17 Jahre nach Annika Lundin (2005 bei den Minis) sicherte sich mit Chiara Bättig (12) wieder eine Kartfahrerin einen SM-Titel. Und das im ersten Jahr bei den Junioren!
Du hast in deiner ersten OK-Junior-Saison den Titel gewonnen. Das spricht für eine gute Vorbereitung. Richtig?
Chiara Bättig: Die beste Vorbereitung für mich war das Trainingscamp im Dezember in Valencia. Ich wusste ja durch die Teilnahme an «FIA Girls on Track», wo meine Stärken liegen und woran ich noch arbeiten muss. Darauf habe ich meinen Fokus gelegt. Auch habe ich alle Türen, die sich mir geöffnet haben, genutzt und auf Einiges verzichtet. Ich bin dankbar mit KartBox.ch, Atelier313 und TheKartCompany ein Team an meiner Seite zu haben, die von Anfang an an mein Potenzial geglaubt und mich unterstützt haben. Auch habe ich ein enormes Glück, so viele Menschen an meiner Seite zu wissen, die mich mental wie auch finanziell unterstützen und mit mir an meinem Traum arbeiten und die mich durch Hochs und Tiefs begleiten.
Wie schwierig ist der Umstieg von den Super Minis zu den OK Junioren? Was rätst du einem Nachwuchsfahrer, wenn er den Umstieg plant?
Ich habe mich sehr auf den Wechsel in die Kategorie Junior gefreut, deshalb habe ich den Umstieg nicht als schwierig empfunden. Natürlich ändern sich Dinge, zum Beispiel der Platz beim Überholen, die Geschwindigkeit oder auch das Fahrverhalten. Was ich jedem Fahrer ab Beginn seiner Kartlaufbahn ans Herz legen würde, ist, die Fitness nicht zu unterschätzen und wenn möglich täglich etwas zu machen. Und ganz wichtig: Spass sollte immer an oberster Stelle stehen.
Du hattest einen furiosen Saisonauftakt. Danach war dein Herausforderer Elia Epifanio bei zwei Rennen besser und kassierte jeweils das Punktemaximum. Hattest du zu diesem Zeitpunkt Zweifel, dass das mit dem Titel vielleicht nicht klappen könnte?
Ich habe mir kurz Gedanken gemacht, jedoch schnell damit aufgehört und mich auf mein Ziel fokussiert. Mir war schon vor dem Saisonauftakt in Franciacorta bewusst, das Elia ein sehr guter Fahrer ist und mein grösster Konkurrent in dieser Saison sein wird. 7 Laghi wie auch Levier waren mir zwei hilfreiche Lehren. Ich durfte aus diesen beiden Rennen viel mitnehmen, lernen und dann in Wohlen umsetzen.
Du hast bei FIA Girls on Track mitgemacht. Wie muss man sich die Unterstützung vorstellen, die du dort nach wie vor bekommst? Laut deiner Internetseite bist du für die Ausgabe 2023 bereits wieder für die FIA Academy gesetzt. Stimmt das?
Ich bekomme keine Unterstützung mehr. Die Unterstützung, die ich von der FIA Women in Motorsport erhalten habe, dank meinem zweiten Platz im Dezember 2021, war das Ticket zur Teilnahme an der FIA CIK Academy Trophy. Falls ich die Möglichkeit erhalten sollte, und es vom Budget her reicht, bin ich natürlich nicht abgeneigt, ein zweites Mal teilzunehmen.
Weisst du schon, wie deine Pläne für 2023 sonst aussehen? Wirst du deinen SM-Titel mit KartBox.ch verteidigen?
Pläne habe ich natürlich. Welche sich davon umsetzten lassen, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Falls ich den Titel verteidige, dann mit KartBox.ch.
Guillaume Girolamo (25) stammt aus einer Walliser Rallye-Familie. Sein Vater Jean-Laurent war 25 Jahre aktiv. Nun hat der Sohn seinen ersten SM-Titel gewonnen: bei den Junioren.
Gratulation zum Schweizer Meistertitel bei den Rallye-Junioren. Was bedeutet dir dieser Titel?
Guillaume Girolamo: Ich freue mich sehr über diesen Titel. Er ist sehr wichtig für mich. Ich habe 2017 bei den Junioren angefangen und mich über die Jahre nach oben gearbeitet. 2021 war ich als Dritter schon ziemlich nahe dran. Jetzt hat es geklappt!
Es gibt Leute, die sagen, dass dieser Titel aufgrund der wenigen Teilnehmern nicht die Bedeutung hat. Was entgegnest du denen: Haben sie Recht?
Ja und nein. Wir waren dieses Jahr nur drei eingeschriebene Teams. Aber ein Titel bleibt ein Titel. Und ich glaube, dass ich ihn nach den Leistungen in den vergangenen Jahren auch verdient habe.
Du hast gleichzeitig den Titel in der Clio Trophy Swiss gewonnen. Da war der Konkurrenzkampf grösser, oder?
Ja, da habe ich zu Beginn der Saison gewusst, dass es schwieriger werden wird. Ich denke da vor allem an einen Konkurrenten wie Ismaël Vuistiner, der sehr viel Erfahrung hat. Für uns als Team war die Rallye du Chablais ein Schlüsselmoment. Ich glaube, von diesem Moment an waren unser Aufschrieb und mein Fahrstil noch besser. Bei der Rally del Ticino habe ich dann ein paar Fehler gemacht. Aber bei unserer Heimrallye im Wallis fuhren wir wirklich stark.
Du stammst aus einer Rallye-Familie. Hast du deinen Vater Jean-Laurent Anfang 2000 noch in Action erlebt?
Nein, zumindest kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Als er aufgehört hat, war ich erst fünf Jahre alt. Auch mein Grossvater ist Rallyes gefahren. Allerdings nur ein paar. Aber bei uns in der Werkstatt hängt ein Bild von ihm von 1969.
Aber du bist durch dein Vater zum Rallyesport gekommen?
Ja, absolut. Aber es gibt noch mehr Parallelen. Laurent Michellod, der Vater von Jonathan Michellod, war Beifahrer meines Vaters. Und Fabrice Betrisey, der ihn bei den letzten Rallyes, die er bestritten hat, navigierte, ist der Vater meines Beifahrers Bénjamin Betrisey…
Wie muss man sich das bei euch vorstellen: Du fährst und dein Vater gibt dir Tipps?
(Lacht.) Am Anfang war das nicht so. Da haben wir uns sogar gestritten. Inzwischen bin ich froh, dass er mir Ratschläge gibt und an meiner Seite ist. Ich glaube, das hat mit Erfahrung zu tun. Am Anfang wollte ich mir nicht reinreden lassen…
Hast du schon Pläne für 2023?
Im Moment noch nicht. Das hängt immer von den Sponsoren ab. Ich habe immer noch meinen Clio. Damit könnte ich weiterfahren. Aber natürlich liebäugle ich auch mit einem stärkeren Auto. Aber um mit einem Rally2-Fahrzeug zu fahren, müssten schon einige Faktoren zusammenkommen. Ich habe kürzlich auch ein Rally3-Clio getestet. Das hat sehr viel Spass gemacht.
Würdest du nochmals an der Junior-SM teilnehmen, wenn das Konzept geändert wird?
Wenn die Regeln geändert würden – warum nicht? Aber wie gesagt: Es ist noch nichts spruchreif.
Dan Allemann ist mit seinen elf Jahren der jüngste Schweizer Meister 2022. Der Sohn von Spirit-Teamchef Ken Allemann sicherte sich seinen ersten SM-Kart-Titel bei den Super Minis.
Du hast dir den Titel bereits beim vorletzten Lauf in Levier gesichert. Wie hast du dich nach dem Titelgewinn gefühlt?
Dan Allemann: Ich war sehr glücklich. Für mich ist dieser Titel wichtiger als die beiden, die ich in der VEGA Trofeo gewonnen habe. Das Niveau war höher und die Konkurrenten waren schwerer zu schlagen.
Du hast elf der ersten zwölf Rennen gewonnen. Hattest du eine solche Überlegenheit erwartet?
Nein, ganz und gar nicht. In jedem Rennen habe ich versucht, mein Bestes zu geben, um zu gewinnen. Es ist auch meinem Team Spirit Karting und meinen beiden Opas zu verdanken, dass das alles möglich war.
Vom Alter her könntest du noch zwei Jahre bei den Super Minis fahren. Ist das auch dein Plan?
Nein. 2023 werde ich bei den Super Minis fahren. Am Ende der Saison werde ich mit der Vorbereitung auf die Junioren beginnen.
Du hast mir bereits erzählt, dass du nächstes Jahr wieder an internationalen Rennen teilnehmen wirst. Weisst du schon genau, wie dein Programm aussehen wird und ob du deinen Schweizer Meistertitel verteidigen wirst?
Nächstes Jahr werde ich mich vor allem auf die WSK mit dem offiziellen Parolin Racing Team konzentrieren. Ich werde auch die IAME Euroseries mit Spirit Karting fahren, wo ich versuchen werde, noch besser abzuschneiden als in diesem Jahr. Meinen Schweizer Meistertitel werde ich nicht verteidigen können, da einige Rennen auf die gleichen Wochenenden wie die WSK respektive die IAME Euroseries fallen. Ich werde aber trotzdem an zwei bis drei Rennen teilnehmen.
Was ist dein Ziel im Motorsport?
Ein professioneller Rennfahrer zu werden.
Die Schweizer GT-Piloten trugen am Wochenende in Abu Dhabi ihr letztes Rennen der Saison 2022 aus. Für den Gesamtsieg reichte es nicht ganz. Aber einen Podestplatz und weitere Klassenerfolge gab es trotzdem zu feiern.
Es war das wohl letzte Rennen in diesem Jahr: die Gulf 12 Stunden von Abu Dhabi am vergangenen Wochenende im Rahmen der Intercontinental GT Challenge. Zu einem Schweizer Sieg reichte es auf der Formel-1-Rennstrecke von Yas Marina nicht ganz. Der beste Eidgenosse, Patric Niederhauser, wurde Dritter. Viel hatte dem Audi-Werksfahrer nicht gefehlt. Der siegreiche Ferrari von Fuoco/Calado/Per Giudi lag nur 15 Sekunden vor Niederhauser. Und auf den zweitplatzierten Ferrari von AF Corse fehlten dem Berner nach zwölf Stunden nur 0,7 Sekunden.
Zweitbester Schweizer war Philip Ellis. Der Zuger wurde mit einer Runde Rückstand Fünfter und setzte sich damit als Sieger der ProAM-Mannschaft gegen das Vater-Sohn-Duo Jan und Kevin Magnussen (in der Pro-Wertung gestartet) durch. Knapp an einem Klassenpodium vorbei schrammte Daniel Allemann. Als Gesamt-12. wurde der Porsche-Fahrer Vierter in der Kategorie ProAM.
Einen weiteren Podestplatz sicherte sich Lucas Légeret. Der Waadtländer wurde Gesamt-13 und Zweiter in der Silber-Wertung. Auch für Alex Fontana verlief das Wochenende in der Wüste erfolgreich. Der Tessiner gewann auf einem Porsche 992 die GTC-Wertung.
Schon früh Feierabend hatte der GT3-Überflieger der Saison 2022 Raffaele Marciello. Ein technischer Defekt zwang den ADAC-GT-Masters-Champion schon nach einer Stunde zur Aufgabe.
Gar nicht erst am Start gestanden hatte Ricardo Feller. Der DTM-Pilot im Dienste von Audi musste krankheitshalber auf das Rennen verzichten. Für ihn sprang Dennis Marschall ein. Allerdings ohne Erfolg. Der Audi mit der #66 wurde nach einer Kollision nur 25.
Der Titel in der International GT Challenge ging nach vier Rennen an den Spanier Daniel Juncadella.
Du bist Kartfahrerin oder Kartfahrer zwischen 14 und 16 Jahren? Dann hast du jetzt die Chance, dich beim Young-Drivers-Projekt von Auto Sport Schweiz zu bewerben! Wenn du die Jury überzeugst, kannst du vielleicht schon bald einsteigen und dein Talent im Automobilrennsport zeigen.
Auto Sport Schweiz lässt gemeinsam mit Partnern und Sponsoren das Young Drivers Projekt aufleben. Das Projekt, das zwischen 2013 und 2015 schon einmal zahlreichen jungen Rennfahrern offen stand, ermöglicht ambitionierten Nachwuchstalenten den Sprung vom Kart- in den Automobilrennsport.
Das Young Drivers Projekt richtet sich in der Saison 2023 an alle in der Schweiz lizenzierten KartfahrerInnen der Jahrgänge 2006, 2007 und 2008. Diese Talentprüfung ist für die vier Champions in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft kostenlos (OK Junior, X30 Challenge Switzerland, OK Senior und KZ2; sofern zwischen 14-16 J.). Alle anderen Pilotinnen und Piloten aus dieser und anderen genehmigten Kart-Serien können gegen eine Gebühr ebenfalls an der Sichtung teilnehmen.
Um den Sprung vom Kart- in den Automobilrennsport zu schaffen, braucht es nicht nur fahrerisches Talent. Die Fitness und der Umgang mit Medien sind zwei ebenfalls wichtige Faktoren, an denen im Laufe des Projekts mit professionellen Fitness- und Medientrainern gearbeitet wird.
Ein Juryteam aus Fachleuten und namhaften Piloten beobachtet und beurteilt die Leistungen der 14- bis 16-jährigen Pilotinnen und Piloten. Anhand eines Punktesystems erstellt die Jury für die laufende Saison eine Rangliste. Dabei zählen nicht allein die Schnelligkeit, sondern auch Charakter, Können und Wissen. Wer sich in den verschiedenen Sparten behauptet und die Jury von sich überzeugt, erhält den Young Drivers Kart Award und wird 2024 gemeinsam mit Jenzer Motorsport eine Saison in einer Junioren-Serie bestreiten können.
Die nötigen finanziellen Mittel für die Rennsaison werden teilweise durch Sponsoring abgedeckt, erfordern jedoch auch eine finanzielle Beteiligung durch Fahrerin oder Fahrer, Team und persönliche Sponsoren.
Wer am Young Drivers Projekt 2023 teilnehmen möchte, kann sich bis 31. Januar 2023 anmelden. Die Anmeldung erfolgt direkt auf www.motorsport.ch. Alle lizenzierten Kartfahrer der Jahrgänge 2006-2008 (Stufe National und International) werden diese Woche noch separat angeschrieben.
Das nachhaltige Jugendprojekt von Auto Sport Schweiz startet für alle, die sich angemeldet haben, mit einem Präsentations- und Diskussionsabend Mitte Februar. Anfang März steht dann bereits der erste Medien- und Fitnesstag auf dem Programm. Ein Sichtungstag im Formel-4-Fahrzeug von Jenzer Motorsport im Oktober 2023 bildet den Abschluss des Ausbildungsprogramms.
Weitere Informationen werden in den nächsten Wochen und Monaten auf www.motorsport.ch publiziert.
Wer sich als Partner oder Sponsor für das Projekt Young Drivers stark machen und mithelfen will, den Schweizer Nachwuchs im Automobilrennsport zu fördern, dem stellen wir das Projekt, die Verantwortlichen und die Jury aus namhaften Pilotinnen und Piloten gerne persönlich vor.
Weitere Informationen erhalten Sie per Mail (info@motorsport.ch) oder Tel. +41 (0)31 979 11 11.
Das neue Magazin von Auto Sport Schweiz ist auf dem Weg zu ihnen. Diesmal mit einem Rückblick auf die Saison 2022, ein Résumé der FIA Motorsport Games und der Frage: Wie viel «Real Racing» steckt in der virtuellen Rennsport-Welt.
Parallel zu unserer Interview-Serie mit den Schweizer Meistern 2022 auf www.motorsport.ch widmen wir die Hauptstory in unserem neusten Magazin ebenfalls den Champions und ihren Rekorden. Nach zwei problembehafteten Jahren gab es endlich wieder in allen Disziplinen einen Titelträger zu feiern. Vor allem der Bergrennsport musste die vergangenen zwei Jahre wegen der Pandemie unten durch. Dass am kommenden Freitag, 16. Dezember, die Meister respektive Top 3 beim Champions-Dinner im Hotel Bellevue in Bern wieder gebührend gefeiert werden können, freut die Schweizer Motorsport-Gemeinde ausserordentlich.
Das neue Magazin dreht sich aber nicht nur um die Champions, es blickt auch zurück auf die FIA Motorsport Games. Dort hat eine Schweizer Delegation zwar keine Medaille geholt, dafür aber viel Teamspirit bewiesen. Ausserdem haben wir die Frage gestellt: Wie viel «Real Racing» steckt in der virtuellen Rennsport-Welt.
Das alles und vieles mehr erfahren Sie im neuen Magazin. Viel Spass bei der Lektüre!!!
Eric Berguerand (43) sicherte sich in diesem Jahr zum siebten Mal die Schweizer Bergmeisterschaft. Im Champions-Interview mit Auto Sport Schweiz verrät er: «Das war mein schönster Titel!»
Hast du dich von den Strapazen beim Schweizer Kart-Finale in Wohlen erholt?
Eric Berguerand: (Lacht.) Ja, ja… Aber das war richtig anstrengend. Und man wird halt nicht jünger.
Du hast deinen siebten Titel am Berg geholt. Gratulation! Welcher war der schönste von allen?
Ich fahre ja nicht wegen den Titeln. Mir geht es um das Vergnügen. Und um mich ständig zu verbessern. Aber wenn du schon so konkret fragst, dann 2022. Es war das erste Mal, dass ich alle Rennen in neuer Rekordzeit gewann. Das war mir bei den sechs anderen Titeln zuvor nicht gelungen.
Du hast fünf Rennen bestritten und alle fünf in neuer Rekordzeit gewonnen. Wie willst du das 2023 noch toppen?
Das wird schwierig werden. Es gibt immer noch etwas Luft nach oben. Bei jedem Rennen. Aber es ist halt auch immer ein Abwägen des Risikos. Und je älter man wird, je mehr sich die Interessen verlagern, desto schwieriger ist es, dieses Risiko einzugehen.
Wir reden da über Zehntel- und Hundertstelsekunden. Nicht ganze Sekunden, oder?
Wenn du einen guten Lauf hast, alles passt – beim Fahrer und beim Auto. Und die äusseren Bedingungen stimmen auch, dann kannst du mit einem perfekten Lauf schon noch Zeit finden. Aber ich denke, ich bin da schon langsam an die Grenzen gestossen.
Welcher Rekord von 2022 ist am «einfachsten» zu schlagen?
Eindeutig jener in Hemberg. Da geht noch mehr. Da hatte ich dieses Jahr Probleme mit den Reifen.
Wie viel Arbeit steckt eigentlich in einer solchen Saison wie dieser – mit so vielen Rekorden?
In Bezug auf die Vorbereitung ist es nicht extrem viel Arbeit. Ich kenne das Auto und ich weiss, was ich machen muss. An der Rennstrecke ist es dann schon eher schweisstreibend. Aber ich vergleiche das gerne mit Lotto spielen. Wenn du die Zahlen schon vorher wüsstest, wäre es einfach und du hättest keine Arbeit. Aber dadurch, dass man die Zahlen nicht kennt, hat man vor Ort immer zu tun.
Auf welchen Rekord bist du besonders stolz?
Auf den in Anzère. Das war ein super Lauf, der richtig Spass gemacht hat.
Eine Walliser Tageszeitung hat geschrieben, dass du den Zenit überschritten hast. Wer dich 2022 in Action gesehen hat, kann das nicht glauben. Wo siehst du dich karrieremässig?
Ich würde das nicht als Karriere bezeichnen. Ich bin kein Profi, ich lebe nicht vom Rennsport. Und wo ich genau stehe, ist schwierig zu sagen. Den Grossteil des Aufstiegs habe ich sicher hinter mir. Da stehe ich an einem anderen Ort als beispielsweise Robin Faustini. Aber wo genau? Vielleicht bin ich gerade dabei, die Abfahrt in Angriff zu nehmen.
Hast du dir ein Limit gesetzt? Hörst du mit 50 auf?
Das kann ich so nicht beantworten. Ich merke, dass die Motivation nicht mehr dieselbe ist. Wenn ich an der Rennstrecke bin, funktioniere ich wie immer. Und dann habe ich auch Spass daran. Aber der Weg dorthin ist schwieriger geworden. Wie gesagt: Die Interessen verschieben sich. Ich habe heute Familie und eine Firma, für die ich verantwortlich bin.
Aber 2023 bist du am Start?
Ja. Bin gespannt, wie viel Rennen wir haben.
Im Rahmen unserer Champion-Interviews ist die Reihe diesmal an Lyon Mathur (16). Der Aargauer hat in diesem Jahr den Schweizer Kart-Meistertitel in der Kategorie OK Senior gewonnen.
Wenn man deinen Urschrei in Wohlen nach dem Gewinn des Titels gehört hat, dann könnte man meinen, dir sei eine grosse Last von den Schultern gefallen. War das auch so?
Lyon Mathur: Oh ja – das war so. Das war tatsächlich eine grosse Erleichterung. Mir ist zum Rennende Motorenöl ausgelaufen. Hätte das Rennen noch eine Runde länger gedauert, wäre ich stehengeblieben. Am Ausgang der Meisterschaft hätte es nichts geändert. Ich hatte mehr als 60 Prozent des Rennens zurückgelegt und hätte auch bei einem Ausfall noch Punkte bekommen. Aber das wäre nicht dasselbe gewesen. Deshalb habe ich mein Kart richtiggehend ins Ziel geprügelt und war einfach nur erleichtert, dass ich es geschafft habe.
2021 hat man in deiner Heimatgemeinde am Dorfeingang ein Plakat zu Ehren deiner Leistung aufgestellt. Was hat sich Sarmenstorf diesmal einfallen lassen?
(Lacht.) Genau dasselbe. Man hat einfach den Schriftzug abgeändert. Statt Vize-Meister stand jetzt Meister drauf…
Du bist diese Saison mit sehr viel Köpfchen gefahren – hatte man den Eindruck. Stimmst du dem zu?
Ja, das kann man so sagen. Ich glaube, ich habe in jeder Sitzung mindestens drei neue Sachen dazugelernt. Als mir in 7 Laghi die Kette rausgesprungen ist, habe ich mir gesagt: Du darfst dich jetzt nicht aufregen. Stattdessen musst du schauen, wie du aus der Situation das Bestmögliche machst. Vor drei Jahren hätte ich diese mentale Stärke nie gehabt. Deshalb auch grosses Kompliment an die beiden Junioren Chiara Bättig und Elia Epifanio. Die sind heute mental viel weiter, als ich es in ihrem Alter war.
Du bist in 13 von 15 Läufen auf dem Podium gestanden. Konstanz scheint der Schlüssel zum Erfolg gewesen zu sein.
Ja, das ist so. Es hat Rennen gegeben, in denen ich gespürt habe, dass ich nicht gewinnen kann. Also habe ich versucht, Platz 2 oder 3 ins Ziel zu bringen.
Was hast du dieses Jahr anders gemacht als im Vorjahr, als du auch stark gefahren bist, auf Anhieb aber «nur» Zweiter wurdest?
Ich glaube, ich habe sehr viel mehr auf meinen Vater gehört… Er hat immer wieder gesagt: Schreib dir das Set-Up auf, schnall die Kamera aufs Kart usw. Das habe ich im letzten Jahr immer wieder auf die leichte Schulter genommen. Das hat auch hin und wieder zu Streit geführt. Dieses Jahr habe ich mich daran gehalten. Ich war disziplinierter.
Wie schaut deine Zukunft aus? Wirst du deinen Titel in der SM verteidigen?
Im Moment ist alles offen. Es ist gerade die Phase, in der wir schauen, welche Richtung wir einschlagen. Vieles hängt natürlich auch von den Sponsoren ab. Mal schauen, was sich ergibt!
Reto Meisel (52) war 2022 der Tourenwagenfahrer am Berg. Fünf Siege und fünf neue E1-Rekorde sagen (fast) alles. Für ASS schaut er im Rahmen der Champion-Interviews nochmals zurück auf eine herausragende Saison.
Was bedeutet dir als alter Hase ein Schweizer Meistertitel?
Reto Meisel: (Lacht.) Ein Kränzchen mehr… Im Ernst: Ich mache es ja aus Freude. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen. Und wenn es, wie in diesem Jahr in Sachen Technik aufgeht, dann freut mich das natürlich. Ausserdem macht der ganze Zirkus einfach Spass – mit den Fans, den Fahrerkollegen und den Sponsoren. Im Winter, wenn keine Rennen sind, merke ich immer, wie sehr mir das fehlt.
Der Titel 2022 war nicht dein erster. 1998 hast du die Interswiss-Trophy gewonnen. 2002 den Coupe der Schweizer Berge, die Vorläufer-Meisterschaft. 2016 warst du Berg-Champion. Und dazu kommen drei Berg-Titel in Deutschland: 2007, 2009 und 2011. Man sagt immer, der erste Titel sei der schönste. Trifft das auch auf dich zu?
Der Gewinn der Interswiss-Trophy 1998 war tatsächlich speziell. Nach zwei Jahren als Vize-Meister hat dieser Titel extrem gut getan. Aber auch die ersten Plätze in der deutschen Meisterschaft waren herausragend. Inzwischen hat die Meisterschaft leider nicht mehr denselben Stellenwert.
Du hast am Gurnigel deine eigene Bestzeit von 2018 mit demselben Wagen um beinahe vier Sekunden auf fantastische 1:48,84 min verbessert. Wie erklärst du dir das?
Da haben verschiedene Faktoren zusammengespielt. Zum einen natürlich die Routine und das immer grösser werdende Vertrauen in das Auto. Zum anderen hatten wir dieses Jahr endlich Reifen, die funktioniert haben. Ausserdem war das Auto standfest, was es 2018 nicht war. Es gibt aber noch andere Faktoren: Der Gurnigel gehört zu meinen Lieblingsstrecken. Sie ist sehr selektiv, technisch anspruchsvoll. Das passt sehr gut zu meinem Mercedes. Ja, und dann war auch der Druck weg. Weil ich in Oberhallau schon den Titel im Trockenen hatte, konnte ich am Gurnigel befreit fahren. Alles zusammen hat dann wohl die vier Sekunden ergeben.
Eine weitere Verbesserung ist immer möglich. Aber nicht mehr um vier Sekunden, oder?
Definitiv unmöglich. Wobei vor 20 Jahren auch niemand glauben konnte, dass man am Gurnigel mit einem Tourenwagen unter zwei Minuten fahren kann. Ausserdem sind solche Rekorde natürlich immer auch von den Reglementen abhängig. Aber vier Sekunden sind schon sehr viel…
Man hat dich in diesem Jahr nur einmal geschlagen: in Oberhallau. Bist du dort mit angezogener Handbremse gefahren, weil du den Titelgewinn im Hinterkopf hattest oder hatte Roger Schnellmann auf dieser Powerstrecke einfach Vorteile?
Beides. Ich hatte den Titel im Hinterkopf. Und die Strecke in Oberhallau kommt dem Allradler von Roger entgegen. Ich bevorzuge Strecken mit vielen Richtungswechseln und Kurvenkombinationen. Auf solchen Strecken spielt das Fahrwerk und die Aerodynamik eine grössere Rolle.
Hast du schon Pläne für 2023 geschmiedet?
Ich denke, wir werden auch 2023 die Schweizer Meisterschaft bestreiten. Vielleicht ergeben sich im Frühling noch Gelegenheiten, den einen oder anderen EM-Lauf zu absolvieren. Aber das hängt von den Reglementen ab.
Der Berner Kartfahrer Kilian Streit (demnächst 21) gewann in diesem Jahr den Titel in der X30 Challenge Switzerland. Für den Champion ist das der Lohn harter Arbeit.
Was bedeutet dir dieser Schweizer Meistertitel?
Kilian Streit: Dieser Titel ist der Lohn für die harte Arbeit. Ich fahre seit 2016 Kart. Und es war immer mein Ziel, irgendwann Schweizer Meister zu werden. Jetzt hat es geklappt, nachdem ich schon im Vorjahr einen Anlauf genommen hatte, diesen aber aufgrund einer Rippenverletzung nicht so umsetzen konnte, wie ich mir das vorgestellt hatte und deshalb nur Zweiter wurde.
Was kommt für dich nach einem solchen Titelgewinn?
Du meinst 2023? Es ist kein Geheimnis, dass Kartsport teuer ist. Und die vergangenen zwei Jahre haben die Situation bezüglich Sponsoren nicht einfacher gemacht. Wenn es irgendwie möglich ist, würde ich gerne international Erfahrungen sammeln. Sei es in der Europa- oder der Weltmeisterschaft. Den SM-Titel werde ich aller Voraussicht nach nicht verteidigen. Ich habe ihn nun gewonnen. Jetzt ist die Reihe an einem anderen Fahrer.
Hat ein Titel in einer «Einheitsserie» wie die X30 Challenge Switzerland einen besonderen Stellenwert? Schliesslich ist es die Meisterschaft, bei der der Fahrer am meisten zählt.
Schwierige Frage. Ich fahre, seit ich bei den Junioren angefangen habe, mit IAME-Motoren. Und man muss sehr behutsam vorgehen. Es ist kein Vergleich zu einem Schaltkart. Aber am Ende des Tages muss alles zusammenpassen – vom Fahrer übers Kart bis zum Team.
Du hast in 15 Läufen 14 Mal auf dem Podium gestanden. Das hat 2022 kein anderer Fahrer geschafft.
Das war mir gar nicht bewusst. Aber das freut mich natürlich. Überhaupt geht im Kartsport alles über die Konstanz. Du musst auf jeder Runde in denselben ein bis zwei Zehntelsekunden sein – sonst gewinnst du nie!
Was rätst du Mädchen und Buben, die mit Kartsport anfangen wollen?
Ich würde in einer Meisterschaft wie der VEGA Trofeo anfangen. In einem nicht zu grossen Feld, um da erste Erfahrungen zu sammeln. Wer dann regelmässig in die Top 10 fährt, sollte anfangen, bedeutendere Rennen zu absolvieren. Ich denke da aber noch nicht an die Schweizer Meisterschaft, sondern eher an Rennen im Ausland. Ich bin beispielsweise nach Frankreich gegangen und habe dort an so genannten Département-Meisterschaften in der X30 teilgenommen. Rückblickend habe ich dort sehr viel gelernt. Als die Zeit reif war, habe ich mich dann für die Schweizer Meisterschaft eingeschrieben. Mit dem Titelgewinn 2022 ist dieser Plan dann auch erfolgreich aufgegangen.
Was macht in jungen Jahren mehr Sinn: Den Kartsport alleine mit dem Vater als Mechaniker zu absolvieren oder sich einem Team anschliessen?
Das hängt stark vom Budget hat, das einem zur Verfügung steht. Mein Vater ist kein Mechaniker, trotzdem haben wir am Anfang auf die klassische Vater-Sohn-Methode gesetzt – das reicht, vor allem wenn es ums Trainieren geht. Später, so habe ich die Erfahrung gemacht, ist der Wechsel zu einem Team die richtige Wahl. Aber nochmals: Es muss alles stimmen. Kartsport ist Teamsport, auch wenn du am Ende alleine auf der Strecke bist.
Interessieren Sie sich für Rennsport im der Südschweiz und sind Sie des Italienischen mächtig, dann ist das neue Buch «Motorklassiker im Tessin und Graubünden» das ideale Weihnachtsgeschenk.
Autor Giorgio Keller hat vor drei Jahren das Buch «Tessiner Grand-Prix-Fahrer» herausgebracht. Nun hat der umtriebige Publizist aus der Sonnenstube der Schweiz ein weiteres Werk veröffentlicht: «Motorklassiker im Tessin und Graubünden – und die Geschichte der Rallyes im Tessin» (Band 1).
Das neue Buch von Keller fasst eine immense Zahl an Rennberichten, Klassementen, Siegerporträts, Geschichten und Anekdoten aus mehr als 100 Jahren Rennsport im Tessin zusammen. So berichtet Keller u.a. von Formel-3-Rennen auf einem Rundkurs in Locarno über Motorradrennen am San Salvatore und Kartrennen auf dem Parkplatz des Cornaredo-Fussballplatzes bis hin zum Bergrennen Lugano – Monte Bré.
Auch die Rally del Ticino kommt in Kellers neustem Werk natürlich nicht zu kurz. Dass Clay Regazzoni 1963 seine ersten Rennerfahrungen auf einem Mini machte oder dass Rallye-Legende Walter Röhrl 1974 bei seiner einzigen Teilnahme die Rallye Lugano gewann, wissen heute die wenigsten.
Ein wichtiger Bestandteil des Buches sind auch die Rennen im Bündnerland. Denn die prestigeträchtigsten Autorennen in der Südschweiz wurden nämlich im Puschlav (Poschiavo-Bernina, 1929 und 1930) sowie im Bergell (Malojarennen, 1937-1952) ausgetragen. Damals haben sich u.a. Hans Stuck sr., Louis Chiron oder Toulo de Graffenried in die Siegerlisten eingetragen.
«Motorsportklassiker im Tessin und Graubünden» umfasst 420 Seiten, ca. 1500 Fotos und ist in italienischer Sprache verfasst. Das Buch (21x27 cm) kostet 58.- CHF und ist im Verlag «Fontana Edizioni» (Lugano) erschienen. Die ISBN-Nr. lautet: 978-88-8191-631-3. Weitere Informationen gibt es unter www.fontanaedizioni.ch
Jonathan Hirschi (36) ist der Schweizer Allrounder schlechthin! Der Neuenburger hat in diesem Jahr zusammen mit Beifahrer Michaël Volluz die Schweizer Rallye-Meisterschaft gewonnen – 16 Jahre nach seinem SM-Titel in der Formel Renault.
Mit etwas Abstand betrachtet: Was bedeutet dir dein Schweizer Rallye-Meistertitel?
Jonathan Hirschi: Sehr viel. Und ich bin sehr glücklich darüber. Es war immer mein Ziel, wieder Rallyes zu fahren. Umso schöner, wenn man dann eine Saison, übrigens meine erste komplette in der Schweiz, mit dem Titel abschliessen kann. Die Kämpfe mit Mike Coppens und Jonathan Michellod waren sehr herausfordernd. Wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich es noch nicht richtig fassen, dass ich den Titel gewonnen habe.
Du bist der erste und einzige Schweizer Rennfahrer, der auf der Rundstrecke (2006 in der Formel Renault) und bei der Rallye den Schweizer Meistertitel geholt hast. Darauf kannst du stolz sein.
Ja, auf jeden Fall. Und das war in meiner Karriere auch immer ein Ziel. Ich bewundere Allrounder wie Romain Dumas oder Stéphane Sarrazin. Klar haben die auf einem anderen Niveau Meisterschaften und Rennen gewonnen. Aber solchen Fahrern nachzueifern und dann auch in völlig unterschiedlichen Disziplinen Erfolg zu haben, ist eine Genugtuung. Ich bin quasi der lebende Beweis, dass man auch 2022 als Allrounder noch Meisterschaften gewinnen kann. Insgeheim hoffe ich, dass ich deshalb auch ein gutes Vorbild für den Nachwuchs bin.
Du hast von der Rundstrecke zur Rallye gewechselt. Dann wieder zur Rundstrecke und jetzt wieder zur Rallye. Welche Pläne hast du für 2023?
Ganz ehrlich weiss ich noch nicht, was ich mache. Ich bin sicher wieder bei einigen Rennen auf der Nordschleife dabei. Ob ich den Titel in der Schweizer Rallye-Meisterschaft verteidigen werde, kann ich im Moment noch nicht sagen. Nur so viel: Ich habe Lust weiterzumachen. Und die Schweizer Rallye-Meisterschaft ist sehr interessant. Das beste Beispiel war die Rallye du Valais. Sie war hart umkämpft und die Abstände waren sehr gering. Aber wie gesagt: Ich weiss noch nicht genau, wie es weitergeht. Zurzeit habe ich erst zwei Rallyes fix im Kalender eingeschrieben: die Rallye Hivernal du Dévoluy in Frankreich am 10./11. Dezember als Vorbereitung auf die Rallye Monte Carlo vom 19. bis 22. Januar 2023.
Du hast zwei von sechs Rallyes in dieser Saison gewonnen. Aber keine auf Schweizer Boden. Ärgert dich das ein wenig?
Es zeigt, dass noch Luft nach oben ist und ich es besser machen kann. Beim Critérium hat uns ein Reifenschaden um den Sieg gebracht. Bei der Rallye du Chablais waren es zwei Zehn-Sekunden-Strafen. Ärgerlich war natürlich auch das Abschneiden bei der Rallye du Valais. Diese Rallye zu gewinnen, ist schon sehr speziell. Und das hat diesmal wegen diversen Reifenschäden nicht geklappt.
Sind Sie am Sport und insbesondere am Motorsport interessiert? Haben Sie «technisches Flair»? Bekunden Sie Interesse an einer aktiven Zusammenarbeit mit technikbegeisterten Kommissaren und möchten diese administrativ unterstützen? Haben Sie Interesse in einem jungen, aufstrebenden Verband einer interessanten Tätigkeit nachzugehen?
Dann sind Sie genau der/die Richtige für uns. Für die Geschäftsstelle in Liebefeld/BE suchen wir per sofort respektive spätestens 1. Februar 2023 eine/n Sachbearbeiter/in Technik, 100%.
Haben wir Ihr Interesse geweckt, dann schicken Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen bitte bis Dienstag, 22. Dezember an:
Patrick Falk
Direktor Auto Sport Schweiz
Könizstrasse 161
3097 Liebefeld
falk@motorsport.ch
Das vollständige Stelleninserat finden Sie hier als PDF.
Das Schweizer Team hat bei den Rotax Max Challenge Grand Finals im portugiesischen Portimão dank Christopher Holst in der E20 Junior sogar auf dem Podium gestanden.
394 FahrerInnen aus 60 Nationen haben an den Rotax Max Challenge Grand Finals im portugiesischen Portimão teilgenommen. Darunter auch eine Schweizer Delegation mit den Meistern der Rotax-Saison 2022. Der erfolgreichste Schweizer Rotax-Pilot war Christopher Holst in der Elektro-Kategorie E20 Junior. Der Fahrer aus dem Kart-Club Oerlikon wurde Vierter im Finale der besten 16, profitierte aber von einer 5-Sekunden-Strafe (jump start) gegen den Polen Colin Wazny und rückte so als Dritter sogar aufs Podium nach. Auf den siegreichen Schweden Joel Bergstroem fehlten dem schnellen Schweizer nur knapp viereinhalb Sekunden.
Auch die restlichen Schweizer schafften allesamt die Finalqualifikation. Pech hatte Ronja Rieder. Die erste Meisterin in der Geschichte der Rotax Challenge Schweiz hatte in der Einführungsrunde zum Finale bei den Micros einen Unfall und konnte leider nicht mehr weiterfahren. Auch Michael Hitchcock tauchte nicht im Endergebnis auf. Der Kart-Shop-Pilot aus Eschenbach im Kanton St.Gallen wurde nach dem Finale wegen Untergewicht aus der Wertung der DD2 Master genommen.
Die Finalergebnisse der restlichen Schweizer: Paul Schön 13. Bei den Minis, Tino Sidler 33. Bei den Junioren, Samuel Ifrid 20. in der Kategorie Max, Phillip Loacker 12. in der DD2 und Gilberto Loacker 10. in der E20 Senior.
Weitere Infos und alle Ergebnisse finden Sie auf https://grandfinals.rotax-kart.com
Die Simracing-Schweizer-Meisterschaft in den Klassen Formel 3 und GT3 bei flanc.ch ist in vollem Gange. Das nächste Rennen findet am kommenden Mittwoch statt.
Im Oktober ist die von flanc.ch organisierte Schweizer Simracing-Meisterschaft erfolgreich in den Klassen Formel 3 und GT3 gestartet. In der Formel 3 sind zwei von zwölf Rennen absolviert. In der GT3-Meisterschaft bereits deren drei. Schon am Mittwoch, 30. November, geht es mit Rennen 3 in Silverstone weiter. Am 14. Dezember steht dann der vierte und letzte F3-Lauf in diesem Jahr in Fuji auf dem Programm. In der GT3-Meisterschaft wird am 8. Dezember (ebenfalls in Fuji) und am 22. Dezember in Watkins Glen gefahren.
In der klassischen Open Wheeler Serie mit Dallara-Formel-3-Fahrzeugen wurden die ersten beiden Wertungsläufe in Imola und Suzuka ausgetragen. Das internationale Fahrerfeld mit separater Wertung für die Teilnehmer der Schweizer Meisterschaft zeigt Simracing auf hohem Niveau mit spannenden Zweikämpfen. Die Wertungsläufe finden jeweils geteilt in einem 20-minütigen Sprint- und einem 40-minütigen Feature-Rennen statt. Die Meisterschaftswertung wird nach zwei Läufen vom Tessiner Claudio Costarelli angeführt, gefolgt von Mirco Gyr und Alessandro Romanelli.
Wie im realen Motorsport ist die GT3-Klasse auch als Simracing-Disziplin äusserst populär. Die ersten drei Wertungsläufe wurden in Imola, Suzuka und Silverstone abgehalten. Das Format mit einem Rennen über 60 Minuten inkl. obligatorischem Boxenstopp lässt viel Freiraum für taktische Spielchen. Die Meisterschaftswertung wird nach einem Viertel der Saison vom Berner Pascal Tschopp angeführt, gefolgt von Tobias Herzog und Adnan Grozdanic. Auch in dieser Serie ist das Fahrerfeld international – mit separater Wertung für die Schweizer Meisterschaft.
Die Rennleiter und die offizielle Jury von Auto Sport Schweiz mit Sportkommissaren aus dem realen und dem virtuellen Automobilsport sorgen während den Rennen für die Einhaltung des Reglements. Die Rennen der Swiss Simracing Series werden live durch SRA TV auf Youtube übertragen.
Die Serien von flanc.ch richten sich an Simracerinnen und Simracer, die von Zuhause aus im eigenen Simulator teilnehmen wollen. Bei entsprechendem Angebot ist auch die Teilnahme aus einem Sim-Center möglich. Die Serien werden mit der Simulation iRacing ausgetragen.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.flanc.ch
Am Montag, 28. November 2022 findet in Bern der traditionelle « Zibelemärit » statt.
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz ist am Montag, 28.11.2022 daher von 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr geöffnet und bleibt am Nachmittag geschlossen.
Ab Dienstag, 29.11.2022 stehen wir Ihnen zu den gewohnten Büroöffnungszeiten gerne wieder zur Verfügung.
Die NSK hat in ihrer Sitzung von gestern Mittwoch, 23. November, die Kalender für 2023 verabschiedet. Stand heute kann mit folgenden Terminen geplant werden:
Termine Berg-SM 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex (provisorisch)
22./23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
26./27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel St. Denis – Les Paccots
Termine Slalom-SM 2023
15./16. April, Bière
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon
Termine Rallye-SM 2023
31. März/1. April, Critérium Jurassien
1.-3. Juni, Rallye du Chablais
8./9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
7.-9. September, Rallye Mont-Blanc – Morzine (F)
29./30. September, Rally del Ticino
26.-28. Oktober, Rallye International du Valais
Termine Kart-SM 2023
2. April, 7 Laghi (I)*
14. Mai, Franciacorta (I)*
2. Juli, Mirecourt (F)
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen
*Bedürfen noch der definitiven Zustimmung des italienischen Automobilclubs ACI
Ebenfalls schon eingetragen sind die Termine des Porsche Sports Cup Suisse 2023:
20.-22. April, Red Bull Ring (A)
18.-20. Mai, Le Castellet (F)
23.-25. Juni, Imola (I)
14.-16. Juli, Monza (I)
21.-23. September, Mugello (I)
26.-28. Oktober, Misano (I)
Falls Änderungen/Absagen vorliegen, werden die von Auto Sport Schweiz auf der Homepage veröffentlicht.
Jetzt ist es definitiv: Der ACS verzichtet künftig auf weitere Austragungen des Bergrennens in Reitnau.
Der ACS Vorstand hat diesen Entscheid bereits Ende September gefällt. Dem ACS war es aber wichtig, zuerst alle direkt involvierten Personen persönlich über diesen Entscheid zu informieren und die Beweggründe aufzuzeigen, die zu diesem Entscheid geführt haben. Auch die Gemeinden, alle Landbesitzer und die Vereine wurden vorab schriftlich über diesen Entscheid informiert.
Der Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass es dem ACS nicht mehr möglich ist, genügend finanzielle Mittel für diesen Grossanlass bereitzustellen. Dies infolge der veränderten Marktsituation im automobilen Umfeld. Diese hat sich sehr schnell und leider nicht sehr zu Gunsten des Motorsportes verändert. «Es ist nicht Corona selber, wenn schon, die Zeit nach Corona und jetzt noch die aktuellen Probleme auf dem Weltmarkt», so Thomas Kohler, Geschäftsführer und Organisator des Anlasses. «E-Fahrzeuge werden die Zukunft auf den Strassen sein, aber vorerst können wir dieses Bedürfnis gegenüber unseren Sponsoren im Motorsport nicht erfüllen, und es entspricht auch mehrheitlich nicht den Wünschen unserer Zuschauer», führt Kohler weiter aus.
Nach 54 Jahren Bergrennen Reitnau ist es vorbei mit dem Motorsport im Suhrental, obwohl die Jubiläum-Caps für die 55. Ausgabe, bereits seit 2020 im Keller liegen. Der ACS bedauert diesen Entscheid sehr. Bei dieser Entscheidung wurden auch weitere Faktoren berücksichtig. Ein verändertes Zuschauerverhalten, aber auch die Verlagerung von Werbegeldern ins Internet-Marketing. Das Firmen-Sponsoring vor Ort ist eher rückläufig. Dies bekommen auch viele andere Organisatoren, abseits des Motorsportes, zu spüren. Erschwerend kommt hinzu, dass die in den letzten Jahren immer knapper werdenden Platzverhältnisse in Reitnau keinen Spielraum lassen, den Anlass der Zeit anzupassen und zu erweitern, um den neuen Bedürfnissen eines Grossanlasses zu genügen.
Der ACS dankt allen Fahrern, Funktionären, Helfern und den Zuschauern, die diesen Anlass überhaupt ermöglicht haben.
(Offizielle Pressemitteilung ACS Mitte)
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 3: der Suzuki Swiss Racing Cup.
Autos ab Stange sind beliebt. Zumindest bei Hobby-Rennfahrern, die aufs Portemonnaie schauen müssen. Mit dem Suzuki Swiss Racing Cup kann im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft ein Markenpokal betrieben werden, der nicht nur preiswert ist, sondern für wenig Geld auch noch viel Fahrspass bietet. Einer der Fahrer, Michaël Béring, Sohn des 2020 verstorbenen Bergeuropameisters Jean-Claude Béring, sagt stellvertretend: «Dieser Cup ist genial! Du musst auf dem Rennplatz keinen Aufwand betreiben!»
2019 nahmen beim Saisonauftakt in Interlaken 39 Fahrer am SSRC teil. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie hat sich das Feld ausgedünnt. 17 Fahrer waren es noch 2022 beim ersten Rennen in Bière. Allerdings waren vor drei Jahren auch noch verschiedene Modelle erlaubt. In dieser Saison hat Suzuki Schweiz die Weichen neu gestellt. Erlaubt ist nur noch der Suzuki Swift Sport 48V Hybrid. Damit ist der Suzuki Swiss Racing Cup der erste Schweizer Markenpokal mit elektrisch unterstützten Rennfahrzeugen.
Getestet wurde das Auto bereits im Rahmen der Mini-Slalom-Saison 2021. Béring, Patrick Flammer, und Rico Thomann gaben dem «Mild-Hybrid» die ersten Sporen. Mit Erfolg! Flammer entschied den ersten der beiden Slaloms auf dem Flugplatzkurs in Ambri für sich.
Inzwischen haben (wie gesagt) die Teilnehmer auf das Hybridmodell gewechselt. Die beiden langjährigen Spitzenfahrer Fabian Eggenberger und Marcel Muzzarelli meinen, dass der Unterschied zum Vorgänger überschaubar sei. Im oberen Drehzahlbereich sei der Hybrid-Suzuki etwas schwächer, meint Eggenberger. Und Muzzarelli findet, dass die Kraftübertragung sich verändert habe. «Die Räder drehen beim Hybrid nicht mehr so schnell durch», so der Kommentar des Ostschweizers.
Muzzarelli gegen Eggenberger – das war auch das Duell in dieser Saison. Fünf Mal belegten die beiden die Plätze 1 und 2. Am Ende entschied Eggenberger die Meisterschaft für sich – mit 5:1 Siegen. Und das trotz einer Machtdemonstration von «Muzz» beim Saisonauftakt. In Bière beim ersten Rennen fuhr der 41-Jährige im zweiten Lauf mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung allen davon. Allerdings hat Muzzarelli dafür auch eine logische Erklärung: «Ich war im ersten Durchgang Schnellster und ich wusste, dass Fabian meine Zeit im zweiten Durchgang nicht unterboten hatte. Also konnte ich befreit fahren.»
Nach Bière wendete sich das Blatt. Eggenberger legte den Grundstein zum Titel mit einem Hattrick in Frauenfeld und Ambri. Mit seinem vierten Sieg in Bure machte er den Sack schliesslich vorzeitig zu. «Fabian war in diesem Jahr der Schnellere», sagt Muzzarelli ohne lange um den heissen Brei zu reden. «Er hat den Titel verdient.» Der Meister nimmt die Lorbeeren gerne entgegen. Und auch er hat eine logische Erklärung. «Das Auto ist zum Fahren einfacher geworden. Dieser Overboost beim Beschleunigen ist nicht mehr so ausgeprägt wie beim Vorgängermodell. Marcel ist damit immer besser klargekommen, weil er behutsamer ans Gas geht. Ich kenne nur Vollgas oder gar kein Gas…»
Den Wechsel auf das neue Hybridmodell hat Suzuki Schweiz mit einer Umtauschprämie von 3000 Franken versüsst. Diese Eintauschprämie ist aber nur gültig für Teilnehmer des Racing Cups der Jahre 2019-2021. Und sie wird, so heisst es bei Suzuki Schweiz, auch nur unter bestimmten Bedingungen ausbezahlt. Mieten kann man die Autos bei Suzuki nicht. Es sei denn, man bucht das «Pressefahrzeug» für einen Gaststart. Dafür gibt es die Möglichkeit, sich das Auto zu teilen. Das macht das Hobby günstiger. Aber es birgt auch Gefahren. Was, wenn dein «Teamkollege» einen Unfall/Defekt hat? Oder was, wenn wie in Frauenfeld die Bremsen überhitzen? «Das war in der Tat ein Problem», sagt Eggenberger, der sich das Auto 2022 mit Heiko Leiber teilte. «Wir mussten in der Pause die Beläge wechseln, sonst wäre der Tritt auf die Bremse ein Tritt ins Leere gewesen.»
Viel Arbeit macht der kompakte Sportler sonst nicht. «Er ist ideal für jeden Neueinsteiger. Dank der Strassenzulassung kannst du mit ihm zur Strecke fahren. Du brauchst keinen Anhänger und kein teures Zugfahrzeug», sagt Eggenberger. «Du musst ausserdem nicht einmal besonders viel Ahnung von der Technik haben, weil du am Fahrzeug sowieso nichts ändern darfst. Und du kannst am Montagmorgen mit dem Auto zur Arbeit fahren.»
Eine Gastfahrerlizenz von Auto Sport Schweiz reicht, um beim SSRC Rennluft zu schnuppern. Und es gibt sogar etwas zu holen. Dem Meister winken 3000 Franken plus ein Yokohama-Gutschein in Höhe von 1500 Franken. Für Platz 15 im Gesamtklassement gibt es abgestuft in 200er-Schritten noch 200 Franken. Wer mindestens drei Rennen bestreitet, erhält 300 Franken pro Veranstaltung rückvergütet. Damit lassen sich keine Luxusferien finanzieren. Aber um Rennsport mit maximalem Vergnügen und minimalen Kosten zu betreiben, reicht es. Und genau darum geht es im Suzuki Swiss Racing Cup.
Die Suzuki-Meister
2005, Dennis von Gunten
2006, Marc Hintermayer
2007, Dennis von Gunten (Ignis Sport) und Rebecca Glaser (Swift Sport)
2008, Christian Lee (Ignis Sport) und Marco Graf (Swift Sport)
2009, Marco Graf
2010, Manfred Eggenberger
2011, Thomas Gerber
2012, Fabian Eggenberger
2013, Fabian Eggenberger
2019, Marcel Muzzarelli
2020 – (keine Meisterschaft wegen Corona)
2021, Marcel Muzzarelli
2022, Fabian Eggenberger
Von 2005 bis 2013 hiess der von ASS genehmigte Markenpokal «Suzuki Grand Prix». Seit 2019 geht er als «Suzuki Swiss Racing Cup» an den Start
Edoardo Mortara und Raffaele Marciello verpassten den perfekten Saisonabschluss in Macau. Marciello schied in Führung liegend aus. Und Mortara unterlief am «Start» ein Aussetzer der besonderen Art…
Edoardo Mortara zählt in Macau zu den absoluten Topstars. Der Genfer hat das Rennen in der ehemaligen britischen Kolonie schon sechs Mal gewonnen – zwei Mal in der Formel 3, also den klassischen Grand Prix von Macau, und vier Mal im GT-Auto. Am Wochenende wollte «Edo» den siebten Sieg an Land ziehen. Die Voraussetzung schuf er sich mit der Pole-Position. Doch dann unterlief dem Audi-Piloten ein folgenschwerer Fehler. Der Schweizer Formel-E-Pilot fuhr (als Einziger im Feld) los, als sich das Safety-Car in Bewegung setzte, obwohl die Ampel noch «rot» war! Nach einer Runde nahm er seinen Platz ganz vorne wieder ein, was die Rennleitung natürlich nicht duldete. Mortara musste aus der Boxengasse starten und wurde hinter Sieger Maro Engel, Raffaele Marciello und Lokalmatador Kang Ling Vierter.
Im zweiten Durchgang, dem eigentlichen Hauptrennen, machte Mortara seinen Fehler wieder gut und beendete das Rennen als Zweiter hinter Engel. Platz 3 ging an den in Asien lebende Fribourger Alexandre Imperatori.
Kein Glück hatte Marciello. Der ADAC-GT-Masters-Champion wollte seine sensationelle Saison mit einem Sieg in Macau krönen, schied im Hauptrennen aber schon in der zweiten Runde in Führung liegend aus.
Curt Schild hat sich schon in jungen Jahren für das Automobil interessiert. Von 1955 bis 1958 absolvierte er der ETH-Maschinenbauingenieur aus Solothurn auch ein Praktikum bei Porsche. 1960 engagiert ihn der ACS als Leiter Technik und Sport. Nur zwei Jahre später stösst Schild als Delegierter des ACS zur Commission Sportive Internationale, der damals weitgehend autonomen obersten Sportbehörde der FIA. Dort wird Schild schon bald zum Präsidenten der Homologationskommission ernannt. Später betraut man ihn auch mit der Leitung der technischen Kommission der Formel 1. Ausserdem steht er bei grossen Veranstaltungen als Sport- und Technikkommissar im Einsatz.
Schild macht sich als Homologations-Präsident nicht nur Freunde. Nach einem Besuch bei Ferrari zeigt ihm Firmengründer Enzo Ferrari Jahrzehnte danach noch die kalte Schulter. Und auch bei Porsche ist man bei der Homologation des berühmten Porsche 917 «not amused» über Schilds akribisches Vorgehen. Auch in der Formel 1 bläst Schild ab 1976 ein eisiger Wind entgegen. Der mächtige und über weite Strecken rücksichtslose FISA-Präsident Jean-Marie Balestre macht dem stets hilfs -und kompromissbereiten Schild das Leben schwer. 1982 kommt es zum Bruch.
Schild konzentriert sich daraufhin wieder auf seine Funktionen beim ACS und tritt in der Folge nur mehr selten im internationalen Automobilrennsport in Erscheinung. Anfang der 90er-Jahre wird er Mitglied der FISA-Kommission für Elektro- und Solarfahrzeuge. Ab 1986 organisiert Schild im Namen des ACS diverse Wettbewerbe für Elektrofahrzeuge – zuerst in Veltheim, später auch auf den Flugplätzen in Emmen und Interlaken.
2010, 15 Jahre nach seiner Pensionierung, wird Schild als Legende des Automobilrennsports in der «Wall of Fame des Schweizerischen Autorennsports» im autobau-Museum in Romanshorn aufgenommen. Am 2. Oktober stirbt Schild nach längerer Krankheit.
Das Nationale Berufungsgericht (NBG) sah sich in zwei Fällen, welche am 5. Oktober 2022 verhandelt wurden, gezwungen, auf ein Eintreten zu verzichten. Der Grund: Es gab Formfehler.
Das Nationale Berufungsgericht (NBG) sah sich in zwei Fällen, welche am 5. Oktober 2022 verhandelt wurden, gezwungen, auf ein Eintreten zu verzichten. Im Ablauf der zur Berufung stehenden Entscheide sowie bei der Berufung selbst wurden von beiden Parteien grundlegende formelle Fehler gemacht.
Anlässlich des vierten Laufes der VEGA TROFEO in Levier (F) vom 28.8.2022 haben Technische Kommissare des Veranstalters nach dem Finallauf die übliche Motorenkontrolle bei den ersten drei Fahrern durchgeführt. Bei den Piloten Arnaud Voutat und Maxence Lefèvre (beide unter Bewerberin Spirit Karting AG am Start) wurden unter anderem eine Abweichung der Seitenkanäle im Zylinder festgestellt. Aufgrund dieser Ergebnisse wurden die Fahrer von den Technischen Kommissaren disqualifiziert.
Das Nationale Berufungsgericht stellt anlässlich seiner Verhandlung fest, dass gemäss NSR Art. 12.9.1 ein solcher Entscheid einer Disqualifikation in die Zuständigkeit der Sportkommissare fällt. Folglich handelt es sich bei der Disqualifikation grundsätzlich um einen nichtigen Entscheid.
Gleichwohl wurde auf Platz ein Protest gegen diesen nichtigen Entscheid eingelegt. Demnach musste das NBG anlässlich seiner Sitzung entscheiden, ob dieser Protest Gültigkeit erwirken kann. Das NBG hält fest, dass ein Protest gegen den Entscheid der technischen Kommissare gemäss NSR Art. 13.2 / 13.3 gar nicht zulässig ist. Der eingelegte «Rekurs» ist rechtlich nicht haltbar.
Die Berufungserklärung der Spirit Karting AG sowie die Berufungsbegründung wurden von einer nicht zeichnungsberechtigten Person unterzeichnet. Ob die im Anschluss ausgestellte Vollmacht für diese Person rückwirkende Gültigkeit hat, muss das Gericht unter den gegebenen Umständen nicht näher untersuchen.
Formell wurden sowohl die Disqualifikation durch die Technischen Kommissare des Veranstalters, der anschliessende Protest sowie die Berufung nicht korrekt gemäss den gültigen Reglementen abgehandelt.
Das NBG beschliesst, demgemäss wird auf die Berufung nicht eingetreten.
Das Gericht hat sich bei seinen Beratungen des Falles gefragt, ob die ASN der Bedeutung einer Veranstaltung entsprechend klare und einfache formelle Abläufe vorgeben sollte. Eine Einflussnahme über die Genehmigung der Serienreglemente sowie allfällige Kontrollen auf Platz könnten ein praktikables Mittel dazu sein.
Gemäss NSR Art. 15.6.1 entscheidet das Nationale Berufungsgericht nach Ausgang des Verfahrens über die Verteilung der Kosten. Das Gericht berücksichtigt, dass die Bewerberin, die Spirit Karting AG, zwei Fahrer, Maxence Lefèvre und Arnaud Voutat, hat, welche beide gleich betroffen sind, und reduziert daher in diesem Fall die Kosten.
Im Weiteren ist das Gericht der Ansicht, dass beide Parteien (The Kart Company als Veranstalter, die Spirit Karting AG als Bewerberin) grundlegende formelle Fehler gemacht haben, was eine Aufteilung der Kosten zu gleichen Teilen auf beide Parteien rechtfertigt.
Die Gerichtskosten werden vom Gericht auf CHF 1'500.00 festgesetzt. Hinzu kommen die Berufungsgebühren pro Pilot und diese werden gestützt auf NSR Art. 15.5.4 einbehalten. Die deponierte «Protestgebühr» von CHF 500.00 wird der Bewerberin zurückerstattet.
In den letzten Tagen wurden die Erneuerungsformulare 2023 an die Piloten versendet, welche im Jahr 2022 im Besitz einer Jahreslizenz (REG/NAT/INT) waren. Die Antragsformulare für Neu-Anträge können ab sofort per E-Mail oder Telefon auf der Geschäftsstelle bestellt werden: info@motorsport.ch oder 031 979 11 11.
Die Lizenzformulare für die Kollektivbewerber, LOC-Jahreslizenz, Trainingslizenz, SIM-Racing, REG-Gast oder IT-D1 Lizenz sowie für Kommissarslizenzen stehen hier zum Download zur Verfügung: https://motorsport.ch/de/autosport/lizenzen-reglemente-formulare
Wer noch für die Saison 2022 eine Lizenz beantragen muss oder die aktuelle Lizenzstufe für die laufende Saison anpassen will, hat die Möglichkeit dies bis am 30.11.2022 zu tun.
Für sämtliche Fragen zu den Lizenzen 2023 stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Gestern Mittwoch, 16. November, hat eine Fake-News im BLICK über das angebliche Ableben von Paul Gutjahr für Aufregung gesorgt. Im Namen von Paul Gutjahr, einem Mitglied der Geschäftsführung von Auto Sport Schweiz, möchten wir an dieser Stelle all diejenigen beruhigen, die diese Meldung gelesen und sich im Umfeld von Gutjahr gemeldet haben: Der liebe Paul ist quietschfidel und erfreut sich bester Gesundheit!
Bei der gestrigen BLICK-Meldung handelt es sich um eine (peinliche) Verwechslung. Eine Person aus dem Dunstkreis des ACS Luzern/Nidwalden/Obwalden hat einem BLICK-Informanten mitgeteilt, dass Curt Schild verstorben sei. Im Laufe des Gesprächs entstand aus dem Namen des ehemaligen ACS-Direktors eine Verwechslung… Da der gewissenhafte BLICK-Ressort-Chef Roger Benoit nicht im Hause war, fand diese Falschmeldung den Weg in die Info-Spalten, ohne dass es jemand verifiziert hat.
ASS hatte mit BLICK-Sportchefin Steffi Bucheli und den Betroffenen Kontakt. Sie haben sich für den Fauxpas in aller Form persönlich und im BLICK von heute Donnerstag, 17. November, entschuldigt.
Der Neuenburger Rennfahrer gewann am vergangenen Wochenende auf der Rennstrecke von Le Castellet mit seinem Formel Renault die Meisterschaft der Ultimate Cup Series 2022.
Am vergangenen Wochenende hat Christophe Hurni im Alter von 59 Jahren in Le Castellet den Titel geholt. Der Neuenburger gewann die Meisterschaft der Ultimate Cup Series 2022 am Steuer seines Formel Renault. Hurni hatte eine perfekte Saison mit 14 Siegen, 17 Podestplätzen und 540 Punkten in diesem Jahr und gewann sowohl die übergeordnete Kategorie als auch die Ultimate-Klasse in der Formel Renault.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser grossartigen Saison!
Christophe Hurni: Ich bin sehr glücklich. Für mich ist es eine schöne Art, 40 Jahre Motorsport und Leidenschaft zu feiern. Die Geschichte ist umso schöner, weil ich vor 40 Jahren mein Debüt auf der gleichen Rennstrecke in Le Castellet gegeben habe, damals schon am Steuer eines Formel Renault. Das war damals im Rahmen der Ecole Winfield, bei der ich es neben erfahrenen Fahrern wie Jean Alesi bis ins Halbfinale schaffte.
Du musstest bis zum letzten Rennen warten, um die Meisterschaft zu gewinnen.
Ja, beim letzten Rennen zählen die Punkte doppelt und der Kampf mit dem jungen Gaspard Le Gallais war die ganze Saison über sehr eng. Er hat mich gezwungen, meine Komfortzone zu verlassen und meine Grenzen zu überschreiten. Die Atmosphäre zwischen uns war trotz der Kollision in Magny-Cours immer sportlich und fair.
Du wirst am 1. Dezember 60 Jahre alt. Es scheint, es gibt nichts, was dich aufhalten würde.
Das stimmt wirklich! Ich habe immer noch die gleiche Freude am Fahren, ich würde sogar sagen, dass meine Leidenschaft noch grösser ist als in meiner Jugend. Ich habe immer gesagt, dass ich aufhören würde, bevor ich zu einer «fahrenden Schickane» werde. Aber ich habe immer noch Pläne. Da wartet in den nächsten Jahren noch ein grosses Projekt im Motorsport auf mich. Auf jeden Fall ist die Leidenschaft für diesen Sport, der mir auf menschlicher Ebene, beim Austausch von Erfahrungen und bei Freundschaften viel gegeben hat, noch immer ungebrochen.
Wirst du den Titel feiern?
Natürlich, wird der Titel gefeiert, aber vor allem 40 Jahre Wettkampf, das muss gefeiert werden!
Am Wochenende fielen im Rahmen der «Auto Zürich» die Entscheidungen in der Schweizer Simracing-Meisterschaft. An Spannung mangelte es nicht.
Leonard Heidegger machte es nochmals richtig spannend. Als einziger Fahrer überhaupt fuhr der Titelanwärter der Kategorie PRO (Porsche Esports Carrera Cup Suisse) keine gültige Superpole-Runde. Und musste deshalb von ganz hinten starten. Um nach vorne zu gelangen, musste Heidegger dementsprechend viel Risiko eingehen und kassierte dafür u.a. eine 5-Sekunden-Strafe.
Im Foto-Finish musste er sich dem auf Platz 4 liegenden Yves Eigenmann geschlagen geben. Die Top 3 des Finallaufs hiessen Levin Nikitas, Rowan Eaton und Julian Ammann. Doch Heidegger setzte sich in der Endabrechnung trotzdem durch. Weil er die schnellste Rennrunde fuhr, kassierte er drei Extrapunkte und sicherte sich so den Titel vor Ammann und Nikitas. Neben einem Porsche-Drive-Gutschein im Wert von 3’090 CHF darf Heidegger an einem von Auto Sport Schweiz organisierten Lizenzkurs in Hockenheim teilnehmen. Ausserdem ist er der Fahrer, der die Schweiz an den FIA Motorsport Games 2024 in Valencia vertritt.
In der Kategorie AM setzte sich Pole-Setter Tobias Schmidlin mit der Maximalpunktzahl von 94 Zählern durch. Platz 2 ging an Nicola Mantegani vor Pedro Pereira. In der Damenwertung setzte sich (ebenfalls mit dem Punktemaximum) Nadia Brülisauer gegen Danica Brönnimann und der Newcomerin Vanessa Rüfenacht durch. In der Kategorie Ü45 ging der Titel an Michel Dänzer vor Daniel Hablützel und Gilbert Denzer.
In der erstmals durchgeführten TCR Swiss Virtual Series by Honda jubelte Thomas Schmid. Der Jonschwiler, der die Schweiz erst kürzlich bei den FIA Motorsport Games in Le Castellet vertreten durfte, hat seine Siegesserie damit ausgebaut und ist nach 2020 und 2021 erneut Schweizer Meister im Simracing. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten Leonhard Heidegger respektive Lino Spengler, wobei Heidegger erst in der vorletzten Kurve seinen Kontrahenten überholen konnte.
Alle Ergebnisse im Überblick gibt es unter diesem Link.
In der Formel E kam Buemi 2022 auf keinen grünen Zweig. Dafür lief es in der Langstrecken-WM umso besser. Am Wochenende sicherte er sich beim 8h-Rennen in Bahrain seinen dritten WM-Titel!
Sébastien Buemi hat sich beim Saisonfinale der Langstrecken-WM in Bahrain seinen dritten WM-Titel nach 2014 und 2019 gesichert. Dem Toyota-Kutscher reichte ein zweiter Platz beim letzten Rennen, um die Saison 2022 mit fünf Punkten Vorsprung auf das Zweitplatzierte Alpine-Team zu krönen. Die Bilanz von Buemi und seinen beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa in dieser Saison: zwei Siege (darunter die 24h von Le Mans) sowie drei zweite Plätze.
«Weltmeister zu sein, ist ein tolles Gefühl», sagt Buemi. «Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft, und nicht nur den Titel, sondern auch Le Mans gewonnen. Ein besonderes Lob geht an Ryo, der als Neuling ins Team kam und in seinem ersten Jahr gleich triumphieren konnte. Es ist nicht einfach, in ein Hypercar zu steigen und gegen eine so starke Konkurrenz an der Spitze zu kämpfen, aber er war ein fantastischer Teamkollege. Wir wollten das Rennen in Bahrain natürlich gewinnen und den Titel mit Stil holen, aber trotz der Pole-Position und einem guten Start hat es nicht gereicht. Gratulation an das Toyota-Auto mit der #7. Es zeigt einmal mehr, wie hart umkämpft das Titelrennen war.»
Für Nico Müller, der seinen ersten Einsatz im Hypercar von Peugeot absolvierte, endete das Rennen in Bahrain auf der vierten Position – mit sechs Runden Rückstand auf den siegreichen Toyota. Louis Delétraz beendete seine erfolgreiche Saison als LMP2-Pilot in seiner Klasse ebenfalls auf Rang 4. Im Gesamtklassement belegt Delétraz den fünften Schlussrang.
Jubeln durften auch noch zwei andere Schweizer: Porsche-Fahrer Nicolas Leutwyler stand in der Amateur-Klasse der LMGTE zum ersten Mal in dieser Saison ganz oben auf dem Podium. Platz 3 sicherte sich Rahel Frey (Ferrari 488).
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: One to watch – Shannon Lugassy.
An namhafter Unterstützung fehlt es Shannon Lugassy (16) nicht. Neben dem dreifachen Motorrad-Champion Dani Pedrosa aus Spanien und dem zweifachen Supersport-Weltmeister Sébastien Charpentier aus Frankreich zählt auch Ex-Fussballstar Cafú aus Brasilien zum engeren Kreis der Personen, die den Genfer israelischer Abstammung nach vorne bringen möchten. Dazu kommt ein weiterer Ex-Profisportler, der für Shannons körperliche Verfassung zuständig ist: Cédric Grand, Bronzemedaillengewinner im Viererbob 2006 in Turin.
Angefangen hat Lugassy – wie die meisten Nachwuchsrennfahrer – im Kart. Im Alter von 6 Jahren ist er das erste Mal in einem Mietkart gesessen. Kurz darauf dockte er bei Spirit Racing an. An seinen ersten Test mag sich Lugassy noch gut erinnern. «Der fand in Wohlen statt. Und ich bin auf Anhieb einen neuen Streckenrekord gefahren.»
2016 wurde Lugassy Zweiter bei den Super Minis. 2017 Dritter. 2018 sicherte er sich dann den Titel. 2019 wechselte er zu den Junioren und stiess schon im zweiten Rennen in Château Gaillard in die Top 3 vor. Am Ende der Saison belegte Lugassy Rang 5. Danach war Schluss mit Kartfahren – zumindest wettkampfmässig. 14-Jährig wagten die Lugassys den Sprung in den Automobilrennsport. Allerdings nicht in die Formel 4. Diesen Plan hatte Shannon nach einem unbefriedigenden Test verworfen. Stattdessen startete er 2021 in der Ultimate Cup Series auf Formel Renault 2.0 für das Team CMR und belegte Rang 2 in der Meisterschaft.
In diesem Jahr hat Lugassy einen weiteren Schritt gemacht. Teamintern ist er in die Formel 3 aufgestiegen. Dort fährt er an der Seite von Nicolas Prost, dem Sohn des viermaligen Formel-1-Weltmeisters. «Ich kann viel von ihm profitieren», sagt Lugassy. «Er hat eine Menge Erfahrung und ist die einwandfreie Referenz für mich.»
Der Umstieg vom Formel Renault in den Formel 3 ist ihm nahtlos geglückt. Schon im ersten Rennen in Le Castellet wurde Lugassy Zweiter (hinter Prost). Am Ende des ersten Rennwochenendes lag er in der Meisterschaft sogar in Führung. «Shannon ist sehr talentiert», attestiert ihm sein ehemaliger Teamchef Ken Allemann. «Er gehört zu den schnellsten Fahrern, die ich in den vergangenen Jahren betreut habe.»
Über die Ultimate Cup Series weiss der 16-Jährige nur Positives zu berichten. Es sei eine gute Schule, meint Lugassy. Und eine erschwingliche dazu. Eine Saison in der Formel Renault kostet 150'000 Franken (all inclusive). Ein Jahr Formel 1 schlägt mit 200'000 Franken zu Buche. «Dafür könnte ich in der italienischen Formel 4 gerade mal ein halbes Jahr fahren.»
Wie es mit Shannon weitergeht? 2023 will er in der Formula 3 Regional Fuss fassen. Ob’s klappt? An prominentem Support mangelt es nicht…
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird auch 2023 aus fünf Veranstaltungen bestehen. Der Saisonauftakt soll am 2. April im italienischen 7 Laghi stattfinden.
Die Austragungsorte sind dieselben. Und auch an der Anzahl Rennen ändert sich nichts. Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird auch 2023 aus fünf Veranstaltungen bestehen. Nur die Reihenfolge ist leicht angepasst.
Der Saisonauftakt soll am 2. April im italienischen 7 Laghi stattfinden. Danach soll am 14. Mai der zweite Lauf in Franciacorta über die Bühne gehen. Beide Termine sind noch nicht 100 Prozent in Stein gemeisselt. Es fehlt noch das i.O. des italienischen Verbandes ACI. Dieser wird seine Kalender erst Ende November absegnen. Es könnte also noch (muss aber nicht) zu einer Terminverschiebung kommen.
Der Rest der Termine sieht wie folgt aus:
2. Juli, Mirecourt (F)
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen
Auto Sport Schweiz hat auf seiner Homepage den provisorischen Kalender für Berg-, Slalom- und Rallye-SM 2023 veröffentlicht. Hier nun noch ein paar Ausführungen dazu.
Die Veranstalter haben bei Auto Sport Schweiz ihre geplanten Austragungsdaten 2023 gemeldet und aufgrund dieser Meldungen wurde ein provisorischer Rennkalender für das Jahr 2023 erstellt. Die Veranstalter müssen vielfach lokale Vorschriften und Begebenheiten sowie natürlich andere geplante Anlässe in ihrer Region berücksichtigen, um ihre Veranstaltung für ein bestimmtes Durchführungsdatum vorsehen zu können. Die Veranstalter REGionaler und NATionaler Anlässe sowie die verschiedenen Markenpokale können ihre Daten noch bis Ende November resp. Ende Dezember einreichen.
Schweizermeisterschaft Slalom
Dank der vorgesehenen Doppelläufe am Slalom Ambri können auch 2023 wieder sechs Rennveranstaltungen stattfinden. Der Slalom de Bure ist von seinem ursprünglichem Wunschdatum (gleichzeitig mit dem Bergrennen La Roche-La Berra) abgewichen und geht davon aus, dass die Veranstaltung in Massongex nicht stattfinden wird. Ideal wären sicher acht bis zehn Rennen für eine Schweizermeisterschaft, wobei hierzu Veranstalter und Infrastrukturen aktuell fehlen. Da zudem die Infrastruktur auf dem Waffenplatz in Romont bis 2025 komplett umgebaut wird, können die beiden bisherigen Anlässe (Drognens/Romont) von den Veranstaltern vorderhand nicht mehr durchgeführt werden.
Schweizermeisterschaft Berg
Bei der Schweizermeisterschaft Berg sind aktuell sieben Anlässe vorgesehen, wobei man festhalten muss, dass die Veranstaltung in Massongex auf wackligen Beinen steht und nur provisorisch eingeschrieben wurde. Zudem konnte sich der Veranstalter «Les Paccots» noch nicht zu einer definitiven Austragung 2023 durchringen. In diesem provisorischen Kalender wird es sicher noch zu Veränderungen und Anpassungen kommen. Auch bei den Bergrennen wäre eine Saison mit acht bis zehn Rennen wünschenswert, wobei auch hier die COVID-19 Pandemie keinen positiven Einfluss auf die Events und deren Durchführung hatte. Im Bereich Bergrennen sind aber verschiedene Interessenten (Sattelegg, Ollon-Huémoz, Steinerberg) bei Auto Sport Schweiz vorstellig geworden, um eventuell neue Anlässe in Zukunft durchführen zu können.
Schweizermeisterschaft Rallye
Die Schweizermeisterschaft Rallye hat für die Saison 2023 von sechs Veranstaltern Einschreibungen erhalten und wird nebst den vier bekannten Schweizer Rallyes (Jurassien, Chablais, Ticino und Valais) durch zwei Läufe in Frankreich ergänzt. Nebst der bereits bestens bekannten Rallye Mont-Blanc figuriert neu auch die Rallye Bourgogne-Côte Chalonaise im Kalender. Mit den geplanten sechs Läufen ist hier das Maximum an gewünschten Rennen für die Piloten/Co-Piloten erreicht, da der Aufwand pro Anlass sowohl zeitlich wie auch finanziell extrem hoch ist.
Der publizierte Kalender ist provisorisch und wird sicher durch das Komitee Meisterschaften sowie die Nationale Sportkommission (NSK) wo möglich noch optimiert resp. Ende Monat auch genehmigt. Es kann durchaus noch zu Anpassungen und Verschiebungen kommen, aber in erster Linie soll mit der Publikation der Daten allen Beteiligten (Veranstaltern, Streckenkommissare, Piloten, etc.) die Möglichkeit geboten werden, eine provisorische Saisonplanung für das Jahr 2023 erstellen zu können.
Die beiden bei der Meisterfeier im Verkehrshaus Luzern gezeigten Videos zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft sind ab sofort online. Hier sind die Links dazu:
7 Laghi: https://www.youtube.com/watch?v=kse6Av5ZIIA
Wohlen: https://www.youtube.com/watch?v=MvE9cGQN-Z0&t=4s
Wir wünschen viel Spass und bedanken uns nochmals bei unserem Filmemacher Massimiliano Tuzzolino. «GRAZIE, Max!»
Die NSK hat schon vor einigen Jahren, neben den regelmässigen Ausbildungskursen für Streckenfunktionäre und Fahrer, auch die Ausbildung der Offiziellen eingeführt. Damit Rennleiter und Sportkommissare in den Genuss einer Lizenz kommen können, müssen diese entsprechende Schulungsmodule (Kick-Off/Grundkurs & Ausbildungskurs) besuchen.
Die Daten für die nächstjährige Ausbildung sind nun bekannt und die Schulungen finden wie folgt statt:
Das offizielle Informationsschreiben mit zusätzlichen Infos sowie das Anmeldeformular stehen nachfolgend als PDF zum Download verfügbar.
Für allfällige Fragen steht Ihnen Auto Sport Schweiz gerne zur Verfügung.
Am Sonntag fand im Verkehrshaus in Luzern die alljährliche Meisterfeier der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Abräumerin des Tages war eine junge Dame, die gleich mit drei Pokalen nach Hause fuhr.
Die alljährliche Meisterfeier der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft fand gestern Sonntag im Verkehrshaus in Luzern statt. Mit wenigen Ausnahmen erschienen nahezu alle Fahrer und Fahrerinnen, die ausgezeichnet wurden. Von den Top 3 fehlten nur zwei Piloten: die beiden Tessiner Albert Tamm (Dritter bei den Super Minis) und Ethan Frigomosca (Zweiter in der KZ2).
Überreicht wurden die Pokale von Ricardo Feller. Der ADAC-GT-Masters-Meister von 2021 und DTM-Laufsieger von 2022 kehrte damit an seine alte Wirkungsstätte zurück. Vor noch nicht allzu langer Zeit (2015) wurde auch er als Meister der damaligen Junior-Kategorie KFJ ausgezeichnet, ehe er international durchstartete. «Es ist mir eine Ehre, dass ich diese Preise übergeben darf», meinte Feller in einer kurzen Ansprache. Ein Erfolgsrezept, wie junge Kartfahrer den Weg nach oben schaffen, konnte er nicht verraten – dafür seien die Aufstiegsmöglichkeiten im Rennsport viel zu individuell. Feller erinnerte den Nachwuchs aber vor allem an eines: «Habt Spass bei dem, was ihr macht und glaubt immer fest an euch!»
Die Abräumerin des Tages war Chiara Bättig. Die zwölfjährige Zürcherin heimste nicht nur den Pokal für den Gewinn der OK-Junior-Meisterschaft ein. Die Fahrerin aus dem Team KartBox.ch nahm ausserdem die Trophäe als bester Rookie in ihrer Klasse und als erfolgreichste Kartfahrerin in der Damenwertung entgegen. Der zweitgrösste Pokal bei den Junioren ging an Elia Epifanio. Für den jungen Aargauer war der Gang ins Verkehrshaus kein leichter. Die bittere Niederlage beim Finale in Wohlen war ihm immer noch anzusehen. Dass er sich in dieser Situation der Siegerehrung dennoch stellte, spricht für Epifanio.
Bei den Jüngsten, den 8- bis 12-Jährigen, war es Spirit-Fahrer Dan Allemann, der zum ersten Mal im Rahmen der Schweizer Meisterschaft den grössten Pokal in die Höhe stemmen durfte. Platz 2 bei den Super Minis ging an seinen Teamkollegen Matt Corbi. Dritter wurde der eingangs erwähnte Albert Tamm. Weitere Pokale und Auszeichnungen gab es bis Platz 10. Die Trophäe für den besten Rookie ging an Orlando Rovelli, der in Luzern abwesend war.
Grossen Applaus erntete auch der neue Champion in der X30 Challenge Switzerland, Spirit-Fahrer Kilian Streit. Der Berner hatte sich in einer spannenden Saison und in einem Feld, das über zahlreiche Siegfahrer verfügt, gegen Luca Luongo (2.) und Kilian Boss (3.) durchgesetzt. Streit nahm neben dem Pokal für den Gewinn der Meisterschaft auch eine Uhr von Sponsor Formex entgegen.
Bei den OK Senioren glich das Podium auf den ersten zwei Plätzen dem Vorjahr – nur in verkehrter Reihenfolge. Der Vorjahreszweite Lyon Mathur aus dem Team Exprit stand diesmal ganz oben, während sich der Champion von 2021, Patrick Näscher vom Kartteam Meier, mit Platz 2 begnügen musste. Den Pokal für Platz 3 bei den Senioren ging an KartBox.ch-Fahrer Jérôme Huber, der gleichzeitig auch als bester Rookie seiner Kategorie ausgezeichnet wurde. Wie in der X30 bekam der Sieger auch bei den Senioren eine Uhr von Sponsor Formex geschenkt.
Dass die junge Generation von Kartfahrern nicht nur richtig Gas geben, sondern auch über den Tellerrand hinausschauen kann, beweist das Beispiel von Mathur. Der junge Sarmenstorfer verriet, dass er einen Teil seines Preisgeldes, das er in dieser Saison für seine Leistungen in den Finalrennen erhalten habe, an die Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz spenden werde. Eine Geste, die, wie wir meinen, grossen Respekt verdient.
Zurück zur Siegehrung: In der Königsdisziplin bei den Schaltkarts nahm Sebastian Kraft als neuer Champion den grössten Pokal und den Chronographen von Formex entgegen. Der etwas kleinere Pokal für Platz 2 ging an den abwesenden Ethan Frigomosca. Rang 3 sicherte sich Evan Vantaggiato. Als bester Rookie in der KZ2 wurde Kai Perner ausgezeichnet.
Wie eingangs schon erwähnt sicherte sich Chiara Bättig auch die Damenwertung. Auf der zweitobersten Stufe stand Super-Mini-Pilotin Victoria Philipp. Rang 3 ging an Saskia Boss, die ältere Schwester von Kilian Boss, die gemeinsam mit ihrem Bruder in der X30 fährt.
Die Top 3 aller Kategorien 2022 im Überblick:
Super Mini
1. Dan Allemann, Spirit-Racing.ch
2. Matt Corbi, Spirit-Racing.ch
3. Albert Tamm, Energy Corse
Bester Rookie: Orlando Rovelli, Team Rovelli
OK Junior
1. Chiara Bättig, KartBox.ch
2. Elia Epifanio, Exprit
3. Kevin Rabin, Spirit-Racing.ch
Bester Rookie: Chiara Bättig, KartBox.ch
X30 Challange
1. Kilian Streit, Spirit-Racing.ch
2. Luca Luongo, KartBox.ch
3. Kilian Boss, Team Boss
Bester Rookie: Antonio Lagrotteria, Exprit
OK Senior
1. Lyon Mathur, Exprit
2. Patrick Näscher, Kartteam Meier
3. Jérôme Huber, KartBox.ch
Bester Rookie: Jérôme Huber, KartBox.ch
KZ2
1. Sebastian Kraft, Team Kraft
2. Ethan Frigomosca, Gerber Team Corse
3. Evan Vantaggiato, Karting Team Saeba
Bester Rookie: Kai Perner, Team Perner
Damen-Wertung
1. Chiara Bättig, KartBox.ch (OK Junior)
2. Victoria Philipp, Exprit (Super Mini)
3. Saskia Boss, Team Boss (X30 Challenge Switzerland)
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Jo Zeller?
82, 84, 90, 91, 92, 95, 98, 99, 00, 01, 02, 03, 06 – das sind keine Bingozahlen. Das sind die Jahre, in denen Jo Zeller Schweizer Rennwagen-Meister wurde. 13 Mal ist dem Zürcher dieses Kunststück gelungen. Eine schier unglaubliche Zahl! Und es hätten gut und gerne auch ein paar Titel mehr sein können. Doch nicht immer stand das Glück auf Zellers Seite.
Mit dem Rennsport angefangen hat der gelernte Karosserie-Spengler 1974 mit einem Cooper S. Der Start war etwas holprig. «Ich musste den Lizenzkurs in Hockenheim zwei Mal absolvieren», grinst Zeller. «Ich hatte einen Radlagerschaden und habe deshalb nicht alle Kriterien für die Rennlizenz auf Anhieb erfüllen können.»
Schon bald wechselte Zeller auf einen Formel 3. 1977 mischte er bereits in der Europameisterschaft mit. 1982 sicherte er sich seinen ersten nationalen Titel. Parallel fuhr «der kleine Schweizer» bei den grossen internationalen Rennen in Monaco und Macau mit. Seine Gegner hiessen Senna und Prost – später Häkkinen und Schumacher. Vorne mitmischen konnte er nicht. Dafür waren die Mittel zu bescheiden. «Ich hatte erst in den Neunzigerjahren einen Ingenieur», erinnert sich Zeller. «Aber dennoch war es eine schöne Zeit.»
Und wenn einmal das Material stimmte, lief Zeller zu Höchstform auf. 1982 wurde er beim Formel-3-EM-Lauf in Kassel-Calden sensationell Zweiter – vier Sekunden hinter dem späteren F1-Fahrer und Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro und eine halbe Ewigkeit vor Gerhard Berger.
Ab 2004 fuhr der umtriebige Jo zweigleisig. In der Schweizer Meisterschaft krallte er sich hinters Lenkrad. In Deutschland, genauer gesagt im Formel-3-Recaro-Cup (später ATS-Cup), nahm er am Kommandostand Platz. 2008 hängte Zeller den Helm an den Nagel. «Ich bekam einen Anruf von Frédéric Vervisch. Der wollte mein Auto für die deutsche Meisterschaft kaufen. Also habe ich aufgehört.»
Seither schraubt Zeller nur noch an seinen Autos und setzt diese erfolgreich ein. Seit 2013 ist Zeller eine feste Grösse im Drexler Formel-3-Cup. Sein Sohn Sandro (30) ist seit 2016 ungeschlagen.
Ans Aufhören denkt Zeller sr. noch lange nicht. «Was soll ich sonst machen?», fragt er. «Zuhause sitzen und auf den Tod warten? Solange ich kann, mache ich weiter.» Vor fünf Jahren hat er in seiner Heimatgemeinde Oetwil am See (ZH) eine zweite Niederlassung aufgemacht – grösser, schöner, moderner. Und trotzdem stösst Zeller mit all den Kundenautos, die er betreut, schon wieder an seine Kapazitätsgrenzen. Beim Besuch von Auto Sport Schweiz stehen fünf Formel-3-Autos und ein Renault 3.5 in der Werkstatt. Mittendrin Jo Zeller. Den Beruf des Mechanikers hat er nie offiziell gelernt. «Das war learning by doing», sagt der Mann der Rennfahrer wurde, weil er Jo Siffert nacheiferte. Mit Erfolg! Die 13 Titel sind bis heute ein mehr als beachtlicher Wert.
Die Schweiz ging bei den FIA Motorsport Games in Le Castellet (F) leer aus. Auch oder weil Dario Cabanelas in der Formel 4 in aussichtsreicher Position abgeschossen wurde.
Die Schweizer Delegation war bei den FIA Motorsport Games im französischen Le Castellet in sieben Disziplinen vertreten. Eine Medaille gab es leider nicht. Doch das tat der guten Stimmung im Schweizer Team keinen Abbruch. Drift-Künstler Nicolas Maunoir, der im Achtelfinale knapp an Team Litauen scheiterte, sagte stellvertretend für seine Kollegen: «Dann holen wir die Medaille halt bei den nächsten Spielen in zwei Jahren in Valencia!»
Die besten Aussichten auf eine Medaille hatte der Lausanner Dario Cabanelas in der Formel 4. Der 16-Jährige war im samstäglichen Quali-Race auf den sensationellen dritten Platz gefahren. Und hätte diesen auch am Sonntag im Hauptrennen mit grosser Wahrscheinlichkeit behalten. Doch wenige hundert Meter nach dem Start wurde er von einem Konkurrenten unsanft aus dem Weg geräumt. «Mein Start war nicht perfekt, aber ich lag vor der ersten Kurve klar auf Platz 3, als ich plötzlich einen Schlag spürte.» Die Aufhängung hinten rechts hielt dem Aufprall nichts stand. Cabanelas drehte sich mehrmals und musste zuschauen, wie Team Italien zu einem ungefährdeten Sieg und ihrer dritten Goldmedaille fuhr. «Es ist so ärgerlich. Ich hätte so gerne für die Schweiz eine Medaille geholt», meine der untröstliche Cabanelas hinterher.
Gabriele Lusquiños, ein Brasilianer mit Schweizer Wurzeln, vertrat die Eidgenossenschaft bei den Tourenwagen. Sein Rennen endete auf Platz 12, wobei er sich die meiste Zeit des Rennens in den Top 10 halten konnte. «Ein Gegner vor mir hat an einer Stelle ohne Vorwarnung gebremst, so dass ich brutal in die Eisen musste. Dabei geriet der Motor in den Anti-Stall-Modus und ich bin auf P16 zurückgefallen. Schade! Ich denke Platz 7 oder 8 wäre möglich gewesen.»
Nicht vom Glück verfolgt war am Wochenende Elia Epifanio. Der Zweite der Schweizer OK-Junior-Meisterschaft fiel am Start zum Finale ans Ende des Feldes zurück, weil der Motor plötzlich nicht mehr lief. Zwar bekam Elia das Problem einigermassen in den Griff, «doch der Motor lief schon das ganze Wochenende nicht richtig gut, egal, was mir am Vergaser verstellt haben». Am Ende resultierte Platz 21.
Für Simracer Thomas Schmid endete die erste Teilnahme an den FIA Motorsport Games im Halbfinale. Der St.Galler, Meister der Schweizer Simracing-Meisterschaft 2020 und 2021, hatte sich bei der Fahrzeugwahl verzockt. «Der BMW war auf der Geraden zu langsam. Ausserdem ist mir im Halbfinale ein Konkurrent ins Auto gefahren. Er hat dafür zwar eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen, aber mein Auto war danach wegen eines Schadens auf der Geraden noch langsamer als sonst.»
Bei den GT-Rennen war die Schweiz durch Yannick Mettler und Dexter Müller vertreten. Das Duo belegte im Cup-Rennen Platz 5. «Das Rennen war eigentlich ganz gut», meinte Mettler. «Dexter war von P5 losgefahren und hat einen guten Job gemacht. Leider wurde er zum dritten Mal an diesem Wochenende kurz vor dem Fahrerwechsel umgedreht. Ich habe danach versucht, noch so viel Boden wie möglich gut zu machen. Wäre das Safety-Car etwas früher rausgekommen, hätte es vielleicht noch für einen Platz auf dem Podium gereicht.» Im Sprint-Rennen sass Mettler alleine im Mercedes AMG GT3 von sps Automotive. In einem starken Feld mit zahlreichen Platin- und Gold-Fahrern überquerte er die Ziellinie als Zehnter. «Mir fehlte der Topspeed», sagte Mettler. «Es fühlte sich so an, als hätte ich einen Bremsfallschirm im Heck.» Im Nachhinein wurde festgestellt, dass der Belüftungskanal der hinteren Bremsen defekt war. «Das erklärt, wieso Bremsen und Reifen ab ca. der zehnten Runde überhitzt haben.»
Trotz leeren Händen hat sich die Schweizer Delegation in Le Castellet nicht nur teuer verkauft, die einzelnen Athleten dürfen auf das Erreichte stolz sein. Besonders hervorzuheben war der Teamspirit. Obwohl die Fahrer in völlig unterschiedlichen Disziplinen angetreten sind und sich teilweise vorher noch nie gesehen haben, entstand in kurzer Zeit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Der olympische Gedanke hinter den Spielen hat im Team Schweiz jedenfalls für bleibende Erinnerungen gesorgt. Und wie Maunoir schon eingangs gesagt hat: Beim nächsten Mal in Valencia 2024 klappt es dann auch mit der ersten Medaille!
Weitere Infos zu den Spielen gibt es auf der Internetseite www.fiamotorsportgames.com
Jasin Ferati hat seine Debütsaison im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse beim Finale im italienischen Misano mit dem Gewinn der Meisterschaft gekrönt.
Routinier und Tabellenführer Jürg Aeberhard oder Nachwuchsfahrer Jasin Ferati: Wer sichert sich den Titel im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse? Gerade einmal neun Zähler trennten die beiden vor dem Saisonfinale in Misano, insgesamt 59 Punkte standen bei den letzten beiden Rennen noch zur Disposition. Ferati legte stark vor: Der 19-Jährige entschied das Qualifying für sich und verwies seinen Rivalen um 0,513 Sekunden auf den zweiten Startplatz. Auch im 15-Runden-Sprint liess der Youngster mit dem rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992 nichts anbrennen: Er überliess seinem Kontrahenten nur auf den ersten Metern kurz den Vortritt und fuhr dann einen klaren Sieg heraus, schnellste Rennrunde inklusive. Damit lautete die Ausgangsposition vor dem letzten und entscheidenden Sprintlauf: Aeberhard 279 Punkte, Ferati 277.
Bereits die erste Runde deutete einen Krimi an: Obwohl Ferati von der Pole-Position startete, übernahm zunächst Aeberhard die Führung. Diese Reihenfolge drehte der Förderpilot aber sofort wieder um, behielt seinen Verfolger allerdings stets im Nacken. Aber es sollte reichen: Im Ziel behauptete Ferati einen Vorsprung von 1,787 Sekunden und erhöhte seine Misano-Punkte-Ausbeute auf den Maximalwert 59. Damit sicherte er sich gleich in seinem Debütjahr im GT3 Cup den Meistertitel.
«An diesem Wochenende hat alles gepasst – vom Auto bis zum Team. Den Titel in meinem ersten Jahr zu holen, ist ein so schönes Gefühl. Ich bedanke mich bei allen, die mich unterstützt haben», freut sich Ferati. «In beiden Rennen habe ich zunächst den Start verhauen, das war ein Riesenstress. Ich wusste aber, was ich zu tun hatte. Am Ende konnten wir doch alle Punkte mitnehmen.»
Rang 3 im GT3-Cup ging an Gregor Burkard.
In der GT4 Clubsport-Gruppe hiessen die Sieger in der Klasse 10 für 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket (MR) Renzo Kressig und «Gioga». In der Klasse 11 für den Mittelmotor-Rennwagen ohne MR-Ausstattung fuhr der Porsche von Jens Richter und Andreas Greiling zweimal auf den ersten Platz. Philippe Menotti gewann mit seinem 911 GT3 R den ersten Lauf der Gruppe Open GT, im zweiten lag 911-GT3-Cup-Pilot Loïc Villiger vorn. Das abschliessende, zu keiner Meisterschaft mehr zählende Zweistunden-Langstrecken-Nachtrennen auf dem 4,226 Kilometer langen Adria-Kurs entschieden Patrick Dinkeldein und Profirennfahrer Marco Seefried am Steuer eines Porsche 911 GT3 R für sich. Rang 2 ging an Jasin Ferati und Alexander Fach, dem GT3 Cup-Titelgewinner der vergangenen beiden Jahre. Im Gleichmässigkeitswettbewerb der Porsche Drivers Competition setzte sich zuerst Marc Schöni und dann Virgil Keller durch.
Vier Schweizer standen am dritten und letzten Tag der Motorsport Games in Le Castellet noch im Einsatz. Für Dario Cabanelas, der für die Schweiz die erste Medaille hätte holen können, endete das Rennen leider schon nach wenigen Metern.
Dario Cabanelas war untröstlich. Der 16-Jährige aus Pully im Kanton Waadt hatte sich am Samstag als Dritter im Qualirace eine super Ausgangslage für das Finale am Sonntag geschaffen. Doch leider war für die junge Schweizer Nachwuchshoffnung schon nach wenigen hundert Metern Schluss. Der spanische Kontrahent fuhr ihm noch vor dem Einlenken in die erste Kurve hinten rechts aufs Rad. Cabanelas drehte sich mehrfach und musste mit einer kaputten Aufhängung aufgeben. «Ich hatte nicht den besten Start erwischt», sagt ein tief enttäuschter Cabanelas. «Aber ich hatte meine Position verteidigt und war mir sicher, dass ich als Dritter in die erste Kurve einlenken könne. Doch dann gab es plötzlich einen Schlag. Ich hätte so gerne eine Medaille für die Schweiz geholt!»
Auch OK-Junior-Pilot Elia Epifanio konnte in Le Castellet nicht den erhofften Erfolg einfahren. Im abschliessenden Finale über 26 Runden fiel der Kart-Pilot aus Würenlos (AG) beim Start ans Ende des Feldes, weil der Motor plötzlich nicht mehr lief. Zwar bekam Elia das Problem einigermassen in den Griff, «doch der Motor lief schon das ganze Wochenende nicht wirklich so, wie ich mir das vorgestellt habe, egal, was mir am Vergaser verstellt haben». Am Ende resultierte Platz 21.
Bei den Tourenwagen stellte Gabriel Lusquiños seinen Cupra TCR auf den neunten Startplatz. Im Rennen erwischte der Brasilianer mit Schweizer Wurzeln einen mässigen Start, holte sich die verloren gegangenen Positionen aber zurück, ehe er dann im Zweikampf mit Team Grossbritannein unsanft eingebremst wurde… «Dabei geriet der Motor in den Anti-Stall-Modus», sagt Lusquiños, «und ich bin auf P16 zurückgefallen. Danach konnte ich mich immerhin noch bis auf P12 vorarbeiten.»
Als letzter Schweizer war Yannick Mettler im GT-Sprint-Rennen an der Reihe. In einem hochkarätigen Feld mit Top-Fahrern wie Mirko Bortolotti, Dries Vanthoor, Luca Stolz und Tristan Vautier qualifizierte sich der Luzerner mit seinem Mercedes AMG GT3 von sps Automotive als Zehnter. Auf dieser Position beendete er schliesslich auch das Rennen. «Wir hatten zu wenig Topspeed», sagt Mettler. «und hinten zu viel Luftdruck. Es fühlte sich an, als hätte ich einen Bremsfallschirm am Auto. Mit den Änderungen, die wir nach dem Cup-Rennen vorgenommen haben, war ich aber ziemlich zufrieden.»
Die Schweiz hat am zweiten Tag der FIA Motorsport Games in drei Disziplinen «ihre Finals» absolviert. Zu einer Medaille hat es leider nicht gereicht. Für das Highlight sorgte Dario Cabanelas als Dritter im Qualirace der Formel 4.
Im GT Cup verpassten Dexter Müller und Yannick Mettler einen Podestplatz als Fünfte knapp. Müller, der den Startturn übernahm, musste sich gegen zahlreiche Profis wehren und übergab den Mercedes AMG GT3 von sps Automotive an zehnter Stelle. Mettler überholte danach sukzessive einen Gegner nach dem anderen, bis eine Safety-Car-Phase das Rennen kurz vor Schluss neutralisierte. «Das Rennen war eigentlich ganz gut», meinte Mettler. «Dexter war von P5 losgefahren und hat einen guten Job gemacht. Leider wurde er zum dritten Mal an diesem Wochenende kurz vor dem Fahrerwechsel umgedreht. Ich habe danach versucht, noch so viel Boden wie möglich gut zu machen. Wäre das Safety-Car etwas früher rausgekommen, hätte es vielleicht noch für einen Platz auf dem Podium gereicht.»
Eine gute Leistung zeigte auch Nicolas Maunoir. Der Driftkünstler hatte sich trotz technischen Problemen am ersten Tag für die Top 30 qualifiziert. Im ersten «Battle» bezwang Maunoir seinen Gegner aus Ungarn klar. Im Achtelfinale war dann leider Endstation gegen Litauen. «Mit dem ersten Versuch, dem Lead, war ich sehr zufrieden», sagt Maunoir. «Beim Chase hat der Litauer dann einmal etwas früh gebremst. Ich bin aufgelaufen und er ist danach mit Vollgas davongefahren. Schade. Aber ich bin zufrieden. Nach einer so langen Pause war das für mich ein guter Wettbewerb.»
Für Simracer Thomas Schmid endete das Abenteuer in Le Castellet im Halbfinale. Schmid hätte Zehnter werden müssen, um ins Finale einzuziehen, verpasste dieses Ziel aber als 15. «Mich hat auf den ersten Metern ein Gegner rausgeschoben», erzählt Schmid. «Er hat dafür zwar eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen, aber mein Auto war danach wegen eines Schadens auf der Geraden noch langsamer als sonst.» Bereits gestern hatte der St.Galler zu Protokoll gegeben, dass die Wahl des Autos wohl nicht ideal gewesen wäre. «Der BMW war nicht wirklich top – vor allem in Sachen Topspeed.» Das sieht man auch am Ergebnis. Von den Top 10 fuhren acht Fahrer auf McLaren…
Einen schwierigen Tag erlebte Kartfahrer Elia Epifanio. Im ersten Quali-Race schied er nach einem Dreher kurz vor Rennende aus. Im zweiten Durchgang verpasste er die Top 20 knapp. «Wir haben vor dem zweiten Heat die Bremsen getauscht», sagt Epifanio. «Die waren der Grund, warum ich mich ersten Turn gedreht habe. Danach ging es etwas besser. Aber ich habe immer noch zu wenig Grip. Ich hoffe, dass ich mich morgen nochmals steigern kann.»
Bei den Tourenwagen zog Gabriel Lusquiños den zehnten Startplatz an Land. Der 28-jährige Brasilianer mit Schweizer Wurzeln kämpfte im Qualifying mit den Reifen. «Ich bekam sie nicht auf die gewünschte Temperatur», sagt Lusquiños. «Und dann waren da noch die Track Limits. Hätte ich meine besten Sektoren in eine Runde packen können, wäre ich Sechster geworden. Mit meiner Leistung und der Verbesserung am Auto bin ich eigentlich zufrieden. Mit dem Resultat weniger.»
Für das Highlight des Tages sorgte Dario Cabanelas. Gestern noch unzufrieden mit sich und dem Auto fuhr der Waadtländer im Quali-Race auf den sensationellen dritten Platz. Nur der Italiener Andrea Antonelli und der Portugiese Manuel Espirito Santo waren schneller als Cabanelas. «Ich hatte einen guten Start und bin danach auf Platz 3 vorgestossen», erzählt der von Platz 7 gestartete Cabanelas. «Der Spanier hat mich fast rausgedrückt. Aber es ist gerade nochmals gutgegangen. Die Lenkung war zwar etwas krumm, aber das hat mich nicht grossartig behindert.»
Die FIA Motorsport Games in Le Castellet haben heute Freitag so richtig Fahrt aufgenommen. Nicht alle Schweizer Teilnehmer waren mit ihren Leistungen zufrieden.
Den bisher grössten Erfolg feierte Simracer Thomas Schmid. Der St.Galler hat sich als Sechster in seiner Gruppe problemlos für das Halbfinale qualifiziert und war damit bester Nicht-McLaren-Fahrer. «Wir hatten ein paar gute und sehr faire Battles», sagt Schmid. «Auf die Spitze fehlt mir rund eine Sekunde, aber davon bin ich ausgegangen. Ausserdem war der BMW nicht die perfekte Wahl. Aber ich bin dennoch mit dem bisher Erreichten zufrieden.» Am Samstagmorgen hat Schmid nochmals ein freies Training (um 10 Uhr), das Halbfinale findet dann um 13.15 Uhr. Kommt der Schweizer Simracing-Meister von 2020/2021 in seiner Gruppe unter die Top 10 steht er im Finale. Dieses geht ab 17.35 Uhr über die Bühne.
Auch Yannik Mettler und Dexter Müller absolvierten heute bereits ihr erstes Rennen. Das Mercedes-AMG-GT3-Duo belegte im Quali-Race Platz 7 (Sieger Deutschland). Morgen Samstag startet das Duo von Startplatz 5 zum zweiten Quali-Race. Das Hauptrennen im GT Cup beginnt um 14.15 Uhr. Die Startreihenfolge ergibt sich aus den Ergebnissen der beiden Quali-Heats.
Für Dario Cabanelas endete der erste Arbeitstag in der stark besetzten Formel 4 mit den Trainingsergebnissen 7 und 11. Cabanelas fehlten im zweiten Training 1,4 Sekunden auf den Italiener Andrea Antonelli. Der junge Mann aus Pully (VD) ist mit seiner bisherigen Leistung noch nicht zufrieden. «Ich weiss nicht genau, woran es liegt, aber ich kann mit dem Auto irgendwie nicht ans Limit gehen. Ich muss das jetzt nochmals mit meinem Ingenieur anschauen, damit wir morgen Samstag um 10 Uhr im Qualifying besser dastehen.»
Erst eine Trainingseinheit hat Gabriele Lusquiños absolviert. Der in Rio de Janeiro geborene und in São Paulo wohnhafte TCR-Fahrer mit Schweizer Wurzeln hat sich als Fünfter sehr gut aus der Affäre gezogen. Auf TCR-Urgestein Tom Coronel aus den Niederlanden verlor Lusquiños lediglich eine halbe Sekunde. «Für den Anfang lief es sehr gut», meint Lusquiños. «Und ich weiss genau, in welchen Kurven ich noch Zeit gutmachen kann.»
Mit technischen Problemen fing der Arbeitstag für Nicolas Maunoir an. Der Genfer Driftkünstler musste am frühen Morgen das Benzinrelais tauschen. Im ersten Trainingslauf übertrieb er es in der ersten Kurve und drehte sich beinahe. Am Nachmittag war er im Quali im ersten Durchgang mit 72 von 100 möglichen Punkten 20. «Danach hatten wir leider einen technischen Defekt. Ich weiss noch nicht, ob es das Differenzial oder die Antriebswelle ist.»
Für das Schweizer Aushängeschild in der Disziplin Karting Junior Elia Epifanio endete der erste Tag durchzogen. «Es ist nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe», sagt Epifanio. «Ich habe die Bremspunkte nicht immer perfekt getroffen. Dann hatten wir auch noch ein Problem mit dem Vergaser. Aber ich probiere es morgen besser zu machen.»
Heute Abend findet in Marseille (F) die Eröffnungsfeier zu den FIA Motorsport Games statt. Am Start ist auch eine Schweizer Delegation mit sieben Rennfahrern.
Von Donnerstag bis Sonntag finden in und um Le Castellet (F) die zweiten FIA Motorsport Games (nach Rom 2019) statt. Den Auftakt zu den viertägigen Spielen macht heute Abend die Eröffnungsfeier im Mucem, dem Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers, im Alten Hafen von Marseille.
Am Start ist auch eine siebenköpfige Schweizer Delegation – angeführt von Team-Kapitänin Chiara Gaffuri. In sechs Disziplinen kämpfen Schweizer Rennfahrer um Gold, Silber und Bronze. Die meisten von ihnen sind ab Donnerstag, 27. Oktober, in freien Trainings und Qualifyings im Einsatz.
Um Medaillen geht es für die Schweizer Athleten ab Samstagnachmittag. Der erste Schweizer, der Edelmetall holen kann, ist Nicolas Maunoir im Drift-Wettbewerb (ab 13.45 Uhr). Um 14.15 Uhr starten dann Yannick Mettler und Dexter Müller im GT Cup zu ihrem Rennen. Auch bei Simracer Thomas Schmid geht es am Samstag um alles oder nichts. Kommt der St.Galler ins Finale, wird er ab 17.45 Uhr seine virtuellen Runden drehen.
Am Sonntag, 30. Oktober, findet um 11.30 Uhr dann das Formel-4-Rennen statt. Dort kann das Schweizer Aushängeschild Dario Cabanelas nicht nur eine Medaille holen, dem Sieger winkt auch ein Preisgeld von 10'000 Euro. Der Schweizer Kartfahrer Elia Epifanio steht dann um 12.30 Uhr (nach drei Qualifying-Heats) in seiner Disziplin hoffentlich auf der Pole-Position fürs Finale. Die beiden letzten Rennen mit Schweizer Beteiligung gehen um 14.30 (TCR mit Gabriel Lusquiños) und 15.50 Uhr (GT Sprint Cup mit Yannick Mettler) über die Bühne.
Auto Sport Schweiz drückt allen Teilnehmern die Daumen und wird über die gängigen Kanäle von den Motorsport Games berichten.
Weitere Informationen bietet auch die Internetseite www.fiamotorsportgames.com
Raffaele Marciello hat in dieser Saison schon zahlreiche Siege und Meisterschaften im GT3-Sport errungen. Mit dem am Wochenende gewonnenen Titel im ADAC GT Masters setzt der Tessiner einem kaum mehr zu toppenden Jahr die Krone auf.
Raffaele Marciello ist «Mister GT3» 2022! Der in Zürich geborene und im Tessin wohnhafte Mercedes-Werksfahrer hat nicht nur in der GT World Challenge zwei Titel und den prestigeträchtigen Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps abgeräumt, der 27-Jährige aus Breganzona hat am Wochenende mit Rang 5 beim Finale in Hockenheim auch den Titel im ADAC GT Masters gewonnen und damit nach seinen Langstreckenerfolgen auch eine der wichtigsten Sprintserien in Europa.
Marciello, den alle im Fahrerlager nur «Lello» nennen, ist ein Charakterkopf, der kein Blatt vor den Mund nimmt und unverblümt seine Meinung sagt. Das zeigte sich auch im Nationenwechsel vor Saisonbeginn: Fuhr er bisher für Italien, startet er nun mit Schweizer Lizenz. «Meine Familie stammt aus Italien und ich fühle mich eigentlich als Italiener. Die italienische Motorsport Föderation hat mir viel Unterstützung zugesagt, doch nichts ist passiert. Ich brauche keinen Support, aber wenn man etwas verspricht, muss man das auch halten. Da ich in der Schweiz wohne, war es dann nur logisch, unter Schweizer Flagge anzutreten.»
Den Traum von der Formel 1 hat er längst abgehakt. Bei Ferrari (und Sauber) stand er einst mit einem Fuss in der Türe. Doch 2015 wurde die Mitgliedschaft in der Ferrari Driver Academy nicht mehr verlängert. «Als Kind habe ich davon geträumt, eines Tages Formel-1-Rennfahrer zu sein. Aber mein Weg verlief in eine andere Richtung. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich im GT-Sport so viel Spass habe. Und in meinen wildesten Träumen hätte ich mir nie ausmalen können, dass ich 2022 so erfolgreich bin. Wir haben fast alles gewonnen. Aber es gibt immer noch ein paar Rennen, die uns fehlen…»
Was der frisch gebackene Champion in der nächsten Saison genau machen wird, weiss er noch nicht. Er geht aber davon aus, dass sie so aussieht wie in diesem Jahr. Inklusive eines weiteren Starts im ADAC GT Masters, um den Titel zu verteidigen. Sicher ist nur: «Ich werde auch in Zukunft das tun, was ich in meiner Karriere schon immer getan habe: Ich will so viele Rennen wie möglich gewinnen», sagt «Lello».
Auto Sport Schweiz gratuliert aber nicht nur Marciello zum Titel, auch die Team-Wertung ging in die Schweiz. Genauer gesagt nach Safenwil zu Emil Frey Racing! Und das auf Anhieb.
«Als wir nach Hockenheim kamen, wussten wir, dass es nicht leicht werden würde», sagt Technikchef Jürg Flach. «Wir hatten Punktegleichstand, wussten jedoch von der GTWC, dass wir ein gutes Auto haben. Alle unsere Fahrzeuge konnten eine gute Performance zeigen. Am Ende hatten alle drei Crews eine gute Ausgangsposition und wir sind gestern vor den anderen ins Ziel gekommen. Dadurch konnten wir das zweite Rennen mit sieben Punkten Vorsprung beginnen. Von da an mussten wir nur noch die Konkurrenz in Schach halten. Ich bin sehr glücklich über den Titel, denn es ist das erste Mal für Lamborghini, dass sie den Titel gewonnen haben und deshalb bin ich sehr, sehr stolz. Danke an das gesamte Team für diese hervorragende Leistung.»
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 6: Yannick Mettler (32) und Dexter Müller (34), GT-Cup/GT Sprint.
Yannick Mettler (32) und Dexter Müller (34) sind in Le Castellet die Schweizer Aushängeschilder im GT-Sport. Mettler wird beide Disziplinen absolvieren: den Sprint und das Cup-Rennen. Müller nur den Cup-Wettbewerb. Die beiden bestreiten 2022 auf einem Mercedes AMG GT3 von SPS automotive das GT Open. Der Krienser Yannick Mettler, der einst in der deutschen Formel 3 fuhr, zählt seit Jahren zu den besten Langstreckenpiloten der Schweiz. Der Zürcher Dexter Müller hat 2019 im Rennsport an der Seite von Mettler im Michelin Le Mans Cup debütiert.
Was erhoffst ihr euch von eurer Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Yannick Mettler/Dexter Müller:
Da der Event noch relativ neu ist, sind wir sehr gespannt, was uns erwartet. Wir erhoffen uns natürlich ein gutes Resultat, aber auch, dass wir mit unseren Landes-Genossen einen tollen und vielseitigen Event erleben dürfen.
Was bedeutet es euch, dass ihr die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten dürft?
Die Disziplin GT hat innerhalb der FIA Motorsport Games seit Beginn eine besondere Bedeutung. Wir sind daher natürlich sehr stolz, die Schweiz in dieser Disziplin vertreten zu dürfen.
Habt ihr euch schon schlau gemacht, wer eure Gegner sind?
Ein bisschen, ja. So wie es bisher aussieht, scheint es ein sehr hochkaratiges Pro/Am Fahrerfeld zu werden. Wieviele Autos am Ende am Start sein werden, wissen wir derzeit aber noch nicht.
Wie seid ihr auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Unser Team SPS performance setzt auch ein Auto für Deutschland ein und war daher schon länger mit dem Veranstalter in Kontakt. Nach unserem dritten Podium am Red Bull Ring kam dann der Hinweis, dass wir eventuell für die Schweiz starten könnten.
Wie bereitet ihr euch auf die FIA Motorsport Games vor?
Wir waren bereits zwei Tage testen, um uns an die Pirelli-Reifen zu gewöhnen, die bei der Veranstaltung gefahren werden. Ansonsten sollten wir nach der aktuellen GT Open Saison eigentlich gut in Schuss sein!
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 5: Thomas Schmid (27), E-sports.
Eine bereits in Rom vor drei Jahren hart umstrittene Klasse ist die E-Sports-Kategorie. In dieser fährt der St.Galler Thomas Schmid. Schmid ist amtierende Schweizer Simracing-Meister, hat aber auch Erfahrung im «real racing». Der Ostschweizer war 2018 Junioren-Champion in der Schweizer Rallye- und der Schweizer Berg-Meisterschaft. Ausserdem zählt er in der Formula Student zu den besten Fahrern seines Fachs.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Thomas Schmid: Ich habe keine grossen Erwartungen und werde einfach mein Bestes geben. Leider bin ich auf Assetto Corsa Competizione kein grosser Spezialist und kenne da nicht alle Tricks und Kniffe, um auf dieser Simulation richtig schnell zu sein. Deshalb werde ich einfach schauen, was rausspringt und auch versuchen das Event zu geniessen.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Das macht einem schon stolz und ist eine grosse Ehre, die Schweiz vertreten zu dürfen. Ich freue mich darauf!
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Nein, ehrlich gesagt habe ich noch keinen Plan, gegen wen ich antreten muss. Nasenbohrer werden es sicherlich nicht sein.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Durch die Swiss Simracing Series, da der Gewinner ja anschliessend die Schweiz vertreten darf. Das war natürlich noch eine kleine Extramotivation in der letzten Saison.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich trainiere einfach so gut es geht und werde vor allem auf die Konstanz achten. Leider bin ich bis jetzt noch nicht gross dazugekommen ausgiebig zu trainieren. Da habe ich noch Nachholbedarf.
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bleibt, was die Kategorien betrifft, 2023 unverändert. Das heisst: Die neue Kategorie OK-N wird vorläufig (noch) nicht aufgenommen.
Das WMSC der FIA hat diesen Sommer die Einführung einer neuen Kart-Kategorie namens OK-N, ab der Saison 2023 und mit nationaler Ausrichtung, genehmigt. Basierend auf den aktuellen OK-Motoren soll die neue Kategorie in vielen Ländern erschwinglich werden. Die Kategorie richtet sich an Fahrer ab 15 Jahren. Die Leistung der Motoren liegt zwischen den bereits existierenden Kategorien OK-Senior und der IAME X30.
Die neue Kategorie ist für Länder gedacht, in welchen aktuell keine nationalen Meisterschaften ausgetragen werden. Somit ist die Schweiz nicht direkt angesprochen.
Das Komitee Karting hat die Einführung der Kategorie OK-N in der Schweizer Kart-Meisterschaft trotzdem geprüft, ist sich aber einig, dass die neue Kategorie für die Saison 2023 noch nicht aufgenommen wird. Man möchte den Verlauf in den Nachbarländern verfolgen und Erfahrungsberichte abwarten. Eine Einführung der Kategorie OK-N ist also für zukünftige Jahre nicht ausgeschlossen. Für die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2023 werden die bestehenden Kategorien zugelassen: Super Mini, OK Junior, IAME X30 Challenge Switzerland, OK Senior und KZ2.
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 4: Gabriel Lusquiños (28), TCR.
Bei den Tourenwagen, in der Kategorie TCR, setzt die Schweiz auf Seat-Cupra-Pilot Gabriel Müller Agrelo Luisquiños. Der brasilianisch-schweizerische Doppelbürger kam in Rio de Janeiro zur Welt und bestreitet in diesem Jahr die südamerikanische TCR-Meisterschaft. Müllers Eltern stammen aus Spanien (Vater) und der Schweiz (Mutter). Wie Epifanio und Cabanelas hat auch er seine Sporen im Kartsport abverdient.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Gabriel Lusquiños:
Zunächst einmal ist es eine grosse Ehre, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen, und ich hoffe, dass ich das Beste daraus machen kann. Ich denke, dass jedes Ergebnis das Ergebnis harter Arbeit ist.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Ich bin sehr dankbar. Auch wenn ich in Brasilien lebe, hat die Schweiz in meinem Leben immer eine grosse Rolle gespielt: von meiner Ausbildung in einer Schweizer Schule über die Kultur bis hin zu meinen Familienreisen in die Schweiz. Es wird mir eine Ehre sein, die Schweiz zu vertreten. Und ich denke dabei oft an meinen Grossvater, der aus Bremgarten (AG) stammt und dann nach Brasilien auswanderte.
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Ja, das habe ich. Und wir werden ein starkes Starterfeld bei dieser Veranstaltung haben. Ich denke, dass die Liste der Namen noch weiter wachsen wird, aber es ist schön zu sehen, dass Fahrer aus allen Ecken der Welt bereits bestätigt sind. Gegen einige von ihnen bin ich bereits Rennen gefahren.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Ich hatte schon bei der ersten Ausgabe der FIA Motorsport Games Freunde, die dort Rennen fuhren. Ich glaube, alle waren gespannt auf das Comeback der Veranstaltung in diesem Jahr, und ich muss gestehen, dass die Möglichkeit, die Schweiz bei der diesjährigen Ausgabe zu vertreten, ein Glücksfall für mich ist.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich habe bereits vor meiner Ankunft in Frankreich viele Stunden im Simulator verbracht. Diese Woche habe ich in Paul Ricard die Gelegenheit gehabt, das Auto von Volcano Motorsport zu testen. Da ich gerade meine reguläre Saison in der TCR-Südamerika-Meisterschaft beendet habe, hat sich meine übliche Vorbereitung nicht sehr verändert. Ich bin bereit und heiss auf das Rennen.
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 3: Dario Cabanelas (16), Formel 4.
In der Kategorie Formel 4 wird die Schweiz von Dario Cabanelas vertreten. Der Nachwuchsrennfahrer aus Pully im Kanton Waadt war 2020 Dritter bei den OK Junioren in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. 2021 wechselte Cabanelas in den Automobilrennsport und belegte in der französischen Formel-4-Meisterschaft den achten Rang. Auch in diesem Jahr fuhr der Westschweizer in Frankreich Formel 4. Zwei Mal stand er in dieser Saison auf dem Podium. In der Endabrechnung wurde er Neunter.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Dario Cabanelas: In erster Linie gehe ich hin, um zu gewinnen. Ausserdem hoffe ich, dass ich nach diesem Rennen mehr Aufmerksamkeit bekomme.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Es macht mich sehr stolz, als Schweizer an einem solchen Anlass teilzunehmen und unsere Flagge in der ganzen Welt zu zeigen.
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Ja, ich kenne einige. Und die, die ich noch nicht kenne, habe ich mir angeschaut, um zu wissen, wie sie bisher abgeschnitten haben. Ich freue mich aber auch auf die anderen Fahrer, die noch nicht bestätigt sind.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Ich habe erst dieses Jahr von diesem Anlass erfahren. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda und durch das Internet.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich bin schon auf dem Circuit Paul Ricard gefahren. Ich habe Onboard-Aufnahmen und meine Daten, ich bin also gut vorbereitet. Die einzige Unbekannte ist das Auto. Bei den FIA Motorsport Games fahren wir ein Formel-4-Auto von KCMG. In der französischen Meisterschaft haben wir ein Mygale-Chassis. Aber ich werde mich sicher rasch daran gewöhnen. Ausserdem kenne ich ja die Pirelli-Reifen gut. Natürlich achte ich auch darauf, körperlich und mental gut vorbereitet zu sein, um an diesem Wochenende mein Bestes zu geben.
Die 62. Rallye du Valais war an Spannung kaum zu überbieten. Am Ende setzte sich Vorjahresmeister Mike Coppens erfolgreich durch und feierte verdient seinen zweiten Heimsieg.
Ganz so knapp wie 2021 war der Ausgang der 62. Ausgabe der Rallye International du Valais nicht. Vor einem Jahr trennten den Sieger Mike Coppens nur 4,4 Sekunden vom Zweitplatzierten Michaël Burri. Diesmal – die Reihenfolge war dieselbe – waren es 16 Sekunden. Dennoch war die traditionsreiche Rallye in den Walliser Bergen an Spannung kaum zu überbieten. Allein am ersten Tag wechselte die Führung vier Mal zwischen vier verschiedenen Fahrern. Am Ende des Tages lag Jonathan Michellod 0,5 Sekunden vor dem WRC-erprobten Freddy Loix!
Am zweiten Tag ging es im ähnlichen Stil weiter, wobei nach einem kurzen Führungsintermezzo von Burri (auf Hyundai i20) Lokalmatador Michellod (auf Skoda Fabia) das Zepter ab der achten WP übernahm. Als Führender ging der junge Walliser mit Beifahrer Stéphane Fellay in die letzte Prüfung von La Crêta nach Mâche. Nach einem Kilometer touchierte er eine Betonbegrenzung. Das Ergebnis war ein kaputter Reifen. Statt den ersten Heimsieg zu feiern, rutschte Michellod auf den vierten Schlussrang insgesamt und den zweiten in der Schweizer Meisterschaftswertung ab.
«So etwas kann passieren», sagt Michellod. «Aber es ist natürlich sehr, sehr ärgerlich. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir vorne mithalten können. Unterm Strich war es eine gute Rallye. Leider hat das Resultat am Ende nicht gestimmt.» Ein kleiner Trost für Michellod ist der zweite Schlussrang in der Rallye-SM 2022. Dort hat er sich mit 157:154 Punkten knapp gegen Coppens durchgesetzt.
Für Coppens spielte der zweite oder dritte Meisterschaftsrang schon vor der Rallye keine Rolle. «Das ist mir egal», meint der 43-Jährige Skoda-Pilot aus Verbier. «Es zählt nur der Titel. Und den konnten wir nicht verteidigen.» Der zweite Sieg bei seiner Heimrallye sicherte sich Coppens mit Bravour. «Am ersten Tag hatten wir noch ein paar Problemchen», sagt der Vorjahresmeister, der diesmal auf die Navigationskünste von Christophe Roux vertraute. «Aber die sind nicht der Rede wert. Wir haben bis zum Schluss angegriffen und uns am Ende unseren zweiten Sieg bei der RIV nach 2021 gesichert.»
Neben Coppens standen am Samstagabend im neuen Servicepark in Saillon Burri (als Zweiter) und Loix (als Dritter) auf dem Podium. Weil Burri mit französischer Lizenz fährt und Loix als belgischer Gastfahrer keine Punkt für die SM-Wertung erhalten, sicherte sich Jonathan Hirschi hinter Coppens und Michellod den dritten Rang im Schweizer Klassement. Hirschi lag am ersten Tag nach zwei Prüfungen noch vorne, fiel dann aber durch zwei Reifenschäden zwischenzeitlich auf Rang 29 ab. Die Aufholjagd des bereits als Meister 2022 feststehenden Neuenburger kam in der sechsten WP durch einen weiteren Plattfuss noch einmal ins Stocken. Im Ziel lag Hirschi 4:24 min hinter Sieger Coppens. Aber immerhin noch 1:16 min vor Sergio Pinto, der einmal mehr in seiner Alpine A110 RGT «Best of the Rest» war.
Längst entschieden war vor der Rallye du Valais die Junior-Meisterschaft. Für den neuen Champion Guillaume Girolamo (25) war das aber kein Grund, den rechten Fuss zu lupfen. Der Walliser fuhr in elf der zwölf Prüfungen Bestzeit und gewann seine Klasse souverän vor Yoan Löeffler. Gleichzeitig sicherte sich Girolamo nicht nur den Sieg in der Clio Trophy Swiss – vor Löeffler und Cédric Moulin – er fing im Finale auch noch den bis dato Führenden Ismaël Vuistiner ab, der in WP8 nach einem Unfall aufgeben musste.
Viel Unterhaltung bot auch das Dutzend Akteure in der Michelin Trophée Alps 2WD. Nach dem ersten Tag führte Michaël Droz mit Beifahrerin Sarah Lattion. Doch Aurélien Devanthéry/Gaël Delasoie liessen nicht locker und jagten den Leadern in der vorletzten WP die Führung ab. Platz 3 ging an Nicolas Lattion. Den Titel sicherte sich der Franzose Emeric Rey. In der Open-Klasse stand Sergio Pinto schon vor dem Finale im Wallis als Meister fest.
Unerwartet spannend war auch die Entscheidung im Schweizer Rallye-Pokal. Philippe Broussoux lag vor der RIV mit 26 Vorsprung komfortabel in Führung. Eine defekte Antriebswelle in WP2 warf den Waadtländer Renault-Clio-Piloten aber ans Ende des Feldes zurück. Weil aber Verfolger Alexandre Cruz kurz darauf verunfallte, fuhr Broussoux den Titel dennoch nach Hause. Der Sieg ging an Laurent Bérard auf einem Honda Civic. Platz 2 in der Meisterschaft sicherte sich Claude Aebi (Renault Clio). Dritter wurde Laurent Rossi (Peugeot 206).
Richtig Nerven aufreibend war das Finale für die TeilnehmerInnen des historischen Rallye-Championnats. Zwar lag Altmeister Florian Gonon mit seinem Ford Escort von der ersten bis zur letzten Prüfung vorne, doch um den VHC-Titel zu holen, durfte aus Sicht von Gonon der bis dato Führende Eddy Bérard nicht Zweiter werden. Der BMW-M3-Pilot liess sich aber nicht aus der Ruhe bringen und beendete die 5. Ausgabe der «RIV historique» auf eben diesem zweiten Rang. Damit setzte er sich in der Endabrechnung mit 141:140 Punkten gegen Gonon durch. Platz 3 ging an Vorjahresmeister Guy Trolliet auf Porsche 911.
Weitere Informationen zur Rallye du Valais gibt es unter www.riv.ch
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 2: Elia Epifanio (13), Karting Sprint jr.
Elia Epifanio ist bei den FIA Motorsport Games unser Vertreter in der Disziplin Kart Sprint Junior. Epifanio stammt aus Würenlos (AG) und hat in diesem Jahr die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bei den OK Junioren bestritten. In einem sehr engen und hart umkämpften Finale war Epifanio (Spitzname «Puppolo») der neuen Meisterin Chiara Bättig knapp unterlegen. Wie schon im Vorjahr bei den Super Minis belegte Elia am Ende den zweiten Schlussrang.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Elia Epifanio: Ich hoffe, dass ich ein gutes Ergebnis nach Hause fahren kann. Natürlich bin ich gespannt auf den ganzen Anlass, da es sich auf Grund der vielen verschiedenen Disziplinen um etwas Einmaliges handelt und ich sehr viele Piloten kennenlernen werde.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Es macht mich sehr stolz, umso mehr, weil ich der einzige Schweizer Vertreter in der Kategorie Kart bin.
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Das ist immer das Erste, was ich vor einem Rennen mache. Und bei gewöhnlichen Rennen gibt es auch immer eine Entrylist, die veröffentlich wird. Bei den FIA Motorsport Games ist es im Vorfeld nicht so einfach, herauszufinden, gegen wen man fährt. Aber über Social Media habe ich schon von einigen Teilnehmern gehört. Und einige davon kenne ich bereits von anderen Rennen.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Ich bin über motorsport.ch darauf aufmerksam geworden, als meine Mutter mir den Bericht gezeigt hat. Es hat sich für mich sofort spannend angehört und ich wollte unbedingt teilnehmen.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich bin am vergangenen Samstag mit meiner Familie direkt nach dem Finallauf der Schweizer Kartmeisterschaft nach Marseille gereist, um die Piste in Le Castellet kennenzulernen. Die Strecke gefällt mir sehr gut, ich habe mich umgehend wohl gefühlt. Es waren auch andere Fahrer, welche in meiner Kategorie starten, am Trainieren. Das war gut. Denn so konnte ich mich direkt mit ihnen messen.
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 1: Nicolas Maunoir (32), Drifting.
2019 hat Yves Meyer die Schweiz in Rom noch bei den Drift-Wettbewerben vertreten. Diesmal ist der Drift-Spezialist aus der Innerschweiz als Coach dabei. Dafür wird in Le Castellet Nicolas Maunoir mit seinem Nissan S15 auf Medaillenjagd gehen. Maunoir gehört wie Meyer zu den besten Driftern der Schweiz – nur trat der Genfer längere Zeit nicht mehr gross in Erscheinung. 2017 war er Gesamtdritter der Drift Kings of Europe Series.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Nicolas Maunoir:
Mein Ziel ist es, für die Schweiz eine Goldmedaille zu gewinnen.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Es ist eine Ehre für mich, dass ich die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darf. Und ich freue ich sehr darauf. Es ist schon ein paar Jahre her (2017/2018), da hatte ich die Gelegenheit, vor Schweizer Publikum zwei Drift-Wettbewerbe zu gewinnen. Daran erinnere ich mich immer wieder gerne zurück. Und es ist sicher auch ein Grund, warum ich bei den FIA Motorsport Games mitmache.
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Ja, wenn ich die Liste der eingeschriebenen Teilnehmer durchgehe, so entdecke ich einige Fahrer, gegen die ich schon angetreten bin.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Es ist ein grosses und bekanntes Motorsport-Event. Ausserdem hat mein Freund Dmitriy Illyuk aus der Ukraine die letzte Ausgabe in Rom 2019 gewonnen.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Leider konnte ich in diesem Jahr keine anderen Drift-Wettbewerbe bestreiten, aber ich konnte im Eventcenter Seelisberg trainieren. Wir haben gute Einstellungen am Auto vorgenommen und ich konnte mich mit einem der Teilnehmer der FIA Motorsport Games 2022 und meinem Teamkollegen, der dieses Jahr bei den Formula Drifts fährt, messen.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht am Wochenende (Freitag/Samstag) mit der 62. Ausgabe der Rallye du Valais zu Ende. Mit Jonathan Hirschi steht der Meister 2022 schon fest. An Spannung mangelt es trotzdem nicht.
Die Rallye du Valais schlägt am kommenden Wochenende (14./15. Oktober) eine neues Kapitel auf. Die 62. Ausgabe markiert einen «Neuanfang». Mit einer neuen Organisation, einem neuen Servicepark in Saillon-les-Bains, einem gestrafften Programm und einem spannenden Mix aus neuen und altbewährten Prüfungen wird die bekannteste Rallye in unserem Land ganz bestimmt für Furore sorgen. Auch wenn die Meisterschaft vor knapp zehn Tagen im Tessin bereits entschieden wurde, hat Jonathan Hirschi mit der Startnummer 1 für den frischgebackenen Schweizer Meister nur ein Ziel: Er will seine herausragende Saison mit einem weiteren Sieg krönen. «Ich freue mich sehr auf die RIV», sagt der Neuenburger. «Die Tatsache, dass wir den Titel bereits im Tessin gewinnen konnten, lässt uns etwas entspannter an die Sache herangehen. Aber wir wollen natürlich trotzdem unser Bestes geben. Und für meinen Walliser Beifahrer Michaël Volluz wäre ein Heimsieg natürlich besonders schön.»
Ein einfaches Unterfangen wird das für das VW-Polo-Duo Hirschi/Volluz nicht. Vorjahressieger Mike Coppens mit Co-Pilot Christophe Roux sowie Chablais-Gewinner Jonathan Michellod mit seinem Beifahrer Stéphane Fellay werden als Einheimische alles unternehmen, um Hirschi auf Walliser Boden zu schlagen. Ausserdem geht es bei beiden noch um den Vizetitel. Michellod hat vor dem Finale acht Punkte Vorsprung auf seinen Skoda-Markenkollegen aus Verbier. Beiden droht noch ein Streichresultat. Wobei Michellod einen sechsten Platz im Tessin (15 Punkte) und Coppens einen sechsten Platz bei der Rallye du Chablais (17 Punkte) als schlechtestes Ergebnis mit sich herumtragen. Die Rechnung ist deshalb relativ einfach: Kommt Michellod vor Coppens ins Ziel, ist er Vizemeister. Ist Coppens schneller, ist Michellod gut bedient, wenn er direkt hinter ihm ins Ziel kommt.
Dass wie bei der Rally del Ticino ein «Gaststarter» dazwischenfunkt, ist bei der RIV eher unwahrscheinlich. Zwar steht mit Michaël Burri der Vorjahreszweite in einem Hyundai i20 Rally2 am Start, der durchaus Chancen auf einen Platz ganz oben auf dem Podium hat. Doch Burri fährt unter französischer Flagge und ist daher für die Schweizer Meisterschaft nicht punkteberechtigt. Gleiches gilt für Freddy Loix. Der 51-jährige Belgier, der dieses Jahr schon an vier WM-Läufen teilgenommen und bei seiner letzten Teilnahme im Wallis 2008 auch gewonnen hat, fährt «ausser Konkurrenz».
Wieder am Start sind auch Cédric Althaus (Skoda Fabia) und Steeves Schneeberger (Ford Fiesta), der kürzlich bei der Rallye Régional du Pays de Montbéliard in Frankreich wegen eines Kupplungsdefekts knapp am Sieg vorbeigeschrammt ist.
Schon länger entschieden ist die Junior-SM. Da hat der Walliser Guillaume Girolamo den Titel seit der Rallye Mt.Blanc-Morzine in der Tasche. Um auch Meister in der Clio Trophy Swiss zu werden, muss der 25-Jährige aus Haute-Nendaz bei seiner Heimrallye noch kräftig angasen. Dort liegen nämlich Ismaël Vuistiner und Beifahrerin Florine Kummer nach vier von fünf Wettbewerben mit 103:93 Punkten in Führung. Für Girolamo wird es keine leichte Aufgabe werden. Kommt erschwerend dazu, dass er die neun Punkte, die er im Tessin einfuhr, während Vuistiner pausierte, aufgrund der Regel mit den Streichresultaten noch verlieren wird.
In der Michelin Trophée Alps 2WD wird die Titelvergabe auf ein rein französisches Duell zwischen Thomas Battaglia (63,2 Punkte) und Emeric Rey (54 Punkte) hinauslaufen. Mit den zwei Wallisern Aurélien Devanthéry und Nicolas Lathion stehen zwei Fahrer am Start, die den französischen Zweikampf jedoch erheblich stören könnten. Der Sieger in der Open-Wertung der Michelin Trophée Alps steht mit Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT bereits fest.
Im Schweizer Rallye-Pokal hält der Waadtländer Philippe Broussoux die besten Karten in den Händen. Sein Vorsprung auf die Verfolger Alexandre Cruz und Olivier Ramel (alle Renault Clio) beträgt 26 respektive 31 Punkte.
Spannend wird es auf jeden Fall in der historischen Klasse, der VHC. Dort führt Eddy Bérard auf BMW M3 mit 102 Zählern. Weil er bereits drei Ergebnisse in der laufenden Saison eingefahren hat, wird er ein Ergebnis streichen müssen. Das erhöht die Chancen seiner Verfolger, die bisher erst zwei Resultate vorzuweisen haben. Zu denen gehören Altmeister Florian Gonon (Ford Escort, 91 Punkte), Guy Trolliet (Porsche 911, 68 Punkte) und Erwin Keller (BMW M3, 62 Punkte). Bei maximal 49 zu vergebenen Punkten ersparen wir uns die Rechnerei und freuen uns ganz einfach auf einen tollen Vierkampf mit Autos aus vergangenen Rallye-Tagen.
Los geht die Rallye du Valais am Freitagmorgen um 8.50 Uhr mit der ersten von zwölf Prüfungen (Zielort Champex-Lac). Insgesamt müssen 173,94 (gewertete) Kilometer zurückgelegt werden.
Weitere Informationen zur Rallye du Valais gibt es auf der Internetseite www.riv.ch. Zeitplan und Startliste sind angehängt.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais
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