Mit Rolf Biland, Markus Bösiger und Louis Christen wurden am Samstag drei Schweizer Motorsport offiziell in die «Wall of Fame» in der autobau Erlebnsiwelt in Romanshorn aufgenommen.
Am vergangenen Samstag wurden in der autobau Erlebniswelt in Romanshorn (TG) mit Rolf Biland, Markus Bösiger und Louis Christen drei Schweizer Motorsportler in die «Wall of Fame» aufgenommen. Das Trio hat für den Schweizer Motorsport aussergewöhnliche Erfolge gefeiert. Der siebenfache Weltmeister Rolf Biland gilt als der erfolgreichste Schweizer Motorsportler. Mit 81 GP-Siegen in der Seitenwagen-WM (von 1975 bis 1996) ist Biland Rekordhalter in dieser Disziplin. 18 Mal war der Seeländer unter den Top 3! Der Umstieg auf vier Räder gelang Biland auf einem Chevron F3. Im Horag-Team von Markus Hotz fuhr er erfolgreich in der Formel-2-EM und startete auch in der Langstrecken-WM.
Auch Markus Bösiger bestritt erfolgreich die Seitenwagen-WM. Mit Steve Webster errang das Team des Aargauers zwei WM-Titel. Nach seiner Karriere im Seitenwagen wechselte Bösiger in die Truck-Szene. Dort wurde er zum erfolgreichsten Schweizer Truck-Piloten. Als Werksfahrer von MAN, Freightliner und Renault klassierte er sich während zehn Jahren immer in den Top 10. 2007 wurde Bösiger Europameister, dreimal errang der Unternehmer aus Langenthal (Hotel Meilenstein) den Vize-Titel.
Über Louis Christen haben wir in einem separaten Artikel bereits berichtet. Dem 76-Jährigen ist noch bis 3. September eine Sonderausstellung in der autobau Erlebniswelt gewidmet (siehe Link).
Im Rahmen des Anlasses wurde auch autobau-Gründer Fredy Lienhard für seine Verdienste im Schweizer Rennsport ausgezeichnet. Der ehemalige Daytona-Sieger und Förderer des Schweizer Nachwuchsrennsports bekam vom Verband Auto Sport Schweiz den «Auto Sport Award» überreicht und war darüber sichtlich gerührt.
Lienhard ist seit Jahrzehnten eine feste Grösse im Schweizer Motorsport. Der Ostschweizer hat sich zum einen als international erfolgreicher Pilot einen Namen gemacht. Zum anderen gilt der heute 75-Jährige als grösster Förderer im Schweizer Automobil- und Kartrennsport. Zahlreichen Piloten war es nur dank der grosszügigen Unterstützung möglich, Rennsport zu betreiben. Am Beginn so mancher Karrieren – von Gregor Foitek über Marc Benz bis Simona De Silvestro – stand und steht der Support von Fredy Lienhard. Auch Auto Sport Schweiz darf nachhaltig von seiner Unterstützung profitieren. Seit 2012 ist Lienhard zuerst mit dem Brand LO (Lista Office) und seit 2016 mit seiner imposanten «autobau Erlebniswelt» in Romanshorn, gemeinsam mit Sohn Fredy Alexander Hauptsponsor der Schweizer Kart-Meisterschaft.
Schweizer Jubel in Le Castellet: Raffaele Marciello hat beim 1000-Kilometer-Rennen einmal mehr seine Klasse unter Beweis gestellt. Eine starke Leistung bot auch Miklas Born mit seinem ersten GT3-Podium!
Beim zweiten Lauf zur Endurance GT World Challenge in Le Castellet gab es aus Schweizer Sicht gleich doppelten Grund zur Freude. Den Gesamtsieg beim 6-Stunden-Rennen sicherte sich der Mercedes AMG Gt3 mit der #88, auf dem neben Jules Gounon und Timur Boguslavskiy vor allem der Schweizer Raffaele Marciello entscheidenden Anteil am Erfolg hatte. Der Tessiner stellte das Auto auf Pole-Position, übernahm es auf Position 5 und fuhr danach einen ungefährdeten Sieg heraus.
Auch Patric Niederhauser stand auf dem Podest – als Dritter. Wegen einer Fünf-Sekunden-Strafe (Track-Limits), die erst nach dem Rennen respektive Siegerehrung ausgesprochen wurde, musste er sich am Ende mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. Freuen durfte sich dafür Miklas Born. Im Gesamtklassement Zehnter feierte er der Kategorie «Gold» als Zweiter seinen ersten Podestplatz in der GT3. «Hier in Paul Ricard mein erstes Podium im GT3-Sport eingefahren zu haben, ist ein tolles Gefühl», sagt Born. «Nach einem eher schwierigen Saisonstart in Monza waren wir das gesamte Wochenende über konkurrenzfähig, was wir auch mit der zweiten Startposition in der Klasse unter Beweis gestellt haben.»
Ein Lichtblick gab es in der Formel-E-WM auch für Edoardo Mortara. Mit den Rängen 6 und 8 beim Rennen in Jakarta/Indonesien hat der Genfer sein bisher bestes Saisonergebnis erzielt. Der Aufwärtstrend im Team Maserati wurde durch den ersten Saisonsieg von Teamkollege Maximilian Günther unterstrichen. «Wir hatten im zweiten Rennen ein paar technische Probleme», meinte Mortara. «Aber der Aufwärtstrend ist klar erkennbar.»
Seinen ersten Sieg im Automobilsport feierte Mike Müller. Der dreimalige Schweizer Kart-Champion gewann am Lausitzring den ersten Lauf des ADAC Junior Cups von der Pole-Position aus. Auch im zweiten Durchgang überquerte Müller die Ziellinie als Erster, bekam wegen einer Kollision mit dem Führenden jedoch nachträglich eine Zeitstrafe aufgebrummt und fiel so auf Rang 11 zurück.
BZ Consult als Organisator der Schweizer-Meisterschaft Rallye Junior hat eine Medienmitteilung zum Gesundheitszustand des bei der Rallye du Chablais verunfallten Junior-Teams Guillaume Girolamo/Benjamin Bétrisey veröffentlicht.
Der Wortlaut der Medienmitteilung lautet:
Auf Wunsch von Guillaume Girolamo und seiner Familie, die von der Unterstützung und den zahlreichen Anfragen nach Neuigkeiten zu seinem Gesundheitszustand sehr berührt sind, teilen wir Ihnen Folgendes mit:
Nachdem das Duo in der zehnten Prüfung der Rallye du Chablais von der Strasse abgekommen war, griffen die Rettungskräfte rasch ein und sorgten dafür, dass der Fahrer Guillaume Girolamo professionell geborgen werden konnte.
Der Verunfallte wurde ins CHUV (nach Lausanne) gebracht und in der Nacht von Samstag auf Sonntag operiert. Heute (Montag) wurde er nach Notwill ins Paraplegikerzentrum verlegt. Dort wird er zur Konsolidierung ein zweites Mal an den Halswirbeln operiert.
Die Arme von Guillaume Girolamo funktionieren bis zum Handgelenk, und auf den Schweizer Rallye-Junior-Champion von 2022 wartet eine umfangreiche Rehabilitationsarbeit. Seine unteren Gliedmassen sind beeinträchtigt und die Hoffnungen, dass er sie wieder benutzen kann, sind praktisch nicht vorhanden.
Guillaume Girolamo kann nicht auf die zahlreichen Unterstützungsbotschaften antworten, aber sie werden ihm mitgeteilt und werden sehr geschätzt. Auch wenn es um seine Moral natürlich nicht gut steht, will er seine Rehabilitation intensiv in Angriff nehmen und zeigt bereits eine starke Entschlossenheit mit der unerschütterlichen Unterstützung einer eng verbundenen Familie.
Wir wünschen ihm viel Mut für die vor ihm liegende Herausforderung und die bestmögliche Genesung. Besuche sind in den nächsten Tagen für diejenigen möglich, die dies wünschen.
Benjamin Bétrisey konnte seinerseits selbstständig aus dem Auto aussteigen und verletzte sich leicht am Knöchel.
Die Rallye du Chablais, der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, hatte es in sich: Vor allem bis zur neunten WP. Dann übernahm Jonathan Hirschi das Kommando und sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg.
Wie beim Saisonauftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft im Jura hiess die Top 3 auch bei der Rallye du Chablais: 1. Jonathan Hirschi/Sarah Lattion, 2. Jonathan Michellod/Stéphane Fellay, 3. Sacha Althaus/Lisiane Zbinden. Während die Spannung bei der Critérium Jurassien aber schon nach dem ersten Tag gewichen war, weil Hirschis Vorsprung nach der ersten Wertungsprüfung so gross war, ging es bei der «Chablais» bis zur 9. (von 14. WP) um Sekunden – teilweise sogar Zehntelsekunden.
In der dritten Wertungsprüfung über 12,04 Kilometer am Col de la Croix beispielsweise waren die Abstände besonders gering. Der Schnellste, Jonathan Michellod, lag im Ziel gerade mal 0,3 Sekunden vor Mike Coppens und 0,9 Sekunden vor Jonathan Hirschi. Leider gab es bei der «Chablais» durch einige Zwischenfälle auch lange Verzögerungen. Drei Prüfungen mussten sogar abgesagt werden. Das führte dazu, dass die Rallye nicht wie ursprünglich geplant über 177,8 sondern «nur» über 133,92 Kilometer führte.
Die Entscheidung um den Gesamtsieg fiel am zweiten Tag in WP9. Der bis dato führende Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux) erlitt von Collombey nach Murraz einen Reifenschaden, wodurch an seinem Skoda Fabia Rally2 evo auch die Bremsanlage vorne rechts in Mitleidenschaft gezogen wurde. «Der Frust über diesen Ausfall ist sehr gross, weil wir bis zu diesem Zeitpunkt sehr gut unterwegs waren», sagt Coppens. «Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt im Auto. Und ich wusste, dass wir noch Reserven hatten.»
Der neue Leader Hirschi verwaltete danach seinen Vorsprung auf Michellod und liess in den verbleibenden Prüfungen nichts mehr anbrennen. «Der erste Tag war nicht nur für die Zuschauer grosses Spektakel», sagt Hirschi. «Es war auch für uns Fahrer sehr aufregend. Und es war eine gute Werbung für die Schweizer Rallye-Meisterschaft. Am zweiten Tag war ich vor allem auf der Prüfung zwischen Collombey und Murraz, da wo man sich leicht einen Reifenschaden einhandeln konnte, sehr vorsichtig.»
Chablais-Vorjahressieger Michellod meinte nach Platz 2: «Mit Blick auf die Meisterschaft bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Wir hatten in der neunten Prüfung einen Reifenschaden vorne rechts. Das hat uns 30 Sekunden gekostet. Diese konnten wir in der Folge nicht mehr aufholen.»
Weitere Einsätze bei den bevorstehenden Läufen zur Rallye-SM sind aus budgetären Gründen noch nicht gesichert. «Ich habe bei der Chablais Reifen gespart», sagt Althaus, dessen Leistung dadurch umso höher einzuschätzen ist. «Aber ich muss noch mehr Budget finden, sonst bin ich bei der Rallye Bourgogne nicht dabei.»
Hinter den Top 3 kamen auf Rang 4 Thibault Maret/Christophe Cler (Skoda Fabia R5), auf Rang 5 Sergio Pinto/Charlène Greppin (Alpine A110 RGT), auf Rang 6 Sébastien Berner/Grégoire Chappot (Peugeot 208 T16) und auf Rang 8 David Erard/Sarah Junod auf VW Polo GTI R5 ins Ziel. Besonders stolz dürfte der junge Walliser Maret sein. Für den erst 22-Jährigen war es das bisher beste Ergebnis in seiner Karriere.
Eine starke Rallye fuhr auch Yoan Loeffler (Citroën C3 Rally2). Allerdings wurde der Lokalmatador aus Bex (VS) um den Lohn seiner Arbeit gebracht und musste sich mit Rang 10 begnügen. «Ich hatte zwei Reifenschäden», sagt Loeffler. «Und ich habe zwei Mal Regenreifen montiert, im Glauben daran, es wird nass. Doch leider blieb es trocken.»
Der Sieg bei den Junioren ging nach dem Unfall von Guillaume Girolamo in WP10 wie schon im Jura an Jérémy Michellod, den jüngeren Bruder von Jonathan Michellod. Der damit auch die Michelin Trophy Alps 2WD für sich entscheiden konnte. Zweiter bei den Junioren wurde Damien Lovey. In der «Alps» gingen die Ehrenplätze an Laurent Bérard (gleichzeitig Sieger des Schweizer Rallye-Pokals) sowie Philippe Broussoux.
In der historischen Klasse, der VHC, waren es erneut Pascal Perroud im BMW M3 E30 und Florian Gonon im Ford Escort RS1600, die den Sieg unter sich ausmachten. Wie schon im Jura hatte Perroud am Ende die Nase um etwas mehr als 20 Sekunden vorne. Platz 3 sicherte sich Perrouds Markenkollege Pascal Bachmann. Letzterer verpasste als Teilnehmer der ERC Historic als Zweiter (vor Guy Trolliet) den Sieg in der EM-Wertung. Dieser ging an das Lancia-Duo Luigi Battistolli (alias «Lucky») mit Ex-Michèle-Mouton-Beifahrerin Fabrizia Pons. In der VHRS, bei der es um Gleichmässigkeit geht, ging der Sieg an Rudolf Hofmann (Alfa Romeo Giulia Spider) vor Laurent Pernet (BMW 325 ix) und René Winz (MG B GT).
Spannend bis zum Schluss war auch der ADAC Opel E-Rallye-Cup, der bei der «Chablais» als Gastserie erstmals zum Einsatz kam. Der Sieger Max Reiter aus Deutschland trennte im Ziel nur 3,6 Sekunden von Calle Carlberg aus Schweden. Platz 3 bei den Stromern ging an Christian Lemke. Die Schweizer Gastfahrerin Cyndie Allemann schlug sich bei ihrem Rallye-Debüt beachtlich und wurde mit vier Minuten Rückstand Elfte.
Weitere Informationen zur 19. Ausgabe der Rallye du Chablais gibt es auf der Internetseite https://www.rdch.ch/web/
Und so geht es weiter:
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Die autobau Erlebniswelt in Romanshorn (TG) widmet dem Konstrukteur und Rennfahrer Louis Christen (LCR Engineering) vom 4. Juni bis 3. September eine Sonderausstellung.
autobau-Gründer Fredy Lienhard hat sich zum Ziel gesetzt, Schweizer Automobil-Konstrukteuren eine Plattform zu bieten. Ab dem 4. Juni ist die Reihe an Louis Christen (76). In einer Sonderausstellung in den Hallen der autobau Erlebniswelt in Romanshorn wird die Geschichte vom genialen Konstrukteur und Rennfahrer Louis Christen und seiner LCR Engineering gezeigt.
Christen hat sich in der Welt des Motorsports vor allem als Konstrukteur von Seitenwagen einen Namen gemacht. Klingende Namen wie etwa der siebenfache Seitenwagen-Weltmeister Rolf Biland (mit Beifahrer Kurt Waltisperg), das Duo Bruno Holzer/Charly Meierhans oder Steve Webster/David James haben auf Maschinen von LCR Engineering grosse Erfolge gefeiert. Einige dieser Fahrzeuge sind in der autobau ausgestellt. Christen hat aber nicht nur bei den Seitenwagen Erfolge gefeiert. Mit Stefan Dörflinger feierte LCR 1984/1985 mit Krauser/Zündapp zwei WM-Titel in der 80cm3-Klasse.
Christens Kindheitstraum waren aber nicht Motorrad-, sondern Autorennen. Für den St. Galler war klar: «Ich will Rennen fahren. Aber nicht mit irgendeinem Wagen, sondern mit einem selbst konstruierten und gebauten Monoposto-Rennwagen.» So baute er für sich in der Formel V und später Super V seine eigenen Rennboliden. Da er damit Rennen gewann, wollten auch andere LCR-Autos pilotieren. «So wurde ich vom Rennfahrer zum Konstrukteur», erzählte Christen.
Seinen grössten Erfolg als Fahrer feierte Christen am 15. September 1974. Auf dem Norisring gewann er den Finallauf der Super-V-Europameisterschaft vor dem späteren Formel-1-Weltmeister von 1982, Keke Rosberg. Nach einem Unfall in Silverstone 1975, bei dem sich Christen einen Arm brach, beendete er seine Rennfahrer-Karriere – sehr zur Freude seiner charmanten Frau Brigitte. In dieser Zeit importierte Louis Christen auch ARGO Rennwagen aus England, die vom Winterthurer Konstrukteur Jo Marquart gebaut wurden.
In Rheineck entstanden aber auch Fahrzeuge für den Strassenverkehr. So zum Beispiel zwei «Stromboli». «Der Schwachpunkt bei Elektromobilen ist immer die Batterie», sagt Christen. Trotzdem ist das Original aus einem der «Strombolis» noch heute im Einsatz – als Speicher für Christens Solaranlage.
Eines der spektakulärsten LCR-Projekte war sicher der Bau eines Dragsters mit einem Formel-1-Motor. Mitte der 80er-Jahre wurde Christen von der deutschen Motorrad-Fachzeitschrift «MOTORRAD» angefragt, ob er ein Motorrad mit einem F1-Motor bauen könne. Das Fahrzeug war als Titelstory für das Jahresmagazin geplant. Der Bau vom Dragster fand unter grossem Zeitdruck statt. Ausgestattet wurde er mit einem BMW-Turbo, wie er von Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet im Brabham im Jahre 1983 eingesetzt wurde.
Ursprünglich wollte Christen nach der Sekundarschule eine Lehre als Mechaniker bei der Firma Saurer in Arbon machen. Aber dort meinten sie, dass er dazu zu intelligent sei. Mit einer Lehre als Maschinenzeichner würde er seine Fähigkeiten besser einsetzen können. Diese Intelligenz gepaart mit handwerklichem Geschick hat er heute noch. Andere Konstrukteure brauchen einen Plan. Louis Christen beginnt einfach mit einem weissen Stück Papier.
Weitere Infos zur Ausstellung unter www.autobau.ch
Text: Elio Crestani
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Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht am 2./3. Juni mit der Rallye du Chablais in die zweite Runde. Dabei kommt es zur Neuauflage des Duells zwischen dem amtierenden Meister Jonathan Hirschi und dem Vorjahressieger Jonathan Michellod.
Am kommenden Freitag/Samstag findet die 19. Ausgabe der Rallye du Chablais statt. Der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft gehört längst zu den Traditionsveranstaltungen und zählt neben den üblichen CH-Meisterschaften auch für die ERT (European Rally Tour), die TER (Tour European Rally), die EHRC (European Historic Rally Championship) und den ADAC Opel E-Rally Cup. Letzterer gastiert zum ersten Mal in der Schweiz und sorgt mit seinen 15 vollelektrischen Corsa-Modellen für ein Novum in der Schweizer Motorsport-Historie.
Im Feld der 45 modernen Rallye-Autos ist der Blick auf die Startnummern 1 bis 3 gerichtet. Auftaktsieger und Vorjahresmeister Jonathan Hirschi hat mit der «Chablais» noch eine Rechnung offen. Im Vorjahr hätte der Neuenburger die Rallye rund um den Servicepark in Aigle (VD) eigentlich gewinnen müssen, doch zwei Zehn-Sekunden-Strafen warfen Hirschi auf Rang 2 zurück. Wie schon bei der Critérium Jurassien wird Hirschi auch bei der «Chablais» von Ersatz-Co-Pilotin und Lebensgefährtin Sarah Lattion navigiert. Das Duo setzt auf den Citroën C3 Rally2, den Hirschi nach dem Saisonauftakt in den höchsten Tönen gelobt hatte. «Das Einzige, was ich jetzt noch hoffe, ist, dass es endlich mal trocken bleibt. Seit meinem Comeback in der Rallye-SM hat es bei jeder Rallye mindestens einmal geregnet.»
Der Meisterschaftszweite und Vorjahressieger Jonathan Michellod (Skoda Fabia Rally2 evo) gilt bei der «Chablais» als Hirschi-Jäger Nummer 1. Der junge Walliser möchte nur zu gerne seinen Triumph von 2022 wiederholen, weiss aber, dass es gegen Hirschi auf den teilweise schnellen Prüfungen sehr schwierig sein wird. «Jonathan kam im Jura auf Anhieb sehr gut mit dem C3 klar. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass er bei der Chablais von Anfang an voll attackieren wird.»
Dritter im Bunde ist Michellods Markenkollege Mike Coppens. Der Meister von 2021 hat bei der «Crit» am ersten Tag total verwachst und kam nur als Vierter ins Ziel. Logisch, dass er vor teilweise heimischem Publikum (die «Chablais» findet auf Waadtländer und Walliser Boden statt) wieder glänzen will. Hinter den Top 3 lauert Sacha Althaus, der am Wochenende wie bei seiner Heimrallye im Jura einen Skoda Fabia Rally2 evo fährt. Als Zuschauer beim Slalom in Bure meinte er gegenüber Auto Sport Schweiz: «Ich werde alles daran setzen, dass ich wieder aufs Podest komme. Einfach wird das nicht. Unser Budget ist begrenzt. An Testfahrten oder gar andere Rallyes im Ausland darf ich gar nicht denken. Und weil es bei der Chablais kein Shakedown gibt, geht es gleich ans Eingemachte. Aber ich bin zuversichtlich. Ich weiss, dass wir mit dem Fabia ein gutes Ergebnis erzielen können.» Zu den weiteren Fahrern mit Rally2-Autos gehören u.a. Joël Rappaz, David Erard (beide auf VW Polo GTI), Sébastien Berner (Peugeot 208) und Yoann Loeffler (Citroën C3). Mittendrin in diesem Feld befindet sich auch der Walliser Sergio Pinto mit seiner AlpineA110 Rally RGT #4, der in der Michelin Trophy Alps Open auf Olivier Bourgnon (Porsche 997 GT3 Cup) und Cédric Moulin (Renault Clio Rally4) trifft und im Vorjahr als Gesamtvierter der Schweizer Rallye-Meisterschaft «Best of the Rest» war.
In der Schweizer Junioren-Meisterschaft sind vier Teams am Start. Haushoher Favorit ist Vorjahres-Champion Guillaume Girolamo (Renault Clio Rally5), der bei der «Chablais» sein Comeback gibt und gleichzeitig auch in der Michelin Trophy Alps 2WD (zwölf Teams) zu den Sieganwärtern zählt. Neben Girolamo darf man bei den Junioren gespannt sein auf das Abschneiden von Jura-Sieger und Citroën-C2-Pilot Jérémy Michellod, dem jüngeren Bruder von Jonathan Michellod, sowie Damien Lovey (Peugeot 208 R2), der beim Saisonauftakt nach einem Unfall die Segel streichen musste.
Für den Schweizer Rallye-Pokal haben sich neun Teams eingeschrieben. Darunter auch Vorjahresmeister Philippe Broussoux, der bei der Critérium Jurassien aufgrund eines Unfalls ebenfalls einen Nuller schreiben musste und bei der «Chablais» auf Wiedergutmachung hofft.
In den historischen Klassen stehen insgesamt 47 Fahrzeuge am Start. Zwölf davon nehmen an der VHC, der Coupe Suisse des Rallyes Historiques, teil, zehn sind es in der VHRS, bei der es um Gleichmässigkeit geht. Zu den Favoriten auf den Sieg in der VHC zählt natürlich Altmeister Florian Gonon auf Ford Escort RS 1600, der alles daran setzen wird Jura-Sieger Pascal Perroud im leistungsstärkeren BMW M3 E30 zu schlagen. Ein Wörtchen um den Sieg möchte auch Guy Trolliet mitreden. Der Meister von 2021 tritt in seinem Porsche 911 SC gleichzeitig auch in der ERC Historic an. Diese führt nach drei Rennen der bisher ungeschlagene Brite Ernie Graham (Ford Escort) souverän mit dem Punktemaximum an. Vorfahrer der historischen Klassen ist übrigens kein Geringer als der Rallye-Weltmeister von 1981 Ari Vatanen.
Los geht die Rallye am Freitagmittag mit der ersten Prüfung von Evionnaz nach Vernayaz. Insgesamt stehen 14 Etappen (177,8 km) verteilt auf zwei Tage auf dem Programm. Weitere Informationen zum zweiten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter dem folgenden Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Die Schweiz hat am Wochenende auf der internationalen Bühne wieder den einen oder anderen Erfolg feiern dürfen – allen voran Grégoire Saucy (Dritter in Monaco) und Emil Frey Racing (Dritter beim DTM-Debüt).
Der Auftakt zur DTM-Saison 2023 verlief aus Schweizer Sicht sehr unterschiedlich. Während DTM-Neuzugang Patric Niederhauser vom «schlechtesten Wochenende seit langem» sprach, fuhr Ricardo Feller als Vierter respektive Siebter zwei Mal souverän in die Punkte und war damit auch zwei Mal bester Audi-Pilot. Noch besser machte es in Oschersleben nur Emil Frey Racing. Der DTM-Neuling landete im ersten Rennen mit dem Briten Jack Aitken als Dritter auf Anhieb auf dem Podium.
«Das Rennen gestern verlief besser als heute. Platz 3 in unserem DTM-Debüt ist ein gutes Ergebnis, doch nach dem zweiten Platz im Qualifying wollten wir um den Sieg kämpfen», sagte Aitken. «Der Start war harzig, durch einen Kontakt mit einem anderen Auto verlor ich einige Positionen. Dafür hat die Taktik mit dem frühen Boxenstopp gut funktioniert und wir konnten uns auf Platz 3 zurückkämpfen. Das zweite Rennen verlief schwierig. Ich hatte Mühe im Zweikampf ein anderes Fahrzeug zu überholen.» Die Siege beim DTM-Auftakt in der Börde gingen an Franck Perera (F) und Christian Engelhart (D).
Ganz oben in Oschersleben stand (zum zweiten Mal in diesem Jahr) Julien Apothéloz im German Prototype Cup. Der junge Zürcher hat damit in allen vier Rennläufen auf dem Podium gestanden und führt die Meisterschaft mit seinem kolumbianischen Teamkollegen Oscar Tunjo an. Das Schweizer Duo Lucas Mauron und Elia Sperandio, die in Oschersleben zum ersten Mal gemeinsam auf einem Auto fuhren, musste sich mit einem neunten Rang begnügen.
Mit gemischten Gefühlen reiste Grégoire Saucy aus Monaco ab. Platz 3 im ersten und Rang 10 im zweiten Rennen war laut dem Jurassier «nicht ganz das Wochenende, das wir uns vorgestellt haben. Aber immerhin haben wir ein paar wichtige Punkte und einen Podestplatz geholt». In der Gesamtwertung liegt Saucy auf dem dritten Zwischenrang.
Selbst schwierige Witterungs- und Streckenbedingungen konnten Johannes Kapfinger nicht bremsen: Der 20-Jährige gewann im südfranzösischen Le Castellet sowohl das Sprint- als auch das Endurance-Rennen des GT3 Cup innerhalb der Porsche Sprint Challenge Suisse.
Für Johannes Kapfinger lief es im Sprintrennen des GT3 Cups auch auf regennasser Rennstrecke nahezu perfekt: Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG übernahm von der Pole-Position aus direkt die Führung und gab sie auf dem abtrocknenden Kurs bis ins Ziel nicht wieder her. Platz 2 ging mit 2,5 Sekunden Rückstand an Alexander Schwarzer, der mit dem rund 510 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Generation gleich beim Start zwei Positionen gewann: Ernst Keller, der GT3-Cup-Meister von 2018, musste in der zweiten Runde aufgeben, während sich Peter Hegglin nach einem Zwischenfall als Vorletzter wieder einreihte. Er wurde Zwölfter.
Die Aufholjagd des Tages legte Gregor Burkhard hin. Eine Sportstrafe wegen eines Vergehens beim ersten PSCS-Wochenende in Spielberg hatte ihn in der Startaufstellung um fünf Plätze zurück auf die neunte Position versetzt. Nach der Auftaktrunde lag er schon wieder auf Rang 3. Im Ziel fehlten ihm nur 0,413 Sekunden auf Schwarzer. Vierter wurde Marc Arn, der sich im siebten Umlauf an Jan Klingelnberg vorbeischieben konnte. Die schnellste Rennrunde sicherte sich indes William Mezzetti: Der Italiener hatte nach Runde 4 den Wechsel auf Trockenreifen gewagt. Mehr als Platz 13 sprang für ihn aber nicht mehr raus.
Das Endurance-Rennen über 28 Runden auf der 5,842 Kilometer langen Grand-Prix-Variante stellte Kapfinger vor grössere Herausforderungen. Dies begann für ihn bereits mit der Qualifying-Gruppe 1, die nassere Bedingungen vorfand als die Gruppe 2. Für den Passauer bedeutete dies: Startplatz 2 hinter Alexander Schwarzer innerhalb der Klasse 1 für GT3-Cup-Teilnehmer und Position 13 in der Gesamtwertung aller Fahrzeuge. An Schwarzer ging er in Runde 4 vorbei und übernahm die Klassenführung – die er bei seinem Pflichtboxenstopp, der wegen einer Safety-Car-Phase unglücklich getimt war, zunächst an William Mezzetti verlor. Kapfinger liess jedoch Slickreifen montieren und rückte die Verhältnisse in Runde 17 wieder gerade. Wenig später lag er auch in der Gesamtwertung auf Rang 1. Im Ziel hatte er fast zwölf Sekunden Vorsprung auf den Italiener, der erneut die schnellste Rennrunde gedreht hatte. Als Dritter beendete Gregor Burkard das Rennen knapp vor Marc Arn und Schwarzer.
In der Gruppe GT4 Clubsport liess sich zunächst Cayman-Fahrer Markus Lietzau als Sieger feiern, beim Langstreckenlauf hatte dann Patrick Schetty die Nase vorn. Im Sprintrennen der Gruppe Open GT setzte sich der US-Amerikaner Dustin Blattner als Teilnehmer der Porsche Track Experience vor Michael Kapfinger durch, dem Zwillingsbruder von Johannes. Beide pilotierten einen Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Neunelfer-Generation 992 mit Renn-ABS und Traktionskontrolle. Dritter wurde Wolfgang Triller mit dem Vorgängermodell des 911 GT3 Cup. Den kürzeren Lauf der Porsche Drivers Competition Suisse konnte Margret Melse in der Classic-Wertung für sich entscheiden, bei der längeren Ausgabe des Gleichmässigkeits-Wettbewerbs lag Robert Schwaller vorn. Die Chrono-Klasse gewann jeweils Nicolas Garski.
Die dritte Veranstaltung der autobau SKM findet am 01./02. Juli 2023 in Mirecourt (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.
Nennschluss für den nächsten Lauf ist am 25.06.2023 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:
Montag (Pfingstmontag), 29.05.2023, geschlossen
Ab Dienstag, 30. Mai 2023 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Zwölf Rennen mit insgesamt 77 Nennungen hat die Schweizer Simracing-Meisterschaft in den Klassen Formel 3 und GT3 seit Oktober 2022 ausgetragen. Nun stehen die Meister 2023 fest.
In der klassischen Open Wheeler Serie mit Dallara-Formel-3-Fahrzeugen wurden jeweils zwei Rennen ausgetragen: ein 20-minütiger Sprint und ein Hauptrennen über 40 Minuten. Das Resultat der
Schweizer Meisterschaftswertung lautet wie folgt:
1. Alessandro Romanelli, 478 Punkte
2. Claudio Costarelli, 426 Punkte
3. Luca Philipp, 405 Punkte
In der GT3-Klasse wurde pro Rennwochenende jeweils ein Rennen über 60 Minuten (inkl. obligatorischem Boxenstopp) abgehalten. Das Resultat der Schweizer Meisterschaft lautet wie folgt:
1. Pascal Tschopp, 440 Punkte
2. Tobias Herzog, 429 Punkte
3. Adnan Grozdanic, 412 Punkte
Weiter geht’s mit dem Start zur Saison 2024 bereits im kommenden September mit den offiziellen Tests. Die Wertungsläufe beginnen anschliessend im Oktober 2023. Die Informationen dazu sind ab Mitte Juli 2023 auf der Website von https://www.flanc.ch/ bzw. der https://simracingseries.ch/ zu finden.
Die Rennleiter und die offizielle Jury von Auto Sport Schweiz, mit Sportkommissaren aus dem realen und dem virtuellen Automobilsport, sorgten live während den Rennen für die Einhaltung des Reglements.
Zu einem Schweizer Gesamtsieg bei den 24h Nürburgring reichte es bei der 51. Ausgabe nicht ganz. Die schnellsten Eidgenossen waren Raffaele Marciello und Philip Ellis auf Rang 3.
Nach der Absage des Imola-GP stand das vergangene Wochenende international ganz im Zeichen der 24 Stunden am Nürburgring. Mit dabei auch rund 20 Schweizer RennfahrerInnen. Die Hoffnung auf einen zweiten Schweizer Gesamtsieg nach 2015 (Nico Müller) war berechtigt, erfüllte sich aber leider nicht. Das beste Schweizer Duo war Raffaele Marciello und Philip Ellis zusammen mit Teamkollege Luca Stolz im Mercedes AMG GT3 von Bilstein auf Platz 3 mit einem Rückstand von 1:44 min auf den siegreichen Frikadelli-Ferrari. Bester Audi-Pilot auf Rang 6 war Patric Niederhauser zusammen mit Christopher Haase und Christopher Mies. Ebenfalls unter den Top 10 landete der mit Schweizer Lizenz fahrende Italiener Marco Mapelli auf einem Lamborghini von ABT Sportsline. Kein Glück hatte Ricardo Feller. Der Aargauer kam bei seinem Doppelstart nicht über Platz 11 hinaus. Mit dem Audi mit der #1 lag Feller zwar zeitweise in Führung, das Team kassierte aber im ersten Renndrittel diverse Strafen und Teamkollege Frédéric Vervisch rutschte kurz nach Halbzeit auf einer nicht angezeigten Ölspur in die Streckenbegrenzung.
Eine starke Leistung bot auch Miklas Born. Der Basler durfte sich in der mit 16 Autos stark besetzten GT4-Klasse über Gesamtrang 20 und Platz 1 in seiner Klasse freuen. Über einen Klassensieg freuten sich auch Michael und Martin Kroll mit ihrem BMW M3 E46 GTR von Hofor Racing in der SP6.
Grund zum Jubeln hatte auch Léna Bühler beim dritten Rennen zur F1 Academy. Im zweiten Heat schied die Westschweizerin in Führung liegend noch mit einem Getriebeproblem aus, im dritten Durchgang am Sonntag sicherte sich Bühler den ersten Sieg in der Ladies-Meisterschaft. Kurz vor Halbzeit ihrer ersten Acamedy-Saison liegt Bühler mit insgesamt schon vier Podestplätzen auf dem dritten Gesamtrang. Es führt weiter die Spanierin Marta Garcia.
Einen guten Saisoneinstand hatte auch Allrounder Kevin Gilardoni. Der Sieger der Rally del Ticino 2022 fuhr beim Auftakt des Italian GT Endurance Championship in Pergusa/Sizilien mit einem Lamborghini Huracán auf Platz 2. Schneller war nur Ex-Formel-1-Pilot Giancarlo Fisichella.
Der fünfte Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Bure (JU) hat aus drei möglichen Titelkandidaten zwei gemacht. Beim Finale in Chamblon kommt es damit zur Wiederauflage «Bürki vs. Bürki».
War das die Entscheidung? Beim fünften Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Bure (JU) wurde der bis dato Gesamtführende Christian Bralla in seiner Gruppe nur Siebter. Der Tessiner hat sich damit ein Rennen vor Schluss aus dem Kreis der Titelanwärter verabschiedet. Nur noch die beiden Bürkis, Martin und Martin Oliver, sind vor dem Saisonfinale in Chamblon am 25. Juni verlustpunktfrei.
Bralla befand sich in den ersten vier Slaloms in bestechender Form. Der Fahrer des grauen Fiat X1/9 war in der E1 1600-2000 cm3 bisher ungeschlagen. Selbst Freund und Markenkollege Christian Darani, im Vorjahr oft schnellster Tourenwagenfahrer, musste neidlos anerkennen, dass sein Namensvetter in diesem Jahr schneller ist. In Bure, beim fünften Lauf, endete die beeindruckende Serie Brallas abrupt. Mit Torfehlern in beiden Läufen musste sich der Bure-Neuling geschlagen geben.
Damit wird die Meisterschaft 2023 in Chamblon zwischen den beiden Bürkis ausgemacht. Es sei denn, bei beiden schlägt die Defekthexe zu. Dann geht das grosse Rechnen von vorne los. In Bure war es der neunmalige Slalom-Meister Martin Bürki, der die schnellste Tourenwagenzeit fuhr und einmal mehr beweisen konnte, dass mit ihm, wenn’s ums Eingemachte geht, immer zu rechnen ist. Vom zehnten Titel will Bürki aber noch nicht träumen. «Es kann immer etwas passieren», sagt der Routinier. «Wir werden erst im Ziel in Chamblon sehen, ob es reicht oder nicht.»
Dass Martin Oliver Bürki noch immer Titelchancen hat, ist nicht selbstverständlich. Im ersten Lauf in Bure brannte sein BMW E33 nach der ersten Zieldurchfahrt. «Ein Ölschlauch ist abgerissen», erzählt der Amsoldinger. «Nur mit der Hilfe einiger Kollegen konnte ich am zweiten Lauf teilnehmen.» Einer der Helfer war Tom Huwiler. Der Markenkollege von Bürki war bereits auf dem Nachhauseweg, als er nochmals umdrehte. «An meinem BMW E30 gab’s ein Motorenproblem. Was genau kaputt ist, müssen wir noch analysieren. Dass ich umkehre, wenn ein andere Fahrer Hilfe braucht, ist selbstverständlich!»
Im Kampf um den Tagessieg war es nach dem ersten Durchgang ultraspannend. Die Top 3, Lukas Eugster, Philip Egli und Marcel Maurer, waren auf dem selektiven, 5,3 Kilometer langen Parcours (in dieser Reihenfolge) nur durch sieben Zehntelsekunden getrennt. Dann montierte Rekord-Tagessieger Egli frische Reifen und fuhr in 2:27,820 min Bestzeit und sicherte sich so seinen 47. Tagessieg. Eugster musste sich mit Rang 2 begnügen. Dem Ostschweizer fehlten 0,5 Sekunden auf Eglis Zeit. Maurer lag weitere 0,6 Sekunden dahinter auf Rang 3. «Ich spüre die Pause von 2022», sagt Letzterer. «Aber ich taste mich langsam wieder an die beiden heran. Und der knappe Rückstand auf einer so langen Strecke stimmt mich zuversichtlich. Zuletzt bin ich 2018 in Bure gefahren. Und damals regnete es.»
Auch Eugster war mit seinem Abschneiden trotz einer erneuten Niederlage gegen Egli sehr zufrieden. «Ich war gegenüber dem Vorjahr zwei Sekunden schneller. Und viel hat auf Philip nicht gefehlt. Dass er frische Reifen montieren musste, zeigt, dass er alle Register ziehen muss, um vorne zu bleiben. Und auch wir haben auf der Motorenseite noch etwas in petto. Es bleibt also spannend.»
Tagessieger Egli strahlte nach seinem vierten Saisonsieg: «Ich hatte schon am Morgen eine 30er Zeit gefahren und verzichtete deshalb im ersten Lauf auf frische Reifen. Im zweiten zog ich sie dann auf und konnte mich so an die Spitze setzen. Kompliment an meine beiden direkten Gegner. Die sind stark gefahren. Die Abstände waren wirklich sehr knapp. So macht es richtig Spass!»
Hinter den Top 3 liess sich Lionel Ryter die viertschnellste Zeit notieren. Dem Walliser fehlten auf seinem Tatuus-Renault zwar vier Sekunden auf Maurer & Co. Von den restlichen Formelautos setzte er sich aber deutlich ab.
Hinter dem schnellsten Tourenwagenfahrer Bürki folgte Christian Darani (Sieger in der E1, 1600 bis 2000 cm3) und Stephan Burri in der hubraumidentischen Klasse der Interswiss. Das Duell bei den IS-Porsches mit mehr als 2500 cm3 entschied Matthias Bischofberger zu seinen Gunsten. Nach dem ersten Durchgang lag Christoph Zwahlen noch in Führung. Zu den weiteren Klassensiegern in Bure gehörten Richard Winiger (Porsche 991 Cup, E1 mehr als 3000 cm3), Mattia Stacci (BMW M3 E30, E1 2001 bis 2500 cm3), Andreas Helm (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett, IS 2001 bis 2500 cm3) sowie Rudi Oberhofer (VW Golf, IS bis 1600 cm3).
Schon am Samstag (im Rahmen der LOC) wurde der Suzuki Swiss Racing Cup ausgetragen. Den Sieg sicherte sich Marcel Muzzarelli – eine halbe Sekunde vor Sandro Fehr und dem Drittplatzierten Patrick Flammer (plus 1,2 Sekunden).
Weitere Infos zum Slalom von Bure finden Sie unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
24./25. Juni, Chamblon
An Spannung mangelte es beim zweiten Lauf zur diesjährigen autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Franciacorta wahrlich nicht. Unser italienischer Filmemacher Massimiliano Tuzzolino (https://massimilianotuzzolino.it/) hat die besten Szenen eingefangen und zusammengeschnitten. Viel Spass und bis bald in Mirecourt, wenn sich die Schweizer Meisterschaft am 2. Juli zum dritten Lauf versammelt.
Joël Grand wird in dieser Saison mit einem Wolf F1 Mistral an der Schweizer Berg-Meisterschaft teilnehmen. Allerdings wird sich der Walliser nur bei zwei bis drei Rennen in der E2 SS mit Burgermeister, Egli, Balmer & Co. messen können.
Joël Grand zählt zu den schnellsten Schweizer Bergrennfahrern. Im vergangenen Jahr ist der 35-jährige Walliser mit einem 999 cm3 starken Osella PA21 JRB in seiner Klasse von Rekord zu Rekord gefahren. Und beim Saisonfinale am Gurnigel nahm Grand im Reynard 97D von Simon Hugentobler Platz.
Um auch in diesem Jahr an der Berg-SM teilnehmen zu können, musste sich Grand nach einer neuen Lösung umschauen. Und die fand er in Frankreich – genauer gesagt bei Wolf Racing. Grand wird 2023 mit einem Wolf F1 Mistral GB08 an den Start gehen. Allerdings nur bei zwei, im Idealfall drei Rennen: La Roche-La Berra, Ayent-Anzère und Les Rangiers. «Für mehr reicht es dieses Jahr wohl nicht», sagt der zweifache Familienvater aus Chalais. «Um häufiger zu fahren, bräuchte ich mehr Sponsoren.»
Einen Vorgeschmack auf das, was auf ihn zukommt, hatte Grand bereits im März. Damals testete er in Dijon im Beisein von Wolf-Chef Lionel Champelovier ein anderes Modell. «Das war eine schwächer motorisierte Version», erklärt Grand. «Die, die mir bei den Bergrennen in der Schweiz zur Verfügung steht und die ich vor La Roche in Alès auf der Hausrennstrecke von Wolf noch testen werde, hat einen Peugeot-Turbomotor vom Typ Thp mit 1997 cm3. Dieser leistet etwas mehr als 400 PS.»
Der Name Wolf ist im Rennsport eine bekannte Grösse. Der Hersteller geht auf den ehemaligen Formel-1-Rennstallbesitzer Walter Wolf zurück. Der im Ölgeschäft reich gewordene Wolf stieg 1976 als Sponsor in die Formel 1 ein. Für die Saison 1977 baute er ein eigenes Chassis, den Wolf WR1. Mit diesem gewann der Südafrikaner Jody Scheckter auf Anhieb den ersten Grand Prix des Jahres in Argentinien!
Die Schweizer GT3-Asse Ricardo Feller und Raffaele Marciello fuhren in Brands Hatch je einen Laufsieg heraus. Eine starke Leistung bot auch Lucas Légeret.
Der Auftakt zur Sprintsaison der GT World Challenge hätte für die Schweizer kaum besser verlaufen können. In beiden Läufen setzte sich ein Eidgenosse erfolgreich durch. Im ersten Durchgang war es der Tessiner Mercedes-Werkspilot Raffaele Marciello, der mit Teamkollege Timur Boguslavskiy als Erster die Ziellinie überquerte. Im zweiten Lauf setzte sich Ricardo Feller (mit Teamkollege Mattia Drudi) von Startplatz 7 an die Spitze und gab diese nicht mehr ab.
Feller hatte schon im ersten Lauf als Zweiter auf dem Podium gestanden. Dieses verpasste ein anderer Schweizer knapp: Lucas Légeret wurde Vierter, im zweiten Lauf verteidigte er Platz 5 erfolgreich gegen Marciello.
Weniger erfolgreich waren Patric Niederhauser und das Team Emil Frey Racing. Niederhauser war im ersten Heat in eine Kollision mit einem McLaren verwickelt, wofür ihm 25 Strafsekunden aufgebrummt wurden. Im zweiten Rennen schaffte er als Zehnter immerhin noch eine Top-10-Platzierung. Die EF-Truppe aus Safenwil musste sich als beste Platzierung mit einem fünften Rang begnügen.
Mit den Big Points von diesem Wochenende und den zehn Punkten aus Monza (vom Saisonauftakt des Endurance-Championships) setzten sich Mattia Drudi und Ricardo Feller an die Spitze der GT World Challenge und der Sprintwertung.
Philip Egli sicherte sich bei den Autorenntagen in Frauenfeld seinen 46. Slalom-Tagessieg. Im Kampf um die Meisterschaft haben mit Christian Bralla und den beiden Bürkis noch drei Fahrer das Punktemaximum.
Die Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 geht in die entscheidende Phase. In Frauenfeld, beim vierten Slalom-Lauf dieses Jahres, hat sich mit Mario Bertocchi (BMW E36, E1 bis 3500 cm3) einer aus dem Quartett mit der bisherigen Maximalpunktzahl verabschiedet. Der 29-jährige St-Galler kam in seiner Kategorie nicht über Rang 3 hinaus und dürfte damit im Kampf um die Titelvergabe keine Rolle mehr spielen. Immer noch im Rennen um die Slalom-Krone sind seine E1-Kollegen Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Namensvetter Martin Oliver Bürki (BMW E33, E1 bi 3000 cm3) und Christian Bralla (Fiat X1/9, E1 bis 2000 cm3). Letzterer hatte auch in Frauenfeld die meisten Gegner in seiner Gruppe und hält deshalb, wenn es so weitergeht, die besten Karten in den Händen.
Als Tagessieger auf dem 3,2 Kilometer langen Parcours mit 49 Toren ging einmal mehr Philip Egli auf seinem Formel-3-Dallara-Rennwagen hervor. In beiden Rennläufen verbesserte der in Zürich heimische Glarner seinen eigenen Streckenrekord von 2021, der nun bei 2:00,38 steht. «Genial – ich konnte noch auf keiner Strecke acht Mal gewinnen. Ich denke, bei optimalen Verhältnissen ist nächstes Jahr eine Zeit unter zwei Minuten machbar.»
Eglis stärkste Herausforderer trieben ihn zum 46. Slalom-Tagessieg in seiner Karriere an. Lukas Eugster aus Gais kam mit seinem Ligier-Honda dank eines neuen Sportwagenrekords im ersten Rennlauf mit nur 91 Hundertsteln Rückstand auf den zweiten Gesamtrang. Im zweiten Durchgang bei drohendem Regen drehte er sich. «Nachdem ich in beiden Trainingsläufen schneller war als Philip, dachte ich, dass ich vielleicht eine Chance habe, obwohl mein Auto für diesen Kurs zu schwer und zu breit ist. Und der erste Rennlauf war auch gut – gegenüber dem Vorjahr habe ich mich um zwei Sekunden verbessert. Aber das reichte nicht. Im zweiten Durchgang habe ich viel riskiert. Bis zum Dreher war ich war ich auch wirklich schnell unterwegs. Aber dann war ich zu früh auf dem Gas.»
Auch Lokalmatador Joël Burgermeister aus Egnach bezahlte seinen Angriff auf Egli am Steuer seines Tatuus F4 Evo mit einem Verbremser durch die Wiese und musste sich schliesslich mit dem dritten Gesamtrang als schnellster Thurgauer begnügen. «Auch ich musste etwas riskieren, und das ging daneben. Wichtig ist, dass nichts kaputt ging. Dies war aber eine gute Übung für die kommenden Bergrennen.»
Schnellster Fahrer mit geschlossenen Rennfahrzeugen war der eingangs erwähnte Bralla. Der Tessiner ist in bestechender Form. Markenkollege Christian Darani fehlten auf der Grossen Allmend 2,93 Sekunden auf Bralla. Platz 2 bei den Tourenwagen belegte der Langnauer Simon Wüthrich auf seinem VW Golf Turbo. Wüthrich startete in Frauenfeld zum ersten Mal mit synthetischem hergestelltem Benzin und betrachtete den Slalom als Test für die bevorstehende Bergsaison. «Ich habe beim Fahren keinen Unterschied gemerkt», sagt Wüthrich. «Allerdings muss ich auch betonen, dass es mein erstes Rennen in diesem Jahr war und ein Vergleich der Zeiten deshalb schwierig ist. Ausserdem haben wir über den Winter ja auch noch am Auto gearbeitet, sprich an der Aufhängung und den Bremsen. Ich kann also nicht genau sagen, wie sich die Performance mit E-Fuel im Vergleich zu herkömmlichem Sprit verändert hat. Fakt ist: Ich hatte keine Probleme. Alles lief wie geschmiert.»
Schnellster Interswiss-Pilot und damit auch schnellster Porsche-Kutscher war in Frauenfeld Matthias Bischofberger. Der Fahrer aus der Equipe Bernoise bezwang Christoph Zwahlen im zweiten Durchgang um 0,46 Sekunden. Die IS-Klasse bis 2500 cm3 sicherte sich Opel-Fahrer René Aeberhardt (vor Ferdi Waldvogel). Die hubraumschwächere Gruppe führte Stephan Burri aus Affeltrangen auf einem VW Scirocco an. Die IS 1400-1600 cm3 gewann Rudi Oberhofer (VW Golf 16V).
Im Renault Classic Cup setzte sich Michael Schläpfer klar gegen Thomas Zürcher und Maverick Gerber durch. Im Suzuki Swiss Racing Cup, der am Samstag zwei Läufe austrug, sicherten sich Sandro Fehr und Fabian Eggenberger die Tagessiege. Der von Fehr an der Tabellenspitze abgelöste Marcel Muzzarelli aus Riedt b. Erlen belegte zweimal den dritten Rang.
Weiter geht es mit der Schweizer Slalom-Meisterschaft bereits am kommenden Wochenende im Jura. Der Slalom von Bure auf dem 5,3 Kilometer langen Kurs findet bereits zum 52. Mal statt. Die Startliste und der Situationsplan sind angehängt.
Weitere Infos zum Slalom von Frauenfeld finden Sie unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon
Lange blieb es trocken. Doch dann kam der angekündigte Regen doch noch. Das machte die Finalrennen der X30 Challenge Switzerland, der OK Senioren und der KZ2 beim zweiten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft teilweise zu einer Lotterie. Doch alles der Reihe nach.
Die Jüngsten, die Super Minis von acht bis zwölf Jahren, trugen ihre drei Rennen im Trockenen aus. Dabei setzten sich in allen Läufen mit dem Gesamtführenden Dan Allemann, SM-Rückkehrer Albert Tamm sowie dem polnischen Gastfahrer Antoni Ociepa jeweils drei Fahrer ab. In beiden Vorläufen, sowie im Qualifying, hatte Allemann jeweils die Nase vorn. Im Finale war es Ociepa, der sich mit 0,066 Sekunden gegen den Spirit-Fahrer durchsetzte. Dessen «Freude» über Rang 2 währte allerdings nicht lange. Wegen eines Spoilervergehens wurden dem jungen Aargauer fünf Strafsekunden aufgebrummt. Wodurch Allemann auf Platz 5 zurückfiel. Profiteur war Albert Tamm. Der zehnjährige Tessiner rückte so auf Rang 2 vor und sahnte zum ersten Mal in der Schweizer Meisterschaft die volle Punktzahl für einen Finalsieg ab, weil Ociepa als Gastfahrer keine Zähler für die Schweizer Meisterschaft gutgeschrieben bekommt. «Die Rennen waren an der Spitze sehr hart», meinte Tamm. «Ich freue mich, dass ich gewonnen habe. Allerdings müsste ich, um ein Wörtchen um den Titel mitzureden, noch mehr aufholen, da ich das erste Rennen in 7 Laghi wegen einer Terminkollision verpasst habe.» So liegt Allemann in der Gesamtwertung mit 133 Punkten in Führung. Den zweiten Zwischenplatz 2 belegt Yven Ammann, der nach den Plätzen 6 und 5 in den Vorläufen nach der Rückversetzung von Allemann noch Dritter im Finale wurde. Auf den Plätzen 3 und 4 folgen – eng beieinander – Dario Palazzolo und Marc Müller.
Bei den OK Junioren war es mit Juliusz Ociepa, dem älteren Bruder von Super-Mini-Pilot Antoni, ebenfalls ein Gaststarter, der mit zwei Siegen in den Vorläufen auf sich aufmerksam machte. Die volle Punktzahl kassierte aber eine andere: Chiara Bättig. Die Fahrerin aus dem Team KartBox.ch wäre eigentlich auch im ersten Vorlauf auf P1 gestanden. Die junge Zürcherin aus dem Alpine-F1-Programm bekam aber wie Allemann ein Fünfsekunden-Strafe und fiel so hinter den Polen zurück. Besonders tragisch war das nicht: Bättig kassierte für Rang 2 immer noch die meisten Zähler. Im Finale bezwang sie dann Ociepa nach hartem Kampf und einem zwischenzeitlichen Abrutschen auf Rang 5 um 0,276 Sekunden. Dahinter kamen Arnaud Voutat, der im Gesamtklassement weiter führt, Levi Arn und Shai Derungs ins Ziel. Letzterer machte im Qualifying mit seiner ersten Pole-Position von sich reden. «Ich hatte wegen einem Motoren-Problem nur eine Runde», meinte der Spirit-Fahrer aus dem aargauischen Oberhof. «Doch die war perfekt. Dass ich in meinem zweiten OK-Rennen schon auf der Pole-Position stehe, freut mich sehr.»
Kommen wir zu denen, die es nicht geschafft haben, im Trockenen fertig zu fahren. Allen voran die X30 Challenge Switzerland. Mit 32 Piloten und Pilotinnen war das Feld so gross wie schon lange nicht mehr. Dementsprechend unterhaltsam waren die Rennen. Neun Runden vor Ende des Finallaufs kam dann der Regen. Und wie schon am Freitag bei den Testsitzungen kam er mit voller Wucht. Während einige Fahrer im Chaos Plätze gutmachten, drehten sich andere von der Strecke – selbst als das Feld mit einer Slow-Phase neutralisiert wurde. Einer blieb im ganzen Tohuwabohu gelassen: Samuel Ifrid. Der im Elsass wohnhafte UBIQ-Fahrer hat seine Top-Ergebnisse vom Auftaktrennen in 7 Laghi mit drei souveränen Laufsiegen in Franciacorta bestätigt und ist nach zwei von fünf Rennen neuer X30-Leader. Der bisherige Führende Alessio Strollo vermochte ihn in allen drei Läufen herauszufordern, schaffte das im ersten Vorlauf mit Rang 2, bekam aber im zweiten Heat nach P3 eine Dreisekunden-Strafe aufgebrummt (Verlassen des Couloirs am Start). Im Finale war Strollo ebenfalls ein ebenbürtiger Gegner, bis er mit einsetzendem Regen von der Strecke rutschte. Starke Leistungen boten auch Timéo Ruppen, Tiago Liard, Valentin Senes und Christian Canonica. Am meisten fiel aber X30-Neuling Lyon Mathur aus dem Team Innovate Competition auf. Im ersten Heat landete er nach einem Rencontre mit Canonica unsanft in der Bande. Im zweiten Heat arbeitete er sich auf Rang 10 vor, wodurch er im Finale von SP18 startete. Und von dort fuhr er bis auf Rang 2 nach vorne. Platz 3 im Finale, das nach 15 Runden frühzeitig beendet wurde, belegte Nathan Jolliet – vor Yan Rothen.
Bei den OK Senioren war das Finale ähnlich turbulent. Nachdem Routinier Pascal von Allmen eine klare Bestzeit im Qualifying aufgestellt hatte und auch in beiden Vorläufen nichts anbrennen liess, verlief das «Wet-Race» am Sonntagnachmittag sehr chaotisch. Pole-Setter von Allmen beschwerte sich: «Wir sind unter Gelb auf die Piste gegangen, hatten also Überholverbot. Trotzdem bin ich nur von P5 losgefahren. Dass der Start so freigegeben wurde, war nicht korrekt. Auch lagen zwischen den einzelnen Fahrern mehrere Dutzend Meter.» Der lange Zeit in Führung liegende 7-Laghi-Sieger Jérôme Huber kam nicht ins Ziel. Dem schnellen Zürcher aus dem KartBox.ch-Team wurde zuerst ein Ausflug in die Botanik und dann eine defekte Kette eineinhalb Runden vor dem Zielstrich zum Verhängnis. Huber lag zum Zeitpunkt seines Ausfalles nur noch auf Rang 2. Doch das hätte locker zum zweiten Finalsieg in diesem Jahr gereicht. Denn der siegreiche Patrick Näscher war schon während des Rennen «under investigation». Der Liechtensteiner hatte unter Gelb überholt und bekam dafür eine Zehnsekunden-Strafe. Weil auch Leonardo Cesaretti bestraft wurde, rutschte Näscher nur auf Rang 2 ab, Cesaretti rettete Rang 3 ins Ziel. So gewann am Ende einer, der sich schon den ganzen Tag auf Regen freute: Fabio Scherer, zweifacher Schweizer Meister und aktuell LMP2-Pilot. Und das, nachdem es nach dem ersten Vorlauf nicht unbedingt nach einem weiteren Scherer-Triumph aussah. Der Engelberger war nämlich schon früh in eine Kollision mit Casper Bonnier verwickelt. Ein Ausrufezeichen vermochte auch Senior-Neuling Kilian Streit setzen. Im ersten Vorlauf liess er mit Rang 4 andeuten, dass er ganz vorne mitmischen kann. Gleiches gilt für Sergio Koch, der das Podest im Finale nur um 0,5 Sekunden verpasste. In der Meisterschaft steht das Duell Huber gegen Von Allmen bei 121:112.
Ultraspannend war auch das verregnete Finale der KZ2. Nachdem der Favorit Ethan Frigomosca das Qualifying und die beiden Vorläufe bei den Schaltern für sich entschieden hatte, kam er im Regen, «was ich nicht besonders mag», nie richtig auf Touren und musste sich am Ende mit dem fünften Schlussrang begnügen. Auch Comeback-Champion Yves von Aesch und Paolo Castagnetti, beide mit starken Vorläufen, hatten mit der Vergabe der Top-3-Positionen im Finale nichts zu tun. Diese machten Evan Vantaggiato, Ivan Rechsteiner, Simon Stoller und Michael Pemsing untereinander aus. Wobei Pemsing sich aus nach einem Ausrutscher ins Grüne aus diesem Quartett verabschiedete. Einmal in Führung behielt Vantaggiato einen kühlen Kopf und fuhr mit einer halben Sekunde Vorsprung auf den Tessiner Rechsteiner über die Ziellinie. Weil an Rechsteiners Kart der Spoiler eingedrückt war, bekam dieser noch eine Fünfsekunden-Strafe. Das hatte aber auf das Endergebnis keinen Einfluss. «Es war nicht einfach da draussen», sagte Sieger Vantaggiato. «Man hat das Risiko sehr gut dossieren müssen. Aber ich bin immer auf der Strecke geblieben und habe so irgendwann einen guten Rhythmus gefunden.» In der Gesamtwertung sind nach zwei von fünf Laufen die beiden italienisch sprechenden Fahrer Frigomosa und Castagnetti Kopf an Kopf vorne.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmerte sich in Franciacorta www.savoiechrono.com
Und so geht es weiter:
2. Juli, Mirecourt (F)
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen
Ein grosses Dankeschön geht noch an die beiden Coaches des Young Driver Projekts: Alex Fontana und Lucas Ayrton Mauron. Sie haben sich in Franciacorta fleissig mit den jungen Kartfahrern aus dem Programm unterhalten und auseinandergesetzt.
Und last but not least: Die Einschreibung für das nächste Rennen, Lauf 3 zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Mirecourt am 2. Juli, ist bereits geöffnet.
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:
Mittwoch, 17.05.2023, bis 15.00 Uhr
Donnerstag, 18.05.2023, geschlossen
Freitag, 19.05.2023, geschlossen
Ab Montag, 22.05.2023 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Am Wochenende geht im italienischen Franciacorta der zweite Lauf zur diesjährigen autobau Schweizer Kart-Meisterschaft über die Bühne. An Spannung mangelt es bei mehr als 90 Teilnehmer und Teilnehmerinnen nicht.
Seit dem ersten Saisonrennen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2023 in 7 Laghi sind fast sechs Wochen vergangen. Höchste Zeit also, dass es am Wochenende im italienischen Franciacorta, wo die SM seit 2021 auf einer neuen Anlage gastiert, mit dem zweiten Lauf weitergeht. 94 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für Franciacorta angemeldet – darunter sieben Gastpiloten aus Frankreich, Polen, Deutschland und Italien. Besonders imposant ist das Startfeld der X30 Challenge Switzerland mit 32 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Schon beim ersten Rennen in 7 Laghi hat die Kategorie mit den einheitlichen IAME-Motoren für viel Spannung gesorgt. In bester Erinnerung ist das Duell zwischen Alessio Strollo (MH Racing) und SM-Neuling Samuel Ifrid (UBIQ Racing), das der Rookie im Finale mit einem Vorsprung von unter einer Sekunde für sich entscheiden konnte, nachdem Strollo die beiden Vorläufe gewonnen hatte. Doch nicht nur Strollo und Ifrid sind heiss auf weitere Siege, dahinter lauern mit X30-Umsteiger Lyon Mathur, den beiden Westschweizern Valentin Senes und Yan Rothen sowie Luca Luongo und Kilian Boss (Zweiter und Dritter der X30-Meisterschaft im Vorjahr) weitere Kandidaten, die in Franciacorta das Podium stürmen können.
Das zweitgrösste Feld beim zweiten Lauf bietet mit 21 Fahrer und Fahrerinnen die Kategorie Super Mini. Dieser hat in 7 Laghi Vorjahresmeister Dan Allemann seinen Stempel aufgedrückt. Mit drei Laufsiegen und den zwei Zusatzpunkten für die Pole-Position hat der 11-Jährige aus Birrhard im Kanton Aargau beinahe das Punktemaximum geholt. Doch ganz so dominant, wie man nach der Saison 2022 hätte glauben können, war Allemann nicht. Orlando Rovelli (fehlt in Franciacorta) ist dem Spirit-Fahrer in allen drei Läufen wie ein Schatten hinterhergefahren. Und auch Yven Ammann aus dem Exprit-Team ist im Finale bis auf eine halbe Sekunde an Allemann herangekommen. Deshalb erstaunt es nicht, dass Ammann nach dem ersten Rennen in der Gesamtwertung auf Platz 3 liegt – noch vor Teamkollege Dario Palazzolo, der in Franciacorta ebenfalls ein Wörtchen um die Vergabe der Podestplätze mitreden will. Gleiches gilt für Marc Müller (Gesamt-5.) und Shae Shield (Gesamt-8.). Letzterer hatte in 7 Laghi aus der ersten Startreihe mit einem technischen Gebrechen zu kämpfen, wird in Franciacorta aber wieder sehr weit vorne anzutreffen sein. Und auch auf das Abschneiden von Albert Tamm darf man gespannt sein. Der Tessiner hat in den letzten Wochen mehrfach bei internationalen Rennen auf sich aufmerksam gemacht.
Bei den OK Junioren sind 14 Fahrer und Fahrerinnen am Start. Als Gesamtführender reist der Waadtländer Spirit-Pilot Arnaud Voutat nach Franciacorta. Der Vorjahresvierte bei den Super Minis feierte in 7 Laghi bei seinem ersten OK-Rennen auf Anhieb seinen ersten Finalsieg. Zweiter im Zwischenklassement ist Neil Russel aus dem Team KartBox.ch, Dritter Ben Ziegler (Kartteam Meier), der in 7 Laghi mit seinem Abschneiden noch nicht ganz zufrieden war, von Teamchef Fabio Leimer aber sicher noch weiter nach vorne gepusht wird. «Nur» auf Platz 5 rangiert die Siegerin der beiden Vorläufe in 7 Laghi: Chiara Bättig. Die Zürcherin wurde im Finale nach einem Regelverstoss beim Vorstart disqualifiziert.
Mit zwölf Fahrern ist das Feld der OK Senioren das kleinste in Franciacorta. An Klasse fehlt es aber nicht. Erfolgreichster Pilot beim Auftakt war der Zürcher Jérôme Huber. Der Vorjahresdritte aus dem Team KartBox.ch liess sich als Einziger beim ersten Rennen einen «Grand Slam» gutschreiben, hat also mit drei Laufsiegen und den Zusatzpunkten für Pole-Position und schnellste Rennrunde die Maximalpunktzahl eingeheimst. Ob ihm das am Wochenende wieder gelingt? Die Konkurrenz mit Samuel Schär (UBIQ), Pascal von Allmen (Busslinger Motorsport), Patrick Näscher (MH Racing) und Leonardo Cesaretti (Innovate Competition) sitzt ihm im Nacken. Und dann ist da noch Gastfahrer Fabio Scherer. Der LMP2-Pilot, der in Franciacorta das Team von Max Busslinger verstärkt, ist mit seiner Erfahrung stets für eine Topplatzierung gut.
Ein erneut stattliches Feld mit 15 Piloten bietet auch die Kategorie KZ2. Ein klarer Favorit ist auch in bei den Schaltkarts nicht auszumachen. Zwar hat Ethan Frigomosca vom Gerber Team Corse beim Saisonauftakt in 7 Laghi bis auf seinen Motorschaden im Finale einen bestechenden Eindruck hinterlassen, aber der neu mit Schweizer Lizenz fahrende Paolo Castagnetti hat ihm eindeutig die Stirn geboten und liegt in der Meisterschaft auf Rang 2. Führender nach dem ersten Lauf ist aber ein anderer: Kevin Wälti. Der Berner hat in 7 Laghi seinen ersten SM-Sieg bei den Schaltkarts gefeiert und will natürlich an seine Leistungen von Anfang April anknüpfen. Ein Auge sollte man auch auf Kai Perner und Evan Vantaggiato werfen. Letzterer wurde in 7 Laghi unter Wert geschlagen. Last but not least steht ein Name auf der Startliste, den viele noch bestens kennen: Yves von Aesch. Der dreimalige Schweizer Meister gibt in Franciacorta ein Comeback. «Ich bin Ende Januar mit Swisshutless-Chef Niklaus Gurtner nach Franciacorta an ein Trainingswochenende gegangen», erzählt von Aesch. «Das hat enorm Spass gemacht und da kam der Gedanke auf, dass ich, trotz meinen 30 Jahren, mal wieder ein Rennen fahren könnte.» Auf die Zielsetzung angesprochen meint von Aesch: «Ich will unter die Top 5 kommen. Aber das wird schwierig. Obwohl ich die Kartbahn Lyss quasi direkt vor der Haustüre habe, fuhr ich in den vergangenen Jahren eigentlich fast nie Kart. Deshalb habe ich einen ziemlich grossen Trainingsrückstand.»
Zur Strecke: Die Kartstrecke von Franciacorta liegt nur 30 Minuten entfernt von Lonato. Mit einer Länge von 1300 Metern, neun Rechts- und sieben Linkskurven ist der Rundkurs zum dritten Mal nach 2020 und 2021 Teil der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Die Strecke gilt in Fahrerkreisen als eine der schnellsten überhaupt.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Franciacorta www.savoiechrono.com
Zeitplan
Sonntag, 14. Mai 2023
08.00-08.58 Uhr, Offizielles Training
09.05-09.43 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
09.50-11.30 Uhr, Rennen 1
11.30-12.20 Uhr, Mittagspause
12.20-14.00 Uhr, Rennen 2
14.00-16.05 Uhr, Finalläufe
ca. 16.50 Uhr, Siegerehrung
Als Coaches für das Young Drivers Projekt stehen in Franciacorta Lucas Ayrton Mauron und Alex Fontana im Einsatz.
Am Wochenende beginnt die zweite Saisonhälfte der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 mit der 23. Ausgabe der «Auto-Renntage Frauenfeld». Am Start sind auch zwei Fahrzeuge mit E-Fuel.
Zwei Mal hat Rekord-Tagessieger Philip Egli in dieser Saison schon triumphiert. In Frauenfeld, beim vierten Lauf zur diesjährigen Schweizer Slalom-Meisterschaft, peilt der Fahrer des Dallara F393 seinen dritten Saisonsieg an. Damit stünde er insgesamt bei 46 Tagessiegen – allein sieben davon hat er in Frauenfeld errungen. Oder anders formuliert: Seit 2015 ist der in Zürich wohnhafte Glarner ungeschlagen.
Um diese Serie fortsetzen zu können, muss Egli vor allem auf zwei «Einheimische» achtgeben: Lukas Eugster im Ligier JS53 sowie Joël Burgermeister. Für den 32-jährigen Automechaniker aus Egnach sind die Auto-Renntage Frauenfeld der Startschuss in die Rennsaison 2023. Mit seinem Tatuus-LRM F4 konzentriert er sich danach auf die Bergrennen. Nachdem Burgermeister vor einem Jahr aus technischen Gründen kurzfristig hatte absagen müssen, freut er sich nun umso mehr auf sein Heimrennen. «Ich bin zwar kein Slalomspezialist wie Philip und Lukas, auch habe ich 2023 noch keine Fahrpraxis. Trotzdem ist natürlich der Tagessieg mein Ziel. Ich bin sehr ehrgeizig und gebe mein Bestes, um Philips Siegesserie beim einzigen Thurgauer Rennen endlich zu beenden.»
Auch Eugster würde dieser Serie gerne eine Ende bereiten. Der Herisauer, der beim Doppellauf in Ambri am Samstag als Sieger vom Platz ging, macht sich allerdings nicht allzu grosse Hoffnungen. «Der 3,2 Kilometer lange Kurs auf der Allmend ist nicht unbedingt meine Lieblingsstrecke. Philip und Joël sind mit ihren schmaleren und daher wendigeren Autos im Vorteil. Nichts desto trotz werde ich natürlich alles versuchen, mein Heimrennen zu gewinnen.»
Nicht am Start ist Marcel Maurer. Der Berner hat schon vor der Saison angekündigt, dass er nur bei ausgewählten Slaloms und Bergrennen am Start stehen wird. So wird der Tagessieg aller Voraussicht nach also zwischen Egli, Eugster und Burgermeister ausgemacht.
Im Kampf um den Schweizer Meistertitel haben noch vier Fahrer bei Halbzeit eine reine Weste – sprich das Punktemaximum von 60 Zählern. Allesamt fahren sie in der Kategorie E1. Als da wären: Martin Bürki auf seinem VW Polo (bis 1600 cm3), Christian Bralla auf Fiat X1/9 (bis 2000 cm3), Martin Oliver Bürki auf BMW E33 (bis 3000 cm3) und Mario Bertocchi auf BMW E36 (bis 3500 cm3). Bleibt es bei der Ungeschlagenheit dieses Quartetts hat der Tessiner Bralla mit Blick auf den Titel weiterhin die besten Karten in den Händen, weil er bei allen bisherigen Slaloms die meisten Gegner in seiner Gruppe bezwang. Doch noch ist es zu früh, um den Rechenschieber hervorzunehmen. Nach Frauenfeld stehen noch die Slaloms von Bure (20./21. Mai) und Chamblon (24./25. Juni) auf dem Programm. Ausserdem hat Bralla in seiner Klasse mit dem Tessiner Markenkollegen Christian Darani eine harte Nuss zu knacken.
Zu den weiteren Top-Shots im Tourenwagenfeld zählen die Porsche-Piloten Bruno Sawatzki, Christoph Zwahlen und Mathias Bischofberger (Interswiss über 2500 cm3), Lokalmatador Manuel Santonastaso (IS bis 2000 cm3, BMW 320) sowie das E1-Trio Bruno Ianniello (Lancia Delta S4), Patrick Drack (Porsche 991 Cup) und Simon Wüthrich (VW Golf). Letzterer feiert in Frauenfeld eine Premiere. Der Emmentaler fährt zum ersten Mal unter Rennbedingungen mit E-Fuel. «Der Slalom von Frauenfeld ist für uns ein Test im Hinblick auf die bevorstehende Bergsaison», sagt Wüthrich. «Bisher haben wir den neuen Sprit erst auf dem Prüfstand ausprobiert.» Neben Wüthrich setzt auch noch Martin Epp (Audi TT, E1 über 3000 cm3) auf synthetisch hergestellten Kraftstoff. Der Urner ist bereits in Ambri mit E-Fuel gefahren. «Ich habe keinen Unterschied gemerkt. Der Motor ist, ob kalt oder warm, immer gut angelaufen.»
Im Rahmen der LOC-Veranstaltung vom Samstag geht es gleich in zwei Rennen um Punkte zum umkämpften Suzuki Swiss Racing Cup, den Lokalmatador Marcel Muzzarelli aus Riedt bei Erlen anführt. Zudem gibt es wiederum eine Gleichmässigkeitsprüfung für historische Fahrzeuge. Dabei geht es nicht um Bestzeiten, sondern um eine möglichst geringe Abweichung der zwei Laufzeiten. Das Publikum darf sich auf flott bewegte Oldtimer freuen.
Mit rund 360 angemeldeten Teilnehmern sind die Auto-Renntage Frauenfeld 2023 erfreulicherweise ausgebucht. Wie in den vergangenen zwei Jahren wird auf dem 3,2 Kilometer langen Parcours mit 49 Toren gefahren. Am Sonntag von 9 bis 11 Uhr findet zudem der Oldtimer-Höck statt, ein zwangloses und kostenloses Treffen von Besitzern älterer Fahrzeuge.
Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023
15./16. April, Bière
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon
Am Ostersonntag, 9. April, ist der ehemalige bekannte Rheintaler Motorsportler Kurt «Zubi» Kellenberger im Alter von 79 Jahren an Krebs gestorben. Bekannt wurde Kurt Kellenberger aus Au im Kanton St.Gallen vor allem als Rennfahrer der Spezialwagenklasse an den Bergrennen im ehemaligen Eggenberger-BMW 320.
Geboren wurde Kellenberger, aufgrund seiner Körpergrösse von 1,62 Meter auch «dr chli Appezäller» genannt, am 5. März 1944. Er war das jüngste von fünf Kindern und wuchs im Rennfahrer-Dorf Walzenhausen am Bodensee auf. Dadurch entdeckte Kellenberger schon sehr früh seine Liebe zu den Autos und Motorrädern. 1962 begann der gelernte Automechaniker mit Motocross-Rennen. In bester Erinnerung ist ein Rennen in Herisau. Als Local Hero wuchs er über sich hinaus, stürzte aber nach einigen Runden. «So weit ist am Motocross Herisau noch niemand gesprungen», stand damals in der lokalen Presse. Nach einigen guten Resultaten beendete «Zubi» seine Motocross-Karriere. Von 1970 bis und 1980 fuhr er danach Autorennen. Über ein Jahrzehnt zählte er im Mini Copper, Renault 8 Gordini, Renault Alpine A110 und im Eggenberger-BMW 320 zu den schnellsten an den nationalen Slaloms und Bergrennen. 1980 verpasste er den Titel in der Spezialwagenklasse im letzten Rennen in Hemberg wegen eines technischen Defekts denkbar knapp an Rolf Hadorn.
Kurt Kellenberger hinterlässt seine Frau Vreni und seine erwachsenen Söhne Patrick (Unihockey-Schweizermeister und Europacupsieger sowie Nationalspieler im Tor) und Pascal (ehemaliger Eishockey-Spieler) sowie zwei Enkelkinder.
Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Kellenbergers Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus.
Text: Elio Crestani
Samuel Ifrid und Samuel Schär haben beim Saisonauftakt der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft mit Top-Leistungen von sich reden gemacht. Wie es weitergeht, verraten die beiden Samuels im Gespräch mit ASS.
Samuel Ifrid und Samuel Schär, beide aus dem Team UBIQ, haben beim Saisonauftakt der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft mehr als nur eine Duftmarke gesetzt. Ifrid hat an seinem ersten SM-Wochenende nach zwei zweiten Plätzen in den Vorläufen auf Anhieb das Finale der X30 Challenge Switzerland gewonnen. Schär belegte bei den Senioren die Ränge 3,2 und 2.
Auch wenn beide hinterher sagen, dass sie sich gut vorbereitet gefühlt haben, war das Ergebnis der beiden Samuels so nicht zu erwarten. «Ich hatte gehofft, dass ich in die Top 5 komme», meinte Ifrid. «Dass es so gut laufen würde, hat mich selber überrascht.» Ähnlich klingt es bei Schär. «Ich bin in einem neuen Team und habe ein neues Chassis. Ausserdem trete ich bei den Senioren gegen sehr erfahrene Piloten wie Patrick Näscher oder Pascal von Allmen an. Insofern hatte ich zwar gehofft, dass ich mithalten kann. Aber ich habe nicht erwartet, dass ich sie schlagen kann.»
Während Ifrid das Finale gewann, hatte Schär noch einen Konkurrenten vor sich: Jérôme Huber. An ihm kam der 16-Jährige aus Baar nicht vorbei. «Jérôme ist ein super Fahrer. Aber man darf auch nicht ganz vergessen, dass er schon vier Jahre Erfahrung bei den OK’s hat. So gesehen kann ich mit meiner Leistung sehr zufrieden sein.»
Schär hat wie Huber 2022 zu den Senioren gewechselt. Und im Team von Max Busslinger an der Seite der beiden Routiniers Von Allmen und Mirco Gervasoni Erfahrungen gesammelt. Mit dem Teamwechsel scheint dem Gymnasiasten mit deutschen Wurzeln nochmals ein Schritt nach vorne gelungen zu sein. «Ich habe in 7 Laghi sehr viel vom Coaching profitiert», sagt Schär. «Die Daten- und Videoanalyse scheinen mir sehr geholfen zu haben.» Teamkollege Ifrid stimmt Schär in diesem Punkt zu. «Ich habe auch zahlreiche Videostudien gemacht. Und offenbar haben wir das beide sehr gut umgesetzt.»
Während Schär 2023 die SM und die Rotax Max Challenge bestreitet, ist sich Ifrid über seine Pläne noch nicht sicher. Vieles hänge vom Geld ab, sagt seine Mutter. Am Talent mangelt es nicht. Das hat der Elsässer mit Schweizer Lizenz schon in der Rotax Max Challenge bewiesen. 2020 (auf Anhieb) und 2021 gewann er jeweils die Juniorenwertung. Im Vorjahr holte er sich gleich im ersten Anlauf den Titel in der nächsthöheren Kategorie. Neben Karting ist Ifrid noch in einer anderen Sportart sehr begabt: Rugby. Erst kürzlich hat er sich in Frankreich für eine Auswahl empfohlen. Bleibt also bei Ifrid die Frage, in welche Richtung seine Karriere geht. Ein weiteres Top-Ergebnis beim nächsten Rennen in Franciacorta am 14. Mai könnte ihm die Entscheidung vielleicht etwas leichter machen…
Zwei Schweizer haben am Wochenende besonders auf sich aufmerksam gemacht: Léna Bühler in der F1 Academy und Jean-Luc D’Auria im italienischen GT-Championat.
Sébastien Buemi hat beim neunten Lauf zur Formel-E-WM 2023 in Monte Carlo als Achter zum siebten Mal in dieser Saison gepunktet. Der ganz grosse Coup hat der Waadtländer seit seinem Teamwechsel zu Envision Racing noch nicht gelandet. Mit den regelmässigen Top-10-Ergebnissen liegt Buemi bei noch vier verbleibenden Veranstaltungen (resp. sieben Rennen) aber dennoch auf einem soliden achten Zwischenrang. Auch Nico Müller hätte in Monaco gepunktet, hätte ihm nicht zwei Runden vor Schluss ein Konkurrent umgedreht und den Frontflügel beschädigt. «Das ist sehr ärgerlich», meinte Nico hinterher. «Für uns hätten sich von Position 17 gestartet zwei Punkte wie ein Sieg angefühlt.» Durch Müllers Ausfall erbte der dritte Schweizer, Edoardo Mortara, Rang 11.
Ein Top-Weekend erlebte dafür Léna Bühler in der F1 Academy. Am zweiten Rennwochenende in Valencia überzeugte die ART-Pilotin in der Ladies-Meisterschaft mit den Rängen 3, 2 und 4. Im zweiten Lauf fehlten ihr nur 0,7 Sekunden auf die Siegerin. In der Gesamtwertung liegt Bühler auf Rang 5. Es führt die Spanierin Marta Garcia.
Noch grösser war die Freude am Wochenende wohl nur bei Jean-Luc D’Auria. In Misano sicherte sich der ehemalige Motocross-Fahrer im Rahmen des italienischen GT-Championats an der Seite des Südafrikaners Stuart White seinen ersten GT3-Sieg. «Und das auf Ferrari», so d’Auria. «Schöner kann man sich das nicht vorstellen!» Das erste Rennen in Misano beendete D’Auria noch als Sechster – direkt hinter Axel Gnos. In der Gesamtwertung liegt D’Auria auf Platz 2 – hinter Kimi Antonelli.
Beim Auftakt der italienischen Formel 4 am selben Ort belegte Ethan Ischer die Plätze 17, 13 und 17. Vor einer Woche gewann der Waadtländer in Budapest beide Rennen zur ACCR-Meisterschaft – eines davon vor Michael Sauter. Die Zürcherin Tina Hausmann hatte bei ihrem F4-Debüt Glück im Unglück. Nach einem Überschlag musste Hausmann die Rennen 2 und 3 als Zuschauerin verfolgen.
Einen zweiten Platz gab es ausserdem für Daniel Allemann im Rahmen der 24h Series beim 12-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Dieselbe Platzierung erreichte Jasmin Preisig im Audi RS3 von Wolf Power Racing in der TCR.
Jonathan Hirschi bleibt in der Schweizer Rallye-Meisterschaft das Mass aller Dinge. Wir haben mit dem Neuenburger nach seinem Auftaktsieg bei der Critérium Jurassien gesprochen.
Du hast die Konkurrenz bei der ersten Prüfung von Courtemautruy nach Les Enfers mit einer Fabelzeit schockiert. Hast du eine Erklärung dafür, warum du wie die Feuerwehr losgelegt hast?
Jonathan Hirschi: Vieles hat damit zu tun, dass ich ohne Druck fahren kann. Ich habe im vergangenen Jahr den Schweizer Meistertitel gewonnen. Das war mein Ziel und das habe ich erreicht. Deshalb lässt es sich im neuen Jahr dann vielleicht leichter angasen.
Du hattest aber ein neues Auto. Und eine neue Beifahrerin. Ganz so einfach stelle ich mir das nicht vor.
Das stimmt. Aber ich hatte von den ersten Metern an ein gutes Gefühl und konnte voll attackieren. Im Ziel wusste ich, dass die Zeit gut war. Dass wir so schnell waren, hat mich dann selber etwas überrascht.
Du bist von einem VW Polo auf einen Citroën C3 Rally2 umgestiegen. War das ein grosser Unterschied?
Es geht. Natürlich haben beide Autos ihre Eigenheiten und ihre Schwächen und Stärken. Aber ich finde, dass der Citroën sogar noch etwas besser ist als der Polo. Jedenfalls passt das Auto sehr gut zu meinem Fahrstil.
Genauso wie das Wetter…
(Lacht.) In der Tat habe ich seit meiner Rückkehr in die Schweizer Rallye-Meisterschaft noch keine Rallye bei komplett trockenen Bedingungen bestritten. Irgendwann hat es bei jeder Rallye geregnet!
Das scheint dir aber zu liegen, oder?
Ja, aber eigentlich fahre ich lieber im Trockenen. Ich glaube, dass ich dann noch besser bin. Dass es beim Saisonauftakt nass war, war vielleicht ganz gut. So konnte ich die Michelin-Reifen drauf lassen. Wäre es trocken gewesen, hätte ich die Pirellis nehmen müssen. Und das wäre eine weitere unbekannte Grösse mehr gewesen.
Wie bist du mit deiner neuen Beifahrerin, Sarah Lattion, klargekommen? Ihr seid ja auch privat ein Paar…
Sie dachte, es wird schwierig. Aber wir haben uns sehr schnell, sehr gut verstanden. Ich freue mich jedenfalls bereits auf die nächste Rallye, die Rallye du Chablais vom 1.-3. Juni. Da werden wir wieder gemeinsam antreten.
Weisst du schon, wie es danach weitergeht in Sachen Schweizer Rallye-Meisterschaft und Titelverteidigung?
Ich werde sicher bei der Rallye du Valais, also beim Finale, fahren. Dann wieder mit Michaël Volluz als Beifahrer. Was dazwischen läuft, weiss ich im Moment noch nicht.
Der zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 zählende Doppellauf in Ambri war, was die Tagessieger betrifft, ein Abziehbild von 2022: Am Samstag gewann Lukas Eugster, am Sonntag Philip Egli.
Lukas Eugster ist seiner Favoritenrolle beim Doppellauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 gerecht geworden – allerdings nur am Samstag. Am Sonntag war der Ostschweizer eigentlich wieder der Schnellste. Doch aus den 1:21,93 min im zweiten Lauf wurden mit zehn Strafsekunden 1:31,93 min. Dadurch gelang Philip Egli die Revanche. Der Lauf des Wahlzürchers war zwar 24 Hundertstelsekunden langsamer, dafür aber fehlerfrei. «Ich habe mich so geärgert», sagt Eugster. «Um Bestzeit zu fahren hätte ich gar nicht so nah an dieses eine Tor kurz in der letzten Schikane heranfahren müssen. Aber ich habe es touchiert und es ist umgefallen. So sind nun mal die Regeln.»
Für Egli war es der 45. Tagessieg in der Schweizer Slalom-Meisterschaft. So langsam robbt er sich an die magische 50 heran. «Daran denke ich eigentlich nicht», meint Egli. «Und hätte Lukas den Fehler kurz vor dem Ziel nicht gemacht, hätte er gewonnen. Aber natürlich freue ich mich über diesen weiteren Tagessieg. Vor allem, weil es Spass macht gegen Lukas und Marcel (Maurer) zu kämpfen.»
Hinter den beiden Tagessiegern belegte Formel-Renault-Pilot Marcel Maurer (am Samstag) und Lokalmatador Tiziano Riva auf seinem Reynard 92D (am Sonntag) den dritten Platz. Maurer kam dem siegreichen Duo am ersten Renntag bedrohlich nahe. Nur 0,06 Sekunden fehlten dem Berner auf den Zweitplatzierten Egli. Am Sonntag war der Rückstand auf den Zweitplatzierten Eugster mit 1,5 Sekunden dann deutlich grösser. Den ersten Lauf musste Maurer sogar komplett abschreiben. «Da wollte ich zu viel, habe die fehlende Leistung versucht zu kompensieren und habe mich gedreht», so Maurer.
Hinter den Top 4 rangierten am Samstag mit Lionel Ryter (Formel Renault), Denis Wolf (Renault Caparo) und Victor Darbellay (Formel Renault) drei weitere Monopostos. Am Sonntag war Ryter wieder «Best of the Rest» – diesmal aber nur vor Darbellay. Wolf musste sich mit dem achten Gesamtrang zufrieden geben, weil sich mit Bruno Sawatzki in seinem Porsche 991 Cup (am Vortag Achter) der schnellste Interswiss-Fahrer dazwischenschob und damit (im direkten IS-Duell) seine beiden Porsche-Kollegen Matthias Bischofberger und Christoph Zwahlen auf die Plätze 2 und 3 verdrängte.
Im Duell der Tourenwagenfahrer in der Kategorie E1 (bis 2000 cm3) war erneut Christian Bralla der schnellste Fahrer. Der Tessiner aus Vaglio setzte sich im Zweikampf mit Namensvetter Christian Darani in allen vier Läufen durch. Ein Blick auf die Zeiten zeigt aber, dass sich die beiden Fiat-X1/9-Piloten nichts schenkten. Bralla fuhr am Sonntag 1:32,33 und 1:31,26 min, Darani 1:32,42 und 1:31,91 min. «Christian ist ein absolut ebenbürtiger Gegner», sagte Bralla. «Ich war froh, dass mein Auto so wunderbar funktioniert hat.»
Zwei souveräne «Zwanziger» (in der E1 bi 3000 cm3) sicherte sich auch Martin Oliver Bürki in seinem BMW E33. Der Gesamtzweite der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022 steigerte sich von Lauf zu Lauf und liess am Ende mit einer Bestzeit von 1:31,81 min aufhorchen. Ebenfalls zwei «Zwanziger» sicherten sich in Ambri der neunfache Slalom-Meister Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3) sowie Mario Bertocchi (BMW E36, E1 bis 3500 cm3). Damit haben im Kampf um die Meisterschaft nach drei von sechs Läufen mit Bralla, den beiden Bürkis und Bertocchi vier Fahrer das Punktemaximum.
Im Renault Classic Cup gab es in Ambri zwei verschiedene Sieger. Am Samstag setzte sich (wie schon in Bière) Michael Schläpfer mit einem starken zweiten Lauf gegen Rückkehrer Thomas Zürcher und René Schnidrig durch. Am Sonntag war Schnidrig 27 Hundertstelsekunden schneller als Schläpfer. Platz sicherte sich Zürcher – vor Philipp Krebs, der bei seiner Premiere mit dem Clio III das Podium zwei Mal verpasste.
Der Ausgang der Rennen zum Suzuki Swiss Racing Cup waren nicht an Spannung zu überbieten. Am Samstag setzte sich Patrick Flammer mit 14 Hundertstelsekunden vor Sandro Fehr und Marcel Muzzarelli (0,29 sec zurück). Im zweiten Rennen am Sonntag betrug der Vorsprung von Flammer auf Muzzarelli gar nur sieben Hundertstelsekunden. Platz 3 sicherte sich Sandro Fehr (0,18 sec zur). Vorjahresmeister Fabian Eggenberger, der nicht die komplette Saison bestreitet, belegte die Plätze 4 und 5. Bière-Auftaktsieger Michaël Béring musste sich mit den Rängen 5 und 7 zufrieden geben und ist damit die Führung in der Gesamtwertung wieder los.
Der Slalom von Ambri wurde übrigens zum dritten Mal nach 2021 und 2022 als Doppellauf durchgeführt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurde die 2,73 Kilometer lange Strecke mit ihren 55 Toren in diesem Jahr zwei Mal im Uhrzeigersinn befahren.
Weitere Infos zum zweiten resp. dritten Slalom der Saison finden Sie unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon
Sieg, Platz 2 und Platz 3 in Spa, Klassensieg und Rang 2 in Portimão, Triumph und Platz 3 in Hockenheim sowie Platz 2 am Red Bull Ring: Die international im Einsatz stehenden SchweizerInnen haben am Wochenende wieder mächtig abgeräumt!
Toyota-Werkspilot Sébastien Buemi hat seine Leaderposition in der Langstrecken-WM beim dritten Rennen in Spa-Francorchamps erfolgreich verteidigt. Zwar reichte es dem Waadtländer «nur» zu Platz 2, nachdem Teamkollege Brendon Hartley im Qualifying einen Unfall hatte und Buemi von ganz hinten starten musste. Aber vor dem Saisonhöhepunkt, den 24 Stunden von Le Mans, liegt der amtierende WEC-Weltmeister und seine beiden Teamkollegen in der Gesamtwertung fünf Punkte vor dem Schwesterauto mit der #7. «Vom 36. Startplatz aus auf den zweiten Platz zurückzukommen, nachdem wir eigentlich um den Sieg gekämpft hatten, ist eine starke Leistung», sagt Buemi. «Der Sieg für die Startnummer 7 macht den Tag perfekt und ich freue mich sehr für das Team. Es war ein ereignisreiches Rennen, vor allem zu Beginn mit dem Regen, aber ich habe versucht, mich aus Schwierigkeiten herauszuhalten und einfach weiter nach vorne zu fahren. Das ist eine gute Vorbereitung für Le Mans.»
Auch in der LMP2 standen zwei Schweizer auf dem Podium. Wobei Louis Delétraz seine Siegesserie fortsetzte und nach dem Auftakttriumph in der ELMS nun auch in Spa seinen ersten WEC-Saisonsieg feierte. Platz 3 ging an Fabio Scherer, der auf seiner Lieblingsstrecke seinen zweiten Podestplatz in diesem Jahr eroberte.
Auch Julien Apothéloz, ein weiterer Schweizer LMP-Pilot, feierte einen Top-Einstand. Der Zürcher gewann in Hockenheim beim Auftakt des Prototype Cup Germany sein erstes LMP3-Rennen zusammen mit dem Kolumbianer Oscar Tunjo. Im zweiten Rennen belegte der ehemalige Young-Driver-Gewinner Platz 3.
Auch der Auftakt zur GT Open im portugiesischen Portimão war aus Schweizer Sicht erfolgreich. Zumindest in der ProAM-Wertung. Diese gewann am Samstag nämlich Yannick Mettler mit Teamkollege Dexter Müller. Im zweiten Rennen belegte das Duo mit einem 15-Sekunden-Handicap Rang 6. Dafür sicherte sich Mercedes-Markenkollege Alain Valente Platz 2 – mit Teamkollege Florian Scholze.
Seine Rennpremiere erlebte am Wochenende auch Topcar-Pilot Mike Müller im ADAC Tourenwagen Junior Cup. Der dreimalige Schweizer Kart-Meister zog sich dabei gegen die Routiniers Leon Arndt und Linus Hahne mehr als achtbar aus der Affäre und wurde im ersten Rennen Dritter, im zweiten Durchgang (nach einer harten Strafe) Rang 11. Dass er im ersten Lauf sogar in Führung ging, lässt erahnen, dass Müller in diesem Jahr noch mehr Schlagzeilen liefern wird.
Auch Léna Bühler dürfte in diesem Jahr noch des Öfteren von sich reden machen. Beim Auftakt der F1 Academy am Red Bull Ring stand die Waadtländerin im zweiten Rennen als Zweite auf dem Podium.
Auch Marcel Steiner stand am Wochenende beim Bergrennen in Rechberg zum ersten Mal in diesem Jahr am Start. Mit Platz 5, 1,3 Sekunden hinter dem Viertplatzierten Corentin Starck, darf der Berner LobArt-Pilot zum Auftakt in die neue Saison zufrieden sein. Der Sieg in der Steiermark ging an Christian Merli auf Osella FA30.
Am Wochenende findet in Ambri der von der Equipe Bernoise organisierte Doppellauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 statt – mit einer Neuauflage um die Tagessiege zwischen Philip Egli, Lukas Eugster und Marcel Maurer.
Beim Auftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft Mitte April in Bière hatte Philip Egli im Kampf um den Tagessieg die Nase vorn. Ob dem in Zürich wohnhaften Glarner dies auch beim von der Equipe Bernoise organisierten Doppellauf in Ambri gelingt, ist alles andere als sicher. Schon im Vorjahr hat ihm Lukas Eugster am ersten der beiden Tage ein Bein gestellt. Und mit dem neuen Honda-Motor geht der Ostschweizer im Tessin fast schon als Favorit ins Rennen. «Mir hat schon in Bière nicht viel auf Philip gefehlt», sagt Eugster. «In Ambri, wo die Aerodynamik eine grössere Rolle spielt, rechne ich mir noch bessere Chancen aus. Allerdings ist Philip immer für eine Überraschung gut. Jedes Mal, wenn ich glaube, dass er am Limit ist, holt er nochmals ein paar Zehntelsekunden heraus.»
Egli weiss um die Stärke Eugsters. Und er ist deshalb auch nicht überzeugt, dass die Tagessiege Nummer 45 und 46 selbstverständlich sind. «Es wird ein hartes Stück Arbeit werden», sagt der Fahrer des Dallara 393. «Aber ich werde wie immer versuchen mein Bestes zu geben. Allerdings sehe ich Lukas auf dieser Strecke im Vorteil.»
Einer, der weiss, wie man in Ambri gewinnt, ist Marcel Maurer. Der Berner, der 2016, 2018 und 2019 im Tessin triumphierte, hat in Bière vorzeitig zusammenpacken müssen. «Wir haben das eigenartige Geräusch aus dem Umfeld des Motors orten können», sagt Maurer. «Es gab ein Problem zwischen dem Ventil und der Nockenwelle.» In Sachen Erwartungen hält Maurer den Ball flach. «Ich fahre zwar gerne in Ambri, aber nach dem Nuller in Bière nehme ich es, wie es kommt. Das soll aber nicht heissen, dass ich voll attackieren werde.»
Im Kampf um den Sieg bei den Tourenwagen wird es definitiv zu einer Neuauflage zwischen den beiden Lokalmatadoren Christian Bralla und Christian Darani kommen. Die beiden E1-Piloten (bis 2000 cm3) haben sich mit ihren Fiat X1/9 schon in Bière ein spannendes Duell geliefert.
Egli und Bralla sind nach dem ersten Lauf in Bière aber bei Weitem nicht die einzigen Piloten, die mit der Maximalpunktzahl (20 Zähler) ins Tessin reisen. Auch Mario Bertocchi mit seinem BMW E36 (E1 bis 3500 cm3), Matthias Bischofberger (Porsche 997 GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, E1 bis 3000 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Rudi Oberhofer (VW Golf, IS bis 1600 cm3), Beat Rohr (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Sven Sattler (Honda Integra, ISA über 1600 cm3) sowie Ferdi Waldvogel (BMW M3, IS bis 2500 cm3) nehmen den Doppellauf in Ambri mit 20 Zählern in Angriff.
Doppelt so viele Fahrer wie noch in Bière sind auch im Renault Classic Cup am Start. Ob die Top 3 vom Genfersee mit Michael Schläpfer, Meverick Gerber und Silas Reuter erneut jubeln dürfen, wird sich zeigen. Philipp Krebs, René Schnidrig und Thomas Zürcher werden es ihnen bestimmt nicht leicht machen.
Auch der Suzuki Swiss Racing Cup wird in Ambri sicher wieder spannend werden. Michaël Béring hat nach seinem Premierensieg selbstverständlich Lust auf mehr bekommen. Doch mit Marcel Muzzarelli und Sandro Fehr ist immer zu rechnen. Gleiches gilt für Vorjahresmeister Fabian Eggenberger. Der Zürcher war in Bière noch abwesend, dürfte aber in Ambri auf Anhieb wieder ganz vorne anzutreffen sein.
Der Slalom von Ambri wird übrigens zum dritten Mal nach 2021 und 2022 als Doppellauf durchgeführt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wird die 2,73 Kilometer lange Strecke mit ihren 55 Toren in diesem Jahr samstags und sonntags zwei Mal im Uhrzeigersinn befahren. Das Programm sieht an beiden Renntagen einen Rennbetrieb von 8 bis 18 Uhr vor. Die Siegerehrungen finden samstags um 16 Uhr (LOC) und 18.30 Uhr (NAT) statt. Am Sonntag werden die Sieger ab 18.30 Uhr ihre Pokale entgegen nehmen können.
Weitere Infos zum zweiten resp. dritten Slalom der Saison finden Sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023
15./16. April, Bière
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon
Johannes Kapfinger hat beim Saisonauftakt des Porsche Sports Cup Suisse auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg die Tabellenführung im GT3 Cup eingenommen.
Er führte von der Pole-Position bis ins Ziel, setzte die beste Rundenzeit, konnte aber trotz eines fast achtsekündigen Vorsprungs nicht den Sieg für sich verbuchen: Johannes Kapfinger musste sich bei seinem ersten Sprintrennen noch mit Rang zwei begnügen. Der junge Passauer hatte mit dem rund 510 PS starken Kundensport-Elfer der neusten Generation die Streckenbegrenzungen zu weit ausgereizt und dafür zehn Strafsekunden kassiert. Damit ging Platz 1 an Alexander Schwarzer. Für den erfolgreichen Absolventen der Porsche Racing Experience war es der erste Sieg im Schweizer GT3 Cup. Rang 3 ging an Peter Hegglin, der sich knapp gegen Marc Arn behaupten konnte. Nach 16 Runden auf dem österreichischen Grand-Prix-Kurs hatte er die Nase um 0,488 Sekunden vorn. Auch Ernst Keller mischte in diesem Positionskampf mit. Doch der GT3 Cup-Meister von 2018 wurde wegen Überschreitens der Track Limits ebenfalls mit zehn Strafsekunden belegt und fiel vom fünften auf den siebten Rang zurück.
Im zweiten Lauf lief es für Kapfinger besser: Gleich in der ersten Runde holte sich der 20-Jährige die Führung von Pole-Mann Alexander Schwarzer zurück und baute sie bis ins Ziel auf mehr als 14 Sekunden aus. Schwarzer rutschte zunächst auf die vierte Position ab, fiel dann bis ans Ende des Feldes zurück und kämpfte sich anschliessend wieder bis auf den neunten Platz vor. Rang 2 ging an Peter Hegglin vor Gregor Burkard und Gian Luca Tüccaroglu. In der Fahrertabelle konnte Junior-Pilot Kapfinger, der sich in der Vorsaison ebenfalls mit einem Porsche 911 GT3 Cup den Titel in der Klasse 40 der Gruppe Open GT geholt hatte, direkt an die Spitze setzen. Jocelyn Langer, der zweite Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG, belegte in beiden Rennen jeweils den 15. Platz.
«Ich bin sehr glücklich, wie mein erstes Wochenende im GT3 Cup gelaufen ist – das hat irre viel Spass gemacht», so Johannes Kapfinger. «Im ersten Lauf hatte ich etwas Pech mit den Track Limits. Ich hab mir das dann genau angeschaut und es im zweiten Rennen besser gemacht. Sicher durchkommen war das Ziel. Im vergangenen Jahr bin ich in der Open GT-Wertung das Vorgängermodell mit Renn-ABS gefahren. Der aktuelle 911 GT3 Cup ist ein komplett neues Auto und in der Klasse-1-Wertung fahren wir ohne ABS, das ist ein enormer Unterschied.»
Bei den beiden Rennen der Gruppe GT4 Clubsport gewannen «Gioga» und Patrick Schetty in der Klasse der rund 425 PS starken 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket. In der Open GT-Wertung fuhr der schweizerische Routinier Enzo Calderari mit einem Porsche 911 GT3 R der Generation 991 den ersten Sieg in der Klasse 23 ein; im zweiten Lauf setzte sich Patrick Dinkeldein durch. Bei den aktuellen 911 GT3 Cup-Fahrzeugen mit Renn-ABS und Traktionskontrolle ging der erste Platz gleich zweimal an Michael Kapfinger, den Zwillingsbruder von Johannes. Die Gleichmässigkeits-Wettbewerbe der Porsche Drivers Competition Suisse entschieden in der Classic-Wertung zunächst Pascal Godel, dann Peter Meister für sich. In der neugeschaffenen Chrono-Klasse hiess der Sieger Nicolas Garski.
Am 30. April findet die 9. Ausgabe des «GP Mutschellen» statt. Neben historischen Fahrzeugen wie beispielsweise dem Sauber C2 wird auch der Neuzeit und dem Einsatz von synthetischem Kraftstoff Rechnung getragen.
Man kann sie an einer Hand abzählen, die bedeutenden jährlich stattfindenden «Histo-Grands-Prix» in der Schweiz. Der GP Mutschellen gehört dazu. Am Sonntag, 30. April, findet der Event zum 9. Mal statt. Unter dem Slogan «Motorsportgeschichte live erleben» dürfen sich FahrerInnen und Fans auf über 100 Jahre Motorsportgeschichte freuen. Unter den über 300 Fahrzeugen befinden sich viele Raritäten längst vergangener Tage – von Vorkriegswagen aus den 1910er Jahren bis hin zu modernen Sportwagen aus der Neuzeit – unter anderem auch der frisch aufgebaute Reynard 95D von Thomas Amweg.
Apropos Neuzeit: Ein paar teilnehmende Fahrzeuge werden mit synthetischem Kraftstoff betankt sein und damit beweisen, dass es möglich ist, alte Motoren ohne technische Anpassungen mit nicht fossilen Treibstoffen zu betreiben.
Startlisten, ein detailliertes Programm und weitere Informationen finden Sie unter www.gpmutschellen.ch
Der Eintritt kostet 18 Franken. Kinde rund Jugendliche bis 16 Jahre sind gratis. Tickets können im Vorverkauf bezogen werden. Und zwar in den Reisezentren Aargau Verkehr AG (AVA) Bremgarten und Berikon sowie bei der Touring-Garage & Carrosserie Baur AG in Berikon.
Die beiden ELMS-Fahrer Louis Delétraz und Neel Jani waren am Wochenende mit den Rängen 1 und 2 die erfolgreichsten Schweizer auf internationalem Parkett.
Louis Delétraz hat bei der European Le Mans Series dort weitergemacht, wo er 2022 aufgehört hat: nämlich ganz vorne. Der Genfer gewann das Auftaktrennen in Barcelona mit seinen beiden neuen Teamkollegen Charlie Eastwood und Salih Yoluc für das das Racing Team Turkey. Platz 2 in der Kategorie LMP2 ging an Neel Jani aus dem Duqueine Team, der im Schlussturn gegen Delétraz den Kürzeren zog, weil er Bremsprobleme hatte.
Mit Alexandre Coigny wäre beinahe noch ein dritter Schweizer auf dem Podium gestanden. Der Fahrer aus dem Team Cool Racing Team musste sich nach vier Stunden Fahrzeit mit dem vierten Gesamtrang und Rang 3 in der Pro-Am zufrieden geben. Platz 1 für Cool Racing gab es dafür in der LMP3 – nach einer Strafe für das eigentlich siegreiche Team Racing Spirit of Leman, das am Ende mit Platz 3 vorlieb nehmen musste.
Keine Podestplätze, dafür endlich mal Punkte für alle drei Schweizer gab es in der Formel E. Beim Doppellauf in Berlin war Sébastien Buemi, der vor wenigen Tagen zum dritten Mal Vater wurde, mit seiner zweiten Pole-Position in diesem Jahr und einem vierten Rang im ersten Rennen einmal mehr der erfolgreichste aus dem Schweizer Trio. Edoardo Mortara und Nico Müller sicherten sich mit einem neunten Platz je zwei Punkte. Für Müller waren es die ersten zwei seit seinem Comeback in der Formel E.
Knapp am Podest schrammten die Schweizer Aushängeschilder auch beim Auftakt der GT World Challenge in Monza. Patric Niederhauser verpasste Rang 3 um lediglich 0,5 Sekunden. Audi-Markenkollege Ricardo Feller belegte Rang 5. Auch Philip Ellis verpasste das Podest im Gold Cup als Vierter knapp.
Die zweite Veranstaltung der autobau SKM findet am 13./14. Mai 2023 in Franciacorta (ITA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.
Nennschluss für den nächsten Lauf ist am 07.05.2023 um 24.00 Uhr.
ACHTUNG
Gemäss Bestimmung der ACI (ASN Italiens) dürfen keine Piloten mit italienischer Lizenz und Wohnsitz in Italien zu den Rennen zugelassen werden. Ausnahmebewilligungen kann nur die ACI gewähren und diese sind schriftlich einzuholen.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Am Wochenende steigt der Saisonauftakt zum Porsche Sports Cup Suisse. Das erste Rennen wird auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg ausgetragen.
Österreich, Frankreich und viermal Italien: Der Porsche Sports Cup Suisse (PSCS) blickt einem abwechslungsreichen Jahr mit sechs Rennwochenenden im benachbarten Ausland entgegen. Los geht’s an diesem Wochenende auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg und vom 18. bis 20 Mai im südfranzösischen Le Castellet. Zurück im Kalender sind die Formel-1-Kurse von Imola (23. bis 25. Juni) und Monza (14. bis 16. Juli). Dem Abstecher nach Mugello in die Toskana folgt vom 26. bis 28. Oktober das Finale auf dem World Circuit Marco Simoncelli in Misano. Die Organisation der markeninternen Veranstaltungsreihe liegt auch 2023 in den Händen des Porsche Motorsport Club Suisse (PMSC). Der PMCS rechnet erneut mit mehr als 80 Sport- und Rennwagen, die in den unterschiedlichen Klassen und Kategorien an den Start gehen.
Während die Saison in Spielberg mit einem Doppelsprint beginnt, stehen in Le Castellet und Imola sowie in Mugello jeweils ein Sprint und ein Endurance-Wettbewerb auf dem Programm. In Monza wie auch in Misano können die Fahrer sogar zwei Sprintläufe sowie ein zweistündiges Endurance-Rennen bestreiten, das aber nicht zur Meisterschaft zählt. Beim Finale findet es bei Nacht statt.
Die Meisterfrage im GT3 Cup gestaltet sich völlig offen: Titelgewinner Jasin Ferati macht nach einem Jahr als Förderpilot der Porsche Schweiz AG und des Porsche Motorsport Club Suisse den nächsten Karriereschritt und wechselt wie sein Vorgänger Alexander Fach in den Porsche Carrera Cup Deutschland. In seine Fussstapfen treten zwei neue Nachwuchstalente aus Deutschland.
Kalender des Porsche Sports Cup Suisse 2023
20.–22. April, Spielberg (A), Doppelsprint
18.–20. Mai, Le Castellet (F), Sprint und Endurance
23.–24.Juni, Imola (I), Sprint und Endurance
14.–16. Juli, Monza (I), Doppelsprint und Endurance
21.–23. September, Mugello (I), Sprint und Endurance
26.–28. Oktober, Misano (I), Doppelsprint und Nachtrennen
Ralph Boschung und Grégoire Saucy sind die Schweizer Aushängeschilder im internationalen Formelsport. Doch dahinter tummeln sich noch weitere Talente.
Die Schweiz ist ein kleines Land. Und sieht man einmal von ein paar TCS-Test-Zentren ab (Lignières inklusive) haben wir nach wie vor keine Rennstrecke, auf der regelmässig getestet werden kann. Dennoch ist die Schweiz international gut und breit aufgestellt. Auch im Formelsport. Zehn FahrerInnen werden in diesem Jahr in einer internationalen Monoposto-Serie antreten.
Allen voran natürlich die beiden Aushängeschilder Ralph Boschung (Formel 2) und Grégoire Saucy (Formel 3). Doch dahinter tummeln sich noch weitere Talente.
In der Formula 3 Regional sind mit Joshua Dufek und Shannon Lugassy zwei Schweizer am Start, wenn die Saison am Wochenende in Imola beginnt. Dufek bestreitet bereits seine zweite Saison in der F3REG und ist im vergangenen Jahr mit zwei dritten Plätzen positiv aufgefallen. Der 18-jährige Dufek wohnt in Le Vaud (VD). Seine Mutter stammt aus Österreich, der Vater aus Grossbritannien. Wie 2022 fährt er auch dieses Jahr für das Team Van Amersfoort Racing. Der 16-jährige Lugassy ist Neuling in der F3 REG. Der Genfer fährt für das finnische Team KIC. 2022 absolvierte er die Ultimate Cup Series.
Auch Dario Cabanelas, der die Schweiz im vergangenen Herbst bei den FIA Motorsport Games vertreten durfte, fährt Formel 3. Allerdings nicht in der Regional, sondern im neu gegründeten Eurocup in Spanien, der vier seiner acht Meisterschaftsläufe im Ausland austrägt. Der 16-Jährige aus Pully hat die letzten zwei Jahre in der französischen Formel 4 verbracht. Der Wechsel in eine nächsthöhere Kategorie ist für ihn ein logischer Schritt. Saisonstart ist für den Waadtländer am 6./7. Mai in Spa-Francorchamps.
Auch in der italienischen Formel-4-Meisterschaft ist Rot-Weiss vertreten. Die Hoffnungen liegen dort vor allem auf den 16-jährigen Ethan Ischer, der seine zweite Saison für Jenzer Motorsport in Angriff nimmt. Bei Testfahrten hat er sich im Mittelfeld bewiesen. Teamchef Andreas Jenzer hält grosse Stücke auf ihn (und sein Umfeld). «Von Ethan werden wir auch noch in fünf, sechs Jahren hören», meinte Jenzer unlängst in einem Interview gegenüber der AUTOMOBIL REVUE.
Zweite im Bunde in Italien ist Tina Hausmann. Die 16-jährige Küsnachterin fährt 2023 für das Team AKM Motorsport aus San Marino. Für Hausmann ist es die erste Saison im Automobilrennsport. Ihre Sporen verdiente sie in der Rotax Max Challenge und 2021 im ADAC Kart Masters ab. Für Ischer und Hausmann beginnt die Saison ebenfalls am kommenden Wochenende in Imola.
Ebenfalls in der Formel 4, aber nicht in der italienischen, sondern in der zentraleuropäischen Meisterschaft ACCR fährt Michael Sauter. Der 18-Jährige aus Gempen im Kanton Solothurn hat im Vorjahr die deutsche Formel 4 bestritten. Diese wurde nach acht (mehr oder minder) erfolgreichen Jahren aber eingestellt.
Auch Léna Bühler (25) nimmt 2023 einen neuen Anlauf. Am letzten April-Wochenende bestreitet die Waadtländerin auf dem Red Bull Ring das erste Rennen im Rahmen der Formula Academy, eine Meisterschaft, bei der nur Frauen zugelassen sind. Bühler fährt dort für das Team ART.
Ein weiterer Waadtländer, Gaspard Le Gallais (15), versucht über die Ultimate Cup Series den Aufstieg in den internationalen Formelsport zu schaffen. Der Auftakt mit drei zweiten Plätzen beim ersten Rennen in Le Castellet hat schon einmal gut funktioniert.
Toyota mit dem Schweizer Aushängeschild Sébastien Buemi bleibt seiner Favoritenrolle in der WEC gerecht. Mit dem ersten Saisonerfolg in Portimão hat der Waadtländer auch die Führung im Gesamtklassement übernommen.
Das vergangene Wochenende stand international ganz im Zeichen des 6-Stunden-Rennens von Portimão, dem zweiten Lauf des diesjährigen World Endurance Championship (WEC), und einem weiteren Toyota-Sieg. Nachdem Sébastien Buemi beim Auftakt in Sebring noch das Nachsehen hatte und sich mit Rang 2 begnügen musste, war der Titelverteidiger mit seinen beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa diesmal nicht zu bremsen und feierte seinen 23. WEC-Sieg. Mit dem ersten Saisonerfolg eroberten sich Buemi & Co. auch die Führung in der Gesamtwertung. Punkte gab es erstmals auch in dieser Saison für Nico Müller. Der Peugeot-Werkspilot erreichte das Ziel als Fünfter.
Für zwei weitere Schweizer Top-Ergebnisse sorgten Louis Delétraz (Dritter in der LMP2) und Rahel Frey (Dritte in der LMGTE). Der nächste Lauf findet bereits in zwei Wochen Ende April im belgischen Spa-Francorchamps statt.
Gute Nachrichten gibt es auch aus der deutschen Tourenwagenszene. Neben Ricardo Feller, der in der DTM im Team ABT Sportsline schon vor Wochen bestätigt wurde, hat auch Audi-Markenkollege Patric Niederhauser sein DTM-Ticket gelöst. Der Berner, der am Wochenende beim dritten Lauf zur Nordschleifen-Meisterschaft Dritter wurde, fährt 2023 an der Seite des Italieners Mattia Drudi für Attempto Racing einen Audi R8 LMS GT3. Mindestens einen Schweizer Fahrer gibt es auch im ADAC GT Masters. Alain Valente wird für Haupt Racing in einem Mercedes AMG GT3 an den Start gehen.
Der Saisonauftakt der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Bière stand ganz im Zeichen eines spannenden Zweikampfs zwischen Philip Egli und Lukas Eugster. Bester Tourenwagenfahrer war der Tessiner Christian Bralla.
Knapp war’s – im Kampf um den Tagessieg. Nur 54 Hundertstelsekunden fehlten Lukas Eugster auf seinem Ligier JS53 beim Slalom-Saisonauftakt in Bière zu seinem zweiten Gesamtsieg nach Ambri 2022. Als einziger Fahrer schaffte der Ostschweizer zwei Zeiten unter 2:17 min. Wären die Zeiten addiert worden, wäre Eugster als Sieger vom Platz gegangen. Aber so reichte Formel-3-Pilot Philip Egli ein starker erster Lauf in 2:16,14 min, um seinen 44. Tagessieg bei einem Slalom zu feiern.
«Das war ein toller Einstieg in die neue Saison», sagt Egli, der gegenüber dem Vorjahr zwei Sekunden schneller war. «Der Zweikampf mit Lukas hat Spass gemacht. Im zweiten Lauf habe ich beim Einfahrt auf den Platz etwas übermotiviert eine Pylone angefahren. Aber die Zeit aus dem ersten Heat reichte, um zu gewinnen.»
Auch Eugster war mit seinem Abschneiden sehr zufrieden. «Es hat zwar nicht ganz gereicht, um Philip zu schlagen», meint Eugster, «aber wenn ich die Zeiten aus dem Vorjahr vergleiche, dann ist uns ein grosser Sprung gelungen. Und ganz ehrlich: So langsam glaube ich, ist Philip am Limit. Das kann also noch eine spannende Saison werden. Vor allem im Hinblick auf das nächste Doppel-Rennen in Ambri, wo die Aerodynamik noch mehr zählt als in Bière.»
Platz 3 in Bière ging nicht wie vermutet an Marcel Maurer. Der Rückkehrer hatte im ersten Trainingslauf seltsame Geräusche aus seinem Zweiliter-Motor wahrgenommen und konnte diese vor Ort nicht lokalisieren. Um grösseren Schaden zu vermeiden, verzichtete Maurer auf die beiden Rennläufe. Dadurch erbte der Franzose David Guillaumard (Nova NP01) Rang 3 vor Jérémy Noirat (Norma M20F), Frédéric Fleury (Dallara F302) und Denis Wolf, der wieder einmal im Renault Caparo Platz genommen hatte.
Der beste Tourenwagenfahrer rangierte mit Christian Bralla auf Rang 7. Der Tessiner gewann mit einer Fabelzeit im zweiten Durchgang damit auch das interne Fiat-X1/9-Duell gegen Christian Darani, der im Scratch auf Rang 10 landete, und sicherte sich so in der E1 bis 2000 cm3 die volle Punktzahl. «Im ersten Lauf waren wir gleichauf», sagt Darani. «Dann ist er mir im zweiten Durchgang davongefahren.» Volle Punktzahl liess sich auch Martin Oliver Bürki in der E1 bis 3000 cm3 gutschreiben. Der Berner fuhr im zweiten Lauf fünf Sekunden schneller als Jérôme Nicolet und ist damit seiner Favoritenrolle gerecht geworden.
Auch Namensvetter Martin Bürki sicherte sich mit fünf Sekunden Vorsprung den Klassensieg (in der E1 bis 1600 cm3). Allerdings kam der Slalom-Serienmeister beim Auftakt ins Schwitzen. Im ersten Durchgang musste er einen nach einem Defekt an der Kardanwelle seinen VW Polo abstellen.
Der Sieg in der Interswiss (über 2500 cm3) ging an Matthias Bischofberger. Der Thurgauer setzte sich im Porsche-Dreikampf gegen Willi Jenni und Christoph Zwahlen durch. Nur 22 Hundertstelsekunden dahinter siegte Stephan Burri im hubraumschwächeren VW Scirocco in der teilnehmerstärksten Klasse bis 2000 cm3 nach einem spannenden Zweikampf knapp vor Ludovic Monnier im VW Golf. Nicht übers Training hinaus kam Manuel Santonastaso. Der Thurgauer hatte Keilriemenprobleme an seinem BMW und konnte diese trotz der Hilfe seiner Interswiss-Kollegen Zwahlen und Aeberhardt nicht vor Ort beheben.
Im Renault Classic Cup setzte sich Michael Schläpfer souverän gegen Meverick Gerber und Silas Reuter durch. RCC-Rückkehrer Thomas Zürcher touchierte im ersten Trainingslauf die Leitschiene und musste mit einem gebrochenen Achsschenkel frühzeitig die Heimreise antreten. Beim Rundstreckenrennen am kommenden Wochenende in Hockenheim wird Zürcher aber wieder dabei sein.
Im Suzuki Swiss Racing Cup, der schon am (nassen) Samstag ausgetragen wurde, sicherte sich der Jurassier Michaël Béring mit einer tadellosen Fahrt im zweiten Durchgang und einer Bestzeit von 3:03,00 min seinen ersten Tagessieg. Platz 2 ging an Marcel Muzzarelli, dem im Ziel 37 Hundertstelsekunden auf Béring fehlten. Dritter wurde Sandro Fehr mit einem Rückstand von 0.79 Sekunden auf den Sieger. Insgesamt waren 15 Hybrid-Suzukis am Start.
Weitere Infos zum ersten Slalom der Saison finden Sie auf diesem Link.
Und so geht es weiter:
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon
Tiziano Kuznini ist WSK-Meister 2023! Der junge Luzerner hat am Wochenende die WSK Open Series auf der Kartpiste 7 Laghi in Castelletto di Branduzzo bei Pavia zu seinen Gunsten entschieden. Auto Sport Schweiz gratuliert!
Kleiner Mann ganz gross! Mit 196 zu 194 Punkten setzte sich der 13-jährige Nachwuchsfahrer Tiziano Kuznini aus dem Team Driver Kart Racing beim Finale der WSK Open Series in 7 Laghi gegen den Niederländer Rocco Coronel, dem Sohn von Tourenwagenlegende Tim Coronel, durch und gewann als erster Schweizer überhaupt den Titel bei den X30 Junioren!
Kuznini war mit einem Rückstand von 22 Punkten ins Wochenende gestartet und musste, um die Schule nicht zu vernachlässigen, sogar auf einen Trainingstag verzichten. Das hat den ehemaligen Schweizer Super-Mini-Meister aber nicht aus dem Konzept gebracht. Konzentriert wie immer sicherte er sich am Freitag im Qualifying mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,036 Sekunden die Pole-Position.
In den drei Vorläufen am Samstag belegte Kuznini die Plätze 1, 2 und 3. Wodurch er für das Pre-Finale am Sonntagmittag als Zweiter aus der ersten Startreihe losfahren durfte. In diesem gab es einen offenen Schlagabtausch mit dem Titelkonkurrenten aus den Niederlanden. Wobei Kuznini am Ende mit Rang 2 (gegenüber Platz 6 von Coronel) das bessere Ende für sich behielt.
Die Entscheidung um den Titel fiel im Finale am Sonntagnachmittag. Wieder fuhren die beiden Titelanwärter aus der ersten Startreihe los. Und wieder gab es zahlreiche Fights. Nach 16 Runden überquerte Kuznini dann als Erster die Ziellinie. Coronel war Fünfter. Doch weil Kuznini wegen eines Spoilervergehens eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekam, fiel er einen Rang hinter seinen Widersacher zurück. Dennoch reichte der fünfte Platz am Ende zum Titelgewinn. «Ich bin super happy», meint Kuznini. «Das war knapp, aber es hat gereicht. Ich wusste, dass ich den Titel verlieren würde, wenn ich hinter Rocco Zweiter geworden wäre. Deshalb habe ich alles daran gesetzt, das Rennen zu gewinnen. Dass ich noch eine Strafe bekommen habe, ist ärgerlich, aber die Hauptsache ist, dass ich den Titel geholt habe.»
Der erste WSK-Titel für Kuznini war gleichzeitig auch der erste WSK-Triumph seines Teams. Der Dank geht deshalb an seine nimmermüde Mannschaft. «Das Team hat grossartig gearbeitet», sagt Kuznini. «Und mir ein wirklich tolles Kart hingestellt. Ich möchte mich bei allen im Team bedanken. Aber auch bei meinen Sponsoren und meiner Familie. Ohne sie wären solche Erfolge nicht möglich.»
Thomas Amweg hat am Wochenende in Langenthal sein neues Einsatzfahrzeug für die Bergsaison 2023 präsentiert. Dabei ist nicht nur die rote (Ferrari)-Lackierung ins Auge gestochen.
Es war ein Geduldspiel. Aber wie heisst es so schön: Was lange währt, wird endlich gut! Eigentlich hätte Thomas Amweg schon 2022 gerne im Reynard 95D, dem Ex-Fahrzeug von Joël Volluz, Platz nehmen wollen. Aber um den 3-Liter-Cosworth fertig zu kriegen, fehlten die Kolben. Und die liessen lange, sehr lange auf sich warten.
Nun ist Amwegs Bolide bereit. Am Wochenende enthüllte der Gurnigel-Sieger von 2019 seinen Boliden im Hotel Meilenstein in Langenthal – mit einem Hauch von Ferrari. «Der Besitzer Hans Peter hat den Wagen, als er ihn übernommen hatte, rot lackiert und ihm goldene Felgen montiert», erzählt Amweg. «Diesen Ferrari-Look haben wir beibehalten – abgesehen von dem einen oder anderen Aufkleber, der an die Zeiten Alesi und Berger erinnerte.»
Getestet hat Amweg sein neues Spielzeug noch nicht. Beim GP Mutschellen wird er als Demofahrer einen Funktionstest absolvieren. Danach steht entweder ein Test in Dijon auf dem Programm oder die Teilnahme am Jim-Clark-Revival am ersten Mai-Wochenende. «Das ist aber noch nicht in Stein gemeisselt», meint Amweg. «Ich hoffe aber sehr, dass es klappt. Das würde mir die Chance geben, mich an das Fahrzeug zu gewöhnen.» Den ersten Ernstkampf wird Amweg dann am 10./11. Juni beim Auftakt der Berg-Meisterschaft in Hemberg bestreiten.
Motormässig liegt Amweg dann auf dem Niveau von Schweizer Meister Eric Berguerand. «Wir verwenden dieselbe Ausbaustufe wie Eric», klärt Amweg auf. Dass er gleich auf Anhieb auf dessen (hohem) Level fahren kann, daran zweifelt Amweg. «Im ersten Jahr ist die Standfestigkeit unser primäres Ziel. Das heisst aber nicht, dass ich einfach nur mitrollen werde. Ich will schon ein Wörtchen mitreden und hin und wieder die Top 3 ärgern.» Amwegs Plan sieht jedenfalls vor, dass er alle Läufe (bis auf Massongex) bestreiten wird.
Anders als Berguerand setzt Amweg auf einen schmaleren Heckflügel. «Wir haben mit Technikern von Sauber gesprochen und deren Rat, auf eine schmälere Version zu setzen, gehört», erklärt Amweg. Auch sonst ist am Auto noch etwas Sauber übrig: der Frontflügel. Den hatte Amweg schon am Lola B99 montiert. Neu ist am Reynard auch die Cockpitverkleidung. «Mitte der 90er-Jahre haben die Fahrer noch weit aus ihren Cockpits geschaut. Das wollte ich aus Sicherheitsgründen ändern», so Amweg.
Gestern Abend hat Yves Meyer und sein Team Drift Force im Verkehrshaus Luzern nicht nur auf die Saison 2022 zurückgeschaut, sondern auch den von Grund auf neu aufgebauten Toyota GR Supra vorgestellt.
Driften ist längst nicht mehr nur eine Trendsportart in den USA. Auch in Europa wird Driften immer populärer. Das haben auch die FIA Motorsport Games im vergangenen Jahr in Le Castellet bewiesen. Bei keinem anderen Wettbewerb war der Zuschaueraufmarsch so gross. Dass Driften auch in der Schweiz salonfähig wird, ist zu einem Grossteil das Verdienst des nimmermüden Yves Meyer und seiner Mannschaft. Gestern Abend stellte die Truppe aus dem Eventcenter Seelisberg im Verkehrshaus Luzern nicht nur das Team für 2023 vor, man hat den zahlreich erschienenen Gästen im Filmtheater im Verkehrshaus Luzern anhand eines selbst produzierten Filmes mit spektakulären Aufnahmen gezeigt, worum es beim Driften geht und wie die Saison 2022 gelaufen ist.
In diesem Jahr wird Meyer und sein Team Drift Force in der europäischen Drift-Masters-Serie (live auf Red Bull TV) mit zwei Autos antreten. Die beiden von Grund auf neu aufgebauten Toyota GR Supra werden von Meyer und Geschäftspartner Joshua Reynolds gefahren. An Konkurrenz mangelt es nicht. 50 Fahrer aus 20 Nationen haben sich für die europäische Drift Masters eingeschrieben. Der erste Wettbewerb findet am 6./7. Mai im Mondello Park in Irland statt. Die weiteren Termine sehen wie folgt aus:
9./10. Juni, Fallförs (Schweden)
7./8. Juli, Härmä (Finnland)
29./30. Juli, Riga (Lettland)
17.-19. August, Ferropolis (Deutschland)
15./16. September, Warschau (Polen)
Die Vorfreude auf die ersten «Battles» ist gross. «Es ist das kompletteste Auto, das ich bis jetzt fahren durfte», meint Meyer anlässlich der Präsentation in Luzern voller Stolz. Und Teamkollege Reynolds meint: «Unser Ziel? Wir wollen das Feld aufmischen.»
Ob das den beiden Driftkünstlern gelingt, wird sich zeigen. Der in Luzern gezeigte GR Supra lässt rein äusserlich viel Hoffnung aufkeimen. Und auch was unter der Haube steckt, klingt vielversprechend. «Als Basis haben wir den W58-Supra-Motor genommen», sagt Adrian Mock von Maptec Motorsport Engineering. «Diesen haben wir auf Drift-Bedürfnisse umgebaut. Soll heissen: Die Teile vertragen mehr Leistung. In Sachen Hubraum sind wir wie beim Original bei drei Liter geblieben.» Im Vergleich mit dem Supra ab Stange (340 PS) leistet Meyers neues Spielzeug mehr als 1000 PS. «Wir haben schon bei 3500/min 1240 Newtonmeter», meint Mock. Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist Meyer & Co. vorbildlich. «Wir fahren mit Bio-Ethanol E85, das aus Holzabfällen gewonnen wird», erklärt der Motorenspezialist.
Weitere Informationen zur Rennserie gibt es unter diesem Link.
Am Wochenende steigt der Saisonauftakt der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Bière. Neben 158 lokalen Teilnehmern und Teilnehmerinnen haben sich 180 NAT-FahrerInnen für den Sonntag eingeschrieben.
Nach dem Auftakt zur Schweizer Rallye- und Schweizer Kart-Meisterschaft ist am Wochenende die Reihe an der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Los geht die Saison auf dem Kasernenareal in Bière, 30 Kilometer westlich von Lausanne, am Fusse des Col du Marchairuz, wo einst Bergrennen ausgetragen wurden.
Gefahren wird auf derselben Strecke wie 2022 – also in entgegengesetzter Richtung zu den Jahren vor Corona. Den Auftakt zur 56. Ausgabe des Slaloms in Bière bilden am Samstag, 15. April, wie üblich die lokalen Kategorien sowie der Suzuki Swiss Racing Cup mit 158 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Los geht es um 7.20 Uhr mit den Trainingsläufen. Ab 13.25 Uhr finden die Wertungsdurchgänge statt. Wichtig zu wissen: Die LOC-Klassen werden samstags durch zusätzliche Schikanen eingebremst. Das erhöht die Anzahl der Tore auf dem 4,1 Kilometer langen Parcours auf 77. Am Sonntag stehen dann die Rennen zu den NAT-Klassen auf dem Programm (mit 180 Fahrern und Fahrerinnen). 71 Tore gilt es in diesen Kategorien möglichst schnell und fehlerfrei zu absolvieren. Die ersten Trainingsläufe beginnen um 7 Uhr. Ab 10.45 Uhr ist Rennaction angesagt. Die Siegerehrungen gehen am Samstag ab 19.15 und am Sonntag ab 18.15 Uhr über die Bühne.
Den Gesamtsieg werden in Bière aller Voraussicht nach drei Fahrer unter sich ausmachen: Rekord-Tagessieger Philip Egli (auf Dallara F393), der Vorjahreszweite von Bière Lukas Eugster (Ligier JS53) sowie Rückkehrer Marcel Maurer (Formel Renault 2.0). Letzterer hat seinen inzwischen 23 Jahre alten Formelrennwagen komplett neu aufgebaut und um einige Kilos abgespeckt. «Ich habe aber immer noch einen Gewichtsnachteil gegenüber Philip», meint Maurer. «Aber sonst bin ich recht zuversichtlich. Bei den Testtagen in Ambri gab es nur zwei, drei Problemchen. Trotzdem erwarte ich nicht, dass ich schon in Bière um den Tagessieg fahren werde, auch wenn ich dort schon sehr erfolgreich war. Ich glaube, dass Philip und Lukas beim ersten Rennen schneller sind.»
Vor allem Eugster, der im Vorjahr in Ambri seinen ersten Tagessieg feiern durfte, hat Grosses vor. Mit einem neuen 2-Liter-Honda greift der Ostschweizer am Genfersee nach seinem zweiten Tagessieg. «Wir können endlich den Motor verwenden, den wir schon im Vorjahr einsetzen wollten», sagt Eugster. «Ausserdem haben wir bei den Testfahrten in Ambri auch unser Einlenkproblem lösen können. Ich bin für den ersten Lauf also sehr zuversichtlich und freue mich auf einen spannenden Dreikampf.»
Im Vorjahr fehlten Eugster im schnelleren der beiden Läufe 1,33 Sekunden auf Egli, der mit 2:18,20 min auch den Streckenrekord hält und in Bière seinen 44. Tagessieg anpeilt. «Unter normalen Voraussetzungen sollte einer von uns dreien ganz oben stehen», meint Egli. «Und ich hoffe natürlich, dass ich derjenige bin.» Auch der Glarner, der seit Jahren in Zürich lebt, nutzte die von der Equipe Bernoise organisierten Testtage in Ambri, um sich auf die neue Saison einzuschiessen. «Ich habe über den Winter viele Verschleissteile ersetzt. So gesehen war Ambri ein Funktionstest. Und dieser lief problemlos.»
Bei den Tourenwagen gilt der Tessiner Christian Darani (Fiat X1/9) als Favorit. Im Vorjahr setzte er sich 2:34,56 min gegen den inzwischen neunfachen Slalom-Meister Martin Bürki auf seinem giftgrünen VW Polo durch. Bei nur sechs geplanten Läufen ist nicht nur jeder Klassensieg wertvoll. Es geht auch darum, wer die meisten Gegner in seiner Kategorie besiegt. Darani ist da gegenüber Bürki bereits im Vorfeld im Vorteil. Der 52-Jährige aus Mairengo hat in seiner Klasse, der E1 bis 2000 cm3, 17 Konkurrenten am Start; Bürki kommt nur auf deren 13. Noch grösser ist das Feld der Interswiss bis 2000 cm3. Dort sind 23 Fahrer am Start – darunter auch Vorjahressieger Manuel Santonastaso in seinem frisch aufgebauten BMW.
Im Suzuki Swiss Racing Cup, der am Samstag ausgetragen wird, stehen 15 Teilnehmer am Start. Darunter der Vorjahreszweite Marcel Muzzarelli und der Vorjahresdritte Sandro Fehr. Nicht dabei ist Vorjahresmeister Fabian Eggenberger. Der Zürcher nimmt nur an den Slaloms von Ambri und Frauenfeld (im Team 77) teil. «Mein Fokus gilt dieses Jahr meinem Sohn, der in der Rotax-Kart-Meisterschaft fährt», sagt Eggenberger.
Einen neuen Rekordsieger wird es in Bière übrigens nicht geben. Diese Liste führt Jean-Daniel Murisier an. Der Walliser hat den Slalom von Bière, der 1966 zum ersten Mal ausgetragen wurde, insgesamt fünf Mal gewonnen: 1990, 1992, 1998, 1999 und 2004.
Weitere Infos zum ersten Slalom der Saison finden Sie auf diesem Link.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023
15./16. April, Bière
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Florian Lachat?
Florian Lachat hat 2009 die Schweizer Berg-Meisterschaft gewonnen. Damit ist er letzte Champion am Berg, der nicht auf den Namen Eric Berguerand oder Marcel Steiner hört. Lachat ist noch heute stolz auf seinen Titel – zu Recht! Ohne Karterfahrung kam er 2004 zum Rennsport. Zuerst kaufte er sich einen Formel Renault 2.0 für die Rundstrecke. 2007 wechselte Lachat dann zum Bergrennsport – mit einem nigelnagelneuen Formel Master.
«Das Ziel war, innerhalb von drei Jahren den Titel zu holen», erzählt der Mann aus Porrentruy. Dass ihm das gelungen ist, ist auch das Verdienst von Jenzer Motorsport. Lachat hatte innerhalb des Rennstalls aus Lyss sein eigenes kleines Team formiert, das sich um die Einsätze am Berg kümmerte. «Ich bin kein Mechaniker. Und ich hatte keine Kollegen, die mir helfen konnten. Also habe ich mich Jenzer Motorsport angeschlossen.»
Zu Beginn war Lachats Projekt nicht nur von Erfolg gekrönt. Doch von Jahr zu Jahr verbesserte man die Leistung des Rennwagens. Dass Lachat 2009 Meister wurde, lag sicher auch daran, dass Berguerand nach seinem Unfall (2007) noch nicht zurück und Steiner in diesem Jahr fast ausschliesslich in Deutschland unterwegs war. Das soll Lachats Leistung aber keineswegs schmälern. Mit Alain Beutler, Martin Kindler, Christian Balmer und Jean-Jacques Dufaux hatte der Jurassier mit seinem 2-Liter-Fahrzeug vier starke Gegner (alle im F3000), die es zu bezwingen galt.
Im September 2012 war Lachat zum letzten Mal an einem Rennen dabei – am Gurnigel. Zu dieser Zeit war der dreifache Familienvater damit beschäftigt, einen Industriekonzern zu leiten. Lachat hatte eine neue Manufaktur für innovative Schweizer Messer unter der Marke SWIZA ins Leben gerufen und andere Unternehmen in verschiedenen Bereichen gemanagt. 2017 zog sich Lachat bei SWIZA zurück und gründete die Firma Akompani AG. Diese richtet sich ausschliesslich an Besitzer von KMU’s. «Unser Kerngeschäft ist die Begleitung bei der Übertragung oder dem Erwerb von Unternehmen», erklärt Lachat.
Den Rennsport hat Lachat, der ein Jahr nach seinem Titel Vize-Champion wurde, nicht aus den Augen verloren. Der bald 50-Jährige schwärmt von den heutigen Autos und ihren Turbomotoren. «Ich war der Erste, der meinen Rennwagen auf einen Turbo umrüstete», sagt Visionär Lachat. Das war 2011. «Leider hatte ich damals noch keine elektronischen Fahrhilfen. Deshalb wurde es mir mit den 550 PS unterm Hintern auch zu gefährlich. Aber heute ist das anders. Ausserdem sind die Aerodynamik und Reifen auch sehr viel besser geworden.»
Klingt fast so, als bereite da einer im stillen Kämmerlein sein Comeback vor… Lachat lacht: «Schön wär’s. Aber ich müsste dafür zuerst das Budget zusammenkriegen!»
Der Auftakt zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in 7 Laghi stand ganz im Zeichen des kürzlich verstorbenen Elia Epifanio. Das erste Video zur diesjährigen Kart-SM ist deshalb auch zu einer Hommage geworden.
Ein grosses Dankeschön an unseren italienischen Filmemacher Massimiliano Tuzzolino (https://massimilianotuzzolino.it/). Video 2 gibt es dann in Franciacorta, wenn sich die Schweizer Meisterschaft am 14. Mai zum zweiten Lauf versammelt.
Das Letzte, was ich von Elia Epifanio in meinem Whatsapp-Verlauf gefunden habe, ist ein Emoji mit einem «umgedrehten Smiley». Unbefangenheit und Spass soll dieser ausdrücken – kindliche Unbefangenheit… Genau so war Elia.
Dass der Junge aus Würenlos nicht mehr unter uns ist, ist eigentlich nicht in Worte zu fassen. Dass sein Kart beim Saisonauftakt der Schweizer Meisterschaft am vergangenen Wochenende im italienischen 7 Laghi ohne Fahrer dagestanden hat, war an Symbolkraft nicht zu überbieten. Tröstende Worte gibt es in einem solchen Moment keine. Das Leben ist nicht fair – und dennoch geht es unaufhaltsam weiter.
Was bleibt sind die Erinnerungen. Und die kann an einem niemand nehmen. Ganz egal bei wem: Elia hat sich mit seiner positiven Einstellung, seinem ansteckenden Ehrgeiz und seinem schelmenhaften Lächeln in die Herzen der Mitmenschen gefahren. Dass er in seiner kurzen Karriere schnell erfolgreich war, sagt viel über seine fahrerischen Qualitäten aus.
2019 ist Elia in Wohlen bei den Super Minis sein erstes Rennen in der Schweizer Meisterschaft gefahren. Im Finale belegte er den achten Platz. Im Jahr darauf mischte er bereits unter den Top 5 mit. Beim Heimrennen in Wohlen, dem zweiten Rennwochenende in dieser Saison, stand er als Finalsieger zum ersten Mal ganz oben. 2021, immer noch bei den Super Minis, inzwischen aber im Team Exprit, wurde Epifanio Gesamtzweiter. In Levier und in Wohlen bezwang er im Finale Tiziano Kuzhnini, der in dem Jahr Schweizer Meister wurde.
Im Vorjahr wechselte Elia dann zu den OK Junioren und bewies unter den Fittichen von Teamchef Agostino Lagrotteria, dass er zu den grössten Karttalenten der Schweiz zählt. Als einziger Fahrer in der Kart-SM sicherte er sich im Laufe der Saison zwei Grand Slams (Pole-Position, drei Laufsiege, schnellste Rennrunde). Ein ärgerlicher Ausfall in Franciacorta und ein denkwürdiges Finale in Wohlen, ausgerechnet dort, wo Elia seine grössten Erfolge feierte, hinderten ihn am Titelgewinn.
2023 wollte der junge Aargauer Revanche nehmen. Ein Teamkollege postete in 7 Laghi: «Alle wissen, dass das dein Jahr geworden wäre!» Die Chance, das zu beweisen, wurde Elia verwehrt. Am Freitag, 31. März, zwei Tage vor dem Saisonauftakt und zehn Tage nach seinem 14. Geburtstag starb der «Blonde Engel» viel zu früh an den Folgen einer Sepsis.
Auto Sport Schweiz spricht der Familie, insbesondere den Eltern Jennifer und Daniele, sowie seinen beiden Geschwistern Romeo und Gioele, Verwandten und Freunden sein tiefempfundenes Beileid aus.
Race in Peace, Elia!
Der Trauergottesdienst für Elia findet am Dienstag, 14 Uhr, in der katholischen Kirche in Würenlos (AG) statt. Die Familie bittet darum, keine schwarze Kleidung zu tragen. Kartpiloten, die am Trauergottesdienst teilnehmen, sollen auf Wunsch der Familie in ihren Rennoveralls erscheinen. Dies, so Jennifer und Daniele Epifanio, wäre im Sinne von Elia.
Am Freitag nach Ostern findet in Horgen ein Info-Abend rund um synthetischen Brennstoff statt. Wer dabei sein möchte, kann sich per E-Mail anmelden.
Am Freitag, 14. April, findet in der RacingFuel Academy in Horgen ab 19 Uhr ein von Marcel Fässler initiierter Gedankenaustausch für all die, die sich für einen Einsatz von synthetischem Sprit interessieren, statt. Vor Ort sind unter anderem Motorenguru Mario Illien und Paul Gutjahr als Mitglied der Geschäftsleitung von Auto Sport Schweiz.
Wer an diesem Anlass gerne teilnehmen möchte, kann seine Teilnahme per E-Mail an marcel@mfspeed.ch senden.
Auto Sport Schweiz organisiert Jahr für Jahr Funktionärskurse. Für die diesjährigen Ausbildungen interessierten sich rund 50 Neulinge – 35 am Kurs in der Deutschschweiz, 15 in der Romandie.
Soll noch einer behaupten, Erwachsene drücken nicht gerne die Schulbank. Gut 90 Personen haben am Funktionärskurs des Verbandes Auto Sport Schweiz im Ausbildungszentrums für Sicherheit in Büren an der Aare (BE) teilgenommen. Neben Instruktoren zählte Kursleiter René Aeberhardt 15 Streckenkommissare, die den Kurs wiederholten, 26 Lizenzierte, und 35 Neulinge. Rechnet man die 15 Debütanten, die am Kurs in der Romandie teilgenommen haben, dazu, «kann man von einer stolzen Zahl sprechen», so der Rennfahrer und ASS-Fachmann der Kommission für Strecken und Sicherheit.
50 Neulinge – damit liegt man leicht überm Schnitt. Doch die Frage ist immer: Wie viele von denen stehen unter dem Jahr dann auch wirklich (erstmals) im Einsatz? «Es wäre schön, wenn wir bei den Rennen, egal ob am Berg, bei Slaloms, Rallyes oder Kartrennen, übers Jahr jeweils nicht nur sieben oder acht dieser Neuen wiedersehen würden», meint Aeberhardt.
Dieses Problem kennt auch ASS-Direktor Patrick Falk. «Um alle Veranstaltungen abdecken zu können, benötigten wir zwischen 400 und 500 Streckenkommissare. Für die Classics-Veranstaltung in Arosa beispielsweise braucht es weit über hundert. Deshalb kommen wir nicht darum herum, auch Streckenkommissare aus Deutschland und Österreich beizuziehen.» Und Aeberhardt wirft ein: «Wir müssen trotz der Neuanmeldungen berücksichtigen, dass tendenziell mehr alte Streckenkommissare aufhören, als Junge dazukommen.»
Der ASS habe sich des Problems angenommen, Optimierungsarbeit sei ein Traktandum, sagt Falk. «Bei manchen Rennen bekommt ein Streckenkommissar 20 bis 40 Franken pro Tag plus ein Lunchpaket, bei anderen sind es 100 Stutz plus ein Hotelzimmer. Diese Diskrepanzen dürfen nicht sein, denn für einen Streckenposten ist der Aufwand unter dem Strich derselbe. Er steht während eines Wochenendes von morgens um sechs bis abends um sechs an der Strecke, egal ob die Sonne scheint oder es regnet und kalt ist.» Viele angehende Streckenkommissare sind zwar dabei, weil sie Rennsport mögen und in dieser Funktion ganz nahe an die Piloten und Boliden herankommen. «Aber Hobby hin oder her, am Ende geht es immer auch um die Kohle», sagt Aeberhardt.
Einer, der bestens weiss, dass er sein Hobby, die Rennfahrerei, ohne Streckenkommissare nicht ausüben könnte, ist Robin Faustini. Der Aargauer, vergangene Saison Gesamtdritter der Schweizer Bergmeisterschaft, war am Kurs auch dabei. Zwar war er wegen eines Vergehens dazu verdonnert worden, aber auch er meinte schliesslich, es sei ein guter und interessanter Ausbildungstag gewesen. «Ich habe den Blick hinter die Kulissen genossen. Es war zum Beispiel spannend zu sehen, woran ein Streckenkommissar denken muss, wenn sich in seiner Kurve ein Rennwagen dreht. Ich als Fahrer möchte vielleicht weiter fahren, er als Kommissar darf mich aber aus diversen Gründen nicht weiter fahren lassen.»
Nebst den Ausbildungsposten wie Flaggen- und Funkkunde oder dem Löschen eines brennenden Fahrzeugs gab es dieses Jahr beim ASS-Funkionärskurs auch einen Theorieteil zu Elektrorennwagen. Grund: Bei der Rallye du Chablais Anfang Juni werden über 20 Opel Corsa-E des deutschen ADAC-E-Rallye-Cups starten.
Weitere Fotos vom Funktionärskurs in Büren gibt es auf den Social-Media-Kanälen von ASS bei Facebook und Instagram.
Über die Ostertage ist die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wie folgt zu erreichen:
Donnerstag, 06.04.2023, bis 15.00 Uhr
Freitag, 07.04.2023, geschlossen
Montag, 10.04.2023, geschlossen
Ab Dienstag, 11.04.2023 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten gerne jederzeit wieder zur Verfügung.
Wir wünschen Ihnen frohe Ostern und erholsame Tage!
Auto Sport Schweiz
Die zweite Veranstaltung der autobau SKM findet am 13./14. Mai 2023 in Franciacorta (ITA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.
Nennschluss für den nächsten Lauf ist am 07.05.2023 um 24.00 Uhr.
ACHTUNG
Gemäss Bestimmung der ACI (ASN Italiens) dürfen keine Piloten mit italienischer Lizenz und Wohnsitz in Italien zu den Rennen zugelassen werden. Ausnahmebewilligungen kann nur die ACI gewähren und diese sind schriftlich einzuholen.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Jonathan Hirschi setzte bei der Critérium Jurassien, dem Saisonauftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft, in der ersten Prüfung den Grundstein zu seinem ersten Saisonsieg 2023.
Jonathan Hirschi legte bei der 44. Ausgabe der Critérium Jurassien wie die Feuerwehr los. Auf der ersten fast 30 Kilometer langen Prüfung von Courtemautruy nach Les Enfers nahm der amtierende Meister seiner Konkurrenz 30 und mehr Sekunden ab. Und das mit einem neuen Auto, einem Citroën C3 Rally2, und Sarah Lattion, einer Co-Pilotin, die zum ersten Mal auf dem Beifahrersitz von Hirschi Platz nehmen durfte. «Wir waren selber über die Zeit auf der ersten Prüfung überrascht», sagt Hirschi. «Wir wussten, dass wir gut unterwegs waren, aber dass wir so schnell waren, das hatte ich nicht erwartet.» Eine Erklärung für seine Fabelzeit vom Freitagabend hatte Hirschi keine. «Vielleicht bin ich einfach so befreit gefahren, weil der Druck, den Titel zu holen, weg ist», meint der Neuenburger.
Hirschi liess auch am Samstag keine Zweifel aufkommen, wer im Jura der Chef im Ring ist. Allerdings waren die Abstände am zweiten Tag für die Konkurrenz erträglicher. Nach fünf Prüfungen war Hirschi seinen Gegnern aber schon mehr als 44 Sekunden davongefahren. Dass zu diesem Zeitpunkt Sacha Althaus sein ärgster Verfolger war, überrascht nicht besonders. Der Jurassier hatte sich akribisch auf seine Heimrallye vorbereitet und erzielte am Ende mit Rang 3 sein bisher bestes Ergebnis im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. «Das war erst meine dritte Rallye auf diesem Skoda Fabia», erzählt der 26-Jährige aus Moutier. «Umso mehr freue ich mich über meinen ersten Podestplatz und meine erste Bestzeit. Ich hoffe, dass ich auch bei der Rallye du Chablais wieder dabei sein kann.»
Nur dank drei Bestzeiten in der sechsten, achten und elften Prüfung schoben sich Jonathan Michellod/Stéphane Fellay auf Rang 2 vor. Dem Vizemeister von 2022 fehlte am Freitagabend das Vertrauen in seinen Skoda Fabia. «Wir kamen erst am Samstagmorgen in einen Rhythmus», sagt Michellod, «obwohl wir da mit unserer Reifenwahl (Slicks statt Regenreifen) zuerst noch danebenlagen. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Die Meisterschaft geht noch lange. Da kann noch vieles passieren.»
Vierter mit 1:39 min Rückstand auf Sieger Hirschi wurde Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux). Der zweifache Valais-Sieger und Meister von 2021 hatte am Freitagabend total verwachst, nahm die Schuld aber auf seine Kappe. «Mit meiner Erfahrung hätte das nie passieren dürfen», sagt der Walliser nachdenklich uns liess das Set-Up umbauen. «Ich hatte null Grip. Unser Skoda war für diese Bedingungen viel zu aggressiv und hart eingestellt. Erst am Samstag, als mir klar war, dass diese Rallye nach nur einer Prüfung für mich gelaufen war, und ich ohne Risiko und Druck fahren konnte, lief es einigermassen so, wie ich mir das vorgestellt habe.»
Hinter den Top 4 landete Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 auf Rang 5 (im CH-Klassement). Den internen Kampf in der Michelin Trophy Alps Open verlor Pinto (mit Co-Pilotin Charlène Greppin) um 6,1 Sekunden gegen den Franzosen Ludovic Godard, der für seinen fünften Gesamtplatz aber keine Schweizer Meisterschaftspunkte bekommt. Die weiteren Platzierungen innerhalb der Top 10: 6. David Erard/Sarah Junod, 7. Steeves Schneeberger/Gaëtan Aubry, 8. Sébastien Berner/Grégoire Chappot, 9. Stefano Mella/ Gea Daldini, 10. Jean-Marc Salomon/David Comment.
Der Sieg bei den Junioren war bis und mit zur sechsten Prüfung fest in Händen von Damien Lovey. Ein Unfall in der siebten WP beendete die Träume des Peugeot-Piloten. Nutzniesser war Jérémy Michellod, der jüngere Bruder von Jonathan, der damit im Jura mit Beifahrer Simon Volery seinen ersten Junioren-Triumph feierte. Und gleichzeitig in der Michelin Trophy Alps Platz 2 hinter dem Duo Olivier Ramel/Florian Barrachin belegte.
In der historischen Klasse, der VHC, setzte sich Pascal Perroud mit Beifahrer Quentin Marchand auf seinem BMW M3 E30 ähnlich souverän wie Hirschi bei den Modernen am Freitagabend mit einem Vorsprung von 46 Sekunden an die Spitze. Diesen verwaltete der Waadtländer mit sechs weiteren Bestzeiten problemlos gegen Altmeister Florian Gonon (Ford Escort RS1600), dem im Ziel knapp eine Minute auf den Sieger fehlte. Rang 3 bei der Critérium Jurassien ging an Nicolas Gérard auf Ford Sierra RS Cosworth). Vierter wurde Vorjahresmeister Eddy Bérard, ebenfalls auf BMW M3 E30.
Im VHRS, dem Coupe Rallye Historique de Régularité, siegte Laurent Pernet (BMW325 ix) vor Lionel Munsch (Ford Sierra Cosworth) und Marine Lachenal ( Ford Escort RS 2000).
Weitere Informationen zum Schweizer Saisonauftakt gibt es auf der Internetseite www.criterium-jurassien.ch
Und so geht es weiter:
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Der Saisonauftakt der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in 7 Laghi stand im Zeichen des kürzlich verstorbenen Elia Epifanio. Dass die Rennen nicht zur Nebensache wurden, dafür sorgten fast 80 FahrerInnen, die unter diesen schwierigen Bedingungen starke Leistungen abrufen konnten.
In einem Punkt waren sich alle vor dem Saisonauftakt der Schweizer Kart-Meisterschaft in Castelletto di Branduzzo bei Pavia einig: Ein einfaches Rennwochenende würde das nicht werden. Der Tod des am vergangenen Freitag viel zu früh verstorbenen Schweizer Kartfahrers Elia Epifanio (14) löste weit über das Fahrerlager in 7 Laghi Bestürzung aus. Um dem «blonden Engel» aus Würenlos zu gedenken, wurde deshalb am Sonntagmittag eine Gedenkminute bei Start und Ziel abgehalten, bei welcher das Kart von Elia mit der Startnummer 444 symbolisch auf der Pole-Position stand.
«Ich kann es immer noch nicht fassen», sagte Elias Teamchef Agostino Lagrotteria stellvertretend für das Team und alle Anwesenden. «Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, allen voran seinen Eltern Jennifer und Daniele und seinen beiden Geschwistern Romeo und Gioele!» Dass die 80 FahrerInnen unter diesen schwierigen Verhältnissen den Schalter umlegen konnten, verdient Respekt. Ausgerechnet Elias ehemaliger Wegbegleiter und Mechaniker Marino Quarta brachte es in diesen schweren Stunden auf den Punkt: «Es ist unendlich traurig, aber die Show muss weitergehen!»
Bei den Jüngsten, den 8- bis 12-Jährigen Super Minis, setzte sich der Favorit und Vorjahresmeister Dan Allemann erwartungsgemäss durch. Ein Spaziergang war es für den jungen Spirit-Fahrer allerdings nicht. Orlando Rovelli, der mit Allemann schon im Vorjahr um die Spitzenposition gekämpft hatte, war auch diesmal nahe an Allemann dran. Als es im Finale auf die letzte Runde ging lag der KR-Fahrer sogar in Führung. Doch Allemann fand noch einen Weg vorbei. «Es war sehr knapp», sagt Dan. «Aber am Ende der langen Gerade konnte ich ihn nochmals überholen.» Hinter Allemann und Rovelli sicherten sich Dario Palazzolo (im ersten Vorlauf) und Yven Ammann (im zweiten Heat sowie im Finale) die weiteren Podestplätze – knapp vor Marc Müller, der in 7 Laghi mit den Plätzen 5, 4 und 5 an einem schwierigen Wochenende eine starke Leistung bot.
In der OK Junior, dort, wo eigentlich Elia Epifanio um den Sieg hätte mitfahren sollen, gingen die ersten beiden Vorläufe souverän an die Vorjahresmeisterin Chiara Bättig. Die junge Zürcherin hatte auch im Finale alle Trümpfe in der Hand, doch beim Vorstart wollte der Motor nicht anspringen. Bättig benötigte Starthilfe und hetzte dem Feld danach hinterher. Beim Versuch, sich wieder auf ihrer eigentlichen Startposition einzufinden, fuhr sie viel zu forsch und touchierte einen Konkurrenten. Die Jury sah sich den Zwischenfall an und kam eine Stunde nach dem Rennen zum Verdikt «Disqualifikation». Dadurch ging der Sieg an Arnaud Voutat. Der Waadtländer, im Vorjahr noch Vierter bei den Super Minis, gewann damit gleich am ersten Rennwochenende sein erstes OK-Junior-Rennen. Platz 2 ging im Finale an Shai Derungs, der damit den Spirit-Doppelsieg sicherstellte. Dritter wurde Neil Russell, Teamkollege von Bättig.
Wie üblich boten die Rennen in der X30 Challenge Switzerland viel Abwechslung. Drei Fahrer fielen nach dem Abgang von X30-Champion Kilian Streit zu den Senioren am ersten Rennwochenende besonders auf. Allen voran Alessio Strollo, der sich in beiden Vorläufen durchsetzte. Direkt dahinter setzte SM-Neuling Samuel Ifrid mehr als nur eine Duftmarke. Der mehrfache Rotax-Meister mit Schweizer Lizenz und Wohnsitz Mulhouse (F) sicherte sich nach zwei zweiten Plätzen in den Vorläufen den Triumph im Finale. «Ich hatte vor diesem Rennen gehofft, dass ich es in die Top 5 schaffe», meinte der Fahrer aus dem Team UBIQ Racing. «Dass es so gut laufen würde, freut mich natürlich sehr.» Hinter Strollo und Ifrid erreichte Lyon Mathur als Dritter das Ziel. Der amtierende OK-Senior-Meister war damit sehr zufrieden: «Ich habe erst zwei Wochen vor 7 Laghi den Entschluss gefasst, in der X30 zu fahren. Dafür und weil ich die letzten vier Monaten gar nicht gefahren bin, ist das Ergebnis recht zufriedenstellend.»
Auch bei den OK Senioren gab es einen spannenden Dreikampf, wobei der Zürcher Jérôme Huber sich mit einem «Grand Slam» (Pole-Position, schnellste Rennrunde und drei Laufsiege) am Ende klar durchsetzte. Wie Allemann bei den Super Minis hat aber auch Huber bei den Senioren kaum Zeit zum Verschnaufen gefunden. Routinier Pascal von Allmen und der am Young Drivers Projekt teilnehmende Samuel Schär scheuchten Huber in allen drei Rennen vor sich her. «Ich bin froh, dass ich die Saison mit einem Triple beginnen konnte», sagt Huber. «Aber die Saison ist noch lang und die Konkurrenz sitzt mir ordentlich im Nacken.» Für einmal nicht unter den Top 3 war Patrick Näscher. Dem Liechtensteiner blieb im Finale die Zündkerze stecken. Unter Wert wurde auch Calvin Kunz geschlagen. Selbstkritisch meinte der Senior-Neuling: «Ich muss unbedingt meine Starts verbessern!»
Bei den Schaltkarts, in der Kategorie KZ2, hat das Duell zwischenden beiden italienisch sprechenden Fahrer Ethan Frigomosca und Paolo Castagnetti für viel Freude gesorgt. Weil Castagnetti am Start seine Räder anfasste, als die Ampel bereits aufleuchtete, und er dafür eine Fünf-Sekunden-Strafe bekam, ging der Sieg an Frigomosca, der sich dann im auch im zweiten Heat (etwas deutlicher) vor Castagnetti durchsetzte. Auch im Finale standen die beiden in der ersten Reihe. Doch der lachende Dritte war Kevin Wälti. Zum ersten Mal in seiner Karriere gewann der 28-Jährige bei den Schaltkarts. Verständlich gross war die Freude bei Vater Thomas und seinem Sohn. «Im Vorjahr waren wir in 7 Laghi schon gut unterwegs und haben auf dem Podium gestanden. Und auch in Wohlen beim Finale hat nicht viel gefehlt. Dass es jetzt geklappt ist, freut uns sehr!» Und was war mit Frigomosca und Castagnetti? Frigomosca schied nach nur einer Runde in Führung liegend mit Motorschaden aus. Und Castagnetti erwischte einen grottenschlechten Start, fiel bis auf P10 zurück, kämpfte sich aber wieder nach vorne und beendete das Finale 0,6 Sekunden hinter Wälti und vor Ivan Rechsteiner als Zweiter.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in 7 Laghi www.savoiechrono.com
Und so geht es weiter:
14. Mai, Franciacorta (I)
2. Juli, Mirecourt (F)
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen