfen.

Was bedeutet es euch, dass ihr die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten dürft?
Die Disziplin GT hat innerhalb der FIA Motorsport Games seit Beginn eine besondere Bedeutung. Wir sind daher natürlich sehr stolz, die Schweiz in dieser Disziplin vertreten zu dürfen.

Habt ihr euch schon schlau gemacht, wer eure Gegner sind?
Ein bisschen, ja. So wie es bisher aussieht, scheint es ein sehr hochkaratiges Pro/Am Fahrerfeld zu werden. Wieviele Autos am Ende am Start sein werden, wissen wir derzeit aber noch nicht.

Wie seid ihr auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Unser Team SPS performance setzt auch ein Auto für Deutschland ein und war daher schon länger mit dem Veranstalter in Kontakt. Nach unserem dritten Podium am Red Bull Ring kam dann der Hinweis, dass wir eventuell für die Schweiz starten könnten.

Wie bereitet ihr euch auf die FIA Motorsport Games vor?
Wir waren bereits zwei Tage testen, um uns an die Pirelli-Reifen zu gewöhnen, die bei der Veranstaltung gefahren werden. Ansonsten sollten wir nach der aktuellen GT Open Saison eigentlich gut in Schuss sein!

Mettler Mueller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mettler/Müller fahren einen Mercedes AMG GT3 vom Team SPS automotive

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19.10.2022 Gabriel Lusquiños: «Für mich ist das ein Glücksfall!»
Lusquinos 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Grossvater von Gabriel Lusquiños stammt aus Bremgarten (AG)

Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 4: Gabriel Lusquiños (28), TCR.

Bei den Tourenwagen, in der Kategorie TCR, setzt die Schweiz auf Seat-Cupra-Pilot Gabriel Müller Agrelo Luisquiños. Der brasilianisch-schweizerische Doppelbürger kam in Rio de Janeiro zur Welt und bestreitet in diesem Jahr die südamerikanische TCR-Meisterschaft. Müllers Eltern stammen aus Spanien (Vater) und der Schweiz (Mutter). Wie Epifanio und Cabanelas hat auch er seine Sporen im Kartsport abverdient.

Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Gabriel Lusquiños: Zunächst einmal ist es eine grosse Ehre, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen, und ich hoffe, dass ich das Beste daraus machen kann. Ich denke, dass jedes Ergebnis das Ergebnis harter Arbeit ist.

Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Ich bin sehr dankbar. Auch wenn ich in Brasilien lebe, hat die Schweiz in meinem Leben immer eine grosse Rolle gespielt: von meiner Ausbildung in einer Schweizer Schule über die Kultur bis hin zu meinen Familienreisen in die Schweiz. Es wird mir eine Ehre sein, die Schweiz zu vertreten. Und ich denke dabei oft an meinen Grossvater, der aus Bremgarten (AG) stammt und dann nach Brasilien auswanderte.

Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Ja, das habe ich. Und wir werden ein starkes Starterfeld bei dieser Veranstaltung haben. Ich denke, dass die Liste der Namen noch weiter wachsen wird, aber es ist schön zu sehen, dass Fahrer aus allen Ecken der Welt bereits bestätigt sind. Gegen einige von ihnen bin ich bereits Rennen gefahren.

Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Ich hatte schon bei der ersten Ausgabe der FIA Motorsport Games Freunde, die dort Rennen fuhren. Ich glaube, alle waren gespannt auf das Comeback der Veranstaltung in diesem Jahr, und ich muss gestehen, dass die Möglichkeit, die Schweiz bei der diesjährigen Ausgabe zu vertreten, ein Glücksfall für mich ist.

Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich habe bereits vor meiner Ankunft in Frankreich viele Stunden im Simulator verbracht. Diese Woche habe ich in Paul Ricard die Gelegenheit gehabt, das Auto von Volcano Motorsport zu testen. Da ich gerade meine reguläre Saison in der TCR-Südamerika-Meisterschaft beendet habe, hat sich meine übliche Vorbereitung nicht sehr verändert. Ich bin bereit und heiss auf das Rennen.

Lusquinos Livery 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der TCR-Cupra von Lusquiños in den Schweizer Farben

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18.10.2022 Dario Cabanelas: «Ich erhoffe mir hinterher mehr Aufmerksamkeit!»
Cabanelas 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dario Cabanelas vertritt die Schweiz als F4-Fahrer bei den FIA Motorsport Games

Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 3: Dario Cabanelas (16), Formel 4.

In der Kategorie Formel 4 wird die Schweiz von Dario Cabanelas vertreten. Der Nachwuchsrennfahrer aus Pully im Kanton Waadt war 2020 Dritter bei den OK Junioren in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. 2021 wechselte Cabanelas in den Automobilrennsport und belegte in der französischen Formel-4-Meisterschaft den achten Rang. Auch in diesem Jahr fuhr der Westschweizer in Frankreich Formel 4. Zwei Mal stand er in dieser Saison auf dem Podium. In der Endabrechnung wurde er Neunter.

Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Dario Cabanelas: In erster Linie gehe ich hin, um zu gewinnen. Ausserdem hoffe ich, dass ich nach diesem Rennen mehr Aufmerksamkeit bekomme.

Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Es macht mich sehr stolz, als Schweizer an einem solchen Anlass teilzunehmen und unsere Flagge in der ganzen Welt zu zeigen.

Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Ja, ich kenne einige. Und die, die ich noch nicht kenne, habe ich mir angeschaut, um zu wissen, wie sie bisher abgeschnitten haben. Ich freue mich aber auch auf die anderen Fahrer, die noch nicht bestätigt sind.

Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Ich habe erst dieses Jahr von diesem Anlass erfahren. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda und durch das Internet.

Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich bin schon auf dem Circuit Paul Ricard gefahren. Ich habe Onboard-Aufnahmen und meine Daten, ich bin also gut vorbereitet. Die einzige Unbekannte ist das Auto. Bei den FIA Motorsport Games fahren wir ein Formel-4-Auto von KCMG. In der französischen Meisterschaft haben wir ein Mygale-Chassis. Aber ich werde mich sicher rasch daran gewöhnen. Ausserdem kenne ich ja die Pirelli-Reifen gut. Natürlich achte ich auch darauf, körperlich und mental gut vorbereitet zu sein, um an diesem Wochenende mein Bestes zu geben.

Cabanelas 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die letzten zwei Jahre ist Cabanelas in Frankreich Formel 4 gefahren

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17.10.2022 Rallye du Valais: Zweiter Heimsieg für Coppens
Valais2022 coppens Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens/Christophe Roux auf dem Weg zum ihrem zweiten RIV-Sieg © Cornevaux

Die 62. Rallye du Valais war an Spannung kaum zu überbieten. Am Ende setzte sich Vorjahresmeister Mike Coppens erfolgreich durch und feierte verdient seinen zweiten Heimsieg.

Ganz so knapp wie 2021 war der Ausgang der 62. Ausgabe der Rallye International du Valais nicht. Vor einem Jahr trennten den Sieger Mike Coppens nur 4,4 Sekunden vom Zweitplatzierten Michaël Burri. Diesmal – die Reihenfolge war dieselbe – waren es 16 Sekunden. Dennoch war die traditionsreiche Rallye in den Walliser Bergen an Spannung kaum zu überbieten. Allein am ersten Tag wechselte die Führung vier Mal zwischen vier verschiedenen Fahrern. Am Ende des Tages lag Jonathan Michellod 0,5 Sekunden vor dem WRC-erprobten Freddy Loix!

Am zweiten Tag ging es im ähnlichen Stil weiter, wobei nach einem kurzen Führungsintermezzo von Burri (auf Hyundai i20) Lokalmatador Michellod (auf Skoda Fabia) das Zepter ab der achten WP übernahm. Als Führender ging der junge Walliser mit Beifahrer Stéphane Fellay in die letzte Prüfung von La Crêta nach Mâche. Nach einem Kilometer touchierte er eine Betonbegrenzung. Das Ergebnis war ein kaputter Reifen. Statt den ersten Heimsieg zu feiern, rutschte Michellod auf den vierten Schlussrang insgesamt und den zweiten in der Schweizer Meisterschaftswertung ab.

«So etwas kann passieren», sagt Michellod. «Aber es ist natürlich sehr, sehr ärgerlich. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir vorne mithalten können. Unterm Strich war es eine gute Rallye. Leider hat das Resultat am Ende nicht gestimmt.» Ein kleiner Trost für Michellod ist der zweite Schlussrang in der Rallye-SM 2022. Dort hat er sich mit 157:154 Punkten knapp gegen Coppens durchgesetzt.

Michellod Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod verpasste seinen ersten Heimsieg knapp © Eichenberger

Für Coppens spielte der zweite oder dritte Meisterschaftsrang schon vor der Rallye keine Rolle. «Das ist mir egal», meint der 43-Jährige Skoda-Pilot aus Verbier. «Es zählt nur der Titel. Und den konnten wir nicht verteidigen.» Der zweite Sieg bei seiner Heimrallye sicherte sich Coppens mit Bravour. «Am ersten Tag hatten wir noch ein paar Problemchen», sagt der Vorjahresmeister, der diesmal auf die Navigationskünste von Christophe Roux vertraute. «Aber die sind nicht der Rede wert. Wir haben bis zum Schluss angegriffen und uns am Ende unseren zweiten Sieg bei der RIV nach 2021 gesichert.»

Neben Coppens standen am Samstagabend im neuen Servicepark in Saillon Burri (als Zweiter) und Loix (als Dritter) auf dem Podium. Weil Burri mit französischer Lizenz fährt und Loix als belgischer Gastfahrer keine Punkt für die SM-Wertung erhalten, sicherte sich Jonathan Hirschi hinter Coppens und Michellod den dritten Rang im Schweizer Klassement. Hirschi lag am ersten Tag nach zwei Prüfungen noch vorne, fiel dann aber durch zwei Reifenschäden zwischenzeitlich auf Rang 29 ab. Die Aufholjagd des bereits als Meister 2022 feststehenden Neuenburger kam in der sechsten WP durch einen weiteren Plattfuss noch einmal ins Stocken. Im Ziel lag Hirschi 4:24 min hinter Sieger Coppens. Aber immerhin noch 1:16 min vor Sergio Pinto, der einmal mehr in seiner Alpine A110 RGT «Best of the Rest» war.

Hirschi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi fuhr in der dritten WP vorne links auf der Felge © Eichenberger

Längst entschieden war vor der Rallye du Valais die Junior-Meisterschaft. Für den neuen Champion Guillaume Girolamo (25) war das aber kein Grund, den rechten Fuss zu lupfen. Der Walliser fuhr in elf der zwölf Prüfungen Bestzeit und gewann seine Klasse souverän vor Yoan Löeffler. Gleichzeitig sicherte sich Girolamo nicht nur den Sieg in der Clio Trophy Swiss – vor Löeffler und Cédric Moulin – er fing im Finale auch noch den bis dato Führenden Ismaël Vuistiner ab, der in WP8 nach einem Unfall aufgeben musste.

Viel Unterhaltung bot auch das Dutzend Akteure in der Michelin Trophée Alps 2WD. Nach dem ersten Tag führte Michaël Droz mit Beifahrerin Sarah Lattion. Doch Aurélien Devanthéry/Gaël Delasoie liessen nicht locker und jagten den Leadern in der vorletzten WP die Führung ab. Platz 3 ging an Nicolas Lattion. Den Titel sicherte sich der Franzose Emeric Rey. In der Open-Klasse stand Sergio Pinto schon vor dem Finale im Wallis als Meister fest.

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Guillaume Girolamo: Junior-Meister und Clio-Trophy-Swiss-Sieger © Cornevaux

Unerwartet spannend war auch die Entscheidung im Schweizer Rallye-Pokal. Philippe Broussoux lag vor der RIV mit 26 Vorsprung komfortabel in Führung. Eine defekte Antriebswelle in WP2 warf den Waadtländer Renault-Clio-Piloten aber ans Ende des Feldes zurück. Weil aber Verfolger Alexandre Cruz kurz darauf verunfallte, fuhr Broussoux den Titel dennoch nach Hause. Der Sieg ging an Laurent Bérard auf einem Honda Civic. Platz 2 in der Meisterschaft sicherte sich Claude Aebi (Renault Clio). Dritter wurde Laurent Rossi (Peugeot 206).

Richtig Nerven aufreibend war das Finale für die TeilnehmerInnen des historischen Rallye-Championnats. Zwar lag Altmeister Florian Gonon mit seinem Ford Escort von der ersten bis zur letzten Prüfung vorne, doch um den VHC-Titel zu holen, durfte aus Sicht von Gonon der bis dato Führende Eddy Bérard nicht Zweiter werden. Der BMW-M3-Pilot liess sich aber nicht aus der Ruhe bringen und beendete die 5. Ausgabe der «RIV historique» auf eben diesem zweiten Rang. Damit setzte er sich in der Endabrechnung mit 141:140 Punkten gegen Gonon durch. Platz 3 ging an Vorjahresmeister Guy Trolliet auf Porsche 911.

Weitere Informationen zur Rallye du Valais gibt es unter www.riv.ch

Berard Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Um einen Zähler besser: VHC-Champion Eddy Bérard © Kaufmann

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13.10.2022 Nicolas Maunoir: «Ich will eine Goldmedaille gewinnen!»
Maunoir 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nicolas Maunoir vertritt die Schweiz bei den FIA Games in der Kategorie Drifting

Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 1: Nicolas Maunoir (32), Drifting.

2019 hat Yves Meyer die Schweiz in Rom noch bei den Drift-Wettbewerben vertreten. Diesmal ist der Drift-Spezialist aus der Innerschweiz als Coach dabei. Dafür wird in Le Castellet Nicolas Maunoir mit seinem Nissan S15 auf Medaillenjagd gehen. Maunoir gehört wie Meyer zu den besten Driftern der Schweiz – nur trat der Genfer längere Zeit nicht mehr gross in Erscheinung. 2017 war er Gesamtdritter der Drift Kings of Europe Series.

Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Nicolas Maunoir: Mein Ziel ist es, für die Schweiz eine Goldmedaille zu gewinnen.

Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Es ist eine Ehre für mich, dass ich die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darf. Und ich freue ich sehr darauf. Es ist schon ein paar Jahre her (2017/2018), da hatte ich die Gelegenheit, vor Schweizer Publikum zwei Drift-Wettbewerbe zu gewinnen. Daran erinnere ich mich immer wieder gerne zurück. Und es ist sicher auch ein Grund, warum ich bei den FIA Motorsport Games mitmache.

Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Ja, wenn ich die Liste der eingeschriebenen Teilnehmer durchgehe, so entdecke ich einige Fahrer, gegen die ich schon angetreten bin.

Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Es ist ein grosses und bekanntes Motorsport-Event. Ausserdem hat mein Freund Dmitriy Illyuk aus der Ukraine die letzte Ausgabe in Rom 2019 gewonnen.

Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Leider konnte ich in diesem Jahr keine anderen Drift-Wettbewerbe bestreiten, aber ich konnte im Eventcenter Seelisberg trainieren. Wir haben gute Einstellungen am Auto vorgenommen und ich konnte mich mit einem der Teilnehmer der FIA Motorsport Games 2022 und meinem Teamkollegen, der dieses Jahr bei den Formula Drifts fährt, messen.

Maunoir 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Maunoir fährt (oder besser gesagt: driftet) mit einem Nissan S15

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12.10.2022 Vorschau Rallye du Valais: Hirschi gegen die Einheimischen
Hirschi myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hirschi hat die Rallye du Valais schon einmal gewonnen (2014) © myrally.ch

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht am Wochenende (Freitag/Samstag) mit der 62. Ausgabe der Rallye du Valais zu Ende. Mit Jonathan Hirschi steht der Meister 2022 schon fest. An Spannung mangelt es trotzdem nicht.

Die Rallye du Valais schlägt am kommenden Wochenende (14./15. Oktober) eine neues Kapitel auf. Die 62. Ausgabe markiert einen «Neuanfang». Mit einer neuen Organisation, einem neuen Servicepark in Saillon-les-Bains, einem gestrafften Programm und einem spannenden Mix aus neuen und altbewährten Prüfungen wird die bekannteste Rallye in unserem Land ganz bestimmt für Furore sorgen. Auch wenn die Meisterschaft vor knapp zehn Tagen im Tessin bereits entschieden wurde, hat Jonathan Hirschi mit der Startnummer 1 für den frischgebackenen Schweizer Meister nur ein Ziel: Er will seine herausragende Saison mit einem weiteren Sieg krönen. «Ich freue mich sehr auf die RIV», sagt der Neuenburger. «Die Tatsache, dass wir den Titel bereits im Tessin gewinnen konnten, lässt uns etwas entspannter an die Sache herangehen. Aber wir wollen natürlich trotzdem unser Bestes geben. Und für meinen Walliser Beifahrer Michaël Volluz wäre ein Heimsieg natürlich besonders schön.»

Ein einfaches Unterfangen wird das für das VW-Polo-Duo Hirschi/Volluz nicht. Vorjahressieger Mike Coppens mit Co-Pilot Christophe Roux sowie Chablais-Gewinner Jonathan Michellod mit seinem Beifahrer Stéphane Fellay werden als Einheimische alles unternehmen, um Hirschi auf Walliser Boden zu schlagen. Ausserdem geht es bei beiden noch um den Vizetitel. Michellod hat vor dem Finale acht Punkte Vorsprung auf seinen Skoda-Markenkollegen aus Verbier. Beiden droht noch ein Streichresultat. Wobei Michellod einen sechsten Platz im Tessin (15 Punkte) und Coppens einen sechsten Platz bei der Rallye du Chablais (17 Punkte) als schlechtestes Ergebnis mit sich herumtragen. Die Rechnung ist deshalb relativ einfach: Kommt Michellod vor Coppens ins Ziel, ist er Vizemeister. Ist Coppens schneller, ist Michellod gut bedient, wenn er direkt hinter ihm ins Ziel kommt.

Coppens Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Vorjahressieger Mike Coppens fährt noch um den Vizetitel © Eichenberger

Dass wie bei der Rally del Ticino ein «Gaststarter» dazwischenfunkt, ist bei der RIV eher unwahrscheinlich. Zwar steht mit Michaël Burri der Vorjahreszweite in einem Hyundai i20 Rally2 am Start, der durchaus Chancen auf einen Platz ganz oben auf dem Podium hat. Doch Burri fährt unter französischer Flagge und ist daher für die Schweizer Meisterschaft nicht punkteberechtigt. Gleiches gilt für Freddy Loix. Der 51-jährige Belgier, der dieses Jahr schon an vier WM-Läufen teilgenommen und bei seiner letzten Teilnahme im Wallis 2008 auch gewonnen hat, fährt «ausser Konkurrenz».

Wieder am Start sind auch Cédric Althaus (Skoda Fabia) und Steeves Schneeberger (Ford Fiesta), der kürzlich bei der Rallye Régional du Pays de Montbéliard in Frankreich wegen eines Kupplungsdefekts knapp am Sieg vorbeigeschrammt ist.

Schon länger entschieden ist die Junior-SM. Da hat der Walliser Guillaume Girolamo den Titel seit der Rallye Mt.Blanc-Morzine in der Tasche. Um auch Meister in der Clio Trophy Swiss zu werden, muss der 25-Jährige aus Haute-Nendaz bei seiner Heimrallye noch kräftig angasen. Dort liegen nämlich Ismaël Vuistiner und Beifahrerin Florine Kummer nach vier von fünf Wettbewerben mit 103:93 Punkten in Führung. Für Girolamo wird es keine leichte Aufgabe werden. Kommt erschwerend dazu, dass er die neun Punkte, die er im Tessin einfuhr, während Vuistiner pausierte, aufgrund der Regel mit den Streichresultaten noch verlieren wird.

In der Michelin Trophée Alps 2WD wird die Titelvergabe auf ein rein französisches Duell zwischen Thomas Battaglia (63,2 Punkte) und Emeric Rey (54 Punkte) hinauslaufen. Mit den zwei Wallisern Aurélien Devanthéry und Nicolas Lathion stehen zwei Fahrer am Start, die den französischen Zweikampf jedoch erheblich stören könnten. Der Sieger in der Open-Wertung der Michelin Trophée Alps steht mit Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT bereits fest.

Pinto Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sergio Pinto steht als Sieger der Michelin Trophée Alps Open fest © Eichenberger

Im Schweizer Rallye-Pokal hält der Waadtländer Philippe Broussoux die besten Karten in den Händen. Sein Vorsprung auf die Verfolger Alexandre Cruz und Olivier Ramel (alle Renault Clio) beträgt 26 respektive 31 Punkte.

Spannend wird es auf jeden Fall in der historischen Klasse, der VHC. Dort führt Eddy Bérard auf BMW M3 mit 102 Zählern. Weil er bereits drei Ergebnisse in der laufenden Saison eingefahren hat, wird er ein Ergebnis streichen müssen. Das erhöht die Chancen seiner Verfolger, die bisher erst zwei Resultate vorzuweisen haben. Zu denen gehören Altmeister Florian Gonon (Ford Escort, 91 Punkte), Guy Trolliet (Porsche 911, 68 Punkte) und Erwin Keller (BMW M3, 62 Punkte). Bei maximal 49 zu vergebenen Punkten ersparen wir uns die Rechnerei und freuen uns ganz einfach auf einen tollen Vierkampf mit Autos aus vergangenen Rallye-Tagen.

Los geht die Rallye du Valais am Freitagmorgen um 8.50 Uhr mit der ersten von zwölf Prüfungen (Zielort Champex-Lac). Insgesamt müssen 173,94 (gewertete) Kilometer zurückgelegt werden.

Weitere Informationen zur Rallye du Valais gibt es auf der Internetseite www.riv.ch. Zeitplan und Startliste sind angehängt.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais

Keller Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch er kann noch VHC-Meister werden: Erwin Keller auf BMW M3 © Eichenberger

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07.10.2022 Janine Wyssen: «Wir hatten viele Schutzengel»
Wyssen 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
«Es geht uns gut!», sagen Beat und Janine Wyssen © Archiv Wyssen

Vier Monate nach ihrem schweren Unfall bei der Rallye du Chablais sind Janine und Beat Wyssen wieder zurück im Alltag angekommen: «Wir sind froh, uns geht es sehr gut. Wir hatten viele Schutzengel!»

Vor vier Monaten verunglückten Beat und Janine Wyssen bei der Rallye du Chablais schwer. Auf der zweiten Prüfung kam das Vater-Tochter-Duo von der Strecke ab, kollidierte mit einem Brückengeländer und stürzte mit ihrem Abarth 124 Rally RGT in die Tiefe. Fahrer und Beifahrerin konnten nur unter grössten Anstrengungen der Sicherheitskräfte geborgen werden. «Das Auto ist ein Totalschaden», sagt Janine Wyssen, «auch wenn beide Türen noch funktionieren, hat man damals das Dach abtrennen müssen, um uns zu bergen.»

Beide, Vater und Tochter, sind inzwischen wieder zur «Normalität» zurückgekehrt. «Uns geht es sehr gut», sagt Janine Wyssen, die seit 2012 mehr als 25 Rallyes an der Seite ihres Vaters bestritten hat. «Wir sind beide wieder zurück in unserem Unternehmen und freuen uns, wieder arbeiten zu dürfen. Klar spüren wir, dass wir noch nicht 100% körperlich fit sind, aber es wird von Tag zu Tag besser. Wir hatten viele Schutzengel und sind sehr dankbar. Der Unfall hätte für uns beide viel schlimmere Folgen haben können.»

Beat Wyssen zog sich beim Unfall einen so genannten stabilen Wirbelbruch zu. Einen solchen lässt man heutzutage ohne Operation oder Corsage zusammenwachsen. Janine Wyssen erlitt einen unstabilen Wirbelbruch, welcher das Rückenmark beeinträchtigte. Bei ihr wurde ein künstlicher Wirbel eingesetzt und ein Teil der Wirbelsäule versteift. «Ich hatte zwei Operationen, welche gut verlaufen sind», sagt Janine Wyssen.

An den Unfall mag sich Janine Wyssen nur vage erinnern. Beide sind froh, dass sie mit dem Abarth 124 Rally RGT ein modernes Auto mit einer sehr stabilen Fahrgastzelle hatten. «Der Käfig hat uns gut geschützt», sagt Wyssen. «In einem anderen Fahrzeug ohne diese hohen Sicherheitsstandards wäre der Unfall möglicherweise anders ausgegangen.»

Ob die beiden je wieder in den Rennsport zurückkehren, ist zurzeit noch offen. Janine Wyssen sagt: «Das liegt in erster Linie an der Gesundheit sowie an anderen Faktoren. » Janine und Beat Wyssen sind sehr dankbar für alle beteiligten Helfer, das Rallye Team, die Familie und Freunde.

Wyssen Beat Rallye Chablais 2022 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Wyssens in ihrem Abarth vor dem Unfall bei der Chablais © Eichenberger

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03.10.2022 Noch ein Titel für Marciello
Marciello Barcelona 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello (vorne links) sammelt 2022 fleissig Titel

Raffaele Marciello hat am Wochenende in der GT World Challenge einen weiteren Titel an Land gezogen. In den USA feierte Louis Delétraz zum Abschluss des IMSA Endurance Cup seinen zweiten Saisonsieg in der LMP2.

Es ist schon jetzt das Jahr des Raffaele Marciello. Der 27-Jährige aus Breganzona hat sich am Wochenende seinen zweiten internationalen Titel in diesem Jahr gesichert. Nach dem Gewinn der Gesamtwertung von Sprint- und Endurance-Cup in der GT World Challenge hat der Mercedes-Werksfahrer am Wochenende zum ersten Mal in seiner Karriere auch den Titel im Langstrecken-Wettbewerb gewonnen.

Dem Tessiner reichte beim Finale in Barcelona ein fünfter Platz – direkt hinter Audi-Werksfahrer Ricardo Feller, der das Podium ganz knapp verpasste und sich als bester Schweizer Fahrer mit Rang 4 hinter dem schnellsten Lamborghini von Emil Frey Racing begnügen musste. Auch auf den Plätzen 6 und 7 findet man Schweizer Piloten. Nico Müller beendete die Saison an der Seite von Motorradlegende Valentino Rossi als Sechster bei WRT, die Audi-Markenkollegen Patric Niederhauser und Lucas Légeret (Sieger beim Rennen von Hockenheim) wurden Siebte.

Wenn alles rund läuft, kann Marciello, der neben den beiden bereits gewonnen Titel auch schon bei den 24h von Spa triumphiert hat, noch einen weiteren grossen Pokal abstauben. Und zwar am 22./23. Oktober beim Finale des ADAC GT Masters in Hockenheim. Marciello geht dort mit einem Vorsprung von 42 Punkten ins Rennen.

Auch jenseits des Atlantiks jubelte ein Schweizer: Louis Delétraz gewann in der LMP2 das Petit Le Mans in Road Atlanta. Der Genfer bescherte mit diesem Triumph seinem Team Tower Motorsport und seinem Stallgefährten, dem Kanadier John Farano, den Titel. Hätte Delétraz das Rennen in Mid-Ohio bestritten (Überschneidung mit der ELMS in Imola), wäre er punktgleich mit Farano gewesen…

Für Fabio Scherer endete die IMSA-Saison mit dem undankbaren vierten Platz in der LMP2. Philip Ellis beendete das Rennen im Mercedes von Winward Racing auf dem 35. Platz (11. in der GTD-Klasse), nachdem er im Rennen aufgehalten wurde.

Louis Deletraz Road Atlanta 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (links) gewann das Petit Le Mans in der LMP2

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03.10.2022 Rally del Ticino: Gilardoni siegt, Hirschi ist Meister
Kevin Gilardoni Portrait Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kevin Gilardoni gewann am Wochenende die Rally del Ticino © Eichenberger

Jonathan Hirschi hat mit einem dritten Platz bei der Rally del Ticino den Schweizer Rallye-Meistertitel 2022 vorzeitig gewonnen. Der Sieg im Tessin ging an Kevin Gilardoni vor Altmeister Grégoire Hotz.

An Spannung hat es bei der 24. Ausgabe der Rally del Ticino nicht gefehlt. Nicht nur, weil zwischen Platz 1 und Platz 7 gerade mal 1:13 min lagen. Mit Sieger Kevin Gilardoni und Altmeister Grégoire Hotz, der Rang 2 belegte, mischten zwei Fahrer die Top 3 der Schweizer Meisterschaft gehörig auf.

Noch mehr als die Plätze 1 und 2 bei der «Ticino» gibt aber der vorzeitige Titelgewinn von Jonathan Hirschi zu reden. Der Neuenburger VW-Polo-Pilot und sein Beifahrer Michaël Volluz kommen mit einem dritten SM-Rang auf 166 Punkte – bei noch einer ausstehenden Veranstaltung, der Rallye du Valais. Würde Hirschi dort leer ausgehen, würde er auf seinen 166 Punkten sitzen bleiben. Sein direkter Verfolger Jonathan Michellod könnte ihn mit einem Sieg bei der RIV einholen. Der Walliser käme auf 179 Zähler. Doch weil es ein Streichresultat gibt, würde Michellod die 15 Punkte, die er im Tessin als Sechster in der SM-Wertung holte, wieder verlieren und hätte so maximal 164 Punkte. Michellod würden im Idealfall also immer noch zwei Punkte fehlen.

Jonathan Hirschi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die neuen Schweizer Meister: Jonathan Hirschi/Michaël Volluz © Eichenberger

Gleiches gilt für Vorjahres-Champion Mike Coppens. Der Drittplatzierte der Schweizer Meisterschaft hat nach der Rally del Ticino 129 Punkte auf seinem Konto. Würde er wie im Vorjahr die RIV gewinnen, käme er auf 171 Zähler. Coppens würde in diesem Fall sein schlechtes Ergebnis (Rallye du Chablais) gestrichen und käme maximal auf 154 Zähler. Auch er kann Hirschi also nicht mehr einholen.

«Ich freue mich sehr über diesen SM-Titel», sagt Hirschi nach seinem ersten Titelgewinn. «Ich war mir selber nicht sicher, ob es gereicht hat. Aber es ist schön zu wissen, dass man die Meisterschaft im Sack hat.» Hirschi ist im Tessin nicht mit letztem Risiko gefahren. «Ich bin nicht volle Attacke gefahren. Ausserdem hatte ich in der Triple Isone zu weiche Reifen aufgezogen. Das haben wir dann für die vierte Prüfung am selben Ort korrigiert. Und es lief besser. Gegen Ende der Rallye habe ich versucht, meinen Vorsprung auf die direkten Verfolger zu verwalten.»

Nach vorne fehlten Hirschi 25 Sekunden auf Hotz/Ravasi und 31 Sekunden auf Gilardoni. Letzterer ist italienischer Staatsbürger, lebt aber im Bündnerland und fährt mit einer Schweizer Lizenz. Und noch wichtiger: Im Tessin war der 30-jährige Gilardoni der Schnellste. Der Skoda-Fahrer mit Co-Pilotion Chiara Giardelli lag von der ersten Prüfung an in Führung und gab diese nur kurz (in SP4) an Hotz ab. Die Entscheidung fiel in der fünften Prüfung (Valcolla 2). «Dort war ich ein paar Sekunden langsamer als Kevin», meinte der 48-jährige Hotz, der sich über den Mittag noch über die zwischenzeitliche Leaderposition freute. «Es macht Spass, mit den Jungen zu kämpfen. Obwohl mich die Triple Isone mit mehr als 20 Kilometern schon an die physischen Grenzen gebracht hat.»

IMG 8312 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Altmeister Hotz (im Bild links) hat sich gegen die Jungen tapfer gewehrt © Eichenberger

Hinter Gilardoni, Hotz, Hirschi und Coppens sicherte sich Lokalmatador Ivan Ballinari den fünften SM-Rang. Der zweimalige Schweizer Rallye-Meister hat die «Ticino» zum «Vergnügen» bestritten. Dass er Michellod um 3,1 Sekunden auf den sechsten Rang verdrängte, hat die Meisterschaft vorzeitig entschieden. «Das war nun bereits die zweite Rallye hintereinander, in der wir sehr gut vorbereitet das Tempo von Hirschi hätten mitgehen können», sagt Michellod. «Aber es gab wieder ein technisches Problem. In der fünften WP ging ein Radlager kaputt und ich hatte Schwierigkeiten, die Bremsen richtig zu dosieren. Das hat mich viel Zeit und auch den einen oder anderen Rang gekostet.»

Die Top 8 bei der Rallye del Ticino komplettierten Franco Bernadazzi (Skoda Fabia) und Sergio Pinto auf seiner im Heckbereich leicht lädierten Alpine A110 GTR. Keine SM-Punkte gab es natürlich für den italienischen Gaststarter Gianluca Luchi, der in der Gesamtwertung noch vor Hirschi als Dritter ins Ziel kam.

Der Sieg bei den Junioren und in der Renault Clio Trophy Swiss ging nach dem Ausfall von dem bereits als Meister feststehenden Guillaume Girolamo in WP6 konkurrenzlos an Yoann Loeffler (Renault Clio Rally5).

Mehr über die Rally del Ticino finden Sie im Internet unter www.rallyticino.com

Und so geht es weiter:
13.-15. Oktober, Rallye International du Valais

Sergio Pinto Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sergio Pinto und seine leicht lädierte Alpine A110 RGT © Eichenberger

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29.09.2022 Diese Fahrer vertreten die Schweiz bei den FIA Motorsport Games
FIA Motorsport Games Gruppenfoto Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Schweizer Delegation bei den FIA Motorsport Games: Dario Cabanelas (F4), Gabriel Lusquiños (TCR), Nicolas Maunoir (Drift), Elia Epifanio (Karting), Yannick Mettler (GT), Dexter Müller (GT) und Thomas Schmid (Esports)

Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Auch die Schweiz stellt eine Delegation. Am Start sind sieben Fahrer in sieben verschiedenen Disziplinen.

In etwas weniger als einem Monat, am 26. Oktober 2022, findet in Marseille die Eröffnungszeremonie zu den FIA Motorsport Games statt. Auch die Schweiz wird an diesem Tag mit einer Delegation auflaufen. Sieben Fahrer haben sich in sieben verschiedenen Disziplinen eingeschrieben. Wir stellen Ihnen die Teilnehmer vor; angefangen mit dem Jüngsten:

Elia Epifanio (13) ist bei den FIA Motorsport Games unser Vertreter in der Disziplin Kart Sprint Junior. Epifanio stammt aus Würenlos (AG) und bestreitet in diesem Jahr die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bei den OK Junioren. Vor dem Finale in Wohlen am 8. Oktober liegt Epifanio in der Gesamtwertung in Führung. Im Vorjahr belegte Elia bei den Super Minis den zweiten Schlussrang.

In der Kategorie Formel 4 wird die Schweiz von Dario Cabanelas (16) vertreten. Der Nachwuchsrennfahrer aus Pully im Kanton Waadt war 2020 Dritter bei den OK Junioren in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. 2021 wechselte Cabanelas in den Automobilrennsport und belegte in der französischen Formel-4-Meisterschaft den achten Rang. Auch in diesem Jahr fährt der Westschweizer in Frankreich Formel 4. Zwei Mal stand er in dieser Saison bereits auf dem Podium.

Bei den Tourenwagen, in der Kategorie TCR, setzt die Schweiz auf Seat-Cupra-Pilot Gabriel Müller Agrelo Luisquiños (28). Der brasilianisch-schweizerische Doppelbürger kam in Rio de Janeiro zur Welt und bestreitet in diesem Jahr die südamerikanische TCR-Meisterschaft. Müllers Eltern stammen aus Spanien (Vater) und der Schweiz (Mutter). Wie Epifanio und Cabanelas hat auch er seine Sporen im Kartsport abverdient.

Yannick Mettler (32) und Dexter Müller (34) sind in Le Castellet die Schweizer Aushängeschilder im GT-Sport. Mettler wird beide Disziplinen absolvieren: den Sprint und das Cup-Rennen. Müller nur den Cup-Wettbewerb. Die beiden bestreiten 2022 auf einem Mercedes AMG GT3 von SPS automotive das GT Open. Der Krienser Yannick Mettler, der einst in der deutschen Formel 3 fuhr, zählt seit Jahren zu den besten Langstreckenpiloten der Schweiz. Der Zürcher Dexter Müller hat 2019 im Rennsport an der Seite von Mettler im Michelin Le Mans Cup debütiert.

2019 hat Yves Meyer die Schweiz in Rom noch bei den Drift-Wettbewerben vertreten. Diesmal ist der Drift-Spezialist aus der Innerschweiz als Coach dabei. Dafür wird in Le Castellet Nicolas Maunoir (32) mit seinem Nissan S15 auf Medaillenjagd gehen. Maunoir gehört wie Meyer zu den besten Driftern der Schweiz – nur trat der Genfer längere Zeit nicht mehr gross in Erscheinung. 2017 war er Gesamtdritter der Drift Kings of Europe Series.

Eine bereits in Rom vor drei Jahren hart umstrittene Klasse ist die E-Sports-Kategorie. In dieser fährt der St.Galler Thomas Schmid (27). Schmid ist amtierende Schweizer Simracing-Meister, hat aber auch Erfahrung im «real racing». Der Ostschweizer war 2018 Junioren-Champion in der Schweizer Rallye- und der Schweizer Berg-Meisterschaft. Ausserdem zählt er in der Formula Student zu den besten Fahrern seines Fachs.

Die FIA Motorsport Games werden 2022 zum zweiten Mal ausgetragen. Die Erstaustragung fand 2019 in Rom statt. Damals mit sechs verschiedenen Disziplinen. In der Zukunft sollen die FIA Motorsport Games jeweils im Abstand von zwei Jahren durchgeführt werden.

Weitere Informationen zu den FIA Motorsport Games finden Sie unter www.fiamotorsportgames.com. Wir vom Verband Auto Sport Schweiz werden Sie regelmässig über das Geschehen vor, während und nach den Wettbewerben informieren.

Motorsport Games 2022 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die zweiten FIA Motorsport Games finden in Le Castellet (F) statt

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28.09.2022 Vorschau Rally del Ticino: Starke Konkurrenz für Hirschi & Co.
Hirschi myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi peilt im Tessin einen Hattrick an © myrally.ch

Am kommenden Freitag/Samstag findet im Tessin der fünfte Lauf zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Am Start ist nahezu alles, was in der Schweiz Rang und Namen hat.

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht in die entscheidende Phase. Am Freitag beginnt mit der Rally del Ticino (über 80,22 Kilometer) der fünfte und vorletzte Lauf. 35 Punkte kann der Sieger bei der 24. Ausgabe absahnen. Weitere 42 gibt es dann beim Finale, der Rallye International du Valais vom 13.-15. Oktober.

Für den Gesamtleader Jonathan Hirschi ist die Rally del Ticino Neuland. Allerdings scheint das den Neuenburger nicht weiter zu stören. Hirschi zählte auch bei den Läufen in Alba und am Mt.Blanc zu den Rookies. Trotzdem sicherte er sich dort souverän den Sieg. Im Tessin peilt der Fahrer des VW Polo GTI aus dem Team Sarrazin Motorsport den dritten Triumph in Folge an. Ein Hattrick würde ihn im Gesamtklassement auf 176 Punkte bringen.

Dass Hirschi schon im Tessin vorzeitig Meister wird, ist denkbar, aber unwahrscheinlich. Voraussetzung dafür wären zwei Nuller der beiden Skoda-Fahrer Jonathan Michellod und Mike Coppens, der im Tessin Gaetan Lathion als Beifahrer neben sich hat. Würden die Verfolger tatsächlich leer ausgehen, würde Hirschi sogar ein dritter Platz im Tessin reichen. Doch solche Rechenspiele interessieren weder Hirschi, noch die beiden Walliser Kontrahenten. «Mein Ziel ist es, ein gute Rallye zu fahren, rasch in den Rhythmus zu kommen und möglichst viele Punkte zu holen», meint der Tabellenführer, der auch im Tessin auf die Navigationskünste von Michaël Volluz vertraut.

Ballinari Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lokalmatador Ivan Ballinari hat schon zwei Mal gewonnen © Hänggi

Während Hirschi also zum ersten Mal im Tessin fährt, schauen Michellod (fünf Teilnahmen) und Coppens (vier Starts) auf ziemlich viel Erfahrung im Tessin zurück. Ob ihnen diese allerdings viel bringen wird, darf bezweifelt werden. Der Meisterschaftslauf im Tessin macht seiner Bezeichnung «New Rally del Ticino» alle Ehre. Neu sind u.a. die Super-Spez «Chico d’Oro» am Freitagabend und die «Penz», die am Samstag ausgetragen wird (WP 2 und 7). Auch die SP4 (Isone triple) und die SP5 (Isone double) wurden so noch nie als Super Spez gefahren.

Einer, der den Top 3 der Schweizer Rallye-Meisterschaft die Suppe versalzen könnte, ist Ivan Ballinari. Der Lokalmatador hat die SM-Wertung seiner Heimrallye 2017 sowie 2018 gewonnen. Mit Beifahrer Marco Menchini wird er auf Skoda Fabia Rally2 mit der #1 die Rallye eröffnen. «Für uns steht bei der Heimrallye das Vergnügen im Vordergrund», sagt Ballinari. «Druck verspüre ich keinen. Wir sehen die Rallye in erster Linie als Vorbereitung auf die Rallye Terra Sarda in Italien.»

Zwei Siege im Tessin hat auch Grégoire Hotz auf seinem Konto. Die liegen allerdings schon etwas weiter zurück. Der achtfache Schweizer Rallye-Meister gewann 2008 und 2009. Am Wochenende greift er mit Beifahrer Pietro Ravasi in einem Skoda Fabia Rally2 an. Dass es der Altmeister aus dem Kanton Neuenburg immer noch drauf hat, hat er dieses Jahr schon zwei Mal bewiesen. Bei den nicht zur Schweizer Meisterschaft zählenden Rallyes «Pays du Gier» in Frankreich und «Valle Intelvi» in Italien sicherte sich Hotz jeweils den Gesamtsieg.

Hotz Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Bild von 2019: Grégoire Hotz auf Skoda Fabia © Kaufmann

Mehr als ein Auge sollte man auch auf Kim Daldini und Kevin Gilardoni (beide auf Skoda Fabia Rally2) werfen. Letzterer ist zwar italienischer Staatsbürger, wohnt aber in der Schweiz und fährt mit Schweizer Lizenz. 2016, 2017 und 2018 hat er (unter italienischer Flagge) bei der Ticino gewonnen. Im Vorjahr verpasste er das Podium um läppische 4,2 Sekunden.

In der Junior-Wertung wird es bei der Ticino erneut zum Zweikampf zwischen Guillaume Girolamo und Yoann Loeffler (beide Renault Clio Rally5) kommen, wobei Girolamo den Titel bereits im Sack hat.

Einen neuen Führenden wird es voraussichtlich nach der «Ticino» auch in der Gesamtwertung der Michelin Trophy Alps geben. Der Leader Emeric Rey aus Frankreich fehlt im Tessin. Deshalb dürften Sergio Pinto (in der Open-Klasse) und/oder Reys Landsmann Thomas Battaglia (2WD) am Führenden vorbeiziehen.

Nur gerade drei Fahrzeuge zählt die historische Klasse VHC, wobei Jean Romain Cretegny auf einem Ford Escort der einzige Schweizer am Start ist.

Los geht die Rally del Ticino am Freitagabend um ca. 21 Uhr mit einer 3,4 Kilometer langen Super Spez in Chiasso. Die erste richtige Prüfung erfolgt am Samstagmorgen ab 9 Uhr. Um ca. 18.30 Uhr sollten alle Teilnehmer wieder im Servicepark in Mendrisio sein.

Weitere Informationen zur Rally del Ticino gibt es auf der Internetseite www.rallyticino.com. Zeitplan und Startliste sind angehängt.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino

14./15. Oktober, Rallye International du Valais

Gilardoni Archives Gilardoni Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch er kommt für den Sieg in Frage: Kevin Gilardoni © Archiv Gilardoni

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26.09.2022 Porsche Sports Cup Suisse: Titelentscheidung vertagt
Burkard Ferati Aeberhard Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gregor Burkard, Jasin Ferati und Gesamtleader Jürg Aeberhard © Porsche

Beim fünften Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse in Mugello teilten sich Gregor Burkard und Jasin Ferati die Lorbeeren. Damit ist die Meisterschaftsentscheidung im GT3-Cup vertagt.

Wechselhaftes Wetter mit einem Reifenpoker, zahlreiche Positionskämpfe und eine spannende Aufholjagd haben das Sprintrennen des GT3 Cup in Mugello geprägt. Als Profiteur ging Gregor Burkard hervor: Auf noch nasser Fahrbahn hatte er für seinen rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup profillose Slicks aufziehen lassen. Von Platz 4 gestartet, kehrte er aus dem ersten Umlauf als Zweiter zurück. Die Führung konnte zunächst Ernst Keller übernehmen, der auf Regenreifen gesetzt hatte. In Runde 4 musste der GT3 Cup-Meister von 2018 auf abtrocknender Strecke jedoch Burkard passieren lassen. Der 34-Jährige aus dem Kanton Zug hatte im Ziel einen Vorsprung von fast vier Sekunden auf seinen Verfolger Jürg Aeberhard. Knapp 26 Sekunden dahinter sah Alexander Schwarzer das Ziel auf Rang 3 vor Jasin Ferati.

Im Endurance-Rennen drehte Ferati dann auf: Bei strömendem Regen und einsetzender Dunkelheit fuhr der Youngster mit dem 911 GT3 Cup als Gesamtsieger über die Ziellinie. Als Klassenzweite beendeten Ilario Introna und Simone Iaquinta die 31-Runden-Distanz – sie kamen von der drittletzten Startposition. Rang 3 in der GT3 Cup-Wertung sicherte sich Gregor Burkard, der auf den letzten Metern noch Jürg Aeberhard um 0,051 Sekunden abfangen konnte.

Im Sprintwettbewerb der Open GT-Gruppe hat sich Loïc Villiger den ersten Platz gesichert. Bei den Cayman GT4 Clubsport-Rennwagen war der Gewinner des Sprintrennens in der Klasse 10 für Fahrzeuge mit Manthey-Paket der Pseudonym-Fahrer Boga. In der Klasse 11 für 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Ausstattung durfte Jens Richter feiern. Als bestplatzierten Mittelmotor-Porsche fuhren Paolo Locatelli und Fabio Babini ihren 718 Cayman GT4 RS Clubsport im Endurance-Rennen auf den achten Gesamtplatz. Die Klasse 10 gewannen Patrick Hofmann und Alex Fontana, als Sieger der Klasse 11 ging Pierre Hirschi hervor. In der Porsche Drivers Competition hat Nicolas Garski in Mugello seinen Titel mit dem sechsten Laufsieg bereits vorzeitig verteidigt.

Das Finale de Porsche Sports Cup Suisse findet vom 27.-29. Oktober 2022 in Misano statt.

PSCS Mugello 202214512 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Bedingungen beim Endurance-Rennen waren abenteuerlich... © Porsche

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26.09.2022 Weekend-Report 18/2022
Raffaele Marciello Sachsenring 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello braucht noch einen dritten Platz zum Titel

Die beiden Schweizer Louis Delétraz und Raffaele Marciello haben am Wochenende einen grossen Schritt in Richtung Titelgewinn in der ELMS respektive dem ADAC GT Masters gemacht.

Zwei Schweizer stehen in zwei international renommierten Meisterschaften vor dem Titel: Louis Delétraz in der European Le Mans Series und Raffaele Marciello im ADAC GT Masters. Delétraz hätte den Sack schon am Sonntag zumachen können. Der Genfer hätte dafür beim vorletzten Lauf der ELMS in Spa-Francorchamps Zweiter werden müssen. Doch ausgerechnet Fabio Scherer verhinderte den vorzeitigen Triumph von Delétraz, dem mit Platz 3 zwei Punkte zum vorzeitigen Titelgewinn fehlten. Diese sollte er unter normalen Umständen beim Saisonfinale in Portimão am 16. Oktober aber locker einfahren.

Für Scherer war der zweite Platz in Spa der bisher grösste Erfolg in der ELMS. Der Engelberger fuhr nach einem Dreher im Qualifying von ganz hinten los und übergab seinen Oreca-LMP2 nach drei Stints in Führung liegend. Die Mannschaft von Cool Racing, die im ersten Renndrittel vorne lag, beendete das Rennen auf Platz 5.

Fabio Scherer Race Spa 04 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabio Scherer wurde bei der ELMS in Spa Zweiter

Zurück zu Marciello: Der gebürtige Zürcher mit Wohnsitz Tessin hat beim ADAC GT Masters mit zwei zweiten Plätzen ebenfalls einen grossen Schritt in Richtung Titel gemacht. Marciello hat als alleiniger Tabellenführer vor dem Finale in Hockenheim am 22./23. Oktober 42 Punkte Vorsprung auf das Duo Engelhart/Güven. Beim letzten Rennen gibt es maximal noch 56 Punkte zu holen. Ein dritter Platz in einem der beiden Rennen würde Marciello reichen, um die Thronfolge von Vorjahresmeister Riccardo Feller anzutreten.

Stichwort Feller: Der Aargauer fehlte am Sachsenring wegen einer Terminüberschneidung mit der DTM. Allerdings war für den ABT-Piloten der Ausflug zum Red Bull Ring keine Reise wert. Feller beendete das vorletzte Rennen in Europas beliebtester Tourenwagenserie auf den Rängen 15 und 22 (jeweils vor Rolf Ineichen). Nico Müller kämpfte mit harten Bandagen und musste sich nach einigen harten Auseinandersetzungen mit den Rängen 6 und 7 zufrieden geben. Das Finale in Hockenheim verspricht Hochspannung. Theoretisch haben noch zehn Fahrer Chancen auf den Titel – darunter auch Müller (mit 37 Punkten Rückstand auf Leader Sheldon van der Linde).

Sein bisher bestes Ergebnis im Porsche Carrera Cup erzielte am Wochenende Alexander Fach. Der 20-jährige Schwyzer belegte beim Rennen am Sachsenring Platz 8 im ersten Lauf und war damit drittschnellster Rookie. Überhaupt lief es dem Team Fach Auto Tech am Sachsenring sehr gut. Der Brite Lorcan Hanafin startete nicht nur das erste Mal aus Reihe 1, er schaffte mit Rang 3 auch erstmals den Sprung aufs Podium.

Eine Erfolgsmeldung gibt es auch vom GT Open in Monza. Dort stand Alain Valente im ersten Rennen als Zweiter auf dem Podium (Erster in der ProAm). Das Duo Yannick Mettler/Dexter Müller verpasste die Top 3 im zweiten Durchgang als Viertplatzierte knapp, lag aber wie Valente am Vortag in der ProAm ganz vorne.

Fach Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alexander Fach beim Rennen zum Porsche Carrera Cup am Sachsenring

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21.09.2022 E-Fuel: Es braucht keine spezielle Zulassung
E Fuel Jani Oberhallau Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Tests in Oberhallau haben gezeigt: Es geht auch mit E-Fuel © Cornevaux

Die «BZ» (Berner Zeitung) hat kürzlich in einem Artikel über den «Drop-in-Brennstoff», der in Oberhallau vorgestellt wurde, geschrieben, dieser brauche eine spezielle Zulassung. Das stimmt so nicht…

Beim Bergrennen in Oberhallau Ende August hat eine Gruppe von Motorsport-Enthusiasten rund um Horag-Chef Markus Hotz ihren Drop-in-Brennstoff vorgestellt. Mit Erfolg! Die Demofahrten von Marcel Fässler, Neel Jani und Benjamin Hotz verliefen – um im Rennjargon zu bleiben – wie geschmiert.

Noch ist von dem synthetischen Brennstoff, so wie er in Oberhallau in den Endurance-Fahrzeugen zum Einsatz kam, nur eine begrenzte Menge vorhanden. Das hält die Interessensgemeinschaft, zu der neben Markus Hotz auch Mario Ilien und Fredy Lienhard gehören, aber nicht davon ab, ihre Pläne weiter voranzutreiben. Auch Auto Sport Schweiz ist dem neuen Treibstoff sehr freundlich gesinnt. «Ich als NSK-Präsident würde es begrüssen, wenn der in Oberhallau gezeigte Brennstoff schon sehr bald in einer Serie oder einer Klasse innerhalb der Schweizer Berg-Meisterschaft zum Einsatz kommt», sagt Andreas Michel, seit 2006 Präsident der Nationalen Sportkommission.

Ein Artikel in der «BZ» hat in Bezug auf eine «baldige Einführung» nun für etwas Verunsicherung gesorgt. Im Artikel vom 8. September steht, dass der Biotreibstoff für den Rennbetrieb gegenwärtig noch nicht zugelassen sei – und man dafür zuerst das internationale Reglement anpassen müsse.

«Das stimmt so nicht», sagt Michel. «Auf internationaler Ebene werden die nachhaltigen Treibstoffe schon in diversen Rennserien angewendet. So fährt man die Sportwagenweltmeisterschaft mit Treibstoffen aus 100% erneuerbaren Energien. Im Tourenwagenweltcup sind es Treibstoffe zu 15% und selbst in der Formel 1 solche mit 10% «erneuerbarem» Anteil. National können wir diesen Treibstoff schon in der kommenden Saison einsetzen respektive erlauben. Und wir werden auch alles daran setzen, denn der synthetisch hergestellte Sprit erfüllt die Auflagen für normales Benzin und kann ohne grosse Modifikationen der Motoren in allen Fahrzeugen eingesetzt werden.»

Selbst Skeptiker konnten sich in Oberhallau davon überzeugen lassen: Der aus Bioabfällen und bis zu 80 Prozent CO2-neutrale Sprit hat nicht nur tadellos funktioniert, bei Performance und Sound konnte kein Unterschied festgestellt werden. «Der einzige Unterschied», so Testfahrer Neel Jani, «der Sprit riecht etwas anders…»

Michel BZ Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
NSK-Präsident Andreas Michel und der besagte Artikel in der «BZ»

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20.09.2022 Marciello übergreifend GT-Meister
Marciello Raffaele Valencia 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello kann 2022 noch mehr Titel holen

Raffaele Marciello hat am Wochenende den Titel in der GT World Challenge Sprint knapp verpasst. Dafür liegt der Tessiner meisterschaftsübergreifend uneinholbar an der Spitze.

Raffaele Marciello (27) zählt unbestritten zu den besten GT3-Fahrern der Welt. Daran ändert auch der verpasste Titel in der Sprintwertung der GT World Challenge nichts. Marciello hatte am Wochenende das Nachsehen, als es beim Finale im spanischen Valencia um die Meisterschaftskrone ging. Ein siebter Platz im ersten und ein dritter Platz im zweiten Rennen reichten nicht, um die Sprintwertung zu gewinnen. Dafür sicherte sich der Mercedes-Werksfahrer meisterschaftsübergreifend bereits die Fahrerkrone. Obwohl noch ein Rennen im Endurance-Cup aussteht, liegt Marciello in der Wertung von Sprint- und Endurance-Cup zusammen uneinholbar an der Spitze.

Seine bereits stattliche Pokalsammlung kann Marciello am Wochenende vom 30. September/1. Oktober weiter ausbauen. Dann steht in Barcelona das Finale der Endurance-Meisterschaft an. Auch diese Wertung führt Marciello an.

Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, könnte Marciello 2022 noch einen prestigeträchtigen Titel holen: im ADAC GT Masters. Dort liegt der ehemalige Ferrari- und Sauber-F1-Testfahrer ebenfalls an der Spitze. Zwei Rennen stehen noch auf dem Programm. Am kommenden Wochenende auf dem Sachsenring. Und am 22./23. Oktober dann noch das Finale in Hockenheim.

Gewinnt Marciello diese beiden Titel, stünde er 2022 als der grosse GT3-Meister da! Denn auch bei den 24 Stunden von Spa war «Lello» in diesem Jahr bereits erfolgreich.

Marciello Raffaele Valencia 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marciello und Mercedes AMG – eine starke Seilschaft

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20.09.2022 Christoph Rohr: «Man muss aufhören, wenn es am schönsten ist!»
Christoph Beat Rohr Gaechter Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wie der Vater so der Sohn: Christoph und Beat Rohr © Gächter

Nach mehr als 40 Jahren Rennsport verabschiedete sich Christoph Rohr (62) am Gurnigel standesgemäss mit einem Klassensieg. «Man muss dann aufhören, wenn es am schönsten ist», sagt der Berner.

Den richtigen Zeitpunkt zu wählen, um zurückzutreten, fällt manchem Sportler schwer. (Aktuelle) Beispiele gibt es genug. Christoph Rohr hat es geschafft. Der 62-Jährige aus Oberhofen am Thunersee ist beim Bergrennen am Gurnigel sein letztes Rennen gefahren. «Es heisst, man soll abtreten, wenn es am schönsten ist», sagt der Fahrer des giftgrünen Audi 50 MLP. «Das ist mir gelungen!»

Rohr schaut auf mehr als 40 Jahre Rennsport zurück. In dieser Zeit hat er so manchem Fahrzeug die Sporen gegeben. Angefangen hat er 1980 auf Opel Kadett C. «Schuld» daran war Max Langenegger. Der Berner hat Rohr zum Rennsport gebracht, obwohl Letzterer sagt: «I bi scho geng chli motorsportverruckt gsi!» Dass am Gurnigel beide, Langenegger und Rohr, nochmals gegeneinander fuhren, wenn auch in verschiedenen Klassen, passte perfekt zum Abschied.

Für Rohr war es alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass er sein Hobby überhaupt ausführen konnte. 2002 wurde bei ihm Bindehautkrebs diagnostiziert. Die Krankheit kostete ihn sein rechtes Auge. 2019 musste er auch am linken Auge einen Tumor entfernen. «Damals dachte ich nicht daran, je wieder Rennen fahren zu können», sagt Rohr. Zweieinhalb Jahre durfte er nicht einmal mehr Auto fahren. Im September 2021 dann die gute Nachricht: Das linke Auge hatte sich erholt. «Ich sehe damit wieder 100%.»

So stand auch der Entschluss fest, 2022 nochmals anzugreifen. Mit Erfolg! In Hemberg, La Roche, Anzère und Oberhallau belegte er jeweils Platz 2 in seiner Klasse. Am Gurnigel krönte er seine gute Leistung dann mit einem souveränen Klassensieg in der E1 bis 1400 cm3. «So schnell war ich noch nie am Gurnigel», freute sich Rohr zum Abschluss.

Der Schweizer Meisterschaft wird Rohr trotz seinem Abschied am Gurnigel erhalten bleiben. Mit Sohn Beat wird er auch 2023 bei jedem Rennen vor Ort sein. Halt nicht mehr aktiv, «aber dafür koche und putze ich». Als Mechaniker ist Rohr seinem Sohn keine grosse Hilfe. «Das war nie meine Stärke. Aber Beat braucht mich deswegen auch nicht. Er ist gelernter Mechatroniker. Es geht mehr darum, dass wir gemeinsam Zeit verbringen. Er ist immer mit mir zu den Rennen gekommen. Jetzt gehe ich mit ihm mit!»

Der guten, alten Zeit trauert Rohr nicht nach. Dennoch denkt er gerne an seine Anfänge in den Achtzigerjahren zurück. Damals sei vieles noch anderes gewesen. Auch die Kameradschaft. «Ich bin auch in der jüngeren Zeit gerne an die Rennen gegangen», sagt Rohr. «Aber dass man wie früher auch nach den Rennen noch Zeit hatte, das kommt heute kaum mehr vor.»

Auto Sport Schweiz wünscht Rohr alles Gute für die Zukunft! Und wer weiss: Vielleicht ist an dem berühmten Satz des rosaroten Panthers doch etwas Wahres dran: «Heute ist nicht alle Tage. Ich komm wieder, keine Frage!»

Christophe Rohr rk photography ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christoph Rohr bei seinem letzten Rennen am Gurnigel © rk-photography.ch

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16.09.2022 Sawatzki: «Da geht noch mehr!»
Sawatzki Bruno Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki wurde in der Tourenwagen-Berg-SM Dritter © Kaufmann

Bruno Sawatzki hat am Gurnigel Platz 3 in der Schweizer Berg-Meisterschaft der Tourenwagen hinter Reto Meisel und Roger Schnellmann klar gemacht. Ein Erfolg, mit dem er selber nicht gerechnet hatte.

Mit Bruno Sawatzki hat zu Beginn der Schweizer Berg-Meisterschaftssaison 2022 niemand gerechnet. Nicht einmal er selber. Doch nach sechs Rennen, wovon Sawatzki vier absolvierte, steht der 51-Jährige aus Schaanwald im Fürstentum Liechtenstein als Meisterschaftsdritter fest. Nur Reto Meisel (135 Punkte) und Roger Schnellmann (105) haben mehr Zähler geholt als der Porsche-Fahrer aus der Interswiss bis 4000 cm3. Und das auf einem Auto, das er 2022 zum ersten Mal eingesetzt hatte!

Ein Unbekannter ist Sawatzki in der Schweizer Berg-Meisterschaft deswegen aber nicht. Im Gegenteil. Seit sechs Jahren fährt Sawatzki Porsche. Angefangen hat er 1994 mit einem BMW 325 mit LOC-Rennen. Seit 1999 fährt er NAT. «Zuerst fuhr ich einen Manta», erzählt Sawatzki. «Den legte ich im ersten Jahr in Oberhallau aufs Dach. Danach bin ich auf einen Ascona B umgestiegen.»

Die letzte Top-10-Platzierung in der Schweizer Berg-Meisterschaft der Tourenwagen stammt von 2017. Damals wurde Sawatzki auf einem Porsche 996 GT3 Cup Achter. Mit dem Umstieg auf das 460 PS starke Modell 991 GT3 Cup ist dem Mann aus dem «Ländle» nun der grosse Coup im Rahmen der SM gelungen. «Dieser dritte Platz freut mich sehr. Vor allem, weil ich selber nicht damit gerechnet habe», meint Sawatzki.

Viel hat der Geschäftsführer der Sawatec AG, einem Unternehmen, das auf Maschinenbau und Microchips spezialisiert ist, an seinem Porsche nicht verändert. «Die Stabis haben wir ersetzt. Und andere Reifen haben wir aufgezogen. Das Set-Up stammt aber von der Rundstrecke», so Sawatzki. Dass er hinter Meisel der beste Sauger ist, freut Sawatzki besonders. Und ein Ende der Fahnenstange sei mit dem 991er Cup-Porsche noch lange nicht in Sicht. «Da geht noch mehr», meint der Meisterschaftsdritte.

Sawatzkis grösster Gegner im Kampf um Platz 3 war kein Geringerer als Markenkollege Frédéric Neff. Die beiden verbindet ein freundschaftliches Verhältnis. «Wir haben Spass zusammen und stacheln uns an», meint Sawatzki. «Am Gurnigel hat mir Fréd sofort gratuliert.» Dass er den schnellen Jurassier, immerhin Schweizer Tourenwagen-Meister von 2017 und 2018, im Griff hatte, war nicht selbstverständlich. Sawatzki gibt aber offen zu, dass ihm Neffs Probleme zu Beginn der Saison den Weg zu Platz 3 etwas leichter gemacht haben. «Fréd ist bei den ersten beiden Rennen nach dem Trainingstagen wieder abgereist. Während es bei mir keine Probleme gab.»

Der grosse Mechaniker ist Sawatzki übrigens nicht. Den «Service» überlässt der Liechtensteiner einem alten Bekannten: Christoph Zwahlen. «Ich bin nicht der Schrauber», lacht Sawatzki. «Für gewöhnlich lange ich während der Saison nicht einmal den Ölmessstab an…»

Bruno Sawatzki Hemberg 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki beim Bergrennen in Hemberg © Eichenberger

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14.09.2022 So knapp war es im Berg-Pokal
Berg Pokal 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 4 im Berg-Pokal 2022: Bürki (1.), Krebs (2.), Ochsner (3.) und Coquoz (4.), im Uhrzeigersinn © Cornevaux/Eichenberger/Kaufmann

Der Berg-Pokal, die Meisterschaft für hubraumschwächere Autos, war 2022 hart umkämpft. Vor allem im Kampf um Platz 3 war es so knapp, dass man sogar den Rechenschieber hervorholen musste.

Slalom-König Martin Bürki hat beim Finale der Schweizer Berg-Meisterschaft am Gurnigel seine vierte Krone im Berg-Pokal geholt. Der Titel war dem 54-Jährigen vom Thunersee schon vor dem Finale fast nicht mehr zu nehmen. Doch auch VW-Polo-Pilot Bürki brauchte zwei brauchbare Läufe, um auf Nummer sicher zu gehen. Das schaffte der Routinier locker. Und stand damit nach dem zweiten Wertungslauf als Meister fest.

Dahinter war die Sache alles andere als klar. Philipp Krebs musste, um Rang 2 an Land zu ziehen, im Renault Classic Cup gewinnen. Nach dem Motorschaden von Denis Wolf am Freitag war die Ausgangslage für den Berg-Pokal-Sieger von 2019 etwas einfacher geworden. Aber zurücklehnen konnte sich Krebs deshalb nicht. Dario Zutter und Stephan Zbinden machten es ihm nicht einfach. Nach drei Wertungsläufen aber hatte Krebs mit 2,47 Sekunden Vorsprung den zweiten Platz im Trockenen.

Über Platz 3 herrschte eine Zeit lang Ungewissheit. Im Ziel, am Gurnigelbad, wurden am Sonntagnachmittag schon Fotos der Top 3 gemacht. Mit Bürki als Meister, Krebs als Zweitplatzierter und dem Walliser Sébastien Coquoz auf Rang 3. Coquoz hatte wie Bürki und Krebs (nach Abzug von zwei Streichresultaten) das Punktemaximum. Soll heissen: 80 Zähler. Weil aber Bürki und Krebs die besseren Streichresultate hatten, lagen sie in der Endabrechnung vor ihm.

Juerg Ochsner Gurnigel 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Ochsner wurde am Ende doch noch Dritter im Berg-Pokal © Eichenberger

Doch da war noch ein anderer mit vier Zwanzigern: Jürg Ochsner. Weil der Oberhallauer wie Coquoz auch bei zwei Rennen fehlte und somit identische Streichresultate hatte, musste der Rechenschieber hervorgeholt werden. Nun galt es die geschlagenen Gegner in jedem Rennen zu überprüfen. Und da hatte am Ende Ochsner (über die ganze Saison gesehen) knapp die Nase vorn.

Für Coquoz brach nach der Botschaft, dass es doch nicht zu Platz 3 reichte, keine Welt zusammen. «Schade, dass es nicht gereicht hat», meinte der Opel-Kadett-Fahrer. «Aber dann hole ich das halt im nächsten Jahr nach…»

Ohne Streichresultate hätte noch ein anderer Fahrer locker aufs Podium fahren können: Stephan Burri. Der in den Thurgau ausgewanderte Berner punktete bei allen sechs Rennen; zwei Mal mit der Maximalpunktzahl. Wobei er beim Bergrennen in Les Rangiers sogar Pokal-Sieger Bürki bezwang. In Anzère bekam er nur halbe Punkte, weil er in seiner Klasse zu wenig Gegner hatte. Unterm Strich blieb Burri am Ende Platz 5 hinter Coquoz, aber noch vor Denis Wolf, der den Pokal nach zwei Rennen gemeinsam mit Bürki noch anführte. An Spannung mangelte es wahrlich nicht!

Burri Stephan Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Burri (Fünfter) punktete in allen sechs Rennen © Eichenberger

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13.09.2022 Weekend-Report 17/2022
Sebastien Buemi Fuji 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi (rechts) liegt in der WM wieder vorne

Viel war los – am vergangenen Wochenende! Nicht nur am Gurnigel, sondern auch international. Den grössten Erfolg feierte Sébastien Buemi beim 6-Stunden-Rennen der WEC im japanischen Fuji.

Eines steht jetzt schon fest: Das Finale der WEC in Bahrain am 12. November wird der Knüller! Beste Chancen auf den WM-Titel bei den Hypercars hat Sébastien Buemi. Der Mann aus Aigle (VD) hat nach seinem Sieg am Wochenende bei den 6 Stunden von Fuji mit seinen Toyota-Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa die WM-Führung zurückerobert. Doch in trockenen Tüchern ist Buemis vierter WM-Titel noch lange nicht. Die Mannschaft des Toyota mit der #8 liegt punktgleich mit dem Alpine-Trio Negrão/Vaxivière/Lapierre an der Spitze. Um den Titel in Bahrain zu gewinnen, muss Buemi & Co. also vor der Alpine mit der #36 ins Ziel kommen.

Keine Chance mehr auf den Titel in der zweiten Liga, der LMP2, hat Louis Delétraz. Der Genfer, der in zwei Wochen in Spa seinen Titel in der ELMS erfolgreich verteidigen kann, liegt in der WEC nach einem sechsten Platz in Fuji auf dem fünften Zwischenrang.

Apropos Spa: Punkte, aber keine Podestplätze gab es für Nico Müller beim DTM-Gastspiel in Belgien: Und zwar als Sechster im ersten Lauf. Im zweiten Durchgang musste Müller im letzten Umlauf mit einem technischen Defekt aufgeben. Für Makenkollege Ricardo Feller endete das Wochenende auf den für ihn enttäuschenden Plätzen 18 und 13. Seinen ersten Punkt machte Rolf Ineichen (Lamborghini) – dank der schnellsten Rennrunde im zweiten Heat.

Cabanelas Dario 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dario Cabanelas fuhr in der französischen Formel 4 aufs Podium

Zum Formelsport: Dort gab es aus Schweizer Sicht ebenfalls noch ein paar Podestplätze. Leider nicht für Grégoire Saucy. Der Jurassier beendete seine erste Saison in der FIA Formel 3 mit einem sechsten Platz in Monza. In der Endabrechnung belegte Saucy Rang 15. Erfolgreicher war am Wochenende Joshua Dufek. Bei den Rennen der Formula 3 Regional am Red Bull Ring stand der 17-Jährige aus Le Vaud zwei Mal auf dem Podium: am Samstag als Zweiter, am Sonntag als Dritter. Einen dritten Platz eroberte auch Dario Cabanelas. Der 16-Jährige aus Pully, der die Schweiz auch bei den FIA Motorsport Games in der Formel 4 vertreten wird, hat beim Rennen zur französischen Meisterschaft in Lédenon zum zweiten Mal als Dritter auf dem Podium gestanden

Zum Schluss noch zwei Top-10-Ergebnisse vom Nürburgring: Julien Apothéloz wurde beim 12h-Rennen auf der Nordschleife Siebter, Miklas Born (beide Mercedes AMG GT3) Zehnter.

Joshua Dufek 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joshua Dufek kommt in der F3 Regional immer besser in Fahrt

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12.09.2022 Gurnigel: Wieder, Berguerand wieder Rekordzeit
Berguerand Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand: Er ist und bleibt der König am Berg © Cornevaux

Eric Berguerand heisst der neue und alte Schweizer Berg-Meister bei den Rennsportwagen. Der Walliser stanzte auch beim Finale am Gurnigel eine neue Rekordzeit in den Asphalt.

Wo Eric Berguerand antritt, purzeln die Streckenrekorde. 2022 hat der 43-jährige Walliser bei allen Läufen zur Schweizer Berg-Meisterschaft, an denen er seinen schwarzen Lola FA99 von der Leine liess, den Tagessieg in einer neuen Bestzeit errungen. Auch am Gurnigel war der neu siebenmalige Schweizer Berg-Meister nicht zu stoppen. Den vor vier Jahren von ihm aufgestellten Streckenrekord unterbot «Bergus» um 32 Hundertstelsekunden. Seine neue Bestmarke auf der 3,734 km langen Piste von Dürrbach ins Gurnigelbad steht nun bei 1:39,49 min, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 135,1 km/h entspricht.

Dabei lief es Berguerand am Sonntag eigentlich gar nicht wunschgemäss. «Ich hatte Getriebeprobleme», meint der Garagist aus Charrat nach dem zweiten Durchgang. «Der dritte Gang wollte nicht mehr rein. Deshalb war die Zeit im zweiten Lauf auch nicht besonders gut.» Trotzdem reichte es zum Tagessieg. «Aber auf den dritten Heat verzichtete ich. Ich wollte nichts mehr riskieren.»

In der Addition der beiden Läufe liess sich Berguerand eine Zeit von 3:22,60 min notieren. Damit war er etwas mehr als eine Sekunde schneller als Robin Faustini, der sich mit einem starken zweiten Lauf (1:41,33 min) Platz 2 vor Lokalmatador Marcel Steiner sicherte. Letzterer hatte schon im ersten Lauf nach wenigen hundert Metern im ersten Waldstück an der Leitschiene angeschlagen. «Dabei ging die hintere Radaufhängung, die Kolben und ein paar Aero-Teile kaputt», so der Fahrer des LobArt-Honda. Dank einigen Unterbrechungen konnte Steiner und sein Team den Schaden bis zum zweiten Rennlauf beheben. Am Ende fehlten ihm als Dritter 31 Hundertstelsekunden auf Faustini. Auf die Meisterschaft hatten Steiners Probleme keine Auswirkung. Die Plätze 2 (Steiner) und 3 (Faustini) standen schon vor dem Rennen im Gantrischgebirge fest.

Steiner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Steiner am Start: Kurz darauf touchierte er die Leitplanken © Eichenberger

Die Top 5 am Gurnigel wurden von Thomas Amweg (Lola T94/50) und Michel Zemp (Norma M20FC) komplettiert. Zweiliter-Pilot Zemp sicherte sich somit den vierten Schlussrang in der Schweizer Berg-Meisterschaft – vor Joël Grand, der nach dem Verkauf seines Osellas im Reynard 97D von Simon Hugentobler Platz genommen hatte. «Ich bin recht zufrieden mit meiner Zeit von 1:52,8 min», meinte der Walliser. «Aber es ist halt alles neu für mich. Ausserdem hatten wir am Samstag noch Kupplungsprobleme, sodass ich kaum trainieren konnte.»

Im Kampf um den Sieg bei den Zweiliter-Formelrennwagen setzte sich wie in Les Rangiers und Oberhallau Joël Burgermeister durch. Der Thurgauer Formel-4-Pilot verbesserte den Klassenrekord um eine Sekunde auf 1:48,97 min und war damit in der Addition der beiden schnellsten Läufe 1,4 Sekunden schneller als Rückkehrer Thomas Zürcher, der nach seiner Knie-OP erstmals wieder am Start gestanden hatte. Platz 3 sicherte sich – zwei Sekunden langsamer – Christian Balmer. «Leer» ging diesmal Philip Egli aus. Der Exil-Glarner war nach drei fast identischen Läufen einen Hauch schneller als Yves Hängärtner, der seinen GP3-Dallara erstmals am Berg einsetzte.

Schnellmann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roger Schnellmann erlitt wie in Les Rangiers einen Defekt © Eichenberger

Bei den Tourenwagen stand Reto Meisel bereits als Meister fest. Im Stil von Berguerand errang der Aaragauer im selbst gebauten Mercedes SLK 340 in dieser Saison am Gurnigel ebenfalls seinen fünften Gesamtsieg bei den geschlossenen Rennfahrzeugen, wobei er seine eigene Bestzeit von 2018 mit demselben Wagen um beinahe vier Sekunden auf fantastische 1:48,84 min verbesserte. Damit bestätigte Meisel seinen überlegenen Titelgewinn in der Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen auf eindrückliche Weise.

Zweitschnellster war Roger Schnellmann. Allerdings wusste der Lachener nicht, ob er sich nach dem zweiten Rennlauf über den zweiten Meisterschaftsrang freuen oder über einen neuerlichen Defekt ärgern sollte. «In Les Rangiers ist die Antriebswelle kaputt gegangen», sagt der Fahrer des monströsen Mitsubishi Evo 8. «Bei der Reparatur stellten wir fest, dass auch das Differenzial beschädigt war. Beides haben wir geflickt. Jetzt ist das Differenzial schon wieder defekt. Ich bin froh, dass ich im zweiten Lauf überhaupt ins Ziel gekommen bin.»

Buerki Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Sieger des Berg-Pokals 2022: Martin Bürki © Eichenberger

Rang 3 in der Tourenwagenendabrechnung sicherte sich Bruno Sawatzki vor Frédéric Neff. Die beiden Interswiss-Porsche-Piloten schenkten sich am Gurnigel nichts und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für Sawatzki. Fast an die Zeiten der beiden IS-Porsches herangekommen wäre Martin Bürki im BMW E33. Der Fahrer aus der E1 bis 3000 cm3 fuhr zwei Mal Zeiten von 2:02 min.

Der andere Martin Bürki, der Slalom-König aus Uetendorf, konnte mit seiner Leistung ebenfalls zufrieden sein. Er setzte sich in der E1 bis 1600 cm3 nicht nur erfolgreich gegen Stephan Burri durch, er gewann auch souverän zum vierten Mal den Berg-Pokal. Platz 2 in der Meisterschaft für hubraumkleinere Fahrzeuge ging an Philipp Krebs, der parallel auch im Renault Classic Cup triumphierte und seinen Clio II nach 18 Jahren und 87 Podestplätzen in Rente schickte. «Man sagt zwar, dass Autos keine Seele haben», lacht Krebs, «aber als ich nach dem letzten Rennlauf ausgestiegen bin, hatte ich schon etwas feuchte Augen…»

Platz 3 im Bergpokal geht an Jürg Ochsner. Ochsner und Sébastien Coquoz haben in der Endabrechnung beide 80 Punkte und dieselben Streichresultate (zwei Mal nicht angetreten). Deshalb kommt als nächstes Kriterium die Anzahl der geschlagenen Gegner zum Zug. Und da hat Ochsner mit 64:60 die Nase knapp vorne. Der zu Beginn der Saison mit Bürki ex-aequo noch führende Denis Wolf musste am Gurnigel nach einem Motorschaden an seinem Renault Clio zuschauen.

Mehr über das Bergrennen am Gurnigel erfahren Sie unter www.gurnigelrennen.ch

Krebs Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philipp Krebs hatte im Ziel feuchte Augen © Kaufmann

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12.09.2022 Rallye Mont-Blanc Morzine: Hirschi baut Gesamtführung aus
Hirschi myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi feierte am Mt.Blanc seinen zweiten Saisonsieg © myrally.ch

Jonathan Hirschi bleibt auch nach der Sommerpause der Schweizer Rallye-Meisterschaft das Mass aller Dinge. Der Neuenburger gewann am Fusse des Mt.Blanc seine zweite Rallye 2022 und baut damit die Führung im Gesamtklassement aus.

Der Gesamtleader der Schweizer Rallye-Meisterschaft, Jonathan Hirschi, hat beim vierten Lauf zur diesjährigen Meisterschaft, der Rallye Mont-Blanc-Morzine, nichts anbrennen lassen. Der Neuenburger und sein Co-Pilot Michaël Volluz legten los wie die Feuerwehr und fuhren am ersten Tag auf allen Wertungsprüfungen jeweils Bestzeit unter allen Schweizer Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Auch am Samstag, dem zweiten Tag der Rallye, lag Hirschi in der ersten Etappe ganz vorne. Nur auf der 9. und 14. WP liess er der Konkurrenz kurz den Vortritt.

Mit seinem zweiten Saisonsieg (nach der Rally di Alba) baute der Fahrer des VW Polo GTI die Führung im Gesamtklassement aus. Nach vier von sechs gefahrenen Rallyes liegt der 36-Jährige aus Cernier mit 141 Punkten an der Spitze.

«Ich bin sehr zufrieden», meint Hirschi. «Die zweite Saisonhälfte mit einem Sieg zu beginnen, ist natürlich eine optimale Sache. Wir hatten ein paar kleine Probleme. Aber nichts, was uns wirklich davon abhalten konnte, vorne wegzufahren. Ich freue mich jetzt schon auf die beiden verbleibenden Rallyes.»

Michellod myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jo Michellod (P3) war mit dem Ausgang der Rallye unzufrieden © myrally.ch

Platz 2 unter den knapp 20 Schweizer Teilnehmern im Feld der modernen Rallyefahrzeuge ging an Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux. Der amtierende Meister lag im Ziel 1:13,3 min hinter Sieger Hirschi. Der Wechsel zurück auf einen Skoda Fabia zahlte sich für Coppens aus. Im Team Balbosca fühlt sich Coppens bestens aufgehoben. An Hirschi kam der Mann aus Verbier allerdings nicht heran. «Das Gute an dieser Rallye ist, dass ich keine Selbstzweifel mehr habe», sagt Coppens. «Ich habe bei den letzten Rallyes mit dem Citroën so viel übers Fahren sinniert, dass ich mir gesagt habe: Wenn das nicht besser wird, höre ich mit dem Rallyefahren auf.»

Für Jonathan Michellod und Co-Pilot Stéphane Fellay endete die Rallye auf Rang 3. Vor einem Jahr hätte der Walliser dieses Ergebnis noch mit Handkuss genommen. Doch die Erwartungen sind gestiegen. Michellod war mit Platz 3 und einem Rückstand von einer Minute auf Coppens enttäuscht. «Wir haben uns sehr gut auf diese Rallye vorbereitet», sagt der 28-jährige Skoda-Pilot. «Aber dann hatten wir zwei Reifenschäden, obwohl ich nirgendwo angehängt habe. Das ist sehr ärgerlich. Denn die Zeiten auf den anderen Wertungsprüfungen waren gut.»

In der Meisterschaft hat Michellod Platz 2 hinter Hirschi verteidigen können. Mit 122 Punkten hat er noch ein Polster von 14 Zählern auf Coppens. Nicht vergessen darf man aber, dass am Ende nur die fünf besten Ergebnisse zählen.

Pinto myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sergio Pinto in seiner Alpine A110 wurde Vierter © myrally.ch

Hinter den Top 3 belegte erwartungsgemäss Sergi Pinto in seiner Alpine A110 RGT den vierten Schlussrang. Rang 5 ging an Nicolas Lathion im Renault Clio Rally4. Sechster wurde Ismaël Vuistiner auf einem Clio Rally5 mit einem Rückstand von 3,5 Sekunden nach mehr als 180 gefahrenen Kilometern.

Bereits als Meister bei den Junioren steht Guillaume Girolamo fest. Der Walliser belegte im Gesamtklassement den siebten Rang und kann bei den beiden verbleibenden Rallyes im Tessin und im Wallis (Termine siehe unten) im Junior-Klassement nicht mehr eingeholt werden. Platz 2 bei den Junioren ging an Yoann Loeffler.

Den Sieg in der Clio Trophy Swiss verpasste Girolamo knapp. Im Ziel fehlten ihm 5,7 Sekunden auf Sieger Vuistiner. In der Michelin Trophy Alps sicherten sich die Franzosen Emeric Rey und Thomas Battaglia die Plätze 1 und 2. Dritter wurde Nicolas Lathion.

In der historischen Klasse fuhr Marc Vallicioni auf seinem BMW M30 E30 nicht nur zum Sieg in der Schweizer Wertung, der Mann aus Fully stand am Ende auch als Gesamtsieger fest. P2 im CH-Klassement der VHC ging an Guy Trolliet (Porsche 911 SC) vor Eddy Bérard (Ford Sierra RS Cosworth).

Der Gesamtsieg bei der hauptsächlich zur französischen Meisterschaft zählenden Rallye Mont-Blanc-Morzine sicherte sich Yoann Bonato auf einem Citroën C3 Rally2 vor Quentin Giordano (VW Polo GTI R5) und Hugo Margaillan (Citroën C3 Rally2).

Mehr über die Rallye Mt. Blanc Morzine finden Sie im Internet unter www.rallye-mont-blanc-morzine.com

Und so geht es weiter:
30. September-1. Oktober, Rally del Ticino
13.-15. Oktober, Rallye International du Valais

Girolamo Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Guillaume Girolamo steht bereits als Junior-Meister fest © Clio Trophy Swiss

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07.09.2022 Vorschau Rallye Mont-Blanc Morzine: Hirschi, Michellod oder Coppens?
Michellod Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod hat am meisten Erfahrung am Mt. Blanc © Hänggi

In der Schweizer Rallye-Meisterschaft beginnt am Wochenende die zweite Saisonhälfte mit der Rallye du Mont-Blanc Morzine (F). Im Mittelpunkt steht der Dreikampf zwischen Jonathan Hirschi (VW Polo GTI), Mike Coppens und Jonathan Michellod (beide Skoda Fabia).

Ausgeglichener könnte die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022 nicht sein. Mike Coppens, Meister 2021, hat die erste Rallye im Jura gewonnen. Jonathan Michellod die zweite (Rallye du Chablais). Und Namensvetter Jonathan Hirschi die dritte im italienischen Alba. Am Wochenende geht dieser Dreikampf nun in die vierte Runde. Bei der Rallye Mont-Blanc Morzine in den französischen Alpen wird aller Voraussicht nach einer aus diesem Trio seinen zweiten Saisonsieg feiern dürfen. Ein klarer Favorit lässt sich nicht ausmachen. Zwar hält Hirschi als Leader der Schweizer Rallye-Meisterschaft die besten Karten in der Hand, der Neuenburger hat die Rallye, die in erster Linie zum französischen Championat zählt, aber noch nie bestritten.

«Es ist ein Bisschen wie bei der Rallye du Chablais», sagt Hirschi. «Auch bei der Rallye war ich zuvor noch nie am Start. Aber ich freue mich sehr auf die bevorstehenden Prüfungen am Mont-Blanc. Einige davon sind sehr schnell und tückisch. Es wird auf jeden Fall nicht einfach werden, den Rhythmus zu finden.»

Coppens und Michellod haben die Rallye am Fusse des Mont-Blanc bereits im Vorjahr absolviert. Coppens wurde damals im Rahmen der Rallye-SM Zweiter hinter Sieger Sébastien Carron, Michellod Dritter. Als Einziger fährt Michellod die Rallye bereits zum dritten Mal. 2016 war der junge Walliser allerdings noch mit einem Renault Twingo unterwegs. Damals dachte der heute 28-Jährige aus dem Val de Bagnes noch nicht an den Schweizer Meistertitel. «Ich verschwende auch jetzt keine grossen Gedanken daran. Ich nehme es, wie es kommt. Wir haben erst die Hälfte der Saison hinter uns und es ist noch nichts entschieden. Der Weg bis zum Ziel, der Rallye International du Valais, ist noch weit.»

Michellod liegt im Zwischenklassement auf Platz 2, sieben Punkte hinter Hirschi. Noch ist also nichts verloren. Auch weil am Ende nur die fünf besten Ergebnisse (von sechs Rallyes) zählen. Die Ausgangslage für Coppens ist etwas prekärer. Der Vorjahresmeister hat nach dem Sieg bei Critérium weder bei der Rallye du Chablais, noch bei der Rally di Alba auf dem Podium gestanden. Bei der Rallye Mont-Blanc setzt er deshalb wieder auf einen Skoda Fabia. «Auf schnellen Teilstücken war ich mit dem Citroën sehr schnell», sagt Coppens. «In technischen Passagen aber machte ich mehr Fehler als mit dem Skoda. Ausserdem habe ich beim Fahren zu viel studiert. Das war nicht gut.»

Volluz Hirschi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi (Mitte) mit Co-Pilot Michael Volluz (links) © Eichenberger

Weil Ivan Ballinari, zuletzt bei der Celtic Rally Trophy am Start, auf einen Einsatz bei der Rallye Mont-Blanc Morzine verzichtet und Sébastien Carron ebenfalls nicht am Start ist, könnte je nach Verlauf der Rallye auch Sergio Pinto den Sprung aufs Schweizer Podest schaffen. Der 44-Jährige aus Le Châble (VS) ist einer von 13 Fahrern mit einer Alpine A110, aber der einzige mit Schweizer Pass. Alle anderen Teilnehmer aus der Klasse RGT stammen aus Frankreich.

Ebenfalls am Start ist Sascha Althaus. Der Jurassier hat nach seinem spektakulären Unfall bei der Rally di Alba seinen Renault Clio RS Line wieder mühsam aufgebaut. Bei der Rallye du Gap, an der u.a. auch Jonathan Hirschi teilgenommen hatte, gab er sein Comeback. «Wir wussten nicht genau, was nach diesem Unfall auf uns zukommt», meint Althaus. «Aber nach einigen schwierigen Kilometern kam der Spass automatisch wieder zurück.»

In der Clio Trophy Swiss wird es ebenfalls zu einem Dreikampf kommen – zwischen Ismaël Vuistiner, Guillaume Girolamo und Yoan Loeffler (alle auf Renault Clio Rally5). Die beiden Letzteren werden sich am Mont-Blanc auch um den Sieg in der Junioren-Meisterschaft duellieren. In der Michelin Trophy Alps 2WD heisst das Schweizer Aushängeschild Nicolas Lathion auf einem Renault Clio Rally4. Drei weitere Schweizer Paarungen stehen am Start.

Insgesamt nehmen an der Rallye Mont-Blanc Morzine 19 Schweizer im Feld der modernen Rallye-Fahrzeuge teil. In der historischen Klasse, der VHC, zählen Eddy Bérard und Marc Valliccioni zum engeren Favoritenkreis. Ein heisser Anwärter auf den Sieg ist aber auch Olivier Gillet, Schweizer Rallye-Meister von 2005, auf seinem Ford Escort RS1600. Und nicht vergessen darf man natürlich auch die Titelverteidiger Trolliet-Moulin auf ihrem Porsche 911. Nicht am Start ist der aktuell Führende der Schweizer VHC-Meisterschaft, Florian Gonon.

Los geht die Rallye Mont-Blanc Morzine am Freitag, 9. September, um 8.00 Uhr. Sieben Etappen stehe am ersten Tag auf dem Programm. Weitere sieben Wertungsprüfungen finden dann am Samstag, 10. September, statt. Das erste Fahrzeug wird um 8.34 Uhr auf die Reise geschickt. Insgesamt müssen 480,14 Kilometer zurückgelegt werden – davon 183,7 Kilometer auf Zeit.

Weitere Informationen zur Rallye Mont-Blanc Morzine gibt es auf der Internetseite www.rallye-mont-blanc-morzine.com

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais

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Wenn einer aus den Top 3 patzt, könnte Sergio Pinto profitieren © Cornevaux

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07.09.2022 Vorschau Gurnigel: Berguerand braucht noch einen Punkt
Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand braucht am Gurnigel noch einen Punkt © Eichenberger

Es ist soweit! Am Wochenende treffen sich die Schweizer Bergrennfahrer zum grossen Finale am Gurnigel. Rein rechnerisch kann der neue, alte Meister eigentlich nur Eric Berguerand heissen.

Eric Berguerand braucht am kommenden Wochenende beim 51. Nationalen Bergrennen am Gurnigel noch einen Punkt! Dann steht er nach 2005 (damals noch Bergcup), 2013-2016 und 2019 zum siebten Mal als Schweizer Meister bei den Rennsportwagen fest. Vier Mal hat der 43-jährige Garagist aus Charrat (VS) in diesem Jahr bereits gewonnen – immer in Rekordzeit. So gesehen dürfte die Aufgabe für den Fahrer des pechschwarzen Lola FA99 lösbar sein. Doch wer Berguerand kennt, der weiss, dass er erst vom Titel spricht, wenn dieser in trockenen Tüchern ist.

Der einzig verbliebene Konkurrent im Kampf um den Schweizer Meistertitel heisst Marcel Steiner. Der Lokalmatador ist bei seinem Heimrennen zwar bis in die Haarspitzen motiviert, grosse Hoffnungen, dass er das Blatt noch wenden kann, hegt der Fahrer des LobArt-Honda aber keine mehr. «Wir waren Eric zuletzt in Oberhallau dicht auf den Fersen», sagt Steiner. «Aber die Charakteristik der Strecke am Gurnigel spricht mehr für ihn. Trotzdem freue ich mich natürlich auf diesen Showdown. Vor allem, weil es uns in den letzten Rennen immer besser gelaufen ist.»

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Joël Grand im Reynard F3000 von Simon Hugentobler © Archiv Grand

Zu den weiteren Podestanwärtern zählt Robin Faustini. Der junge Aargauer hat in dieser Saison seinen Ruf als «Mann der Zukunft» gefestigt. Der dritte Schlussrang im Gesamtklassement, das erklärte Ziel von Faustini, ist ihm bereits vor dem Finale am Gurnigel sicher. Neben dem Osella-Piloten stehen noch zwei weitere Fahrer am Start, die das Podium stürmen könnten: Thomas Amweg im Lola F3000, Gurnigel-Sieger von 2019, sowie Joël Grand, der erstmals im Reynard F3000 von Simon Hugentobler Platz nehmen wird. «Allerdings nur dann, wenn es trocken bleibt», so der schnelle Walliser. Nicht am Start ist Joël Volluz. Der zweite Osella-FA30-Fahrer verzichtet auf das Rennen am Gurnigel, soll aber 2023 wieder zurückkommen.

Bei den Tourenwagen ist auf Platz 1 alles klar. Reto Meisel im Mercedes SLK 340 steht nach Oberhallau als Meister fest. Und Roger Schnellmann im Mitsubishi Evo 8 sollte Platz 2 ebenfalls ins Trockene bringen, vorausgesetzt er kassiert am Gurnigel keinen Nuller. Dann könnten Bruno Sawatzki und Frédéric Neff mit ihren Porsche aus der Gruppe der InterSwiss-Spezialwagen dem Schwyzer den Podestrang noch abjagen. An Spannung mangelt es also nicht. Auch weil Sawatzki und Neff nur vier Punkte trennen.

Die Krone auf dem Silbertablett liegen hat auch Martin Bürki. Der Uetendorfer Slalom-König steht vor seinem vierten Titel im Berg-Pokal für hubraumkleinere Fahrzeuge. Einzig Titelverteidiger Philipp Krebs könnte ihm noch in die Quere kommen. Allerdings nur, wenn Bürki einen Nuller kassieren würde.

Buerki Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki steht vor dem vierten Titel im Berg-Pokal © Hänggi

Entschieden ist auch bereits der Renault Classic Cup. Denis Wolf steht zum dritten Mal nach 2017 und 2018 als Meister fest. Platz 2 geht an Michael Schläpfer, Rang 3 aller Voraussicht nach an den oben genannten Krebs. Der wird am Gurnigel zum letzten Mal in seinem schwarzen Clio II am Start stehen. 2023 greift Krebs mit einem Clio der dritten Generation an.

Zur Strecke: Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke am Gurnigel misst 3734 Meter und gilt als technisch anspruchsvoll. Seit 2018 hält Eric Berguerand den Streckenrekord beim Berner Traditionsrennen in 1:39,81 min (= 134,67 km/h). Das Rennen am Gurnigel geht auf 1910 zurück. Der erste Sieger, der Berner Edmond von Ernst, brauchte für die Strecke von Dürrbach zum Hotel Gurnigelbad 7,27 min. Ab 1920 wurde das Rennen in unregelmässigen Abständen durchgeführt. 1970 wurde «der Gurnigel» dann in den Kalender der Schweizer Meisterschaft aufgenommen und seither (bis auf die Corona-Jahre 2020 und 2021) Jahr für Jahr ausgetragen.

Zum Programm: Am Samstag stehen ab 7 Uhr bis ca. 17.30 Uhr drei Trainingsläufe für alle Kategorien auf dem Programm. Am Sonntagmorgen beginnt um die gleiche Zeit der erste Rennlauf. Das Klassement erfolgt nach Addition der zwei schnellsten Zeiten aus drei Läufen. Tickets sind am einfachsten und schnellsten im Vorverkauf über die Homepage zu beziehen.

Mehr über das Bergrennen am Gurnigel erfahren Sie unter www.gurnigelrennen.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2022
11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Krebs Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philipp Krebs fährt zum letzten Mal seinen Clio II © Cornevaux

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05.09.2022 Arosa ClassicCar: Tagessieg für Amweg
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Arosa befand sich am Wochenende wieder im Rennmodus © Eichenberger

Die 18. Ausgabe der Arosa ClassicCar lockte am vergangenen Wochenende zahlreiche Oldtimer-Fans und Motorsportbegeisterte ins Schanfigg. Der Tagessieg ging zum sechsten Mal an Thomas Amweg.

Die alte Rekordzeit von 4:06,16 min bleibt bestehen. Bei der 18. Ausgabe der Arosa ClassicCar war eine Zeitenverbesserung am Sonntag zwar möglich, doch der verregnete Samstag machte den Teilnehmern, allen voran dem schnellsten Fahrer, Thomas Amweg, einen Strich durch die Rechnung. «Wir hätten mehr Fahrten bei Wetterbedingungen so wie am Sonntag gebraucht, um an die Rekordzeit heranzukommen», sagt der inzwischen sechsfache Tagessieger der ACC.

Amweg kam im dritten Lauf am Samstagmorgen in seinem Martini MK50 F2 immerhin auf 4:12,71 min, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 104 km/h entspricht. Die zweitschnellste Zeit liess sich Roger Moser notieren. Der Lokalmatador bewältigte die 7,3 Kilometer lange Strecke in einem fast baugleichen, mit identischem BMW-Motor angetriebenen Fahrzeug in 4:26,27 min. Nur unwesentlich langsamer war Vorjahressieger Florian Feustel. Der Deutsche brauchte in seinem Porsche 911 IROC RSR 4:27,48 min und liess damit Mirco Seiler (Lola T70) und René Aeberhardt (Opel Ascona 400 Rallye) hinter sich.

Impressionen Arosa Classic Car 2022 Petr Vecera 7 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Amweg feierte seinen sechsten Tagessieg © Arosa ClassicCar

Zum Erfolg des Anlasses trugen auch dieses Jahr wieder zahlreiche HelferInnen bei. Darunter auch 130 Streckenkommissare, die für die Sicherheit sorgten und teilweise von weit her (Nürburgring, Salzburg etc.) anreisten. Positive Rückmeldungen gab es auch für die Aufwertung des Startgeländes in Langwies – mit neu einer Grossleinwand, einem Speaker und einem Catering-Zelt.

Einen emotionalen Abschied gab es ebenfalls. Ueli Schneiter, 15 Jahre lang Rennleiter der ACC, tritt zurück. 2023 wird er von Alex Maag ersetzt. Der Thurgauer war die vergangenen zwei Jahre als Vize-rennleiter in Arosa aktiv und ist in der Szene u.a. als Rennleiter in Oberhallau und Frauenfeld bestens bekannt. Markus Markwalder, OK-Präsident, meint dazu: «Wir sind froh, konnten wir mit Alex Maag einen so kompetenten Rennleiter finden. Er kann nicht nur auf seine Erfahrung im Rennsportbereich zurückgreifen, sondern auch auf ein eingespieltes Team vor Ort. Gemeinsam packen wir auch die nächsten 15 Jahre an.»

Die 19. Arosa ClassicCar findet vom 31. August bis 3. September 2023 statt. Anmeldungen sind voraussichtlich ab Frühling 2023 möglich. Weitere Infos gibt es unter www.arosaclassiccar.ch

Impressionen Arosa Classic Car 2022 Petr Vecera 8 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ueli Schneiter (Mitte) verabschiedete sich als Rennleiter © Arosa ClassicCar

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05.09.2022 Weekend-Report 16/2022
Nidi 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sieg in Hockenheim: Mies (l.) mit Lucas Légeret und Patric Niederhauser

Patric Niederhauser und Lucas Légeret gewannen in Hockenheim den vorletzten Lauf zum GT World Challenge Europe Endurance Cup. Emil Frey Racing sicherte sich den Sieg im Silver Cup.

Patric Niederhauser und Lucas Légeret hatten am Wochenende in Hockenheim allen Grund zum Jubeln. Das Schweizer Duo gewann zusammen mit dem Deutschen Christopher Mies nach einer bisher durchzogenen Saison den vorletzten Lauf GT World Challenge Europe Endurance Cup auf einem Audi R8 LMS. «Endlich hat es geklappt», meinte Audi-Werksfahrer Niederhauser. «Wir hatten in diesem Jahr schon ein paar Rennen, bei denen wir richtig Pech hatten. Diesmal wurden wir für unsere harte Arbeit belohnt!»

Knapp am Podest vorbei schrammte Nico Müller mit seinen beiden Teamkollegen Frédéric Vervisch und Valentino Rossi. Dem Trio fehlte im Ziel auf Platz 5 liegend 1,185 Sekunden auf Rang 3. Zweirad-Legende Rossi hatte am Start einen Ausrutscher und fiel auf den 20. Zwischenrang zurück. Ohne dieses Malheur hätten Müller & Co. ziemlich sicher auf dem Podest gestanden.

Kein Glück hatte diesmal Raffaele Marciello. Der Tessiner Mercedes-Werksfahrer schied aus und kassierte somit seinen ersten Nuller. Marciello liegt aber dennoch vor dem Finale am ersten Oktober-Wochenende weiter in Führung und hat gute Chancen, sich den Titel zu sichern.

Grund zum Jubeln hatte auch Emil Frey Racing. Die Safenwiler gewannen mit Konsta Lappalainen, Stuart White und Mick Wishofer die Silver-Cup-Klasse. Das Trio lag im Ziel direkt einen Rang hinter dem Schwesterauto mit der #63, dem besten Lamborghini Huracan in der Pro Klasse.

Punkte gab es auch für Grégoire Saucy in der FIA Formel-3-Meisterschaft. Der Jurassier fuhr von Startplatz 11 im ersten Rennen auf Rang 5 vor. Im zweiten Durchgang schied der ART-Fahrer aus.

Einen ziemlich guten Job machte auch Yann Zimmer bei seinem Debüt in der NASCAR Euroseries. Zimmer fuhr in seinem ersten Rennen für das Team Racingfuel Motorsport auf Anhieb auf Rang 5 in der Pro-Serie. Das beste Resultat des zweiten Schweizers, Giorgio Maggi, war ein sechster Platz. Maggi gewann damit am Sonntag die Junior-Wertung.

Zimmer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yann Zimmer: Beachtliches Debüt in der NASCAR Euroserie

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31.08.2022 Arosa ClassicCar: Schafft Amweg einen neuen Rekord?
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Am Wochenende findet Arosa wieder die ClassicCar statt © Eichenberger

Es ist wieder soweit! Am Wochenende (1.-4. September 2022) findet die 18. Ausgabe der Arosa ClassicCar statt. Mehr als 170 FahrerInnen haben sich angemeldet.

Die Faszination Arosa ClassicCar ist ungebrochen: Weit über 200 Nennungen sind im Rennsekretariat eingetroffen. Die Auswahl ist den Verantwortlichen dieses Jahr besonders schwergefallen. Markus Markwalder, OK-Präsident meint dazu: «Wir waren überwältigt von der Anzahl und der Attraktivität der Nennungen. Und wir sind natürlich stolz, können wir auch dieses Jahr wieder ein so starkes Fahrerfeld präsentieren.»

Spannend wird es für die ZuschauerInnen in der Kategorie Competition. Dort startet Thomas Amweg mit einem March 87B. Nach dem Patzer im Vorjahr greift Amweg jr. seine 2019 aufgestellte Rekordzeit von 4:06,16 min an. Bereits 2020 startete der Aargauer einen Versuch, unter 4 min zu fahren. Vielleicht klappt es ja diesmal…

Im Vorjahr war nach Amwegs Ausrutscher der Weg frei für den Deutschen Florian Feustel. Feustel steht auch dieses Jahr wieder mit seinem Porsche 911 IROC RSR am Start – genauso wie der Vorjahreszweite Markus Jörg (Lotus 11) respektive der Vorjahresdritte Diego Bernhard (Ford Escort RS2000). Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Urs Ehrbacher sein. Der Baselbieter fährt nicht etwa einen Dragster, sondern einen Porsche RSR von 1975.

Alle weiteren Teilnehmer finden Sie in den angehängten Listen. Den Auftakt zur Arosa ClassicCar macht wie üblich der Fahrzeugcorso durch Arosa am Donnerstagabend ab 18 Uhr. Die Rennläufe (freitags, samstags und sonntags) finden jeweils ab 8.25 Uhr statt. Das genau Programm finden Sie auf www.arosaclassiccar.ch

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Freunde von schönen Autos kommen in Arosa uf ihre Kosten © Eichenberger

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30.08.2022 Weekend-Report 15/2022
Boschung Spa 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Was für ein Comeback! Ralph Boschung fuhr beim F2-Rennen in Spa aufs Podest

Aus Schweizer Sicht war Oberhallau am Wochenende der Nabel der Motorsport-Welt. Schweizer Rennfahrer waren aber auch in Spa, Barcelona und am Nürburgring im Einsatz.

Die Schweiz ist in der DTM, der populärsten Tourenwagenserie Europas, mit drei Schweizern vertreten. Zwei davon liegen nach fünf von acht Rennen in diesem Jahr immer noch in Schlagdistanz zur Spitze. Leider hat am Wochenende keiner der beiden, weder Nico Müller (aktuell Gesamtsechster), noch Ricardo Feller (8.), in beiden Rennen punkten können. Immerhin: Feller sicherte sich im Samstagsrennen nach spektakulärem Kampf mit Rang 3 seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison. Müller, der 2023 mit ABT Motorsport in die Formel E zurückkehrt, schied im ersten Durchgang schon in Runde 2 mit einem Plattfuss aus. Am Sonntag belegte er Rang 6. Für Rückkehrer Rolf Ineichen endeten beide Rennen ausserhalb der Punkteränge auf dem 18. Platz.

Feller Nuerburgring 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
DTM-Pilot Ricardo Feller wurde im Samstagsrennen am Nürburgring Dritter

Einen dritten Platz zog auch Ralph Boschung an Land. Nach monatelanger Pause (siehe Link) ist der Walliser beim Formel-2-Rennen in Spa-Francorchamps endlich wieder in seinem Campos-Cockpit gesessen. Dass er auf Anhieb Rang 3 im ersten Lauf an Land zieht, lässt erahnen, wo Boschung ohne seine Nackenverletzung und das lange Pausieren stünde… Keine Punkte gab es in Spa für Grégoire Saucy in der Formel 3. Dafür punktete Jenzer-Pilot William Alatalo in den Ardennen gleich zwei Mal!

Weiter auf Erfolgskurs ist Louis Delétraz in der ELMS. Der Genfer hat beim vierten Lauf in Barcelona bereits seinen dritten Saisonsieg feiern dürfen. Wenn alles passt, kann Delétraz bereits beim nächsten Rennen in Spa-Francorchamps (25. September) zum zweiten Mal nach 2021 Meister werden. Neben Delétraz stand in Barcelona auch das Team Cool Racing auf dem Podium (P3). Und zwar in der LMP2 und in der LMP3. Für Fabio Scherer endete das Rennen nach einem Wasserleck auf dem enttäuschenden 16. Rang.

Deletraz Barcelona 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Delétraz (Zweiter von links) durfte in Barcelona über den dritten Saisonsieg in der ELMS jubeln

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29.08.2022 E-Fuel-Premiere heute in «Zehn vor Zehn»
E Fuel Oberhalla 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neel Jani bei seiner Demofahrt mit E-Fuel © Haller

Die E-Fuel-Premiere in Oberhallau war ein voller Erfolg. Das Schweizer Fernsehen zeigt heute Abend in der Sendung «Zehn vor Zehn» einen Beitrag zum revolutionären Sprit.

Das Bergrennen in Oberhallau bot nicht nur actionreichen Rennsport, die Zuschauer erlebten im Klettgau auch eine Premiere im Schweizer Motorsport. Die Interessengemeinschaft Innovation setzte im Rahmen von Showfahrten erstmals synthetischen Treibstoff im Schweizer Motorsport ein. Die Le-Mans-Sieger und Langstreckenweltmeister Neel Jani und Marcel Fässler fuhren die Rennwagen mit dem aus Bioabfällen hergestellten und bis zu 80 Prozent CO2-neutralen Sprit. Bei Performance und Sound konnte kein Unterschied zu herkömmlichem Benzin aus Erdöl festgestellt werden. Selbst die Schaffhauser SP-Nationalrätin Martina Munz liess sich den sauberen Treibstoff von den Initianten Mario Illien und Markus Hotz erklären.

Die Showfahrten waren ein voller Erfolg. Sie zeigten aber nicht nur, wie der Motorsport CO2-neutral werden kann, sondern auch normale Autos. Denn der Treibstoff in Janis und Fässlers Rennwagen erfüllte die Auflagen für normales Fahrzeugbenzin und kann ohne Modifikationen der Motoren in allen Fahrzeugen eingesetzt werden.

Dass sogar das Schweizer Fernsehen vor Ort war, zeigt die Tragweite des Projekts. Der Beitrag aus Oberhallau soll heute Abend in der Sendung «Zehn vor Zehn» ausgestrahlt werden. Also, liebe Motorsportfans: Nicht verpassen!

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In «Zehn vor Zehn» kommt heute ein Beitrag aus Oberhallau

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29.08.2022 Oberhallau: Meisel holt Tourenwagen-Krone
Feigenwinter Meisel Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der alte und neue Tourenwagenmeister: Andy Feigenwinter (links) und Reto Meisel © Eichenberger

Die erste Entscheidung in der Schweizer Berg-Meisterschaft ist gefallen: Reto Meisel hat in Oberhallau den Titel bei den Tourenwagen sichergestellt. Der Tagessieg ging knapp an Eric Berguerand.

So knapp war es in diesem Jahr noch nie! Eric Berguerand und Marcel Steiner lieferten sich beim fünften Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Oberhallau vor ca. 15'000 Zuschauern ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die beiden unterboten den bisherigen absoluten Streckenrekord von 1:08,00 Minuten gleich fünfmal. Berguerands beste Zeit im zweiten Lauf wurde allerdings wegen eines Regelverstosses gestrichen. Der Lola FA99 des Wallisers war bei der Nachkontrolle 6,5 Kilogramm unter dem Mindestgewicht. Das setzte Berguerand für den dritten und letzten Lauf nochmals gehörig unter Druck. Doch der Garagist aus Charrat bei Martigny stachelte dies zusätzlich an. 1:08,25 min hätte er fahren müssen. 1:07,70 min zeigten die Stoppuhren nach Berguerands letztem Lauf an. Damit lag er nur 0,14 Sekunden hinter dem neuen Streckenrekord, den er am Morgen aufstellte. Und sicherte sich so seinen vierten Tagessieg 2022 plus die zwei Zusatzpunkte für den Rekord. «Ich hatte das Gefühl, dass das Auto mit mehr Benzin noch besser lag», grinste Berguerand, der am Gurnigel noch einen Punkt für den siebten SM-Titel braucht. «Das Wochenende lief sehr gut. Ich bin sehr zufrieden. Marcel hat mächtig Druck gemacht. Jetzt freue ich mich auf das Finale am Gurnigel. Hoffentlich sind dort die Bedingungen genauso so gut wie in Oberhallau.»

Der geschlagene Steiner trug die knappe Niederlage mit Fassung. Im Vergleich zum Saisonstart hat Steiner mächtig Boden auf Berguerand gutgemacht. «Es läuft immer besser. Aber es reicht halt trotzdem immer noch nicht. Allerdings haben wir noch die eine oder andere Idee. Ausserdem darf man ja auch nicht vergessen, dass wir insgesamt 60 Kilogramm schwerer sind. Vielleicht müssen wir da für 2023 mal an der Karosserie etwas verändern…»

Berguerand Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand war auch in Oberhallau der Schnellste © Cornevaux

Hinter Berguerand und Steiner belegte Robin Faustini Platz 3 in der Tageswertung. In der Addition der beiden schnellsten Rennläufe fehlten dem Aargauer Osella-Fahrer fast vier Sekunden auf Berguerand. «Ich bin mit meiner Leistung zufrieden», sagte Faustini, der damit Platz 3 in der Meisterschaft festigte. «Aber mir fehlt auf dieser Strecke Motorenpower.» Den Viertplatzierten Joël Volluz hatte Faustini dennoch im Griff. «Er ist immer eine gute Referenz für mich, weil er mit identischem Material fährt», meinte Faustini.

Eine starke Leistung zeigte Michel Zemp. Im 2-Liter war er «Best of the Rest». Einen neuen Klassenrekord verpasste der Langnauer knapp. Den hält weiter der Österreicher Christoph Lampert, der diesmal als Gesamtsechster das Nachsehen gegenüber Zemp hatte. Platz 7 ging an Simon Hugentobler im Reynard 97D. Dieses Fahrzeug wird übrigens auch am Gurnigel zu sehen sein. Allerdings in den Händen von Joël Grand. Der Walliser hat in Oberhallau zum letzten Mal in seinem Osella PA21 JRB Platz genommen. Standesgemäss verabschiedete er die blaue Flunder mit einem neuen, um fünf Sekunden verbesserten Klassenrekord und Rang 12 im Scratch.

Im Kampf um den Sieg bei den Zweiliter-Formelrennwagen setzte sich wie schon in Les Rangiers Joël Burgermeister gegen Philip Egli durch. 1,3 Sekunden (in der Addition der beiden schnellsten Läufe) war der Ostschweizer schneller als der Slalom-König aus Glarus. Nicht an die Zeiten der beiden Schnellsten heran kam diesmal Roland Bossy. Trotzdem reichte es dem Jurassier zu Platz 3. Auch weil Christian Balmer im zweiten Durchgang mit seinem Tatuus Formel Master von der Strecke abkam und beim dritten Durchgang nicht mehr starten konnte.

Burgermeister Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Burgermeister gewann bei den Formel-Rennwagen bis 2 Liter © Eichenberger

Bei den Tourenwagen fiel die Entscheidung noch knapper aus als zwischen Berguerand und Steiner. Roger Schnellmann holte sich den ersten Tagessieg 2022 mit nur 0,11 Sekunden vor Reto Meisel auf seinem brachialen Mercedes SLK 340. Dahinter reihte sich Romeo Nüssli auf Rang 3 ein. Meisel reichte der zweite Platz, um sich den Schweizer Bergmeistertitel der Tourenwagen schon vor dem nächsten und letzten Rennen am Gurnigel zu sichern. «Natürlich freue ich mich über diesen Titel», sagte Meisel. «Zum Sieg hat es diesmal trotzt Klassenrekord nicht ganz gereicht. Aber ich wollte auch nicht zu viel riskieren. Schliesslich ging es ja um die Meisterschaft. Und die haben wir nun ein Rennen vor Schluss bereits im Sack.»

In der Interswiss lieferten sich die beiden Porsche-Fahrer Bruno Sawatzki und Frédéric Neff ein weiteres Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit der Bestzeit im dritten Lauf von 1:22,10 min hätte Neff beinahe noch das Ruder herumgerissen. Ein Wimpernschlag von drei Hundertstelsekunden trennten die beiden am Ende. Einer der beiden dürfte am Ende wohl den dritten Gesamtrang bei den Tourenwagen belegen.

Sawatzki Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki war 0,03 Sekunden schneller als Frédéric Neff © Cornevaux

Auch die Lokalmatadoren durften jubeln. Jürg «Sugi» Ochsner aus Oberhallau holte in seinem Opel Kadett den Tagessieg in seiner Kategorie. Er distanzierte Philip Niederberger und Manuel Santonastaso um über zwei Sekunden auf die Plätze 2 und 3. Noch grösser dürfte die Freude ein Dorf weiter in Hallau gewesen sein – über einen zweiten Platz. Nachdem Vanessa Zenklusen im zweiten Trainingslauf die Strohballen touchiert hatte und ihr Subaru Impreza Type R ziemlich beschädigt war, hatte sie das Rennen am Sonntag schon abgeschrieben. Doch zwei andere Fahrer überzeugten sie, den Rennwagen über Nacht wieder fahrbereit zu kriegen und halfen ihr das Wunder wahr werden zu lassen.

Knapp über seinem eigenen Rekord blieb der Wattwiler Hermann Bollhalder im Opel Speedster in der E1-3000. Bei den E1-Zweilitern bezwang Reto Steiner im Ford Escort die Konkurrenz. Noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist der Gewinn des Bergpokals für Martin Bürki. Allerdings müsste am Gurnigel schon sehr vieles für den Slalom-Meister 2022 falsch laufen, dass ihn Stephan Burri noch abfangen könnte.

Zenklusen Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Vanessa Zenklusen: Nach Unfall im Training doch noch Rang 2 © Eichenberger

Auch der Ausgang im Renault Classic Cup war knapp. Philipp Krebs setzte sich erst im dritten Lauf an die Spitze und verdrängte den als Meister feststehenden Denis Wolf mit sieben Hundertstelsekunden Vorsprung auf Rang 2. Rang 3 ging in dieser Kategorie an Michael Schläpfer. Glück im Unglück hatte Jürg Brunner. Der Hemberger überschlug sich im ersten Durchgang schon nach zwei Kurven, blieb aber unverletzt.

Im Deutschen KW Berg-Cup geht der Tagessieg an den Favoriten Holger Hovemann in seinem «Dicken», wie der Spitzname seines Opel Kadett C lautet. Auf Rang 2 und 3 der Gesamtwertung über alle Kategorien folgten Mario Minichberger und Erwin Buck.

Mehr über das Bergrennen in Oberhallau erfahren Sie unter www.bergrennen-oberhallau.ch

Und so geht es weiter:
10./11. September, Gurnigel

Wolf Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
RCC-Meister Denis Wolf wurde in Oberhallau Zweiter © Eichenberger

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25.08.2022 «Stängeli» für Steiner, Titel für Meisel?
Steiner anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner könnte in Oberhallau zum 10. Mal gewinnen © Kaufmann

Beim Bergrennen in Oberhallau am kommenden Wochenende (27./28. August) geht es nicht nur um pure Rennaction. Auch eine mögliche Zukunft des (Schweizer) Motorsports soll vorgestellt werden.

Am kommenden Wochenende steigt in Oberhallau der fünfte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft. Spannung ist garantiert. Nach der Gala-Vorstellung von Marcel Steiner in Les Rangiers darf man gespannt sein, ob der Berner im Schaffhausischen zu einem ähnlichen Exploit fähig sein wird. Oder ob Eric Berguerand, der wie üblich auf das Rennen im Jura verzichtete, unbeeindruckt zum nächsten Tagessieg fährt.

«Ich bin selber gespannt», sagt Steiner. «In Les Rangiers lief es sehr gut. Aber ob das reicht, um Eric in Bedrängnis zu bringen, kann ich nicht abschätzen. Wir werden es auf jeden Fall versuchen. Schliesslich könnte ich in Oberhallau meinen zehnten Tagessieg verbuchen. Und so ein ‹Stängeli› wäre schon noch eine coole Sache!»

Hält das Wetter, dürfte es auf der drei Kilometer langen Strecke wohl auch einen neuen Streckenrekord geben. Die Bestmarke wurde bei der vorletzten Austragung 2019 von Berguerand in 1:08,00 min (= 158,82 km/h) aufgestellt. Bei den Tourenwagen ist Ronnie Bratschi Rekordhalter. Die 1:14,56 min stammen ebenfalls von 2019. Ob diese Marke geknackt wird? Eine neue Bestzeit ist für Meisel in Oberhallau das eine, der vorzeitige Titelgewinn das andere. Dem Fahrer des Mercedes SLK 340 reicht ein zehner Platz in der E1, um zum zweiten Mal nach 2016 Tourenwagen-Meister zu werden.

ROCHEBERRA MEISEL 1 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Meisel kann schon in Oberhallau den Titel holen © Cornevaux

Los geht es am Samstagmorgen um 7.30 Uhr (bis ca. 17.35 Uhr) mit den ersten Trainingsläufen. Die Rennaction am Sonntag startete ebenfalls ab 7.30 Uhr. Geplant sind drei Rennläufe. Die zwei schnellsten Zeiten werden addiert. Insgesamt haben sich 250 FahrerInnen angemeldet, inklusive die TeilnehmerInnen des KW Berg-Cups. Das bedeutet volles Haus in Oberhallau!

Der Eintritt kostet am Samstag 20 Franken (15.- im Vorverkauf) und am Sonntag 30 Franken (25.- im Vorverkauf). Das Kombi-Billett ist für 40 Franken erhältlich (35.-). Kinder unter 16 Jahren sind gratis.

Im Rahmen des Bergrennens findet auch eine Premiere in Sachen E-Fuel statt. Eine Gruppe von Unternehmern, Wissenschaftlern und Motorsportfreunden, angeführt von der Horag Racing AG, die in den vergangenen Jahren an Verfahren experimentierten, wie Verbrennungsmotoren umweltfreundlicher genutzt werden können, stellt in Oberhallau seinen synthetischen Treibstoff vor. «Wir wollen zeigen, dass selbst Rennwagen mit seriennahen Motoren und ohne Umbau problemlos mit diesem ökologischen Treibstoff gefahren werden können», sagt Horag-Gründer Markus Hotz.

Damit die Zuschauer einen Eindruck dieser neuen Technologie bekommen, wird es am Samstag und Sonntag Demofahrten geben. Pilotiert werden die Test-Fahrzeuge von den bekannten Le Mans-Siegern Marcel Fässler und Neel Jani sowie von Horag-Geschäftsführer Benjamin Hotz. Für Interessierte gibt es vor Ort im Horag-Rennzelt an der Dorfstrasse weitere Informationen. Neben Markus Hotz sind auch anderer involvierte Parteien wie Motorenbauer Mario Illien oder autobau-Gründer Fredy Lienhard vor Ort (siehe auch Artikel aus Sonntagsblick im Anhang).

Weitere Informationen zum Bergrennen in Oberhallau gibt es auf der Internetseite www.bergrennen-oberhallau.ch

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Absolvieren Demofahrten mit E-Fuel: Benjamin Hotz (l.) und Neel Jani (r.) mit Initiator Markus Hotz (Mitte) © David Hotz

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24.08.2022 Keine einfache Zeit für Schweizer Speerspitzen
Boschung Saucy Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ralph Boschung (links) und Grégoire Saucy würden gerne wieder so jubeln

Ralph Boschung und Grégoire Saucy sind die Schweizer Speerspitzen im internationalen Formelsport. Beide Karrieren sind nach einem Top-Saisonstart ins Stocken geraten – aus unterschiedlichen Gründen.

Ralph Boschung fährt seit 2017 in der Formel 2. Saison für Saison war der Walliser damit beschäftigt, Sponsorengelder zu beschaffen. Immer wieder verpasste er Rennen, musste pausieren und wieder von vorne beginnen. 2021 war dann das erste Jahr in der Karriere von Boschung, in dem er sich endlich aufs Fahren konzentrieren konnte und sich nicht ständig um die Finanzen kümmern musste. Und siehe da: Plötzlich stimmten auch die Ergebnisse. Am Ende der Saison stand Boschung sogar zwei Mal auf dem Podium. Alles war für 2022 perfekt angerichtet. Und die Saison fing auch vielversprechend an – mit zwei vierten Plätzen in Bahrain und einem dritten Platz in Imola. Doch dann kam alles anders…

«Ich habe den Podestplatz in Imola noch mit meinen Sponsoren gefeiert», sagt Boschung, «als ich plötzlich Schmerzen im Nacken verspürte. Das passiert hin und wieder. Deshalb machte ich mir zuerst keine Gedanken. Doch die Schmerzen wurden sehr schnell schlimmer. Und am Tag danach war es nicht mehr auszuhalten.» Boschung musste für das Rennen in Spanien Forfait geben. Weil die Ärzte nichts Aussergewöhnliches feststellten, nahm er das nächste Rennen in Monaco mit Schmerzmitteln in Angriff. Doch schon im Training musste der Westschweizer den Stecker ziehen. «Die Schmerzen waren zu gross. Ein Start wäre zu gefährlich gewesen.»

Boschung wandte sich nach einem Tipp von Rupert Manwaring, dem Physiotherapeuten von Ferrari-F1-Pilot Carlos Sainz jr., an einen Spezialisten in Monaco. Dieser diagnostizierte bei Boschung ein Facettensyndrom, eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. «Bei mir sind die obersten Wirbel, also C1 und C2, betroffen», präzisiert Boschung.

Die letzten vier Rennen musste der bald 25-Jährige aus Monthey pausieren. Inzwischen fühlt er sich wieder besser. «Die Lebensqualität ist zurück und ich konnte zuletzt auch wieder wie gewohnt trainieren», sagt Boschung. Am kommenden Wochenende will der Formel-2-Routinier in Spa-Francorchamps sein Comeback geben. Danach stehen Zandvoort und Monza auf dem Programm.

Boschung Ralph 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ralph Boschung kehrt in Spa ins Formel-2-Cockpit zurück

Spa, Zandvoort und Monza – das sind auch für Grégoire Saucy richtungsweisende Rennen. Der 22-Jährige aus Bassecourt im Kanton Jura bestreitet in diesem Jahr seine erste Saison in der FIA Formel 3. Auch er erwischte einen bemerkenswerten Einstand. In Bahrain beim ersten Rennen in dieser Saison stand der Fahrer aus dem Team ART als Dritter auf Anhieb auf dem Podest. Und auch in Imola beim zweiten Rennen lag Saucy auf Podestkurs, als er kurz vor Schluss Platz 3 durch eine Kollision verlor.

Danach blieb Saucy drei Rennen hintereinander punktelos. Erst beim letzten Aufeinandertreffen in Ungarn konnte er mit Rang 7 wieder in die Top 10 vorpreschen. «Auf eine Runde bin ich sehr stark», sagt Saucy. «Aber ich muss noch lernen, dass ich den Rhythmus auch über die Distanz durchhalte.»

Eine weitere Herausforderung für Saucy ist der enorme Konkurrenzkampf in der Formel 3. Der Jurassier sagt, die Meisterschaft 2022 sei besonders hart umkämpft. «In Ungarn war ich im Qualifying Fünfter – mit einem Rückstand von zwei Zehntelsekunden auf die Pole-Position. Zwei Zehntelsekunden mehr und ich wäre irgendwo im Mittelfeld gelandet…»

Saucy hofft, dass er in den restlichen drei Rennen nochmals das eine oder andere Ausrufezeichen setzen kann. «Ich will in den restlichen Rennen in die Top 10 fahren. Und auch am Ende der Saison soll mein Name im Gesamtklassement dort aufleuchten.»

Wie es 2023 weitergeht, ist in beiden Fällen noch offen. Bei Boschung hängt alles an seiner Gesundheit. Bei Saucy sind die letzten drei Rennen wegweisend. Wer weiss: Vielleicht treffen sich die beiden 2023 in der Formel 2 wieder!

Saucy Gregoire 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grégoire Saucy stand 2022 schon einmal auf dem Formel-3-Podest

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23.08.2022 Porsche Sports Cup Suisse: Aeberhard neuer Leader
Juerg Aeberhard Dijon 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Aeberhard war in Dijon nicht zu bremsen © Porsche

Pole-Position, eine schnellste Rennrunde und zwei Laufsiege: Jürg Aeberhard ist der grosse Gewinner des vierten Rennwochenendes des Porsche Sports Cup Suisse (PSCS).

Für Jürg Aeberhard hätten die Rennen des GT3 Cup auf dem 3,722 Kilometer langen Circuit de Dijon-Prenois (F) kaum besser laufen können. Im Qualifying stellte er auf nasser Fahrbahn sein Talent als Regenfahrer unter Beweis und sicherte sich mit 0,741 Sekunden Vorsprung die Bestzeit. Von der Pole-Position setzte er sich im ersten Lauf direkt an die Spitze des 18 Porsche 911 GT3 Cup starken Feldes und fuhr den Sieg nach Hause. Gänzlich unbedrängt war er jedoch nicht: Nur 0,716 Sekunden hinter ihm kreuzte Jasin Ferati die Ziellinie. Der 18-jährige Winterthurer – vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG gefördert – hatte im dritten von 18 Umläufen Gregor Burkard überholt und anschliessend auf nun trockener Strecke in 1:18,677 Minuten die schnellste Rennrunde vorgelegt. Burkard belegte am Ende den dritten Platz knapp vor Alexander Schwarzer.

Auch den zweiten Lauf entschied Aeberhard für sich. In den 17 Runden bis zum Ziel arbeitete er sich einen Vorsprung von fast 15 Sekunden auf Ferati heraus. Als einziger Teilnehmer konnte Aeberhard mit dem rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Modellgeneration 992 fast durchgängig Zeiten unter der 1:20-Minuten-Marke realisieren. Ferati hatte seinen zweiten Startplatz in der ersten Runde an Burkard verloren, sich diese Position aber im siebten Umlauf wieder zurückgeholt. Burkard musste anschliessend auch Ernst Keller ziehen lassen, bevor das Rennen in Runde 10 für ihn beendet war. Hierdurch rückte Schwarzer auf den vierten Rang vor. Hinter ihm im Ziel: Peter Hegglin, Marc Arn und Sébastien Pidoux.

«Das Wochenende verlief perfekt für mich», sagte Aeberhard. «Ich bin 2014 das letzte Mal mit einem Rennauto im Regen gefahren – um so mehr hat mich die deutliche Pole-Position auf nasser Strecke gefreut. Das ganze Wochenende war absolut fehlerfrei. Ich konnte meine Runden abliefern und hatte am Schluss sogar noch Reserven.»

Bei den Cayman GT4 Clubsport-Rennwagen hat Alexandre Mottet seinen Vorsprung in der Klasse 10 für Fahrzeuge mit Manthey-Paket weiter ausgebaut. Bei den 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket hiessen die Sieger der Sprintrennen Andreas Ritzi und Jens Richter. Mit seinem Porsche 911 GT3 Cup gewann Loic Villiger den ersten Lauf der Open GT-Gruppe, der zweite ging an Simon Willner am Steuer eines 911 GT3 R. In den Gleichmässigkeits-Wettbewerben der Porsche Drivers Competition sicherte sich Nicolas Garski einmal mehr einen Doppelerfolg.

PSCS Dijon 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 im ersten Lauf: Aeberhard, Ferati und Burkard © Porsche

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22.08.2022 Les Rangiers: Steiner in Rekordzeit zum ersten Saisonsieg
Marcel Steiner Les Rangiers 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner gewann in neuer Rekordzeit © Cornevaux

Der vierte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2022 von St. Ursanne nach Les Rangiers ging wie vor drei Jahren an Marcel Steiner. Der Sieg in der EM an Christian Merli. Beide fuhren so schnell wie noch nie!

Marcel Steiner hat sich beim vierten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft zurückgemeldet. In Abwesenheit von Eric Berguerand, der seit seinem Unfall 2007 die Strecke im Jura meidet wie der Teufel das Weihwasser, hat LobArt-Pilot Steiner seinen ersten Saisonsieg verbucht. Für den Berner war es gleichzeitig der erste Triumph in der SM seit exakt drei Jahren. Auch damals gewann der Oberdiessbacher auf der 5,18 Kilometer langen Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers. Seine Bestzeit von vor drei Jahren pulverisierte Steiner um mehr als eine halbe Sekunde. Die 1:44,037 min bedeuten Schweizer Rekord. Noch nie zuvor war ein Eidgenosse so schnell beim Traditionsrennen im Jura.

«Es ist schön, wieder einmal ganz oben zu stehen», sagt Steiner. «Aber so richtig einschiessen konnte ich mich am Samstag nicht. Dafür waren die Bedingungen nicht stabil genug. Umso mehr freue ich mich, dass es am Sonntag dann so gut geklappt hat. Wobei ich finde, dass der erste, langsamere Lauf, mustergültig war. Und der zweite, der schneller war, sich eigentlich gar nicht so gut anfühlte. Wichtig ist, dass wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben. Aber da ist noch mehr Potenzial.»

Reto Meisel Les Rangiers 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Meisel kann schon bald über den Titel jubeln © Cornevaux

Hinter Steiner belegte Robin Faustini Platz 2 in der SM-Wertung. In der Addition der beiden Rennläufe fehlten dem Aargauer Osella-Fahrer 4,4 Sekunden auf Steiner. Der schnellere der beiden Läufe von Faustini war 1,5 Sekunden langsamer als die Rekordfahrt von Steiner. Mit Rang 2 (hinter Steiner) büsste Faustini den zweiten Platz in der SM-Zwischenwertung ein. Noch ist aber nichts verloren. Am Wochenende geht es in Oberhallau mit dem fünften Lauf weiter. Zwei Wochen später folgt das Finale am Gurnigel.

Platz 3 in der SM-Wertung ging an Simon Hugentobler. Der Rückkehrer war mit seinem Reynard 97D, den er hier 2017 letztmals pilotierte, ebenfalls so schnell wie noch nie. Auf seinen Junior, Robin Faustini, fehlten in der Addition beider Läufe 13 Sekunden.

Knapp am Podest vorbei schrammte Michel Zemp. Der Langnauer lag nach dem ersten Durchgang nur drei Zehntelsekunden hinter Hugentobler. Die Steigerung im zweiten Heat reichte aber nicht, um den vor ihm liegenden Reynard noch abzufangen. Aber auch Zemp kann sich mit einer Rekordzeit trösten. Die 1:53,316 min sind neuer Schweizer Rekord bei den Zweiliter-Sportwagen.

Wie schon bei den bisherigen Rennen bot auch Joël Grand wieder eine Top-Leistung. Der Walliser büsste im 380 Kilogramm leichten Osella PA21 JRB mit BMW-Einlitermotor im schnelleren zweiten Lauf nur eine Sekunde auf den Norma-Honda von Zemp ein! Auch er darf sich in seiner Klasse neuer Rekordhalter nennen.

Manuel Santonastaso Les Rangiers 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Manuel Santonastaso gewann in der IS bis 2 Liter © Cornevaux

Bei den Zweiliter-Formelrennwagen ging der Sieg an Joël Burgermeister. Der Thurgauer gewann im Tatuus F4 Evo vor Philipp Egli und Lokalmatador Roland Bossy (Dallara F312-Spiess). Egli lag nach dem ersten Durchgang noch auf Platz 3, verdrängte Bossy im Finale und sicherte sich Platz 2 hauchdünn mit einem Vorsprung von nur eineinhalb Zehntelsekunden.

Ungeschlagen bleibt weiterhin Reto Meisel. Der schnellste Tourenwagenfahrer fuhr mit seinem Mercedes SLK 340 den vierten Gruppe-E1-Rekord in Folge heraus. Die neue Bestmarke im Jura (für Tourenwagen) liegt nun bei 1:55,030 min. Damit war Meisel 1,6 Sekunden schneller als Ronnie Bratschi bei seiner Rekordfahrt 2019. Weil Roger Schnellmann im ersten Durchgang mit einem Antriebsschaden ausrollte, steht Meisel vor seinem zweiten Titelgewinn (nach 2016). Beim nächsten Aufeinandertreffen in Oberhallau reichen dem Aargauer sechs Punkte respektive ein zehner Platz in der E1 zum vorzeitigen Titelgewinn.

Und es gab noch weitere Rekordfahrten: In der Gruppe E1 stanzten Stephan Burri bei den 1600ern, Sébastien Coquoz bei den Zweilitern und Benoit Farine (bis 2,5-Liter) neue Bestzeiten in den jurassischen Asphalt.

Schnellster Interswiss-Fahrer war Frédéric Neff auf seinem Porsche 996 GT2 R. Bei den Fahrzeugen bis 2 Liter setzte sich Manuel Santonastaso im BMW 320si gegen Philip Niederberger im Opel Kadett C knapp durch. In der IS bis 3,5 Liter sicherte Vanessa Zenklusen in ihrem Subaru Impreza den Klassensieg vor Dominik von Rotz im Audi A4 quattro.

Der Sieg im Renault Classic Cup ging an Philipp Krebs. Platz 2 sicherte sich Jürg Brunner vor Michael Schläpfer. Gesamtleader Denis Wolf wurde nach einem Motorenaussetzer lediglich Vierter, hat aber in der Meisterschaft weiterhin die besten Karten in der Hand.

Joel Volluz Les Rangiers 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Volluz war der schnellste Schweizer in der EM © Cornevaux

In der in Les Rangiers parallel ausgetragenen Europameisterschaft war Christian Merli der Chef im Ring. Der Südtiroler legte eine seiner Lieblingsstrecken in einer neuen Rekordzeit von 1:39,201 min zurück, was einem unfassbaren Schnitt von 187,98 km/h entspricht. Die EM-Plätze hinter Merli gingen an den Tschechen Petr Trnka und den Deutschen Alexander Hin. Bester Schweizer im EM-Klassement war Joël Volluz (Osella FA30) als Sechster.

Mehr über das Bergrennen von St.Ursanne nach Les Rangiers erfahren Sie unter www.rangiers.ch

Und so geht es weiter:
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

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18.08.2022 Grossaufgebot in Walzenhausen
Info 01 1800px Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Bergsprint Walzenhausen findet hoch überm Bodensee statt © bergsprint.ch

Am Wochenende findet zum sechsten Mal der historische Bergsprint Walzenhausen statt. Am Start ist viel Rennprominenz – vor allem aus der Ostschweiz. Und das auf zwei, drei oder vier Rädern.

Zum sechsten Mal nach 2007, 2010, 2013, 2016 und 2019 findet an diesem Wochenende der historische Bergsprint von Walzenhausen nach Lachen im Kanton Appenzell Ausserrhoden statt. Der beliebte Anlass hoch über dem Bodensee – mittlerweile auch als «Fahrendes Museum» bekannt – lockt zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer in ihren zwei-, drei- und vierrädrigen Raritäten an. Für das diesjährige Revival haben sich u.a. eingeschrieben: Mario Illien auf seinem Citroën Baujahr 1955, Edi Wyss auf einem Abarth 1000 GT, Peter Sauber auf einem Sauber C1, Markus Hotz auf einem Formel Super V, Fredy Lienhard auf seinem Ferrari 333 SP, Jo Vonlanthen auf einem GRD F2 und Fredy Amweg auf seinem F2-Eigenbau von 1976.

Los geht die Veranstaltung am Samstagmorgen um 8.30 Uhr. Die letzten Motorräder werden ca. um 17 Uhr auf die Strecke gelassen. Auch am Sonntag (21. August) ist von früh morgens bis am späten Nachmittag Action angesagt. Der Einzeleintritt für Erwachsene kostet am Samstag 17 Franken (Sonntag 20 CHF), Jugnedliche (10-18 J.) bezahlen 10 respektive 15 Franken. Kinder unter 10 Jahren sind gratis. Selbstverständlich gibt es auch 2-Tagestickets und Familienrabatte. Nähere Auskunft dazu erhalten Sie auf der Internetseite www.bergsprint.ch

Das 1. Bergrennen Rheineck-Walzenhausen-Lachen wurde im Jahr 1910 durchgeführt. Veranstalter war damals die Sektion St.Gallen-Appenzell des Automobil Club Schweiz (ACS). Bis zu Beginn des 2. Weltkrieges fand das Bergrennen 18 Mal statt. 1947, als die Welt langsam zur Normalität zurückkehrte, wurde auch die hiesige Renntradition mit grosser Begeisterung wieder aufgenommen. Rund 70 Fahrer fuhren vor einer grossen Zuschauermenge um den Sieg. 1954 fuhren die tollkühnen Fahrer zum letzten Mal auf der ursprünglichen Strecke Rheineck-Walzenhausen-Lachen. 1970 wurde das Bergrennen wieder aufgenommen. Auf einer verkürzten Strecke von Walzenhausen nach Lachen. 1986 wurde der Rennbetrieb abermals eingestellt. Seit 2007 findet im 3-Jahres-Takt das Revival statt.

Mario Illien Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mario Illien ist mit seinem Citroën Baujahr 1955 unterwegs

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17.08.2022 Vorschau Les Rangiers: Steiner oder Faustini?
Marcel Steiner Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner: Nutzt er die Abwesenheit von Berguerand aus? © Hänggi

Am Wochenende steigt mit dem Traditionsrennen St.Ursanne – Les Rangiers der vierte Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft. In Abwesenheit von Eric Berguerand wird es definitiv einen neuen Tagessieger geben.

Bei den ersten drei Rennen zur Schweizer Bergmeisterschaft 2022 hat Eric Berguerand (43) nichts anbrennen lassen. Drei Mal in Folge sicherte sich der Routinier aus dem Wallis den Tagessieg. Zuletzt beim Bergrennen Ayent-Anzère mit einem satten Vorsprung von 5,8 Sekunden! Beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers fehlt Berguerand. Die Strecke, auf der er 2007 so schwer verunfallte, meidet der Walliser seither. Deshalb ist schon vor dem Rennen im Jura klar, dass es nach drei Berguerand-Siegen in Folge zum ersten Mal in diesem Jahr einen neuen Tagessieger geben wird.

Dieser wird aller Voraussicht nach Marcel Steiner oder Robin Faustini heissen. Das Duo lag zuletzt in Anzère auf den Plätzen 2 und 3, wobei Steiner beim letzten Aufeinandertreffen den Osella von Faustini zum ersten Mal in diesem Jahr hinter sich liess. «Es läuft tendenziell immer besser», sagt Steiner, der zuletzt vor elf Jahren im Jura den Tagessieg errang. «Ich hoffe, dass wir auch am Sonntag alles auf die Reihe kriegen. Es wäre schön wieder einmal ganz oben zu stehen.» Zuletzt war das vor drei Jahren der Fall – ebenfalls im Jura. Damals sicherte sich Steiner bei der 76. Ausgabe des Bergrennens St.Ursanne – Les Rangiers die volle Punktzahl für die Schweizer Meisterschaft.

Diese peilt auch Robin Faustini an. Der Aargauer leistet sich im Kampf um Platz 2 in der Berg-SM einen erbitterten Kampf mit Steiner. Zwei Mal war er in diesem Jahr bisher schneller. In Les Rangiers hofft Faustini auf den zweiten Tagessieg nach Oberhallau 2021. «Marcel hat sehr, sehr viel Erfahrung», sagt Faustini. «Und auf der Motorenseite hat er ganz klar einen Vorteil. Ich glaube, ich werde mich in Les Rangiers enorm strecken müssen, wenn ich eine Chance haben will.»

Immer besser in Fahrt kommt Rückkehrer Joël Volluz. Wie Faustini setzt auch der Walliser auf einen Osella FA30. Beim Rennen in Osnabrück vor zwei Wochen fehlten Volluz in der Addition der beiden schnellsten Läufe nur knapp vier Zehntelsekunden auf Faustini. In Les Rangiers wird das aber keine Rolle spielen. Volluz hat sich in der gleichzeitig stattfindenden EM eingeschrieben. Das heisst, dass er im Jura keine SM-Punkte einfahren wird.

Robin Faustini Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Für Robin Faustini wäre es der zweite Sieg nach Oberhallau 2021 © Cornevaux

So wird es also einen spannenden Kampf um Platz 3 geben. Zu den Anwärtern aufs Podium gehören Joël Grand im 1000 cm3 Osella PA21 JRB, Michel Zemp im Norma M20FC sowie Faustinis Vater, Simon Hugentobler, der erstmals in diesem Jahr mit dem Reynard 97D an den Start geht. Grand hat kürzlich im Interview mit Auto Sport Schweiz schon angedeutet, dass ihm die Strecke im Jura vermutlich nicht so entgegenkommt wie zuletzt jene beim Heimrennen in Anzère. «Mir fehlt oben hinaus die Power», sagt Grand. «Aber ein Platz unter den Top 5 ist dennoch das Ziel.»

Einen spannenden Dreikampf wird auch bei den Formelfahrzeugen bis 2000 cm3 erwartet. Neben Philip Egli und Joël Burgermeister könnte auch Rückkehrer Roland Bossy ein Wörtchen um den Klassensieg mitreden. Der Lokalmatador kam in Anzère nach zwölf Jahren Pause zwar nicht ganz an die Zeiten von Egli heran, aber auf Burgermeister in seinem Tatuus F4 fehlten dem 60-jährigen Jurassier nur 0,5 Sekunden.

Anders als bei den Rennwagen könnte die Siegesserie bei den Tourenwagen anhalten. Reto Meisel (51) strebt auf seinem Mercedes 340 SLK nach seinen Siegen in Hemberg, La Roche und Anzère bereits den vierten Saisonsieg «en suite» an. Gefährlich werden kann ihm in Les Rangiers eigentlich nur einer: Roger Schnellmann. Der Schwyzer war auf seinem Mitsubishi Evo 8 vor drei Jahren bei der letzten Ausgabe Zweiter in Les Rangiers – hinter Ronnie Bratschi. «Unter normalen Umständen kann ich gegen Reto aber wahrscheinlich nichts ausrichten», meint Schnellmann. «Natürlich werde ich nichts unversucht lassen. Mein Evo hat ja auch ca. 300 PS mehr als sein Mercedes. Aber er ist halt auch rund 400 Kilogramm schwerer. Und dieses Gewicht musst du zuerst den Berg hochwuchten.»

Einer, der gerne in diesen Tourenwagen-Zweikampf eingreifen würde, wäre Frédéric Neff. Bei seinem Heimrennen will der 49-Jährige aus Moutier seinen Fans (in Abwesenheit des Liechtensteiners Bruno Sawatzki) zeigen, was in seinem 6,3 Liter starken Porsche 996 GT2 R steckt. Doch der Jurassier, der in der hubraumstärksten Interswiss-Klasse antritt, war zuletzt in Anzère sechs Sekunden pro Durchgang langsamer als Meisel.

Roger Schnellmann Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kann er Meisel schlagen? Schnellmann im Mitsubishi Evo 8 © Hänggi

Wie in der Vergangenheit zählt das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers auch dieses Jahr zur FIA Europameisterschaft. 32 Fahrer haben sich für den siebten EM-Lauf eingeschrieben. Favorit auf den Sieg ist EM-Gesamtleader Christian Merli auf seinem Osella FA30. Der Südtiroler hat zuletzt das nicht zur EM zählende Bergrennen in Osnabrück souverän gewonnen und musste sich 2019 in Les Rangiers lediglich Simone Faggioli, der dieses Jahr nicht am Start ist, geschlagen geben. Zu den weiteren Top-Cracks aus dem Ausland zählen Petr Trnka (CZ), Alexander Hin (D) und der Leader bei den Tourenwagen Vasilije Jaksic aus Montenegro. Auch drei Schweizer haben sich im EM-Feld eingeschrieben: Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift), Xavier Vermeille (Norma M20F) und eben Joël Volluz (Osella FA30). Ebenfalls am Start: der Jurassier Michaël Burri. Der mit französischer Lizenz fahrende Rallye-Pilot setzt in der Gruppe 5 (performance factor ˃159) seinen Citroën Saxo VTS ein.

Zur Strecke: Die Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers misst 5,180 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 350 Meter. Die durchschnittliche Steigung 6,8 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Simone Faggioli in 1:39,306 min (= 187,8 km/h). Er stammt aus dem Jahr 2019, dem Jahr der letzten Austragung. Faggioli ist auch Rekordsieger beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers mit neun Gesamtsiegen – vor Fredy Amweg (7), Marcel Tarres (6), Lionel Régal (5) und Jo Siffert (4). Von den aktuell am Start stehenden Schweizer Piloten ist Marcel Steiner mit zwei Siegen (2010 und 2011) der erfolgreichste Teilnehmer.

Die Trainingsläufe finden am Samstag, 20. August, ab 7.00 Uhr (1. Durchgang), ab 10.30 Uhr (2. Durchgang) und 15.30 Uhr (3. Durchgang) statt. Am Sonntag, 21. August, geht es ab 7.00 Uhr mit dem ersten Rennlauf los. Der zweite Heat erfolgt ab 13.00 Uhr. Die Zeiten der beiden Läufe werden addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20.- Franken (oder Euro), am Sonntag 25.- Franken (oder Euro). Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 30.- Franken (oder Euro). Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei.

Mehr über das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers erfahren Sie unter www.rangiers.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2022
11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Christian Merli Archives Merli Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Merli ist Favorit auf dem EM-Sieg © Archiv Merli

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16.08.2022 Ollon-Villars im Zeichen der Scuderia Cegga
Visuel 2022 web Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das historische Bergrennen Ollon-Villars findet zum achten Mal statt

Die Wiederauflage des Bergrennens Ollon-Villars am kommenden Wochenende (20./21. August) steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Rennsportfahrzeuge der Scuderia Cegga.

Am Wochenende findet zum achten Mal die historische Wiederauflage des Bergrennens Ollon-Villars statt. Am Start sind zahlreiche Rennsportwagen (unterteilt in acht Feldern), die die Zuschauer an alte Zeiten erinnern. Eine der besonderen Attraktionen ist der Gulf-Porsche 917R, der von Philippe Siffert pilotiert wird. Sehenswert sind aber auch die Fahrzeuge der Scuderia Cegga. Die Familie Gachnang stellt gleich sieben ihrer ehemaligen Autos in die Startlöcher. Darunter der einzigartige Formel-1-Cegga mit Maserati-Motor.

Auch Motorradfans kommen bei der achten Auflage des ehemaligen Berg-Europameisterschaftslauf voll auf ihre Kosten. Zahlreiche Rennmotorräder und Seitenwagen werden die 8,3 Kilometer lange Strecke zurücklegen. Als Startgast nimmt die italienische Motorradlegende Giacomo Agostino auf einer MV Agusta von 1958 teil.

Start zum ersten Demolauf ist am Samstagmorgen um 9.15 Uhr. Der zweite Durchgang folgt um 13.30 Uhr. Am Sonntag stehen zu denselben Zeiten zwei weitere Demoläufe auf dem Programm. Der Eintritt kostet zehn Franken. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre sind gratis.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.ollon-villars.com

Cegga Ferrari Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Einer der Höhepunkte: Der Cegga-Ferrari 330 Spider © Archiv Cegga

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15.08.2022 Mortara verpasst Titel trotz Sieg
Mortara Vandoorne Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mortara gratuliert Vandoorne zum Titel © Formula E

Edoardo Mortara hat beim Finale der Formel E in Seoul das Blatt nicht mehr wenden können. Trotz eines weiteren Sieges – dem vierten in der abgelaufenen Saison.

Es hat nicht sollen sein! Edoardo Mortara hat den Spiess beim Finale der Formel E im südkoreanischen Seoul nicht mehr umdrehen können. Schon im ersten Rennen schied er nach einem Defekt aus dem Titelrennen aus. Allerdings muss man auch sagen, dass die Ausgangslage mit 41 Punkten Rückstand auf Leader Stoffel Vandoorne alles andere als ideal war.

Im zweiten Rennen am Sonntag hellte sich die Miene des Genfers nochmals auf. Mit seinem vierten Saisonsieg (im 100. Formel-E-Rennen) festigte er den dritten Schlussrang. Zufrieden war der Fahrer aus dem Team Venturi-Mercedes aber nicht. «Es war ein guter Abschluss. Aber um ehrlich zu sein, steckt trotzdem viel Frust in mir. Denn es war über die Saison gesehen mehr möglich gewesen. Bei den Rennen in New York und London waren wir nicht konkurrenzfähig genug und machten auch Fehler. Sonst waren wir überall schnell. Ich habe daher gemischte Gefühle.»

Vier Mal stand Mortara in dieser Saison ganz oben auf dem Podium. Der neue Meister Vandoorne (Mercedes) nur einmal. Doch während der Belgier ein einziges Mal als Elfter nicht punktete, musste Mortara fünf Nuller in Kauf nehmen. «Wir waren im Vergleich mit Stoffel nicht konstant genug. Das hat uns den Titel gekostet!»

Für den zweiten Schweizer in der Formel E, Sébastien Buemi, endete eine enttäuschende Saison symptomatisch – im ersten Lauf war der Waadtländer in eine Massenkollision verwickelt, im zweiten Durchgang musste er sich mit einem neunten Platz zufrieden geben.

Mortara Seoul 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mortara auf dem Weg zu seinem vierten Saisonsieg in Seoul © Formula E

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12.08.2022 OK Les Rangiers bereit für die 77. Ausgabe
PK Develier 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Umfeld der Pressekonferenz in Develier passte perfekt © Eichenberger

Am nächsten Wochenende (20./21. August) findet die 77. Ausgabe des Bergrennens St.Ursanne – Les Rangiers statt. Bei einer Pressekonferenz in Develier stimmte das OK auf den bevorstehenden SM- respektive EM-Lauf ein.

Die Lokalität war perfekt gewählt. Zwischen PS-strotzenden Mustangs, Shelby Cobras und einem Ford GT40 in der Garage St-Christophe in Develier (JU) stellte das OK von St.Ursanne – Les Rangiers heute Freitag die 77. Ausgabe des traditionsreichen Bergrennens vor. Das Rennen, das am nächsten Wochenende (20./21. August) stattfindet, zählt nicht nur zur Schweizer Berg-Meisterschaft, es ist gleichzeitig der einzige Lauf des europäischen Berg-Championats auf Schweizer Boden.

Zwei Jahre musste das OK warten (Stichwort Covid), ehe man die 77. Ausgabe austragen kann. Der letzte Lauf, 2019, ist schon eine halbe Ewigkeit her. Präsident Jean-Claude Salomon war deshalb die Vorfreude anzusehen. Auch wenn es für Veranstalter wie Les Rangiers in der heutigen Zeit ein Kraftakt ist, ein Rennen wie dieses finanziell zu stemmen. «Wir haben ein Budget von 400'000 Franken», sagt Salomon, wovon ein Grossteil von Sponsoren stammt. «Wenn ich uns mit einem Bergrennen in Spanien vergleiche, so stammt deren Budget zu 50'000 Franken von Sponsoren. Der Rest wird durch Fördergelder finanziert...»

Bei der Sponsorensuche müssen Salomon & Co. inzwischen über die Grenzen des Juras hinausgehen. Einen Treffer landete man für die diesjährige Ausgabe mit Reifenhersteller Bridgestone. Auch andere, «Jura-fremde» Unterstützer seien ins Boot eingestiegen, meint Salomon.

Die Finanzen sind das eine, das Personal das andere. Ohne diese beiden Faktoren sind Bergrennen wie Les Rangiers nicht durchführbar. «Wir haben 120 Streckenkommissare im Einsatz», erzählt Salomon. «Ohne sie würde sich kein Rad drehen!» Und auch wenn es nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist, haben die Organisatoren im Jura den ehrenamtlichen Helfern einen Zustupf versprochen. «Weil die Spritpreise so stark angestiegen sind, zahlen wir jedem Streckenkommissar 20 Franken zusätzlich.»

Zum Sportlichen: Den Sieg in der FIA Berg-EM machen am Sonntag in einer Woche 32 Fahrer untereinander aus. Für den vierten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft haben sich 142 FahrerInnen gemeldet. «Wir hatten schon Jahre mit mehr Fahrern», sagt Renndirektor Roland Piquerez. «Aber ich denke, wir haben dennoch ein sehr schönes Feld zusammengekriegt.»

Weitere Informationen rund um das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers gibt bei Auto Sport Schweiz im Verlauf der nächsten Woche.

PK Develier 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Organisationskomitee ist parat für die 77. Ausgabe © Eichenberger

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12.08.2022 Joël Grand: «Ich will Platz 4 verteidigen!»
Joel Grand 01 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand in seinem Osella PA21 JRB © Eichenberger

Joël Grand ist eine der ganz grossen Überraschungen der Schweizer Berg-Meisterschaft 2022. Der Walliser liegt hinter den «Big 3» bei Halbzeit auf dem vierten Zwischenrang.

Klein, aber fein! So könnte man den Osella PA21 JRB von Joël Grand wohl am treffendsten bezeichnen. Das ca. 220 PS starke BMW-Motorrad-Triebwerk vom Typ S 1000 RR im Heck des italienischen Sportwagens hat gerade mal 999 cm3. Doch diese Power gepaart mit dem 380 Kilogramm leichten Chassis hat es in sich. Grand ist bei Halbzeit der Schweizer Berg-Meisterschaft mit dem Leichtgewicht auf Vierter in der Gesamtwertung. Nur die «Big 3» Eric Berguerand, Robin Faustini und Marcel Steiner liegen vor dem 35-Jährigen aus Chalais (VS).

Wie kommt es, dass du mit diesem vergleichsweise unscheinbaren Auto so weit vorne liegst?
Joël Grand:
Wir haben viel gearbeitet – am Chassis, aber auch am Motor. Trotzdem bin auch ich überrascht, wie gut es läuft. Ich habe damit gerechnet, dass wir schneller sind als mit dem Formel Master. Aber dass uns ein solcher Sprung gelingt, das hätte ich nicht erwartet.

Du hast das Auto vom dreifachen Berg-Europameister Christian Merli abgekauft. Ist es deshalb so schnell?
(Lacht.) Es stimmt, dass ich das Auto von Christian übernommen habe. Aber ich fahre nicht mit seinem Set-Up. Ich glaube vielmehr, dass ich in kurzer Zeit sehr schnell lerne.

Der Osella PA21 leistet laut Werksangaben 205 PS bei 14’000/min. Du hast inzwischen sicher etwas nachgeholfen, oder?
Ja, wir liegen etwa bei 225 PS. Mehr geht nicht mehr. Andernfalls müsste man mehr Gewicht draufpacken. Und das macht keinen Sinn.

Bei deiner Leistung muss man sich fragen, wie lange dauert es noch, bis du dir ein stärker motorisiertes Auto zulegst?
Das ist eine Frage der Finanzen. Und da gibt es klare Limiten. Natürlich sehe ich mich um für 2023. Vielleicht finde ich ein Auto auf Leihbasis. Dann würde ich meinen Osella am Ende der Saison verkaufen. Wenn nicht, behalte ich ihn und fahre nochmals eine Saison damit. Vieles steht und fällt mit meinen Sponsoren. Ohne die könnte ich diesen Sport gar nicht erst auf diesem Level ausüben.

Wie schauen deine weiteren Saisonziele aus? Ist ein Platz auf dem Gesamtpodium in Les Rangiers denkbar? Immerhin fehlt dort einer der Top 3, nämlich Eric Berguerand.
Ich denke, das ist nicht möglich. Zwar fehlt Eric. Aber mit Marcel Steiner, Robin Faustini und Joël Volluz sind die Top 3 vergeben. Mein Ziel ist es, in die Top 5 zu kommen und den vierten Gesamtrang zu verteidigen. Einfach wird das nicht. Les Rangiers und Oberhallau sind schnelle Strecken mit teilweise langen Geraden. Das ist nicht unbedingt die Stärke meines 1000-cm3-Osella.

Dein Mentor Roland Bossy ist in Anzère nach zwölf Jahren Pause auch wieder mitgefahren. Ist das für dich Ansporn zu noch besseren Leistungen?
Roland ist eine grosse Hilfe. Ohne ihn wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Er gibt mir wertvolle Tipps und ist ein ganz wichtiger Bestandteil meines Teams mit seiner technischen Erfahrung. Dass er wieder fährt, freut mich. Und ist für uns beide sicher ein zusätzlicher Anreiz.

Joel Grand 04 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand beim Saisonauftakt in Hemberg © Eichenberger

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10.08.2022 Kann Mortara den Spiess noch umdrehen?
Edoardo Mortara 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edoardo Mortara: Hält er am Ende die «1» in den Händen? © Formula E

Die Formel E bestreitet am Wochenende ihr Finale im südkoreanischen Seoul. Für Edoardo Mortara geht es dabei um alles oder nichts. Der Genfer kann (mit Glück) noch Weltmeister werden.

41 Punkte Rückstand – das ist die Hypothek für den Genfer Edoardo Mortara vor dem Saisonfinale der Formel E an diesem Wochenende im südkoreanischen Seoul. Will er den Spiess noch umdrehen, muss der gegenwärtig Drittplatzierte auf Pech des Führenden Stoffel Vandoorne setzen (185 Punkte). Denn schafft es dieser, im ersten Rennen am Samstag vor seinen Verfolger Mitch Evans (149), Mortara (144) und Jean-Eric Vergne (128) ins Ziel zu kommen, ist der Belgier unabhängig von den Ergebnissen seiner noch verbliebenen Rivalen automatisch Meister.

Das will Mortara verhindern. «Ich habe mir keinen konkreten Plan zurechtgelegt, wie ich das Ruder nochmals herumreissen kann. Aber ich versuche einfach, mein Bestes zu geben. Danach schauen wir, was passiert.»

Falls Vandoorne und Mercedes im ersten Finallauf einen Nuller einfahren, würden die Chancen für Mortara auf einen Schlag wieder besser stehen. Seinen Rückstand von 41 Punkten könnte der 35-Jährige dann mit einem Sieg (25) und den Zusatzpunkten für Pole-Position (3) und schnellste Rennrunde (1) auf – im besten Fall – zwölf Zähler eindampfen. Das würde ihn für das zweite Rennen am Sonntag in eine weitaus bessere Ausgangslage bringen.

Falls Mortara nicht mehr zum Gegenangriff übergehen kann, wäre es die Konstanz, die 2022 den Ausschlag gegeben hat. «In dieser Beziehung waren Stoffel und Mercedes besser als wir», sagt Mortara. Zwar hat Vandoorne bisher nur ein Rennen gewonnen, Mortara deren drei. Doch der ehemalige McLaren-F1-Pilot hat bis auf ein Rennen immer gepunktet. «Edo» ist in vier Rennen leer ausgegangen. Besonders schmerzvoll waren die mickrige Punkteausbeute in New York und die Plätze 18 und 13 zuletzt in London. «Aber so ist halt eine Meisterschaft. Man holt den Titel nur, wenn man konstant Punkte holt.»

Kein Wort um den Titel kann diesmal Sébastien Buemi mitreden. Der zweite Westschweizer im Feld liegt abgeschlagen auf dem 14. Zwischenrang. Das beste Ergebnis für Buemi war ein fünfter Platz beim Rennen in New York.

Edoardo Mortara 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mortara gewann in diesem Jahr bereits drei Rennen © Formula E

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09.08.2022 Anmeldeschluss FIA Motorsport Games rückt näher
FIA Motorsport Games 2022 Plakat Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die FIA Motorsport Games 2022 finden vom 26.-30. Oktober statt

Ende Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wer aus Schweizer Sicht Interesse hat, daran teilzunehmen, kann sich noch bis 15. August bei Auto Sport Schweiz melden.

Vom 26.-30. Oktober 2022 finden in Le Castellet und Umgebung die FIA Motorsport Games statt. Auch die Schweiz soll bei diesen Spielen eine Mannschaft stellen. Auto Sport Schweiz als verantwortliche «Autorité Sportive Nationale» wurde damit beauftragt und hat deshalb den Aufruf gestartet, dass sich Interessierte bis 15. August beim Verband (info@motorsport,ch oder Tel. 031 979 11 11) melden können. Dieser «Anmeldeschluss» rückt nun näher. Und aus diesem Grund wollen wir darauf aufmerksam machen, in welchen Disziplinen wir noch keine Interessierten haben:

  • Rallye4
  • Rallye Historique
  • Auto Slalom (2 Piloten mixed notwendig)
  • Cross Car jr.
  • Cross Car sr.
  • GT (2 Piloten notwendig, 1x Silber, 1x Bronze)
  • GT Sprint
  • Karting Endurance (4 Piloten mixed notwendig)
  • Karting Slalom (2 Piloten mixed notwendig)
  • Karting Sprint sr.

Die genauen Anforderungen für die oben genannten Kategorien in Bezug auf Alter, Lizenz, Kosten etc. sind unter diesem Link und der News vom 8. Juli 2022 abrufbar.

In der Kategorie «Endurance» (LMP3) müssen drei Fahrer gemeldet werden. Hier ist uns erst das Interesse eines Fahrers bekannt.

In allen anderen Kategorien haben sich (bis jetzt) mindestens ein Fahrer oder eine Fahrerin gemeldet.

Weitere Infos finden Sie unter www.fiamotorsportgames.com

FIA Motorsport Games 2022 Delegation Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wer vertritt die Schweiz in Südfrankreich?

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08.08.2022 «Drop-in-Demofahrten» mit Jani und Fässler in Oberhallau
Horag Hotz Drop in Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Endurance-Prototypen, die in Oberhallau zum Einsatz kommen © Horag AG

Beim Bergrennen in Oberhallau am 27./28. August wird im Rahmenprogramm eine mögliche Zukunft des Rennsports vorgestellt. Zum Einsatz kommt ein «Drop-in-Brennstoff». Am Lenkrad der beiden Endurance-Prototypen sitzen die Le-Mans-Sieger Neel Jani und Marcel Fässler.

Besser spät als nie. Am 27./28. August werden beim Bergrennen in Oberhallau (SH) die schon vor einem Jahr angekündigten Demofahrten mit synthetischem Brennstoff nachgeholt. Gefahren werden die Endurance-Prototypen von den Le-Mans-Siegern Neel Jani und Marcel Fässler. Zur Verfügung steht ein so genannter «Drop-in-Brennstoff», der weitgehend aus erneuerbaren, biogenen Stoffen hergestellt wurde und ohne technischen Aufwand in herkömmlichen Fahrzeugen, also auch Rennautos, verwendet werden kann.

Das 2020 lancierte und privat finanzierte e-Fuel-Projekt wird von renommierten Wissenschaftlern und Automobil-Experten begleitet. Nebst der EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) und dem Institut for Mobility der Universität St. Gallen (Prof. Dr. Andreas Herrmann) wirken auch Mario Illien (Ilmor Engineering), Fredy Lienhard (Unternehmer und Gründer der autobau Erlebniswelt) und Markus Hotz (Gründer Horag Hotz Racing AG) tatkräftig mit.

«Wir wollen im Rahmen des Bergrennens in Oberhallau glaubhaft aufzeigen, welche Möglichkeiten diese erneuerbaren Brennstoffe bieten», sagt Markus Hotz.

Geplant sind die Demofahrten an beiden Tagen, also Samstag (Trainingstag) und Sonntag (Renntag). Laut Präsident Sascha Schlatter sollen die LMP-Renner von Jani und Fässler voraussichtlich drei Mal pro Tag (jeweils nach den normalen Rennfeldern) zum Einsatz kommen.

Mehr über das Bergrennen in Oberhallau erfahren Sie im Internet unter www.bergrennen-oberhallau.ch

Jani Faessler Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sind für die Demofahrten vorgesehen: Neel Jani und Marcel Fässler

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08.08.2022 Weekend-Report 14/2022
Marciello Nuerburgring 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello ist unter den GT3-Piloten im Moment die Nummer 1 © ADAC

Der Tessiner Raffaele Marciello, vor Wochenfrist Sieger des 24-Stunden-Rennens von Spa, war auch an diesem Wochenende der Schweizer Top-Pilot schlechthin.

Raffaele Marciello ist in Top-Form! Der 27 Jahre alte Tessiner zählt seit längerer Zeit zu den schnellsten GT3-Fahrern der Welt. Nachdem Marciello vor Wochenfrist bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps ganz oben auf dem Podium gestanden hatte, war er auch an diesem Wochenende beim ADAC GT Masters eine Klasse für sich. Im ersten Lauf am Samstag landetet Marciello mit Serien-Rückkehrer Maro Engel einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Im zweiten Durchgang überquerte Marciello nach einer Penaltylap als Zweiter die Ziellinie. Damit ist Marciello nicht nur alleiniger Führender im Gesamtklassement, der in Zürich geborene Mercedes-Werksfahrer ist auch Halbzeitmeister im GT Masters.

«Wir können sehr zufrieden sein mit diesem Wochenende», sagt Marciello. «Das Auto lief sehr gut und wir haben viele Punkte geholt. Die Strafe in der Box war ein wenig seltsam, es kommt eben darauf an, wie man Dinge interpretiert. Aber es ist wie es ist und mein Ziel bleibt die Meisterschaft im ADAC GT Masters.»

Für die beiden anderen Schweizer verlief das Nürburgring-Wochenende weniger erfreulich. Patric Niederhauser (Audi R8 LMS) fiel nach Platz 4 am Samstag im zweiten Rennen am Sonntag aus den Top 10 heraus (12.). Der amtierende Meister Ricardo Feller musste sich mit den Plätzen 12 und 17 zufrieden geben. Der beste Emil-Frey-Lamborghini landete am Sonntag auf Rang 6.

Zwei Podestplätze gab es für Schweizer Piloten auch in Übersee. Beim IMSA-Lauf in Road America belegten Louis Delétraz und Fabio Scherer die Plätze 2 respektive 3 in der LMP2. Die Freude über den zweiten Platz hielt sich bei Delétraz allerdings in Grenzen. Der Genfer verlor die Führung im Endspurt, weil er Benzin sparen musste…

Platz 2 gab es auch für Eric Berguerand beim Bergrennen in Osnabrück. Der Walliser war als bester Schweizer gegen Tagessieger Christian Merli jedoch chancenlos. In der Addition der beiden schnellsten Läufe fehlten dem Schweizer Meisterschaftsleader 2,8 Sekunden auf den inzwischen vierfachen Osnabrück-Sieger Merli. Knapp am Podest vorbei schrammte Marcel Steiner. Als zweitschnellster Sportwagenfahrer fehlten dem Berner im Ziel zwei Zehntelsekunden auf den Franzosen Sébastien Petit. Für Robin Faustini endete das Rennen in Norddeutschland auf Rang 6 – knapp vor Osella-Markenkollege Joël Volluz. Für einen Schweizer Klassensieg sorgte Joël Burgermeister im Tatuus-Abarth F4 evo. Als einziger Tourenwagenpilot aus der Schweiz kam der Rupperswiler Kyrill Graf im BMW M3 GTR in seiner Klasse auf den fünften Rang.

Berguerand anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand belegte in Osnabrück Rang 2 © Kaufmann (Bild aus Anzère)

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03.08.2022 Bürki alleiniger Spitzenreiter im Bergpokal
Buerki Martin Roche 2022 Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki führt den Bergpokal 2022 an © Hänggi

Martin Bürki führt bei Halbzeit im Schweizer Bergpokal. Bleibt er bis zum Saisonende vorne, würde er diese Meisterschaft zum vierten Mal nach 2014, 2015 und 2018 gewinnen.

Als Subwertung in der Schweizer Bergmeisterschaft bietet der Schweizer Bergpokal Fahrern mit hubraumschwächeren Fahrzeugen (Tourenwagen bis 2 Liter, Rennwagen bis 1,6 Liter) eine ideale Plattform, um sich auszuzeichnen. In Anzère, beim dritten Lauf zur diesjährigen Meisterschaft, feierte nicht nur die Schweizer Berg-Meisterschaft, sondern auch der Bergpokal Halbzeit.

Alleiniger Führender ist nach drei Läufen Slalom-Serienmeister Martin Bürki. Der VW-Polo-Kutscher hat als einziger Fahrer noch eine reine Weste. Auf Platz 2 folgt Denis Wolf. Der Renault-Classic-Cup-Pilot vom Thunersee lag bis vor Anzère mit Bürki gleichauf. Beim Rennen im Wallis unterlag er Markenkollege Philip Krebs knapp um 0,8 Sekunden und kassierte dafür als Zweiter seiner Klasse nur 15 statt wie in den vorherigen Rennen 20 Punkte.

Denis Wolf Roche 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hinter Bürki liegt Denis Wolf (Renault Clio) auf Platz 2 © Cornevaux

Dritter im Bergpokal ist bei Halbzeit Reto Steiner auf seinem Ford Escort. Der Schwyzer aus der Nähe von Hoch-Ybrig hat zehn Punkte Rückstand auf Bürki und ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch mit zweiten Plätzen in seiner Klasse im Bergpokal vorne mitmischen kann – zumindest eine Zeit lang.

Auf die Dauer, sprich bis zum Finale am Gurnigel (10./11. September), wird es Steiner schwer haben, sich auf Rang 3 behaupten zu können. Hinter ihm liegen mit Sébastien Coquoz und Jürg Ochsner zwei Fahrer, die bisher zwei Mal voll gepunktet haben. Und weil am Ende nur die besten vier (von sechs) Ergebnissen gewertet werden, dürften Coquoz und Ochsner, sofern sie auf vier Rennen kommen und in diesen auch die volle Punktzahl holen, an Steiner vorbeiziehen.

Gespannt darf man auch sein, wie weit es Philip Krebs im Bergpokal noch nach vorne schafft. Der Meister von 2019 (2020 und 2021 gab es wegen Corona keinen Bergpokal) weiss, wie man diese Subwertung gewinnt. Doch Krebs liegt momentan mit 35 Punkten nur auf Rang 7. In La Roche fehlte er. Das heisst: ein Streichresultat hat der Berner bereits. Und beim Auftakt in Hemberg musste er sich hinter Wolf mit Rang 2 (und 15 Punkten) begnügen.

Für Spannung ist also gesorgt. Auch in der zweiten Saisonhälfte.

Die bisherigen Meister des Schweizer Berg-Pokals
2014 Martin Bürki, VW Polo
2015 Martin Bürki, VW Polo
2016 Danny Krieg, Audi A4
2017 Giuliano Piccinato, Honda Integra Type R
2018 Martin Bürki, VW Polo
2019 Philip Krebs, Renault Clio
2020 –
2021 –

Reto Steiner Hemberg 2022 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Steiner (Ford Escort) ist gegenwärtig Dritter im Bergpokal © Eichenberger

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