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16.09.2025 Weekend-Report 28/2025
Feller Land Spielberg 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jubel in der Steiermark: Feller mit Teamchef Wolfgang Land © DTM

Ricardo Feller und Raffaele Marciello haben am Wochenende mit zwei Siegen in Spielberg respektive Suzuka die Herzen der Schweizer Racing-Fans höher schlagen lassen.

Am Wochenende gab es aus Schweizer Sicht gleich zwei grossartige Siege zu feiern: zum einen der Triumph von Ricardo Feller in der DTM, zum anderen der Erfolg von Raffaele Marciello bei den 1000 km von Suzuka. Letzterer hat das Rennen, das 1966 zum ersten Mal ausgetragen wurde, zwischen 2020 und 2024 (!) wegen der Pandemie gestrichen wurde, bereits 2018 mit Mercedes gewonnen. Beim Comeback des Klassikers am Wochenende stand der Tessiner wieder ganz oben. Diesmal mit dem BMW-Team von WRT. In der Gesamtwertung des Intercontinental Cups liegt der 30-jährige Marciello auf Rang 2 – nur fünf Punkte hinter seinem Teamkollegen Kelvin van der Linde. Das Finale findet vom 16.-18. Oktober in Indianapolis statt.

Auch «Ricky» Feller (25) sorgt für Schweizer Jubel. Mit knapp zwei Sekunden Vorsprung vor Thierry Vermeulen im Emil-Frey-Ferrari gewann der Aargauer das zweite DTM-Rennen am Red Bull Ring. Feller, der aus der ersten Reihe startet, setzte sich nach rund 20 Minuten gegen den Verstappen-Schützling durch und gab die Führung nicht mehr her. Damit sorgte Feller auch für den ersten Sieg überhaupt für sein Team Land-Motorsport. Im ersten Rennen in der Steiermark musste sich Feller noch mit Rang 17 begnügen. Für Emil-Frey-Pilot Jack Aitken gab es einen herben Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft. Ein Ausfall und Platz 20 im zweiten Durchgang warfen den Briten im Gesamtklassement auf Rang 6 zurück. Für Fabio Scherer endete das Wochenende in Spielberg mit zwei Punkten aus dem ersten Rennen. Im zweiten wurde er für seine starke Vorstellung nach einem technischen Defekt nicht belohnt.

Marciello Raffaele Suzuka 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello (4. von rechts) jubelte in Suzuka

Im ADAC GT Masters, das ebenfalls in Spielberg gastierte sorgte Alexander Fach jr. mit zwei Top-10-Platzierungen für das beste Schweizer Ergebnis. In der Meisterschaft liegt er gemeinsam mit seinem deutschen Alexander Schwarzer auf Rang 6.

Einen grossen Schritt in Richtung erfolgreiche Titelverteidigung ist Ranko Mijatovic in der NLS gelungen. Mit zwei weiteren Siegen in der Kat. SP8T haben Mijatovic und Teamkollege Nick Wüstenhagen (BMW FK Performance) ihre Führung mit acht Siegen in acht Rennen ausgebaut. Dahinter bleiben Scheerbarth/Hoffmeister (Mühlner Porsche) vor den beiden verbleibenden Rennen ihre letzten rechnerischen Konkurrenten. Ein erfolgreiches NLS-Debüt gab auch Alex Fontana. Der Tessiner stand einmal auf der Pole-Position und sicherte sich in der ProAm zwei Podestplätze.

Bester «Eidgenosse» beim ELMS-Lauf in Silverstone war wie zuletzt der Liechtensteiner LMP2-Pilot Mathias Kaiser (als Fünfter). Für Louis Delétraz endete das Rennen auf Rang 8 respektive Platz 3 in der ProAM-Wertung. In der LMP3 gewann das Schweizer CLX. Es war dies der vierte Sieg im fünften Rennen für die #17. Im Michelin Le Mans Cup hielt Léna Bühler als Fünfte die Flagge der Schweiz hoch. Ebenfalls in den Top 10: Cédric Oltramare/David Droux (7.) und Miklas Born (9.). Bühler ist auch im Gesamtklassement (als Vierte) beste Schweizerin.

Mijatovic Ranko 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wieder auf Titelkurs in der NLS: Ranko Mijatovic

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15.09.2025 Bergrennen Gurnigel: Krieg holt Tourenwagen-Titel!
Krieg mit Mechaniker Corodi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gestatten! Der neue Tourenwagen-Champion: Danny Krieg (l.) strahlt mit seinem Mechaniker Martin Corodi um die Wette © Eichenberger

Beim vorletzten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft am Gurnigel hat Danny Krieg auf seinem VW Golf Rally bei den Tourenwagen – unter Vorbehalt der Anerkennung der Resultate durch die NSK – alles klar gemacht. Den Tagessieg sicherte sich einmal mehr Robin Faustini.

Danny Krieg hat am Sonntag am Gurnigel, beim vorletzten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft, den Sack bei den Tourenwagen zugemacht. Der 48-jährige Altendorfer kann sich beim Finale am Sonntag (21. September) im freiburgischen Les Paccots sogar einen Nuller leisten. Krieg hat mit einem weiteren Klassensieg in der E1 bis 2 Liter seine starke Leistung 2025 unter Beweis gestellt. Zu einem Platz auf dem Gesamtpodium der Tourenwagenfahrer reichte es diesmal zwar nicht. Schnellster Pilot der Tourenwagenklasse war «Speedmaster» in 4:05,727 min. (als Elfter im SCRATCH und bester E1-Pilot bis 3 Liter). Das Tourenwagen-Urgestein «lieh» sich für sein Heimrennen einen Lancia Delta S4 aus dem Hause Bruno Ianniello. Dieser war am Gurnigel agiler als der BMW M3 GT3, den «Speedmaster» für gewöhnlich fährt und der auch beim Finale Les Paccots dann wieder zum Einsatz kommt. Die weiteren Podestplätze bei den Tourenwagen belegten Jean Paul Chiquita (Porsche 997 GT3 Cup, 4:06,089 min) und Interswiss-Kollege Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro; 4:09,274 min). Auf den Plätzen 4 und 5 landeten Martin Oliver Bürki (BMW 320is, 4:09,399 min) und Sandro Morros (Porsche 991 GT3 Cup, 4:10,268 min). An sechster Stelle reihte sich Krieg ein.

Der kann in Les Paccots sogar zum doppelten Gewinner werden. Krieg führt nämlich auch den Schweizer Bergpokal für geschlossene Autos bis 2000 Kubikzentimeter mit dem Punktemaximum weiter an. Erster (und jetzt alleiniger) Verfolger ist Thomas Zürcher auf seinem Renault Clio III mit fünf Punkten Rückstand. Um den Pokal in Les Paccots zu gewinnen, würde Krieg (im Falle eines weiteren Klassensieges von Zürcher) ein zweiter Platz in der E1 bis 2 Liter reichen. Beide kämen dann auf 135 Punkte und hätten dieselben Streichergebnisse. Krieg wäre aber Pokalsieger, weil er in den Tagesklassementen immer deutlich vor Zürcher liegt. Auf Platz 3 liegt zurzeit der Vorjahressieger Jean-François Chariatte. Der Jurassier steckte am Gurnigel in der E1 bis 1,6 Liter eine klasseninterne Niederlage gegen Alfa-Pilot Michael Kuster ein.

Speedmaster myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
«Speedmaster» war am Gurnigel beste Fahrer mit Dach überm Kopf © myrally.ch

Der Tagessieg bei der 54. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel ging an Robin Faustini auf seinem Nova NP01 Emap. Dem bereits vor dem Rennen am Gurnigel als Meister festgestandenen Aargauer konnte auch beim siebten Lauf niemand das Wasser reichen. Nachdem die Strecke im ersten Rennlauf noch feucht war, liess es Faustini im zweiten Durchgang auf Slicks so richtig fliegen und blieb in 1:39,517 min etwas mehr als sieben Zehntelsekunden über seiner Rekordzeit aus dem Vorjahr von 1:38,788 Minuten. «Es gab zwei heikle Passagen, die erste Kurve nach dem Start und oben vor dem Waldausgang zum Zielstück, dort tänzelte das Auto. Ich wusste, die Zeit ist schnell, aber für den Rekord würde es wohl nicht reichen.» Im dritten und letzten Rennlauf drückte der Aargauer seine Tagesbestzeit noch auf 1:39,177 Minuten, zuvor hatte er noch gemeint, dass er den letzten Rennlauf schnell, aber ruhig fahren will. Seine Siegerzeit aus den zwei besten von drei Rennläufen betrug demnach 3:18,694 Minuten. Damit war er in der Addition der beiden schnellsten Läufe 11,2 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte Michel Zemp auf seinem Norma M20FC Helftec, der damit mit seinem 2-Liter-Rennwagen zum fünften Mal (!) in dieser Saison aufs Gesamtpodium kletterte und seinen direkten Gegner Victor Darbellay (Nova NP01 Hartley/Emap) um 1,1 sec auf Rang 3 verwies.

Zwei Piloten, die am Gurnigel auf Spitzenplätzen erwartet wurden, packten vor dem dritten Rennlauf ihre Autos ein. Der mehrfache Schweizer Bergmeister und Gurnigel-Sieger Marcel Steiner beklagte an seinem Nova NP01 Helftec/Honda einen Defekt an der Airbox. Thomas Amweg, Gurnigel-Gewinner 2019, musste die Segel auf Platz 3 liegend streichen, weil an seinem Nova NP01 Helftec ein noch nicht genau definiertes Problem im Umfeld der Zündkerzen auftrat.

Faustini Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Souveräner Tagessieger: Robin Faustini gewann auch am Gurnigel © Cornevaux

Bei den 2-Liter-Formel-Piloten gab einmal mehr Lionel Ryter auf seinem Formel Renault 2.0 die Marschrichtung an. Der Walliser fuhr am Ende sogar so schnell, dass er Amweg noch vom vierten Platz im SCRATCH verdrängen konnte. Auf den Rängen 2 und 3 entschied Routinier Christian Blamer (Formel Masters) ein ultraspannendes Duell gegen Frédéric Fleury um zwei Zehntelsekunden für sich. Ryter liegt vor dem letzten Rennen auf Meisterkurs bei den Junioren. Zwar lässt sich Verfolger Alessandro Grispino, seines Zeichens Schweizer Slalom-Meister 2025, nach wie vor punktemässig nicht abschütteln, doch wie Krieg im Berg-Pokal hätte auch Ryter in der Schweizer Junioren-Meisterschaft die Nase bei Punktegleichheit (aufgrund der besseren SCRATCH-Ergebnisse) vorne.

Ein weiterer Titel ging am Wochenende beim Bergrennen Gurnigel weg: im Renault Classic Cup. Thomas Zürcher sicherte sich bereits zum neunten Mal den beliebten Markenpokal. «Der Titelkampf bei uns wird mit den Jahren nicht einfacher. Michael Schläpfer hat sich als Konkurrent in den vergangenen drei Jahren stets gesteigert, deshalb schätze ich diesen neunten Titel umso mehr», meinte der Rekord-Champion des Renault Clio Cups. Schläpfer seinerseits hatte Glück im Unglück. Im zweiten Lauf drehte er sich (wie in Reitnau) von der Strecke. Diesmal blieb er aber auf allen vier Rädern.

Im Gesamtklassement der REG-Piloten mit 31 Teilnehmern lag Claudio Grispino (Renault 5 Williams, 4:14,553 min) vor Patrick Jakober (VW Golf 1, +3,444 sec) und Emanuele Tognacca (VW Golf GLR, +6,075 sec).

Zuercher Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Zürcher sicherte sich zum neunten Mal den Clio Cup © Eichenberger

Alle CH-Klassensieger am Gunrigel im Überblick: Jürg Brunner (Renault Clio II, RCC II), Thomas Zürcher (Renault Clio III, RCC III), Denis Wolf (Renault Clio IV, RCC IV), Roland Graf (Toyota GR Yaris, SuperSérie bis 3000 cm3), Pierre Mürner (Porsche 992 GT3, SuperSérie über 3000 cm3), Max Langenegger (Citroën C2, A/ISA/R2/R3 bis 1600 cm3), Alessandro Grispino (Renault Clio III, A/ISA/R2/R3 bis 2000 cm3), Hans-Jörg Haussener (Alfa Romeo Giulietta, H bis 2000 cm3), Alain Pfefferlé (Porsche Carrera RS, H über 2000 cm3), Markus Brander (March 742, H Rennwagen), Christian Bartlome (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Michael Kuster (Alfa Romeo Sprint, E1 bis 1600 cm3), Danny Krieg (VW Golf Rally, E1 bis 2000 cm3), Benjamin Nicolas (BMW 2002ti, E1 bis 2500 cm3), «Speedmaster» (Lancia Delta S4, E1 bis 3000 cm3), Reto Steiner (Ford Escort, E1 bis 3500 cm3), Sandro Morros (Porsche 991 GT3 Cup, E1 über 3500 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW 320is, IS bis 2000 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Marco Marte (BMW M3, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche 997 GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Sergio Kuhn (Peugeot 308, TCR), Christian Müller (Formel BMW, E2-SS bis 1600 cm3), Lionel Ryter (Formel Renault, E2-SS bis 2000 cm3), Roland Bossy (Tatuus F3, E2-SS über 2000 cm3), Antonino Scolaro (Nova NP03, E2-SC bis 1600 cm3), Michel Zemp (Norma M20FC, E2-SC bis 2000 cm3), Robin Faustini (Nova NP01, E2-SC bis 3000 cm3).

Und so geht es weiter:
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

* zählt zur Schweizer Junior-Meisterschaft

Zemp Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wieder eine starke Leistung: Michel Zemp im Norma M20FC © Eichenberger

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11.09.2025 Yves Meyer und das nötige Glück
Drift Masters Ferropolis Yves Meyer im Duell Jordan Butters Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yves Meyer (blaues Auto) in Action beim Rennen in Ferropolis © Butters

Yves Meyer und sein Team «The Drift Force» hatten einen strengen Hochsommer. Das Nidwaldner Toyota-Rennteam nahm an drei Läufen zur Europameisterschaft und zwei deutschen Events teil.

Keine Spur von Sommerpause und Ferienstimmung – das Team «The Drift Force» von Yves Meyer erlebte intensive Wochen mit drei Renneinsätzen in der European Drift Championship 2025 und zwei weiteren Auftritten bei grossen Events in Deutschland. So durfte «The Drift Force» im Rahmen der 24 Stunden Nürburgring spektakuläre Showfahrten absolvieren, die beim Publikum und den geladenen Gästen für Begeisterung sorgten. Zurück in den Rennmodus, entpuppte sich Ende Juni die weite Reise an den Mondello Circuit in Irland für die Schweizer als unerwartete Nullnummer. Unvorhergesehene technische Probleme an dem in den eigenen Werkhallen in Emmetten entwickelten Toyota GR Supra bedeuteten für Meyer schon in der Qualifikation fürs Hauptfeld das vorzeitige Aus.

Entmutigen liessen sich «Capo» und seine Leute deswegen aber nicht. Im Gegenteil, mit einem guten Auftritt und lockerer Qualifikation für die Ausscheidungen meldete sich der offizielle Botschafter von Toyota Schweiz beim vierten Europameisterschaftslauf in der lettischen Hauptstadt Riga eindrucksvoll zurück. «Leider passierte mir dann im ersten Battle ein Fahrfehler, wodurch ich verloren hatte. Aber ich zog meine Lehren daraus», erklärt Meyer sein Missgeschick.

Von Lettland ging es ans Reisbrennen auf dem Eurospeedway Lausitz, der zu den Kultevents für qualmende Gummis gehört, wo die AvD Drift Championship einen Meisterschaftslauf austrug. Nach zwei super verlaufenen Qualifying Runs mit 95 und 98 von möglichen 100 Punkten war Meyers Weiterkommen bis ins Finale praktisch eine reine Formsache. Am Ende schaute wie im Frühjahr bei der Tuning World Bodensee der zweite Platz heraus.

In der Eisenstadt Ferropolis ging dann die nächste EM-Runde über die Bühne. Mit zwei abermals soliden Runs qualifizierte sich der einzige Schweizer im Feld der besten Fahrer Europas mit 89 Punkten souverän für den 23. Startplatz. So traf Meyer in seinem ersten Battle wie schon beim zweiten EM-Lauf in Finnland auf den amtierenden Europameister Lauri Heinonen – eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe, wie er damals nach der knappen Niederlage feststellen konnte. Als der höher Qualifizierte entschied sich der Finne im ersten Battle für die Rolle des Leaders, der das Tempo vorgeben konnte. Meyer wich jedoch nicht von seiner Seite, traf seinen listigen Gegner bei einem unerwartet langsam vollzogenen Richtungswechsel aber leicht an der Tür und fiel damit aus der Entscheidung. «Eine Kollision ist immer die Schuld des Chase Cars. Ansonsten hätte ich dieses Battle wohl gewonnen, aber jeder kennt die Regeln», gab sich Meyer mit knirschenden Zähnen als fairer Verlierer.

Trotzdem zog der Teamleader von «The Drift Force» nach dem erneuten Ausscheiden in der ersten Runde von Ferropolis und den vorherigen Wettkämpfen ein durchaus positives Fazit. «Ich war zuletzt wieder am amtierenden Champion dran und schied wie im Juni nur unglücklich aus. Über alle Sommerevents betrachtet, haben wir weitere Fortschritte gemacht. Wir sind in der Europameisterschaft sicher am richtigen Ort, denn grundsätzlich stimmt die Performance, Technik und Konstanz – nun brauche ich nur auch mal etwas Glück, um weiterzukommen.»

Drift Masters Ferropolis Yves Meyer im Cockpit seines Toyota GR Supra Jordan Butters Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yves Meyer: Fortschritte gemacht, jetzt braucht's noch Glück © Butters

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11.09.2025 Bergrennen Gurnigel: Streckenvorstellung mit Marcel Steiner

Am Wochenende findet am Gurnigel der siebte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Wir stellen Ihnen die Strecke mit Hilfe von Lokalmatador Marcel Steiner, der schon sechs Mal an seinem Hausberg gewann, vor.

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10.09.2025 Vorschau Gurnigel: Krieg reicht ein zweiter Platz!
Krieg myrally ch Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Krieg kann am Gurnigel Tourenwagen-Meister werden © myrally.ch/Eichenberger

Am Wochenende steht mit dem Bergrennen am Gurnigel ein Klassiker auf dem Programm. Während bei den Rennwagen die Entscheidung um den Titel bereits gefallen ist, wird es bei den Tourenwagen erst so richtig spannend.

Robin Faustini hat in Oberhallau vorzeitig den Titel in der Schweizer Berg-Meisterschaft bei den Rennwagen gewonnen. Am Gurnigel könnte Danny Krieg dieses Kunststück bei den Tourenwagen gelingen. Der 48- jährige Altendorfer hat am Sonntag einen ersten Matchball. Ist Krieg auch am Gurnigel der schnellste Tourenwagen, kann der Fahrer des VW Golf Rally die Korken knallen lassen. Selbst ein zweiter Platz (in seiner Klasse E1) würde Krieg zum vorzeitigen Titelgewinn reichen – völlig unabhängig davon, was die Konkurrenz macht.

Dahinter kann noch vieles passieren. Arnaud Donzé (VW Golf, 91 Punkte), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, 80), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3, 76), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, 71), Pierre Mürner (Porsche GT3, 69,5) und Sébastien Coquoz (Opel Kadett, 68) kommen noch alle für einen Platz auf dem Treppchen in Frage.

Im Berg-Pokal sieht die Ausgangslage anders aus. Dort führt Krieg zwar auch, aber nur mit fünf Punkten Vorsprung. Den Pokal für hubraumschwächere Tourenwagen bis 2 Liter würde nur dann vorzeitig an Krieg gehen, wenn er sich einen «Zwanziger» gutschrieben liesse, während seine direkten Verfolger Jean-François Chariatte (Fiat X1/9), Thomas Zürcher (Renault Clio III) und Arnaud Donzé (VW Golf) komplett leer ausgehen würden. Davon ist aber nicht auszugehen. Ausserdem muss Krieg zuerst in seiner Klasse gewinnen. Und da muss er nicht nur den schnellen Coquoz bezwingen, mit «Speedmaster» auf einem Lancia S4 ist noch ein weiterer «unbequemer» Gegner in seiner Klasse dazugekommen.

Faustini myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Robin Faustini: Holt er auch am Gurnigel den Tagessieg? © myrally.ch

Im Kampf um den Tagessieg wird es zu einer Neuauflage Robin Faustini in seinem Nova NP01 Emap gegen «den Rest der Welt» kommen, wobei einer auch am Gurnigel fehlt: Joël Volluz. Für Faustini geht es nach der vorzeitigen Sicherstellung seines zweiten SM-Titels darum, die restlichen zwei Rennen am Gurnigel (und eine Woche später in Les Paccots) auch noch zu gewinnen. Damit wäre der 27-jährige Aargauer im zweiten Jahr nacheinander ungeschlagen! Schon jetzt ist die Serie der Ungeschlagenheit beeindruckend: Seit Les Paccots 2023 hat kein anderer Fahrer mehr einen Tagessieg errungen, sieht man von Joël Volluz ab, der den mit Hemberg (Sieger Faustini) kollidierenden Saisonauftakt in La Roche für sich entscheiden konnte.

Einer, der die Serie Faustinis gerne beenden würde, ist Lokalmatador Marcel Steiner. Der Markenkollege von Faustini will sich nach seinem Abflug in Oberhallau rehabilitieren. Ob ihm das auf seiner Hausstrecke gelingt? Spannend wird auf jeden Fall auch noch der Kampf um Platz 2 im Gesamtklassement. Auf diesem liegt momentan Michel Zemp (Norma M20 FC) vor Thomas Amweg (Nova NP01 Helftec) und Victor Darbellay (Nova NP01 Hartley). Das Trio ist durch lediglich zwölf Punkte getrennt. «Wenn es mir gelingt, in den verbleibenden zwei Rennen aufs Podium zu fahren – und das jeweils vor Zemp – dann kann ich noch Zweiter werden», rechnet Amweg, der eben erst zum neunten Mal die Arosa ClassicCar gewann, vor.

Nach einer längeren Pause geht es auch in der Schweizer Junior-Meisterschaft auf die Zielgerade. Vor dem Rennen am Gurnigel liegen zwei Fahrer (ohne Verlustpunkte) in Führung: Lionel Ryter auf seinem Formel Renault 2.0 sowie Alessandro Grispino auf seinem Renault Clio. Nimmt man den bisherigen Verlauf der Saison als Massstab, dann dürften die beiden auch am Gurnigel und eine Woche später beim Finale in Les Paccots voll punkten. Damit kämen beide auf 200 Punkte – minus ein Streicher beim Slalom und ein Streicher am Berg, womit es 150:150 stünde. In diesem Fall ginge der Titel an Ryter, weil er im SCRATCH jeweils klar vor Grispino gelegen hat. Aber eben: Noch ist nichts entschieden. Ein technisches Problem am Gurnigel könnte die Ausgangslage in Nullkommanichts ändern.

Ryter Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lionel Ryter: Winkt er zum Schluss als neuer Junioren-Meister? © Eichenberger

Zur Strecke: Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke am Gurnigel misst 3734 Meter und gilt als technisch anspruchsvoll. Insgesamt sind 314 Höhenmeter zurückzulegen. Die maximale Steigung beträgt 12,6%. Im Vorjahr hat Robin Faustini einen neuen Streckenrekord beim Berner Traditionsrennen in 1:38,788 min (= 136,084 km/h) aufgestellt. Das Rennen am Gurnigel geht auf 1910 zurück. Der erste Sieger, der Berner Edmond von Ernst, brauchte für die Strecke von Dürrbach zum Hotel Gurnigelbad 7,27 min. Ab 1920 wurde das Rennen in unregelmässigen Abständen durchgeführt. 1970 wurde «der Gurnigel» dann in den Kalender der Schweizer Meisterschaft aufgenommen und seither (bis auf die Corona-Jahre 2020 und 2021) Jahr für Jahr ausgetragen.

Die ersten Trainings am Gurnigel starten am Samstag, 13. September, ab 7.00 Uhr. Am Sonntag geht es ebenfalls ab 7.00 Uhr mit den ersten Rennläufen los. Insgesamt sind drei Durchgänge geplant. Die beiden besten Laufzeiten werden am Ende addiert. Neu ist ab diesem Jahr, dass das Feld der REG-lizenzierten Pilotinnen und -Piloten seine Trainings- und Rennläufe ausschliesslich am Samstag, 13. September, durchführt. Der Sonntag, 14. September, steht ganz im Zeichen des NAT-Feldes, der Schweizer Bergmeisterschaft also. «Ganz neu ist das nicht. Bis 2019 starteten die REG-Pilotinnen und -Piloten auch nur samstags, ab der Veranstaltung 2022 waren sie auch sonntags im Einsatz», sagt Rennleiter Silvio Gaffuri. «Es hat sich aber gezeigt, dass es für uns als Veranstalter einfacher ist, den Rennbetrieb trotz Rennunterbrüchen flüssig zu gestalten, wenn wir die REG- und NAT-Felder trennen.»

Tickets für das 54. Bergrennen Gurnigel können über die Homepage bezogen werden. Kinder bis fünf Jahre haben freien Eintritt. Tagestickets für Kinder gibt es ab zehn Franken, für Erwachsene kostet der Eintritt 25 Franken und für Familien 58 Franken. Es sind aber auch Kombitickets für beide Renntage verfügbar: Kinder ab sechs Jahre bezahlen 16 Franken, Erwachsene 40 Franken und Familien 95 Franken. Mehr Informationen finden sich auf https://www.gurnigelrennen.ch/

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2025
14./15. Juni, Hemberg und La Roche – La Berra
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

*zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft

Steiner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner hat als Lokalmatador noch eine Rechnung offen © Eichenberger

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08.09.2025 Neunter Gesamtsieg für Thomas Amweg
Thomas Amweg Arosa 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Amweg auf dem Formel-2-Eigenbau seines Vaters © Eichenberger

Die 21. Arosa ClassicCar mit ihren historischen Rennwagen und seltenen Oldtimer bot vier Tage lang Rennsport der besonderen Art. Den Gesamtsieg sicherte sich – zum neunten Mal – Thomas Amweg.

Nach einem winterlichen Auftakt mit Hagel und Schneefall am Freitag zeigte sich Arosa am Wochenende von seiner besten Seite. Damit waren ideale Voraussetzungen für die Rennläufe gegeben. Thomas Amweg sicherte sich mit der schnellsten Streckenzeit von 4:12 Minuten zum neunten Mal den Grossen Preis von Arosa und gewann zugleich die Kategorie Competition Formula. Dieses Mal auf dem Eigenbau seines Vaters Fredy Amweg, dem Amweg F2 AW76. In den weiteren Klassen setzten sich Philipp Brühwiler (Competition), Til Alpstäg (Arosa Classic Trophy) sowie Leonhard Sven Willi (Arosa Sport Trophy) durch.

Neben den Rennläufen bot die Veranstaltung ein vielfältiges Rahmenprogramm. Im Fahrerlager konnten die Fahrzeuge aus nächster Nähe besichtigt werden, entlang der Strecke sorgten Essensstände für Verpflegung, und der Startbereich in Langwies entwickelte sich während aller Tage zum Treffpunkt für Fans. Ein besonderes Highlight waren die erneut ausverkauften Renntaxi-Fahrten von Porsche, die Mitfahrenden einen exklusiven Einblick aus der Cockpit-Perspektive ermöglichten.

Ein starkes Signal setzte die Arosa ClassicCar in diesem Jahr auch in Richtung Nachhaltigkeit: Gemeinsam mit dem Hauptsponsor Porsche Schweiz sowie HIF Global wurde erstmals eFuels für die historischen Rennboliden zur Verfügung gestellt – ein Meilenstein für die Zukunft des klassischen Motorsports in der Schweiz. Nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten das innovative Angebot nutzen: Auch die Porsche-Renntaxis, sämtliche VIP-Shuttles sowie die OK-Fahrzeuge waren mit eFuels unterwegs. Damit zeigte die Arosa ClassicCar, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen.

Die 22. Arosa ClassicCar findet vom 3. bis 6. September 2026 statt. Anmeldungen sind ab Frühling 2026 möglich. Wer die Strecke im Renntaxi erleben möchte, kann sich bereits jetzt online in die Warteliste für die kommende Austragung eintragen.

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08.09.2025 Weekend-Report 27/2025
Buemi Austin 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi war in Austin gegen die Top-Teams chancenlos © Toyota

Schweizer Piloten/Teams haben am Wochenende international wieder einige Erfolge feiern dürfen. Allen voran Jenzer Motorsport mit dem Gewinn der FIA F4 CEZ.

Beim sechsten von acht Läufen zur Langstrecken-WM (WEC) in Austin/Texas gab es aus Schweizer Sicht wenig Grund zum Jubeln. Zumindest bei den Hypercars. Bei widrigen Bedingungen (für Fahrer und Fans) musste Sébastien Buemi im Toyota GR010 mit Gesamtrang 9 kleine Brötchen backen. «Wir waren heute nicht in der Lage, gegen die Teams an der Spitze etwas auszurichten», meinte ein enttäuschter Buemi nach der Regenschlacht mit fünf Safety-Car-Phasen, einer Rennunterbrechung und zwei Full-Course-Yellow-Phasen. Noch verbleiben für Buemi zwei Rennen, um das Mindestziel (einen Podestplatz) zu erreichen. Raffaele Marciello kam mit dem BMW nicht unter die Top 10. Eine Reihe Dreher und ein Wechsel auf Slicks, der sich nicht auszahlte, warfen den Tessiner auf Rang 12 zurück – eine Position vor Neel Jani im Proton-Porsche. Besser lief es den Schweizer in der LMGT3. Thomas Flohr stand mit dem Ferrari von AF Corse als Dritter zum zweiten Mal in diesem Jahr auf dem Podium. McLaren-Pilot Grégoire Saucy verpasste das Podium als Vierter knapp.

Im ADAC Gt Masters ist weiterhin auf Alexander Fach jr. Verlass. Der Porsche-Pilot aus Sattel (SZ) fuhr beim Rennen am Salzburgring einen sechsten Platz heraus. In der Gesamtwertung liegt Fach auf dem fünften Rang.

Bleiben wir in der GT3: Dort stand am Wochenende auch das GT-Open-Rennwochenende auf dem Red Bull Ring auf dem Programm. Höhepunkt war aus Schweizer Sicht die aussergewöhnliche Leistung von Gino Forgione. Nach einem soliden Start ins Wochenende holte er sich den Sieg in der Am-Kategorie und belegte in der Gesamtwertung den 23. Platz. Mit diesem Sieg übernahm er wieder die Führung in der Gesamtwertung seiner Kategorie.

Bereits zu Ende ist die Saison der FIA F4 CEZ. Beim Finale in Brünn (CZ) sicherte sich der Argentinier Gino Trappa, der für Jenzer Motorsport fährt, den Titel ohne jedoch beim Finale auf dem Podium gestanden zu haben. Die Siege gingen dennoch zwei Mal an Jenzer Motorsport (Javier Herrera) und einmal an Maffi Racing (Kiril Kutskov). Sein Renndebüt gab der junge Schweizer Florentin Hattemer. Der Fahrer aus dem Young Drivers Projekt belegte die Plätze 11, 12 und 12.

Am Wochenende ist auch die Entscheidung um den Europameister-Titel in der FIA Drag EM gefallen. Dort hatte Jndia Erbacher (als Drittplatzierte vor dem Rennen in Santa Pod) noch die Chance, ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Und fast wäre es ihr auch gelungen. Im Finale, als es um alles oder nichts ging, unterlag die Baselbieterin der neuen Meisterin Susanne Callin knapp. Nach dem Start lagen Callin und Erbacher noch dicht beieinander, aber als Erbacher mit Motorproblemen zu kämpfen hatte, konnte Callin mit 3,94 Sekunden (gegenüber 4,34 Sekunden) den Sieg davontragen.

Einen Podestplatz durfte auch David Droux in der Ultimate Cup Series feiern. Der Fahrer aus dem Team Graff belegte auf einem Nova NP02 Rang 3. Direkt dahinter kam Christophe Hurni ins Ziel. Für den Neuenburger war es das erste Rennen mit einem Prototypen.

Einen weiteren Sieg landete auch Mike Müller im VW Junior Cup beim Rennen am Salzburgring. Es war sein dritter Sieg auf österreichischem Boden hintereinander.

Hurni Aragon 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christophe Hurni bei seiner Premiere im Prototyp

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05.09.2025 Resultate der Benzinproben liegen bereits vor
Faustini Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch der Sprit von Seriensieger Faustini wurde kontrolliert © Eichenberger

Anlässlich des Bergrennens Oberhallau vom 31. August 2025 wurden durch die Technischen Kommissare von Auto Sport Schweiz verschiedene Benzinproben gezogen und beim hierfür zertifizierten FIA-Labor, Intertek, zur Prüfung eingereicht.

Die Prüfung hat ergeben, dass alle vier gezogenen Proben (Faustini, Amweg, Zemp und Darbellay) in allen Punkten den gültigen Reglementen entsprochen haben. Alle Werte lagen innerhalb der gültigen Normen.

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05.09.2025 Starke Schweizer beim NitrOlympX in Hockenheim
Erbacher Hockenheim 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jndia Erbacher gewann wie 2024 die NytrOlympX in Hockenheim © Zumstein

Die Schweizer Dragster-Piloten und -Pilotinnen haben beim Drag-Racing-Spektakel «NitrOlympX» in Hockenheim mit Top-Ergebnissen geglänzt – allen voran Jndia Erbacher.

Am letzten August-Wochenende fand in Hockenheim das inzwischen legendäre NytrOlympX statt. 47'000 Fans liessen sich das Drag-Racing-Spektakel nicht entgehen – ein neuer Zuschauerrekord. In 20 Rennklassen ging es um die Qualifikation für die Finalläufe. Sportlich setzte vor allem Jndia Erbacher ein Ausrufezeichen: Trotz eines Motorbrands triumphierte sie im Finale der FIA Top-Fuel-Klasse über den Briten Liam Jones. Die Aescherin war dabei um 0,15 Sekunden schneller. Mit einem Topspeed von 389 km/h in 4,202 Sekunden raste die schnellste Schweizerin auf vier Rädern durchs Ziel. Das war zugleich die schnellste Zeit aller 260 Teilnehmenden in Hockenheim. Bereits in den vier Qualifikationsläufen wurde die Baselbieterin mit der schnellsten Zeit gemessen. In der Europameisterschafts-Zwischenwertung liegt Erbacher nun auf Platz 3 hinter dem Tabellenführer Liam Jones und der Schwedin Susanne Callin. Ihr Rückstand auf den Führenden beträgt 40 Punkte – damit ist beim Saisonfinal (an diesem Wochenende in Santa Pod) noch alles offen.

Aber nicht Erbacher liess die Herzen der Schweizer Dragster-Fans höher schlagen. Dragster-Urgestein Bruno Bader (64) schaffte es wie schon beim zweiten Lauf zur Europa-Meisterschaft im schwedischen Tierpe ins Halbfinale und sicherte sich in der FIA Pro Modified Platz 3. In der Gesamtwertung liegt der Thurgauer auf Rang 5. Für zwei weitere Schweizer Klassensiege sorgten René Ehrismann aus Würenlingen in der Kategorie Pro Comp Doorslammer sowie der Basler Alain Dürr auf einem Alfa GTV in Super Pro ET.

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03.09.2025 Benzinproben von Top 4 in Oberhallau genommen
CT0 A2723 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Amweg: Einer von vier, deren Sprit kontrolliert wurden © Eichenberger

Beim Bergrennen in Oberhallau wurden im Rahmen von technischen Kontrollen vier Benzinproben genommen und zahlreiche Fahrzeuge in Bezug auf die Reifentemperatur kontrolliert.

Erinnern Sie sich noch? Beim Slalom in Bière haben die Technischen Kommissare zahlreiche Lärmmessungen durchgeführt. Diesmal, beim Bergrennen in Oberhallau gab es Kontrollen beim Sprit und bei der Reifentemperatur.

Insgesamt haben die Technischen Kommissare vier Benzinproben gezogen, welche nun in einem FIA zertifizierten Labor untersucht werden. Getestet wird der Treibstoff der beiden nach den Trainingsläufen führenden Piloten E2 bis 3 Liter, Robin Faustini und Thomas Amweg, sowie der beiden nach den Trainingsläufen führenden Piloten E2 bis 2 Liter, Victor Darbellay und Michel Zemp. Es kann bis zu sechs Wochen dauern, bis die Labortests ausgewertet sind.

Weiter wurden bei sämtlichen Fahrzeugen E1 und IS die Reifentemperaturen gemessen. Dabei ergaben sich keine Auffälligkeiten. Rund 40 Piloten in der Kategorie E1 wurden darauf hingewiesen, dass sie auf nächste Saison die Radabdeckungen an ihren Fahrzeugen korrekt anbringen resp. dem Reglement entsprechend verbauen müssen.

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02.09.2025 Weekend-Report 26/2025
Marciello Raffaele Nuerburgring 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello siegte am Nürburgring © GTWC

Raffaele Marciello hat am Wochenende bei der GT World Challenge wieder einmal im grossen Stil aufgetrumpft. Mit Patric Niederhauser als Dritter wurde der Schweizer Triumph komplettiert. Und da war dann auch noch Dan Allemann bei der Euroseries in Genk (B).

Schweizer Rennfahrer und Rennfahrerinnen in der GT3 – irgendwie scheint das eine Lovestory zu sein. Auch am vergangenen Wochenende gab es im Endurance Cup der GT World Challenge auf dem Nürburgring einen Schweizer Sieg zu bejubeln. Verantwortlich war (einmal mehr) Raffaele Marciello. Der Tessiner gewann für das BMW-Team Rowe Racing von der Pole-Position aus. Die Entscheidung erst in der letzten Stunde mittels einer Full-Course-Yellow-Phase.

Marciello stand aber als Schweizer nicht alleine auf dem Podium. Der um die Meisterschaft kämpfende Patric Niederhauser belegte mit seiner Rutronik-Mannschaft den dritten Platz. In der Gesamtwertung bestätigen Niederhauser und Teamkollege Sven Müller ihre Rolle als ernstzunehmende Aussenseiter. Sie liegen nun auf dem zweiten Platz der GT World Challenge, nur vier Punkte hinter den Führenden, und bleiben auch im Rennen um die Krone des Endurance Cup, fünf Punkte hinter dem führenden Mercedes vor dem letzten Rennen in Barcelona (10.–12. Oktober).

Einen zweiten Platz sicherte sich Ricardo Feller in der Bronze-Wertung für das Porsche-Team Lionspeed GP. Pech hatte der #74 Ferrari von Kessel Racing. Auf dem Weg zum Sieg respektive Titel wurde er (ohne eigenes Verschulden) ins Kiesbett bugsiert.

Dort landete übrigens auch Tina Hausmann. Die junge Zürcherin startete bei der F1 Academy in Zandvoort aus der ersten Reihe, verlor ihr Auto aber noch in der ersten Runde aufgrund eines Fahrfehlers. Im zweiten Rennen rehabilitierte sie sich mit Rang 5. In der Gesamtwertung liegt Hausmann auf Rang 8.

Einen grossartigen Erfolg feierte Dan Allemann beim Finale der IAME Euroseries im belgischen Genk. Der Sohn von Spirit-Teamchef Ken Allemann gewann das Finale und sicherte sich so in der Meisterschaft den zweiten Schlussrang bei den Junioren! Bester Schweizer bei den Minis war Aurelio Longhitano als Gesamt-15.

Dan Allemann Genk 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dan Allemann feierte ausgelassen in Genk © IAME Euroseries

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02.09.2025 eFuels bei der Arosa ClassicCar
Mm 1 92 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bei der diesjährigen Arosa ClassicCar gibt's eFuel für alle Teilnehmenden © ACC

Das historische Bergrennen Arosa ClassicCar stellt gemeinsam mit dem Hauptsponsor Porsche Schweiz sowie HIF Global erstmals eFuels für alle Teilnehmenden zur Verfügung.

Diese, vom 4. bis 7. September, findet die 21. Ausgabe der Arosa ClassicCar statt. Das traditionsreiche Bergrennen zwischen Langwies und Arosa wird zu einer einzigartigen Plattform, bei der automobile Tradition auf zukunftsweisende Kraftstofftechnologie trifft. Erstmals stellen die Arosa ClassicCar, Porsche Schweiz und HIF Global den Teilnehmern eFuels zur Verfügung – synthetische Kraftstoffe, welche die CO2-Bilanz von Verbrennungsmotoren während des Betriebs deutlich verbessern.

Die 7,3 Kilometer lange Strecke mit 76 Kurven und 422 Höhenmetern bietet die perfekte Bühne für diese aussergewöhnliche Symbiose von Classic und Innovation. Während 180 historische Sport- und Rennfahrzeuge um Bestzeiten kämpfen, demonstriert der Veranstalter gemeinsam mit Porsche und HIF Global eindrucksvoll, wie sich automotive Leidenschaft und moderne Technologie ergänzen. Auf Wunsch werden die teilnehmenden Fahrzeuge vor Ort kostenlos mit eFuels betankt. Der zur Verfügung gestellte Kraftstoff reicht aus, um alle Rennläufe im Rahmen der Arosa ClassicCar ausschliesslich mit eFuels zu absolvieren. Auch die von Porsche Schweiz zur Verfügung gestellten OK- und Shuttle-Fahrzeuge sowie Renntaxis werden bei ihren Einsätzen mit synthetischen Treibstoffen betrieben.

Die Basis für den Kraftstoff stammt aus der wegweisenden eFuels-Pilotanlage Haru Oni in Punta Arenas, im Süden Chiles, wo sie von HIF Global aus regenerativ erzeugtem Wasserstoff und Kohlendioxid (CO2) produziert wird. Dabei entsteht zunächst eMethanol, das in einem weiteren Schritt in Rohbenzin synthetisiert wird. Das CO2 stammt derzeit noch aus einer biogenen Quelle, künftig ist geplant, dieses durch ein Direct-Air-Capture-Verfahren (DAC) direkt aus der Atmosphäre zu gewinnen. So wird bei der Verbrennung des Kraftstoffs im Motor kein zusätzliches, aus fossilen Quellen stammendes CO2 freigesetzt, sondern nur so viel, wie vorher der Atmosphäre entnommen wurde.

Der Süden Chiles bietet ideale Bedingungen für die Produktion von eFuels. Der Wind ist über das gesamte Jahr gesehen stärker und konstanter als in den meisten europäischen Breitengraden, wodurch Windräder deutlich effektiver genutzt und ein Vielfaches an Strom erzeugt werden kann. Die erneuerbare Energie steht im Überfluss und zu geringen Kosten zur Verfügung. Zudem kann für den Transport die bestehende Infrastruktur genutzt werden.

«Als Veranstalter eines Oldtimer-Bergrennens tragen wir Verantwortung – für Tradition, Fahrerinnen und Fahrer ebenso wie für die Zukunft unseres Sports», erklärt Markus Markwalder, OK-Präsident der Arosa ClassicCar. «Mit eFuels zeigen wir, dass Leidenschaft für Motorsport und Innovation keine Gegensätze sind.»

Weitere Infos auf: https://www.arosaclassiccar.ch...

Startlisten auf: https://www.arosaclassiccar.ch/de/rennen-und-event/start-und-ranglisten

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Auch am Start: der achtfache Arosa-Sieger Thomas Amweg © Eichenberger

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01.09.2025 Bergrennen Oberhallau: Faustini neuer, alter Schweizer Meister!
Amweg Faustini Zemp myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Top 3 in Oberhallau: Amweg, Faustini und Zemp © myrally.ch

Eigentlich hätte Robin Faustini in Oberhallau die Schweizer Berg-Meisterschaft noch nicht vorzeitig gewinnen können. Doch weil zwei Tage vor dem sechsten Lauf das Bergrennen Massongex abgesagt wurde, fiel die Entscheidung schon am Wochenende im Klettgau.

Er hat es schon wieder getan! Robin Faustini hat auch beim sechsten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft nichts anbrennen lassen. Zwar verpasste der Vorjahresmeister einen neuen Streckenrekord um knapp zwei Zehntelsekunden, aber das war am Ende zweitrangig. Weil zwei Tage vor dem Bergrennen in Oberhallau das Rennen in Massongex ersatzlos gestrichen wurde, hat sich die Ausgangslage vor dem Wochenende im Klettgau geändert. Und nach einem neuerlichen Tagessieg führt Faustini die Meisterschaft nun mit 129 Punkten an. Erster Verfolger ist momentan Michel Zemp. Er kommt nach Platz 3 in Oberhallau auf 84 Zähler. Selbst wenn der gebürtige Luzerner bei den beiden verbleibenden Veranstaltungen am Gurnigel und in Les Paccots in Rekordzeit gewinnen würde, was sehr unwahrscheinlich ist, käme er (nach Abzug der beiden Streichergebnisse) auf maximal 128 Punkte. Gleiches gilt übrigens für Thomas Amweg. Auch er käme im Idealfall auf maximal 128 Punkte. Damit ist Faustini – unter Vorbehalt der Anerkennung der Resultate durch die NSK – nach 2024 zum zweiten Mal Schweizer Berg-Meister bei den Rennwagen.

Dass es Faustini auf seinem Nova NP01 Emap in Oberhallau nicht ganz zu einem neuen Streckenrekord reichte, hat seine Gründe. «Es war am Sonntag sehr viel wärmer», erklärt Faustini. «Und unter diesen Bedingungen wäre die härtere Mischung meiner Avon-Reifen besser gewesen. Ich hatte sie auch dabei, aber sie war nicht aufgezogen. So bin ich mit der weicheren Mischung gefahren und damit war einfach nicht mehr möglich.» Nicht mehr möglich war auch für Thomas Amweg, der auf seinem Nova-Helftech vor allem im ersten Durchgang eine bessere Zeit hätte fahren können, «aber ich hatte zwei Laufwiederholungen», so der Aargauer, der diese Woche mit dem Eigenbau seines Vaters bei der Arosa ClassicCar am Start steht. Im dritten Lauf war die Luft etwas draussen. «Ich wusste, dass ich nach vorne nichts ausrichten konnte, gleichzeitig drohte aber auch von hinten keine Gefahr», so Amweg.

Egli myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli war in Oberhallau schnellster 2-Liter-Formelpilot © myrally.ch

Platz 3 im SCRATCH ging zum dritten Mal in dieser Saison an 2-Liter-Pilot Michel Zemp auf seinem Norma M20FC Helftech. Dank zwei weiteren Podestplätzen (in Hemberg und Reitnau) hat Zemp in Oberhallau den zweiten Gesamtrang erfolgreich verteidigen können. «Hätte mir jemand vor der Saison gesagt, ich liege nach sechs von acht Rennen auf dem zweiten Gesamtrang, ich hätte es sofort unterschrieben», meint Zemp.

Hinter den Top 3 belegten Victor Darbellay (Nova NP01 Hartley) und Simon Hugentobler (Osella PA30) die Plätze 4 und 5. Einen Nuller gab es für Marcel Steiner. Der sechsmalige Schweizer Berg-Meister kam im ersten Lauf am Sonntagmorgen mit seinem Nova NP01 Helftech vor der Tarzankurve vom rechten Weg ab. «Ich war wohl 2, 3 km/h zu schnell», resümierte Steiner. Das Ergebnis: Schäden an der Karosserie, am Unterboden und an der Radaufhängung. «Ich hoffe, wir kriegen das alles wieder gebacken. Denn das Heimrennen am Gurnigel würde ich nur ungern verpassen.»

Bester Zweiliter-Pilot bei den Formelfahrzeugen war Slalom-Rekordtagessieger Philip Egli auf seinem Dallara F393. Nach dem ersten Lauf lag der gebürtige Glarner noch hinter dem Formel Renault 2.0 von Herausforderer Lionel Ryter. Im zweiten und dritten Durchgang fuhr er aber zwei Mal eine 1:15,6, womit er das Blatt noch wenden konnte. Dritter in dieser Klasse wurde Routinier Christian Balmer auf seinem Tatuus Formel Master.

Krieg myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Danny Krieg ist mit seinem VW Golf auf Titelkurs © myrally.ch

Bei den Tourenwagen setzte sich aus Schweizer Sicht einmal mehr Danny Krieg in seinem VW Golf Rally durch. Seinen Klassenrekord aus dem Vorjahr (1:22,22 min) verbesserte der Altendorfer schon im ersten Durchgang um 0,67 sec. Auch in den beiden anderen Läufen fuhr Krieg Zeiten unter 1:22 min. Damit war er aber nicht der einzige! Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Christoph Zwahlen (Porsche 997 GT3 Cup, E1 bis 4000 cm3) und Reto Steiner (Ford Escort Egmo, E1 bis 3500 cm3) setzten Krieg mächtig zu. Am Ende (in der Addition der zwei schnellsten Läufe) lag das Quartett gerade mal sechs Zehntelsekunden auseinander! Mit dieser weiteren Glanzvorstellung hat Krieg in beiden Disziplinen, Berg-Meisterschaft der Tourenwagen und Berg-Pokal, die Führung verteidigt.

Im Renault Classic Cup ging die Siegesserie von Rekord-Champion Thomas Zürcher auch in Oberhallau weiter. Michael Schläpfer und Philipp Krebs belegten die Plätze 2 respektive 3. Im gut besetzten Feld der TCR-Autos sicherte sich Sergio Kuhn auf Peugeot 308 den Klassensieg. Im KW Berg Cup, der seit Jahren in Oberhallau zum festen Bestandteil der Veranstaltung zählt, ging der Tagessieg an Patrick Orth vor Holger Hovemann und Marco Farrenkopf.

Für die richtige Kulisse für die spannenden Trainings- und Rennläufe sorgten dieses Wochenende 14'000 Zuschauer. Damit gehört der Jahrgang 2025 zu einem der besten Jahre für das Bergrennen Oberhallau. «Wir sind überwältigt von dem grossen Publikumsandrang und wir danken allen Zuschauerinnen und Zuschauern für ihren Besuch in Oberhallau», sagte OK-Präsident Sascha Schlatter.

Kuhn myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sergio Kuhn war im TCR-Feld der Schnellste in Oberhallau © myrally.ch

Alle CH-Klassensieger von Oberhallau im Überblick: Jessica Roth (Toyota GT86, A/ISA/R2/R3), Roland Graf (Toyota GR Yaris, SuperSérie Comp. bis 3000 cm3), Pierre Mürner (Porsche GT3, Super Série Comp. bis 3500 cm3), Markus Barnder (March 742, K bis 1600 cm3), Armin Buschor (BMW 320, K bis 2000 cm3), Alain Pfefferlé (Porsche Carrera RSR, K über 2000 cm3), Sergio Kuhn (Peugeot 308, TCR), Jürg Brunner (Renault Clio 2, RCC 2), Thomas Zürcher (Renault Clio 3, RCC 3), Christian Bartlome (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Danny Krieg (VW Golf Rally, E1 bis 2000 cm3), Jonas Magnin (Honda Civic, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Reto Steiner (Ford Escort Egmo, E1 bis 3500 cm3), Christoph Zwahlen (Porsche 997 GT3 Cup, E1 bis 4000 cm3), «Speedmaster» (BMW M3 GT3, E1 über 4000 cm3), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Beat Oertig (Peugeot 106, IS bis 1600 cm3), Arnaud Donzé (VW Golf, IS bis 2000 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 B5 Quattro, IS bis 3500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Christian Müller (Formel BMW, E2-SS bis 1600 cm3), Philip Egli (Dallara F393, E2-SS bis 2000 cm3), Markus Bosshard (GP3 Dallara, E2-SS über 2500 cm3), Antonino Scolaro (Nova NP03, E2-SC bis 1600 cm3), Michel Zemp (Norma M20FC, E2-SC bis 2000 cm3), Robin Faustini (Nova NP01 Emap, E2-SC bis 3000 cm3).

Und so geht es weiter:
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

* zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft

Oertig myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Beat Oertig gewann die Interswiss-Klasse bis 1,6 Liter © myrally.ch

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29.08.2025 Sieg mit Köpfchen, Kabelbinder und Klebeband
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Mathias Schläppi: Diese Berührung hatte Folgen und trotzdem gewann der Meiringer die 52. ADAC Rallye Oberehe © Dörrenbächer

Umjubelter Sieg in der Eifel: Mathias Schläppi fuhr bei der 52. ADAC Rallye Oberehe zu einem überzeugenden Erfolg. Insgesamt liess er 29 Fahrzeuge in seiner Klasse hinter sich. Hinzu kam ein starker 14. Platz in der Gesamtwertung.

Mathias Schläppi fährt seit der vergangenen Saison im Ravenol DMSB Rallye Cup. Und das mit Erfolg! Bei der 52. ADAC Rallye Oberehe sicherte sich der Meiringer souverän den Klassensieg. Neben Köpfchen und Fahrkünsten waren dieses Mal jedoch auch Kabelbinder und Klebeband gefragt. Auf der vierten WP traf der Peugeot 208 R2 vorne links eine Leitbake. In rot-weiss gehalten, sorgen diese im Inneren einer Kurve dafür, dass die Strecke an der Stelle nicht geschnitten wird. Wertvolle Sekunden gingen beim Kontakt mit der Hartplastik verloren – und auch die Fahrzeugfront wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die letzten Kurven ans Ende der Prüfung gerettet, wurde direkt nach der Zieldurchfahrt entsprechend Hand angelegt: Mit Tape und Kabelbindern flickten Mathias Schläppi und sein Co-Pilot Markus Kubiak die lädierte linke Front des Peugeot für die verbleibenden beiden Prüfungen. «Zum Glück ist ausschliesslich die Verkleidung betroffen gewesen. Das konnten wir in wenigen Minuten instand setzen», berichtet Schläppi.

Schläppis Chancen, die Meisterschaft zu gewinnen, stehen nach dem Erfolg sehr gut. Platz 1 bei 30 Fahrzeugen in der Klasse bedeuteten satte 9,83 Punkte. Damit sicherte sich Schläppi bei der Oberehe die beste Punkteausbeute aller Meisterschafts-Aspiranten. «Die Ausgangslage für die Meisterschaft ist vielversprechend. Aber es ist noch ein weiter Weg», mahnte der der Peugeot-Kutscher. Bereits am kommenden Wochenende steht die nächste Veranstaltung an: Die AvD Niederbayern Rallye (30. August) verspricht einmal mehr ein volles Teilnehmerfeld und stimmungsvolle Strecken.

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28.08.2025 Bergrennen Massongex abgesagt
Massongex Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Bergrennen Massongex wurde kurzfristig abgesagt

Kurz vor dem Wochenende erreicht uns noch eine schlechte Nachricht: Das Bergrennen Massongex findet nicht statt! Der Veranstalter hat auf seiner Facebook-Seite bekanntgegeben, dass er das Rennen trotz 80 Anmeldungen nicht durchführt.

«Die Mitglieder des Komitees bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir aus Sicherheitsgründen, die ausserhalb unserer Kontrolle liegen, gezwungen sind, das Rennen abzusagen.»

Das Rennen in Massongex hätte am 6./7. September stattfinden sollen – als siebter Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft. Weiter geht es nach dem Rennen in Oberhallau (an diesem Wochenende) nun also erst am 13./14. September am Gurnigel.

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28.08.2025 Bergrennen Oberhallau: Streckenvorstellung mit Michel Zemp

Am Wochenende findet in Oberhallau der sechste Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Wir stellen Ihnen die Strecke mit Hilfe von Michel Zemp, zurzeit Zweiter im Gesamtklassement, vor. Viel Spass beim Erkunden des exakt 3 Kilometer langen Parcours.

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27.08.2025 Vorschau Oberhallau: Der Streckenrekord wackelt gewaltig
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Robin Faustini peilt den nächsten Sieg und Rekord an © myrally.ch

Am Wochenende findet der sechste Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Oberhallau statt. Die zwei grossen Fragen lauten: Setzt Robin Faustini seine Siegesserie fort? Und gibt es auch in Oberhallau einen neuen Streckenrekord?

Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 geht in ihre entscheidende Phase. Vier Rennen innerhalb von drei Wochen stehen auf dem Programm: Oberhallau, Massongex, Gurnigel und Les Paccots. Oder wie es der sechsmalige Schweizer Berg-Meister Marcel Steiner sagt: «Zeit zum Verschnaufen – oder gar für Defekte – bleibt keine.»

Grosser Favorit auf den Tagessieg in Oberhallau (und damit kommen wir gleich ans Eingemachte) ist Robin Faustini auf seinem Nova NP01 Emap. Der Meisterschaftsführende hat gute Erinnerungen an das Rennen im Klettgau. 2021, damals noch auf Osella, feierte Faustini seinen ersten Tagessieg in Oberhallau, auch wenn das Rennen aufgrund der Pandemie keinen SM-Status hatte. 2022 belegte er dann den dritten Gesamtrang. Und im Vorjahr sicherte er sich nicht nur den Tagessieg, er gewann auch vorzeitig die Meisterschaft. Nur 2023 wollte es für den jungen Aargauer nicht so richtig laufen. Ein Wasserschaden verhinderte damals ein besseres Ergebnis.

Meister kann Faustini diesmal (noch) nicht werden. Selbst bei einem Nuller des ersten Verfolgers Michel Zemp (Norma M20FC Helftec) wäre der Kittel noch nicht geflickt. Trotzdem stellt sich auch in Oberhallau die Frage: Wer kann Faustini stoppen? Bei den bisherigen Rennen fuhr der Mann, der inzwischen auch schon bei zwölf Tagessiegen insgesamt steht, unwiderstehlich. In Hemberg betrug der Vorsprung 4,28, in Reitnau 1,54, in Anzère 2,923 und zuletzt in Les Rangiers 5,249 Sekunden. Zwei Mal hat er in dieser Saison schon den Streckenrekord geknackt. Und auch der von Oberhallau wackelt gewaltig: Im Vorjahr fuhr Faustini 1:08,179 min. Damals fehlten ihm etwas mehr als sechs Zehntelsekunden. Die hat er inzwischen sicher gefunden – wetten?

Zemp Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michel Zemp: Kann er seinen zweiten Platz verteidigen? © Eichenberger

Hinter Faustini liegen in der Meisterschaft mit Zemp und Victor Darbellay (Nova NP01 Hartley) überraschend zwei Zwei-Liter-Autos. Beide haben in dieser Saison schon mehrfach überzeugt. Zemp stand schon drei Mal auf dem Podium, Darbellay zwei Mal. Dahinter lauert mit Joël Volluz (Norma M20FC Judd), Thomas Amweg und Marcel Steiner (beide Nova NP01 Helftec) geballte Schweizer Berg-Power, wobei Volluz nach seinem Motorschaden in Les Rangiers auf das Rennen in Oberhallau verzichten muss. «Mir fehlen neue Teile für den Motor», meint der Walliser und hofft, dass er eine Woche später in Massongex wieder starten kann. Zu seinem ersten Einsatz in diesem Jahr kommt Simon Hugentobler. Der Vater von Robin Faustini, im Vorjahr Meisterschaftsdritter, nimmt in seinem Osella PA30 Platz.

Spannend wird es auch in der Formelklasse bis 2 Liter zwischen Roland Bossy (in einem neuen Tatuus F3 T-318), Philip Egli (Dallara F3) und dem schnellen Junior Lionel Ryter auf seinem Formel Renault 2.0, den er liebevoll «Eva» nennt… Und gespannt sein darf man auch auf den Ausgang in der TCR-Klasse. Dort sind für einmal acht Fahrzeuge gemeldet.

Bei den Tourenwagen heisst der Vorjahressieger Roger Schnellmann. Der Schwyzer und sein Mitsubishi Evo 8 werden aber dieses Jahr fehlen. Der ursprüngliche Plan, in Oberhallau einen «Test im Hinblick auf 2026» zu absolvieren, wurde verworfen. Auch der Zweitschnellste aus dem Vorjahr, Simon Wüthrich, wird nach seinem schweren Unfall in Les Rangiers fehlen. Damit schlüpft Danny Krieg mit seinem VW Golf Rally in die Favoritenrolle. Im Vorjahr fuhr der Altendorfer in 1:22,22 min bereits einen neuen Rekord in der E1 bis 2 Liter. Gut möglich, dass er diesen bei der diesjährigen Ausgabe toppt. Aber «Zurücklehnen» kann sich Krieg auf keinen Fall. Mit Fabien Houlmann (Peugeot 205), Dani Fauler (VW Golf 20V), Christian Bralla (Fiat X1/9) und Sébastien Coquoz (Opel Kadett GT/E) hat er klassenintern starke Konkurrenz. Und wenn es um den Gesamtsieg bei den Tourenwagen geht, ist da jederzeit auch noch mit Hermann Bollhalder (Opel Speedster), Reto Steiner (Ford Escort), Arnaud Donzé (VW Golf), Martin Oliver Bürki (BMW 320is), Christoph Zwahlen (Porsche 997 GT3 Cup), «Speedmaster (BMW M3 GT3) sowie Frédéric Neff (Porsche 997 GT 2 R) zu rechnen. Ach ja: Und dann ist da noch der junge Matthias Bischofberger auf seinem Porsche 997 GT3 Cup, der in Hemberg seine Berg-Premiere feierte und dem bei seinem zweiten Einsatz alles zuzutrauen ist.

Oberhallau Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Bergrennen Oberhallau bietet immer eine tolle Kulisse © Eichenberger

Zur Strecke: Die Strecke in Oberhallau misst exakt 3000 Meter. Der Höhenunterschied vom Start (Ausgangs Dorf Oberhallau) bis zum Ziel (Vordere Berghöfe) misst 157 Meter. Die durchschnittliche Steigung beträgt 5,2 Prozent. Am steilsten Ort geht es mit 6,5 Prozent den Berg hoch. Der absolute Streckenrekord hält immer noch Eric Berguerand in 1:07,56 min (= 159,86 km/h) aus dem Jahr 2022. Das Rennen in Oberhallau gehört zu den traditionsreichsten Bergrennen in der Schweiz. Die erste Ausgabe fand 1923 statt. Seit der Neuauflage 1966 ist Oberhallau Bestandteil des Schweizer Bergmeisterschafts-Kalenders.

Die ersten Trainings in Oberhallau starten am Samstag, 30. August, ab 7.30 Uhr. Zwischen 11.20 und 12.30 Uhr ist Mittagspause. Weiter geht es dann ab 12.30 bis 17.30 Uhr. Insgesamt sind drei Trainingsläufe geplant. Am Sonntag stehen drei Läufe (ab 7.30 Uhr) auf dem Programm. Die beiden besten Laufzeiten werden am Ende addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20.- Franken (im Vorverkauf 15.-), am Sonntag 30.- Franken (Vorverkauf 25.-). Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 40.- Franken (Vorverkauf 35.-). Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei. Auch der Parkplatz ist gratis.

Mehr über das Bergrennen Oberhallau erfahren Sie unter https://bergrennen-oberhallau.ch/

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2025
14./15. Juni, Hemberg und La Roche – La Berra
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

*zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft

KW Berg Cup Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch der KW Berg Cup ist wieder mit mehr als 50 Autos dabei © Eichenberger

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26.08.2025 Zweite Auflage des Porsche-Tests mit Sportec und Marcel Fässler
Burkard Action Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sportec bietet auch diese Jahr einen Sichtungstest an © Porsche

Der Porsche-GT3-Sichtungstest von Sportec in Zusammenarbeit mit Auto Sport Schweiz 2024 war ein voller Erfolg. Auch dieses Jahr bietet das Team aus Höri (ZH) mit Marcel Fässler, «Head of Sportec Racing», einen solchen Test an.

Im vergangenen Herbst hat die Sportec AG mit Sportchef Marcel Fässler in Zusammenarbeit mit Auto Sport Schweiz einen Sichtungstest für Nachwuchsfahrer ausgeschrieben. Vier Fahrer durften damals in Misano in einem Porsche 992 GT3 Cup fleissig Runden drehen. Weil der Test sehr erfolgreich abgelaufen ist und sich damals mit Ethan Ischer auch ein Fahrer für das diesjährige Programm von Sportec im Porsche Sports Cup Suisse aufgedrängt hat, wird der Test am 21./22. Oktober wiederholt. Diesmal allerdings nicht in Misano, sondern auf der ehemaligen GP-Rennstrecke von Le Castellet in Südfrankreich.

Jeder Fahrer kriegt 4 Outings à jeweils 20-25 Minuten. Nach jedem Run gibt es eine Daten- und Videoanalyse. Im vierten Outing wird eine Qualifikation simuliert. Dafür werden dann auch frische Reifen aufgezogen.

Der Test richtet sich an 16- bis 22-Jährige. Eine Rennlizenz vom Typ Kart INT respektive Auto NAT ist Voraussetzung. Es werden maximal vier Teilnehmer respektive Teilnehmerinnen zugelassen. Die Kosten belaufen sich (inkl. Versicherung) auf 7900.- Franken pro Teilnehmer respektive Teilnehmerin.

Marcel Faessler Sportec Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Will jungen Fahrern eine Chance geben: Ex-Le-Mans-Sieger Fässler © Sportec

Der Hintergrund dieses Sichtungstests: Der Wechsel in den Automobilrennsport gestaltet sich oft schwierig. Ganz egal, ob man nun vom Kartsport kommt oder sich mit Simracing einen Namen gemacht hat. Um die ersten Schritte zu erleichtern, bietet dir Sportec Racing aus Höri (ZH) in Zusammenarbeit mit dem Verband Auto Sport Schweiz eine Möglichkeit an, dein Können unter Beweis zu stellen. Fühlst du dich angesprochen und bist du bereit, das nächsthöhere Level zu erreichen, dann schick deine Bewerbungsunterlagen inkl. motorsportlichem Lebenslauf an marcel.faessler@sportec.ch (mit cc an eichenberger@motorsport.ch).

Zum Porsche Sports Cup Suisse: Der Porsche Sports Cup Suisse ist eine gute Gelegenheit für junge Talente, um in den professionellen Motorsport einzusteigen. Der PSCS ist mit vernünftigem Budget realisierbar und wird auf hohem Niveau betrieben. In der Rennserie wird anspruchsvolle Fahrleistung angestrebt. Bei guter Leistung innerhalb des Porsche Sports Cup Suisse können sich die jungen Talente für namenhafte Hersteller interessant machen.

  • Wann: 21. / 22. Oktober 2025
  • Wo: Circuit Paul Ricard
    2760 Rte des Hauts du Camp
    83330 Le Castellet (FRA)
  • Ablauf: 4 Outings à 20 bis 25 min.
    Data- und Video-Analyse nach den jeweiligen Runs
    Quali-Sim mit neuen Reifen
  • Kosten: CHF 7900.- (inkl Versicherung)
  • Teilnehmerzahl: Max. 4 Teilnehmer (Alter von 16-22 Jahren)
Le Castellet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Diesmal findet der Test in Le Castellet statt © Eichenberger

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25.08.2025 Weekend-Report 25/2025
Ellis Philip 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Ellis liegt in den USA weiterhin auf Titelkurs © IMSA

Auch am vergangenen Wochenende gab es international Schweizer Erfolge zu feiern. Mit seinem dritten Sieg hat sich vor allem Philip Ellis in der IMSA in eine gute Ausgangslage für eine erfolgreiche Titelverteidigung gebracht.

Die DTM 2025 geht in die entscheidende Phase. Und es wird definitiv spannend. Bei noch zwei ausstehenden Rennen (Red Bull Ring und Hockenheim) liegen an der Spitze vier Fahrer, die nur durch sechs Punkte voneinander getrennt sind. Leider ist kein Schweizer darunter. Bester Eidgenosse ist Ricardo Feller auf Rang 13. Auch am Sachsenring hat der gebürtige Aargauer gepunktet. Dank einer starken Aufholjagd fuhr der Land-Pilot im ersten Rennen von Startplatz 19 auf Rang 6. Im zweiten Rennen verpasste er als 16. die Punkte. Sein bisher bestes Wochenende erlebte Fabio Scherer. Als Achter und Elfter holte der Ford-Mustang-Fahrer aus Engelberg zum ersten Mal an einem Wochenende in beiden Rennen Punkte. Emil Frey Racing, das mit dem Briten Jack Aitken mitten im Titelkampf steckt, erzielte erneut zwei Podestplätze. In der Teamwertung liegt man weiter auf Rang 4 – in Schlagdistanz zum den Top 3. Die Siege am Sachsenring gingen beide an Porsche-Manthey-Pilot Ayhancan Güven.

Der Zuger Philip Ellis hat in der IMSA-Meisterschaft einen grossen Schritt in Richtung erfolgreiche Titelverteidigung gemacht. Der Mercedes-Fahrer feierte am Wochenende in Virgina seinen dritten Saisonsieg in der GTD mit einem knappen Vorsprung. Auf Ellis warten noch zwei Rennen: in Indianapolis und Road Atlanta.

Fabio Scherer Sachsenring 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabio Scherer punkte erstmals an einem Wochenende zwei Mal © ADAC DTM

Auch die European Le Mans Series geht in die entscheidende Phase. In Spa wurde am Wochenende der vierte Lauf ausgetragen. Zum dritten Mal in dieser Saison stand Louis Delétraz in der LMP2 ProAM auf dem Podium – diesmal als Dritter. Die Meisterschaftsführung hat der Genfer leider eingebüsst. Mit drei Punkten Rückstand ist aber weiterhin alles möglich. Für das beste Schweizer Ergebnis in der GT3 sorgte Kessel Racing auf Rang 3. In der LMP3 konnte das Schweizer Team CLX trotz eines Nullers die Tabellenführung behaupten. Im ebenfalls in Spa ausgetragenen Le Mans Cup kamen vier Schweizer respektive Schweizerinnen unter die Top 12: Die Siegerin des letzten Rennens, Léna Bühler, wurde Fünfte. Der Basler Miklas Born belegte Rang 6. Axel Gnos kam als Neunter ins Ziel. Und Samir Ben wurde Zwölfter. In der Meisterschaft bleiben Cédric Oltramare und David Droux gemeinsam auf Platz 5 die besten Schweizer.

Lauter Schweizer Siege gab es in der FIA F4 CEZ auf dem Slovakia-Ring. Die beiden ersten Rennen gewann Maffi Racing (mit Kiril Kutskov), im dritten Rennen feierte Jenzer Motorsport einen Dreifachsieg. Vor dem Finale in Brünn liegt Jenzer-Pilot Gino Trappa (aus Argentinien) mit 35 Punkten Vorsprung in Führung. Der einzige Schweizer im Feld, Andreas Lo Bue, erzielte als bestes Ergebnis einen sechsten Platz.

Lena Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Léna Bühler war auch in Spa beste Schweizer Cup-Pilotin © Archiv Bühler

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22.08.2025 Matt Corbi : Formel 4 statt Kart
Matt Corbi FFSA Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Matt Corbi (7. von links) beim Shootout in Magny-Cours © Archiv Corbi

Matt Corbi (15) will in der französischen Formel 4 durchstarten. Die erste Runde in der Driving Academy «Volant F4» hat er schon einmal erfolgreich bestanden.

Matt Corbi (15) hat sein Talent in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft immer wieder aufblitzen lassen. Zuletzt 2024 beim Rennen in 7 Laghi. Dort teilte Corbi bei den Senioren die Konkurrenz ein und sicherte sich einen lupenreinen «Grand Slam». 2022 war er noch bei den Super Minis unterwegs. Auch dort hinterliess Corbi einen starken Eindruck. Unvergessen bleibt sein «Grand Slam» beim Finale in Wohlen. Am Ende des Jahres war er Gesamtzweiter hinter Spirit-Teamkollege Dan Allemann.

International hat Corbi ebenfalls viele Erfahrungen gesammelt – u.a. in der FIA-EM in den Kategorien OKJ und OK. Auch dieses Jahr wollte der Teenager aus Bassecourt eigentlich nochmals im Kart durchstarten. Aber Probleme mit den Reifen und im Motorenumfeld veranlassten den Jurassier, die Saison abzubrechen, um sich auf eine neue Herausforderung zu konzentrieren: die Formel 4.

Anfang Juli hat Corbi deshalb bei der Driving Academy «Volant F4» in Magny-Cours (FRA) teilgenommen – und sich aus insgesamt 60 Teilnehmenden für die Viertelfinals qualifiziert. Dieses findet am 1./2. September statt. Von den 32 Fahrern und Fahrerinnen, die sich dafür qualifiziert haben, kommen die Top 12 ins Halbfinale, das am 3. September auf der Agenda steht. Überstünde Corbi auch diese Hürde, dürfte er im Finale (Top 6) vom 22.-25. September teilnehmen. Der Gewinner des Finales gewinnt eine komplette Saison in der französischen Meisterschaft FFSA Académie F4 im Wert von 150’000 Euro!

Mehr Infos zum «Volant F4», das u.a. vom ehemaligen Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve betreut wird, erfahren Sie unter diesem Link.

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Corbi fuhr 2024 noch vereinzelt in der autobau SKM © Eichenberger

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19.08.2025 Bergrennen Massongex: Einschreibefrist verlängert!
Massongex Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Die Schweizer Berg-Meisterschaft geht in die entscheidende Phase. Mit den Bergrennen Oberhallau (31.8.), Massongex (7.9.), Gurnigel (14.9.) und Les Paccots (21.9.) steht innerhalb von drei Wochen ein wahres Marathon-Programm bevor. Während Oberhallau bereits die provisorische Startliste veröffentlicht hat (siehe Anhang), hat Massongex die Anmeldefrist verlängert. Neu können sich Fahrer und Fahrerinnen noch bis Donnerstag, 28. August (24.00 Uhr), einschreiben.

Mehr Infos gibt es unter www.coursedecotedemassongex.ch

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19.08.2025 Was macht eigentlich Albin Mächler?
Albin Maechler 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Offiziell ist Albin Mächler nie zurückgetreten © Eichenberger

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Albin Mächler?

Wenn er etwas macht, dann macht er es richtig. Halbe Sachen sind Albin Mächler zuwider. Das betrifft nicht nur den Rennsport. Dem hat er als Aktiver Ende 2018 den Rücken gekehrt. Zumindest vorläufig. Denn Mächler stellt eines klar: Offiziell habe er den Helm noch nicht an den berühmten Nagel gehängt. «Ich befinde mich in einer Pause», meint er Augen zwinkernd. Oder anders gesagt: Er hat zu seiner alten Liebe zurückgefunden: dem Mountainbike.

Der heute 62-jährige Mächler zählt in den Achtzigerjahren zu den ersten «Bikern», die die Berge hochgekraxelt und mit vollem Speed wieder runtergefahren sind. Apropos Speed: Dieser liegt Albin, der als jüngstes von sieben Kindern in Altendorf (SZ) aufgewachsen ist, im Blut. Bevor er die ersten Mountainbike-Rennen absolviert, zählt er zu den besten Skirennfahrern seiner Region. «Ich stand schon auf den Skiern, da konnte ich noch gar nicht laufen», sagt Mächler.

Zum Automobilrennsport kommt der Schwyzer, der heute in Wangen (SZ) eine schmucke Garage betreibt, erst in der Lehre. «Das muss 1984 gewesen sein. Ich habe als Karosseriespengler gearbeitet und bin mit meinem Autobianchi zum Slalom nach Lignières gefahren. 1985 habe ich dann am Fiat Uno Cup teilgenommen.» Danach ist – motorsportlich gesehen – eine «mächlersche» Pause angesagt. Mountainbike und Skirennsport stehen im Vordergrund. 2002 kehrt Albin zum Slalom zurück. Zuerst mit einem Citroën Saxo, dann mit einem eigens aufgebauten BMW 318is. Dieser steht noch heute fahrbereit in der Garage. Wirklich zur Sache geht es für Mächler, der zwischendurch auch mal in der Mini Challenge fährt, ab 2011. «Da rückte der Plan, die Berg-Meisterschaft der Tourenwagen zu gewinnen, in den Fokus.»

2013 erfüllt er sich diesen Traum mit einem BMW 1er M-Coupé. 2014 doppelt er (wieder in der SuperSerie) mit einem 4er-BMW nach. Mit selbigem gewinnt er auch 2015 – jeweils immer vor Robert Wicki, der drei Mal in Serie Zweiter wird. «Ich habe nie einen Hattrick angestrebt», sagt Mächler. «Ich war zu dieser Zeit einfach im ‹flow› und alles lief wie am Schnürchen.»

2016 wechselt Mächler seinen fahrbaren Untersatz abermals. Doch der M2er (nach E1-Reglement) bereitet Sorgen. Obwohl die Technik mit der im M4 identisch sei, «und wir viel Aufwand betrieben haben», so Mächler, kommt der dreimalige Tourenwagen-Meister nicht so richtig in Fahrt. Immer wieder streikt die Software – bis Mächler die Freude verliert und die vorläufig letzte Pause einlegt. Ob er nochmals zurückkommt? 2019 liebäugelt er mit der Berg-EM. Doch das Hin und Her mit dem Performance factor wirkt abschreckend, auch wenn Mächler ein Befürworter ist: «Eigentlich wäre das eine gute Sache.» Im Moment ist er zufrieden – auf dem Mountainbike. Aber eben: Was heisst schon «im Moment» im Leben eines Albin Mächlers?

Albin Maechler Oberhallau 2015 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Albin Mächler 2015 in Oberhallau mit seinem BMW M4 © Kaufmann

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18.08.2025 Bergrennen Les Rangiers: Faustini trocknet auch die EM-Konkurrenz ab
Steiner Faustini Zemp myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 im Jura: Steiner, Sieger Faustini und Zemp © myrally.ch

Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 wird zur One-Man-Show. Auch in Les Rangiers war Robin Faustini unschlagbar. Nicht einmal der mehrfache Europameister Christian Merli vermochte ihn zu stoppen. Bei den Tourenwagen siegte Christoph Zwahlen – nach einem üblen Crash von Simon Wüthrich.

Was war das für ein Rennen! Die 80. Ausgabe des Klassikers St-Ursanne – Les Rangiers wird als Rennen mit zahlreichen Unterbrechungen in die Geschichtsbücher eingehen. Erst am Sonntagabend um 20 Uhr hatten alle Teilnehmenden ihre beiden Läufe absolviert. Bis alle Fahrer und Fahrerinnen ihre Pokale entgegen genommen haben, war es längst stockdunkel…

Für zwei längere Unterbrechungen sorgten die beiden Tourenwagen-Cracks Stephan Burri (VW Scirocco) und Simon Wüthrich (VW Golf). Für beide endete Les Rangiers mit einem Unfall, wobei vor allem Wüthrich die Schutzengel auf seiner Seite hatte. Im ersten Lauf war der Emmentaler in 2:07,289 min noch der schnellste Tourenwagenfahrer. Im zweiten kam er nur bis zum «Grippon», der schnellsten Stelle der Strecke. «Das Auto hat sich schon kurz nach dem Start schwammig angefühlt», erzählt Wüthrich. «Vor der Unterführung brach dann plötzlich das Heck aus und ich schlug in einem stumpfen Winkel rechts in die Leitplanke ein und von dort über die Fahrbahn nach links in die Mauer.» Wüthrich konnte dem Wrack trotz eingedrücktem Dach unverletzt entsteigen. «Die Saison ist gelaufen – das Auto ein Totalschaden», bilanzierte der bis dato Führende der Schweiz Tourenwagen-Meisterschaft. Auch für Burri ist die Saison 2025 gelaufen. Wie schon in Anzère verformte er seinen Scirocco auch im Jura. «Bei der Anfahrt zur Garage ist auch mir das Heck ausgebrochen», sagt Burri. Nach einem Einschlag rechts in die Leitschienen landete auch der Exil-Berner in der Mauer – allerdings nicht so vehement wie Wüthrich. «In Anzère hatte ich mir bei einem ähnlichen Unfall vorne rechts alles kaputt gemacht; diesmal ist das Auto vorne links zerstört.»

Wuethrich Cornevaux Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hatte viel Glück im zweiten Lauf: Simon Wüthrich © Cornevaux/Eichenberger

Um bei den Tourenwagen zu bleiben: Schnellster mit einem Dach überm Kopf war am Ende ein alter Bekannter – Christoph Zwahlen. Dem Porsche-Fahrer und ehemaligen Slalom-Meister gelang im ersten Durchgang in 2:07,640 min ein absoluter Traumlauf. Auch im zweiten Rennlauf blieb Zwahlen unter der 2:10er-Marke, womit er mit einer Gesamtzeit von 4:16,875 min mehr als zwei Sekunden schneller war als Danny Krieg in seinem VW Golf Rally, der als Einziger neben Zwahlen auch zwei Mal unter 2:10 min blieb. Krieg hat als Klassensieger in der E1 bis 2 Liter somit weitere 25 Punkte auf sein Konto geschaufelt und ist nach dem Aus von Wüthrich nun neuer Tabellenführer bei den Tourenwagen. Im (ungleichen) Kampf um die dritte Position bei den Tourenwagen-Piloten setzte sich «Speedmaster» auf seinem BMW M3 GT3 gegen Sébastien Coquoz in seinem Uralt-Opel-Kadett um gerade mal 0,27 Sekunden durch. Während «Speedmaster» damit die hubraumstärkste Klasse der E1 gewann, sicherte sich der Walliser Coquoz (hinter Krieg) Platz 2 in der E1 bis 2 Liter. Beide fuhren im ersten Durchgang ebenfalls unter 2:10 min.

Während für die Tourenwagen-Fahrer die 2:10 min eine Art Schallmauer darstellt, war bis am Wochenende bei den Sportwagen eine Zeit von unter 1:45 min eine Seltenheit. Erst zwei Schweizer hatten zuvor eine 1:43 min gefahren: Robin Faustini (1:43,012 min) und Marcel Steiner (1:43,003 min), beide 2023. Gestern Sonntag fiel der Schweizer Rekord. Und zwar deutlich. Faustini fuhr im ersten Durchgang 1:41,381 min und verbesserte sich abends, als die Temperaturen wieder etwas kühler waren, nochmals auf 1:40,589 min. Damit verpasste der Aargauer zwar den Streckenrekord von Christian Merli aus dem Jahr 2022 (1:39,201 min), die Zeit von Faustini (und vor allem die Verbesserung gegenüber 2024: 2,4 Sekunden) zeigt aber deutlich, wie gut das Paket des Gesamtführenden zurzeit ist. Zweitbester Schweizer war Steiner mit 1:44,381 und 1:43,225, womit er in der Addition mehr als fünf Sekunden auf Faustini einbüsste. «Wir haben noch viel Arbeit vor uns», sagt Steiner. «Aber nach Osnabrück ist das das zweite gute Ergebnis, das mich zuversichtlich stimmt.»

Zwahlen myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
SM-Tourenwagen-Sieger Christoph Zwahlen auf seinem Porsche © myrally.ch

Zwischen Faustini und Steiner schob sich noch der Deutsche Alexander Hin im ehemaligen Merli-Osella. Weil Hin aber für die Schweizer Meisterschaft keine Punkte kriegt, durfte sich Steiner 20 Zähler gutschreiben lassen. Und Platz 3, wenn man so will, ging an Michel Zemp. Dessen Leistung im 2-Liter-Norma kann eigentlich nicht hoch genug gewertet werden. Der gebürtige Luzerner liess es nach einer 46er-Zeit im ersten Lauf im zweiten Durchgang nochmals fliegen und fuhr eine Zeit von 1:45,480. Damit war er nicht nur schneller als 2-Liter Konkurrent Victor Darbellay (+ 4,4 sec), er war auch fast gleich schnell wie Joël Volluz im 3-Liter-Nova-Judd. Der Walliser lag bei Halbzeit in 1:45,419 min noch auf Podestkurs, musste im zweiten Lauf dann aber aufgrund eines Motorenproblems die Segel streichen.

Schnellster Pilot bei den Formelfahrzeugen bis 2-Liter war aus Schweizer Sicht der ehemalige Les-Rangiers-Sieger Roland Bossy im Formel-3-Dallara. Platz 2 ging in dieser Disziplin an Frédéric Fleury auf seinem Dallara-Formel-3. Dritter wurde – und damit bester Formel-Renault-Pilot – Anthony Gurba.

Weil Les Rangiers als einziges Rennen auf Schweizer Boden auch zur Europa-Meisterschaft zählt, war der Vergleich mit den besten Piloten Europas natürlich ebenfalls sehr interessant. Wobei auch hier Faustini die Oberhand behielt. Allerdings muss man hierzu sagen, dass die EM-Teilnehmer mit Restriktoren gefahren sind. «Uns fehlen etwa 120 bis 130 PS auf die Schweizer Spitze», rechnete der dreimalige Les-Rangiers-Sieger Christian Merli vor. Dieser lag nach dem ersten Lauf noch hinter dem Belgier Corentin Starck, drehte den Spiess aber noch um und verwies Starck und Kevin Petit in der EM-Wertung auf die Plätze 2 und 3. Faustinis Gesamtzeit aus den beiden Läufen betrug 3:21,970 min, die von Merli 3:24,082 min. «Es war hart heute gegen die Turbos», gab der mit einem Cosworth-Mader-V8 im Heck seines Nova Proto angetriebene Südtiroler zu. «Kompliment am Robin – er fuhr heute wirklich super und wir wussten eigentlich schon vor dem ersten Lauf, dass er für uns unerreichbar ist.»

In der Tourenwagen-EM setzte sich der mit tschechischer Lizenz fahrende Urner Ronnie Bratschi durch. In 1:53,522 min stellte der Mitsubishi-Pilot eine neue Bestmarke auf. Der bisherige Rekord lag bei 1:55,030 min – aufgestellt von Reto Meisel. Der wurde am Wochenende hinter Bratschi Zweiter. Auch seine Zeit (1:54,218 min) lässt sich sehen.

Bratschi Meisel myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die schnellsten EM-Tourenwagenfahrer: Ronnie Bratschi/Reto Meisel © myrally.ch

Im Renault Classic Cup (bis 2 Liter) setzte sich einmal mehr Thomas Zürcher gegen Michael Schläpfer und Philip Krebs durch. Der schnellste TCRler war EM-Teilnehmer Jérôme Nicolet. Der Peugeot-Pilot hatte sich seinen «Klassensieg» wahrlich verdient, verbrachte er vor Les Rangiers doch Tage damit, die Elektronik seines Peugeot 208 auf die Reihe zu kriegen.

Alle CH-Klassensieger von Les Rangiers im Überblick: Sylvain Chariatte (Honda Integra, SuperSérie bis 3000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, SuperSérie Competition bis 4000 cm3), Franz Salzmann (McLaren /65 LT, SuperSérie Competion über 4000 cm3), Josué Galeuchet (Peugeot 206, ISN), Erich Stäheli (Dacia Logan, A), Yan Montavaon (Citroën C2, R2), Michaël Burri (Hyundai i20 Rally2, R5), Arnaud Biaggi (Opel Kadett C GT/E, Historic Classic), Thomas Zürcher (Renault Clio 3, RCC bis 2000 cm3), Denis Wolf (Renault Clio, RCC über 2000 cm3), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Werner Rohr, Toyota Corolla AE 86, IS bis 1600 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW320is, IS bis 2000 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Nicolas Cattin (Porsche 991 GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, TCR), Valentin Dähler (MiniCooper, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Danny Krieg (VW Golf Rally, E1 bis 2000 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Lionel Bellon (BMW E36, E1 bis 3000 cm3), Mario Bertocchi (BMW E36, E1 bis 3500 cm3), Christoph Zwahlen (Porsche 911/997 GT3 Cup, E1 bis 4000 cm3), «Speedmaster» (BMW M3 GT3, E1 über 4000 cm3), Samuel Métroz (Formel Arcobaleno, E2-SS bis 1600 cm3), Roland Bossy (Dallara Formel 3, E2-SS bis 2000 cm3), Michaël Rollat (Spire GT3, E2-SC bis 1600 cm3), Michel Zemp (Norma M20 FC, E2-SC bis 2000 cm3), Robin Faustini (Nova NP01, E2-SC bis 3000 cm3).

Und so geht es weiter:
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

* zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft

Merli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schnellster EM-Teilnehmer: Christian Merli © Eichenberger

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14.08.2025 Junior-Meisterschaft: Noch zwei Fahrer mit weisser Weste
Lionel Ryter Reitnau 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lionel Ryter: Kann er diesmal auch am Ende der Saison lachen? © Eichenberger

Die Schweizer Junior-Meisterschaft in den Disziplinen Slalom/Berg macht gerade Pause. Zeit für ein kurzes Update – denn an Spannung mangelt es beim Nachwuchs definitiv nicht.

Lionel Ryter oder Alessandro Grispino? Nach sechs von acht Bewerben liegen die beiden Slalom/Berg-Junioren mit dem Punktemaximum von 150 Zählern Kopf an Kopf in Führung. Beide kennen das Gefühl bereits: Grispino hat in dieser Saison die Schweizer Slalom-Meisterschaft angeführt und diese in Chamblon dann auch souverän gewonnen. Ryter lag im vergangenen Jahr bei den Junioren schon einmal in Führung. Ein Nuller am Gurnigel wegen eines technischen Defekts (und weil am Ende nur zwei Läufe gefahren wurde) hinderten ihn aber am Titelgewinn. Statt Ryter triumphierte damals Jannis Jeremias. Statt einem Formelwagen stand ein Tourenwagen ganz oben.

Ein Szenario, das sich auch dieses Jahr abspielen könnte. Allerdings bräuchte Grispino (wie Jeremias 2024) die Mithilfe von «Oben». «Aus eigener Kraft kann ich nicht gewinnen, solange jeder von uns bei jedem Rennen voll punktet», sagt Grispino. «Ganz einfach, weil am Ende bei Punktgleichheit das bessere Ergebnis im SCRATCH ausschlaggebend ist. Und da liegt Lionel mit seinem Formel Renault natürlich immer vor mir.»

Trotzdem ist die Sache natürlich erst nach den letzten beiden Rennen am Gurnigel (14.9.) und in Les Paccots (21.9.) gegessen. Dass einer der beiden einen technischen Defekt erleidet, ist immer denkbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Renault Clio von Grispino stehen bleibt, ist nach den Erfahrungen aus den vergangenen Monaten aber doch etwas geringer. «Wir hatten mit ‹Eva› (so nennt Ryter seinen Formel Renault) immer wieder Probleme. Ich hoffe, dass der Wagen bis zum Schluss hält.»

Alessandro Grispino Reitnau 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alessandro Grispino: Den Slalom-Titel hat er schon gewonnen © Eichenberger

Im Kampf um Platz 3 hat sich Steven Chiquita auf seinem BMW E30 in eine gute Position gebracht, nachdem er beim ersten Slalom in Frauenfeld einen Nuller kassierte. Dieser wird «Mini-Chik» als Streichergebnis gewertet. Denn bei vier Slaloms und vier Bergrennen wird das jeweils schlechteste Ergebnis jeder Disziplin gestrichen. Nur zwei Punkte hinter Chiquita liegt Hugo Mascaro (ebenfalls BMW E30) auf Platz 4 im Ranking. Auch er hat einen Nuller als Slalom-Streichergebnis. Zwischen diesen beiden wird es also noch sehr spannend werden. Auch (oder weil) die beiden in derselben Klasse direkt gegeneinander antreten (E1 bis 2500 cm3).

Glatte 100 Punkte, also zehn weniger als Mascaro, hat Yannik Stampfli auf seinem Renault Clio. Auch er hat einen Nuller als Slalom-Streichergebnis. Weil er in derselben Kategorie fährt wie Grispino, wird er, vorausgesetzt der Slalom-Meister patzt nie, auf 120 Punkte kommen (abzüglich dem zweiten Streichergebnis). Das wird für einen Podestplatz nicht reichen, ist für den 24-jährigen Berner, der parallel auch als Streckenkommissar tätig ist, aber dennoch ein Erfolg. Auf den Positionen 6 bis 10 folgen: 6. Anthony Gurba, Formel Renault (97 Punkte); 7. Grégoire Huguenin, Renault Clio RS (81); 8. Mario Schöpfer, VW Polo (70); 9. Bryan Favre, VW Polo (68); 10. Ursanne Salomon, Formel Renault (40). Vorjahresmeister Jeremias liegt auf Rang 11. Das hat aber auch seinen guten Grund: Jeremias hat auf die Slaloms verzichten müssen, weil er Abschlussprüfungen hatte. Sein erstes Rennen bestritt er zuletzt in Anzère. Dort holte er gleich mal die maximale Punktzahl von 25. Die Prüfungen hat er übrigens souverän bestanden – Gratulation!

Einer, der bisher auf seinen 25 Punkten aus dem ersten Rennen von Frauenfeld sitzengeblieben ist, ist Nolan Vuilleumier. In Anzère beklagte er einen Motorschaden. Zuerst schien es, als sei die Saison für den Jurassier gelaufen. Doch in Les Rangiers, ein Rennen, das nicht zum Junior-Championat zählt, tauchte Vuilleumier mit einem breiten Grinsen auf. «Wir konnten den Schaden beheben. Wenn es keine weiteren Probleme gibt, kann ich die Rennen am Gurnigel und ins Les Paccots auch noch fahren.»

Steven Chiquita Reitnau 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Steven Chiquita liegt wie im Vorjahr auf Podestkurs © Eichenberger

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13.08.2025 Bergrennen Les Rangiers: Streckenvorstellung mit Arnaud Donzé

Samstag/Sonntag findet in Les Rangiers der fünfte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Wir stellen Ihnen die Strecke von St-Ursanne hinauf zum Col des Rangiers mit Hilfe von Lokalmatador Arnaud Donzé vor. Bitte lassen Sie sich von den Blumentöpfen bei 0:45 min nicht stören. Die sind bis Freitag weg…

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12.08.2025 Vorschau St-Ursanne – Les Rangiers: Alles bereit für den Saisonhöhepunkt
Merli Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Merli: EM-Leader und Favorit auf den Gesamtsieg © Cornevaux

Zum 80. Mal findet am kommenden Wochenende das legendäre Bergrennen St-Ursanne – Les Rangiers statt. Der fünfte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft ist gleichzeitig auch der einzige EM-Lauf auf Schweizer Boden.

Am Wochenende steht ein Klassiker auf dem Programm: Zum 80. Mal findet im Jura das Bergrennen St-Ursanne – Les Rangiers statt. 222 Teilnehmende haben sich eingeschrieben; 185 für die Schweizer Berg-Meisterschaft, 37 für die FIA Berg-Europa-Meisterschaft – darunter auch die drei Erstplatzierten des Gesamtklassements bei den Rennwagen: Christian Merli (148 Punkte), Kevin Petit (134) und Fausto Bormolini (127,5).

Um bei der Europa-Meisterschaft zu bleiben: Fünf Schweizer haben sich in Les Rangiers für die EM-Wertung angemeldet. Allen voran Reto Meisel mit seinem Mercedes-Benz SLK 340 (in der Gruppe 1), Fabien Houlmann mit seinem Peugeot 205 (Gruppe 3), Jérôme Nicolet mit seinem TCR-Peugeot (Gruppe 4) sowie die beiden Gruppe-1-Teilnehmer Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift) und Martin Bächler (VW Lupo). Dazu gesellt sich der mit tschechischer Lizenz fahrende Ronnie Bratschi (Mitsubishi Evo 7) in der Gruppe von Meisel. Apropos Meisel: Der Aargauer ist in der Europa-Meisterschaft als Achter der Bestplatzierteste Schweizer nach acht von elf Läufen.

Faustini Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Robin Fasutini: Holt er im Jura seinen vierten Saisonsieg © Eichenberger

Kommen wir zur Schweizer Berg-Meisterschaft: Dort spricht nach vier von neun Läufen vieles für Robin Faustini. Der Vorjahresmeister ist mit seinem Nova Proto Emap bisher ungeschlagen. Zuletzt hat er in Reitnau und in Anzère die Streckenrekorde pulverisiert. Im Vorjahr fuhr er in Les Rangiers in 1:43,061 min nicht nur Bestzeit, er gewann das Rennen vor seinem Vater zum ersten Mal. Dieses Jahr geht er mit einer leichten Hypothek ins Rennen. Vor zehn Tagen hatte Faustini beim Bergrennen in Osnabrück einen Unfall. «Bis Freitag wird das Auto aber wieder wie neu sein», bestätigt Faustini. «Wir mussten einen Grossteil der Front ersetzen und auch die Lenkung wieder in Ordnung bringen. Mental hat mir der Unfall nicht zugesetzt. Ich weiss, was falsch gelaufen ist und dass ich für einen Moment zu früh auf dem Gas war. Wir haben auch schon einen klaren Plan für die drei Trainingsläufe. Ich bin also sehr zuversichtlich.»

Zu den ersten Verfolgern Faustinis gehören der im Gesamtklassement auf Rang 2 liegende Joël Volluz (Norma M20FC Judd) sowie Marcel Steiner und Thomas Amweg (beide Nova Proto Helftec) in der 3-Liter-Klasse. Nur Aussenseiterchancen haben diesmal die beiden schnellen Zwei-Liter-Piloten Michel Zemp (Norma M20FC Helftec) und Victor Darbellay (Nova Proto Hartley). «Wenn es ein Rennen gibt, bei dem wir aufgrund der Performance keine Chance gegen die 3-Liter-Autos haben, dann ist das Les Rangiers», sagt Zemp, der in der Meisterschaft nur sechs Punkte hinter Volluz auf Rang 3 liegt – direkt vor Darbellay.

Klarer Favorit für den Klassensieg bei den Formelautos bis 2 Liter ist Lokalmatador Roland Bossy. Der 63-Jährige aus Porrentruy dürfte mit seinem Tatuus Formel 2 in Abwesenheit von Lionel Ryter ganz klar vorne liegen. An Erfahrung mangelt es ihm ja auch nicht. Bossy hat schon zigmal am Bergrennen Les Rangiers teilgenommen. 2001 sowie 2003 war er mit seinem Formel 3000 Gesamtsieger.

Wuethrich Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Leader bei den Tourenwagen: Simon Wüthrich © Eichenberger

Bei den Tourenwagen sieht die Situation bei Halbzeit wie folgt aus: Leader Simon Wüthrich (VW Golf) will sein Punktekonto natürlich weiter aufstocken. Unter normalen Umständen sollte ihm das in der E1 bis 3,5 Liter auch gelingen. Aber aufgepasst: Bei nur zwei Rennläufen (die addiert werden) darf man sich keinen Fehler leisten. Denn gross ist der Vorsprung von Wüthrich nicht. Nur drei Punkte hinter ihm liegt Markenkollege Danny Krieg (E1 bis 2 Liter). Und auch der schnelle Arnaud Donzé (ebenfalls VW Golf) ist mit nur zehn Punkten Rückstand eine latente Gefahr. Von den drei schnellsten Tourenwagen-Piloten aus dem Vorjahr ist lediglich Frédéric Neff mit seinem Porsche 997 GT2 R dabei. Der Jurassier fuhr im Vorjahr eine Bestzeit von 2:10,773 min – schneller war damals nur der abwesende Roger Schnellmann und der furchtlose Opel-Kadett-Pilot Sébastien Coquoz, der als schnellster Zweiliter-Fahrer die 2:10er-Marke knackte und auch dieses Jahr zu den ganz heissen Eisen gehört.

Unter den rund vierzig lokalen Fahrern werden auch zwei Rallyefahrer dabei sein: Schweizer Meister Michaël Burri (Hyundai i20 N Rally 2) und Jean-Marc Salomon (Ford Fiesta R5).

Eine Wehrmutstropfen gibt es trotz des imposanten Startfeldes für das Publikum: Der Veranstalter hat (leider) kommunizieren müssen, dass der Bereich «Kleiner Susten» in diesem Jahr nicht zugänglich sein wird.

Zur Strecke: Die Strecke von St-Ursanne nach Les Rangiers misst 5,180 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 350 Meter. Die durchschnittliche Steigung 6,8 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält der Südtiroler Christian Merli in 1:39,201 min (= 188,0 km/h) aus dem Jahr 2022. Rekordsieger beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers ist Simone Faggioli mit neun Gesamtsiegen – vor Fredy Amweg (7), Marcel Tarres (6), Lionel Régal (5) und Jo Siffert (4). Von den aktuell am Start stehenden Schweizer Piloten sind Roland Bossy und Marcel Steiner mit je zwei Siegen die erfolgreichsten Teilnehmer.

Los geht es in St-Ursanne am Samstag, 16. August, ab 7.00 Uhr mit den ersten Trainings. Insgesamt sind drei Trainingsläufe geplant; der letzte startet um 15 Uhr. Am Sonntag stehen zwei Läufe (ab 7.00 Uhr) auf dem Programm. Die beiden Laufzeiten werden am Ende addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20.- Franken (oder Euro), am Sonntag 25.- Franken (oder Euro). Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 30.- Franken (oder Euro). Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei. TCS-Mitglieder haben bei Vorlage ihrer Mitgliedskarte Vergünstigungen.

Mehr über das Bergrennen Les Rangiers erfahren Sie unter https://rangiers.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2025
14./15. Juni, Hemberg und La Roche – La Berra
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

*zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft

Meisel myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der einzige Auftritt in der Schweiz: Reto Meisel © myrally.ch

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11.08.2025 Weekend-Report 24/2025
DTM Podium Nuerburgring 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Was für ein Podium! Zwei Mal Emil Frey vor Ricky Feller (r.) © Emil Frey Racing

Schweizer Tag bei der DTM am Nürburgring! Im ersten Rennen feierte Emil Frey Racing einen Doppelsieg – vor dem Überraschungsdritten Ricardo Feller.

Der Start in die zweite DTM-Saisonhälfte hätte für Emil Frey Racing kaum besser verlaufen können. Auf der ehemaligen GP-Strecke am Nürburgring, wo das Schweizer Team jahrelang Mühe hatte, gelang beim fünften Lauf endlich der ersehnte Durchbruch. Bereits im Qualifying stellte das Team seine Stärke eindrucksvoll unter Beweis: Jack Aitken sicherte sich seine dritte Pole-Position der Saison, dicht gefolgt von Teamkollege Thierry Vermeulen auf Platz 2. Ben Green komplettierte die starke Teamleistung mit dem vierten Startplatz.

Im Rennen konnte EFR die starke Performance dann bestätigen. Zwar geriet Aitken nach den Boxenstopps unter Druck von Ricardo Feller im #29 Audi, der sich zunächst die Spitze schnappte. In Runde 29 schlug dann aber Aitkens Stunde: Mit einer entscheidenden Attacke holte sich der Brite die Führung zurück. Kurz darauf nutzte auch Ben Green seine Chance – nachdem er sich im Duell mit Marco Wittmann den dritten Platz gesichert hatte, überholte der DTM-Rookie auch noch den Audi von Feller. Mit den beiden Emil-Frey-Ferraris auf den Plätzen 1 und 2 sowie Feller auf Platz 3 war der Schweizer Tag in der Eifel perfekt!

Jack Aitken Nuerbrurgring 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Erster Doppelsieg für Emil Frey Racing in der DTM © Emil Frey Racing

Das Kontrastprogramm folgte jedoch prompt: Am Sonntag präsentierte sich ein völlig anderes Bild für Emil Frey Racing. Aitken, der durch den Sieg kurz die Meisterschaftsführung übernommen hatte, musste sich mit Startplatz 16 begnügen. Auf dieser Position beendete er nach einer Kollision mit Feller dann auch das Rennen – direkt hinter Green, der (aus Schweizer Sicht) als Einziger einen Punkt holte. In der Meisterschaft liegt Aitken nun auf Platz 2 (hinter Leader Lucas Auer), EFR ist in der Teamwertung Vierter.

Grosse Erleichterung herrschte auch bei Feller. «Wir haben es geschafft! Das fühlt sich klasse an, hier am Nürburgring endlich den ersten Podestplatz der Saison feiern zu können», meinte der Land-Pilot. «Unsere Strategie ist einfach perfekt aufgegangen. Als das Boxenstopp-Fenster aufging, sind wir direkt reingekommen und konnten danach den Peak vom Reifen optimal nutzen. In der entscheidenden Phase des Rennens machten wir so entscheidende Zeit gut auf unsere Konkurrenz. Das war ausschlaggebend dafür, dass wir die Führung übernehmen und um die Podestplätze kämpfen konnten.» Keine Punkte gab es für Fabio Scherer. Der Engelberger musste sich mit den Rängen 18 und 19 zufrieden geben.

Für positive Schlagzeilen sorgte auch Bruno Bader. Der Thurgauer Dragster-Pilot hat es auch im fortgeschrittenen Alter von 64 Jahren noch voll drauf. Beim zweiten Lauf zur Europa-Meisterschaft im schwedischen Tierpe besiegte Bader nicht nur den als Favoriten geltenden David Vegter aus den Niederlanden, der Schweizer Pro-Mod-Veteran holte sich im Viertelfinale auch den Sieg gegen den Einheimischen Andreas Arthursson. Erst im Halbfinale war für Bader dann Schluss.

Bruno Bader 2 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Bader scheiterte in Schweden erst im Halbfinale © Eichenberger

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08.08.2025 Nachruf Diego Bernhard
Diego Bernhard Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Diego Bernhard, 1967–2025

Am 18. Juli ist der Tessiner Diego Bernhard im Alter von 58 Jahren verstorben. Der Rennfahrer aus Losone war mehrere Jahre in der Schweizer Rennszene aktiv. 15 Jahre lang in Folge hat er u.a. an der Arosa ClassicCar teilgenommen. Zuletzt 2024 mit seinem Ford Escort RS2000.

Zum Rennsport kam Bernhard als knapp Vierzigjähriger. Dank seines Freundes Roberto Servalli, der ihm sein erstes Auto geliehen hatte. Bernhard fuhr bei Bergrennen zuerst mit einem Alfa Romeo 2000 GTV, später mit einem roten Opel Kadett C, wobei er mehrere Male in der E1 bis 2500 cm3 gewann. Allein beim Bergrennen in Oberhallau war er von 2014 bis 2019 jeweils Schnellster in seiner Klasse. Nach der Pandemie nahm Bernhard, der im Tessin die Firma CassinaTech, ein Unternehmen, das auf Gipskartonplatten spezialisiert ist, leitete, vermehrt mit seinem weissen Escort in der historischen Klasse teil. Sein Hobby teilte er in den vergangenen Jahren auch mit seinem Sohn Sandro, der mit seinem blauen Fiat X1/9 vereinzelt bei Slaloms angetreten ist – u.a. beim Heimrennen in Ambri 2025.

«Ich habe Diego vor einigen Jahren auf dem Rennplatz kennengelernt», erinnert sich BMW-Pilot Tom Huwiler. «Er war ein richtiger Lebemann. Ich weiss noch, wie die TK’s ihn in Hemberg mal nicht fahren lassen wollten und wir über Nacht das komplette Benzinmanagement angepasst haben. Danach hatten wir eigentlich immer einen sehr guten Draht zueinander.» Auch Christian Darani erinnert sich gerne an seinen Tessiner Kollegen, der wie er für die Squadra Corse Quadrifolgio startete. «Diego war ein grossartiger Mensch mit einem grossen Herz – stets bescheiden, immer lächelnd und freundlich.» Ähnlich beschreibt ihn auch Teamkollege Christian Bralla. «Diego war ein einfacher und bodenständiger Typ. Er hatte ein sonniges Gemüt und war vor allem ein guter Freund. Er wird uns als Mensch und als Fahrer sehr fehlen.»

Bernhard hinterlässt seine Lebensgefährtin Corinne, seine Kinder Valerie und Sandro sowie sein Vater Franco und seine Schwester Tatjana. Auto Sport Schweiz spricht der Familie, den Verwandten und Freunden des Verstorbenen sein aufrichtiges Beileid aus.

Diego Bernhard Arosa Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Diego Bernhard auf seinem Ford Escort RS2000 in Arosa ©myrally.ch

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06.08.2025 Elia Pappacena: Im Eiltempo zum GT4-Titel
Elia Pappacena 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pappacena steht nach acht von zwölf Rennen als GT4-Meister fest © Porsche

2021 wurde Elia Pappacena (18) Schweizer Kart-Meister bei den Junioren. Danach fuhr er (bis 2024) in Italien. In diesem Jahr gewann er vorzeitig den GT4-Titel im Porsche Sports Cup Suisse. Auto Sport Schweiz hat mit dem Rudolfstetter über seinen Umstieg in den Automobilrennsport geredet.

Es scheint, als hättest du es mit dem Gewinn des GT4-Titels im Porsche Sports Cup Suisse eilig gehabt. Obwohl noch vier Rennläufe auf dem Programm stehen, stehst du bereits als Gewinner fest. Hast du damit vor der Saison gerechnet?
Elia Pappacena:
Nein, vor der Saison sicher nicht. Ich habe ja auf dieses Jahr neu vom Kart- in den Automobilrennsport gewechselt. Deshalb wusste ich nicht, wo genau ich stehen werde. Aber nach dem ersten, spätestens zweiten Rennwochenende war mir klar, dass ich es schaffen kann.

Der Umstieg vom Kart ins Rennauto hat dich offenbar nicht vor eine unlösbare Aufgabe gestellt?
Es war schon eine grosse Umstellung. Und besonders viel Zeit zum Testen hatte ich nicht. Vor dem ersten Rennen in Portimão sass ich lediglich einen halben Tag in Anneau du Rhin und zwei Tage in Mugello im GT4-Porsche. Aber ich habe mich relativ schnell zurecht gefunden.

Welche Kart-Erfahrung hat dir beim Umstieg geholfen?
Das Gefühl fürs Bremsen und Gas geben. Auch habe ich im Kart schon vieles über den Umgang mit den Reifen gelernt. Vor allem, wenn es darum geht, mit neuen Reifen rasch eine gute Zeit zu fahren. Was mir aus dem Kartsport auch hilft, ist die Linienwahl, also eine saubere Arbeit am Lenkrad.

Elia Pappacena Imola 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pappacena im Porsche GT4: Oft alleine auf weiter Flur © Porsche

Wie schwierig ist es, das richtige Set-Up zu finden? Da hast du im Auto ja mehr Möglichkeiten als im Kart?
Wir haben für jede Strecke ein unterschiedliches Set-Up. Wir beginnen aber meistens mit einer neutralen Abstimmung und arbeiten dann von dort aus weiter. Grundsätzlich hat man auch im Kart verschiedene Möglichkeiten. Der Unterschied zum Auto ist dieser: Wenn ich im Kart in eine falsche Richtung gegangen bin, habe ich zwei, drei Zehntel verloren. Im Auto ist es deutlich mehr.

Hast du schon eine Ahnung, wie es 2026 weitergeht? Folgt für dich als offizieller Porsche-Junior automatisch der Aufstieg in die GT3 mit Hilfe von Porsche Schweiz?
Nein, da ist nichts garantiert. Natürlich möchte ich gerne den nächsten Schritt machen, aber da ist noch nichts in Stein gemeisselt.

Würdest du den Weg, den du eingeschlagen hast, auch anderen Kartpiloten in deinem Alter empfehlen?
Ich habe in meinem letzten Jahr als Kartpilot annähernd 200'000 Franken ausgegeben. Insofern unterscheiden sich die Mittel, die ich für eine GT4-Saison im Porsche Sports Cup Suisse brauche, nicht wesentlich von denen, die ich als Kartfahrer benötigte. Was ich als besonders wichtig erachte: Wer umsteigen will, soll sich einem guten Team anschliessen, um möglichst viel Erfahrung zu sammeln. Ich zum Beispiel profitiere enorm von AMAG First und dem Wissen von Fredy Barth. Rückblickend stellt sich die Frage: Ob man als guter Kartfahrer nicht gleich direkt ins GT3-Auto wechseln soll…

Fährt die Angst vor Schäden, die im Porsche natürlich massiv teurer sind als im Kart, bei dir mit? Schliesslich können solche Schäden das Budget arg belasten.
(Lacht.) Wenn ich meinem Vater vor einem Rennen in die Auge schaue, dann wird es mir bewusst. Wenn die Startampel dann aber ausgeht, denke ich nicht mehr daran.

Pappacena Elia 2021 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2021 gewann Pappacena die Schweizer Kart-Meisterschaft © Eichenberger

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05.08.2025 Weekend-Report 23/2025
Patric Niederhauser Magny 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Patric Niederhauser hat weiter intakte Titelchancen © GTWC

Patric Niederhauser wahrt mit einem weiteren Podestplatz seine Titelchancen in der GT World Challenge. Jean-Luc d’Auria gewann in Italien sein erstes Rennen in der hiesigen GT-Meisterschaft.

Auf der Rennstrecke von Magny-Cours fand am Wochenende der vierte Lauf zum Sprint-Cup der GT World Challenge Europe statt. In zwei spannenden Rennen setzten sich die Teams Grasser Racing und Garage 59 durch. Patric Niederhauser und sein Teamkollege Sven Müller bestätigten ihre gute Form einmal mehr und belegten die Ränge 2 und 5. Der Berner, der seine Karriere bei Jenzer Motorsport begann, wahrte damit alle Chancen im Titelkampf. Vor dem Finale in Valencia (19.-21. September) liegt «Nidi» im Rutronik-Porsche nur 9,5 Punkte hinter dem führenden Duo Weerts/van der Linde.

Das zweite Rennen am Sonntag ging an das Duo Marvin Kirchhöfer/Benjamin Goethe. Die beiden, die bereits in Misano gewonnen hatten, holten sich ihren zweiten Sieg in Folge, nachdem sie dem ständigen Druck des erneut sehr starken Lamborghini #63 standgehalten hatten. Der mit Schweizer Lizenz fahrende Kirchhöfer liegt in der Meisterschaft auf Rang 4 zehn Punkte hinter Niederhauser.

Beim IMSA-Rennen in Road America sicherte sich BMW bei den Prototypen dank Philipp Eng/Dries Vanthoor vor Marco Wittmann/Sheldon van der Linde einen Doppelsieg – den zweiten nach Indianapolis 2023. Für Louis Delétraz verlief das Wochenende weniger glatt. Der Genfer musste sich mit Platz 9 begnügen, weit entfernt von den zu Beginn der Saison mit Wayne Taylor Racing geäusserten Ambitionen. Philip Ellis, der zweite Schweizer Vertreter auf der Strecke, belegte als 38. in der Gesamtwertung den zehnten Platz in der GTD. Ellis liegt in der Gesamtwertung weiter mit knapp 100 Zählern Vorsprung in Führung.

Seinen ersten Sieg in der italienischen GT-Meisterschaft feierte Jean-Luc d’Auria. Im Vorjahr noch im GT Masters unterwegs fuhr der Mercedes-Pilot in Imola mit seinem niederländischen Partner Lin Hodenius allen davon und sicherte sich mit 30 Sekunden den Sieg. Auch in der Klasse ProAM stand ein Schweizer auf dem Podium: Leonardo Gorini

(Ferrari 296 GT3) auf Rang 2.

Jean Luc d Auria Imola 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jean-Luc d'Auria (links) gewann in Imola © CIGT

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04.08.2025 Bergrennen Osnabrück: Gute Schweizer Bilanz trotz Faustini-Unfall
Darbellay Osnabrueck 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schnellster bei den 2-Liter-Sportwagen: Victor Darbellay © myrally.ch

Ein Dutzend Schweizer hat am Wochenende am Bergrennen Osnabrück (D) teilgenommen. Und trotz des Unfalls von Robin Faustini hat die Schweizer Delegation stark abgeschnitten.

Nach dem nassen ersten Rennlauf am Sonntagmorgen fiel die Entscheidung beim 57. Int. ADAC-Bergrennen Osnabrück 2025 in den bei guten Bedingungen absolvierten Läufen 2 und 3. Als Gesamtsieger in der Addition der zwei besten Laufzeiten ging wie im Vorjahr der Deutsch-Slowene Patrik Zajelsnik in einem wie in der Schweiz nach offenem Reglement bei den E2-Sportwagen bis drei Liter eingeteilten Nova Proto Turbo hervor. Den zweiten Rang und den Sieg im EM-Klassement mit gedrosselter Leistung und leicht höherem Gewicht holte der Franzose Sébastien Petit vor seinem jüngeren Bruder Kevin und dem Spanier Joseba Iraola Lanzagorta (alle Nova NP01 Turbo). Der nach zwei Durchgängen führende Christian Merli rollte kurz nach dem Start zum entscheidenden Finallauf mit einem technischen Defekt, vermutlich Kupplungsschaden, an seinem NP01 aus und fiel so auf P7 ab. Ob er Zajelsnik geschlagen hätte, lässt er offen. «Mich interessierte nur die EM-Wertung, die verlorenen Punkte ärgern mich.»

Für die Speerspitze der Schweizer Bergrennfahrer war schon früh Feierabend: Robin Faustini musste nach einem Unfall im ersten Trainingslauf zusammenpacken. «Die Strecke wies dieses Jahr mehrere Belagswechsel auf und war in dieser einen Kurve extrem rutschig. Natürlich ist es am Ende mein Fehler, aber ich bin das erste Training ohne Risiko und nicht anders als alle anderen bisherigen Rennen angegangen. Wir sind nicht hier, um Tiere zu streicheln… Schade, diese Strecke scheint mir einfach kein Glück zu bringen», rapportierte Faustini.

Steiner Osnabrueck 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Erfolgserlebnis: Platz 2 für Marcel Steiner © myrally.ch

Nach dem Unfall Faustinis hielten Marcel Steiner im Nova NP01 Helftec («Es kommt langsam») als Gesamtfünfter sowie Klassenzweiter hinter Zajelsnik und Joël Volluz im Nova Judd V8 als hinter ihm auf P6 bzw. P3 Platzierter die Schweizer Flagge hoch.

Einen überlegenen Klassensieg feierte auch Victor Darbellay im Nova bei den Zweiliter-Sportwagen (9. gesamt). Derweil setzte sich Andreas Helm mit einem schnellen dritten Lauf in VW Polo um 18 Tausendstel in seiner 11 Wagen starken Klasse durch. Manuel Santonastaso fuhr seinen BMW E21 in der Gruppe 3b zum 2. Rang (4 Autos), Benoît Farine seinen Ex-Zürcher-Tatuus F4 Evo bei den 2-Liter-Rennwagen zum 4. und Stephan Burri den noch dem Anzère-Crash reparierten Scirocco in der 3a zum 5. Platz.

Für Reto Meisel endete das Rennen in Osnabrück als drittschnellster Tourenwagenfahrer hinter Sieger Ronnie Bratschi sowie dem Polen Grzegorz Rozalski. Meisel hatte Glück, einen Leitplankenkontakt in Lauf 2 nur mit Zeitverlust überstanden zu haben, er vergab dadurch aber den möglichen Sieg, fuhr er doch in Lauf 3 eine um sieben Tausendstel schnellere Zeit als Bratschi in Lauf 2. Dessen um 1,1 Sekunden besserer Rekord von 2019 blieb somit bestehen.

Text: Peter Wyss

Helm Osnabrueck 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Andreas Helm feierte im VW Polo einen Klassensieg © myrally.ch

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31.07.2025 Damenpokal: Maissen bei Halbzeit vorne
Maissen Franziska Ambri 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Franziska Maissen in ihrem Citroën Saxo VTS © Eichenberger

20 Rennfahrerinnen und Co-Pilotinnen haben sich im zum zweiten Mal ausgetragenen Damenpokal eingeschrieben. Bei Halbzeit führt die fleissigste Kutscherin: Franziska Maissen – vor Jessica Roth und Tamara Schöpfer.

Wie im Vorjahr, als der Damenpokal zum ersten Mal durchgeführt wurde, möchten wir Sie an dieser Stelle über den Zwischenstand informieren. Ausserdem soll diese News auch dazu dienen, dass die Ladies, die sich eingeschrieben haben und deren Ergebnisse nicht automatisch erfasst werden, ihre Resultate einreichen möchten.

Fakt ist: Stand Ende Juli führt Franziska Maissen (Citroën Saxo VTS) den Damenpokal 2025 mit 198 Punkten an. Überraschend kommt das nicht. Maissen hat an allen Slaloms und bisherigen Bergrennen teilgenommen und dort immer fleissig gepunktet. Da im Damenpokal nicht nur die einzelnen Ergebnisse ausschlaggebend sind, sondern es auch für die Bedeutung der Meisterschaft und die Anzahl der Gegner Punkte gibt, hat sich Maissen allein durch die Teilnahme an bisher zehn Rennen 50 Punkte gutschreiben lassen können.

Roth Jessica Bure 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jessica Roth liegt bei Halbzeit auf Platz 2 © Eichenberger

Auf Platz 2 folgt mit 141 Zählern Jessica Roth. Die Fahrerin eines Toyota GT86 hat bereits an sieben Rennen 2025 teilgenommen. Auch sie hat also schon zahlreiche «Standardpunkte» eingefahren. Platz 3 belegt zurzeit VW-Golf-Pilotin Tamara Schöpfer mit 138 Punkten. Die Vorjahresdritte hat wie Roth fünf Slaloms und (bisher) zwei Bergrennen bestritten. Vierte im Gesamtklassement ist eine weitere Berg/Slalom-Spezialistin: Sabrina Fankhauser mit 80 Punkten auf dem Toyota Yaris von Lebenspartner Mark Husistein. Rang 5 geht nach jetzigem Stand an Rallye-Beifahrerin Marion Tapparel, die ihre 63 Punkte an der Seite von Eddy Tapparel bei bisher drei VHC-Rallyes sammelte.

Nochmals zur Erinnerung: Die an REGionalen oder ausländischen Veranstaltungen (INT) erzielten Resultate müssen bis zum 1. November des laufenden Jahres (mit Kopie der offiziellen Ranglisten) mitgeteilt werden, ansonsten können die betreffenden Punkte nicht gutgeschrieben werden. Resultate aus den Schweizermeisterschaften (Slalom, Berg, Rallye) werden automatisch gutgeschrieben. Der Damenpokal wird mit Resultaten ausgewertet, welche vom 1. Januar bis zum 1. November 2025 erzielt werden. Später eingereichte Ergebnisse (oder Rennen) werden nicht berücksichtigt.

Schoepfer Tamara Ambri 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wie im Vorjahr auf Rang 3: Tamara Schöpfer © Eichenberger

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30.07.2025 Bergrennen Osnabrück mit zahlreichen Schweizer Top-Piloten
Bergrennen Osnabrueck 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Vor zwei Jahren hiess das Podest: 1. Steiner, 2. Volluz, 3. Faustini

Am Wochenende findet in Osnabrück das internationale ADAC-Bergrennen statt. Am Start steht auch ein Dutzend Schweizer – darunter Hochkaräter wie Robin Faustini, Marcel Steiner und Joël Volluz.

Vor zwei Jahren lautete das Podium beim Bergrennen in Osnabrück: 1. Marcel Steiner, 2. Joël Volluz, 3. Robin Faustini. Dass es am kommenden Wochenende – wenngleich in anderer Reihenfolge – wieder so ausgehen könnte, ist denkbar, aber eher unwahrscheinlich. Absoluter Top-Favorit auf den Sieg im hohen Norden Deutschlands ist der Südtiroler Christian Merli auf seinem Nova Proto NP01. Trotzdem werden die Schweizer Bergspezialisten auch dieses Jahr wieder ein Wörtchen mitreden. Allen voran Robin Faustini, der in der laufenden SM-Saison noch ungeschlagen ist.

Zu den Schweizer Piloten, die in Osnabrück am Start stehen, gehören:
Robin Faustini, Nova Proto NP01 (E2-SC-3000)
Marcel Steiner, Nova Proto NP01 (E2-SC-3000)
Joël Volluz, Norma M20 FC (E2-SC-3000)
Victor Darbellay, Nova Proto NP01 (E2-SC-2000)
Benoît Farine, Tatuus F4 Evo (E2-SS-2000)
Reto Meisel, Mercedes SLK340 (Pf1)
Stephan Burri, VW Scirocco (Pf3a)
Christian Yerly, Cupra Leon TCR (Pf3a)
Manuel Santonastaso, BMW 320 E21 (Pf3b)
Jérôme Nicolet, Peugeot 308 TCR (Pf4)
Hervé Villoz, Renault Clio Evo (Pf4a)
Andreas Helm, VW Polo (Pf5a)

Meisel, Nicolet und der für Tschechien startende Ronnie Bratschi fahren um EM-Zähler. Der Rest um Pokale in den einzelnen Klassen und um eine gute Vorgabe in der Osnabrück–Les Rangiers Trophy, in der die Gleichmässigkeit zählen wird (siehe Link).

Einen Livestream gibt es unter diesen Links:
Samstag Trainings- und Qualifikationsläufe unter www.youtube.com/live/IGA73CmIoKc
Sonntag Rennen und Siegerehrung (ein Ereignis!) unter www.youtube.com/live/TmZwcj8mbrk

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30.07.2025 Rally del Ticino 2025 kürzer als sonst
Rally del Ticino 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Rally del Ticino ist dieses Jahr deutlich kürzer als 2024 © Eichenberger

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft macht am 26./27. September Halt im Tessin. Der vierte Lauf ist allerdings kürzer als üblich und gilt deshalb 2025 nur als Rallye Typ 3.

Wenn das Wetter passt, ist die Rally del Ticino Ende September ein absolutes Highlight im Schweizer Motorsport-Kalender. Im Vorjahr säumten nicht nur zahlreiche Zuschauer und Zuschauerinnen die Prüfungen, es standen auch mehr als 20 Rally2-Fahrzeuge am Start. Dieses Jahr wird die Zweitagesveranstaltung am 26./27. September verkürzt ausgetragen. Nach einer Ausgabe 2024 mit acht Sonderprüfungen gibt es dieses Jahr im Tessin nur noch fünf gewertete Prüfungen. Die Gesamtkilometerzahl sinkt damit von 81 auf 58,7 Kilometer.

Nach einer ersten Nacht-Sonderprüfung, die am Freitagabend im Industriegebiet von Balerna ausgetragen wird, bestreiten die Teams die beiden üblichen Sonderprüfungen Valcolla und Isone, jeweils zweimal. Die Zielankunft wird erneut in Mendrisio gefeiert.

Durch die reduzierte Kilometerzahl gilt die Rally del Ticino 2025 als «Rallye Typ 3» (50–79 km, min. 4 Sonderprüfungen), bei denen der Sieger 10 Punkte (gegenüber 22 für Typ 1) sowie die Klassenpunkte (max. 8 Punkte) erhält, also insgesamt maximal 18 Punkte (gegenüber 32 für Typ 1).

Für die Meisterschaft hat das möglicherweise Konsequenzen. Falls das zurzeit führende Duo Mike Coppens/Christophe Roux auch im Tessin am Start steht und diese Rallye auch gewinnt, können die beiden Walliser bei ihrem Heimspiel vom 23.-25. Oktober nicht mehr eingeholt werden, da es in diesem Jahr kein Streichergebnis gibt.

Weitere Infos (auch zur Anmeldung bis 17.9.2025 möglich) gibt es unter diesem Link.

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30.07.2025 Weekend-Report 22/2025
Buemi Sebastien London 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi (rechts) wurde in London Dritter © Formula E

In London ging am Wochenende die Formel-E-Saison 2024/2025 zu Ende. Aus Schweizer Sicht sorgte Sébastien Buemi mit Rang 3 im Finale für ein versöhnliches Ende.

Am Wochenende ging in London die Formel-E-Saison 2024/2025 zu Ende – aus Schweizer Sicht mit einem Erfolgserlebnis. Sébastien Buemi, am ersten Renntag noch 16. startete im zweiten Rennen von Position 19 und wurde sensationell Dritter. Damit ist der Waadtländer nach seinem Sieg in Monaco und Platz 3 in Jakarta zum dritten Mal in diesem Jahr auf dem Podium gestanden. Um in der Meisterschaft noch an Edoardo Mortara vorbeiziehen zu können, hätte Buemi vier Punkte mehr gebraucht. So beendete er die Saison als Gesamtzwölfter. Mortara belegte in der Endabrechnung (mit 88 Punkten) den neunten Schlussrang. Der Genfer sicherte sich in London mit Platz 6 ein weiteres Top-Ergebnis, wurde aber im Gesamtklassement noch von seinem Teamkollegen Nyck de Vries eingeholt. Für Nico Müller, den dritten Schweizer in der Formel E, endete die Saison mit gemischten Gefühlen. Einem 15. Platz am Samstag folgte eine Kollision mit dem bereits als Meister festgestandenen Oliver Rowland am Sonntag… In der Endabrechnung bedeutete das für Müller Rang 15. Teamkollege Jake Dennis wurde Siebter. Die Siege in London gingen auf das Konto des Neuseeländers Nick Cassidy, der dadurch in der Meisterschaft noch auf Platz 2 vorgestossen ist – knapp vor dem ehemaligen Sauber-Piloten Pascal Wehrlein.

Die totale Jenzer-Dominanz gab es beim vierten Lauf zur FIA Formel 4 CEZ in Most (CEZ). Das Team aus Lyss gewann nicht nur alle drei Rennen, man führt mit dem Argentinier Gino Trappa und dem Tschechen Max Karhan auch die Meisterschaft souverän an. Im ersten und zweiten Lauf standen nur Fahrer aus dem Team von Jenzer Motorsport auf dem Podest. Im dritten Rennen spielte der Österreicher Simon Schranz (Renauer Motorsport) als Dritter den Party-Crasher. Bester und einziger Schweizer war der 15-jährige Andreas Lo Bue (Maffi Racing) als Sechster in Lauf 3.

Jenzer Jungs Most 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In Most standen lauter Jenzer-Fahrer auf dem Podium © Jenzer Motorsport

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28.07.2025 Nachruf Robert Hahn
Robert Hahn Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Robert Hahn, 1943-2025

Am Dienstag, 24. Juni, ist der Rennfahrer und ehemalige Formel-1-Mechaniker Robert Hahn aus Frauenfeld 81-jährig an den Folgen eines Hirnschlages gestorben. 1968, in der Belle Epoque im Rennsport, konnte Robert Hahn seinen Bubentraum verwirklichen. Der damals 24-Jährige wurde Rennmechaniker. Von 1968 bis 1974 betreute er die Formel-1-Fahrer Jo Bonnier und Jo Siffert sowie die Formel-2-Fahrer Jo Vonlanthen, Roland Salomon und Kurt Müller auf vielen Rennstrecken in Europa und Amerika.

Nach einem Intermezzo bei der Firma Sulzer in Winterthur eröffnete er 1977 die Garage Hahn an der Bahnhofstrasse in Frauenfeld als offizieller Alfa-Romeo-Vertreter. Hahn fuhr aber auch selber Rennen – ab 1985 mit einem Gruppe-C3-Rennwagen des Winterthurers Jo Marquart. Höhe- und Endpunkt seiner späten Passion war 1995 der Gewinn des Trofeo Alfa Romeo auf einem Argo JM-21 Alfa Romeo. 2023 hat er zusammen mit dem Basler Christof Ditzler seine Biografie in Buchform veröffentlicht: «Schlaflos im Renntransporter».

Roberts Sohn Elio ist schon vor Jahren in die Fussstapfen seines Vaters getreten. Sei als passionierter Alfa-Mechaniker/Fahrer oder im Kart. Seit dieser Saison ist er wieder in der Rotax-Meisterschaft in der DD2 Masters unterwegs. Robert Hahn hinterlässt seine Frau Eveline und neben Elio auch noch die beiden Töchter Romana und Annina. Freunden und Hinterbliebenen spricht Auto Sport Schweiz sein tiefes Mitgefühl aus.

Text: Elio Crestani

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25.07.2025 Ex-Berg-Junior-Meister gewinnt Suzuki Swiss Racing Cup
Rico Thomann 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rico Thomann gewann den Suzuki Swiss Racing Cup 2025 © Eichenberger

2019 wurde Rico Thomann (31) Schweizer Junioren-Meister am Berg. In diesem Jahr gewann er zum ersten Mal den Suzuki Swiss Racing Cup.

Rico Thomann kennt das Gefühl, wenn man am Ende der Saison ganz oben auf der Rangliste steht. 2019 sicherte er sich den Titel in der Schweizer Junioren-Meisterschaft am Berg. In dieser Saison war er die Nummer 1 im erstmals privat organisierten Suzuki Swiss Racing Cup. Der Triumph ist Thomann nicht in den Schoss gefallen. Seit Jahren gehört er zum festen Inventar des Suzuki-Cups. Im Vorjahr wurde er hinter Sandro Fehr Gesamtzweiter. In Ambri gewann er damals sein erstes Rennen. 2023 belegte er noch Rang 6 in der Endabrechnung. «Der Suzuki Cup ist hart umkämpft», sagt Thomann. «Es hat seine Zeit gedauert, ehe ich ganz vorne angekommen bin.»

2025 hat Thomann von Anfang an geführt. Mit zwei Laufsiegen in Frauenfeld und einem weiteren Triumph in Bière legte der Winterthurer los wie die Feuerwehr. Und es hätte eigentlich noch besser kommen können: In Bière verlor er den Sieg im ersten der beiden Rennen nur deshalb, weil er eine Pylone erwischte. Denn die Zeit von 3:00,6 min hätte auch im ersten Lauf zum Sieg gereicht. «Dasselbe ist mir auch in Ambri passiert», sagt Thomann. «Auch dort fuhr ich am Samstag Bestzeit. Aber auch dort hatte ich leider einen Torfehler.»

Die Entscheidung um den Gewinn der Meisterschaft fiel im zweitletzten Rennen in Chamblon. Zwar reichte es dort «nur» zu Platz 2 im ersten Rennen, aber weil der direkte Konkurrent Michaël Béring am Samstag lediglich Siebter wurde, durfte Thomann die Sektkorken knallen lassen. «Ich weiss, dass ich es noch besser machen kann», meint Thomann. «Ich war nicht bei allen Rennen fehlerfrei. Aber das treibt mich für die Zukunft voran. Interessant war, dass die Trainingszeiten in dieser Saison oft besser waren als die Zeiten im Rennen. Früher war das genau umgekehrt. Aber daran will ich 2026 arbeiten.»

Etwas, was Thomann in dieser Saison entgegen gekommen ist, ist das neue Fahrwerk. «Ich bin ein Spätbremser», beschreibt Thomann seinen Fahrstil. «Da kommt einem das härtere Fahrwerk natürlich entgegen.» Für 2026 hat Thomann noch einen Wunsch: «Es wäre schön, wenn wir die Anzahl Fahrer noch etwas nach oben schrauben könnten. Denn auch wenn unsere Kategorie keinen Lärm macht und es bei uns manchmal unspektakulär ausschaut – der Kampf um die Spitze ist höchst interessant!»

Bering Ambri Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michaël Béring belegte den zweiten Schlussrang © Eichenberger

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23.07.2025 PSCS: Pappacena steht als erster Titelgewinner fest
Elia Pappacena Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Elia Pappacena hat den GT4-Titel bereits gewonnen © Porsche

Nachwuchsfahrer Elia Pappacena steht im Porsche Sports Cup Suisse 2025 nach acht Läufen bereits als Meister der Kategorie GT4 Clubsport fest. Im GT3-Cup führt weiter Ethan Ischer.

Der 18-Jährige Elia Pappacena hat sein grosses Ziel zum frühestmöglichen Zeitpunkt erreicht: Der junge Aargauer konnte im Autodromo Nazionale di Monza die Laufsiege 7 und 8 der Gruppe GT4 Clubsport einfahren. Mit dem Maximalergebnis von 248 Punkten steht der Schüler, der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG gefördert wird, bereits nach dem vierten von sechs Rennwochenenden des Porsche Sports Cup Suisse als neuer Champion seiner Kategorie fest.

Die Qualifying-Bestzeit für den ersten Lauf der Gruppe GT3 Cup brachte Ermanno Quintieri kein Glück: Statt von der Pole-Position startete der Italiener aus der Boxengasse und musste schon in der ersten Runde aufgeben. Die Führung übernahm sein Landsmann Matteo Franco Segre, der diese Position gegen Ethan Ischer bis ins Ziel verteidigen konnte – wenn auch nur knapp: Die vier Erstplatzierten lieferten sich ein enges Duell um die Spitze. Während Segre die Ziellinie gerade mal 0,141 Sekunden vor dem Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG kreuzte, folgte kaum eine halbe Sekunde dahinter bereits Matteo Beretta. Der Italiener hatte sich im vorletzten Lauf noch gegen Dylan Yip aus Hongkong durchgesetzt. Am Ende trennten den Sieger vom Viertplatzierten nicht einmal 1,1 Sekunden. Rang 5 ging an Jérémy Siffert. Der Fribourger, der ebenfalls vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG unterstützt wird, hat damit sein bisher bestes Saisonergebnis erzielt.

«Unsere Arbeit zahlt sich aus – die Ergebnisse werden bei jedem Rennwochenende besser», freut sich Siffert. «Ich entwickle mich konstant weiter, das will ich fortsetzen. Den fünften Platz hier in Monza verdanke ich auch einem guten Rhythmus, den ich im Rennen gefunden habe. Für die kommenden Läufe visiere ich Podestplätze an.»

Das zweite Rennen mit den 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup, die in dieser Gruppe ohne ABS und Traktionskontrolle an den Start rollen, machte sich Ischer zur Beute. Von der Pole-Position setzte sich der Schweizer an die Spitze und gab sie bis ins Ziel nicht mehr her. Dabei profitierte der 18-Jährige aus Morges davon, dass sich seine Verfolger Segre und Yip in ein intensives Duell verstrickten. Als Yip in der drittletzten Runde aufgeben musste, hatte Segre den zweiten Platz sicher. Rang 3 ging an Beretta vor Gregor Burkard, Quinitieri und Siffert.

«Mein erstes Wochenende auf dieser ikonischen Strecke mit einem GT-Rennwagen verlief von Beginn an gut», betont Ethan Ischer. «Ich konnte erstmals in dieser Saison im Qualifying die Bestzeit fahren, musste anschliessend aber einen Reifen tauschen und durfte deshalb nur als Dritter ins erste Rennen starten. Wegen mehrerer Safety-Car-Phasen fand ich nicht richtig in den Rhythmus und konnte deshalb nicht um den Sieg kämpfen. Der zweite Lauf war perfekt. Ich habe in der ersten Kurve die Führung übernommen, sie mit konstanten Rundenzeiten bis zur karierten Flagge verteidigt und mit mehr als acht Sekunden Vorsprung gewonnen.»

In der Gesamtwertung der Open GT hiess der Gewinner zuerst Patrick Dinkeldein, dann Roderick Christie. Gemeinsam mit Matteo Malucelli blieb Porsche 911 GT3 R-Fahrer Christie auch beim Endurance-Wettbewerb ungeschlagen. Über gleich drei Open-GT-Klassensiege mit dem 911 GT3 Cup durfte sich Ahmad Alemadi freuen: Der Teilnehmer der Porsche Track Experience entschied zunächst beide Sprintrennen für sich, bevor er zusammen mit Eric Santos auch beim Langstreckenlauf auf Platz eins fuhr. Das fünfte Saisonwochenende des Porsche Sports Cup Suisse findet vom 18. bis 20. September auf dem Autodromo Internazionale del Mugello in Italien statt.

Ethan Ischer Monza 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ethan Ischer liegt im GT3-Cup weiter in Führung © Porsche

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21.07.2025 Meisel auch in Polen auf dem Podest
Bratschi Meisel 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Erfolgreich in Polen: Ronnie Bratschi und Reto Meisel © LP Rallye 13

Beim siebten Lauf zur Berg-EM auf der 5,4 km langen Strecke von Limanowa in Polen kamen auch zwei Schweizer aufs Podium. In der Kategorie 1 der Produktionswagen war nur der polnische Meister Grzegorz Rozalski mit seinem rund 1000 PS starken Mitsubishi schneller als der Urner Ronnie Bratschi. Für den mit tschechischer Lizenz fahrenden Bratschi war es nach technischen Problemen im Frühjahr erst der zweite Saisonstart und die erste Zielankunft in Wertung. Reto Meisel musste sich im Gesamtklassement auch dem Polen Karol Krupa in einem Skoda Fabia beugen, belegte aber in der Gruppe 1 der leistungsstärksten Tourenwagen den dritten Platz hinter Rozalski und Bratschi. Als Tagessieger ging der Südtiroler Christian Merli vor dem Spanier Joseba Iraola und dem Franzosen Kevin Petit (alle Nova Proto NP01-2) hervor, die alle auch bei den nächsten zwei EBM-Rennen in Osnabrück/D (3. August) und St-Ursanne/CH (17. August) am Start erwartet werden.

Text: Peter Wyss

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21.07.2025 Weekend-Report 21/2025
Rossi Marciello Misano 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rossi/Marciello gewannen am Samstag den Sprint-Cup in Misano © GTWC

Dass Schweizer Fahrer/Teams in der GT3 vorne mitfahren, ist nichts Neues. Auch am Wochenende waren ein paar davon in Misano und Le Castellet wieder erfolgreich.

Beim Sprintwettbewerb der GT World Challenge Misano haben die Schweizer richtig abgeräumt. Im ersten Lauf gewann Raffaele Marciello zusammen mit Ex-Motorradstar Valentino Rossi auf ihrem BMW M4 GT3 Evo. Das WRT-Duo setzte sich beim Rennen unter Flutlicht fünf Minuten vor Rennende an die Spitze und feierte den ersten gemeinsamen Saisonerfolg. Im zweiten Rennen war die #46 erneut auf Podestkurs, wurde aber durch eine Durchfahrstrafe wegen «Speeding» in der Boxenstrasse weit zurückgeworfen. Der Sieg ging an den mit Schweizer Lizenz fahrenden Marvin Kirchhöfer auf McLaren. Platz 3 sicherte sich Patric Niederhauser auf dem Rutronik-Porsche. In der Gold-Wertung gewann Emil Frey Racing. Der Sieg in der Bronze-Kategorie ging am Samstag an das Team Kessel Racing. Bester Schweizer im Gesamtklassement bleibt nach drei von fünf Rennen Niederhauser als Vierter.

Auch beim International GT Open in Le Castellet gab es einen Schweizer Podestplatz in der Kat. ProAM dank Yannick Mettler und Dexter Müller auf Mercedes AMG GT3 Evo. Im ersten Rennen belegte das Duo noch Rang 4 – knapp vor dem Tessiner Alex Fontana. Der Sieg bei den Amateuren ging zwei Mal an Gino Forgione, der diese Wertung auch anführt. Mettler/Müller liegen im Gesamtklassement der ProAM bei noch drei ausstehenden Rennen auf Rang 4.

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18.07.2025 Krieg alleiniger Führender im Berg-Pokal
Danny Krieg Anzere 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Danny Krieg führt im Schweizer Berg-Pokal © Eichenberger

Der Schweizer Berg-Pokal für hubraumschwächere Fahrzeuge gestaltet sich auch dieses Jahr sehr ausgeglichen und interessant. Zurzeit liegt mit Danny Krieg einer in Führung, der den Pokal schon einmal gewonnen hat.

Danny Krieg hat den Schweizer Berg-Pokal schon einmal gewonnen: 2016 auf einem Audi A4 STW. Nach vier von neun Rennen in dieser Saison liegt der bald 48-jährige Altendorfer wieder in Führung. Mit bisher 60 Punkten hat der VW-Golf-Pilot das Maximum auf seinem Konto. In Anzère verwies er zuletzt Martin Oliver Bürki (+ 2,6 sec) respektive Sébastien Coquoz (+ 3,6 sec) ziemlich deutlich in die Schranken. In Reitnau war der Abstand nach hinten (auch aufgrund der kürzeren Strecke) kleiner. Da verlor Coquoz als zweitschnellster Fahrer nur 1,4 sec. Beim Auftakt in Hemberg war der Vorsprung (auf Kurt Tschirky) mit 5,8 sec sehr komfortabel. Ausruhen kann sich Krieg bei den weiteren Rennen bestimmt nicht. Schon beim nächsten Aufeinandertreffen in Les Rangiers könnte es eng werden. Im Vorjahr fuhr Coquoz dort in 2:09,6 min zum ersten Mal unter 2:10 min. Krieg, der wegen technischen Problemen nicht am Rennen teilnehmen konnte, kam im Training auf eine Zeit von 2:12,9 min…

Hinter Krieg lauern (punktgleich) Vorjahres-Pokal-Sieger Jean-François Chariatte (Fiat X1/9) und Renault-Classic-Serienmeister Thomas Zürcher (Renault Clio 3). Chariatte hatte zuletzt in Anzère seine erste Saisonniederlage gegen den schnellen Martin Howald im lila VW Golf kassiert. Zürcher war am Hemberg 0,69 sec langsamer als Michael Schläpfer und bekam deshalb dort nur 15 Punkte gutgeschrieben. Für Zürcher wird es ungemein schwerer. Der Renault Classic Cup ist beim siebten Rennen in Massongex nicht am Start. Zürcher wird dort also automatisch sein zweites Streichergebnis (nach La Roche) kassieren.

Hinter den Top 3 liegen zurzeit Arnaud Donzé (VW Golf als Vierter) sowie Coquoz, Marco Geering (Opel Kadett) und Werner Rohr (Toyota Corolla) gemeinsam auf Platz 5. Bei Donzé und Geering hängt vieles davon ab, wie schnell Stephan Burri nach seinem Unfall in Anzère wieder zurückkommt. Kehrt der in den Thurgau ausgewanderte Berner Scirocco-Pilot schon wieder in Les Rangiers zurück, hat auch er (trotz zwei Nullern) noch intakte Chancen. Coquoz hat – wie eingangs erklärt – mit Krieg den wohl grössten Brocken in seiner Klasse. Und auch Rohr kann sich nicht über Konkurrenz beklagen: Christophe Oulevay (VW Scirocco), Jannis Jeremias (VW Polo) und Beat Oertig (Peugeot 106) werden ihm das Leben in der Interswiss bis 1,6 Liter sicher nicht einfach machen.

Es bleibt also spannend bei den Tourenwagen bis 2 Liter resp. Rennwagen bis 1,6 Liter. Wir halten Sie auf dem Laufenden, wie der Berg-Pokal 2025 ausgeht.

Die bisherigen Meister des Schweizer Berg-Pokals
2014 Martin Bürki, VW Polo
2015 Martin Bürki, VW Polo
2016 Danny Krieg, Audi A4
2017 Giuliano Piccinato, Honda Integra Type R
2018 Martin Bürki, VW Polo
2019 Philip Krebs, Renault Clio
2020 (wegen Corona keine Meisterschaft)
2021 (wegen Corona keine Meisterschaft)
2022 Martin Bürki, VW Polo
2023 Stephan Burri, VW Scirocco
2024 Jean-François Chariatte, Fiat X1/9

Danny Krieg 2016 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2016 gewann er den Cup auf einem Audi A4 STW © Kaufmann

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16.07.2025 Hemberg/La Roche: Ab 2026 keine Terminkollision mehr!
Hemberg 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lösung gefunden: 2026 wird am 6./7. Juni in Hemberg... © Eichenberger

Die Terminkollision zwischen Hemberg und La Roche 2025 war für alle Beteiligten unglücklich. Im Toggenburg hat man sich deshalb um ein neues Austragungsdatum bemüht – mit Erfolg!

Der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 gab viel zu reden. Die Terminkollision zwischen Hemberg und La Roche war für alle Beteiligten unglücklich. Vor allem das Bergrennen Hemberg bekam die Terminüberschneidung zu spüren. Während 2024 noch mehr als 200 Teilnehmende am Start gestanden haben, waren es in diesem Jahr (trotz erstmaliger Teilnahme des KW Berg-Cups) knapp 160 Fahrer respektive Fahrerinnen. Bei einem Nenngeld von 330.- CHF sind dem Veranstalter alleine dadurch mehr als 13'000.- CHF durch die Lappen gegangen. In La Roche ist der Fall etwas anders. Dort ist die Teilnehmerzahl auf 165 Fahrer respektive Fahrerinnen beschränkt. Diese Marke hatte man trotz Terminüberschneidung auch dieses Jahr erreicht.

Für das OK in Hemberg ist der Fall deshalb klar: Eine gleichzeitige Durchführung zweier Meisterschaftsrennen an selben Wochenende sei nicht zu verantworten – weder sportlich noch organisatorisch oder finanziell. Nach intensiven Gesprächen mit Landbesitzern, Vereinen und Partnern hat man in Hemberg nun eine tragfähige Lösung gefunden: Das Bergrennen im Toggenburgischen wird neu am ersten vollen Juni-Wochenende durchgeführt.

Im Klartext heisst das: 2026 wird das Bergrennen in Hemberg (als Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft) am 6./7. Juni stattfinden. 2027 würde das Rennen dann auf den 5./6. Juni fallen. Für 2028 muss Hemberg erneut improvisieren. Da fällt das erste Juni-Wochenende auf Pfingsten. Und da im Kanton St. Gallen an diesem Wochenende ein Veranstaltungsverbot gilt, ist eine Durchführung des Rennens nicht möglich. Als Ersatztermin hat Hemberg deshalb gebeten, den 27./28. Mai 2028 freizuhalten.

La Roche 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...und eine Woche später in La Roche gefahren © Eichenberger

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15.07.2025 Rallye: Update zu Pascal Perroud und seinem Gesundheitszustand
Pascal Perroud Chablais 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Da war noch alles in Ordnung: Pascal Perroud bei der Chablais © Eichenberger

Der beim dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft verunfallte Pascal Perroud ist nach einer Operation am Rücken wieder Zuhause.

Der bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise verunfallte Waadtländer Pascal Perroud hat das Spital verlassen dürfen und ist wieder Zuhause. Der 44-Jährige kam beim dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft mit seinem Skoda Fabia auf P3 liegend von der Strecke ab und musste daraufhin ins Krankenhaus nach Chalon verlegt werden. Von dort ging es mit der «Rega» zurück in die Schweiz, wo der VHC-Meister von 2023 am Rücken operiert wurde. «Die Operation war kompliziert und die Schmerzen sind noch sehr präsent», liess Perroud über Instagram ausrichten, «aber ich bin wieder auf den Beinen.» Perrouds Beifahrer, der Belgier Loïc Dumont, hatte mehr Glück. Er kam mit Hämatomen und Prellungen davon.

Weiter meinte Perroud: «Ich werde mich nun auf die Erholung konzentrieren. Ich habe eine sehr harte Zeit durchgemacht, körperlich und mental, aber ich halte den Kopf hoch. Das ist nicht das Ende der Geschichte, sondern nur eine weitere Hürde, die es zu bewältigen gilt.»

Auto Sport Schweiz wünscht dem trotz des Unfalls immer noch auf Rang 2 der Schweizer Rallye-Meisterschaft liegenden Pascal gute Besserung und eine rasche Genesung!

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15.07.2025 Weekend-Report 20/2025
Alexander Fach Nuerburgring 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alexander Fach (links): Erster Gesamtsieg im GT Masters © ADAC

Alexander Fach jr. hat am Wochenende für das Schweizer Highlight im internationalen Rennsport gesorgt. Der Porsche-Pilot sicherte sich mit seinem Team Fach Auto Tech den ersten Gesamtsieg im ADAC GT Masters.

Das vergangene Wochenende stand aus internationaler Sicht ganz im Zeichen des ersten Sieges von Fach Auto Tech im ADAC GT Masters auf dem Nürburgring. Aus der zweiten Reihe gestartet konnte Alexander Fach jr. bereits früh Druck auf die Spitzenreiter ausüben. Als der erste von zwei Boxenstopps anstand, traf das Team aus Sattel (SZ) eine goldrichtige Entscheidung. Während die Mitfavoriten auf den Sieg die Box ansteuerten, blieb Fach für drei weitere Runden auf der Strecke. «Somit hatte ich freie Bahn und konnte wichtige Sekunden herausfahren», so Fach über eine der Schlüsselszenen des Rennens. Den Rest besorgte dann Fachs Teamkollege, der Deutsche Alexander Schwarzer. Nach mehreren Pole-Positions und einer Vielzahl an Klassensiegen war dies der erste Gesamtsieg für Fach Auto Tech im ADAC GT Masters.

Und damit nicht genug: Auch im zweiten Rennen am Sonntag glänzte die Porsche-Mannschaft – allen voran Alex Fach, der nicht nur die schnellste Rennrunde fuhr, sondern auch enorm Zeit gewann auf der Strecke. So viel, dass das Duo einen gewaltigen Sprung machte von Platz 14 auf die dritte Gesamtposition. In der Meisterschaft liegen die beiden nun auf dem fünften Zwischenrang – 23 Punkte hinter den Leadern.

Edo Mortara Berlin 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edo Mortara (r.) wurde bei der Formel E in Berlin Dritter © Formula E

Einen zweiten Platz feierte auch Philip Ellis beim Chevrolet Grand Prix der IMSA im kanadischen Ontario. Der Zuger im Dienste von Winward Racing belegte Rang 2 und verteidigte damit erfolgreich seine Führungsposition im Gesamtklassement.

Auch beim Doubleheader der Formel E in Berlin gab es einen Schweizer Podestplatz dank Edoardo Mortara. Der Genfer überquerte im ersten Lauf als Dritter die Ziellinie und ist damit vor dem Finale in London (26./27. Juli) als Gesamtachter bester Schweizer. Auch die beiden anderen Eidgenossen holten Punkte: Sébastien Buemi als Siebter und Nico Müller als Achter. Die Titelentscheidung fiel im zweiten Rennen (ohne Schweizer Punktegewinn) zugunsten des Briten Oliver Rowland.

Weniger zu jubeln gab es bei der Langstrecken-WM in São Paulo. In Abwesenheit von Buemi (Toyota) war Proton-Porsche-Pilot Neel Jani als Zehnter der beste Schweizer bei den Hypercars. In der LMPGT3 verpasste Porsche-Pilotin Rahel Frey mit ihren Iron Dames als Vierte das Podium knapp. Grégoire Saucy (McLaren) landete nach einem starken Beginn auf Rang 8.

Einen Klassensieg feierte auch der frisch verheiratete Alex Fontana bei der Italienischen Gran Turismo Meisterschaft in Mugello. Für Jean-Luc d’Auria, dem ehemaligen GT-Masters-Fahrer, endeten die Rennen im Hauptfeld auf den Rängen 4 und 5.

Fontana Alex Mugello 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alex Fontana (r.): Frisch verheiratet zum Sieg in Mugello © Archiv Fontana

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14.07.2025 Bergrennen Ayent-Anzère: Faustini «unstoppable»!
Team Faustini Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Team Faustini (mit Robin in der Mitte) war auch in Anzère «unstoppable» © Eichenberger

Robin Faustini fährt zurzeit mit einer Lässigkeit und Selbstverständlichkeit von Sieg zu Sieg. Auch in Anzère war der aktuelle Meisterschaftsleader nicht aufzuhalten. Den alten Streckenrekord verbesserte er gleich um 1,63 Sekunden!

2016 hat die australische Sängerin «Sia» den Welthit «Unstoppable» gelandet. Darin singt sie:
«Ich bin nicht aufzuhalten,
ich bin ein Porsche ohne Bremsen,
ich bin unbesiegbar,
yeah, ich gewinne jedes einzelne Duell!»

Okay, Robin Faustini fährt in der Schweizer Berg-Meisterschaft keinen Porsche, dafür einen knapp 600 PS starken Nova-Proto mit einem Turbo-Motor von Emap. Mit diesem lässt er die Konkurrenz zurzeit ziemlich alt ausschauen. Auch in Anzère, beim vierten Lauf zur diesjährigen Meisterschaft, war er «unstoppable.»

Das musste u.a. auch Thomas Amweg neidlos anerkennen. Nach dem zweiten Lauf meinte der Markenkollege von Faustini: «Nach vorne ist nichts zu machen. Deshlb hätte ich jetzt nichts gegen einen Regenschauer…» Und als ob Petrus seine Gebete erhört hätte, begann es pünktlich zum Start des letzten Laufes bei den Formel- und Rennwagen zu regnen. Nicht lange, aber es reichte und der dritte Lauf wurde nicht mehr gestartet.

Amweg Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Amweg sicherte sich beim Walliser Klassiker Rang 2 © Eichenberger

Amweg lag zu diesem Zeitpunkt in der Addition der beiden ersten Läufe mit seinem Nova-Helftec auf Rang 2. Den nur drei Zehntelsekunden dahinterliegenden Joël Volluz (Norma-Judd) waren die Hände gebunden. Ein Angriff auf Amweg kam nicht mehr zustande. Auch Marcel Steiner, der in der Pause vor dem dritten Lauf noch fleissig seine Reifen säuberte, hatte keine Gelegenheit mehr, seine Zeit zu verbessern. Mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Volluz musste er sich wie schon in La Roche mit dem undankbaren vierten Gesamtrang zufrieden geben. Immerhin: Der Abstand auf Marken- und Motorenkollege Amweg ist kleiner geworden. Für den am Freitag 50 Jahre alt gewordenen Steiner ist das aber nur ein kleiner Trost. «Bis jetzt ist die Saison nicht so gelaufen, wie wir das gerne hätten», meinte der Jubilar. «Wenigstens hatten wir keine technischen Probleme wie in Reitnau. Aber wir müssen hart arbeiten, wenn wir weiter nach vorne kommen wollen. Auch ich habe im zweiten Lauf zu viele Fehler gemacht. Das summiert sich auf einer solchen Strecke.»

Erst recht, wenn einer wie Faustini vorne wirklich nicht aufzuhalten ist. Schon im dritten Trainingslauf am Sonntagmorgen lehrte er der Konkurrenz das Fürchten. In 1:22,8 watschte der 27-Jährige Suhrer mit einem inoffiziellen Streckenrekord seine Gegner ab, bevor es überhaupt richtig ernst wurde. Und das mit Reifen, die schon einige Kilometer auf der Lauffläche hatten… Und es ging noch schneller! Den ersten Rennlauf absolvierte Faustini mit seinem Nova-Emap (diesmal mit neuen Reifen) in 1:22,616 min. Damit verbesserte er den bisherigen Streckenrekord von Eric Berguerand aus dem Jahr 2022 um 1,63 Sekunden! «Der Unterschied zwischen neuen und alten, respektive angefahrenen Reifen ist auf dieser Strecke nicht sehr gross», analysierte Faustini seine zweite Rekordzeit in diesem Jahr nach Reitnau. «Ich glaube, ich hätte auch mit den gebrauchten Reifen aus dem letzten Trainingslauf einen neuen offiziellen Rekord gefahren. Dieser wäre vielleicht zwei, drei Zehntel langsamer gewesen.» In der Addition der beiden Läufe hatte Faustini am Ende 2,92 Sekunden Vorsprung auf Amweg. Dieser meinte mit Blick auf die Dominanz des inzwischen dreimaligen Saisonsiegers: «Robin und sein Auto sind eine Einheit. Da passt einfach alles zusammen. Und sein Selbstvertrauen nimmt von Sieg zu Sieg zu.»

Steiner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner machte die Reifen für Lauf 3 vergeblich parat © Eichenberger

Hinter den Top 4 landete mit Victor Darbellay der schnellste Zweiliter-Pilot auf Rang 5. Ein Ausrutscher am Samstag bereitete ihm ein paar Überstunden. Ansonsten war der Walliser auf seiner Heimstrecke klar überlegen. Dem Sechstplatzierten Michel Zemp brummte er im direkten Duell der schnellsten 2-Liter-Piloten fast dreieinhalb Sekunden auf. «Ich bin zufrieden mit meiner Leistung», meinte Darbellay, der zuletzt zwei Mal Gesamtdritter wurde. «Nach vorne konnte ich auf dieser Strecke, wo die Leistung halt doch sehr wichtig ist, gegen die 3-Liter-Autos nichts ausrichten.» Hinter Darbellay und Zemp war einmal mehr Lionel Ryter mit seiner «Eva» (so nennt er seinen Formel Renault 2.0) schnellster Formelpilot. Damit die Rekordzeit von Faustini nochmals eingeordnet werden kann, sei an dieser Stelle erwähnt, dass Ryter für die 3,5 Kilometer von Ayent nach Anzère 19 Sekunden länger brauchte… Und das, obwohl auch er stets mit dem Messer zwischen den Zähnen fährt. Abgerundet wurde die Top 10 durch Roland Bossy (Tatuus Formel 2), Philip Egli (Dallara F393) und Frédéric Fleury (Dallara F302).

Schnellster Tourenwagenpilot war Simon Wüthrich mit seiner VW-Golf-Turbiene in 3:20,517 min. im dritten Lauf knackte er als einziger Fahrer mit einem Dach überm Kopf die 1:40er-Marke. Noch am Samstag rätselte der Langnauer. «Ich bin viel zu langsam. Mir fehlen mindestens zwei bis drei Sekunden.» Selbst nach zwei Läufen lag Wüthrich noch hinter Hermann Bollhalder, der mit seinem Opel Speedster vor allem im ersten Lauf in 1:40,5 min eine sagenhafte Zeit fuhr. Im dritten und entscheidenden Durchgang konnte Wüthrich dann aber doch noch an Bollhalder vorbeiziehen. Platz 3 bei den Tourenwagen ging an Reitnau-Sieger und Wüthrich-Markenkollege Danny Krieg, der nach Anzère nun alleiniger Führender im Berg-Pokal ist. Vierter wurde Jean-Paul Chiquita (auf seinem Porsche GT3 Cup), Platz 5 sicherte sich Martin Oliver Bürki im BMW 320is. Schon nach dem ersten Rennlauf packte der bisherige Tourenwagenleader Stephan Burri zusammen. 200 Meter vor dem Ziel hängte er mit seinem VW Scirocco an der Leitplanke an und drehte sich. «Der Schaden ist ziemlich gross», bilanzierte er am Sonntagabend von Zuhause aus. «Und ich ärgere mich. Ich bin mir sicher, dass ich einen neuen Rekord aufgestellt hätte. Aber manchmal sind es eben ein paar Millimeter, die über Sieg und Niederlage entscheiden.»

Wuethrich Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Simon Wüthrich knackte mit seinem VW Golf als einziger Tourenwagenfahrer die 1:40er-Marke © Eichenberger

Der Sieg im Renault Classic Cup (bis 2 Liter) sicherte sich (wie schon in Reitnau) Thomas Zürcher vor Michael Schläpfer und Philip Krebs. Schnellster REG-Pilot im Wallis war Claudio Grispino (Renault 5 Williams) vor Roberto Nicola (Peugeot 205) und Patrick Jakober (VW Golf).

Alle Klassensieger von Anzère im Überblick: Marco Röthlisberger (Fiat 127, Historic bis 1600 cm3), Guillaume Mathez (Peugeot 309, Historic bis 2000 cm3), Willy Waeber (Porsche SC, Historic bis 3000 cm3), Sylvain Chariatte (Honda Integra, SuperSérie bis 2000 cm3), Ivan Kilchenmann (Ford Fiesta, SuperSérie über 2000 cm3), Patric Kuster (Toyota Yaris, Super Série Compétition bis 2800 cm3), Kevin Lattion (Porsche 992 GT3, SuperSérie Compétition über 2800 cm3), Nicolas Pasche (Renault Clio 2, N/ISN/R1), Jonathan Droz (Peugeot 208, A/ISA/R2/R3 bis 1600 cm3), Alessandro Grispino (Renault Clio R3, A/ISA/R2/R3 bis 2000 cm3), Jean-Yves Dayer (Renault Clio, A/ISA/R2/R3 über 2000 cm3), Xavier Craviolini (Peugeot 208, R4), Joël Rappaz (Alpine A110 GT+, RGT), Thomas Zürcher (Renault Clio 3, RCC bis 2000 cm3), Denis Wolf (Renault Clio, RCC über 2000 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, Interswiss bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Arnaud Donzé (VW Golf, IS bis 2000 cm3), Urs Banz (Opel Ascona, IS bis 2500 cm3), Nicolas Gerard (Ford WRC, IS bis 3500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, TCR), Valentin Dähler (Mini Cooper, E1 bis 1400 cm3), Martin Howald (VW Golf, E1 bis 1600 cm3), Danny Krieg (VW Golf Rally, E1 bis 2000 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf, E1 bis 3500 cm3), Christoph Zwahlen (Porsche 911, E1 über 3500 cm3), Vincent Caro (Tracking RC01B, E2 Silhouette), Samuel Metroz (Formel Arcobaleno, E2-SS bis 1600 cm3), Lionel Ryter (Formel Renault 2.0, E2-SS bis 2000 cm3), Markus Bosshard (Dallara GP3, E2-SS bis 3000 cm3), Victor Darbellay (Nova NP01, E2-SC bis 2000 cm3), Robin Faustini (Nova NP01, E2-SC bis 3000 cm3).

Und so geht es weiter:
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

* zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft

Howald Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schnell unterwegs: Martin Howald gewann die E1 bis 1,6 Liter © Eichenberger

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10.07.2025 Bergrennen Anzère: Streckenvorstellung mit Joël Grand

Am Wochenende findet der vierte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Wir stellen Ihnen die Strecke von Ayent nach Anzère vor. Diesmal mit Lokalmatador Joël Grand, der am Wochenende neben mehr als 200 anderen Piloten und Pilotinnen mit seinem Wolf Thunder am Start steht.

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09.07.2025 Vorschau Ayent-Anzère: Jagd auf Faustini hat begonnen
Zemp Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michel Zemp ist vor Anzère erster Verfolger Faustinis © Eichenberger

Drei Bergrennen stehen in dieser Saison schon in den Geschichtsbüchern. Am Wochenende geht es mit der 47. Ausgabe des Klassikers von Ayent nach Anzère weiter.

Nach einem Jahr Pause kehrt die Schweizer Berg-Meisterschaft nach Anzère zurück. Am kommenden Wochenende (12./13. Juli) geht die 47. Ausgabe des Walliser Bergrennens oberhalb von Sion über die Bühne. Am Start steht – und das wird die Fans freuen – alles, was Rang und Namen hat. 214 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für den vierten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft eingeschrieben – 23 davon in der REGionalen Klasse. Eines ist schon vor dem Rennen in Stein gemeisselt: Erstmals seit 2018 wird es einen neuen Sieger geben. 2018, 2019, 2022 und 2023 hat Lokalmatador Eric Berguerand gewonnen. 2020, 2021 sowie 2024 haben in Anzère keine Rennen stattgefunden. Von den Fahrern, die dieses Jahr angemeldet sind, haben schon drei mindestens einmal in Anzère triumphiert: Roland Bossy (2001, 2002 und 2003), Marcel Steiner (2010, 2011, 2012 und 2017) sowie Joël Volluz (2015).

Letztere kommen auch dieses Jahr für den Gesamtsieg in Frage. Allerdings müssen sie dafür den bisher zweimaligen Saisonsieger Robin Faustini auf seinem Nova NP01 Emap bezwingen. Und das wird bei der aktuellen Form des Vorjahresmeisters ein sehr schwieriges Unterfangen. Faustini hat nicht nur beim Auftakt in Hemberg, als er auf weniger Konkurrenz traf, bewiesen, dass er im Moment der konstanteste Bergrennfahrer der Schweiz ist, er hat auch in Reitnau sein Programm souverän abgespult. Besonders auffällig ist: Faustini weiss nicht nur genau, wann er angreifen muss, er setzt es auch konsequent um. In Hemberg und Reitnau fuhr er die Bestzeit jeweils im ersten Lauf, also dann, wenn die äusseren Bedingungen am besten waren. «Robin und sein Team haben nicht nur die meiste Erfahrung mit dem Nova, sie leisten sich auch kaum Fehler», sagt Thomas Amweg, einer der Hauptkonkurrenten im Kampf um den Tagessieg, der zuletzt in Reitnau nach dem Training wegen einer defekten Kupplung zusammenpacken musste.

Darbellay Faustini Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Victor Darbellay (l.) im Gespräch mit Robin Faustini © Eichenberger

Noch früher als Amweg musste in Reitnau Steiner die Segel streichen. Ein verkohlter Stecker, der in den Benzintank führte und die Benzinpumpen bestromen sollte, war die Ursache des Defekts. «Ich hoffe, dass wir am kommenden Wochenende keine weitere böse Überraschung erleben werden», sagt Steiner, der in der Meisterschaft schon 38 Zähler hinter Faustini liegt.

Erster Verfolger Faustinis ist nach Reitnau Michel Zemp mit zwölf Punkten Rückstand. Der gebürtige Luzerner hat mit seinem 2-Liter-Sportwagen in Hemberg und in Reitnau sensationell Platz 2 belegt. Ob die Reise für Zemp im hubraumschwächeren Nova-Helftec auch in Anzère so erfolgreich weiter geht, wird sich zeigen. Fahrerisch hat Zemp bisher überzeugt. Und im direkten Duell mit 2-Liter-Konkurrent Victor Darbellay zuletzt in Reitnau auch einen persönlichen Erfolg gefeiert. Ob er diesen wiederholen kann? Darbellay kam in Reitnau, auf einer Strecke, die er nicht kannte, bis auf 14 Hundertstelsekunden an Zemp heran. «Die Strecke in Anzère ist mir sehr viel vertrauter», sagt der Walliser – irgendwie klingt das wie eine Kampfansage…

Hochspannung ist aber nicht nur bei den Rennwagen garantiert, die mit insgesamt 24 Fahrzeugen so gut besetzt ist wie sonst selten. Auch bei den Tourenwagen darf man mit einem knappen Ausgang rechnen. In Reitnau war Danny Krieg auf seinem VW Golf Rally (E1 bis 2 Liter) um lediglich drei Hundertstelsekunden schneller als Markenkollege Simon Wüthrich (E1 bis 3,5 Liter). Doch diese beiden sind nicht allein auf weiter Flur. Mit Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Arnaud Donzé (VW Golf, IS bis 2000 cm3), Sébastien Coquoz (Opel Kadett GTE, E1 bis 2 2000 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW 320is, E1 bis 2000 cm3), «Speedmaster (BMW M3 GT3, E1 über 3500 cm3) sowie Frédéric Neff (Porsche 997 GT2 R, E1 über 3500 cm3) sind noch weitere Fahrer mit einem Dach überm Kopf in Lauerstellung. Nicht dabei sind Roger Schnellmann und Bruno Sawatzki (beide treten dieses Jahr kürzer) sowie Reto Steiner, der in Reitnau betonte, dass er mit seinem Ford Escort Egmo ebenfalls nur bei ausgewählten Rennen am Start stehen wird.

Wuethrich Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Simon Wüthrich: Kann er diesmal den Tourenwagensieg holen? © Eichenberger

Zur Strecke: Die Strecke von Ayent nach Anzère misst 3,5 Kilometer und ist damit gleich lang wie die von La Roche nach La Berra. Nur die Strecken am Gurnigel und in Les Rangiers sind im aktuellen Kalender länger. Insgesamt müssen 319 Höhenmeter zurückgelegt werden, die durchschnittliche Steigung beträgt 9,1 Prozent. Die Bestmarke in Anzère stammt von Eric Berguerand und wurde 2022 in 1:24,24 min (= 149,572 km/h) mit seinem Lola-F3000 aufgestellt. Die schnellste je gefahrene Tourenwagenzeit geht auf das Konto von Reto Meisel mit seinem Mercedes SLK 340 in 1:34,86 min.

Los geht es in Anzère am Samstag, 12. Juli, ab 7.15 Uhr mit den ersten Trainings. Insgesamt stehen drei Trainingsläufe auf dem Programm; der letzte startet um 15 Uhr. Auch am Sonntag stehen drei Läufe (ab 7.15 Uhr) auf dem Programm. Die beiden besten Laufzeiten werden am Ende addiert.

Mehr über das Bergrennen in Anzère, das auch Teil zur Schweizer Junior-Meisterschaft ist, erfahren Sie unter https://www.ayent-anzere.ch/

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2025
14./15. Juni, Hemberg und La Roche – La Berra
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

*zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft

Bossy Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roland Bossy hat drei Mal in Anzère den Tagessieg geholt © Eichenberger

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08.07.2025 Weekend-Report 19/2025
Nico Huelkenberg Silverstone 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Endlich ein Podium! Nico Hülkenberg erlöste sich und Sauber beim Grossen Preis von Silverstone © Sauber Stake F1 Team

Am Wochenende gab es wieder zahlreiche Schweizer Erfolge im internationalen Rennsport zu bejubeln. Herausragend war natürlich der dritte Platz von Sauber-Pilot Nico Hülkenberg beim Grossen Preis von Silverstone.

15 Jahre ist es her, dass Nico Hülkenberg in die Formel 1 eingestiegen ist. Damals 2010 mit Williams. Auf dem Podium ist er nie gestanden – bis am Sonntag in Silverstone. Nach 5593 Tagen oder anders formuliert im 239. Grand Prix hat es der Sauber-Pilot endlich geschafft: Platz 3 hinter den beiden McLaren – und das aus der letzten Startreihe! Für Sauber war es der erste Podestplatz seit Rang 3 von Kamui Kobayashi im Oktober 2012. Auch das ist schon ein Weilchen her (263 Rennen). Dass der Erfolg der Sauber-Truppe kein Zufall war, beweist ein Blick auf die Statistik. Zum vierten Mal in Folge hat Schwarz-Grün jetzt gepunktet, und in dieser Spanne mehr Zähler gesammelt als Red Bull Racing. Gratulation nach Hinwil!

Weitere Schweizer Podestplätze gab es am Wochenende auch in der DTM. Emil Frey Racing sicherte sich im zweiten Rennen am Norisring mit dem Briten Jack Aitken und dem Niederländer Thierry Vermeulen die Plätze 2 und 3, nachdem man im ersten Durchgang das Podium mit den Plätzen 4 und 5 knapp verpasst hatte. Für Ricardo Feller (Audi) endete das Wochenende in Nürnberg mit den Rängen 9 und 14. Fabio Scherer (Ford Mustang) war nach einem Unfall im Quali nur im zweiten Lauf am Start, schied dort jedoch aus. Die Siege am Norisring gingen an Jordan Pepper und Thomas Preining.

Emil Frey Piloten 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch die Emil-Frey-Piloten standen in der DTM auf dem Podest © ADAC DTM

Auch in der European Le Mans Series stand ein Schweizer in Imola auf dem «Stockerl»: Louis Delétraz gewann als Sechster im Gesamtklassement die ProAM-Wertung und führt diese nun auch an. Ebenfalls auf dem Podium: der Liechtensteiner Matthias Kaiser. Er belegte Gesamtrang 3 und liegt in der Meisterschaft nun als «bester Schweizer» auf Rang 4. Den dritten Sieg in Folge feierte das Team CLX (ehemals Cool Racing) in der LMP3 – allerdings ohne Schweizer Fahrer.

Auch bei der GT Open am Hungaroring wurde die Schweizer Flagge gehisst. In der ProAm-Wertung belegten Dexter Müller und Yannick Mettler auf ihrem Mercedes GT3 Platz 2 im ersten Durchgang. Im zweiten Lauf war es Philip Ellis (ebenfalls auf Mercedes), der im Hauptfeld Dritter wurde. Bei den Amateuren gewann Gino Forgione (AF Corse) beide Rennen.

Auch aus dem internationalen Kartsport gibt es Positives zu berichten. Beim Champions of the Future Academy Program in Jesolo (I) schaffte es Lorenzo Zucchetto in beiden Finalläufen unter die Top 3. In der Gesamtwertung liegt er bei Halbzeit auf Rang 5. Auch Chiara Bättig erzielte (b ei den Senioren) einen Podestplatz. Sie liegt in der Meisterschaft auf Platz 3. Punkte gab es auch für Marlon Bayer (5. Im Gesamtklassement der Senioren) und Neil Russell.

Louis Deletraz 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (Mitte) siegte in Imola und ist neu auch Leader in der ProAm-Wertung der European Le Mans Series © ELMS

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07.07.2025 Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise: Nur einer kam durch
Coppens Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Coppens/Roux auf dem Weg zum zweiten Saisonsieg © Cornevaux

Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux haben bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise ihre ganze Erfahrung ausgespielt und einen souveränen Sieg gefeiert. Olivier Burri und Pascal Perroud schieden aus.

Mike Coppens und Christophe Roux haben bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, dem dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025, nicht nur die Schweizer Wertung gewonnen, das Duo setzte sich auch im Gesamtklassement durch. Beim einzigen Lauf zur Rallye-SM in diesem Jahr, die nicht auf heimischem Boden ausgetragen wird, profitierten Coppens/Roux schon früh von einem Reifenschaden des bis dato führenden Franzosen Ludovic Godard an dessen Alpine A110 Rallye GT+. In der vierten Prüfung übernahmen die Walliser dann die Spitzenposition der zweiten Alpine GT+ von Nicolas Hernandez (ebenfalls Frankreich), der kurz in Führung lag. Und von da an gab es kein Halten mehr. Coppens/Roux bauten ihren Vorsprung mit vier aufeinanderfolgende Bestzeiten aus und gewannen souverän mit einem komfortablen Vorsprung von mehr als 1:50 min.

«Ich wollte diese Rallye unbedingt gewinnen», meinte Coppens. «Natürlich haben wir vom Reifenschaden von Godard profitiert. Aber wir waren davor schon nahe an ihm dran und haben danach auch nichts mehr zugelassen. Die Konditionen waren nicht einfach. Durch die Hitze war es stellenweise sehr rutschig. Ich habe deshalb manchmal etwas weniger Risiko genommen. Und das hat sich ausbezahlt.»

Hinter Coppens folgten aus Schweizer Sicht (wie erwartet) die Skoda-RS-Markenkollegen Pascal Perroud Und Olvier Burri (mit Beifahrer Stéphane Fellay). Zumindest bis zur sechsten von acht Prüfungen. Dort war für beide nach einem Unfall Schluss, wobei sich Perroud beim Abflug verletzte und ins Krankenhaus nach Châlon transportiert werden musste. Nach ersten Angaben hat sich der Waadtländer, der 2023 noch die historische Klasse VHC gewann, eine Fraktur an einem äusseren Wirbel zugezogen. Ein genaueres Bulletin zu seinem Gesundheitszustand folgt zu einem späteren Zeitpunkt.

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Zum ersten Mal auf dem Gesamtpodium: Yoan Loeffler © Cornevaux

Nach dem Ausfall der beiden Mitfavoriten waren die Positionen auf den Podiumsplätzen bezogen. Der mit Schweizer Lizenz fahrende Franzose Gwen Lagrue, bei Mercedes seit Jahren für den Formel-1-Nachwuchs zuständig, nutzte die Gunst der Stunde und belegte auf seinem Citroën C3 Rally2 hinter Coppens Platz 2. Dritter wurde Yoan Loeffler auf einem Skoda Fabia Rally2 evo. Für den 28-jährigen Walliser war der dritte Platz sein bisher bestes Ergebnis in der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Dementsprechend gross war die Freude darüber. «Ich habe lang darauf hingearbeitet», sagt Loeffler. «Natürlich habe ich von den Ausfällen von Olivier und Pascal profitiert. Aber das gehört halt auch zum Rallyesport. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich und freue mich, dass sich die harte Arbeit bezahlt gemacht hat. Mal schauen, wie es weiter geht. Ein Platz unter den Top 3 am Ende des Jahres wäre natürlich schon das Ziel.»

In der Meisterschaft hat Loeffler einen grossen Sprung nach vorne gemacht. Der Mann aus Bex liegt nach drei von fünf Rallyes mit 43 Punkten auf Rang 3 hinter Perroud (47) und Coppens (80).

Nur neun Sekunden dahinter landeten auf Rang 4 Jonathan Scheidegger/Luc Santonocito auf ihrem Peugeot 208 T16. Nur zwei Zehntelsekunden dahinter kam Stefano Mella auf einem weiteren Skoda Fabia RS Rally2 ins Ziel. Die Top 6 in der Schweizer Wertung rundete das Alpine-Duo Joël Rappaz/Michaël Volluz ab. Bester Rallye4-Pilot war Matthieu Zurkinden mit Co-Pilot Stéphane Pury. Das Peugeot-Gespann belegte im Gesamtklassement Rang 13 – das reichte in der Rally4-Wertung zu Platz 3 hinter zwei französischen Teams und zu einem überlegenen Sieg in der Schweizer Wertung.

Der Sieg in der historischen Klasse VHC ging aus Schweizer Sicht erwartungsgemäss an Eddy und Florence Bérard auf einem Ford Escort RS 1600 MKI. Zwar lag das Duo aus Orsières im Ziel fast vier Minuten hinter dem siegreichen Franzosen Benoit Chavet auf BMW M3 E30, das zweitschnellste Schweizer Duo, Eddy Tapparel und Charlène Greppin auf Porsche 911 SC hatte man aber im Griff. Platz 3 in der Schweizer VHC-Wertung ging an Lionel Munsch auf einem Ford Escort RS 2000 MKI.

In der VHRS, dem Gleichmässigkeitswettbewerb, setzten sich die Tabellenführer Dominique und Marylaure Udriot auf ihrer Toyota Celica gegen das Ehepaar Pernet (BMW 325 ix) durch.

Weitere Informationen zur Rallye Bourgogne gibt es auf der Internetseite https://www.rallye-bourgogne-cote-chalonnaise.fr/

Und so geht es weiter:
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais

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Eddy und Florence Bérard gewannen die historische Klasse © Cornevaux

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03.07.2025 Tourenwagen-Meister legt Pause ein
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Macht Pause: Bruno Sawatzki auf seinem Porsche 911.1 Cup © Cornevaux

Bruno Sawatzki, Tourenwagen-Meister von 2023 und 2024, tritt in diesem Jahr kürzer. Über die Gründe und seine Pläne sprach der Porsche-Pilot aus Balzers mit Auto Sport Schweiz.

Eigentlich hätte Bruno Sawatzki schon beim Slalom in Ambri sein erstes Rennen in diesem Jahr bestreiten sollen. Weil sein Porsche 991.1 Cup aber noch nicht einsatzbereit war, verzichtete der Tourenwagen-Meister der Jahre 2023 und 2024 auf dieses erste Rennen. Dieses holte er dann in Hemberg beim Auftakt zur Berg-Meisterschaft nach, wo er als viertschnellster Tourenwagenfahrer im SCRATCH Zehnter wurde und in seiner Klasse (IS über 2500 cm3) Platz 2 belegte. Weiter hätte es für Sawatzki dann am vergangenen Wochenende in Reitnau gehen sollen. Doch am Samstagmorgen sagte der amtierende Meister ab.

«Ich habe mich entschlossen, dieses Jahr kürzer zu treten», meinte Sawatzki. «Ich habe ein paar berufliche und private Angelegenheiten, die Vorrang haben. Ausserdem hatte ich schon im Frühling den Eindruck, dass ich nicht motiviert genug war.» Dass Sawatzki in Hemberg gegen den jungen Mathias Bischofberger bei dessen Premiere am Berg den Kürzeren zog, habe nichts mit der Entscheidung zu tun.

Ganz ohne Rennen wird es Sawatzki aber nicht aushalten… Am historischen Bergsprint Walzenhausen (23./24. August) wird der 54-Jährige als Taxifahrer teilnehmen. Möglicherweise wird er auch noch beim einen oder anderen Bergrennen auftauchen. Genaueres steht aber noch nicht fest. Fix ist, dass Sawatzki nicht etwa rennmüde ist und den Helm an den berühmten Nagel hängt. «Nein, ich brauche einfach mal eine Pause. 2026 komme ich zurück!»

Bruno Sawatzki Paccots 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sagt aber: «2026 komme ich zurück!» © Eichenberger

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