Am Freitag, 4. April, beginnt im Jura die neue Saison zur Schweizer Rallye-Meisterschaft. Neben Vorjahressieger Sascha Althaus und Ex-Meister Mike Coppens gelten die neuen Alpine GT+ als Geheimfavoriten.
Vor einem Jahr hat Sascha Althaus (28) mit Beifahrerin Lisiane Zbinden vor seiner Haustüre zum ersten Mal einen Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft gewonnen. Dieses Kunststück würde der Jurassier bei der 46. Ausgabe des Critérium Jurassien nur zu gerne wiederholen. Doch der Skoda-Pilot mit der #2 glaubt nicht so richtig an seine Favoritenrolle. Erstens, weil auch Routinier Mike Coppens (mit Co-Pilot Christophe Roux) am Start steht und zweitens weil gleich drei neue Alpine GT+ am «Crit» teilnehmen. «Bleibt es trocken, und so sieht es im Moment aus, kann ich mir gut vorstellen, dass wir uns mit unseren Rally2-Autos die Zähne an den neuen Alpine GT+ ausbeissen», sagt Althaus, der im Dezember des vergangenen Jahres erstmals Vater geworden ist.
Althaus weiss, wovon er spricht. Als Vorbereitung auf das «Crit» hat der Mann aus Moutier vor zwei Wochen an der Rallye Régional de Franche-Comté teilgenommen. Althaus wurde dort als bester Schweizer Dritter. Der Sieg ging mit 27 Sekunden Vorsprung auf Althaus an einen gewissen Ludovic Godard aus Frankreich. Und genau dieser Godard wird auch dieses Wochenende am Start stehen – mit seiner Alpine A110 Rallye GT+. «Godard war bei der Rallye Franche-Comté schon sehr schnell», sagt Althaus. «Und das Criterium Jurassien ist vergleichbar. Auch die entscheidenden Prüfungen im Jura sind schnell. Daher glaube ich, dass die Alpine GT+ wieder im Vorteil sind.»
Godard würde (mit französischer Lizenz) bei einem allfälligen Sieg keine Punkte für die Schweizer Meisterschaft erhalten. Doch es sind auch noch drei schnelle Schweizer auf einer Alpine GT+ unterwegs: Sergio Pinto (mit Beifahrerin Charlène Greppin), Joël Rappaz (mit Christelle Bou) und Ex-Rallye-Meister Olivier Gillet (mit Patrick Spart). Während für Pinto die Saison im Jura losgeht und Gillet «einfach Spass haben will», hat Rappaz (wie Althaus) bereits an der «Franche-Comté» teilgenommen. Allerdings schied er dort schon nach einer Prüfung aufgrund eines mechanischen Defekts aus. «Auf dem Papier sieht es wirklich so aus, als hätten wir einen Vorteil», sagt Rappaz. «Wir haben mit der Alpine auf jeden Fall das bessere Leistungsgewicht. Wir haben auch sechs, statt nur fünf Gänge. Und auch unsere Spitzengeschwindigkeit lässt sich sehen. Aber ich muss auch sagen, dass die Jurassier bei ihrer Heimrallye immer sehr stark sind. Es wird also mit Sicherheit sehr spannend werden.»
Mike Coppens, Schweizer Rallye-Meister von 2021 und im Vorjahr im Kampf um den Titel knapp von Michaël Burri geschlagen, sieht die Ausgangslage ähnlich wie Althaus. «Die GT+ sind uns bei trockenen Bedingungen in einigen Punkten überlegen. Vor allem auf den beiden langen Prüfungen. Wir wollen natürlich versuchen dagegenzuhalten. Aber einfach wird das nicht.»
Insgesamt stehen 18 Rally2-Autos am Start. Unter ihnen auch Nicolas Lathion (Zweiter bei der Rallye du Valais 2024), Pascal Perroud (Dritter beim RIV 2024), David Erard (Vierter beim RIV 2024) sowie der schnelle Ismaël Vuistiner. Dieses Quartett setzt wie Althaus und Coppens auf einen Skoda Fabia. Übrigens und das ist bemerkenswert: Von den 22 Top-Fahrzeugen (Rally2 und GT+) haben bei der Hälfte der Teams Frauen das Sagen auf dem Beifahrersitz!
Für den Schweizer Rallye-Pokal (für hubraumschwächere Fahrzeuge) sind beim Critérium Jurassien 18 Teams gemeldet. In der Michelin Trophée Alps 2WD stehen neun Teams am Start, davon zwei aus Frankreich. Gleich viele Teams machen den Sieg in der Michelin Trophée Alps Open unter sich aus.
In der historischen Klasse, der VHC, stehen 19 Teams am Start. Darunter natürlich auch der amtierende Schweizer Meister Eddy Bérard mit seiner Beifahrerin Florence Bérard auf seinem BMW M3. Auch dabei und damit auch ein heisser Kandidat auf den Sieg in der VHC ist Florian Gonon. Der ehemalige Schweizer Rallye-Meister wird in der historischen Klasse als Dritter auf einem Ford Sierra ins Rennen gehen.
In den beiden Gleichmässigkeitsklassen stehen insgesamt zehn Teams am Start – sieben davon in der VHRS, der historischen, drei in der VMRS, der modernen Wertung. Zu den insgesamt 81 Teams gesellen sich im Jura auch wieder die Fahrzeuge der «Slowly Sideways» mit einem stattlichen Feld von 27 Teilnehmenden.
Los geht die 46. Ausgabe des Critérium Jurassien am Freitagabend mit der ersten Prüfung von Courtemautruy nach Les Enfers um 18.48 Uhr. Insgesamt stehen acht Wertungsprüfungen über 130,49 Kilometer auf dem Programm – die eine am Freitag und sieben am Samstag (ab 7.38 Uhr). Weitere Informationen zum «Crit» 2025 gibt es unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025
4./5. April, Critérium Jurassien
5. –7 Juni, Rallye du Chablais
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
Eine Zeit lang sah es so aus, als würde die DTM 2025 ohne Schweizer Fahrer stattfinden. Nun sind mit Ricardo Feller (24, Audi) und Fabio Scherer (25, Ford Mustang) gleich zwei dabei.
Eigentlich hätte Ricardo Feller 2025 seine vierte DTM-Saison mit Porsche respektive dem Team Allied Racing bestreiten sollen. Doch Anfang März zog sich das Team überraschend zurück. Wenige Tage später kam es noch dicker: Allied Racing befindet sich im Insolvenzverfahren.
Kurz vor den offiziellen DTM-Tests in Oschersleben kann Ricardo Feller nun doch noch aufatmen. Statt auf Porsche tritt der gebürtige Aargauer wieder mit Audi und dem Team Land Motorsport, mit dem er 2021 das ADAC GT Masters gewann, in der DTM 2025 an. «Alles passt perfekt zusammen und ich bin so froh, dass ich mit Land-Motorsport in der DTM starten darf», sagt Feller. «Die letzten Wochen waren sehr kräftezehrend für mich. Der Wegfall meines eigentlichen DTM-Programms hat mich hart getroffen, da alles ungewiss für mich war. Christian und Wolfgang Land bin ich besonders dankbar, dass sie nichts unversucht gelassen haben. Auch Porsche möchte ich Danke sagen, dass sie die Freigabe hierfür erteilt haben.»
Die erste Bewährungsprobe erwartet den zweimaligen DTM-Laufsieger in der Motorsport Arena Oschersleben – dort steigt vom 25. bis 27. April der DTM-Saisonauftakt. Erstmals der DTM-Konkurrenz stellt sich Feller am 2. April in Oschersleben, dann findet beim offiziellen Vorsaisontest und Medientag die Generalprobe für die Saison 2025 statt.
Mit dabei ist bei diesem Termin auch Fabio Scherer. Auch der Engelberger hatte andere Pläne (mit Nielsen Racing in der ELMS). Und auch er hat in letzter Minute einen neuen Job gefunden: Scherer fährt mit dem Team HRT Performance Ford einen der beiden neuen GT3-Mustangs!
«Ich freue mich riesig, nach fünf Jahren wieder zurück in der DTM zu sein – und das beim Wiedereinstieg von Ford. Es ist unglaublich, für die Kultmarke Ford und HRT an den Start zu gehen. Vielen Dank für diese grossartige Möglichkeit.»
Fabio Scherer verfügt wie «Ricky» Feller ebenfalls über DTM-Erfahrung: 2020, in der letzten Saison mit dem Class-1-Reglement, absolvierte er 18 DTM-Rennen und holte dabei 20 Punkte. 2023 gewann er seine Klasse beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Die DTM-Saison 2025 bestreitet der Schweizer mit dem GT3 #64 in Ford Heritage Folierung. Das klassische Design mit den zwei roten Streifen über das gesamte Fahrzeug hinweg ist eine Hommage an den letzten Ford Mustang in der DTM (1994).
Vom 4. bis 7. September findet zum 21. Mal die Arosa ClassicCar statt. Interessierte können sich ab sofort (bis zum 31. Mai 2025) anmelden.
Die Rennstrecke der Arosa ClassicCar verlangt den Fahrerinnen und Fahrern einiges ab. Zwischen dem Start in Langwies und dem Ziel in Arosa sind insgesamt 7.3 Kilometer zurückzulegen, 422 Höhenmeter zu erklimmen und dabei 76 Kurven, davon drei Haarnadelkurven, zu meistern. Als einziges Bergrennen in der Schweiz verfügt die Rennstrecke der Arosa ClassicCar über eine Bergab-Strecke von 1,2 Kilometern. Gefahren wird in den Kategorien Competition (Standard & Formula), Gleichmässigkeit (Classic & Sport Trophy) und Demonstrationsklasse (Alpine Performance). Interessierte Teilnehmende können ihre Nennung für das Einladungsrennen per sofort einreichen. Aus Planungsgründen und aufgrund der hohen Nachfrage ist der Nennschluss am 31. Mai 2025 angesetzt.
Weitere Infos finden Interessierte unter diesem Link.
In rund zweieinhalb Monaten beginnt die Schweizer Berg-Meisterschaft. Bis dahin hat Marcel Steiner mit seinem neuen Nova-Proto noch Einiges zu tun. Die Vorfreude ist aber dennoch gross: «Zum ersten Mal können wir ein Auto aufbauen, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen!»
2024 war ein Jahr zum Vergessen für Marcel Steiner – zumindest aus sportlicher Sicht. Gerade mal für zwei Rennen schrieb sich der sechsmalige Berg-Meister ein: am Rechberg und in Hemberg. Beide Einsätze waren nicht von Erfolg gekrönt. Am Rechberg verzichtete Steiner auf den zweiten Rennlauf, in Hemberg packte er schon nach dem Training zusammen. Der aerodynamisch modifizierte LobArt, mit dem Steiner 2023 noch Meister wurde, war unfahrbar. Einen Ersatz konnte Steiner in der kurzen Zeit nicht auftreiben.
Inzwischen hat der in diesem Jahr 50 Jahre alt werdende Berner das Thema LobArt hinter sich gelassen. Und Ersatz gefunden. Seit Kurzem steht in seiner Garage ein Nova-Proto NP01; dasselbe Auto, wie es 2024 schon Robin Faustini und Thomas Amweg am Berg eingesetzt haben und wie es dieses Jahr auch Joël Volluz einsetzen wird. Oder sollte man sagen: Fast dasselbe Auto. Denn Steiners Nova unterscheidet sich schon jetzt von den Modellen seiner Konkurrenten. Marcels Fahrzeug verfügt von diesem Quartett über die neuste Ausbaustufe. Und er hat schon bei der Bestellung Wünsche formuliert, die auf ihn massgeschneidert sind. Angefangen bei der Hinterachse, die auf Steiners Hewland-Getriebe abgestimmt wurde, über das Fahrwerk bis zum Tank.
In Sachen Aerodynamik kommt der Nova von Volluz dem von Steiner am nächsten. Beide verfügen über eine mittige Sitzposition. Unterschiede gebe es laut Steiner am Unterboden und Diffusor, «der Rest ist ähnlich», so Steiner. Den grössten Unterschied, nicht nur gegenüber Volluz, sondern auch gegenüber Berg-Meister Faustini, ist der Motor. Während Volluz auf einen V8-Judd-Saugmotor setzt und Faustini von einem Emap-Turbo befeuert wird, wird Steiner seinen bisherigen Honda-Helftec-Turbo im Heck seines neuen Autos verbauen; respektive verbauen lassen. Denn ab dieser Woche ist der Nova-Proto bei Motorenpartner Helftec Engineering. «Und das für gut einen Monat», sagt Steiner.
Damit ist jetzt schon klar, dass Steiner Ende April nicht am Rechberg in Österreich starten wird. «Wir planen ein Roll-Out anfangs Mai», sagt Steiner. «Und danach noch einen Test auf der Rundstrecke. Passt alles, sollten wir für den Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft Mitte Juni bereit sein. Sonst müssen wir halt nochmals testen, denn ein sonst geeignetes Bergrennen, bei dem ich vorbereiten könnte, sehe ich in dieser Zeit nicht.»
Auf die Ziele angesprochen sagt Steiner glasklar: «Natürlich will ich den Titel zurückholen, sonst hätten wir diesen Aufwand ja gar nicht betreiben müssen. Aber mir ist auch klar, dass die Konkurrenz einen Erfahrungsvorsprung hat. Den müssen wir zuerst aufholen.» Ob Steiner beim Auftakt in Hemberg oder in La Roche am Start stehen wird, lässt er noch offen. «In Hemberg haben wir zwar die kürzere Strecke, dafür mehr Trainingsläufe», wiegelt der Ex-Champion ab.
Die Frage, ob Steiner sein neues Projekt mit denselben Emotionen angeht wie vor zehn Jahren, als er den LobArt angefangen hat aufzubauen, beantwortet er mit einem «jein». Wahrscheinlich habe das aber mit dem Alter zu tun, grinst der Honda-Garagist aus Oberdiessbach. «Was mich aber wirklich freut», sagt Steiner, «ist die Tatsache, dass wir zum ersten Mal ein Auto aufbauen können, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen.»
Zum Ende der ersten April-Woche ist national endlich wieder Action angesagt. Neben den Slalom-Testtagen in Ambri (4./5. April) finden auch das Critérium Jurassien und der Auftakt zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft statt.
Das Warten hat ein Ende! Am 4./5. April wird die nationale Saison mit den Slalom-Testtagen in Ambri und dem Critérium Jurassien eröffnet. Die von der Equipe Bernoise organisierten Testtage in der Leventina am Fusse des Gotthards sind wie üblich ausgebucht. Mehr als 70 Fahrer (pro Tag) haben sich angemeldet – darunter auch die Slalom-Meister der beiden vergangenen Jahre, Philip Egli und Martin Oliver Bürki.
Parallel zu den Testtagen findet im Jura der Auftakt zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025 statt. Rund 80 Teams stehen bei der 46. Ausgabe am Start, 52 davon in der modernen Klasse. Zu den Favoriten auf den Gesamtsieg gehören Vorjahressieger Sacha Althaus/Lisiane Zbinden sowie Mike Coppens/Christophe Roux (beide auf Skoda Fabia). Dahinter lauern weitere 16 Rally2-Teams, die sich ebenfalls Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis machen. Mehr zum Auftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft erfahren Sie nächste Woche wie üblich auf www.motorsport.ch
Auch die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geht am ersten April-Wochenende los. Wie im Vorjahr findet der Auftakt im italienischen Lonato statt. Im Unterschied zum «Crit» und zu den Testtagen in Ambri kann man sich für den Kart-Saisonauftakt noch bis Sonntag, 30. März (Mitternacht), anmelden. Weitere Infos unter www.go4race.ch
Reto Meisel hat am Wochenende bei einem Tag der offenen Türe in der Meisel-Garage in Leuggern auch über seine Pläne 2025 gesprochen. Die Tendenz ist klar: SM nein, EM ja.
Reto Meisel hat am Samstag zu einem Tag der offenen Türe nach Leuggern (AG) geladen. Der Besucheraufmarsch hat sogar den Schweizer Tourenwagenmeister von 2022 überrascht. Der Anlass lockte sogar Rennprominenz an. So besuchte u.a. der Schweizer Berg-Meister Robin Faustini seinen Kantonskollegen. Und auch das Dragster-Duo Jndia und Urs Erbacher liess sich die Gelegenheit nicht nehmen, Meisels Event mit einer imposanten Demoshow ihres Top-Fuel-Dragster zu bereichern.
Für den Gastgeber war der Tag der offenen Türe der ideale Anlass sein Rennprogramm für 2025 bekanntzugeben. Und dort liegt der Fokus eindeutig auf der Berg-Europameisterschaft. «Das Ziel ist, so viele Rennen wie möglich zu fahren», sagt der 54-Jährige. Den Auftakt zur Berg-EM im französischen St. Jean Du Gard am 12./13. April wird Meisel aber voraussichtlich auslassen. «Die Strecke bin ich noch nie gefahren. Es macht mehr Sinn, erst zwei Wochen später am Rechberg einzusteigen.»
Seinen Mercedes SLK 340 hat Meisel nach seinem Unfall in Hemberg 2024 längst wieder in Stand gesetzt. Sehen wird man das Benz-Monster bei uns in der Schweiz aber wahrscheinlich nur einmal: in Les Rangiers, beim SM-Lauf im Jura, der gleichzeitig auch ein Lauf zur Europameisterschaft ist. Verändert hat Meisel an seinem SLK gegenüber dem Vorjahr rein äusserlich nichts. «Wir haben aber noch die Elektronik optimiert und an der Zuverlässigkeit gearbeitet», sagt Meisel.
Die Achillesferse des SLK war auch Anfang 2024 der Anlasser. Dieses Problem sollte Meisel und sein Team inzwischen im Griff haben. «Der Anlasser hat uns von Anfang an Schwierigkeiten bereitet», sagt Meisel. «Auch als wir dasselbe Bauteil verwendeten, wie es Marcel Steiner an seinem Auto einsetzt, wollte es nicht besser werden. Der Grund waren thermische Belastungen. Mit herkömmlichen Ersatz-Anlassern konnten wir das Problem nicht lösen. Aber über den Winter hat Flavio Helfenstein von Helftec Engineering mit einem Formel-4-Anlasser experimentiert. Seither scheint es zu funktionieren.»
Am Donnerstag wird Meisel, wenn das Wetter stimmt, einen Funktionstest absolvieren. Danach steht der EM-Saison nichts mehr im Weg. Wenn alles rund läuft ist Meisel auch in der zweiten Saisonhälfte stark ausgelastet. Rennen in Mallorca, Alicante und Ibiza stehen dann noch auf dem Programm. «Und dann haben wir noch eine Einladung zu einem Rennen nach Norwegen. Das sind zwar mehr als 3000 Kilometer Fahrt, aber reizen würde es mich schon.»
Am Wochenende standen wieder einige Schweizer international im Einsatz. Dabei gab es – am Nürburgring und in Mugello – mehr als nur einen Klassensieg zu feiern. Und auch bei der Rallye Franche-Comté waren die Schweizer stark.
Für BMW-Pilot Ranko Mijatovic hat am Wochenende die Mission «Titelverteidigung» in der Nordschleifen-Serie begonnen. Und das ziemlich erfolgreich. Der Solothurner belegte bei seiner Rückkehr in sein ehemaliges Team FK Performance Motorsport den 22. Gesamtrang. Noch wichtiger: Mijatovic gewann die Klasse SP10 Am mit etwas mehr als drei Minuten Vorsprung. Bester Schweizer im Gesamtklassement war Raffaele Marciello, der auf einem BMW M4 GT4 von Rowe Racing auf Rang 5 landete. Als Neunter ebenfalls in den Top 10 (und wie Mijatovic Klassensieger): Gabriele Piana auf einem Porsche 911 GT3 R von Black Flacon. Ebenfalls einen Klassensieg feierte Manuel Metzger (Sieger SP8T). Sein zweites NLS-Rennen absolvierte auch Fabio Scherer. Der Engelberger überquerte in seiner Klasse (VT2-F+4WD) auf einem Hyundai i30 N die Ziellinie als Sechster.
Einen Schweizer Klassensieg gab es auch beim 12-Stunden-Rennen der Creventic Series in Mugello (I). Porsche-Fahrer Fabian Danz war als Gesamt-8. Schnellster in der Kategorie 992. Das Team Kessel Racing verpasste im Gesamtklassement mit Rang 4 knapp das Podium, fuhr mit Pilot David Fumanelli aber die schnellste Rennrunde.
Bester Schweizer bei der Rallye Régional de Franche-Comté in Frankreich war Sacha Althaus. Der Jurassier sicherte sich mit Beifahrerin Lisiane Zbinden auf seinem Skoda Fabia Rally2 evo den dritten Gesamtrang. Vater Nicolas Althaus wurde Sechster. Ebenfalls in den Top 10: Jean-Marc Salomon. Gleich einen Schweizer Dreifachsieg gab es in der Kategorie RC4 – angeführt vom siegreichen Team David Erard/Sarah Junod. Auch in der historischen Klasse VHC waren die Schweizer tonangebend. Dort standen sogar vier Teams auf den ersten vier Plätzen. Allen voran: Eddy/Florence Berard vor Nicolas Jolidon/Eric Von Kaenel sowie Eddie/Marion Tapparel.
Noch Luft nach oben hat Tina Hausmann in der F1 Academy. Die Zürcherin belegte beim Saisonauftakt in Shanghai die Plätze 13 und 15, wobei sie im zweiten Durchgang auf Punktekurs lag, nach einer Berührung jedoch eine Zehn-Sekunden-Strafe erhielt.
Die beiden besten Schweizer beim Trofeo Margutti in Lonato (I) landeten auf Platz 6: Yven Ammann (Innovate Competition) bei den OK-N-Junioren, Kaya Tuna bei den OK-Junioren.
Der Verein Bergrennen Gurnigel hat am Donnerstagabend zu einem Anlass ins Grand Casino Bern geladen. An einer Podiumsdiskussion nahmen u.a. Neel Jani, Marcel Steiner und Andreas Jenzer teil.
Veranstalter von finanziell aufwändigen Bergrennen leben nicht nur von Eintrittsgeldern des Publikums und Nenngeldern der Teilnehmer, sondern auch von Gönnern und Sponsoren. Auf die Pflege von sogenannten Goldgönnern und -sponsoren legt der Verein Bergrennen Gurnigel besonderen Wert und deshalb organisiert der VBG unter dem Jahr spezielle Anlässe dafür. Einer fand am 20. März am frühen Abend im Grand Casino Bern statt. Einerseits um den geladenen Gästen, Mitgliedern und Freunden des VBG einen Einblick im Spielerparadies hoch über der Aare zu vermitteln. Andererseits um sie an einer Podiumsdiskussion mit drei erfolgreichen Schweizer Motorsportlern teilhaben zu lassen. So standen Neel Jani (Le-Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister 2016), Andreas Jenzer (Teamchef Jenzer Motorsport aus Lyss) und Marcel Steiner (sechsfacher Schweizer Bergmeister) dem langjährigen und auf Ende 2024 hin abgetretenen VBG-Pressechef Peter Wyss Rede und Antwort.
Alle drei erfolgreichen Motorsportler haben einen Verbindung zum Gurnigelrennen: Mukesh Jani nahm oftmals in Begleitung seines Sohnes daran teil, bevor er sich dessen Karriere widmete. Andreas Jenzer fuhr im Rahmen der Formel-Ford-Meisterschaft in den 90er-Jahren am Gurnigel und wurde einmal Zweiter, und für den Garagisten aus Oberdiessbach ist er das Heimrennen schlechthin, das er schon sechsmal als Tagessieger beendete – letztmals 2023. Steiner kam praktisch direkt aus Südfrankreich, wo er bei Nova Proto ein fabrikneues NP01-Chassis abholte. In Zusammenarbeit mit Helftec, die den bewährten Turbomotor aus dem Meisterauto von 2023 installieren, wird der Sportwagen rechtzeitig bis zum Schweizer Saisonstart rennbereit gemacht. Wo Steiner starten wird, lässt er noch offen: «La Roche wäre viel näher, auch ist die Strecke länger. Dafür gibt es in Hemberg mehr Trainingsmöglichkeiten, um am neuen Autos zu arbeiten, auch ist das Publikum dort zahlreicher.»
Wie in den Weekend-Reports berichtet, hat Neel Jani bereits drei Langstreckenrennen mit dem Porsche 963 von Proton hinter sich und am 15. März bei den 12 Stunden von Sebring, wo er 2022 mit Cadillac den Gesamtsieg eroberte, nur knapp das Podium verpasst. «Als Privatteam haben wir natürlich weitaus geringere Mittel zur Verfügung als die Werkteams», so Jani, «aber wir hoffen schon, noch das eine oder andere Ausrufezeichen zu setzen.» Daneben fungiert der Bieler bei Audi als Simulations-Entwicklungsfahrer für den Formel-1-Motor, der ab der WM 2026 eingesetzt wird. An der Qualität des Turbomotors aus Deutschland zweifle er nicht, meinte Jani schmunzelnd, nun müsse auch ein gutes Chassis aus Hinwil kommen…
Für Andreas Jenzer begann 2025 insofern eine neue Ära, als er sich mit seiner Truppe ganz auf die Formel 4 konzentrieren kann, weil das Thema Formel 3 abgeschlossen ist. Insgesamt setzt JMS neun der kleinen Turbo-Rennwagen in vier verschiedenen Meisterschaften ein. Nach der bereits abgeschlossenen Winter Series auf der iberischen Halbinsel stehen nun Testfahrten zur umkämpften italienischen Meisterschaft bevor, zudem wird der Titel in der FIA F4 CEZ verteidigt und die Euro4 in Angriff genommen. Mit Enea Frey kommt nur einer der Junioren aus der Schweiz, auf den Jenzer grosse Stücke hält. «Natürlich erhoffe ich mir einige Podestplätze, aber die Leistungsdichte ist so enorm, dass Prognosen schwierig sind. In der FIA CEZ möchten wir auf jeden Fall wieder triumphieren.»
Dass keiner der drei prominenten Motorsportler sein Glück danach an einem der Spieltische in der Halle ausserhalb des Eventbereichs für Gäste suchte, lässt vermuten, dass ihre unmittelbare Zukunft finanziell gesichert ist. Sie suchen ihr Glück in den kommenden Monaten lieber auf der Rennstrecke.
Text: Peter Wyss
Grégoire Saucy fährt auch 2025 zweigleisig. Der schnelle Jurassier bestreitet für United Autosports nicht nur die WEC auf einem McLaren GT3, er ist auch einer der LMP2-Titelanwärter in der ELMS.
Grégoire Saucy fährt in diesem Jahr ein Doppelprogramm für das britische Team United Autosports. In der WEC hat der Richard-Mille-Schützling aus Bassecourt (JU) bereits sein erstes Rennen hinter sich. Und das mit Erfolg. Beim Auftakt in Bahrain belegte Saucy mit seinen Teamkollegen Sébastien Baud und James Cottingham den sensationellen zweiten Platz. Im Ziel fehlten Saucy lediglich 0,5 Sekunden auf die siegreiche Corvette.
Doch Saucy steht nicht nur in der WEC für das Team von McLaren-Teamchef Zak Brown im Einsatz. Der Mann, der von 2017 bis 2023 im Formelsport seine Sporen abverdiente, wird 2025 auch in der ELMS am Start stehen. Und zwar an der Seite des britischen Routiniers Ben Hanley sowie Manuel Maldonado, dem Cousin von Ex-Formel-1-Rennsieger Pastor Maldonado, auf einem LMP2-Oreca.
Die Saison beginnt für Saucy Ende März mit den Vortests in Barcelona. Dort steigt am 6. April dann auch das erste Rennen. Saucy trifft in der ELMS u.a. auch auf den dreimaligen Meister Louis Delétraz. Nicht am Start ist Fabio Scherer. Ursprünglich hätte der Le-Mans-Klassensieger von 2023 bei Nielsen Racing fahren sollen, der Deal kam aber nicht zustande. Und so ist Scherer weiterhin auf Cockpitsuche.
Nach zwei Jahren im ADAC Prototypen-Cup wechselt Julien Apothéloz (24) zurück in die ADAC GT4 Germany. Dort peilt er mit Mücke Motorsport den Titel an.
Zurück zu den Wurzeln heisst es für Julien Apothéloz 2025. Der 24-jährige Zürcher kehrt nach zwei Jahren im ADAC Prototypen-Cup in die ADAC GT4 Germany zurück. Apothéloz wird, wie im vergangenen Jahr, für Mücke Motorsport antreten. Der von Ex-DTM-Champion Bernd Schneider gemanagte Nachwuchsrennfahrer gilt als feste Grösse im ADAC Motorsport. Nach einer Saison in der ADAC TCR Germany wechselte er 2020 in die ADAC GT4 Germany. Mit Erfolg: In seinem ersten GT4-Jahr kam er in der Gesamtwertung final auf den Bronzerang. Danach ging es für Apothéloz in den GT3-Sport. 2023 und 2024 trat er im Prototype Cup Germany an und beendete beide Saisons ebenfalls in den Top 3. «Die ADAC GT4 Germany stellt für mich ein vertrautes Umfeld dar. Die Serie hat sich in sportlicher sowie medialer Hinsicht sehr positiv entwickelt», erklärt er. «Ich habe noch eine Rechnung offen in der GT4 und bin guter Dinge, dass wir von Beginn an vorne mitmischen können.» Sein neuer Teamkollege Luca Bosco hat ebenfalls bereits Erfahrung in der ADAC GT4 Germany gesammelt und beendete die Saison 2024 im BWT Mücke-Mercedes-AMG auf Gesamtrang 11.
Als erster Schweizer gewann Ranko Mijatovic im Vorjahr den Titel in der Nordschleifen-Serie (NLS). Dieses Jahr versucht er ihn zu verteidigen – in seinem ehemaligen Team, in einer neuen Klasse.
Am Wochenende startet am Nürburgring die neue Saison der Nordschleifen-Serie (NLS). Am Start ist auch der amtierende Meister Ranko Mijatovic. Für den 38-Jährigen aus Egerkingen (SO) wird es am Samstag einen Kaltstart geben. Eine Zeit lang sah es so aus, als würde der Langstrecken-Meister von 2024 gar nicht erst am Start stehen. «Doch das Angebot meines ehemaligen Teams FK Performance war zu gut», meint Mijatovic. «Da musste ich zusagen.»
Der Marke BMW bleibt der Motorsport-Spätzünder, der im Vorjahr auf einem BMW 240i Meister wurde, treu. Diesmal tritt der ehemalige Schweizer Kickbox-Meister aber mit einem GT4-BMW in der Klasse SP10 an. Viel Erfahrung hat Mijatovic mit GT4-Autos noch nicht. Als Doppelstarter fuhr er 2024 zwei Rennen auf einem Porsche Cayman GT4. «Die ersten Erkundungsrunden stehen am Freitag auf dem Programm», sagt Mijatovic. «Aber ich habe mich auf dem Simulator vorbereitet. Und ich habe ein ziemlich gutes Gefühl.»
Teamkollegen von Mijatovic sind 2025 Nick Wüstenhagen, der 2024 mit FK Performance Motorsport die GT4-Klasse beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring gewann, und Tobias Wahl. Der Rennkalender der traditionsreichen Nordschleifen-Rennserie umfasst zehn Rennen bei acht Veranstaltungen. Hinzu kommt zum ersten Mal ein NLS-Light-Rennen. Alle Rennen werden auf der Kombination aus der Grand-Prix-Kurs-Kurzanbindung und der legendären Nordschleife ausgetragen. Der Saisonhöhepunkt sind die 24 Stunden Nürburgring.
Der Start zur neuen Saison bildet die 70. ADAC Westfalenfahrt. Der Rennstart findet am Samstag um 12 Uhr statt. Bereits zuvor um 8:30 Uhr fahren die Piloten im Qualifying die Startpositionen aus. Fans können die Rennaction der Nürburgring Langstrecken-Serie im offiziellen Livestream der Rennserie auf YouTube verfolgen.
Zwei Schweizer durften am Wochenende richtig jubeln: Philip Ellis wiederholte seinen Vorjahressieg in Sebring und Pascal Perroud wurde bei der Rallye Costa Brava sensationell Dritter!
Für einen Schweizer Triumph in der GTP, der Top-Klasse der IMSA, reichte es bei den 12 Stunden von Sebring nicht. Bester Schweizer war Neel Jani auf seinem Proton-Porsche als Sechster. Der Sebring-Gesamtsieger von 2022 lag bis eine Viertelstunde vor Rennende noch auf Platz 4, musste dann aber nochmals kurz anhalten, um für die restliche Distanz Sprit zu fassen. Auch Nico Müller hätte bei seinem Hypercar-Debüt für Porsche (im Team JDC Motorsports) ein Top-5-Ergebnis erreichen können. Bremsprobleme warfen den Berner aber schliesslich auf Rang 8 zurück. Keine Chance, seinen Gesamtsieg aus dem Vorjahr zu wiederholen, hatte Louis Delétraz. Der Cadillac-Werkspilot musste in der fünften Stunde mitansehen, wie sein Teamkollege nach einem Verbremser crashte und das Auto danach mehrere Runden lang repariert werden musste.
Die Kohlen aus dem Feuer holte aus Schweizer Sicht Philip Ellis. Der Zuger holte mit dem Winward-Mercedes-Team wie schon im Vorjahr den Sieg in der GTD-Klasse. Entscheidend war Ellis’ Manöver eine Viertelstunde vor Schluss gegen Jack Hawksworth. Dass es dabei zur Berührung kam, hätte in unseren Breitengraden wohl Diskussionen ausgelöst. Im US-Rennsport gehören solche Manöver dazu…
Der Sieg in Sebring ging an den Werksporsche von Nick Tandy, Laurens Vanthoor und Ex-Sauber-Pilot Felipe Nasr.
Einen grossartigen Erfolg feierte auch ein anderer Schweizer: Pascal Perroud. Bei der Rally Costa Brava, dem ersten Lauf zum FIA European Historic Rallye Championship, wurde der 43-Jährige Waadtländer auf seinem BMW M3 E30 sensationell Dritter und damit bester Amateur. Vor ihm lagen lediglich noch Sieger Jari-Matti Latvala und der Zweitplatzierte Romain Dumas, beides ehemalige Top-Piloten aus der WRC!
Am 12. März 2025 trafen sich die Organisatoren der Automobilrennveranstaltungen aus der Deutschschweiz in Egerkingen zum alljährlichen vorsaisonalen Austausch.
Anlässlich der Informationsveranstaltung wurden die Organisatoren u.a. über die reglementarischen Änderungen und Anpassungen der verschiedenen Vorgaben informiert und wurden über organisatorische Veränderungen orientiert. Im Rahmen des informellen Austauschs beschäftigten sich die Veranstalter zudem auch mit der Terminkollision im Fall «Hemberg/La Roche-La Berra» und führten hierzu einen konstruktiven Austausch. Die Veranstalter sind sich bewusst, dass solche Vorkommnisse nur mittels einer aktiven Kommunikation untereinander vermieden werden können. Weiter wurden die Anpassungen im Bereich der Medienakkreditierungen begrüsst und die Veranstalter freuen sich auf neue, mögliche Events mit den Veranstaltungen Bergrennen Sattelegg und Oberdiessbach-Linden.
Auto Sport Schweiz weist an dieser Stelle darauf hin, dass ohne den gewaltigen ehrenamtlichen Einsatz der Veranstalter und derer stetiger Bemühungen zur Durchführung von Rennen kein kompetitiver Rennkalender mehr erstellt werden kann. Diese Aufwendungen können nicht hoch genug eingeschätzt werden und der Dank richtet sich an dieser Stelle an alle Organisatoren und ihre Vertreter und Vertreterinnen.
Am Wochenende finden zum 73. Mal die 12h von Sebring statt. Aus Schweizer Sicht gibt es eine besondere Premiere: Nico Müller fährt sein erstes Rennen im Hypercar-Porsche 963.
Porsche-Werksfahrer Nico Müller kommt am Wochenende im Rahmen der 12h von Sebring zu seinem Hypercar-Debüt auf dem 963er. Der Berner, der für Porsche bei Andretti die Formel-E-WM bestreitet, darf in einem Kunden-Porsche von JDC-Miller MotorSports Platz nehmen. Müller teilt sich das Auto mit der #85 mit dem Italiener Gianmaria Bruni und dem Niederländer Tijmen van der Helm.
«Erst einmal herzlichen Dank an JDC-Miller MotorSports, Porsche und auch mein Formel-E-Team Andretti, welche diesen kurzfristigen Einsatz ermöglichen», meint Müller, der im Vorjahr noch für Peugeot in der WEC ins Lenkrad griff. «Ich freue mich sehr, meine ersten Runden im Porsche 963 zu absolvieren. Dass dies bei einer prestigeträchtigen Rennveranstaltung wie meinen ersten 12 Stunden von Sebring geschieht, ehrt mich umso mehr. Mit JDC, Gimmi Bruni und Tijmen van der Helm habe ich viel 963- und Sebring-Erfahrung im Team – das wird meinen Lernprozess mit Sicherheit beschleunigen und uns in eine gute Ausgangslage bringen.»
Müller ist in Sebring nicht der einzige Schweizer Porsche-Kutscher. Neel Jani startet als Teamkollege bei Proton (#5). Und Rahel Frey – wie üblich – in der GTD mit den Iron Dames (#83). Bei den Porsche-Gegnern darf man gespannt auf das Abschneiden von Louis Delétraz (Cadillac #40) sein.
Der Start zum Rennen erfolgt am Samstag, 15. März, um 10.10 Uhr Ortszeit (= MEZ -5 Stunden). Den Livestream finden Sie unter https://www.imsa.com/
Jenzer Motorsport hat beim Finale der Formula Winter Series in Barcelona mit zwei Podestplätzen und einer auch sonst starken Teamleistung das beste Saisonergebnis erzielt.
Das Team Jenzer Motorsport hat die Formula Winter Series 2025 auf der F1-Rennstrecke in Barcelona mit zwei Podestplätzen beendet. Der Engländer Bart Harrison fuhr für das Team aus Lyss in den letzten beiden Rennen jeweils auf Platz 3. Für den Schweizer Enea Frey endete die Saison mit den Rängen 7, 25 und 5. Damit verteidigte Frey als Gesamtneunter souverän einen Platz in den Top 10 – nur zwei Positionen hinter seinem Teamkollegen Harrison. Der dritte Jenzer-Fahrer, Artem Severiukhin, sicherte sich mit einer ebenfalls starken Leistung drei Podestplätze bei den Rookies und damit Gesamtplatz 3 bei den Neulingen. Der Titel in der FWS ging an den Brasilianer Gabriel Gomez.
«Ich hatte am Morgen im Reifenpoker nicht das beste Händchen», meinte Frey. «Aber am Nachmittag haben wir die Positionen wieder wett gemacht. Das letzte Rennwochenende der FWS war eine ziemliche Achterbahnfahrt! Aber ich habe das Gefühl, dass wir für die kommende Saison in der italienischen Formel 4 gut vorbereitet sind.»
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt für Jenzer nicht. Am 12./13. April beginnt die F4-CEZ-Meisterschaft am Red Bull Ring. Dort hat Jenzer (bisher) vier Autos (aber keinen Schweizer Fahrer) am Start. Knapp einen Monat später fängt dann bereits die italienische Meisterschaft an. In der FIA Formel-3-Meisterschaft tritt Jenzer dieses Jahr nicht mehr an. Anstelle von Jenzer fährt dieses Jahr das französische Team DAMS.
Für das zweite Schweizer Team (Maffi Racing) endete die Vorbereitung in Spanien mit einem siebten Rang durch den Russen Kirill Kutskov.
Seit 2012 wird im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft auch ein Junioren-Championat ausgetragen. Wer 2025 daran teilnehmen will, kann sich noch bis 31. März einschreiben.
In etwas weniger als einem Monat fällt im Jura mit dem Critérium Jurassien der Startschuss zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft. Wie in den vergangenen Jahren wird es auch 2025 im Rahmen der Rallye-SM eine Schweizer Meisterschaft Rallye Junior geben.
Alle Fahrer, die im Besitze einer NAT- oder INTLizenz von Auto Sport Schweiz sind und sich mittels offiziellem Einschreibeformular angemeldet haben, werden automatisch für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior berücksichtigt. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmenden nicht älter als 25 Jahre sein dürfen (Jahr in dem Sie das 25. Altersjahr erreichen). Fahrer respektive Fahrerinnen, die in der Disziplin Rallye über eine Nationale und/oder Internationale Priorität verfügen, sind für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior nicht zugelassen.
Für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior werden nur die Fahrzeuge der Klassen RC3 bis RC8, sowie die Fahrzeuge der Klassen RC9 und RC10 bis 2000 cm3 zugelassen, die Letztgenannten ausschliesslich mit Zweiradantrieb.
Das Schlussklassement der Meisterschaft wird aufgrund des höchsten Punktetotals erstellt (alle Klassen zusammengefasst). Um im Schlussklassement berücksichtigt zu werden, muss ein Fahrer respektive eine Fahrerin an mindestens drei für die Meisterschaft zählenden Veranstaltungen teilgenommen haben. Die Anzahl der gewerteten Resultate beträgt das Total weniger zwei (es werden also nur die vier besten Ergebnisse gewertet).
Im Sinne der Nachwuchsförderung wird dem Sieger für das darauffolgende Jahr die Lizenz der ASS offeriert. Die Top 3 der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior werden am Ende des Jahres beim «Dîner des Champions» offiziell ausgezeichnet.
Die bisherigen Junioren-Meister:
2024, Gauthier Hotz/Romain Gauch, Peugeot 208 Rally4
2023, Jérémy Michellod/Grégory Maître, Citroën C2 R2
2022, Guillaume Girolamo/Benjamin Bétrisey, Renault Clio RSR Rally5
2021, Jérémie Toedtli/Julie Faure, Renault Clio RSR Rally5
2020, keine Meisterschaft wegen der Pandemie
2019, Jonathan Michellod/Stéphane Fellay, Peugeot 208 R2
2018, Thomas Schmid/Quentin Marchand & Cornel Frigoli, Peugeot 208 R2
2017, Nicolas Lathion/Gaëtan Lathion, Peugeot 208 R2
2016, Aurélien Devanthéry/Michael Volluz, Peugeot 208 R2
2015, Cédric Althaus/Jessica Bayard, Peugeot 208 R2
2014, Simon Rossel/Thibaud Rossel, Renault Twingo R1
2013, Kim Daldini/Giorgia Gaspari, Renault Twingo R1
2012, Thomas Joris/Stéphane Fellay, Renault Twingo R1
Emil Frey Racing setzt 2025 in der DTM und der GT World Challenge auf Kontinuität und zwei junge Schweizer in Zusammenarbeit mit Emil Frey Sportivo.
Nach einer erfolgreichen Saison 2024, setzt Emil Frey Racing seinen Erfolgsweg mit dem Ferrari 296 GT3 fort. 2025 erwartet das Schweizer Team eine spannende Herausforderung an insgesamt 20 Rennwochenenden, in der sich das Team erneut auf höchstem Niveau in insgesamt drei Meisterschaften mit der Konkurrenz messen wird.
Emil Frey Racing hat sich in den vergangenen Jahren als feste Grösse im internationalen Motorsport etabliert und setzt ein besonderes Highlight mit dem Einsatz von drei Ferrari 296 GT3 in den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM). Neben dem Engländer Jack Aitken, der in der vergangenen Saison mit der #14 drei Siege in der DTM feierte, bleibt auch der Schützling von Max Verstappen, Thierry Vermeulen (#69), fester Bestandteil des Teams. Das Fahrertrio komplettiert Ben Green (England), der im vergangenen Jahr mit starken Leistungen in der GT World Challenge überzeugte und 2025 das Steuer des #10 Ferraris übernehmen wird.
Mit einer Pole-Position, einem Rennsieg und insgesamt vier Podiumsplätzen bewies Emil Frey Racing seine Stärke im hart umkämpften Sprint Cup der GT World Challenge. Das eingespielte Fahrerduo Ben Green und der Finne Konsta Lappalainen – die Meisterschaftsdritten von 2024 – treten auch in der neuen Saison gemeinsam an, um an ihre Erfolge anzuknüpfen. Ebenso bleibt Thierry Vermeulen dem Sprint Cup treu und startet 2025 an der Seite von Chris Lulham.
Die Zusammenarbeit mit Emil Frey Sportivo wird auch 2025 im Rahmen eines Kundenprogramms in der Ferrari Challenge fortgesetzt. Giacomo Altoè holte sich 2024 nach beeindruckenden sieben Rennsiegen den Meistertitel in der Ferrari Challenge Trofeo Pirelli. In diesem Jahr geht das Schweizer Team aus Safenwil mit zwei talentierten Schweizer Nachwuchsfahrern an den Start: dem Senkrechtstarter Qwin Wietlisbach sowie Jasin Ferati.
In einem Monat beginnt die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025 mit dem Critérium Jurassien (4./5. April). In zwei Kategorien, der GT+ und der IS, hat es vorgängig noch Anpassungen gegeben.
Zwei Entscheidungen bezüglich Rallye sind vor dem Saisonauftakt im Jura noch gefallen. So hat das Büro der Nationale Sport Kommission (NSK) zum einen einstimmig beschlossen, den Antrag des Komitees Rallye vom 21. Februar 2025 auf Aufnahme der neuen Gruppe GT+ in die Rallye-SM gemäss dem beigefügten technischen Reglement zu genehmigen. Zum anderen wurde bekanntgegeben, dass der Vorschlag des Technischen Komitees für die IS-Rallye ebenfalls vom Büro der NSK angenommen wurde. Auch hier ist man der Meinung, dass die vorgeschlagene Lösung bis zum 31. Dezember 2025 die richtige ist, um den betroffenen Fahrern das Leben zu erleichtern.
Für die IS heisst das im Klartext: Alle Fahrzeuge der Gruppe IS-Rallye gemäss Art. 11, Kapitel VII-A, die am 1. Januar 2025 in den neuen Perioden des Anhangs K 2025, K, KC, KRC zugelassen sind, sind ausnahmsweise berechtigt, an den für die Schweizer Meisterschaft 2025 eingeschriebenen Veranstaltungen innerhalb der Gruppe IS-Rallye teilzunehmen. Diese Ausnahme ist bis zum 31. Dezember 2025 gültig und wird nicht verlängert.
Die Kategorie GT+ basiert auf einer «Weiterentwicklung» der bestehenden RGT-Fahrzeuge. Bisher waren Teams, die mit einem Fahrzeug der Klasse GT+ am Start gestanden hatten, in der Schweizer Rallye-Meisterschaft nicht punkteberechtigt. Das wird sich auf die neue Saison hin ändern. Wie viele solcher Autos 2025 im Rahmen der Rallye-SM am Start stehen, ist noch offen. Auto Sport Schweiz geht (Stand heute) von bisher zwei Fahrzeugen aus. In beiden Fällen soll es sich um eine Alpine A110 Rallye handeln. Diesen wird (in der GT+) ein Kit verpasst, der sich zum einen auf die Aerodynamik konzentriert, zum anderen auf den Motor. Wobei es sich beim Motor um ein Upgrade beim Turbo sowie beim Ladeluftkühler handelt. «Der Kit soll den Abstand zu den Rally2-Autos verringern», sagt Alpine-Spezialist Sergio Pinto.
Thomas Amweg wurde im Vorjahr nach seinem Wechsel vom Formel 3000 auf den Nova-Proto unter Wert geschlagen. Ein neues, stärkeres Getriebe soll ihn dieses Jahr beflügeln.
Das Gelernte umsetzen und die Freude zurückgewinnen – das sind Punkte, die sich Thomas Amweg für 2025 gross ins Notizbuch eingetragen hat. Der im Januar 40 Jahre alt gewordene Aargauer geht in dieser Saison in das zweite Jahr mit seinem von einem Helftec-Turbo angetriebenen Nova-Proto. Die Premierensaison war nicht von Erfolg gekrönt. Das hatte allerdings seine Gründe, und denen ist Amweg über den Winter auf den Grund gegangen. Technisch hatte er gegenüber Markenkollege Robin Faustini ein Manko beim Getriebe. «Unseres war auf 400 Newton ausgelegt», erklärt Amweg. «Deshalb wollen wir dieses Jahr auch eines verwenden, das 500 Newton verträgt.» Damit erhofft sich der Familienvater aus Ammerswil nicht unbedingt mehr Power im oberen Drehzahlbereich, dafür aber mehr Leistung «unten heraus, so wie ich es vom Saugmotor her kenne». Stand heute muss sich Amweg noch etwas gedulden. Noch ist das neue Getriebe nicht bei Phimmo Racing eingetroffen. «Aber wir haben ja auch noch etwas Zeit. Die Saison beginnt erst im Juni.»
Fahrerisch muss sich Amweg nicht hinter seinen Kollegen verstecken. Aber während Faustini vorne mit seinem Nova-Proto souverän angaste und mit jedem Tagessieg sein Selbstvertrauen wuchs, war bei Amweg der Wurm drin. Den Rückstand, den Amweg schon beim ersten Rennen hatte, konnte er nie aufholen. «Robin war viel besser vorbereitet, als es in Hemberg losging», sagt Amweg. «Ausserdem hatte er schon ein Gefühl für den Sportwagen aus den Jahren zuvor. Für mich waren die Sitzposition und die nicht mehr freistehenden Räder ungewohnt.» Amweg bringt diese Argumente nicht als Entschuldigung hervor. «Aber ich hatte mir den Umstieg vom Monoposto in den Sportwagen doch etwas leichter vorgestellt.» Dass es parallel noch Probleme mit der Zuverlässigkeit gab, hat Amweg und seinem Team sicher auch nicht geholfen.
Zu allem Überfluss war der Sohn von Bergkönig Fredy Amweg 2024 auch physisch nicht ganz auf der Höhe. Eine Hüft-OP im Dezember 2023 behinderte ihn. Alles zusammen führte dann zu einer Negativspirale. «Nach Reitnau passte phasenweise gar nichts zusammen.» Das soll sich 2025 ändern. «Ich will nicht alle Hoffnungen in das neue Getriebe setzen», sagt Amweg, «aber es wird sicher dazu beitragen, dass ich mich im Auto wohler fühle.» Mit besseren Ergebnissen und einem höheren Wohlfühlfaktor sollte auch der Spass wieder zurückkehren. Der ist bei Amweg in den vergangenen zwei Jahren buchstäblich auf der Strecke geblieben.
Ganz nach dem Motto «auf Regen folgt Sonnenschein» hofft Amweg auf ein besseres Abschneiden 2025. Dass er ganz vorne mitfahren kann, hat er schon bewiesen. 2019 gewann er die Regenschlacht am Gurnigel. Und wer acht Mal in Arosa bei der ClassicCar den Gesamtsieg nach Hause fährt, hat definitiv auch genug Gespür im rechten Fuss.
Nicht nur Grégoire Saucy hat am Wochenende die Schweizer Racing-Fans glücklich gemacht. Auch international im Einsatz stehende Kartfahrer und -fahrerinnen haben von sich reden gemacht.
Am Wochenende hat im Wüstenstaat Katar die Langstrecken-Weltmeisterschaft angefangen. Am Start standen auch sechs Schweizer respektive Schweizerinnen. Grund zur Freude hatte nach dem zehnstündigen Rennen vor allem einer: Grégoire Saucy. Der Jurassier im Dienste von United Autosports erzielte auf seinem McLaren 720S mit Rang 2 sein bisher bestes Ergebnis im Rahmen der GT3-WM. Und fast hätte er sogar noch über Platz 1 jubeln dürfen. Im Ziel fehlten lediglich 0,5 Sekunden auf die siegreiche Corvette. «Dass wir die neue Saison mit meinem ersten Podestplatz beginnen, ist grossartig», meinte Saucy. «Schade, dass es nicht ganz nach vorne gereicht hat. Aber wir haben bis zum Schluss um den Sieg gekämpft.»
Bei den Hypercars war Raffaele Marciello auf dem BMW M Hybrid V8 als Vierter der beste Schweizer – knapp vor Sébastien Buemi, der das interne Toyota-Duell für sich entscheiden konnte und als Fünfter wertvolle Punkte mitnehmen konnte. Der dritte Schweizer bei den Hypercars, Neel Jani (Proton-Porsche), wurde nach Bremsproblemen 15. Für die beiden anderen GT3-Piloten Thomas Flohr (Ferrari 296 LMGT3) und Rahel Frey (Porsche 911 GT3 R) endete der Saisonauftakt auf den Rängen 8 respektive 13. Das Podium bei den Hypercars war übrigens eine reine Ferrari-Angelegenheit mit den Le-Mans-Siegern Fuoco/Molina/Nielsen als Auftaktsieger.
Weiterhin einen soliden Job macht auch Enea Frey in der Formel-4-Wintermeisterschaft auf der iberischen Halbinsel. Beim dritten Rennen in Aragón sicherte sich der Jenzer-Pilot zwei siebte Plätze. Frey liegt damit vor dem Finale am kommenden Wochenende in Barcelona in den Top 10 der Gesamtwertung. Bei den Teams liegt Jenzer Motorsport auf Rang 4.
Grossartiges leisteten auch ein paar Schweizer Kartfahrer respektive -fahrerinnen in Portimão. Beim Auftakt der «Champions of the Future Academy» gewann Albert Tamm bei den OK Junioren das Finale in einem Feld von 33 Piloten! Und auch bei den OK Senioren war die Schweiz super vertreten. Chiara Bättig, erst auf diese Saison zu den Senioren gewechselt, wurde Dritte im Finale – nur 1,3 Sekunden hinter dem Sieger. Und auch Marlon Bayer darf sehr zufrieden sein. Am Samstag Zweiter, am Sonntag Achter! «Das war mein erstes internationales Podium», so Bayer.
Neun Bergrennen zählt die Schweizer Berg-Meisterschaft 2025. Und es könnten in den nächsten Jahren noch das eine oder andere dazukommen. Wir stellen Ihnen drei Kandidaten vor.
Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 zählt neun Rennen, wobei der Auftakt dieses Jahr unglücklicherweise auf dasselbe Datum fällt. Hemberg und La Roche finden am selben Wochenende statt. Neun Bergrennen sind – für Schweizer Verhältnisse – eine solide Basis. Und es ist denkbar, dass in den nächsten Jahren vielleicht noch das eine oder andere Rennen dazukommt.
Namen von möglichen Austragungsorten fallen im Zusammenhang mit der Schweizer Berg-Meisterschaft immer wieder. Einer davon, im luzernischen Malters, hat seine Feuertaufe bereits 2024 erlebt. Allerdings «nur» als historische Demoveranstaltung. «Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen», sagt OK-Präsident Thomas Lustenberger. «Auch bei der Gemeinde ist der Anlass gut angekommen.» Die Strecke, zu der im vergangenen Jahr fast 6000 Zuschauer pilgerten, ist 2,24 Kilometer lang. 109 Höhenmeter müssen von Malters bis zur Anhöhe Moos zurückgelegt werden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 4,3%. Ein grosses Plus ist das direkt beim Start angrenzende Industriegebiet, das im Vorjahr für ein weitläufiges Fahrerlager diente. Wie es mit Malters weitergeht – in welchem Turnus und ob ohne oder mit Zeitmessung, ist zurzeit noch offen. Die nächste Veranstaltung ist vorerst erst für 2027 geplant.
Noch kein Rennen, dafür konkrete Pläne gibt es für ein Bergrennen Sattelegg im Kanton Schwyz. Eine Orientierungsveranstaltung im vergangenen April hat grosses Interesse in der Region hervorgerufen. Und das Datum für den nächsten wichtigen Termin hat der Verein Pro Bergrennen Sattelegg auch schon festgelegt: Am 23. Mai findet die erste Generalversammlung statt. Den Machern schwebt vor, 2026 oder 2027 einen Probelauf (ohne SM-Status) zu organisieren. «Zahlreiche Vorabklärungen wurden bereits getroffen», sagt Alex Maag, erfahrener Rennleiter und OK-Mitglied. «Es gab sogar von Seiten von Auto Sport Schweiz schon eine provisorische Abnahme der Strecke.» Selbige misst 5,3 Kilometer und verfügt über zahlreiche Haarnadelkurven. Der Start ist Anfang Satteleggstrasse geplant, das Ziel befindet sich etwas unterhalb des Restaurants Sattelegg, was einer Höhendifferenz von mehr als 400 Metern entspricht. Das Fahrerlager soll im Dorf Vorderthal entstehen. Das habe den grossen Vorteil, dass die örtlichen Vereine ebenfalls vom Anlass profitieren können. Für die Zuschauer soll es einen Shuttleservice geben – zum einen von der Wägitaler-Seite her, zum anderen von Willerzell (am Sihlsee). Noch sind einige Hürden zu nehmen, «aber», sagt Maag, «Gemeinde und Kanton unterstützen das Vorhaben».
Ein dritter potenzieller Kandidat liegt im Bernischen. Dort gibt es Pläne für ein Bergrennen von Oberdiessbach nach Linden. Einer der Drahtzieher hinter dem Projekt ist Marcel Steiner, für den die Strecke quasi vor der Haustüre liegen würde. Auch hier hat der Gemeinderat positiv reagiert und das Anliegen an den Kanton weitergeleitet. «Wir sind erst im Anfangsstadium», sagt Steiner. «Aber natürlich würde es mich freuen, wenn wir 2026 oder 2027 etwas auf die Beine stellen könnten.» Steiner hat auf der Suche nach einem Organisator auch bereits bei der Equipe Bernoise angeklopft. Rund 4,5 Kilometer lang wäre die Strecke – vom Dorfausgang in Oberdiessbach (600 M.ü.M.) über Aeschlen nach Grafenbüel/Linden (916 M.ü.M.). «Der erste Teil der Strecke wäre ziemlich schnell, der zweite eher technisch», verrät Steiner.
Was aus den Projekten wird, wird sich in naher Zukunft zeigen. Das Komitee Meisterschaft wird die Entwicklungen aktiv verfolgen. Auto Sport Schweiz wird Sie auf dem Laufenden halten.
Die Terminkollision der beiden Bergrennen in Hemberg respektive La Roche hat Fragen aufgeworfen. Das Komitee Meisterschaften hat sich mit diesen an seiner letzten Sitzung befasst.
Die unglückliche Terminkollision der beiden Bergrennen in Hemberg respektive La Roche beschäftigt auch die Nationale Sportkommission (NSK). Damit diese in ihrer nächsten Sitzung am 26. März Stellung nehmen kann, hat sich das Komitee Meisterschaften vergangene Woche mit den wichtigsten Traktanden befasst. Wir fassen zusammen, was das Komitee unter dem Vorsitz von Jean-Thierry Vacheron der NSK beantragen wird.
Wie werden die Punkte (in Hemberg und La Roche) vergeben?
Das Komitee beantragt der NSK die Punktevergabe gemäss bestehendem Reglement. Das heisst: Es gibt (wie üblich) volle Punktzahl/halbe Punktzahl.
Gibt es Streichresultate an diesem Wochenende?
Das Komitee beantragt der NSK, dass 2025 im Sinne einer Ausnahme zwei Streichresultate für die Schweizer Berg-Meisterschaft eingesetzt werden sollen (normalerwiese nur eines!). So kann das erste Meisterschaftswochenende «kompensiert» werden, ohne dass es weitere Konsequenzen für den weiteren Verlauf der Saison hat. Wer weder in Hemberg, noch in La Roche fährt, hat seine beiden Streichergebnisse für 2025 bereits eingezogen.
Was geschieht mit Piloten, welche sich trotz klarer Reglementierung und erfolgter Hinweise (Ausschreibung!) im Nationalen Sportreglement an beiden Anlässen einschreiben?
Hier wird auf Seiten des Komitees beantragt, dass die gültige Reglementierung des Nationalen Sportreglements zur Anwendung kommt. Piloten, welche sich fehlerhaft verhalten, werden der Disziplinarkommission gemeldet. Es ist wichtig, dass diese Information vorab kommuniziert und auch in den entsprechenden Ausschreibungen festgehalten wird.
Sind in den beiden Ausschreibungen der Veranstaltungen dieselben Termine bezüglich Beginn und Ende der Nennungen festgehalten?
Das Komitee Meisterschaften beantragt bei der NSK, dass für beide Veranstaltungen die identischen Nennfristen (Beginn und Ende) gelten. Weiter dürfen die Nennlisten von den beiden Veranstaltern erst nach Abschluss der Nennfrist publiziert werden. Die Listen dürfen nicht online zugänglich gemacht werden.
Die Veranstaltung La Roche-La Berra akzeptiert maximal 165 Nennungen. Wenn diese «voll» sind, erhalten die Piloten die Möglichkeit, sich für Hemberg neu zu nennen?
Sobald einer der beiden Veranstalter sein Starterfeld «voll» hat, muss gegenseitig kommuniziert werden, damit der jeweilig andere Veranstalter den Piloten innerhalb der Nennfrist noch Möglichkeiten zur Einschreibung gewähren kann. Die Mindestfrist NAT von zehn Tagen muss auf jeden Fall eingehalten werden. Die Nennfrist für REG-Veranstaltungen beträgt drei Tage, wobei ein NAT-Pilot sich nur bei der für NAT-Kategorien zählenden Meisterschaft nennen darf.
Was geschieht, wenn sich ein Veranstalter im Vorfeld noch zu einer Verschiebung oder Absage entscheidet? Welche Möglichkeiten gibt es für die Piloten?
Eine Patentlösung gibt es in diesem Fall nicht und die NSK wird situativ entscheiden müssen, was kurzfristig sinnvoll getan werden kann. Grundsätzlich geht das Komitee davon aus, dass beide Veranstaltungen stattfinden
werden.
Porsche-Vertragspilot Patric Niederhauser (33) fährt auch in diesem Jahr in der GT World Challenge für das Team Rutronik Racing.
Patric Niederhauser und Rutronik Racing verbindet eine lange Zusammenarbeit. 2019 gewann der Berner als erster Schweizer zusammen mit dem Team aus Remchingen (D) den Titel im ADAC GT Masters. Auch in den folgenden Jahren trat Niederhauser (mit Ausnahme von 2021) mit Rutronik Racing in der Rennserie an, ehe sich die Wege für das Jahr 2023 trennten. Zur Saison 2024 kehrte «Nidi» zu seinem langjährigen Rennstall zurück. Und auch 2025 wird der ehemalige GP3-Rennsieger für Rutronik in der GT World Challenge antreten – an der Seite des Deutschen Sven Müller und des Belgiers Alessio Picariello.
«In unserem Sport ist es nicht üblich, mit demselben Team und denselben Teamkollegen weiterzumachen – es ist ein Privileg», sagt Niederhauser. «Wir haben bereits im letzten Jahr grossartige Ergebnisse erzielt, jetzt ist es an der Zeit, daraus regelmässige Podiumsplätze und weitere Siege zu machen. Mit Rutronik Racing, Sven und Alessio haben wir alles, was es braucht, und ich kann es kaum erwarten, loszulegen.»
Auto Sport Schweiz richtet auch dieses Jahr einen wettbewerbsübergreifend Damenpokal aus. Ob Fahrerinnen oder Navigatorinnen – wer dabei sein will, kann sich noch bis 1. März einschreiben.
Auto Sport Schweiz richtet auch in diesem Jahr einen wettbewerbsübergreifenden Damenpokal im Automobilrennsport aus. Ob selber hinterm Steuer oder Navigatorin – für den Damenpokal von ASS dürfen sich alle Ladies (mit Schweizer Rennlizenz), die national oder international am Automobilrennsport teilnehmen, kostenlos einschreiben. Die Auswertung erfolgt über ein eigens entworfenes Punktesystem.
Wer sich einschreiben will, kann dies noch bis zum 1. März 2025 machen. Das Anmeldeformular ist dieser Newsmeldung angehängt. Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und stehen Ihnen bei Fragen oder Unklarheiten gerne zur Verfügung.
Am kommenden Wochenende startet in Doha/Katar die Langstrecken-Weltmeisterschaft in die neue Saison. Am Start stehen sechs Schweizer respektive Schweizerinnen.
Mit einem 10-Stunden-Rennen in Doha/Katar beginnt am Freitag die neue WEC-Saison. Am Start stehen auch sechs Schweizer respektive Schweizerinnen – drei davon bei den Hypercars, weitere drei in der GT3-WM. Einen Vorgeschmack, wer, wo steht, bekam man am vergangenen Wochenende beim Prolog, den die Teams eifrig zum Testen nutzten.
Für Routinier Sébastien Buemi hat damit die 14. aufeinanderfolgende Saison mit Toyota begonnen! Auch 2025 teilt sich der Westschweizer ein Cockpit mit dem Briten Brendon Hartley und dem Japaner Ryo Hirakawa. Ob es dem viermaligen WEC-Weltmeister nach dem fünften Schlussrang im Vorjahr diesmal wieder aufs Podest reichen wird, ist schwer zu sagen. Toyota ist (neben Porsche) in der Einstufung für 2025 sicher nicht im Vorteil. In der aktuellen BoP (Balance of Performance) bringen die beiden Hersteller 20 bis 30 Kilogramm mehr auf die Waage als der Rest der Hypercars. Beide Autos haben ein Mindestgewicht von 1064 Kilogramm.
Einer, der davon profitieren könnte, ist Raffaele Marciello. BMW hat in der zweiten Saisonhälfte 2024 bereits mächtig Boden gut gemacht. Und auch beim Prolog waren die Münchner in 1:38,9 min die Schnellsten, wenngleich die Bestzeit von der #20 und nicht von der #15 (Marciello/Vanthoor/Magnussen) aufgestellt wurde.
Auch der dritte Schweizer Hypercar-Pilot bringt viel Erfahrung mit. Neel Jani hat auch schon zehn WEC-Jahre auf dem Buckel. Die braucht es 2025 auch. Denn Jani wird dieses Jahr bei Proton-Porsche mit zwei neuen Teamkollegen ausrücken: Nico Pino aus Chile, mit dem sich Jani schon in Daytona das Auto teilte, und Nico Varrone aus Argentinien. «Es ist wichtig, dass wir als Team schnell ein festes Gefüge bilden», sagt Jani, der als Teamleader gute Erinnerungen an Doha 2024 hat. «Die Strecke in Katar war im vergangenen Jahr ein gutes Pflaster für den Porsche 963.»
In der GT3-WM stehen mit Rahel Frey (Iron Dames/Porsche 911 GT3 R), Grégoire Saucy (United Autosports/McLaren 720S) und Thomas Flohr (AF Corse/Ferrari 296) drei weitere Schweizer Hoffnungen am Start. Flohr war mit seinem Team AF Corse beim Prolog mit der zweischnellsten Zeit (1:54,8 min) der Beste aus diesem Trio – dicht gefolgt von Saucy im orangen McLaren.
Nicht am Start ist die Hypercar-Mannschaft von Lamborghini und damit auch Edoardo Mortara. In einer offiziellen Mitteilung der Italiener heisst es, das Langstrecken-WM-Projekt von Lamborghini sei 2025 «pausiert»…
Das Rennen in Doha startet am Freitag, 28. Februar, um 14 Uhr Ortszeit (bei uns 12 Uhr).
Sauber hat diese Woche den C45 vorgestellt. Mit dem neuen Auto und zwei neuen Fahrern will das Schweizer Team noch vor dem Audi-Neustart 2026 die Wende einleiten.
Für gewöhnlich berichten wir an dieser Stelle nicht über die Formel 1. Aber den neuen Sauber für die Saison 2025 wollen wir ihnen nicht vorenthalten. Erst recht nicht, weil der C45 das letzte Auto aus Hinwil ist, das den Namen des Firmengründers respektive seiner Frau (C für Christiane) trägt. Ab 2026 wird der Rennstall aus dem Zürcher Oberland als «Audi» an den Start gehen.
Gerade verwöhnt wurden die Sauber-Fans 2024 nicht. Hätte Guanyu Zhou beim vorletzten Rennen nicht noch ein paar WM-Pünktchen geholt, wäre Sauber im Vorjahr komplett leer ausgegangen. An der Platzierung änderte aber auch das Aufbäumen Saubers in Katar nichts mehr. Trotz der vier Punkte im Wüstenstaat schaffte es der künftige Audi-Werksrennstall nicht, die Rote Laterne abzugeben. Und trotzdem: Die Upgrades, die Sauber zum Saisonende brachte, liessen Hoffnung aufkommen. Dieser Meinung ist auch Sauber-Technikchef James Key. «Was wir da gelernt haben, war für die Entwicklung des C45 extrem wichtig. Wir wollen diesen Weg bei der Aerodynamik nun noch weiter gehen.»
Mit dem grossen Umbruch vor Augen stellt sich für jeden Sauber-Fan natürlich die Frage: Wie viele Ressourcen werden noch in das neue Modell gesteckt? Oder liegt der Fokus schon klar auf 2026? Die Antwort gibt auch hier James Key: «Wir können es uns nicht leisten, beim C45 den Fuss vom Gas zu nehmen. Der Kampf im Mittelfeld ist extrem eng. Da zählt jede Zehntelsekunde. Wir haben schon einen Plan erstellt, wie wir die Ressourcen auf beide Programme verteilen, ohne die Weiterentwicklung unter der Saison zu vernachlässigen.»
Bei den Piloten hat sich Sauber nach drei Jahren für einen Neuanfang entschieden. Mit Rückkehrer Nico Hülkenberg (war schon 2013 bei Sauber) und Rookie Gabriel Bortoleto aus Brasilien soll neuer Kampfgeist in Hinwil aufleben. Einen ersten Eindruck von ihrem neuen Auto werden die Fahrer bei den offiziellen Testfahrten in Bahrain vom 26. bis 28. Februar bekommen. Los geht die Formel-1-Saison 2025 am 16. März in Melbourne/Australien.
Simon Wüthrich (44) zählt mit seinem VW Golf Turbiene seit Jahren zu den schnellsten Tourenwagen-Piloten. 2025 greift er mit einem neuen Motor und einer komplett überarbeiteten Karosserie an.
In Les Paccots beim Saisonfinale der Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 war Simon Wüthrich der schnellste Fahrer mit einem Dach überm Kopf. In diesem Jahr könnte das dem 44-Jährigen aus dem Emmental mehr als einmal gelingen. Denn Wüthrich rüstet auf die neue Saison auf. Mit einem neuen, stärkeren Motor, 17-Zoll-Reifen und einer komplett überarbeiteten Karosserie will Wüthrich neue Massstäbe setzen. 860 PS soll der neue Motor leisten. «Mit Synfuel hatte ich in der vergangenen Saison eine Leistung zwischen 500 und 550 PS», erzählt Wüthrich. «Mit herkömmlichem Rennbenzin waren es vorher rund 600 PS.»
Weil der neue Motor noch nicht fertig ist, kann Wüthrich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass er beim Saisonauftakt (in Hemberg oder La Roche) mit ihm am Start steht. «Aber wir geben Gas und die Arbeit ist schon ziemlich weit fortgeschritten», sagt Wüthrich. Wie beim Vorgänger handelt es sich auch beim neuen Motor um ein VW-Triebwerk. Allerdings um ein moderneres. Die Basis des alten Motors stammte aus dem Golf III. Dieser hat inzwischen rund 30 Jahre auf dem Tacho. «Den neuen Motor haben wir aus einem Golf der Generation 7. Das Spezielle daran: Er hat wie der bisherige einen Zahnriemenantrieb.»
Wüthrich peilt eine Leistung von 860 PS bei einem Gewicht von 860 Kilogramm an. Deshalb rüstet der Berner aber nicht nur beim Motor auf. «Ich fahre dieses Jahr mit 17-Zoll- und nicht wie bisher mit 16-Zoll-Reifen», sagt Wüthrich. Das hat zur Folge, dass nicht nur die gesamte Karosserie und die Aufhängung angepasst werden mussten, «wir haben auch eine neue Antriebswelle eingebaut». Der aufwändige Umbau ist noch nicht abgeschlossen. «Wir haben immer noch Arbeit vor uns», sagt Wüthrich. Aber der Wechsel auf breitere Reifen sei nötig gewesen. Von den 16-Zoll-Reifen gebe es kaum mehr welche. «Und auf 15er wollte ich nicht wechseln.» Bei den 17-Zoll-Reifen sieht Wüthrich keinen Lieferengpass. Dort bedient er sich entweder bei Michelin oder bei Nova. Wobei Nova nicht zu verwechseln mit dem französischen Rennwagenbauer NOVA Proto ist. Nova ist eine neue Firma, die aus einem Grossteil der ehemaligen Avon-Belegschaft entstanden ist. Der Name Nova ist nichts anderes als Avon rückwärts buchstabiert…
Zurück zur Turbiene von Wüthrich: Ohne ein Team von Gleichgesinnten könnte der Hobby-Bergsteiger, der in der Schweiz schon so manchen Viertausender bezwungen hat, diesen Aufwand nicht betreiben. Ob Wüthrich und seine Helfer sich am Ende des Jahres mit dem Titelgewinn belohnen werden, ist eine andere Geschichte. «Ich fahre nicht, um Titel zu gewinnen», stellt Wüthrich klar. «Natürlich freut es einen, wenn man am Ende dafür mit einer Topplatzierung belohnt wird. Aber das ist nicht mein primärer Ansporn.»
Wüthrich wird, wie in den vergangenen zwei Jahren, weiter mit Synfuel von P1 fahren. Nicht ganz drei Fässer habe er 2024 gebraucht, «also irgendetwas zwischen 100 und 150 Litern». Probleme gab’s bisher keine. Wüthrich fährt mit dem 98er-Oktan-Sprit von P1 und musste dabei nicht einmal öfter das Öl wechseln.
Fach Auto Tech setzt im ADAC GT Masters auch 2025 auf das Porsche-Duo Alexander Fach jr. und seinen deutschen Teamkollegen Alexander Schwarzer.
«Die beiden Alexander haben im letzten Jahr gezeigt, dass sie ein schlagkräftiges Duo sind», so Teamchef Alex Fach. «Obwohl sie eine der wenigen Bronze-Silber-Fahrerpaarungen im Feld waren, haben sie es mehrfach auf das Gesamtpodium geschafft. Das ist eine enorme Leistung und darauf wollen wir jetzt aufbauen. Wir sind uns sicher, dass da noch mehr drin ist und weitere Podestplätze, vielleicht sogar Siege, im Gesamtklassement möglich sind.»
In der Saison 2024 feierten Alexander Fach und Alexander Schwarzer ihr Debüt im ADAC GT Masters. Dabei musste sie sich das Bronze-Silber-Aufgebot gegen die stärker eingestuften Silber-Duos durchsetzen – und das gelang dem Team mit Bravour. Insgesamt sammelten Fach und Schwarzer zwei Podestplätze in der Gesamtwertung und acht Siege in der ProAM-Klasse.
«Ich finde es richtig gut, wieder mit dem gleichen Paket an den Start zu gehen – so können wir dort weiterarbeiten, wo wir 2024 aufgehört haben. Darüber hinaus sind Alexander und ich ein richtig starkes Duo, wir kommen extrem gut miteinander klar», verrät Alexander Fach. «Die Resultate im letzten Jahr waren gut, trotzdem war es keine leichte Saison für uns, vieles war noch neu. Doch wir haben viel gelernt und wichtige Erfahrungen gesammelt.»
Den nächsten Schritt plant Fach Auto Tech auch in Bezug auf das Fahrzeugaufgebot. So arbeitet die Mannschaft daran, einen zweiten Porsche 911 GT3 R an den Start zu bringen. «Für uns macht es absolut Sinn, ein zweites Fahrzeug einzusetzen. An der Fahrerpaarung arbeiten wir momentan noch, interessierte Piloten können sich dazu noch bei uns melden», verrät der Teamchef weiter.
Im Kalender des ADAC GT Masters stehen 2025 insgesamt sechs Rennwochenenden. Der Auftakt findet vom 23. bis 25. Mai auf dem Lausitzring statt, gefolgt vom ersten Auslandsgastspiel in Zandvoort.
Edoardo Mortara rettete auch in Saudi-Arabien die Ehre der Schweizer Formel-E-Piloten. Was sonst noch am Wochenende aus Schweizer Sicht interessant war, erfahren Sie in unserem Weekend-Report.
Mit zwei Zielankünften in den Punkterängen rettete Edoardo Mortara beim Doubleheader in Saudi-Arabien die Ehre der Schweizer Formel-E-Piloten. Der Genfer im Dienste von Mahindra Racing belegte im ersten Lauf Rang 7, im zweiten Durchgang wurde er Zehnter. Der ehemalige DTM-Pilot und Macau-Spezialist liegt damit nach vier Rennen mit 17 Zählern auf Rang 11 im Gesamtklassement. Für Sébastien Buemi (Envision Racing) endete das Wochenende in Jeddah auf den enttäuschenden Plätzen 12 und 19. Auch Nico Müller verpasste die Punkteränge. Im ersten Durchgang verursachte der Andretti-Pilot in der Startrunde ausserdem eine Kollision. Müller erhielt dafür eine Rückversetzung um drei Positionen für das Rennen am Samstag und einen Strafpunkt auf seine Rennlizenz. «Das war ein sehr chaotischer Start», meinte Müller. «Vor mir gab es überall Kontakte. In Kurve 8 schob sich dann alles so zusammen, dass ich das Auto nicht wie erwartet stoppen konnte und dem Vordermann hinten drauf gefahren bin.» Die Siege in Jeddah holten sich der Deutsche Maximilian Günther und der Brite Oliver Rowland. Das nächste Rennen findet am 12. April in Miami statt.
Bei der Formel-4-Winterserie auf der iberischen Halbinsel stand am Wochenende der zweite Lauf in Valencia auf dem Programm. Enea Frey vom Team Jenzer Motorsport zeigte dabei eine sehr solide Vorstellung und sicherte sich die Plätze 8, 12 und 6. Das beste Ergebnis für Maffi Racing erzielte der Däne David Walther mit einem zwölften Rang (P4 bei den Rookies).
Einen weiteren Podestplatz feierte Kessel Racing beim Finale der Asia Le Mans Series in Abu Dhabi. Wie schon vor einer Woche in Dubai sicherte sich die Tessiner Mannschaft Rang 3 mit der #74. Im Gesamtklassement landete Kessel Racing auf Rang 4. Auch das Team Graff Racing, das dieses Jahr mit einer Schweizer Lizenz fährt, beendete die ALMS-Saison mit einem Podestplatz in der LMP3. Die beiden Schweizer Piloten Alex Fontana und Yannick Mettler, die sich zusammen mit dem US-Amerikaner «Hash» einen Porsche 911 GT3 R teilten, belegten die Plätze 16 und 21 in der GT-Klasse.
Positives gibt es aus der internationalen Kartszene zu berichten. Beim IAME Wintercup in Valencia waren zahlreiche Schweizer am Start. Im Finale bei den Minis verpasste Aurelio Longhitano als Vierter ganz knapp das Podest. Stärkster Spirit-Fahrer war Dan Allemann. Der junge Aargauer gewann bei den Junioren alle drei Quali-Heats und fightete im Finale (von SP5 gestartet) wieder um den Sieg, als ihn ein Konkurrent neben die Strecke bugsierte.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Fredy Barth?
Fredy Barth ist nicht der einzige, der wegen Niki Lauda Rennfahrer geworden ist. Aber er ist sicher einer der wenigen, der diesen Weg eingeschlagen hat, weil er auf dem Beifahrersitz des Österreichers Platz nehmen durfte. «Ich war damals neun Jahre alt», erinnert sich Barth. «Ich war mit meinem Vater und meinem Halbbruder in Monza und Lauda war Instruktor. Irgendwie bot sich die Gelegenheit, mit ihm in einem BMW E30 ein paar Runden auf der GP-Strecke zu drehen. Ich war fasziniert – von der Ambivalenz aus Geschwindigkeit und Ruhe im Cockpit.»
Mit 13 luden ihn seine Eltern zum Kartfahren nach Wohlen ein. Danach war klar: Fredy wollte Rennfahrer werden. Mit seinen Ersparnissen kaufte er sich mit 16 sein erstes Kart. Noch vor seinem 20. Geburtstag dann die Schockdiagnose: Barth hatte Lymphdrüsenkrebs. Es folgten sechs Monate Chemotherapie und ein Monat Bestrahlung. Doch der nimmermüde Kämpfer besiegte die Krankheit und betrieb weiter Rennsport. 2000 gewann er die Ecole Winfield und mischte danach drei Jahre in Formel-Nachwuchskategorien mit. 2004 stieg er in den Seat Leon Supercopa um. Mit diesem Hersteller schaffte er es mit eisernem Willen bis in die Tourenwagen-WM. In den ersten fünf Rennen fuhr Barth vier Mal in die Punkte. In Marokko beim zweiten Lauf belegte er die Plätze 4 und 5! An das Rennen in Valencia erinnert er sich noch haargenau. «Ich lag auf Platz 2 hinter Tiago Monteiro und vor Yvan Muller. Yvan machte Druck, aber er kam nicht an mir vorbei. Und je länger das Rennen dauerte, desto mehr konnte ich die Lücke zu Tiago schliessen. Kurz vor Schluss ging das Radlager an meinem Seat kaputt…»
Ab 2012 verlagerte Barth, der von sich selber sagt, dass er im Rennsport wohl nie die Leistung zeigen konnte, die in ihm steckt, seine motorsportlichen Aktivitäten in Richtung GT3 und fuhr dort u.a. für Emil Frey Racing. 2018 machte er Schluss mit der aktiven Rennfahrerei. Parallel hatte Barth schon damals längst für die «Zeit danach» vorgesorgt. Heute lebt er als Instruktor, Moderator, Referent und Ambassador nicht nur für den sondern auch vom Motorsport. Mit seiner FB Trading und Consulting GmbH ist es ihm ein besonderes Anliegen, seine Erfahrung teilen zu können. Wenn man ihn nicht gerade in Anneau du Rhin auf der Rennstrecke oder in der Motorsport World in Kempthal antrifft, ist Barth meistens «on the road» – und am Telefon.
Wer Fredy kennt, der weiss: Der Tausendsassa wird und will wohl nie zur Ruhe kommen. An Ideen mangelt es ihm jedenfalls nicht. Neben dem Vertrieb von Hankook-Rennreifen in der Schweiz ist er inzwischen auch für einen Fahrzeughandel verantwortlich. Und dann wäre da noch die Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz. Diese unterstützt Fredy seit seiner eigenen Erkrankung so oft und so intensiv er kann.
Miklas Born setzt auf Kontinuität. Der 22-jährige Basler bestreitet auch dieses Jahr den Michelin Le Mans Cup für das bayrische Team Reiter Engineering.
Miklas Born setzt auf Kontinuität und bestreitet auch in diesem Jahr gemeinsam mit Reiter Engineering den Michelin Le Mans Cup in der LMP3-Kategorie. Sein Teamkollege wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Für Born, der sonst im Tourenwagen- und GT-Sport aktiv ist, war der Start im Michelin Le Mans Cup 2024 der erste Einsatz auf einem Prototypen. Auf eine oftmals durchwachsene Saison folgte beim Finale in Portimão ein starker Abschluss. Dort konnte der junge Basler sein Können endlich in ein gutes Ergebnis ummünzen und beendete das Rennen mit seinem Teamkollegen auf der siebten Gesamtposition.
Im vergangenen Jahr pilotierte Born ein Fahrzeug an der Seite eines Gentleman-Piloten. Ab dieser Saison wird es in der Serie erstmals auch eine Klasse für reine Pro-Besatzungen geben, in der auch Born an der Seite eines weiteren Silber-Piloten an den Start gehen und um Positionen im Gesamtklassement kämpfen wird. Wie auch 2024 wird sein Einsatzgerät dabei ein Protoyp aus dem Hause Ligier sein.
Mit insgesamt 36 LMP3-Boliden, davon 16 Pro/Am-Fahrzeuge und 20 Fahrzeuge in der Pro-Kategorie ist der Michelin Le Mans Cup in der Saison 2025 so stark besetzt wie noch nie zuvor. Zusätzlich sind noch 8 GT3-Fahrzeuge für die Saison eingeschrieben.
«Ich freue mich sehr, dass meine Reise im Michelin Le Mans Cup gemeinsam mit Reiter Engineering weitergeht. Wir haben im vergangenen Jahr gute Fortschritte gemacht und ich kann es kaum erwarten, auf dieses Fundament aufzubauen und in diesem Jahr wieder um Podiumsplätze zu kämpfen», blickt Born auf die Saison.
Die Saison umfasst sechs Stationen. Der Auftakt findet am ersten Aprilwochenende in Barcelona statt. Das Highlight wird auch in diesem Jahr das Road-to-Le-Mans-Wochenende sein, wenn der Michelin Le Mans Cup im Rahmen der legendären 24h von Le Mans sein Rennen austragen wird.
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 11: Gauthier Hotz, Schweizer Junioren-Meister Rallye.
Wer in seiner ersten Saison Schweizer Rallye-Meister bei den Junioren wird, den Rallye-Pokal gewinnt und im Gesamtklassement den vierten Schlussrang belegt, der hat definitiv etwas auf dem Kasten. Die Rede ist von Gauthier Hotz, 21 Jahre jung, Sohn des achtmaligen Schweizer Rallye-Meisters Grégoire Hotz.
Lange ist Hotz jr. noch nicht im Rallye-Geschäft. Als Teenager setzte er voll auf Eishockey, war zuletzt als Stürmer der HC Prilly Black Panthers in der ersten Liga tätig, beendete seine Karriere aber aus zeitlichen Gründen. «Mir fehlte neben meinem Wirtschaftsstudium in Lausannen die Zeit, um weiter Hockey zu spielen. Deshalb entschied ich mich für einen Rennlizenzkurs in Hockenheim.» Mit Erfolg! 2023 absolvierte Hotz seine beiden ersten Rallyes auf einem Peugeot 208 R2. In diesem Jahr stand er insgesamt bei neun Rallyes am Start. Dass er das Junioren-Championat gewinnen würde, war schon bald einmal klar. Die Konkurrenz war überschaubar. Aber Hotz machte auch sonst eine gute Figur. Vor dem Finale, der Rallye du Valais, übernahm er im Rallye-Pokal die Führung. Trotzdem war der Sieg in dieser Disziplin nicht selbstverständlich. Denn Hotz fehlte bei der RIV. «Ich hatte Prüfungen an der Uni und konnte so keinen Einfluss nehmen.» Trotzdem hat es zum Gewinn des Rallye-Pokals gereicht. «Natürlich freue ich mich über diese beiden Titel, aber noch mehr über Platz 4 im Gesamtklassement der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Damit hatte ich zu Beginn der Saison wahrlich nicht gerechnet.»
Wie bei allen Söhnen (oder Töchtern), die in die Fussstapfen ihrer erfolgreichen Väter oder Mütter treten, stellt sich auch bei Hotz die Frage: Fährt er, weil sein Vater so erfolgreich war? Oder steckt in ihm tatsächlich ein Naturtalent? «Meine Erfahrung ist die», sagt Hotz jr. «Gewinnst du, gewinnst du wegen dem Namen. Verlierst du, verlierst du, weil du nicht gut genug bist…» Im Falle von Gauthier darf man gespannt sein, wie es weitergeht. Zu seiner unbestrittenen natürlichen Begabung kommt definitiv auch eine Charaktereigenschaft, die ihm schon im Eishockey geholfen hat. «Ich hinterfrage, das, was ich mache, grundsätzlich immer. Mir ist es wichtig, mich stets zu verbessern. Das hat mir schon im Eishockey geholfen und das hilft mir auch bei den Rallyes.»
Wie es 2025 für Gauthier weitergeht, ist noch offen. Ende November/Anfang Dezember bestritt Hotz jr. in der Nähe von Aosta bereits seine erste Rallye auf einem Skoda Fabia Rally2 Evo und beendete diese auf dem vierten Gesamtrang. Dass er bei den unter 25-Jährigen alle in Grund und Boden fuhr, versteht sich fast schon von selbst…
Nicht nur Joël Volluz greift dieses Jahr mit einem neuen Sportwagen an. Auch Victor Darbellay (29) steigt im Rahmen der Schweizer Berg-Meisterschaft um und fährt 2025 einen Nova Proto mit einem Hartley-Turbo.
Am 7. August feiert Victor Darbellay seinen 30. Geburtstag. Zum Jubiläum hat er sich schon jetzt sein eigenes Geburtstagsgeschenk gemacht: einen Nova Proto NP01. Und es ist nicht irgendein Nova – es ist das Fahrzeug, mit dem im Vorjahr der österreichische Staatsmeister Christoph Lampert in Oberhallau am Start gestanden war. Der bald 43-Jährige aus Feldkirch liess es damals ziemlich fliegen. Nach dem ersten Durchgang lag er nur drei Zehntelsekunden hinter dem späteren Meister Robin Faustini. Im zweiten Lauf fehlten ihm 2,3 Sekunden – das reichte in der Addition der beiden schnellsten Durchgänge aber dennoch zu Platz 2 hinter Faustini, aber noch vor Joël Volluz. Lampert lag im Ziel auch vor Michel Zemp. Und dieser Vergleich ist für Darbellay besonders wichtig. Denn der Walliser wird 2025 bei den Sportwagen E2-SC bis 2 Liter gegen Zemp antreten. «Das Auto hat schon mal bewiesen, dass es Zemp schlagen kann», grinst Darbellay. «Jetzt muss nur noch der Fahrer auf dieses Niveau kommen…»
Für Darbellay ist der Aufstieg eine logische Schlussfolgerung. Vier Jahre hat er nun am Berg und bei Slaloms Erfahrungen mit einem Monoposto gemacht – zuerst mit einem Arcobaleno, dann mit einem 2-Liter-Formel-Renault. Angefangen hat Darbellay mit Rallyes. Zwischen 2016 und 2018 nahm er an sechs Rallyes teil. In der Regel mit einem Peugeot 208 R2. 2017 schaffte er es bei seiner Heimrallye im Wallis als Dritter auf das Junioren-Podest. «Doch ich habe bald gespürt, dass Rallyes nicht mein Ding sind. Und deshalb bin ich auf Slaloms und Bergrennen umgestiegen, wobei ich die ersten Rennen auf einem BMW E36 absolvierte.»
In der Regel hat Darbellay bis heute keine komplette Saison bestritten. Ob sich das 2025 ändern wird, ist noch offen. Beim Saisonauftakt will der Garagist aus Martigny aber auf jeden Fall dabei sein. «Vorher werde ich sicher noch den einen oder anderen Test auf einer Rundstrecke absolvieren. Denn ich muss mich ja zuerst noch an das neue Auto gewöhnen. Die vergangenen Jahre bin ich immer mit Fahrzeugen mit freistehenden Rädern gefahren. Das wird sicher eine Umstellung sein. Und dann kommt noch der Turbo-Motor dazu. Auch dort habe ich bisher keine Erfahrung. Es wird also eine Weile dauern, schätze ich, bis ich mit dem Auto eins bin.»
Aus diesem Grund hat sich Darbellay für die bevorstehende Saison auch kein bestimmtes Ziel gesetzt. Ankommen, lernen und Fortschritte machen stehen auf der Agenda. Auf die Frage, wie er sich fühlen würde, wenn er pro Lauf nur eine Sekunde auf Zemp verlieren würde, wird sein Grinsen noch breiter: «Dann wäre ich sehr, sehr zufrieden!»
Auf prominente Hilfe muss Darbellay nicht verzichten. Vorbesitzer Lampert hat angekündigt, dass er beim ersten Test unterstützend dabei sein wird. Und auf seinen langjährigen Kollegen Joël Volluz kann Darbellay auch jederzeit zählen. «Wir sehen uns fast täglich und bereiten unsere beiden Autos vor», sagt Darbellay. Und dann ist da noch Victors Vater Philippe Darbellay. Von ihm stammen die Rennfahrer-Gene. Darbellay sr. hat mehr als 25 Jahre Bergrennen bestritten. Einen seiner grössten Siege feierte er auf einem Lucchini S289 am Rechberg 1991. Von einem solchen oder der Teilnahme bei der Berg-Europameisterschaft träumt der Junior im Moment noch.
Die Schweizer Berg-Meisterschaft wird 2025 nochmals aufgewertet. Mit Joël Volluz (33) greift ein ganz schneller Fahrer auf einem neuen Auto Faustini, Steiner & Co. an.
Joël Volluz will es 2025 wissen. Der 33-jährige Walliser aus dem Val de Bagnes hat sich für die neue Saison ein neues Auto zugetan. Nach mehr als zehn Jahren mit dem Osella FA30 geht Volluz dieses Jahr mit einem Norma an den Start. Das Auto wurde bisher vom Franzosen Max Cotleur in der französischen Berg-Meisterschaft eingesetzt und verfügt aerodynamisch über denselben Ausbaustandard wie jenes, das Marcel Steiner für diese Saison neu bekommen wird. «Noch fehlen ein paar Teile», sagt Volluz. «Aber ich habe schon ziemlich viel Arbeit reingesteckt. Die komplette Elektrik ist bereits verlegt.»
Beim Motor setzt Volluz weiterhin auf seinen V8-Sauger der britischen Motorenschmiede Judd. Ein Wechsel auf ein Turboaggregat kam für ihn (noch) nicht in Frage. «Mein Motor wurde erst gerade revidiert», erklärt Volluz. «Deshalb würde es rein schon aus finanzieller Sicht wenig Sinn machen, den Motor jetzt zu tauschen.» Ausserdem ist Volluz noch einer von der Sorte «old school». «Ich bin kein Fan der Turbo-Philosophie», sagt Volluz. «Vielleicht ändere ich meine Meinung irgendwann und fahre dann auch einen Turbo. Aber für den Moment setzte ich voll auf meinen V8-Judd und geniesse den Sound.»
Der Wechsel auf einen Norma (oder Nova, «das ist dasselbe», so Volluz) kam zufällig zustande, auch wenn der Walliser sagt: «Mit dem Gedanken, das Auto zu wechseln, hatte ich schon länger gespielt. Erstens aus reglementarischen Gründen; zweitens, weil der Osella mit seiner Aerodynamik ein Auto ist, das wirklich sehr schwierig zu fahren ist. Ich wollte wieder zurück zu dem Feeling, das ich im Formel 3000 hatte. Und das vermittelt mir nur ein Auto aus dem Hause Nova.»
Wie bei Steiner verfügt auch Volluz’ Auto über eine mittige Sitzposition. «Darauf freue ich mich. Weil es einfach angenehmer ist. Ausserdem musst du dir keine Gedanken bezüglich Gewichtsverteilung machen.» Wie der Fahrplan für Volluz’ Saison 2025 ausschaut, ist noch nicht ganz klar. «Vieles hängt sicher davon ab, wie die ersten Rennen verlaufen. Ausserdem möchte ich auch gerne noch das eine oder andere Rennen im Ausland fahren. Osnabrück beispielsweise. Oder Vallecamonica in Italien. Zur Vorbereitung werde ich wahrscheinlich auch noch ein Rennen in Frankreich fahren. Und dann werden wir sehen, wie es beim Auftakt zur Schweizer Meisterschaft läuft.»
Ob Volluz Mitte Juni in La Roche oder Hemberg fahren wird, ist noch nicht in Stein gemeisselt. «Die Situation ist unglücklich», meint Volluz. «Für mich als Westschweizer ist es naheliegend, dass ich in La Roche fahre. Anderseits ruft mich der Veranstalter von Hemberg jedes Jahr an und fragt, ob ich bei ihnen fahren würde. Einmal habe ich das auch schon gemacht. Und es war ein schönes Rennen. Ich weiss es also noch nicht. Aber ich habe zum Glück ja noch etwas Zeit, um mich zu entscheiden.»
Die Frage, ob er, falls es von Anfang gut läuft, um den Schweizer Meistertitel fährt, beantwortet Volluz mit einem breiten Grinsen. Undenkbar ist es nicht. Denn der Titel fehlt noch in Volluz’ Palmarès. Drei Mal war er schon Vizemeister: 2011, 2012 und 2015. Zwei Mal stand ihm Steiner vor der Sonne, einmal Berguerand, der ihn zu Kartzeiten noch gecoacht hatte.
GT3-Spezialist Raffaele Marciello sicherte sich an der Seite von Valentino Rossi Platz 2 beim 12-Stunden-Rennen in Bathurst. Ricardo Feller ging bei seinem letzten Audi-Einsatz leer aus.
Vor einer Woche verpasste Raffaele Marciello als Vierter das Podium beim 24h-Rennen in Daytona noch knapp. Am vergangenen Wochenende beim 12-Stunden-Rennen im australischen Bathurst durfte der Tessiner Champagner verspritzen. An der Seite von Ex-Motorradstar Valentino Rossi und dem Belgier Charles Weerts sicherte sich der ehemalige Sauber- und Ferrari-Testfahrer Rang 2. Ganz zufrieden war Marciello mit diesem Ergebnis nicht. Teamkollege Rossi kassierte für ein Überholmanöver unter Gelb eine Durchfahrtsstrafe, wodurch der WRT-BMW mit der #46 zwischenzeitlich auf Platz 8 zurückgefallen war. «Ich bin nicht vollends glücklich», meinte Marciello. «Als Zweiter bist du immer der erste Verlierer, aber so ist das nun mal.» Sehenswert war «Lelos» Aufholjagd dennoch. Allein das Überholmanöver gegen Jules Gounon (mit zwei Rädern auf der Wiese) war das Eintrittsgeld wert.
Der zu Porsche gewechselte Ricardo Feller hatte in Bathurst nochmals für Audi am Lenkrad gekurbelt, fiel aber mit einem technischen Defekt aus. «Mein Programm mit Porsche fängt erst im Februar an. Deshalb gab es für Bathurst eine Freigabe für Audi», erklärt Feller seinen letzten, leider unbelohnten Einsatz für Audi. Der Sieg in Australien ging aus Sicht von Marciello an das Schwesterauto mit Augusto Farfus sowie Kelvin und Sheldon van der Linde am Steuer.
Zwei Rookie-Podestplätze gab es auch für das Formel-4-Team von Jenzer Motorsport beim Auftakt zur diesjährigen FWS Winter Series in Portimão (P) durch Artem Severiukhin aus Kirgisistan. Für Enea Frey endete das erste Rennwochenende mit den Rängen 8 und 7. Im ersten Durchgang wurde er von einem Konkurrenten ins Kiesbett geschoben. Auch das Team Maffi Racing nimmt an der F4-Winterserie mit drei Fahrern teil. Und auch die Genfer durften sich in Portimão über ein Rookie-Podium freuen.
Auch 2025 richtet Auto Sport Schweiz wettbewerbsübergreifend einen Damenpokal aus. Ob Fahrerinnen oder Navigatorinnen – wer dabei sein will, kann sich bis 1. März einschreiben.
Nach dem Erfolg im Vorjahr (Siegerin Vanessa Zenklusen) richtet Auto Sport Schweiz auch in diesem Jahr einen wettbewerbsübergreifenden Damenpokal im Automobilrennsport aus. Ob selber hinterm Steuer oder Navigatorin – für den Damenpokal von ASS dürfen sich alle Ladies (mit Schweizer Rennlizenz), die national oder international am Automobilrennsport teilnehmen, kostenlos einschreiben. Die Auswertung erfolgt über ein eigens entworfenes Punktesystem. Wie im Vorjahr wird ASS auch 2025 bei «Halbzeit» einen Zwischenstand veröffentlichen.
Die an REGionalen oder ausländischen Veranstaltungen (INT) erzielten Resultate müssen bis zum 1. November des laufenden Jahres (mit Kopie der offiziellen Ranglisten) mitgeteilt werden, ansonsten können die betreffenden Punkte nicht gutgeschrieben werden. Resultate aus den Schweizermeisterschaften (Slalom, Berg, Rallye) werden automatisch gutgeschrieben. Der Damenpokal wird mit Resultaten ausgewertet, welche vom 1. Januar bis zum 1. November 2025 erzielt werden. Später eingereichte Ergebnisse (oder Rennen) werden nicht berücksichtigt.
Wer sich einschreiben will, kann bis zum 1. März 2025 machen. Das Anmeldeformular ist dieser Newsmeldung angehängt. Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und stehen Ihnen bei Fragen oder Unklarheiten gerne zur Verfügung.
Achtung: Der Damenpokal richtet sich nur an Fahrerinnen (und Navigatorinnen) im Automobilrennsport. In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird seit fünf Jahren eine separate Damenwertung geführt.
Über die Verschiebung des Bergrennens von Ayent-Anzère haben wir gestern berichtet. Hier folgen nun die letzten News zu den Rennen in Hemberg, La Roche und Massongex.
Mit den neuen Daten für die Bergrennen Massongex (6./7. September) und Anzère (12./13. Juli) sollte der Kalender der Schweizer Berg-Meisterschaft nun endgültig sein. Wobei man das Wort «endgültig» mit Vorsicht geniessen sollte. Auf dem Programm stehen neun Rennen, wobei das Auftaktrennen am 14./15. Juni unglücklicherweise an zwei Orten gleichzeitig stattfindet: zum einen in Hemberg, zum anderen in La Roche. Weil reglementarisch im Internationalen Sportgesetz (ISG) sowie im Nationalen Sportreglement (NSR) festgelegt ist, dass sich ein Pilot pro Wochenende nur bei einer Veranstaltung einschreiben darf, sind es de facto «nur» acht Rennen.
Weil eine solche Terminkollision ein Novum in der Schweizer Berg-Meisterschaft darstellt, wird sich die Nationale Sport-Kommission (NSK) in ihrer nächsten Sitzung am Mittwoch, 12. Februar, auch noch über das Thema «Streichergebnis» unterhalten. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass das Rennen, an welchem man zum Saisonauftakt aus reglementarischen Gründen nicht teilnehmen kann (also entweder Hemberg oder La Roche), nicht als Streichergebnis gewertet wird. Soll heissen: Wer in Hemberg fährt, hat deswegen nicht automatisch schon sein Streichergebnis (in La Roche) eingezogen – und/oder umgekehrt.
Beim Rennen in La Roche ist die Teilnehmerzahl begrenzter als in Hemberg. «Da wir vom Platz her eingeschränkt sind, haben wir die Gesamtzahl der Teilnehmenden auf 165 limitiert», sagt Thomas Mancini, OK-Mitglied und Renndirektor. «Diese Zahl umfasst sowohl NAT- sowie REG-Lizenzierte. Das Auswahlverfahren wird abhängig von den Anmeldungen sein.» Ein genaues Datum, ab wann man sich einschreiben kann, stehe noch nicht fest. «Ich denke Anfang April», so Mancini.
Selbiges trifft auch auf Hemberg zu. Dort meinte der scheidende OK-Präsident Christian Schmid gegenüber ASS: «Die Situation ist unglücklich. Wir haben alles versucht und jedes Datum bis Oktober überprüft. Aber es liess sich kein anderer Termin finden. Also müssen wir das Beste daraus machen und hoffen, dass so viele wie möglich in Hemberg fahren. Von der Kapazität her können wir zwischen 230 und 240 Piloten aufnehmen. Noch wichtiger für den Erfolg der Veranstaltung ist aber schönes Wetter. Weil Hemberg und La Roche geografisch doch weit genug auseinander liegen, wird sich die Zahl der Zuschauer, die sich für das eine und gegen das andere Rennen entscheiden müssen, eher gering sein.»
Auch das Rennen in Massongex hat einen neuen Termin. Das Bergrennen im Rhonetal, das 2024 abgesagt werden musste, wurde «aus logistischen und organisatorischen Gründen» um zwei Monate nach hinten verschoben. «Eine Mindestanzahl von 100 Piloten sollte uns in die Lage versetzen, eine schwarze Null zu schreiben», sagt Yvan Gaillard vom Organisationskomitee. An Platz mangelt es nicht, seit man jenseits der Bahnlinie das Fahrerlager aufgeschlagen hat. «Die Anwohner und ansässigen Unternehmen sind sehr entgegenkommend», sagt Gaillard. «Wir hatten bei der letzten Ausgabe sogar zu viel Platz!» Und was ist mit der immer wieder aufkommenden Kritik an der unebenen Strecke? «Der Belag wurde auf Druck der Bevölkerung von Vérossaz 2024 erneuert (gemäss unserer Informationen betrifft das die Stelle, bei der die Autos teilweise abgehoben sind, d. Red.). Nach Meinung einiger Einwohner und Einwohnerinnen sei er nun glatt wie die Oberfläche eines Billardtisches…»
Damit sollte einer spannenden Saison also nichts im Weg stehen. Denn eines ist jetzt schon klar: Das Wettrüsten am Berg geht 2025 weiter. Mehr dazu in den nächsten Wochen und Monaten…
Nach Massongex hat auch das Bergrennen Ayent-Anzère einen neuen Termin bekommen. Statt wie vorgesehen am 19./20. Juli findet das Rennen nun bereits eine Woche früher statt.
Aufgrund einer Terminüberschneidung mit einer anderen Veranstaltung, die im Skiort Anzère geplant war, hat das Organisationskomitee des Bergrennens Ayent-Anzère 2025 die Entscheidung getroffen, die Veranstaltung um ein Wochenende vorzuverlegen. Das neue offizielle Datum wurde auf den 12./13. Juli 2025 festgelegt.
«Wir verstehen, dass diese Terminverschiebung für einige Unannehmlichkeiten mit sich bringen kann, und möchten uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen», heisst es von Seiten des Organisators. «Aber die Massnahme war nötig, um eine Absage der Veranstaltung im zweiten Jahr in Folge zu vermeiden.»
Der Kalender der Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 sieht deshalb nun wie folgt aus:
14./15. Juni, Hemberg/La Roche-La Berra
29. Juni, Reitnau
12./13. Juli, Ayent-Anzère
15.-17. August, Les Rangiers
30./31. August, Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel
20./21. September, Les Paccots
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 9: Jannis Jeremias, Schweizer Junioren-Meister Berg/Slalom.
Eigentlich hatte Jannis Jeremias gar nicht vor, Rennsport zu betreiben. Doch der eine oder andere Zufall hat dazu geführt, dass der heute 24-jährige Seeländer nun doch hinterm Lenkrad sitzt. Ursprünglich war Jeremias in einer ganz anderen Sportart auf dem besten Weg zur Weltspitze: im Curling. Dort wurde er bei den Junioren Schweizer Meister. Und vermutlich hätte er es auch noch weiter gebracht. «Doch Curling ist eine Mannschaftssportart», erklärt Jeremias, «wenn nicht alle im Team weitermachen, dann muss man sich irgendwann dafür oder dagegen entscheiden.» Jeremias hat sich gegen eine Fortsetzung der Curling-Karriere entschieden. Auch oder eben, weil es der Zufall so wollte.
Zufall 1 war die Ferienwohnung in Anzère. Dort verbrachte Jeremias schon als kleiner Junge seinen Urlaub. Und das meistens zur Sommerzeit, wenn zwischen Ayent und Anzère das berühmte Bergrennen auf dem Programm stand. «Ich stand schon als Fünfjähriger Stunden lang hinter der Absperrung und habe mir im Programmheft die Autos markiert, die mir besonders gut gefallen», erzählt Jeremias. «Dass ich eines Tages selber fahren würde, konnte ich mir damals noch nicht vorstellen, aber die Leidenschaft für den Motorsport ist sicher dort entstanden.» Zufall 2 war die Bekanntschaft mit der Familie Burri. «Der Onkel von Stephan Burri war ein Nachbar von uns in Anzère», erzählt Jeremias. «So habe ich Stephan kennengelernt, der, als ich etwas älter war, auch schon am Berg gefahren ist.» Zufall 3 hat sich dann in Gerolfingen, der Heimatgemeinde von Jeremias abgespielt. «Als Yves Hängärtner mein Nachbar wurde, war es klar für mich, dass auch ich mit Motorsport beginnen würde.»
Angefangen hat Jeremias 2022 auf einem Formel Renault 2.0. Den teilte sich der Bankkaufmann mit dem Bieler «Niki» Dillier. Wobei dieser die Bergrennen mit dem Formelwägelchen absolvierte, Jeremias die Slaloms. Am Ende der Saison belegte Jannis Platz 20. 2023 wechselte Jeremias vom Formelauto in den Tourenwagen. «Als mir Burri seinen VW Polo angeboten hatte, habe ich drei Mal nachgefragt, ob er es ernst meine…» Er meinte es ernst und Jeremias bedankte sich im Vorjahr mit Rang 6 in der Slalom-Meisterschaft, Platz 8 im Berg-Pokal und Rang 3 in der Interswiss Trophy. 2024 schrieb sich Jeremias für die Schweizer Junioren-Meisterschaft ein – und gewann diese nach einem bis zum Gurnigel dauernden Zweikampf gegen Lionel Ryter.
Auch 2025 wird sich Jeremias nochmals bei den Junioren einschreiben. Ob es zur Titelverteidigung reicht, wird sich zeigen. «Ich weiss jetzt schon, dass ich aufgrund meiner beruflichen Verpflichtungen sicher nicht an allen Slaloms teilnehmen kann», sagt Jeremias. «Wenn es dieses Jahr also wieder einen Gegner wie Ryter gibt, der bei allen Rennen immer voll punktet, dann wird das nichts mit einer erfolgreichen Titelverteidigung. Aber ich werde trotzdem mein Bestes geben und ich freue mich jetzt schon, wenn’s wieder losgeht.»
Bis es soweit ist, muss Jeremias noch büffeln. «Ich mache in wenigen Monaten den Bachelor in Banking&Finance.» Eine Ausbildung, die ihm im Motorsport möglicherweise noch weiter bringt. «Ich würde mir schon wünschen, wenn ich einmal auf der Rundstrecke fahren könnte», sagt Jeremias verheissungsvoll.
Am Wochenende standen mit der Rallye Monte Carlo und den 24 Stunden von Daytona zwei Klassiker auf dem Programm. Wir sagen Ihnen, wie es den Schweizern dabei ergangen ist.
Zwei Klassiker sind am Wochenende auf dem Programm gestanden: die Rallye Monte Carlo und die 24 Stunden von Daytona. Bei Ersterem war klar, dass die drei Schweizer Vertreter unter normalen Umständen keine Aussicht auf einen Podestplatz (auch nicht in einer Klasse) haben. Trotzdem waren die drei Teams im Ziel mit ihrer Leistung zufrieden. Bester Schweizer bei der «Monte» war – wenig überraschend – Routinier Olivier Burri mit seinem französischen Beifahrer Anderson Levratti. Der Jurassier erreichte das Ziel als 24. im Gesamtklassement respektive 15 in der RC2, 11. in der WRC2 und Neunter in der WRC2 Challenger. Gegenüber den Kollegen von sport-auto.ch meinte er im Ziel in Monte Carlo: «Es war meine 27. Teilnahme bei der Rallye Monte Carlo. Und ich zähle diese Rallye zu meinen Top-3-Leistungen.»
Auch Jonathan Michellod (mit Co-Pilot Stéphane Fellay) war mit seiner Darbietung zufrieden. Der Walliser, wie Burri mit einem Skoda Fabia unterwegs, ging bei seiner Monte-Premiere am letzten Tag bei eisigen Verhältnissen auf Nummer sicher. «Wir haben die Spike-Reifen genommen», sagt Michellod. «Wir wollten nichts riskieren und sicher ins Ziel kommen.» Als 27. Im Gesamtklassement lag Michellod nur drei Plätze hinter Burri. Auch Daniel Guex kam bei seinem ersten Monte-Einsatz ins Ziel – als 53. Auch er wurde von den eisigen Verhältnissen am letzten Tag überrascht, freute sich aber ebenfalls über die Zielankunft.
Auch bei den 24 Stunden von Daytona ist eine Zielankunft eine frohe Botschaft. Einige Schweizer hatten sich aber mehr erhofft. Pole-Setter Raffaele Marciello landete in seinem BMW nach 780 Runden ein Umlauf hinter dem siegreichen Porsche von Felipe Nasr/Laurens Vanthoor/Nick Tandy auf dem undankbaren vierten Schlussrang. Marciello bis kurz vor Schluss noch gute Chancen aufs Podest, doch der BMW (mit Dries Vanthoor am Steuer) musste nach einer weiteren Kollision nochmals die Box ansteuern und fiel so auf Rang 4 zurück. Die restlichen drei Schweizer in der Topklasse mussten die Segel streichen. Porsche-Pilot Neel Jani fiel mit einer kaputten Hinterradaufhängung aus. Und auch Edoardo Mortara (Lamborghini) musste mit einem technischen Gebrechen aufgeben. Noch schlimmer erwischte es Louis Delétraz. Der Genfer sorgte für den wildesten Moment des Rennens nach knapp acht Stunden beim fünften Restart. Dort verlor Delétraz die Kontrolle über seinen Cadillac mit der #40, schlug ein und wurde zurück auf die Strecke geschleudert, was zu einem Massencrash führte.
In der GTD schaffte es Philip Ellis nicht, seinen Vorjahressieg zu wiederholen. Trotzdem war die Leistung seines Teams Winward Racing bemerkenswert. Wegen eines defekten Gaspedals verlor Ellis und seine Mannschaft schon früh sieben Runden. Diese holte man mit einer geschickten Taktik aber wieder auf und schaffte es so nach auf Rang 4. Platz 8 ging an die Iron-Dames-Crew mit Rahel Frey und Daytona-Neuling Karen Gaillard. Dass es für die Schweiz indirekt doch noch einen Grund zum Jubeln gab, dafür sorgte Marvin Kirchhöfer. Der Deutsche, der seit Jahren in Luzern lebt und mit einer Schweizer Lizenz fährt, gewann die GTD-Klasse auf einer Chevrolet Corvette – Gratulation!
Am Wochenende findet zum 63. Mal das 24-Stunden-Rennen von Daytona/Florida statt. Am Start stehen auch sieben Schweizer und Schweizerinnen – mit reellen Siegchancen!
Für gewöhnlich stand die Startaufstellung für das 24-Stunden-Rennen in Daytona schon am Sonntag vor dem Rennen fest. Dieses Jahr war das anders. Um sich optimal auf den ersten Klassiker des Jahres vorzubereiten, hatten die Teams das Recht auf ein halbes Dutzend Trainingseinheiten während des «Roar before the Rolex 24», das von Freitag bis Sonntag stattgefunden hat. Während diese Testfahrten normalerweise mit der Qualifikation endeten, war dies in diesem Jahr nicht mehr der Fall, da die Startaufstellung gestern Donnerstag in einer eigenen Sitzung festgelegt wurde.
Für die sieben Schweizer und Schweizerinnen, die dieses Jahr beim 24-Stunden-Rennen in Florida am Start stehen, verlief dieses vor allem aus Sicht von Raffaele Marciello perfekt. Der Tessiner steht dank der Bestzeit seines Teamkollegen Dries Vanthoor mit dem BMW #24 auf der Pole-Position. Zweitbester Schweizer ist Louis Delétraz, der bei seiner Cadillac-Premiere aus der vierten Startreihe ins Rennen geht. Direkt dahinter folgt Edoardo Mortara auf dem Lamborghini SC63. Der Genfer hätte möglicherweise weiter vorne stehen können. Doch Teamkollege Mirko Bortolotti, der das Qualifying für die #63 absolvierte, kollidierte (im Quali!) mit dem Acura von Tom Blomqvist…
Noch schlimmer traf es Neel Jani. Der Berner im Porsche 963 von Proton Racing konnte erst gar nicht am Quali teilnehmen. «Wir hatten ein Problem mit der Vorderradaufhängung», meinte Jani. «Aber wir geben nicht auf. Wir haben ja noch zwei weitere Trainingssitzungen.»
Die Iron Dames mit Rahel Frey und Daytona-Neuling Karen Gaillard werden bei ihrem ersten IMSA-Start im Neunelfer von Position 11 der GTD-Kategorie in den Wettbewerb gehen. Daytona-Vorjahressieger Philip Ellis (Mercedes-AMG GT3), der zwischenzeitlich in Kurve 1 leicht von der Strecke gerutscht war, brachte in letzter Sekunde den Winward-Mercedes #57 doch noch in die erste Starriehe der GTD-Autos.
Die 63. Auflage der 24 Stunden von Daytona beginnt am kommenden Samstag, 25. Januar, um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr MEZ). Das gesamte Rennen wird ausserhalb der USA und Kanadas im kostenfreien Livestream auf www.imsa.tv übertragen. Ein Livetiming bietet die Internetseite www.scoring.imsa.com an.
Das Bergrennen Massongex kehrt nach einem Jahr Pause in den Kalender der Schweizer Bergmeisterschaft zurück. Allerdings nicht wie ursprünglich geplant am 5./6. Juli.
Das Bergrennen von Massongex hätte in diesem Jahr (nach einem Jahr Pause) am 5./6. Juli 2025 stattfinden sollen. «Aufgrund von organisatorischen und logistischen Problemen», so der Organisator, hat das OK von Massongex nun um einen Terminverschiebung gebeten. Neu findet das Rennen im Rhonetal erst am 6./7. September 2025 statt.
Der Kalender der Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 sieht deshalb nun wie folgt aus:
14./15. Juni, Hemberg/La Roche-La Berra
29. Juni, Reitnau
19./20. Juli, Ayent-Anzère
15.-17. August, Les Rangiers
30./31. August, Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel
20./21. September, Les Paccots
Am Samstag fand in Oberhallau kein Bergrennen, dafür aber die Meisterfeier der Interswiss Trophy statt. Fast 130 geladene Gäste erschienen, um Sieger Stephan Burri & Co. zu feiern.
Bruno Sawatzki kann nicht nur schnell Auto fahren. Der Schweizer Berg-Meister bei den Tourenwagen hat als Vorsitzender der IG Interswiss auch Talent am Mikrofon. Der Porsche-Pilot aus dem Rheintal hat am Samstagabend in Oberhallau souverän durch die Meisterfeier der Interswiss Trophy geführt. Der dafür gemietete Saal war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Sawatzki durfte nahezu 130 Gäste willkommen heissen. Dementsprechend gut war auch die Stimmung. 52 Fahrer und Fahrerinnen wurden ausgezeichnet – von Daniel Holenstein bis Stephan Burri.
Letzterer ist in den vergangenen Jahren zum «Mister Interswiss» geworden. Der Scirocco-Pilot feierte nach 2016, 2019, 2022 und 2023 seinen fünften Sieg in der IS Trophy. Damit ist Burri nicht nur Rekordhalter, sondern ganz einfach auch das Mass der Dinge in den letzten Jahren. «Nach aussen mag die Interswiss Trophy für manch einen vielleicht nicht diesen Stellenwert haben, wie ich ihr beimesse», sagt Burri. «Aber weil man, um zu gewinnen, im Slalom und am Berg Spitzenergebnisse erzielen muss, ist diese Trophy für mich etwas Besonderes.»
Für Burri war der Sieg 2024 noch etwas süsser als sonst. Auf Platz 2 folgte nämlich sein Schützling Jannis Jeremias. Der Seeländer, 2023 noch Dritter, hat damit den Doppelerfolg der «Les Oranges» sicher gestellt und freute sich nicht weniger als sein «Teamchef». «Es gab in dieser Saison die eine oder andere Situation, in der dieser zweite Platz gefährdet war. Ich denke da vor allem an Les Rangiers, als ich einen Unfall hatte. Dass wir da beim nächsten Rennen in Oberhallau überhaupt wieder am Start gestanden sind, ist dem Einsatz von Stephan und seinem Team zu verdanken.»
Apropos Stephan: Dritter der IS Trophy 2024 wurde Stephan Moser. Für den Düdinger war der dritte Schlussrang sein bisher bestes Ergebnis in der IS Trophy. 2023 war er noch Siebter, 2019 Fünfter. Ebenfalls in den Top 10 landeten: 4. Christophe Oulevay, 5. Stefan Schöpfer, 6. Marco Geering, 7. Dominic von Rotz, 8. Bruno Sawatzki, 9. Arnaud Donzé, 10. Vanessa Zenklusen. Alle weiteren Platzierungen finden Sie hier.
Nach den erfolgreichen Ausbilungs Kick-Off Meetings im Verlaufe dieser Woche in der Romandie (16.01.2025 in Fribourg) und der Deutschschweiz (15.01.2025 in Sursee) wurde nun zu den Seminaren der Offiziellen 2025 eingeladen.
Die bisherigen Inhaber einer Rennleiter resp. Sportkommissarslizenz sowie die Kick-Off Teilnehmenden werden ihre Ausbildungen wie folgt absolvieren:
Samstag, 01. März 2025, Tagesseminar in Yverdon für die französisch sprechenden Teilnehmenden
Samstag, 15. März 2025, Tagesseminar in Egerkingen für die deutsch sprechenden Teilnehmenden
Die Lizenzinhaber 2024 haben ihre Einladungen per E-Mail erhalten und müssen sich bis am 21. Februar (Romandie) resp. 07. März (Deutschschweiz) 2025 entsprechend anmelden.
Auch 2025 wird es im Rahmen der Schweizer Berg- und Slalom-Meisterschaft eine Junioren-Wertung geben. Gefahren werden darf mit Tourenwagen bis 2,5 Liter und Rennwagen bis 2 Liter.
Im Vorjahr hat Auto Sport Schweiz zum ersten Mal eine kombinierte Schweizer Meisterschaft Junior ausgetragen. Diese bestand aus vier Bergrennen und vier Slaloms, bei denen der Fahrer respektive die Fahrerin mit dem eigenen Fahrzeug antreten durfte. Auch 2025 wird es im Rahmen der Schweizer Berg- und Slalom-Meisterschaft eine Junioren-Wertung geben. Zur Junior-Meisterschaft 2025 zählen die Bergrennen Reitnau, Anzère, Gurnigel und Les Paccots sowie die Slaloms von Frauenfeld, Ambri (Doppellauf) und Chamblon.
Teilnehmen können alle Fahrer und Fahrerinnen, die im Besitz einer NAT- oder INT-Lizenz von ASS sind und die sich mittels offiziellem Einschreibeformular (siehe Anhang) angemeldet haben. Die Teilnehmenden dürfen nicht älter als 25 Jahre sein (Jahr, in dem sie das 25. Altersjahr erreichen). Gefahren werden darf mit Tourenwagen bis 2,5 Liter und Rennwagen bis 2 Liter. Es gibt eine Wertung – mit zwei Streichresultaten: eines bei einem Slalom, eines bei einem Bergrennen. Meister oder Meisterin wird, wer disziplinenübergreifend die meisten Zähler holt.
Wie im Vorjahr werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Junior-Meisterschaft Berg/Slalom mittels Extra-Aufklebern auf ihren Autos erkenntlich gemacht. Der Schweizer Meister Junior 2025 (oder die Meisterin) erhält für die Saison 2026 seine Rennlizenz gratis. Die Top 3 wird zum «Dîner des Champions» nach Bern eingeladen.
2024 war die Meisterschaft bis zum letzten Rennen am Gurnigel offen. Der Titel ging letztendlich an Jannis Jeremias auf seinem VW Polo. Der 24-jährige Seeländer wird sich auch dieses Jahr für die Junior-Meisterschaft einschreiben. «Ich werde aus beruflichen Gründen wahrscheinlich nicht alle Slaloms bestreiten können», sagt Jeremias, «aber vielleicht schaffe ich es dennoch, meinen Titel zu verteidigen. Für die jüngere Generation ist es eine fantastische Gelegenheit, im Rahmen der Schweizer Meisterschaft um einen Titel fahren zu können. Und ich hoffe, dass sich auch dieses Jahr wieder möglichst viele junge Rennfahrer und Rennfahrerinnen beteiligen. Dass es in zwei verschiedenen Disziplinen Punkte gibt, macht die Meisterschaft einzigartig. Und dass man mit dem eigenen Auto antreten kann und man keine Extra-Kosten hat, macht es zusätzlich attraktiv. Auto Sport Schweiz hat da für den Nachwuchs eine wirklich tolle Plattform geschaffen!»
Anmeldeschluss: 30.03.2025
Vom Donnerstag, 23. Januar, bis Sonntag, 26. Januar, findet zum 93. Mal die Rallye Monte Carlo statt. Am Start stehen auch drei Schweizer: Olivier Burri, Jonathan Michellod und Daniel Guex.
Dass Olivier Burri bei der Rallye Monte Carlo am Start steht, ist schon beinahe selbstverständlich. Zum 27. Mal tritt der Jurassier bei der wohl berühmtesten Rallye, die auch dieses Jahr den Auftakt zur Rallye-WM markiert, an. Der ehemalige Schweizer Rallye-Meister (1991-1993 und 1995) ist auch bei der diesjährigen Ausgabe der erfahrenste Fahrer. Burri vertraut wie üblich auf die Ansagen seines französischen Beifahrers Anderson Levratti und trifft in der Klasse RC2 (auf einem Skoda Fabia Evo) auf ein Feld mit 29 Gegnern.
Einer davon ist sein Teamkollege Jonathan Michellod, der mit Beifahrer Stéphane Fellay zum ersten Mal bei der Rallye Monte Carlo am Start steht. Für den Walliser, der vor knapp einem Jahr zum ersten Mal Vater geworden ist, geht damit ein Kindheitstraum in Erfüllung. «Ich war die letzten zwölf Jahre immer als Zuschauer vor Ort», sagt Michellod. «Leider hat es mit einer Teilnahme bis heute nie geklappt. Doch nun ist es soweit und ich freue mich natürlich, an einer solch legendären Rallye teilnehmen zu dürfen.»
Michellod wird an der Seite von Burri von dessen Erfahrung profitieren können. Im Vorfeld hat er sich bereits zahlreiche Videos und Onboard-Aufnahmen der einzelnen Prüfungen angeschaut. Einen ersten Eindruck, was auf ihn zukommen wird, kriegt der Zweite der Schweizer Rallye-Meisterschaft von 2022 und 2023 an diesem Wochenende. «Dann testen wir das erste Mal in der Nähe von Gap», sagt Michellod.
Ob Michellod auch noch Rallyes zur diesjährigen Schweizer Meisterschaft bestreitet, ist (Stand heute) noch offen. «Ich habe mir noch kein Programm zurecht gelegt. Mit der ‹Monte› erfülle ich mir einen Traum. Dadurch werde ich in der Schweiz sicher kürzer treten müssen. Mal schauen, wie es dann für die Rallye du Valais ausschaut. Die findet ja vor meiner Haustüre statt.»
Dritte Schweizer bei der Rallye Monte Carlo ist Daniel Guex. Der 63-Jährige aus Bremblens bei Morges (VD) fährt einen Hyundai i20 N Rally2; ebenfalls in der Klasse von Burri und Michellod.
Auf dem Programm der diesjährigen «Monte» stehen 343,8 gewertete Kilometer. Los geht es am Donnerstag, 23. Januar, ab 18.05 Uhr. Die Podiumszeremonie findet am Sonntag, 26. Januar, ab 16.15 Uhr beim Casino in Monte Carlo statt.
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 7: Michaël Burri, Schweizer Rallye-Meister.
Irgendwann schliesst sich der Kreis. Im Falle von Michaël Burri war das bei der Rallye Ronde Régional du Jura Anfang Januar. Dort sass der zweifache Familienvater aus Belprahon im Kanton Jura hinterm Steuer von exakt dem Peugeot 106, mit dem er seine Karriere begann. «Ich habe das Auto damals Olivier Gilet abgekauft», erinnert sich Burri. «Und all die Jahre später habe ich es wieder in Frankreich gefunden. Ich habe zwar etwas Arbeit reinstecken müssen, aber ich habe es wieder flott gekriegt und es war natürlich ein grosses Vergnügen, damit wieder eine Rallye zu fahren.»
Für Burri war es die erste Rallye nach seinem schweren Unfall bei der Rallye du Valais 2024. Von dieser Rallye wird Burri noch seinen Grosskindern erzählen. Zum einen wegen dem Unfall 600 Meter in die Tiefe, zum anderen, weil er ausgerechnet dort Schweizer Rallye-Meister wurde. Auf dieses Ziel hat Burri seinen Leben lang hingearbeitet. Geradlinig verlief dieser Weg allerdings nicht. Bis 2012 schien alles seinen Lauf zu nehmen. Zu dieser Zeit stand Burri sogar in der engeren Auswahl von Hyundai für einen Platz in der WRC. Doch die Koreaner entschieden sich schliesslich für Thierry Neuville, der 2024 Weltmeister wurde…
Burri dagegen hatte danach mit den Folgen eines Unfalls bei der Rallye du Chablais zu kämpfen. Ihm fehlte das Vertrauen – in das Auto und in den Aufschrieb. Es dauerte fünf Jahre, ehe der Sohn des viermaligen Schweizer Meisters Olivier Burri wieder in den Rhythmus kam. Ausgerechnet ein Dreher bei der Rallye du Valais öffnete ihm die Augen. «Dieser Dreher hat mir die Augen geöffnet. Auch weil mein Beifahrer Anderson Levratti mir damals die Leviten gelesen hat.» Burri schaffte es irgendwie, Dritter zu bleiben. Und weil die vor ihm liegenden Teams aus Italien respektive Belgien kamen, liess er sich als CH-Sieger der RIV 2017 in die Geschichtsbücher eintragen.
Sein erster grosser Triumph öffnete aber nicht automatisch alle Türen. Zwar absolvierte er auch 2019 die Schweizer Rallye-Meisterschaft und stand (nach 2017) zum zweiten Mal als Dritter auf dem Gesamtpodium. Doch nach der Saison 2019 machte Burri jr. einen «cut» und fuhr ab sofort mit französischer Lizenz und einem eigens aufgebauten Citroën Saxo Kitcar in Frankreich.
Ende 2021 kehrte er bei der Rallye du Valais auf einem VW Polo GTI R5 zurück und wurde auf Anhieb Zweiter hinter Coppens. Auch 2022 hielt er an seiner französischen Rennlizenz fest, gewann zwar das «Crit», bekam dafür aber keine SM-Punkte. Wirklich zurückgekehrt ist Burri jr. erst auf die Saison 2024 hin. Und das mit Erfolg! Trotz des Unfalls bei der RIV sicherte er sich den Schweizer Meistertitel. Verteidigen wird er diesen in diesem Jahr nicht. Vereinzelt könnte Burri aber dennoch am Start stehen: mit seinem Saxo Kitcar. Oder, wer weiss? Vielleicht bei der RIV 2025 – damit würde sich ein weiterer Kreis schliessen.
Das zweite Januar-Wochenende bot international bereits Einiges an Rennaction – angefangen mit den 24 Stunden von Dubai und dem Formel-E-Rennen in Mexiko. In beiden Fällen natürlich mit Schweizer Beteiligung.
Eigentlich stand Patric Niederhauser nicht auf der Starterliste des 24-Stunden-Rennens in Dubai. Doch am Donnerstagnachmittag kam der Anruf, just in dem Moment, als er auf der ASS-Geschäftsstelle seine Rennlizenz erneuern wollte. Danach musste es schnell gehen. Schon am Freitagmorgen sass «Nidi» im Porsche 911 GT3 R mit der #1 von Ebimotors. Als einziger PRO-Fahrer landete der Berner im Rennen schliesslich auf Rang 9 mit sechs Runden Rückstand auf den siegreichen WRT-BMW und war damit der beste Schweizer.
Nicht im Ziel war Markenkollege Alex Fontana. Der Tessiner, der in der ProAM startete und sich seinen Porsche mit lauter Amateuren teilte, schied wegen eines Unfalls eines Teamkollegen aber aus. Auch der Mercedes AMG-GT3 von Hofor Racing sah die Zielflagge nicht. Umso grösser war die Freude bei Fabian Danz. Der 35-jährige Emmentaler war als Gesamt-20. auf dem Red-Camel-Jordans-Porsche Sieger der Klasse 992. Auch in der GT4 schaffte es mit Gero Bauknecht (als Zweiter) ein Schweizer aufs Podium. Und in der siegreichen Seat-Mannschaft in der Klasse TCE/TCX durfte sich mit Thomas Alpiger noch ein Schweizer über einen Klassensieg freuen.
Beim zweiten Lauf zur Formel-E-WM in Mexiko-City war Nico Müller als Neunter bester Schweizer. Der Andretti-Pilot hatte allerdings Glück, dass er noch Punkte mitnehmen konnte. Kurz vor Rennende wurde Müller von Mitch Evans ziemlich hart am linken Hinterrad getroffen. Für Sébastien Buemi endete das Rennen auf Rang 17. Dem Waadtländer wurden die Qualizeiten in Runde 5 und Runde 7 gestrichen, da das an den Hinterräder gemessene Drehmoment nicht dem homologierten Mapping des Strompedals entsprach. Ein kleiner Trost für den von ganz hinten gestarteten Buemi gab es dennoch: «Mit der schnellsten Rennrunde haben wir angedeutet, dass wir die Pace eigentlich haben.» Für Geburtstagskind Edoardo Mortara (38) endete das Rennen auf einem enttäuschenden 19. Schlussrang. Den Sieg sicherte sich der Brite Oliver Rowland.
Elia Pappacena, Schweizer Kart-Meister bei den Junioren 2021, wagt auf die neue Saison hin den Sprung in den Automobilrennsport und bestreitet den Porsche Sports Cup Suisse.
Die Rennsport-Karriere von Elia Pappacena (17) begann mit einer Wette. Eine Wette zwischen Vater und Sohn. «Mein Vater versprach mir, mir einen Renn-Kart zu kaufen, sobald ich im Miet-Kart schneller bin als er», erinnert sich Elia. 2018 kam dieser Tag. Elia war schneller als sein Vater und dieser löste sein Versprechen ein und kaufte dem Junior ein Rennkart.
Zwischen damals und heute liegen mehr als sechs Jahre. Sechs Jahre, in denen Pappacena beweisen konnte, dass er zu den schnellsten Schweizer Nachwuchstalenten gehört. 2021 sicherte er sich den Titel bei den OK Junioren im Team von Spirit Racing. Damit ist Pappacena (seit Einführung dieser Kategorie) der einzige Nicht-KartBox.ch-Pilot, der diesen Titel für sich beanspruchen kann. Vorher und nachher haben nur Fahrer respektive Fahrerinnen aus dem Team KartBox.ch bei den Junioren gewonnen.
2025 öffnet Pappacena nun ein neues Kapitel. Nach drei Jahren Kart in Italien (mit italienischer Lizenz) wagt der junge Mann aus Rudolfstetten auf die neue Saison hin (wieder mit CH-Lizenz) den Sprung in den Automobilrennsport und bestreitet den Porsche Sports Cup Suisse für das Team AMAG First. Der Aargauer wird in seiner ersten Saison einen Cayman GT4 RS Clubsport fahren. Er ist damit neben Ethan Ischer, der im GT3-Cup für Sportec Racing antritt, ein weiterer vielversprechender Zuwachs für den Porsche Sports Cup Suisse, der vom 9.-12. April in Portimão (P) in die neue Saison startet.
Robin Faustini, Schweizer Berg-Meister 2024, liess seine bisher erfolgreichste Saison am 4. Januar bei einer Meisterfeier ausklingen. Lob gab es für den neuen Champion von keinem Geringeren als Teamchef Sébastien Petit.
Am Samstagabend fand in der festlich geschmückten Carrosserie-Werkstatt Neeser in Wohlen (AG) die Meisterfeier des Schweizer Berg-Meisters Robin Faustini statt. Mehr als 50 Besucher und Besucherinnen sind erschienen. Nach einem Apéro begrüsste Gastgeber Robin Faustini die anwesenden Gäste. Er erzählte von den Anfängen seiner Karriere im Formel Renault, vom Wechsel auf den Formel 3000 und den Osella FA30, mit dem er den ersten Tagessieg beim Bergrennen in Oberhallau errang, bis zu seinem Titelgewinn im Vorjahr mit dem Nova Proto. Ein besonderes Dankeschön ging dabei an Vater Simon Hugentobler, der mit feuchten Augen zuhörte und die Familienfeier als Gesamtdritter 2024 komplettierte.
Aus Lyon war auch der mehrfache französische Bergmeister und Teamchef Sébastian angereist. Petit liess sich die Gelegenheit nicht nehmen, Faustini für seine herausragende Leistung zu gratulieren. Der im März 50 Jahre alt werdende Franzose zeigte sich beeindruckt, wie schnell sich Faustini vom 8-Zylinder-Saugmotor, den er im Osella zur Verfügung hatte, auf den 4-Zylinder-Turbo vom französischen Hersteller Emap umgestellt hatte. Auch die Art und Weise, mit wie viel Köpfchen Faustini an die neue Herausforderung herangegangen war, imponierte Petit. «Beim Rennen in Ece Homo eine Woche vor dem Saisonstart am Hemberg fuhr Faustini ohne Risiko. Die Performance die er nachher im Rahmen der Schweizer Meisterschaft zeigte, erstaunte uns alle. Auch International verblüfte er uns mit seinen Leistungen.» Für Petit ist klar: «Mit Faustini beginnt eine neue Zeitrechnung im Schweizer Bergrennsport.»
Zu den prominenten Gästen in Wohlen zählten u.a. Faustinis Nova-Teamkollegen Michel Zemp und Thomas Amweg. Aus Deutschland war Formel-Renault-Fahrer Maximilian Gladbach angereist. Auch Horst Fendrich, viermaliger Deutscher Bergmeister auf Osella respektive Martini-BMW, war liess sich die Feier nicht entgehen.
Text: Elio Crestani
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