Zwei Schweizer durften am Wochenende richtig jubeln: Philip Ellis wiederholte seinen Vorjahressieg in Sebring und Pascal Perroud wurde bei der Rallye Costa Brava sensationell Dritter!
Für einen Schweizer Triumph in der GTP, der Top-Klasse der IMSA, reichte es bei den 12 Stunden von Sebring nicht. Bester Schweizer war Neel Jani auf seinem Proton-Porsche als Sechster. Der Sebring-Gesamtsieger von 2022 lag bis eine Viertelstunde vor Rennende noch auf Platz 4, musste dann aber nochmals kurz anhalten, um für die restliche Distanz Sprit zu fassen. Auch Nico Müller hätte bei seinem Hypercar-Debüt für Porsche (im Team JDC Motorsports) ein Top-5-Ergebnis erreichen können. Bremsprobleme warfen den Berner aber schliesslich auf Rang 8 zurück. Keine Chance, seinen Gesamtsieg aus dem Vorjahr zu wiederholen, hatte Louis Delétraz. Der Cadillac-Werkspilot musste in der fünften Stunde mitansehen, wie sein Teamkollege nach einem Verbremser crashte und das Auto danach mehrere Runden lang repariert werden musste.
Die Kohlen aus dem Feuer holte aus Schweizer Sicht Philip Ellis. Der Zuger holte mit dem Winward-Mercedes-Team wie schon im Vorjahr den Sieg in der GTD-Klasse. Entscheidend war Ellis’ Manöver eine Viertelstunde vor Schluss gegen Jack Hawksworth. Dass es dabei zur Berührung kam, hätte in unseren Breitengraden wohl Diskussionen ausgelöst. Im US-Rennsport gehören solche Manöver dazu…
Der Sieg in Sebring ging an den Werksporsche von Nick Tandy, Laurens Vanthoor und Ex-Sauber-Pilot Felipe Nasr.
Einen grossartigen Erfolg feierte auch ein anderer Schweizer: Pascal Perroud. Bei der Rally Costa Brava, dem ersten Lauf zum FIA European Historic Rallye Championship, wurde der 43-Jährige Waadtländer auf seinem BMW M3 E30 sensationell Dritter und damit bester Amateur. Vor ihm lagen lediglich noch Sieger Jari-Matti Latvala und der Zweitplatzierte Romain Dumas, beides ehemalige Top-Piloten aus der WRC!
Am 12. März 2025 trafen sich die Organisatoren der Automobilrennveranstaltungen aus der Deutschschweiz in Egerkingen zum alljährlichen vorsaisonalen Austausch.
Anlässlich der Informationsveranstaltung wurden die Organisatoren u.a. über die reglementarischen Änderungen und Anpassungen der verschiedenen Vorgaben informiert und wurden über organisatorische Veränderungen orientiert. Im Rahmen des informellen Austauschs beschäftigten sich die Veranstalter zudem auch mit der Terminkollision im Fall «Hemberg/La Roche-La Berra» und führten hierzu einen konstruktiven Austausch. Die Veranstalter sind sich bewusst, dass solche Vorkommnisse nur mittels einer aktiven Kommunikation untereinander vermieden werden können. Weiter wurden die Anpassungen im Bereich der Medienakkreditierungen begrüsst und die Veranstalter freuen sich auf neue, mögliche Events mit den Veranstaltungen Bergrennen Sattelegg und Oberdiessbach-Linden.
Auto Sport Schweiz weist an dieser Stelle darauf hin, dass ohne den gewaltigen ehrenamtlichen Einsatz der Veranstalter und derer stetiger Bemühungen zur Durchführung von Rennen kein kompetitiver Rennkalender mehr erstellt werden kann. Diese Aufwendungen können nicht hoch genug eingeschätzt werden und der Dank richtet sich an dieser Stelle an alle Organisatoren und ihre Vertreter und Vertreterinnen.
Am Wochenende finden zum 73. Mal die 12h von Sebring statt. Aus Schweizer Sicht gibt es eine besondere Premiere: Nico Müller fährt sein erstes Rennen im Hypercar-Porsche 963.
Porsche-Werksfahrer Nico Müller kommt am Wochenende im Rahmen der 12h von Sebring zu seinem Hypercar-Debüt auf dem 963er. Der Berner, der für Porsche bei Andretti die Formel-E-WM bestreitet, darf in einem Kunden-Porsche von JDC-Miller MotorSports Platz nehmen. Müller teilt sich das Auto mit der #85 mit dem Italiener Gianmaria Bruni und dem Niederländer Tijmen van der Helm.
«Erst einmal herzlichen Dank an JDC-Miller MotorSports, Porsche und auch mein Formel-E-Team Andretti, welche diesen kurzfristigen Einsatz ermöglichen», meint Müller, der im Vorjahr noch für Peugeot in der WEC ins Lenkrad griff. «Ich freue mich sehr, meine ersten Runden im Porsche 963 zu absolvieren. Dass dies bei einer prestigeträchtigen Rennveranstaltung wie meinen ersten 12 Stunden von Sebring geschieht, ehrt mich umso mehr. Mit JDC, Gimmi Bruni und Tijmen van der Helm habe ich viel 963- und Sebring-Erfahrung im Team – das wird meinen Lernprozess mit Sicherheit beschleunigen und uns in eine gute Ausgangslage bringen.»
Müller ist in Sebring nicht der einzige Schweizer Porsche-Kutscher. Neel Jani startet als Teamkollege bei Proton (#5). Und Rahel Frey – wie üblich – in der GTD mit den Iron Dames (#83). Bei den Porsche-Gegnern darf man gespannt auf das Abschneiden von Louis Delétraz (Cadillac #40) sein.
Der Start zum Rennen erfolgt am Samstag, 15. März, um 10.10 Uhr Ortszeit (= MEZ -5 Stunden). Den Livestream finden Sie unter https://www.imsa.com/
Jenzer Motorsport hat beim Finale der Formula Winter Series in Barcelona mit zwei Podestplätzen und einer auch sonst starken Teamleistung das beste Saisonergebnis erzielt.
Das Team Jenzer Motorsport hat die Formula Winter Series 2025 auf der F1-Rennstrecke in Barcelona mit zwei Podestplätzen beendet. Der Engländer Bart Harrison fuhr für das Team aus Lyss in den letzten beiden Rennen jeweils auf Platz 3. Für den Schweizer Enea Frey endete die Saison mit den Rängen 7, 25 und 5. Damit verteidigte Frey als Gesamtneunter souverän einen Platz in den Top 10 – nur zwei Positionen hinter seinem Teamkollegen Harrison. Der dritte Jenzer-Fahrer, Artem Severiukhin, sicherte sich mit einer ebenfalls starken Leistung drei Podestplätze bei den Rookies und damit Gesamtplatz 3 bei den Neulingen. Der Titel in der FWS ging an den Brasilianer Gabriel Gomez.
«Ich hatte am Morgen im Reifenpoker nicht das beste Händchen», meinte Frey. «Aber am Nachmittag haben wir die Positionen wieder wett gemacht. Das letzte Rennwochenende der FWS war eine ziemliche Achterbahnfahrt! Aber ich habe das Gefühl, dass wir für die kommende Saison in der italienischen Formel 4 gut vorbereitet sind.»
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt für Jenzer nicht. Am 12./13. April beginnt die F4-CEZ-Meisterschaft am Red Bull Ring. Dort hat Jenzer (bisher) vier Autos (aber keinen Schweizer Fahrer) am Start. Knapp einen Monat später fängt dann bereits die italienische Meisterschaft an. In der FIA Formel-3-Meisterschaft tritt Jenzer dieses Jahr nicht mehr an. Anstelle von Jenzer fährt dieses Jahr das französische Team DAMS.
Für das zweite Schweizer Team (Maffi Racing) endete die Vorbereitung in Spanien mit einem siebten Rang durch den Russen Kirill Kutskov.
Seit 2012 wird im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft auch ein Junioren-Championat ausgetragen. Wer 2025 daran teilnehmen will, kann sich noch bis 31. März einschreiben.
In etwas weniger als einem Monat fällt im Jura mit dem Critérium Jurassien der Startschuss zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft. Wie in den vergangenen Jahren wird es auch 2025 im Rahmen der Rallye-SM eine Schweizer Meisterschaft Rallye Junior geben.
Alle Fahrer, die im Besitze einer NAT- oder INTLizenz von Auto Sport Schweiz sind und sich mittels offiziellem Einschreibeformular angemeldet haben, werden automatisch für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior berücksichtigt. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmenden nicht älter als 25 Jahre sein dürfen (Jahr in dem Sie das 25. Altersjahr erreichen). Fahrer respektive Fahrerinnen, die in der Disziplin Rallye über eine Nationale und/oder Internationale Priorität verfügen, sind für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior nicht zugelassen.
Für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior werden nur die Fahrzeuge der Klassen RC3 bis RC8, sowie die Fahrzeuge der Klassen RC9 und RC10 bis 2000 cm3 zugelassen, die Letztgenannten ausschliesslich mit Zweiradantrieb.
Das Schlussklassement der Meisterschaft wird aufgrund des höchsten Punktetotals erstellt (alle Klassen zusammengefasst). Um im Schlussklassement berücksichtigt zu werden, muss ein Fahrer respektive eine Fahrerin an mindestens drei für die Meisterschaft zählenden Veranstaltungen teilgenommen haben. Die Anzahl der gewerteten Resultate beträgt das Total weniger zwei (es werden also nur die vier besten Ergebnisse gewertet).
Im Sinne der Nachwuchsförderung wird dem Sieger für das darauffolgende Jahr die Lizenz der ASS offeriert. Die Top 3 der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior werden am Ende des Jahres beim «Dîner des Champions» offiziell ausgezeichnet.
Die bisherigen Junioren-Meister:
2024, Gauthier Hotz/Romain Gauch, Peugeot 208 Rally4
2023, Jérémy Michellod/Grégory Maître, Citroën C2 R2
2022, Guillaume Girolamo/Benjamin Bétrisey, Renault Clio RSR Rally5
2021, Jérémie Toedtli/Julie Faure, Renault Clio RSR Rally5
2020, keine Meisterschaft wegen der Pandemie
2019, Jonathan Michellod/Stéphane Fellay, Peugeot 208 R2
2018, Thomas Schmid/Quentin Marchand & Cornel Frigoli, Peugeot 208 R2
2017, Nicolas Lathion/Gaëtan Lathion, Peugeot 208 R2
2016, Aurélien Devanthéry/Michael Volluz, Peugeot 208 R2
2015, Cédric Althaus/Jessica Bayard, Peugeot 208 R2
2014, Simon Rossel/Thibaud Rossel, Renault Twingo R1
2013, Kim Daldini/Giorgia Gaspari, Renault Twingo R1
2012, Thomas Joris/Stéphane Fellay, Renault Twingo R1
Emil Frey Racing setzt 2025 in der DTM und der GT World Challenge auf Kontinuität und zwei junge Schweizer in Zusammenarbeit mit Emil Frey Sportivo.
Nach einer erfolgreichen Saison 2024, setzt Emil Frey Racing seinen Erfolgsweg mit dem Ferrari 296 GT3 fort. 2025 erwartet das Schweizer Team eine spannende Herausforderung an insgesamt 20 Rennwochenenden, in der sich das Team erneut auf höchstem Niveau in insgesamt drei Meisterschaften mit der Konkurrenz messen wird.
Emil Frey Racing hat sich in den vergangenen Jahren als feste Grösse im internationalen Motorsport etabliert und setzt ein besonderes Highlight mit dem Einsatz von drei Ferrari 296 GT3 in den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM). Neben dem Engländer Jack Aitken, der in der vergangenen Saison mit der #14 drei Siege in der DTM feierte, bleibt auch der Schützling von Max Verstappen, Thierry Vermeulen (#69), fester Bestandteil des Teams. Das Fahrertrio komplettiert Ben Green (England), der im vergangenen Jahr mit starken Leistungen in der GT World Challenge überzeugte und 2025 das Steuer des #10 Ferraris übernehmen wird.
Mit einer Pole-Position, einem Rennsieg und insgesamt vier Podiumsplätzen bewies Emil Frey Racing seine Stärke im hart umkämpften Sprint Cup der GT World Challenge. Das eingespielte Fahrerduo Ben Green und der Finne Konsta Lappalainen – die Meisterschaftsdritten von 2024 – treten auch in der neuen Saison gemeinsam an, um an ihre Erfolge anzuknüpfen. Ebenso bleibt Thierry Vermeulen dem Sprint Cup treu und startet 2025 an der Seite von Chris Lulham.
Die Zusammenarbeit mit Emil Frey Sportivo wird auch 2025 im Rahmen eines Kundenprogramms in der Ferrari Challenge fortgesetzt. Giacomo Altoè holte sich 2024 nach beeindruckenden sieben Rennsiegen den Meistertitel in der Ferrari Challenge Trofeo Pirelli. In diesem Jahr geht das Schweizer Team aus Safenwil mit zwei talentierten Schweizer Nachwuchsfahrern an den Start: dem Senkrechtstarter Qwin Wietlisbach sowie Jasin Ferati.
In einem Monat beginnt die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025 mit dem Critérium Jurassien (4./5. April). In zwei Kategorien, der GT+ und der IS, hat es vorgängig noch Anpassungen gegeben.
Zwei Entscheidungen bezüglich Rallye sind vor dem Saisonauftakt im Jura noch gefallen. So hat das Büro der Nationale Sport Kommission (NSK) zum einen einstimmig beschlossen, den Antrag des Komitees Rallye vom 21. Februar 2025 auf Aufnahme der neuen Gruppe GT+ in die Rallye-SM gemäss dem beigefügten technischen Reglement zu genehmigen. Zum anderen wurde bekanntgegeben, dass der Vorschlag des Technischen Komitees für die IS-Rallye ebenfalls vom Büro der NSK angenommen wurde. Auch hier ist man der Meinung, dass die vorgeschlagene Lösung bis zum 31. Dezember 2025 die richtige ist, um den betroffenen Fahrern das Leben zu erleichtern.
Für die IS heisst das im Klartext: Alle Fahrzeuge der Gruppe IS-Rallye gemäss Art. 11, Kapitel VII-A, die am 1. Januar 2025 in den neuen Perioden des Anhangs K 2025, K, KC, KRC zugelassen sind, sind ausnahmsweise berechtigt, an den für die Schweizer Meisterschaft 2025 eingeschriebenen Veranstaltungen innerhalb der Gruppe IS-Rallye teilzunehmen. Diese Ausnahme ist bis zum 31. Dezember 2025 gültig und wird nicht verlängert.
Die Kategorie GT+ basiert auf einer «Weiterentwicklung» der bestehenden RGT-Fahrzeuge. Bisher waren Teams, die mit einem Fahrzeug der Klasse GT+ am Start gestanden hatten, in der Schweizer Rallye-Meisterschaft nicht punkteberechtigt. Das wird sich auf die neue Saison hin ändern. Wie viele solcher Autos 2025 im Rahmen der Rallye-SM am Start stehen, ist noch offen. Auto Sport Schweiz geht (Stand heute) von bisher zwei Fahrzeugen aus. In beiden Fällen soll es sich um eine Alpine A110 Rallye handeln. Diesen wird (in der GT+) ein Kit verpasst, der sich zum einen auf die Aerodynamik konzentriert, zum anderen auf den Motor. Wobei es sich beim Motor um ein Upgrade beim Turbo sowie beim Ladeluftkühler handelt. «Der Kit soll den Abstand zu den Rally2-Autos verringern», sagt Alpine-Spezialist Sergio Pinto.
Thomas Amweg wurde im Vorjahr nach seinem Wechsel vom Formel 3000 auf den Nova-Proto unter Wert geschlagen. Ein neues, stärkeres Getriebe soll ihn dieses Jahr beflügeln.
Das Gelernte umsetzen und die Freude zurückgewinnen – das sind Punkte, die sich Thomas Amweg für 2025 gross ins Notizbuch eingetragen hat. Der im Januar 40 Jahre alt gewordene Aargauer geht in dieser Saison in das zweite Jahr mit seinem von einem Helftec-Turbo angetriebenen Nova-Proto. Die Premierensaison war nicht von Erfolg gekrönt. Das hatte allerdings seine Gründe, und denen ist Amweg über den Winter auf den Grund gegangen. Technisch hatte er gegenüber Markenkollege Robin Faustini ein Manko beim Getriebe. «Unseres war auf 400 Newton ausgelegt», erklärt Amweg. «Deshalb wollen wir dieses Jahr auch eines verwenden, das 500 Newton verträgt.» Damit erhofft sich der Familienvater aus Ammerswil nicht unbedingt mehr Power im oberen Drehzahlbereich, dafür aber mehr Leistung «unten heraus, so wie ich es vom Saugmotor her kenne». Stand heute muss sich Amweg noch etwas gedulden. Noch ist das neue Getriebe nicht bei Phimmo Racing eingetroffen. «Aber wir haben ja auch noch etwas Zeit. Die Saison beginnt erst im Juni.»
Fahrerisch muss sich Amweg nicht hinter seinen Kollegen verstecken. Aber während Faustini vorne mit seinem Nova-Proto souverän angaste und mit jedem Tagessieg sein Selbstvertrauen wuchs, war bei Amweg der Wurm drin. Den Rückstand, den Amweg schon beim ersten Rennen hatte, konnte er nie aufholen. «Robin war viel besser vorbereitet, als es in Hemberg losging», sagt Amweg. «Ausserdem hatte er schon ein Gefühl für den Sportwagen aus den Jahren zuvor. Für mich waren die Sitzposition und die nicht mehr freistehenden Räder ungewohnt.» Amweg bringt diese Argumente nicht als Entschuldigung hervor. «Aber ich hatte mir den Umstieg vom Monoposto in den Sportwagen doch etwas leichter vorgestellt.» Dass es parallel noch Probleme mit der Zuverlässigkeit gab, hat Amweg und seinem Team sicher auch nicht geholfen.
Zu allem Überfluss war der Sohn von Bergkönig Fredy Amweg 2024 auch physisch nicht ganz auf der Höhe. Eine Hüft-OP im Dezember 2023 behinderte ihn. Alles zusammen führte dann zu einer Negativspirale. «Nach Reitnau passte phasenweise gar nichts zusammen.» Das soll sich 2025 ändern. «Ich will nicht alle Hoffnungen in das neue Getriebe setzen», sagt Amweg, «aber es wird sicher dazu beitragen, dass ich mich im Auto wohler fühle.» Mit besseren Ergebnissen und einem höheren Wohlfühlfaktor sollte auch der Spass wieder zurückkehren. Der ist bei Amweg in den vergangenen zwei Jahren buchstäblich auf der Strecke geblieben.
Ganz nach dem Motto «auf Regen folgt Sonnenschein» hofft Amweg auf ein besseres Abschneiden 2025. Dass er ganz vorne mitfahren kann, hat er schon bewiesen. 2019 gewann er die Regenschlacht am Gurnigel. Und wer acht Mal in Arosa bei der ClassicCar den Gesamtsieg nach Hause fährt, hat definitiv auch genug Gespür im rechten Fuss.
Nicht nur Grégoire Saucy hat am Wochenende die Schweizer Racing-Fans glücklich gemacht. Auch international im Einsatz stehende Kartfahrer und -fahrerinnen haben von sich reden gemacht.
Am Wochenende hat im Wüstenstaat Katar die Langstrecken-Weltmeisterschaft angefangen. Am Start standen auch sechs Schweizer respektive Schweizerinnen. Grund zur Freude hatte nach dem zehnstündigen Rennen vor allem einer: Grégoire Saucy. Der Jurassier im Dienste von United Autosports erzielte auf seinem McLaren 720S mit Rang 2 sein bisher bestes Ergebnis im Rahmen der GT3-WM. Und fast hätte er sogar noch über Platz 1 jubeln dürfen. Im Ziel fehlten lediglich 0,5 Sekunden auf die siegreiche Corvette. «Dass wir die neue Saison mit meinem ersten Podestplatz beginnen, ist grossartig», meinte Saucy. «Schade, dass es nicht ganz nach vorne gereicht hat. Aber wir haben bis zum Schluss um den Sieg gekämpft.»
Bei den Hypercars war Raffaele Marciello auf dem BMW M Hybrid V8 als Vierter der beste Schweizer – knapp vor Sébastien Buemi, der das interne Toyota-Duell für sich entscheiden konnte und als Fünfter wertvolle Punkte mitnehmen konnte. Der dritte Schweizer bei den Hypercars, Neel Jani (Proton-Porsche), wurde nach Bremsproblemen 15. Für die beiden anderen GT3-Piloten Thomas Flohr (Ferrari 296 LMGT3) und Rahel Frey (Porsche 911 GT3 R) endete der Saisonauftakt auf den Rängen 8 respektive 13. Das Podium bei den Hypercars war übrigens eine reine Ferrari-Angelegenheit mit den Le-Mans-Siegern Fuoco/Molina/Nielsen als Auftaktsieger.
Weiterhin einen soliden Job macht auch Enea Frey in der Formel-4-Wintermeisterschaft auf der iberischen Halbinsel. Beim dritten Rennen in Aragón sicherte sich der Jenzer-Pilot zwei siebte Plätze. Frey liegt damit vor dem Finale am kommenden Wochenende in Barcelona in den Top 10 der Gesamtwertung. Bei den Teams liegt Jenzer Motorsport auf Rang 4.
Grossartiges leisteten auch ein paar Schweizer Kartfahrer respektive -fahrerinnen in Portimão. Beim Auftakt der «Champions of the Future Academy» gewann Albert Tamm bei den OK Junioren das Finale in einem Feld von 33 Piloten! Und auch bei den OK Senioren war die Schweiz super vertreten. Chiara Bättig, erst auf diese Saison zu den Senioren gewechselt, wurde Dritte im Finale – nur 1,3 Sekunden hinter dem Sieger. Und auch Marlon Bayer darf sehr zufrieden sein. Am Samstag Zweiter, am Sonntag Achter! «Das war mein erstes internationales Podium», so Bayer.
Neun Bergrennen zählt die Schweizer Berg-Meisterschaft 2025. Und es könnten in den nächsten Jahren noch das eine oder andere dazukommen. Wir stellen Ihnen drei Kandidaten vor.
Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 zählt neun Rennen, wobei der Auftakt dieses Jahr unglücklicherweise auf dasselbe Datum fällt. Hemberg und La Roche finden am selben Wochenende statt. Neun Bergrennen sind – für Schweizer Verhältnisse – eine solide Basis. Und es ist denkbar, dass in den nächsten Jahren vielleicht noch das eine oder andere Rennen dazukommt.
Namen von möglichen Austragungsorten fallen im Zusammenhang mit der Schweizer Berg-Meisterschaft immer wieder. Einer davon, im luzernischen Malters, hat seine Feuertaufe bereits 2024 erlebt. Allerdings «nur» als historische Demoveranstaltung. «Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen», sagt OK-Präsident Thomas Lustenberger. «Auch bei der Gemeinde ist der Anlass gut angekommen.» Die Strecke, zu der im vergangenen Jahr fast 6000 Zuschauer pilgerten, ist 2,24 Kilometer lang. 109 Höhenmeter müssen von Malters bis zur Anhöhe Moos zurückgelegt werden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 4,3%. Ein grosses Plus ist das direkt beim Start angrenzende Industriegebiet, das im Vorjahr für ein weitläufiges Fahrerlager diente. Wie es mit Malters weitergeht – in welchem Turnus und ob ohne oder mit Zeitmessung, ist zurzeit noch offen. Die nächste Veranstaltung ist vorerst erst für 2027 geplant.
Noch kein Rennen, dafür konkrete Pläne gibt es für ein Bergrennen Sattelegg im Kanton Schwyz. Eine Orientierungsveranstaltung im vergangenen April hat grosses Interesse in der Region hervorgerufen. Und das Datum für den nächsten wichtigen Termin hat der Verein Pro Bergrennen Sattelegg auch schon festgelegt: Am 23. Mai findet die erste Generalversammlung statt. Den Machern schwebt vor, 2026 oder 2027 einen Probelauf (ohne SM-Status) zu organisieren. «Zahlreiche Vorabklärungen wurden bereits getroffen», sagt Alex Maag, erfahrener Rennleiter und OK-Mitglied. «Es gab sogar von Seiten von Auto Sport Schweiz schon eine provisorische Abnahme der Strecke.» Selbige misst 5,3 Kilometer und verfügt über zahlreiche Haarnadelkurven. Der Start ist Anfang Satteleggstrasse geplant, das Ziel befindet sich etwas unterhalb des Restaurants Sattelegg, was einer Höhendifferenz von mehr als 400 Metern entspricht. Das Fahrerlager soll im Dorf Vorderthal entstehen. Das habe den grossen Vorteil, dass die örtlichen Vereine ebenfalls vom Anlass profitieren können. Für die Zuschauer soll es einen Shuttleservice geben – zum einen von der Wägitaler-Seite her, zum anderen von Willerzell (am Sihlsee). Noch sind einige Hürden zu nehmen, «aber», sagt Maag, «Gemeinde und Kanton unterstützen das Vorhaben».
Ein dritter potenzieller Kandidat liegt im Bernischen. Dort gibt es Pläne für ein Bergrennen von Oberdiessbach nach Linden. Einer der Drahtzieher hinter dem Projekt ist Marcel Steiner, für den die Strecke quasi vor der Haustüre liegen würde. Auch hier hat der Gemeinderat positiv reagiert und das Anliegen an den Kanton weitergeleitet. «Wir sind erst im Anfangsstadium», sagt Steiner. «Aber natürlich würde es mich freuen, wenn wir 2026 oder 2027 etwas auf die Beine stellen könnten.» Steiner hat auf der Suche nach einem Organisator auch bereits bei der Equipe Bernoise angeklopft. Rund 4,5 Kilometer lang wäre die Strecke – vom Dorfausgang in Oberdiessbach (600 M.ü.M.) über Aeschlen nach Grafenbüel/Linden (916 M.ü.M.). «Der erste Teil der Strecke wäre ziemlich schnell, der zweite eher technisch», verrät Steiner.
Was aus den Projekten wird, wird sich in naher Zukunft zeigen. Das Komitee Meisterschaft wird die Entwicklungen aktiv verfolgen. Auto Sport Schweiz wird Sie auf dem Laufenden halten.
Die Terminkollision der beiden Bergrennen in Hemberg respektive La Roche hat Fragen aufgeworfen. Das Komitee Meisterschaften hat sich mit diesen an seiner letzten Sitzung befasst.
Die unglückliche Terminkollision der beiden Bergrennen in Hemberg respektive La Roche beschäftigt auch die Nationale Sportkommission (NSK). Damit diese in ihrer nächsten Sitzung am 26. März Stellung nehmen kann, hat sich das Komitee Meisterschaften vergangene Woche mit den wichtigsten Traktanden befasst. Wir fassen zusammen, was das Komitee unter dem Vorsitz von Jean-Thierry Vacheron der NSK beantragen wird.
Wie werden die Punkte (in Hemberg und La Roche) vergeben?
Das Komitee beantragt der NSK die Punktevergabe gemäss bestehendem Reglement. Das heisst: Es gibt (wie üblich) volle Punktzahl/halbe Punktzahl.
Gibt es Streichresultate an diesem Wochenende?
Das Komitee beantragt der NSK, dass 2025 im Sinne einer Ausnahme zwei Streichresultate für die Schweizer Berg-Meisterschaft eingesetzt werden sollen (normalerwiese nur eines!). So kann das erste Meisterschaftswochenende «kompensiert» werden, ohne dass es weitere Konsequenzen für den weiteren Verlauf der Saison hat. Wer weder in Hemberg, noch in La Roche fährt, hat seine beiden Streichergebnisse für 2025 bereits eingezogen.
Was geschieht mit Piloten, welche sich trotz klarer Reglementierung und erfolgter Hinweise (Ausschreibung!) im Nationalen Sportreglement an beiden Anlässen einschreiben?
Hier wird auf Seiten des Komitees beantragt, dass die gültige Reglementierung des Nationalen Sportreglements zur Anwendung kommt. Piloten, welche sich fehlerhaft verhalten, werden der Disziplinarkommission gemeldet. Es ist wichtig, dass diese Information vorab kommuniziert und auch in den entsprechenden Ausschreibungen festgehalten wird.
Sind in den beiden Ausschreibungen der Veranstaltungen dieselben Termine bezüglich Beginn und Ende der Nennungen festgehalten?
Das Komitee Meisterschaften beantragt bei der NSK, dass für beide Veranstaltungen die identischen Nennfristen (Beginn und Ende) gelten. Weiter dürfen die Nennlisten von den beiden Veranstaltern erst nach Abschluss der Nennfrist publiziert werden. Die Listen dürfen nicht online zugänglich gemacht werden.
Die Veranstaltung La Roche-La Berra akzeptiert maximal 165 Nennungen. Wenn diese «voll» sind, erhalten die Piloten die Möglichkeit, sich für Hemberg neu zu nennen?
Sobald einer der beiden Veranstalter sein Starterfeld «voll» hat, muss gegenseitig kommuniziert werden, damit der jeweilig andere Veranstalter den Piloten innerhalb der Nennfrist noch Möglichkeiten zur Einschreibung gewähren kann. Die Mindestfrist NAT von zehn Tagen muss auf jeden Fall eingehalten werden. Die Nennfrist für REG-Veranstaltungen beträgt drei Tage, wobei ein NAT-Pilot sich nur bei der für NAT-Kategorien zählenden Meisterschaft nennen darf.
Was geschieht, wenn sich ein Veranstalter im Vorfeld noch zu einer Verschiebung oder Absage entscheidet? Welche Möglichkeiten gibt es für die Piloten?
Eine Patentlösung gibt es in diesem Fall nicht und die NSK wird situativ entscheiden müssen, was kurzfristig sinnvoll getan werden kann. Grundsätzlich geht das Komitee davon aus, dass beide Veranstaltungen stattfinden
werden.
Porsche-Vertragspilot Patric Niederhauser (33) fährt auch in diesem Jahr in der GT World Challenge für das Team Rutronik Racing.
Patric Niederhauser und Rutronik Racing verbindet eine lange Zusammenarbeit. 2019 gewann der Berner als erster Schweizer zusammen mit dem Team aus Remchingen (D) den Titel im ADAC GT Masters. Auch in den folgenden Jahren trat Niederhauser (mit Ausnahme von 2021) mit Rutronik Racing in der Rennserie an, ehe sich die Wege für das Jahr 2023 trennten. Zur Saison 2024 kehrte «Nidi» zu seinem langjährigen Rennstall zurück. Und auch 2025 wird der ehemalige GP3-Rennsieger für Rutronik in der GT World Challenge antreten – an der Seite des Deutschen Sven Müller und des Belgiers Alessio Picariello.
«In unserem Sport ist es nicht üblich, mit demselben Team und denselben Teamkollegen weiterzumachen – es ist ein Privileg», sagt Niederhauser. «Wir haben bereits im letzten Jahr grossartige Ergebnisse erzielt, jetzt ist es an der Zeit, daraus regelmässige Podiumsplätze und weitere Siege zu machen. Mit Rutronik Racing, Sven und Alessio haben wir alles, was es braucht, und ich kann es kaum erwarten, loszulegen.»
Auto Sport Schweiz richtet auch dieses Jahr einen wettbewerbsübergreifend Damenpokal aus. Ob Fahrerinnen oder Navigatorinnen – wer dabei sein will, kann sich noch bis 1. März einschreiben.
Auto Sport Schweiz richtet auch in diesem Jahr einen wettbewerbsübergreifenden Damenpokal im Automobilrennsport aus. Ob selber hinterm Steuer oder Navigatorin – für den Damenpokal von ASS dürfen sich alle Ladies (mit Schweizer Rennlizenz), die national oder international am Automobilrennsport teilnehmen, kostenlos einschreiben. Die Auswertung erfolgt über ein eigens entworfenes Punktesystem.
Wer sich einschreiben will, kann dies noch bis zum 1. März 2025 machen. Das Anmeldeformular ist dieser Newsmeldung angehängt. Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und stehen Ihnen bei Fragen oder Unklarheiten gerne zur Verfügung.
Am kommenden Wochenende startet in Doha/Katar die Langstrecken-Weltmeisterschaft in die neue Saison. Am Start stehen sechs Schweizer respektive Schweizerinnen.
Mit einem 10-Stunden-Rennen in Doha/Katar beginnt am Freitag die neue WEC-Saison. Am Start stehen auch sechs Schweizer respektive Schweizerinnen – drei davon bei den Hypercars, weitere drei in der GT3-WM. Einen Vorgeschmack, wer, wo steht, bekam man am vergangenen Wochenende beim Prolog, den die Teams eifrig zum Testen nutzten.
Für Routinier Sébastien Buemi hat damit die 14. aufeinanderfolgende Saison mit Toyota begonnen! Auch 2025 teilt sich der Westschweizer ein Cockpit mit dem Briten Brendon Hartley und dem Japaner Ryo Hirakawa. Ob es dem viermaligen WEC-Weltmeister nach dem fünften Schlussrang im Vorjahr diesmal wieder aufs Podest reichen wird, ist schwer zu sagen. Toyota ist (neben Porsche) in der Einstufung für 2025 sicher nicht im Vorteil. In der aktuellen BoP (Balance of Performance) bringen die beiden Hersteller 20 bis 30 Kilogramm mehr auf die Waage als der Rest der Hypercars. Beide Autos haben ein Mindestgewicht von 1064 Kilogramm.
Einer, der davon profitieren könnte, ist Raffaele Marciello. BMW hat in der zweiten Saisonhälfte 2024 bereits mächtig Boden gut gemacht. Und auch beim Prolog waren die Münchner in 1:38,9 min die Schnellsten, wenngleich die Bestzeit von der #20 und nicht von der #15 (Marciello/Vanthoor/Magnussen) aufgestellt wurde.
Auch der dritte Schweizer Hypercar-Pilot bringt viel Erfahrung mit. Neel Jani hat auch schon zehn WEC-Jahre auf dem Buckel. Die braucht es 2025 auch. Denn Jani wird dieses Jahr bei Proton-Porsche mit zwei neuen Teamkollegen ausrücken: Nico Pino aus Chile, mit dem sich Jani schon in Daytona das Auto teilte, und Nico Varrone aus Argentinien. «Es ist wichtig, dass wir als Team schnell ein festes Gefüge bilden», sagt Jani, der als Teamleader gute Erinnerungen an Doha 2024 hat. «Die Strecke in Katar war im vergangenen Jahr ein gutes Pflaster für den Porsche 963.»
In der GT3-WM stehen mit Rahel Frey (Iron Dames/Porsche 911 GT3 R), Grégoire Saucy (United Autosports/McLaren 720S) und Thomas Flohr (AF Corse/Ferrari 296) drei weitere Schweizer Hoffnungen am Start. Flohr war mit seinem Team AF Corse beim Prolog mit der zweischnellsten Zeit (1:54,8 min) der Beste aus diesem Trio – dicht gefolgt von Saucy im orangen McLaren.
Nicht am Start ist die Hypercar-Mannschaft von Lamborghini und damit auch Edoardo Mortara. In einer offiziellen Mitteilung der Italiener heisst es, das Langstrecken-WM-Projekt von Lamborghini sei 2025 «pausiert»…
Das Rennen in Doha startet am Freitag, 28. Februar, um 14 Uhr Ortszeit (bei uns 12 Uhr).
Sauber hat diese Woche den C45 vorgestellt. Mit dem neuen Auto und zwei neuen Fahrern will das Schweizer Team noch vor dem Audi-Neustart 2026 die Wende einleiten.
Für gewöhnlich berichten wir an dieser Stelle nicht über die Formel 1. Aber den neuen Sauber für die Saison 2025 wollen wir ihnen nicht vorenthalten. Erst recht nicht, weil der C45 das letzte Auto aus Hinwil ist, das den Namen des Firmengründers respektive seiner Frau (C für Christiane) trägt. Ab 2026 wird der Rennstall aus dem Zürcher Oberland als «Audi» an den Start gehen.
Gerade verwöhnt wurden die Sauber-Fans 2024 nicht. Hätte Guanyu Zhou beim vorletzten Rennen nicht noch ein paar WM-Pünktchen geholt, wäre Sauber im Vorjahr komplett leer ausgegangen. An der Platzierung änderte aber auch das Aufbäumen Saubers in Katar nichts mehr. Trotz der vier Punkte im Wüstenstaat schaffte es der künftige Audi-Werksrennstall nicht, die Rote Laterne abzugeben. Und trotzdem: Die Upgrades, die Sauber zum Saisonende brachte, liessen Hoffnung aufkommen. Dieser Meinung ist auch Sauber-Technikchef James Key. «Was wir da gelernt haben, war für die Entwicklung des C45 extrem wichtig. Wir wollen diesen Weg bei der Aerodynamik nun noch weiter gehen.»
Mit dem grossen Umbruch vor Augen stellt sich für jeden Sauber-Fan natürlich die Frage: Wie viele Ressourcen werden noch in das neue Modell gesteckt? Oder liegt der Fokus schon klar auf 2026? Die Antwort gibt auch hier James Key: «Wir können es uns nicht leisten, beim C45 den Fuss vom Gas zu nehmen. Der Kampf im Mittelfeld ist extrem eng. Da zählt jede Zehntelsekunde. Wir haben schon einen Plan erstellt, wie wir die Ressourcen auf beide Programme verteilen, ohne die Weiterentwicklung unter der Saison zu vernachlässigen.»
Bei den Piloten hat sich Sauber nach drei Jahren für einen Neuanfang entschieden. Mit Rückkehrer Nico Hülkenberg (war schon 2013 bei Sauber) und Rookie Gabriel Bortoleto aus Brasilien soll neuer Kampfgeist in Hinwil aufleben. Einen ersten Eindruck von ihrem neuen Auto werden die Fahrer bei den offiziellen Testfahrten in Bahrain vom 26. bis 28. Februar bekommen. Los geht die Formel-1-Saison 2025 am 16. März in Melbourne/Australien.
Simon Wüthrich (44) zählt mit seinem VW Golf Turbiene seit Jahren zu den schnellsten Tourenwagen-Piloten. 2025 greift er mit einem neuen Motor und einer komplett überarbeiteten Karosserie an.
In Les Paccots beim Saisonfinale der Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 war Simon Wüthrich der schnellste Fahrer mit einem Dach überm Kopf. In diesem Jahr könnte das dem 44-Jährigen aus dem Emmental mehr als einmal gelingen. Denn Wüthrich rüstet auf die neue Saison auf. Mit einem neuen, stärkeren Motor, 17-Zoll-Reifen und einer komplett überarbeiteten Karosserie will Wüthrich neue Massstäbe setzen. 860 PS soll der neue Motor leisten. «Mit Synfuel hatte ich in der vergangenen Saison eine Leistung zwischen 500 und 550 PS», erzählt Wüthrich. «Mit herkömmlichem Rennbenzin waren es vorher rund 600 PS.»
Weil der neue Motor noch nicht fertig ist, kann Wüthrich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass er beim Saisonauftakt (in Hemberg oder La Roche) mit ihm am Start steht. «Aber wir geben Gas und die Arbeit ist schon ziemlich weit fortgeschritten», sagt Wüthrich. Wie beim Vorgänger handelt es sich auch beim neuen Motor um ein VW-Triebwerk. Allerdings um ein moderneres. Die Basis des alten Motors stammte aus dem Golf III. Dieser hat inzwischen rund 30 Jahre auf dem Tacho. «Den neuen Motor haben wir aus einem Golf der Generation 7. Das Spezielle daran: Er hat wie der bisherige einen Zahnriemenantrieb.»
Wüthrich peilt eine Leistung von 860 PS bei einem Gewicht von 860 Kilogramm an. Deshalb rüstet der Berner aber nicht nur beim Motor auf. «Ich fahre dieses Jahr mit 17-Zoll- und nicht wie bisher mit 16-Zoll-Reifen», sagt Wüthrich. Das hat zur Folge, dass nicht nur die gesamte Karosserie und die Aufhängung angepasst werden mussten, «wir haben auch eine neue Antriebswelle eingebaut». Der aufwändige Umbau ist noch nicht abgeschlossen. «Wir haben immer noch Arbeit vor uns», sagt Wüthrich. Aber der Wechsel auf breitere Reifen sei nötig gewesen. Von den 16-Zoll-Reifen gebe es kaum mehr welche. «Und auf 15er wollte ich nicht wechseln.» Bei den 17-Zoll-Reifen sieht Wüthrich keinen Lieferengpass. Dort bedient er sich entweder bei Michelin oder bei Nova. Wobei Nova nicht zu verwechseln mit dem französischen Rennwagenbauer NOVA Proto ist. Nova ist eine neue Firma, die aus einem Grossteil der ehemaligen Avon-Belegschaft entstanden ist. Der Name Nova ist nichts anderes als Avon rückwärts buchstabiert…
Zurück zur Turbiene von Wüthrich: Ohne ein Team von Gleichgesinnten könnte der Hobby-Bergsteiger, der in der Schweiz schon so manchen Viertausender bezwungen hat, diesen Aufwand nicht betreiben. Ob Wüthrich und seine Helfer sich am Ende des Jahres mit dem Titelgewinn belohnen werden, ist eine andere Geschichte. «Ich fahre nicht, um Titel zu gewinnen», stellt Wüthrich klar. «Natürlich freut es einen, wenn man am Ende dafür mit einer Topplatzierung belohnt wird. Aber das ist nicht mein primärer Ansporn.»
Wüthrich wird, wie in den vergangenen zwei Jahren, weiter mit Synfuel von P1 fahren. Nicht ganz drei Fässer habe er 2024 gebraucht, «also irgendetwas zwischen 100 und 150 Litern». Probleme gab’s bisher keine. Wüthrich fährt mit dem 98er-Oktan-Sprit von P1 und musste dabei nicht einmal öfter das Öl wechseln.
Fach Auto Tech setzt im ADAC GT Masters auch 2025 auf das Porsche-Duo Alexander Fach jr. und seinen deutschen Teamkollegen Alexander Schwarzer.
«Die beiden Alexander haben im letzten Jahr gezeigt, dass sie ein schlagkräftiges Duo sind», so Teamchef Alex Fach. «Obwohl sie eine der wenigen Bronze-Silber-Fahrerpaarungen im Feld waren, haben sie es mehrfach auf das Gesamtpodium geschafft. Das ist eine enorme Leistung und darauf wollen wir jetzt aufbauen. Wir sind uns sicher, dass da noch mehr drin ist und weitere Podestplätze, vielleicht sogar Siege, im Gesamtklassement möglich sind.»
In der Saison 2024 feierten Alexander Fach und Alexander Schwarzer ihr Debüt im ADAC GT Masters. Dabei musste sie sich das Bronze-Silber-Aufgebot gegen die stärker eingestuften Silber-Duos durchsetzen – und das gelang dem Team mit Bravour. Insgesamt sammelten Fach und Schwarzer zwei Podestplätze in der Gesamtwertung und acht Siege in der ProAM-Klasse.
«Ich finde es richtig gut, wieder mit dem gleichen Paket an den Start zu gehen – so können wir dort weiterarbeiten, wo wir 2024 aufgehört haben. Darüber hinaus sind Alexander und ich ein richtig starkes Duo, wir kommen extrem gut miteinander klar», verrät Alexander Fach. «Die Resultate im letzten Jahr waren gut, trotzdem war es keine leichte Saison für uns, vieles war noch neu. Doch wir haben viel gelernt und wichtige Erfahrungen gesammelt.»
Den nächsten Schritt plant Fach Auto Tech auch in Bezug auf das Fahrzeugaufgebot. So arbeitet die Mannschaft daran, einen zweiten Porsche 911 GT3 R an den Start zu bringen. «Für uns macht es absolut Sinn, ein zweites Fahrzeug einzusetzen. An der Fahrerpaarung arbeiten wir momentan noch, interessierte Piloten können sich dazu noch bei uns melden», verrät der Teamchef weiter.
Im Kalender des ADAC GT Masters stehen 2025 insgesamt sechs Rennwochenenden. Der Auftakt findet vom 23. bis 25. Mai auf dem Lausitzring statt, gefolgt vom ersten Auslandsgastspiel in Zandvoort.
Edoardo Mortara rettete auch in Saudi-Arabien die Ehre der Schweizer Formel-E-Piloten. Was sonst noch am Wochenende aus Schweizer Sicht interessant war, erfahren Sie in unserem Weekend-Report.
Mit zwei Zielankünften in den Punkterängen rettete Edoardo Mortara beim Doubleheader in Saudi-Arabien die Ehre der Schweizer Formel-E-Piloten. Der Genfer im Dienste von Mahindra Racing belegte im ersten Lauf Rang 7, im zweiten Durchgang wurde er Zehnter. Der ehemalige DTM-Pilot und Macau-Spezialist liegt damit nach vier Rennen mit 17 Zählern auf Rang 11 im Gesamtklassement. Für Sébastien Buemi (Envision Racing) endete das Wochenende in Jeddah auf den enttäuschenden Plätzen 12 und 19. Auch Nico Müller verpasste die Punkteränge. Im ersten Durchgang verursachte der Andretti-Pilot in der Startrunde ausserdem eine Kollision. Müller erhielt dafür eine Rückversetzung um drei Positionen für das Rennen am Samstag und einen Strafpunkt auf seine Rennlizenz. «Das war ein sehr chaotischer Start», meinte Müller. «Vor mir gab es überall Kontakte. In Kurve 8 schob sich dann alles so zusammen, dass ich das Auto nicht wie erwartet stoppen konnte und dem Vordermann hinten drauf gefahren bin.» Die Siege in Jeddah holten sich der Deutsche Maximilian Günther und der Brite Oliver Rowland. Das nächste Rennen findet am 12. April in Miami statt.
Bei der Formel-4-Winterserie auf der iberischen Halbinsel stand am Wochenende der zweite Lauf in Valencia auf dem Programm. Enea Frey vom Team Jenzer Motorsport zeigte dabei eine sehr solide Vorstellung und sicherte sich die Plätze 8, 12 und 6. Das beste Ergebnis für Maffi Racing erzielte der Däne David Walther mit einem zwölften Rang (P4 bei den Rookies).
Einen weiteren Podestplatz feierte Kessel Racing beim Finale der Asia Le Mans Series in Abu Dhabi. Wie schon vor einer Woche in Dubai sicherte sich die Tessiner Mannschaft Rang 3 mit der #74. Im Gesamtklassement landete Kessel Racing auf Rang 4. Auch das Team Graff Racing, das dieses Jahr mit einer Schweizer Lizenz fährt, beendete die ALMS-Saison mit einem Podestplatz in der LMP3. Die beiden Schweizer Piloten Alex Fontana und Yannick Mettler, die sich zusammen mit dem US-Amerikaner «Hash» einen Porsche 911 GT3 R teilten, belegten die Plätze 16 und 21 in der GT-Klasse.
Positives gibt es aus der internationalen Kartszene zu berichten. Beim IAME Wintercup in Valencia waren zahlreiche Schweizer am Start. Im Finale bei den Minis verpasste Aurelio Longhitano als Vierter ganz knapp das Podest. Stärkster Spirit-Fahrer war Dan Allemann. Der junge Aargauer gewann bei den Junioren alle drei Quali-Heats und fightete im Finale (von SP5 gestartet) wieder um den Sieg, als ihn ein Konkurrent neben die Strecke bugsierte.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Fredy Barth?
Fredy Barth ist nicht der einzige, der wegen Niki Lauda Rennfahrer geworden ist. Aber er ist sicher einer der wenigen, der diesen Weg eingeschlagen hat, weil er auf dem Beifahrersitz des Österreichers Platz nehmen durfte. «Ich war damals neun Jahre alt», erinnert sich Barth. «Ich war mit meinem Vater und meinem Halbbruder in Monza und Lauda war Instruktor. Irgendwie bot sich die Gelegenheit, mit ihm in einem BMW E30 ein paar Runden auf der GP-Strecke zu drehen. Ich war fasziniert – von der Ambivalenz aus Geschwindigkeit und Ruhe im Cockpit.»
Mit 13 luden ihn seine Eltern zum Kartfahren nach Wohlen ein. Danach war klar: Fredy wollte Rennfahrer werden. Mit seinen Ersparnissen kaufte er sich mit 16 sein erstes Kart. Noch vor seinem 20. Geburtstag dann die Schockdiagnose: Barth hatte Lymphdrüsenkrebs. Es folgten sechs Monate Chemotherapie und ein Monat Bestrahlung. Doch der nimmermüde Kämpfer besiegte die Krankheit und betrieb weiter Rennsport. 2000 gewann er die Ecole Winfield und mischte danach drei Jahre in Formel-Nachwuchskategorien mit. 2004 stieg er in den Seat Leon Supercopa um. Mit diesem Hersteller schaffte er es mit eisernem Willen bis in die Tourenwagen-WM. In den ersten fünf Rennen fuhr Barth vier Mal in die Punkte. In Marokko beim zweiten Lauf belegte er die Plätze 4 und 5! An das Rennen in Valencia erinnert er sich noch haargenau. «Ich lag auf Platz 2 hinter Tiago Monteiro und vor Yvan Muller. Yvan machte Druck, aber er kam nicht an mir vorbei. Und je länger das Rennen dauerte, desto mehr konnte ich die Lücke zu Tiago schliessen. Kurz vor Schluss ging das Radlager an meinem Seat kaputt…»
Ab 2012 verlagerte Barth, der von sich selber sagt, dass er im Rennsport wohl nie die Leistung zeigen konnte, die in ihm steckt, seine motorsportlichen Aktivitäten in Richtung GT3 und fuhr dort u.a. für Emil Frey Racing. 2018 machte er Schluss mit der aktiven Rennfahrerei. Parallel hatte Barth schon damals längst für die «Zeit danach» vorgesorgt. Heute lebt er als Instruktor, Moderator, Referent und Ambassador nicht nur für den sondern auch vom Motorsport. Mit seiner FB Trading und Consulting GmbH ist es ihm ein besonderes Anliegen, seine Erfahrung teilen zu können. Wenn man ihn nicht gerade in Anneau du Rhin auf der Rennstrecke oder in der Motorsport World in Kempthal antrifft, ist Barth meistens «on the road» – und am Telefon.
Wer Fredy kennt, der weiss: Der Tausendsassa wird und will wohl nie zur Ruhe kommen. An Ideen mangelt es ihm jedenfalls nicht. Neben dem Vertrieb von Hankook-Rennreifen in der Schweiz ist er inzwischen auch für einen Fahrzeughandel verantwortlich. Und dann wäre da noch die Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz. Diese unterstützt Fredy seit seiner eigenen Erkrankung so oft und so intensiv er kann.
Miklas Born setzt auf Kontinuität. Der 22-jährige Basler bestreitet auch dieses Jahr den Michelin Le Mans Cup für das bayrische Team Reiter Engineering.
Miklas Born setzt auf Kontinuität und bestreitet auch in diesem Jahr gemeinsam mit Reiter Engineering den Michelin Le Mans Cup in der LMP3-Kategorie. Sein Teamkollege wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Für Born, der sonst im Tourenwagen- und GT-Sport aktiv ist, war der Start im Michelin Le Mans Cup 2024 der erste Einsatz auf einem Prototypen. Auf eine oftmals durchwachsene Saison folgte beim Finale in Portimão ein starker Abschluss. Dort konnte der junge Basler sein Können endlich in ein gutes Ergebnis ummünzen und beendete das Rennen mit seinem Teamkollegen auf der siebten Gesamtposition.
Im vergangenen Jahr pilotierte Born ein Fahrzeug an der Seite eines Gentleman-Piloten. Ab dieser Saison wird es in der Serie erstmals auch eine Klasse für reine Pro-Besatzungen geben, in der auch Born an der Seite eines weiteren Silber-Piloten an den Start gehen und um Positionen im Gesamtklassement kämpfen wird. Wie auch 2024 wird sein Einsatzgerät dabei ein Protoyp aus dem Hause Ligier sein.
Mit insgesamt 36 LMP3-Boliden, davon 16 Pro/Am-Fahrzeuge und 20 Fahrzeuge in der Pro-Kategorie ist der Michelin Le Mans Cup in der Saison 2025 so stark besetzt wie noch nie zuvor. Zusätzlich sind noch 8 GT3-Fahrzeuge für die Saison eingeschrieben.
«Ich freue mich sehr, dass meine Reise im Michelin Le Mans Cup gemeinsam mit Reiter Engineering weitergeht. Wir haben im vergangenen Jahr gute Fortschritte gemacht und ich kann es kaum erwarten, auf dieses Fundament aufzubauen und in diesem Jahr wieder um Podiumsplätze zu kämpfen», blickt Born auf die Saison.
Die Saison umfasst sechs Stationen. Der Auftakt findet am ersten Aprilwochenende in Barcelona statt. Das Highlight wird auch in diesem Jahr das Road-to-Le-Mans-Wochenende sein, wenn der Michelin Le Mans Cup im Rahmen der legendären 24h von Le Mans sein Rennen austragen wird.
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 11: Gauthier Hotz, Schweizer Junioren-Meister Rallye.
Wer in seiner ersten Saison Schweizer Rallye-Meister bei den Junioren wird, den Rallye-Pokal gewinnt und im Gesamtklassement den vierten Schlussrang belegt, der hat definitiv etwas auf dem Kasten. Die Rede ist von Gauthier Hotz, 21 Jahre jung, Sohn des achtmaligen Schweizer Rallye-Meisters Grégoire Hotz.
Lange ist Hotz jr. noch nicht im Rallye-Geschäft. Als Teenager setzte er voll auf Eishockey, war zuletzt als Stürmer der HC Prilly Black Panthers in der ersten Liga tätig, beendete seine Karriere aber aus zeitlichen Gründen. «Mir fehlte neben meinem Wirtschaftsstudium in Lausannen die Zeit, um weiter Hockey zu spielen. Deshalb entschied ich mich für einen Rennlizenzkurs in Hockenheim.» Mit Erfolg! 2023 absolvierte Hotz seine beiden ersten Rallyes auf einem Peugeot 208 R2. In diesem Jahr stand er insgesamt bei neun Rallyes am Start. Dass er das Junioren-Championat gewinnen würde, war schon bald einmal klar. Die Konkurrenz war überschaubar. Aber Hotz machte auch sonst eine gute Figur. Vor dem Finale, der Rallye du Valais, übernahm er im Rallye-Pokal die Führung. Trotzdem war der Sieg in dieser Disziplin nicht selbstverständlich. Denn Hotz fehlte bei der RIV. «Ich hatte Prüfungen an der Uni und konnte so keinen Einfluss nehmen.» Trotzdem hat es zum Gewinn des Rallye-Pokals gereicht. «Natürlich freue ich mich über diese beiden Titel, aber noch mehr über Platz 4 im Gesamtklassement der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Damit hatte ich zu Beginn der Saison wahrlich nicht gerechnet.»
Wie bei allen Söhnen (oder Töchtern), die in die Fussstapfen ihrer erfolgreichen Väter oder Mütter treten, stellt sich auch bei Hotz die Frage: Fährt er, weil sein Vater so erfolgreich war? Oder steckt in ihm tatsächlich ein Naturtalent? «Meine Erfahrung ist die», sagt Hotz jr. «Gewinnst du, gewinnst du wegen dem Namen. Verlierst du, verlierst du, weil du nicht gut genug bist…» Im Falle von Gauthier darf man gespannt sein, wie es weitergeht. Zu seiner unbestrittenen natürlichen Begabung kommt definitiv auch eine Charaktereigenschaft, die ihm schon im Eishockey geholfen hat. «Ich hinterfrage, das, was ich mache, grundsätzlich immer. Mir ist es wichtig, mich stets zu verbessern. Das hat mir schon im Eishockey geholfen und das hilft mir auch bei den Rallyes.»
Wie es 2025 für Gauthier weitergeht, ist noch offen. Ende November/Anfang Dezember bestritt Hotz jr. in der Nähe von Aosta bereits seine erste Rallye auf einem Skoda Fabia Rally2 Evo und beendete diese auf dem vierten Gesamtrang. Dass er bei den unter 25-Jährigen alle in Grund und Boden fuhr, versteht sich fast schon von selbst…
Nicht nur Joël Volluz greift dieses Jahr mit einem neuen Sportwagen an. Auch Victor Darbellay (29) steigt im Rahmen der Schweizer Berg-Meisterschaft um und fährt 2025 einen Nova Proto mit einem Hartley-Turbo.
Am 7. August feiert Victor Darbellay seinen 30. Geburtstag. Zum Jubiläum hat er sich schon jetzt sein eigenes Geburtstagsgeschenk gemacht: einen Nova Proto NP01. Und es ist nicht irgendein Nova – es ist das Fahrzeug, mit dem im Vorjahr der österreichische Staatsmeister Christoph Lampert in Oberhallau am Start gestanden war. Der bald 43-Jährige aus Feldkirch liess es damals ziemlich fliegen. Nach dem ersten Durchgang lag er nur drei Zehntelsekunden hinter dem späteren Meister Robin Faustini. Im zweiten Lauf fehlten ihm 2,3 Sekunden – das reichte in der Addition der beiden schnellsten Durchgänge aber dennoch zu Platz 2 hinter Faustini, aber noch vor Joël Volluz. Lampert lag im Ziel auch vor Michel Zemp. Und dieser Vergleich ist für Darbellay besonders wichtig. Denn der Walliser wird 2025 bei den Sportwagen E2-SC bis 2 Liter gegen Zemp antreten. «Das Auto hat schon mal bewiesen, dass es Zemp schlagen kann», grinst Darbellay. «Jetzt muss nur noch der Fahrer auf dieses Niveau kommen…»
Für Darbellay ist der Aufstieg eine logische Schlussfolgerung. Vier Jahre hat er nun am Berg und bei Slaloms Erfahrungen mit einem Monoposto gemacht – zuerst mit einem Arcobaleno, dann mit einem 2-Liter-Formel-Renault. Angefangen hat Darbellay mit Rallyes. Zwischen 2016 und 2018 nahm er an sechs Rallyes teil. In der Regel mit einem Peugeot 208 R2. 2017 schaffte er es bei seiner Heimrallye im Wallis als Dritter auf das Junioren-Podest. «Doch ich habe bald gespürt, dass Rallyes nicht mein Ding sind. Und deshalb bin ich auf Slaloms und Bergrennen umgestiegen, wobei ich die ersten Rennen auf einem BMW E36 absolvierte.»
In der Regel hat Darbellay bis heute keine komplette Saison bestritten. Ob sich das 2025 ändern wird, ist noch offen. Beim Saisonauftakt will der Garagist aus Martigny aber auf jeden Fall dabei sein. «Vorher werde ich sicher noch den einen oder anderen Test auf einer Rundstrecke absolvieren. Denn ich muss mich ja zuerst noch an das neue Auto gewöhnen. Die vergangenen Jahre bin ich immer mit Fahrzeugen mit freistehenden Rädern gefahren. Das wird sicher eine Umstellung sein. Und dann kommt noch der Turbo-Motor dazu. Auch dort habe ich bisher keine Erfahrung. Es wird also eine Weile dauern, schätze ich, bis ich mit dem Auto eins bin.»
Aus diesem Grund hat sich Darbellay für die bevorstehende Saison auch kein bestimmtes Ziel gesetzt. Ankommen, lernen und Fortschritte machen stehen auf der Agenda. Auf die Frage, wie er sich fühlen würde, wenn er pro Lauf nur eine Sekunde auf Zemp verlieren würde, wird sein Grinsen noch breiter: «Dann wäre ich sehr, sehr zufrieden!»
Auf prominente Hilfe muss Darbellay nicht verzichten. Vorbesitzer Lampert hat angekündigt, dass er beim ersten Test unterstützend dabei sein wird. Und auf seinen langjährigen Kollegen Joël Volluz kann Darbellay auch jederzeit zählen. «Wir sehen uns fast täglich und bereiten unsere beiden Autos vor», sagt Darbellay. Und dann ist da noch Victors Vater Philippe Darbellay. Von ihm stammen die Rennfahrer-Gene. Darbellay sr. hat mehr als 25 Jahre Bergrennen bestritten. Einen seiner grössten Siege feierte er auf einem Lucchini S289 am Rechberg 1991. Von einem solchen oder der Teilnahme bei der Berg-Europameisterschaft träumt der Junior im Moment noch.
Die Schweizer Berg-Meisterschaft wird 2025 nochmals aufgewertet. Mit Joël Volluz (33) greift ein ganz schneller Fahrer auf einem neuen Auto Faustini, Steiner & Co. an.
Joël Volluz will es 2025 wissen. Der 33-jährige Walliser aus dem Val de Bagnes hat sich für die neue Saison ein neues Auto zugetan. Nach mehr als zehn Jahren mit dem Osella FA30 geht Volluz dieses Jahr mit einem Norma an den Start. Das Auto wurde bisher vom Franzosen Max Cotleur in der französischen Berg-Meisterschaft eingesetzt und verfügt aerodynamisch über denselben Ausbaustandard wie jenes, das Marcel Steiner für diese Saison neu bekommen wird. «Noch fehlen ein paar Teile», sagt Volluz. «Aber ich habe schon ziemlich viel Arbeit reingesteckt. Die komplette Elektrik ist bereits verlegt.»
Beim Motor setzt Volluz weiterhin auf seinen V8-Sauger der britischen Motorenschmiede Judd. Ein Wechsel auf ein Turboaggregat kam für ihn (noch) nicht in Frage. «Mein Motor wurde erst gerade revidiert», erklärt Volluz. «Deshalb würde es rein schon aus finanzieller Sicht wenig Sinn machen, den Motor jetzt zu tauschen.» Ausserdem ist Volluz noch einer von der Sorte «old school». «Ich bin kein Fan der Turbo-Philosophie», sagt Volluz. «Vielleicht ändere ich meine Meinung irgendwann und fahre dann auch einen Turbo. Aber für den Moment setzte ich voll auf meinen V8-Judd und geniesse den Sound.»
Der Wechsel auf einen Norma (oder Nova, «das ist dasselbe», so Volluz) kam zufällig zustande, auch wenn der Walliser sagt: «Mit dem Gedanken, das Auto zu wechseln, hatte ich schon länger gespielt. Erstens aus reglementarischen Gründen; zweitens, weil der Osella mit seiner Aerodynamik ein Auto ist, das wirklich sehr schwierig zu fahren ist. Ich wollte wieder zurück zu dem Feeling, das ich im Formel 3000 hatte. Und das vermittelt mir nur ein Auto aus dem Hause Nova.»
Wie bei Steiner verfügt auch Volluz’ Auto über eine mittige Sitzposition. «Darauf freue ich mich. Weil es einfach angenehmer ist. Ausserdem musst du dir keine Gedanken bezüglich Gewichtsverteilung machen.» Wie der Fahrplan für Volluz’ Saison 2025 ausschaut, ist noch nicht ganz klar. «Vieles hängt sicher davon ab, wie die ersten Rennen verlaufen. Ausserdem möchte ich auch gerne noch das eine oder andere Rennen im Ausland fahren. Osnabrück beispielsweise. Oder Vallecamonica in Italien. Zur Vorbereitung werde ich wahrscheinlich auch noch ein Rennen in Frankreich fahren. Und dann werden wir sehen, wie es beim Auftakt zur Schweizer Meisterschaft läuft.»
Ob Volluz Mitte Juni in La Roche oder Hemberg fahren wird, ist noch nicht in Stein gemeisselt. «Die Situation ist unglücklich», meint Volluz. «Für mich als Westschweizer ist es naheliegend, dass ich in La Roche fahre. Anderseits ruft mich der Veranstalter von Hemberg jedes Jahr an und fragt, ob ich bei ihnen fahren würde. Einmal habe ich das auch schon gemacht. Und es war ein schönes Rennen. Ich weiss es also noch nicht. Aber ich habe zum Glück ja noch etwas Zeit, um mich zu entscheiden.»
Die Frage, ob er, falls es von Anfang gut läuft, um den Schweizer Meistertitel fährt, beantwortet Volluz mit einem breiten Grinsen. Undenkbar ist es nicht. Denn der Titel fehlt noch in Volluz’ Palmarès. Drei Mal war er schon Vizemeister: 2011, 2012 und 2015. Zwei Mal stand ihm Steiner vor der Sonne, einmal Berguerand, der ihn zu Kartzeiten noch gecoacht hatte.
GT3-Spezialist Raffaele Marciello sicherte sich an der Seite von Valentino Rossi Platz 2 beim 12-Stunden-Rennen in Bathurst. Ricardo Feller ging bei seinem letzten Audi-Einsatz leer aus.
Vor einer Woche verpasste Raffaele Marciello als Vierter das Podium beim 24h-Rennen in Daytona noch knapp. Am vergangenen Wochenende beim 12-Stunden-Rennen im australischen Bathurst durfte der Tessiner Champagner verspritzen. An der Seite von Ex-Motorradstar Valentino Rossi und dem Belgier Charles Weerts sicherte sich der ehemalige Sauber- und Ferrari-Testfahrer Rang 2. Ganz zufrieden war Marciello mit diesem Ergebnis nicht. Teamkollege Rossi kassierte für ein Überholmanöver unter Gelb eine Durchfahrtsstrafe, wodurch der WRT-BMW mit der #46 zwischenzeitlich auf Platz 8 zurückgefallen war. «Ich bin nicht vollends glücklich», meinte Marciello. «Als Zweiter bist du immer der erste Verlierer, aber so ist das nun mal.» Sehenswert war «Lelos» Aufholjagd dennoch. Allein das Überholmanöver gegen Jules Gounon (mit zwei Rädern auf der Wiese) war das Eintrittsgeld wert.
Der zu Porsche gewechselte Ricardo Feller hatte in Bathurst nochmals für Audi am Lenkrad gekurbelt, fiel aber mit einem technischen Defekt aus. «Mein Programm mit Porsche fängt erst im Februar an. Deshalb gab es für Bathurst eine Freigabe für Audi», erklärt Feller seinen letzten, leider unbelohnten Einsatz für Audi. Der Sieg in Australien ging aus Sicht von Marciello an das Schwesterauto mit Augusto Farfus sowie Kelvin und Sheldon van der Linde am Steuer.
Zwei Rookie-Podestplätze gab es auch für das Formel-4-Team von Jenzer Motorsport beim Auftakt zur diesjährigen FWS Winter Series in Portimão (P) durch Artem Severiukhin aus Kirgisistan. Für Enea Frey endete das erste Rennwochenende mit den Rängen 8 und 7. Im ersten Durchgang wurde er von einem Konkurrenten ins Kiesbett geschoben. Auch das Team Maffi Racing nimmt an der F4-Winterserie mit drei Fahrern teil. Und auch die Genfer durften sich in Portimão über ein Rookie-Podium freuen.
Auch 2025 richtet Auto Sport Schweiz wettbewerbsübergreifend einen Damenpokal aus. Ob Fahrerinnen oder Navigatorinnen – wer dabei sein will, kann sich bis 1. März einschreiben.
Nach dem Erfolg im Vorjahr (Siegerin Vanessa Zenklusen) richtet Auto Sport Schweiz auch in diesem Jahr einen wettbewerbsübergreifenden Damenpokal im Automobilrennsport aus. Ob selber hinterm Steuer oder Navigatorin – für den Damenpokal von ASS dürfen sich alle Ladies (mit Schweizer Rennlizenz), die national oder international am Automobilrennsport teilnehmen, kostenlos einschreiben. Die Auswertung erfolgt über ein eigens entworfenes Punktesystem. Wie im Vorjahr wird ASS auch 2025 bei «Halbzeit» einen Zwischenstand veröffentlichen.
Die an REGionalen oder ausländischen Veranstaltungen (INT) erzielten Resultate müssen bis zum 1. November des laufenden Jahres (mit Kopie der offiziellen Ranglisten) mitgeteilt werden, ansonsten können die betreffenden Punkte nicht gutgeschrieben werden. Resultate aus den Schweizermeisterschaften (Slalom, Berg, Rallye) werden automatisch gutgeschrieben. Der Damenpokal wird mit Resultaten ausgewertet, welche vom 1. Januar bis zum 1. November 2025 erzielt werden. Später eingereichte Ergebnisse (oder Rennen) werden nicht berücksichtigt.
Wer sich einschreiben will, kann bis zum 1. März 2025 machen. Das Anmeldeformular ist dieser Newsmeldung angehängt. Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und stehen Ihnen bei Fragen oder Unklarheiten gerne zur Verfügung.
Achtung: Der Damenpokal richtet sich nur an Fahrerinnen (und Navigatorinnen) im Automobilrennsport. In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird seit fünf Jahren eine separate Damenwertung geführt.
Über die Verschiebung des Bergrennens von Ayent-Anzère haben wir gestern berichtet. Hier folgen nun die letzten News zu den Rennen in Hemberg, La Roche und Massongex.
Mit den neuen Daten für die Bergrennen Massongex (6./7. September) und Anzère (12./13. Juli) sollte der Kalender der Schweizer Berg-Meisterschaft nun endgültig sein. Wobei man das Wort «endgültig» mit Vorsicht geniessen sollte. Auf dem Programm stehen neun Rennen, wobei das Auftaktrennen am 14./15. Juni unglücklicherweise an zwei Orten gleichzeitig stattfindet: zum einen in Hemberg, zum anderen in La Roche. Weil reglementarisch im Internationalen Sportgesetz (ISG) sowie im Nationalen Sportreglement (NSR) festgelegt ist, dass sich ein Pilot pro Wochenende nur bei einer Veranstaltung einschreiben darf, sind es de facto «nur» acht Rennen.
Weil eine solche Terminkollision ein Novum in der Schweizer Berg-Meisterschaft darstellt, wird sich die Nationale Sport-Kommission (NSK) in ihrer nächsten Sitzung am Mittwoch, 12. Februar, auch noch über das Thema «Streichergebnis» unterhalten. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass das Rennen, an welchem man zum Saisonauftakt aus reglementarischen Gründen nicht teilnehmen kann (also entweder Hemberg oder La Roche), nicht als Streichergebnis gewertet wird. Soll heissen: Wer in Hemberg fährt, hat deswegen nicht automatisch schon sein Streichergebnis (in La Roche) eingezogen – und/oder umgekehrt.
Beim Rennen in La Roche ist die Teilnehmerzahl begrenzter als in Hemberg. «Da wir vom Platz her eingeschränkt sind, haben wir die Gesamtzahl der Teilnehmenden auf 165 limitiert», sagt Thomas Mancini, OK-Mitglied und Renndirektor. «Diese Zahl umfasst sowohl NAT- sowie REG-Lizenzierte. Das Auswahlverfahren wird abhängig von den Anmeldungen sein.» Ein genaues Datum, ab wann man sich einschreiben kann, stehe noch nicht fest. «Ich denke Anfang April», so Mancini.
Selbiges trifft auch auf Hemberg zu. Dort meinte der scheidende OK-Präsident Christian Schmid gegenüber ASS: «Die Situation ist unglücklich. Wir haben alles versucht und jedes Datum bis Oktober überprüft. Aber es liess sich kein anderer Termin finden. Also müssen wir das Beste daraus machen und hoffen, dass so viele wie möglich in Hemberg fahren. Von der Kapazität her können wir zwischen 230 und 240 Piloten aufnehmen. Noch wichtiger für den Erfolg der Veranstaltung ist aber schönes Wetter. Weil Hemberg und La Roche geografisch doch weit genug auseinander liegen, wird sich die Zahl der Zuschauer, die sich für das eine und gegen das andere Rennen entscheiden müssen, eher gering sein.»
Auch das Rennen in Massongex hat einen neuen Termin. Das Bergrennen im Rhonetal, das 2024 abgesagt werden musste, wurde «aus logistischen und organisatorischen Gründen» um zwei Monate nach hinten verschoben. «Eine Mindestanzahl von 100 Piloten sollte uns in die Lage versetzen, eine schwarze Null zu schreiben», sagt Yvan Gaillard vom Organisationskomitee. An Platz mangelt es nicht, seit man jenseits der Bahnlinie das Fahrerlager aufgeschlagen hat. «Die Anwohner und ansässigen Unternehmen sind sehr entgegenkommend», sagt Gaillard. «Wir hatten bei der letzten Ausgabe sogar zu viel Platz!» Und was ist mit der immer wieder aufkommenden Kritik an der unebenen Strecke? «Der Belag wurde auf Druck der Bevölkerung von Vérossaz 2024 erneuert (gemäss unserer Informationen betrifft das die Stelle, bei der die Autos teilweise abgehoben sind, d. Red.). Nach Meinung einiger Einwohner und Einwohnerinnen sei er nun glatt wie die Oberfläche eines Billardtisches…»
Damit sollte einer spannenden Saison also nichts im Weg stehen. Denn eines ist jetzt schon klar: Das Wettrüsten am Berg geht 2025 weiter. Mehr dazu in den nächsten Wochen und Monaten…
Nach Massongex hat auch das Bergrennen Ayent-Anzère einen neuen Termin bekommen. Statt wie vorgesehen am 19./20. Juli findet das Rennen nun bereits eine Woche früher statt.
Aufgrund einer Terminüberschneidung mit einer anderen Veranstaltung, die im Skiort Anzère geplant war, hat das Organisationskomitee des Bergrennens Ayent-Anzère 2025 die Entscheidung getroffen, die Veranstaltung um ein Wochenende vorzuverlegen. Das neue offizielle Datum wurde auf den 12./13. Juli 2025 festgelegt.
«Wir verstehen, dass diese Terminverschiebung für einige Unannehmlichkeiten mit sich bringen kann, und möchten uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen», heisst es von Seiten des Organisators. «Aber die Massnahme war nötig, um eine Absage der Veranstaltung im zweiten Jahr in Folge zu vermeiden.»
Der Kalender der Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 sieht deshalb nun wie folgt aus:
14./15. Juni, Hemberg/La Roche-La Berra
29. Juni, Reitnau
12./13. Juli, Ayent-Anzère
15.-17. August, Les Rangiers
30./31. August, Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel
20./21. September, Les Paccots
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 9: Jannis Jeremias, Schweizer Junioren-Meister Berg/Slalom.
Eigentlich hatte Jannis Jeremias gar nicht vor, Rennsport zu betreiben. Doch der eine oder andere Zufall hat dazu geführt, dass der heute 24-jährige Seeländer nun doch hinterm Lenkrad sitzt. Ursprünglich war Jeremias in einer ganz anderen Sportart auf dem besten Weg zur Weltspitze: im Curling. Dort wurde er bei den Junioren Schweizer Meister. Und vermutlich hätte er es auch noch weiter gebracht. «Doch Curling ist eine Mannschaftssportart», erklärt Jeremias, «wenn nicht alle im Team weitermachen, dann muss man sich irgendwann dafür oder dagegen entscheiden.» Jeremias hat sich gegen eine Fortsetzung der Curling-Karriere entschieden. Auch oder eben, weil es der Zufall so wollte.
Zufall 1 war die Ferienwohnung in Anzère. Dort verbrachte Jeremias schon als kleiner Junge seinen Urlaub. Und das meistens zur Sommerzeit, wenn zwischen Ayent und Anzère das berühmte Bergrennen auf dem Programm stand. «Ich stand schon als Fünfjähriger Stunden lang hinter der Absperrung und habe mir im Programmheft die Autos markiert, die mir besonders gut gefallen», erzählt Jeremias. «Dass ich eines Tages selber fahren würde, konnte ich mir damals noch nicht vorstellen, aber die Leidenschaft für den Motorsport ist sicher dort entstanden.» Zufall 2 war die Bekanntschaft mit der Familie Burri. «Der Onkel von Stephan Burri war ein Nachbar von uns in Anzère», erzählt Jeremias. «So habe ich Stephan kennengelernt, der, als ich etwas älter war, auch schon am Berg gefahren ist.» Zufall 3 hat sich dann in Gerolfingen, der Heimatgemeinde von Jeremias abgespielt. «Als Yves Hängärtner mein Nachbar wurde, war es klar für mich, dass auch ich mit Motorsport beginnen würde.»
Angefangen hat Jeremias 2022 auf einem Formel Renault 2.0. Den teilte sich der Bankkaufmann mit dem Bieler «Niki» Dillier. Wobei dieser die Bergrennen mit dem Formelwägelchen absolvierte, Jeremias die Slaloms. Am Ende der Saison belegte Jannis Platz 20. 2023 wechselte Jeremias vom Formelauto in den Tourenwagen. «Als mir Burri seinen VW Polo angeboten hatte, habe ich drei Mal nachgefragt, ob er es ernst meine…» Er meinte es ernst und Jeremias bedankte sich im Vorjahr mit Rang 6 in der Slalom-Meisterschaft, Platz 8 im Berg-Pokal und Rang 3 in der Interswiss Trophy. 2024 schrieb sich Jeremias für die Schweizer Junioren-Meisterschaft ein – und gewann diese nach einem bis zum Gurnigel dauernden Zweikampf gegen Lionel Ryter.
Auch 2025 wird sich Jeremias nochmals bei den Junioren einschreiben. Ob es zur Titelverteidigung reicht, wird sich zeigen. «Ich weiss jetzt schon, dass ich aufgrund meiner beruflichen Verpflichtungen sicher nicht an allen Slaloms teilnehmen kann», sagt Jeremias. «Wenn es dieses Jahr also wieder einen Gegner wie Ryter gibt, der bei allen Rennen immer voll punktet, dann wird das nichts mit einer erfolgreichen Titelverteidigung. Aber ich werde trotzdem mein Bestes geben und ich freue mich jetzt schon, wenn’s wieder losgeht.»
Bis es soweit ist, muss Jeremias noch büffeln. «Ich mache in wenigen Monaten den Bachelor in Banking&Finance.» Eine Ausbildung, die ihm im Motorsport möglicherweise noch weiter bringt. «Ich würde mir schon wünschen, wenn ich einmal auf der Rundstrecke fahren könnte», sagt Jeremias verheissungsvoll.
Am Wochenende standen mit der Rallye Monte Carlo und den 24 Stunden von Daytona zwei Klassiker auf dem Programm. Wir sagen Ihnen, wie es den Schweizern dabei ergangen ist.
Zwei Klassiker sind am Wochenende auf dem Programm gestanden: die Rallye Monte Carlo und die 24 Stunden von Daytona. Bei Ersterem war klar, dass die drei Schweizer Vertreter unter normalen Umständen keine Aussicht auf einen Podestplatz (auch nicht in einer Klasse) haben. Trotzdem waren die drei Teams im Ziel mit ihrer Leistung zufrieden. Bester Schweizer bei der «Monte» war – wenig überraschend – Routinier Olivier Burri mit seinem französischen Beifahrer Anderson Levratti. Der Jurassier erreichte das Ziel als 24. im Gesamtklassement respektive 15 in der RC2, 11. in der WRC2 und Neunter in der WRC2 Challenger. Gegenüber den Kollegen von sport-auto.ch meinte er im Ziel in Monte Carlo: «Es war meine 27. Teilnahme bei der Rallye Monte Carlo. Und ich zähle diese Rallye zu meinen Top-3-Leistungen.»
Auch Jonathan Michellod (mit Co-Pilot Stéphane Fellay) war mit seiner Darbietung zufrieden. Der Walliser, wie Burri mit einem Skoda Fabia unterwegs, ging bei seiner Monte-Premiere am letzten Tag bei eisigen Verhältnissen auf Nummer sicher. «Wir haben die Spike-Reifen genommen», sagt Michellod. «Wir wollten nichts riskieren und sicher ins Ziel kommen.» Als 27. Im Gesamtklassement lag Michellod nur drei Plätze hinter Burri. Auch Daniel Guex kam bei seinem ersten Monte-Einsatz ins Ziel – als 53. Auch er wurde von den eisigen Verhältnissen am letzten Tag überrascht, freute sich aber ebenfalls über die Zielankunft.
Auch bei den 24 Stunden von Daytona ist eine Zielankunft eine frohe Botschaft. Einige Schweizer hatten sich aber mehr erhofft. Pole-Setter Raffaele Marciello landete in seinem BMW nach 780 Runden ein Umlauf hinter dem siegreichen Porsche von Felipe Nasr/Laurens Vanthoor/Nick Tandy auf dem undankbaren vierten Schlussrang. Marciello bis kurz vor Schluss noch gute Chancen aufs Podest, doch der BMW (mit Dries Vanthoor am Steuer) musste nach einer weiteren Kollision nochmals die Box ansteuern und fiel so auf Rang 4 zurück. Die restlichen drei Schweizer in der Topklasse mussten die Segel streichen. Porsche-Pilot Neel Jani fiel mit einer kaputten Hinterradaufhängung aus. Und auch Edoardo Mortara (Lamborghini) musste mit einem technischen Gebrechen aufgeben. Noch schlimmer erwischte es Louis Delétraz. Der Genfer sorgte für den wildesten Moment des Rennens nach knapp acht Stunden beim fünften Restart. Dort verlor Delétraz die Kontrolle über seinen Cadillac mit der #40, schlug ein und wurde zurück auf die Strecke geschleudert, was zu einem Massencrash führte.
In der GTD schaffte es Philip Ellis nicht, seinen Vorjahressieg zu wiederholen. Trotzdem war die Leistung seines Teams Winward Racing bemerkenswert. Wegen eines defekten Gaspedals verlor Ellis und seine Mannschaft schon früh sieben Runden. Diese holte man mit einer geschickten Taktik aber wieder auf und schaffte es so nach auf Rang 4. Platz 8 ging an die Iron-Dames-Crew mit Rahel Frey und Daytona-Neuling Karen Gaillard. Dass es für die Schweiz indirekt doch noch einen Grund zum Jubeln gab, dafür sorgte Marvin Kirchhöfer. Der Deutsche, der seit Jahren in Luzern lebt und mit einer Schweizer Lizenz fährt, gewann die GTD-Klasse auf einer Chevrolet Corvette – Gratulation!
Am Wochenende findet zum 63. Mal das 24-Stunden-Rennen von Daytona/Florida statt. Am Start stehen auch sieben Schweizer und Schweizerinnen – mit reellen Siegchancen!
Für gewöhnlich stand die Startaufstellung für das 24-Stunden-Rennen in Daytona schon am Sonntag vor dem Rennen fest. Dieses Jahr war das anders. Um sich optimal auf den ersten Klassiker des Jahres vorzubereiten, hatten die Teams das Recht auf ein halbes Dutzend Trainingseinheiten während des «Roar before the Rolex 24», das von Freitag bis Sonntag stattgefunden hat. Während diese Testfahrten normalerweise mit der Qualifikation endeten, war dies in diesem Jahr nicht mehr der Fall, da die Startaufstellung gestern Donnerstag in einer eigenen Sitzung festgelegt wurde.
Für die sieben Schweizer und Schweizerinnen, die dieses Jahr beim 24-Stunden-Rennen in Florida am Start stehen, verlief dieses vor allem aus Sicht von Raffaele Marciello perfekt. Der Tessiner steht dank der Bestzeit seines Teamkollegen Dries Vanthoor mit dem BMW #24 auf der Pole-Position. Zweitbester Schweizer ist Louis Delétraz, der bei seiner Cadillac-Premiere aus der vierten Startreihe ins Rennen geht. Direkt dahinter folgt Edoardo Mortara auf dem Lamborghini SC63. Der Genfer hätte möglicherweise weiter vorne stehen können. Doch Teamkollege Mirko Bortolotti, der das Qualifying für die #63 absolvierte, kollidierte (im Quali!) mit dem Acura von Tom Blomqvist…
Noch schlimmer traf es Neel Jani. Der Berner im Porsche 963 von Proton Racing konnte erst gar nicht am Quali teilnehmen. «Wir hatten ein Problem mit der Vorderradaufhängung», meinte Jani. «Aber wir geben nicht auf. Wir haben ja noch zwei weitere Trainingssitzungen.»
Die Iron Dames mit Rahel Frey und Daytona-Neuling Karen Gaillard werden bei ihrem ersten IMSA-Start im Neunelfer von Position 11 der GTD-Kategorie in den Wettbewerb gehen. Daytona-Vorjahressieger Philip Ellis (Mercedes-AMG GT3), der zwischenzeitlich in Kurve 1 leicht von der Strecke gerutscht war, brachte in letzter Sekunde den Winward-Mercedes #57 doch noch in die erste Starriehe der GTD-Autos.
Die 63. Auflage der 24 Stunden von Daytona beginnt am kommenden Samstag, 25. Januar, um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr MEZ). Das gesamte Rennen wird ausserhalb der USA und Kanadas im kostenfreien Livestream auf www.imsa.tv übertragen. Ein Livetiming bietet die Internetseite www.scoring.imsa.com an.
Das Bergrennen Massongex kehrt nach einem Jahr Pause in den Kalender der Schweizer Bergmeisterschaft zurück. Allerdings nicht wie ursprünglich geplant am 5./6. Juli.
Das Bergrennen von Massongex hätte in diesem Jahr (nach einem Jahr Pause) am 5./6. Juli 2025 stattfinden sollen. «Aufgrund von organisatorischen und logistischen Problemen», so der Organisator, hat das OK von Massongex nun um einen Terminverschiebung gebeten. Neu findet das Rennen im Rhonetal erst am 6./7. September 2025 statt.
Der Kalender der Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 sieht deshalb nun wie folgt aus:
14./15. Juni, Hemberg/La Roche-La Berra
29. Juni, Reitnau
19./20. Juli, Ayent-Anzère
15.-17. August, Les Rangiers
30./31. August, Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel
20./21. September, Les Paccots
Am Samstag fand in Oberhallau kein Bergrennen, dafür aber die Meisterfeier der Interswiss Trophy statt. Fast 130 geladene Gäste erschienen, um Sieger Stephan Burri & Co. zu feiern.
Bruno Sawatzki kann nicht nur schnell Auto fahren. Der Schweizer Berg-Meister bei den Tourenwagen hat als Vorsitzender der IG Interswiss auch Talent am Mikrofon. Der Porsche-Pilot aus dem Rheintal hat am Samstagabend in Oberhallau souverän durch die Meisterfeier der Interswiss Trophy geführt. Der dafür gemietete Saal war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Sawatzki durfte nahezu 130 Gäste willkommen heissen. Dementsprechend gut war auch die Stimmung. 52 Fahrer und Fahrerinnen wurden ausgezeichnet – von Daniel Holenstein bis Stephan Burri.
Letzterer ist in den vergangenen Jahren zum «Mister Interswiss» geworden. Der Scirocco-Pilot feierte nach 2016, 2019, 2022 und 2023 seinen fünften Sieg in der IS Trophy. Damit ist Burri nicht nur Rekordhalter, sondern ganz einfach auch das Mass der Dinge in den letzten Jahren. «Nach aussen mag die Interswiss Trophy für manch einen vielleicht nicht diesen Stellenwert haben, wie ich ihr beimesse», sagt Burri. «Aber weil man, um zu gewinnen, im Slalom und am Berg Spitzenergebnisse erzielen muss, ist diese Trophy für mich etwas Besonderes.»
Für Burri war der Sieg 2024 noch etwas süsser als sonst. Auf Platz 2 folgte nämlich sein Schützling Jannis Jeremias. Der Seeländer, 2023 noch Dritter, hat damit den Doppelerfolg der «Les Oranges» sicher gestellt und freute sich nicht weniger als sein «Teamchef». «Es gab in dieser Saison die eine oder andere Situation, in der dieser zweite Platz gefährdet war. Ich denke da vor allem an Les Rangiers, als ich einen Unfall hatte. Dass wir da beim nächsten Rennen in Oberhallau überhaupt wieder am Start gestanden sind, ist dem Einsatz von Stephan und seinem Team zu verdanken.»
Apropos Stephan: Dritter der IS Trophy 2024 wurde Stephan Moser. Für den Düdinger war der dritte Schlussrang sein bisher bestes Ergebnis in der IS Trophy. 2023 war er noch Siebter, 2019 Fünfter. Ebenfalls in den Top 10 landeten: 4. Christophe Oulevay, 5. Stefan Schöpfer, 6. Marco Geering, 7. Dominic von Rotz, 8. Bruno Sawatzki, 9. Arnaud Donzé, 10. Vanessa Zenklusen. Alle weiteren Platzierungen finden Sie hier.
Nach den erfolgreichen Ausbilungs Kick-Off Meetings im Verlaufe dieser Woche in der Romandie (16.01.2025 in Fribourg) und der Deutschschweiz (15.01.2025 in Sursee) wurde nun zu den Seminaren der Offiziellen 2025 eingeladen.
Die bisherigen Inhaber einer Rennleiter resp. Sportkommissarslizenz sowie die Kick-Off Teilnehmenden werden ihre Ausbildungen wie folgt absolvieren:
Samstag, 01. März 2025, Tagesseminar in Yverdon für die französisch sprechenden Teilnehmenden
Samstag, 15. März 2025, Tagesseminar in Egerkingen für die deutsch sprechenden Teilnehmenden
Die Lizenzinhaber 2024 haben ihre Einladungen per E-Mail erhalten und müssen sich bis am 21. Februar (Romandie) resp. 07. März (Deutschschweiz) 2025 entsprechend anmelden.
Auch 2025 wird es im Rahmen der Schweizer Berg- und Slalom-Meisterschaft eine Junioren-Wertung geben. Gefahren werden darf mit Tourenwagen bis 2,5 Liter und Rennwagen bis 2 Liter.
Im Vorjahr hat Auto Sport Schweiz zum ersten Mal eine kombinierte Schweizer Meisterschaft Junior ausgetragen. Diese bestand aus vier Bergrennen und vier Slaloms, bei denen der Fahrer respektive die Fahrerin mit dem eigenen Fahrzeug antreten durfte. Auch 2025 wird es im Rahmen der Schweizer Berg- und Slalom-Meisterschaft eine Junioren-Wertung geben. Zur Junior-Meisterschaft 2025 zählen die Bergrennen Reitnau, Anzère, Gurnigel und Les Paccots sowie die Slaloms von Frauenfeld, Ambri (Doppellauf) und Chamblon.
Teilnehmen können alle Fahrer und Fahrerinnen, die im Besitz einer NAT- oder INT-Lizenz von ASS sind und die sich mittels offiziellem Einschreibeformular (siehe Anhang) angemeldet haben. Die Teilnehmenden dürfen nicht älter als 25 Jahre sein (Jahr, in dem sie das 25. Altersjahr erreichen). Gefahren werden darf mit Tourenwagen bis 2,5 Liter und Rennwagen bis 2 Liter. Es gibt eine Wertung – mit zwei Streichresultaten: eines bei einem Slalom, eines bei einem Bergrennen. Meister oder Meisterin wird, wer disziplinenübergreifend die meisten Zähler holt.
Wie im Vorjahr werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Junior-Meisterschaft Berg/Slalom mittels Extra-Aufklebern auf ihren Autos erkenntlich gemacht. Der Schweizer Meister Junior 2025 (oder die Meisterin) erhält für die Saison 2026 seine Rennlizenz gratis. Die Top 3 wird zum «Dîner des Champions» nach Bern eingeladen.
2024 war die Meisterschaft bis zum letzten Rennen am Gurnigel offen. Der Titel ging letztendlich an Jannis Jeremias auf seinem VW Polo. Der 24-jährige Seeländer wird sich auch dieses Jahr für die Junior-Meisterschaft einschreiben. «Ich werde aus beruflichen Gründen wahrscheinlich nicht alle Slaloms bestreiten können», sagt Jeremias, «aber vielleicht schaffe ich es dennoch, meinen Titel zu verteidigen. Für die jüngere Generation ist es eine fantastische Gelegenheit, im Rahmen der Schweizer Meisterschaft um einen Titel fahren zu können. Und ich hoffe, dass sich auch dieses Jahr wieder möglichst viele junge Rennfahrer und Rennfahrerinnen beteiligen. Dass es in zwei verschiedenen Disziplinen Punkte gibt, macht die Meisterschaft einzigartig. Und dass man mit dem eigenen Auto antreten kann und man keine Extra-Kosten hat, macht es zusätzlich attraktiv. Auto Sport Schweiz hat da für den Nachwuchs eine wirklich tolle Plattform geschaffen!»
Anmeldeschluss: 30.03.2025
Vom Donnerstag, 23. Januar, bis Sonntag, 26. Januar, findet zum 93. Mal die Rallye Monte Carlo statt. Am Start stehen auch drei Schweizer: Olivier Burri, Jonathan Michellod und Daniel Guex.
Dass Olivier Burri bei der Rallye Monte Carlo am Start steht, ist schon beinahe selbstverständlich. Zum 27. Mal tritt der Jurassier bei der wohl berühmtesten Rallye, die auch dieses Jahr den Auftakt zur Rallye-WM markiert, an. Der ehemalige Schweizer Rallye-Meister (1991-1993 und 1995) ist auch bei der diesjährigen Ausgabe der erfahrenste Fahrer. Burri vertraut wie üblich auf die Ansagen seines französischen Beifahrers Anderson Levratti und trifft in der Klasse RC2 (auf einem Skoda Fabia Evo) auf ein Feld mit 29 Gegnern.
Einer davon ist sein Teamkollege Jonathan Michellod, der mit Beifahrer Stéphane Fellay zum ersten Mal bei der Rallye Monte Carlo am Start steht. Für den Walliser, der vor knapp einem Jahr zum ersten Mal Vater geworden ist, geht damit ein Kindheitstraum in Erfüllung. «Ich war die letzten zwölf Jahre immer als Zuschauer vor Ort», sagt Michellod. «Leider hat es mit einer Teilnahme bis heute nie geklappt. Doch nun ist es soweit und ich freue mich natürlich, an einer solch legendären Rallye teilnehmen zu dürfen.»
Michellod wird an der Seite von Burri von dessen Erfahrung profitieren können. Im Vorfeld hat er sich bereits zahlreiche Videos und Onboard-Aufnahmen der einzelnen Prüfungen angeschaut. Einen ersten Eindruck, was auf ihn zukommen wird, kriegt der Zweite der Schweizer Rallye-Meisterschaft von 2022 und 2023 an diesem Wochenende. «Dann testen wir das erste Mal in der Nähe von Gap», sagt Michellod.
Ob Michellod auch noch Rallyes zur diesjährigen Schweizer Meisterschaft bestreitet, ist (Stand heute) noch offen. «Ich habe mir noch kein Programm zurecht gelegt. Mit der ‹Monte› erfülle ich mir einen Traum. Dadurch werde ich in der Schweiz sicher kürzer treten müssen. Mal schauen, wie es dann für die Rallye du Valais ausschaut. Die findet ja vor meiner Haustüre statt.»
Dritte Schweizer bei der Rallye Monte Carlo ist Daniel Guex. Der 63-Jährige aus Bremblens bei Morges (VD) fährt einen Hyundai i20 N Rally2; ebenfalls in der Klasse von Burri und Michellod.
Auf dem Programm der diesjährigen «Monte» stehen 343,8 gewertete Kilometer. Los geht es am Donnerstag, 23. Januar, ab 18.05 Uhr. Die Podiumszeremonie findet am Sonntag, 26. Januar, ab 16.15 Uhr beim Casino in Monte Carlo statt.
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 7: Michaël Burri, Schweizer Rallye-Meister.
Irgendwann schliesst sich der Kreis. Im Falle von Michaël Burri war das bei der Rallye Ronde Régional du Jura Anfang Januar. Dort sass der zweifache Familienvater aus Belprahon im Kanton Jura hinterm Steuer von exakt dem Peugeot 106, mit dem er seine Karriere begann. «Ich habe das Auto damals Olivier Gilet abgekauft», erinnert sich Burri. «Und all die Jahre später habe ich es wieder in Frankreich gefunden. Ich habe zwar etwas Arbeit reinstecken müssen, aber ich habe es wieder flott gekriegt und es war natürlich ein grosses Vergnügen, damit wieder eine Rallye zu fahren.»
Für Burri war es die erste Rallye nach seinem schweren Unfall bei der Rallye du Valais 2024. Von dieser Rallye wird Burri noch seinen Grosskindern erzählen. Zum einen wegen dem Unfall 600 Meter in die Tiefe, zum anderen, weil er ausgerechnet dort Schweizer Rallye-Meister wurde. Auf dieses Ziel hat Burri seinen Leben lang hingearbeitet. Geradlinig verlief dieser Weg allerdings nicht. Bis 2012 schien alles seinen Lauf zu nehmen. Zu dieser Zeit stand Burri sogar in der engeren Auswahl von Hyundai für einen Platz in der WRC. Doch die Koreaner entschieden sich schliesslich für Thierry Neuville, der 2024 Weltmeister wurde…
Burri dagegen hatte danach mit den Folgen eines Unfalls bei der Rallye du Chablais zu kämpfen. Ihm fehlte das Vertrauen – in das Auto und in den Aufschrieb. Es dauerte fünf Jahre, ehe der Sohn des viermaligen Schweizer Meisters Olivier Burri wieder in den Rhythmus kam. Ausgerechnet ein Dreher bei der Rallye du Valais öffnete ihm die Augen. «Dieser Dreher hat mir die Augen geöffnet. Auch weil mein Beifahrer Anderson Levratti mir damals die Leviten gelesen hat.» Burri schaffte es irgendwie, Dritter zu bleiben. Und weil die vor ihm liegenden Teams aus Italien respektive Belgien kamen, liess er sich als CH-Sieger der RIV 2017 in die Geschichtsbücher eintragen.
Sein erster grosser Triumph öffnete aber nicht automatisch alle Türen. Zwar absolvierte er auch 2019 die Schweizer Rallye-Meisterschaft und stand (nach 2017) zum zweiten Mal als Dritter auf dem Gesamtpodium. Doch nach der Saison 2019 machte Burri jr. einen «cut» und fuhr ab sofort mit französischer Lizenz und einem eigens aufgebauten Citroën Saxo Kitcar in Frankreich.
Ende 2021 kehrte er bei der Rallye du Valais auf einem VW Polo GTI R5 zurück und wurde auf Anhieb Zweiter hinter Coppens. Auch 2022 hielt er an seiner französischen Rennlizenz fest, gewann zwar das «Crit», bekam dafür aber keine SM-Punkte. Wirklich zurückgekehrt ist Burri jr. erst auf die Saison 2024 hin. Und das mit Erfolg! Trotz des Unfalls bei der RIV sicherte er sich den Schweizer Meistertitel. Verteidigen wird er diesen in diesem Jahr nicht. Vereinzelt könnte Burri aber dennoch am Start stehen: mit seinem Saxo Kitcar. Oder, wer weiss? Vielleicht bei der RIV 2025 – damit würde sich ein weiterer Kreis schliessen.
Das zweite Januar-Wochenende bot international bereits Einiges an Rennaction – angefangen mit den 24 Stunden von Dubai und dem Formel-E-Rennen in Mexiko. In beiden Fällen natürlich mit Schweizer Beteiligung.
Eigentlich stand Patric Niederhauser nicht auf der Starterliste des 24-Stunden-Rennens in Dubai. Doch am Donnerstagnachmittag kam der Anruf, just in dem Moment, als er auf der ASS-Geschäftsstelle seine Rennlizenz erneuern wollte. Danach musste es schnell gehen. Schon am Freitagmorgen sass «Nidi» im Porsche 911 GT3 R mit der #1 von Ebimotors. Als einziger PRO-Fahrer landete der Berner im Rennen schliesslich auf Rang 9 mit sechs Runden Rückstand auf den siegreichen WRT-BMW und war damit der beste Schweizer.
Nicht im Ziel war Markenkollege Alex Fontana. Der Tessiner, der in der ProAM startete und sich seinen Porsche mit lauter Amateuren teilte, schied wegen eines Unfalls eines Teamkollegen aber aus. Auch der Mercedes AMG-GT3 von Hofor Racing sah die Zielflagge nicht. Umso grösser war die Freude bei Fabian Danz. Der 35-jährige Emmentaler war als Gesamt-20. auf dem Red-Camel-Jordans-Porsche Sieger der Klasse 992. Auch in der GT4 schaffte es mit Gero Bauknecht (als Zweiter) ein Schweizer aufs Podium. Und in der siegreichen Seat-Mannschaft in der Klasse TCE/TCX durfte sich mit Thomas Alpiger noch ein Schweizer über einen Klassensieg freuen.
Beim zweiten Lauf zur Formel-E-WM in Mexiko-City war Nico Müller als Neunter bester Schweizer. Der Andretti-Pilot hatte allerdings Glück, dass er noch Punkte mitnehmen konnte. Kurz vor Rennende wurde Müller von Mitch Evans ziemlich hart am linken Hinterrad getroffen. Für Sébastien Buemi endete das Rennen auf Rang 17. Dem Waadtländer wurden die Qualizeiten in Runde 5 und Runde 7 gestrichen, da das an den Hinterräder gemessene Drehmoment nicht dem homologierten Mapping des Strompedals entsprach. Ein kleiner Trost für den von ganz hinten gestarteten Buemi gab es dennoch: «Mit der schnellsten Rennrunde haben wir angedeutet, dass wir die Pace eigentlich haben.» Für Geburtstagskind Edoardo Mortara (38) endete das Rennen auf einem enttäuschenden 19. Schlussrang. Den Sieg sicherte sich der Brite Oliver Rowland.
Elia Pappacena, Schweizer Kart-Meister bei den Junioren 2021, wagt auf die neue Saison hin den Sprung in den Automobilrennsport und bestreitet den Porsche Sports Cup Suisse.
Die Rennsport-Karriere von Elia Pappacena (17) begann mit einer Wette. Eine Wette zwischen Vater und Sohn. «Mein Vater versprach mir, mir einen Renn-Kart zu kaufen, sobald ich im Miet-Kart schneller bin als er», erinnert sich Elia. 2018 kam dieser Tag. Elia war schneller als sein Vater und dieser löste sein Versprechen ein und kaufte dem Junior ein Rennkart.
Zwischen damals und heute liegen mehr als sechs Jahre. Sechs Jahre, in denen Pappacena beweisen konnte, dass er zu den schnellsten Schweizer Nachwuchstalenten gehört. 2021 sicherte er sich den Titel bei den OK Junioren im Team von Spirit Racing. Damit ist Pappacena (seit Einführung dieser Kategorie) der einzige Nicht-KartBox.ch-Pilot, der diesen Titel für sich beanspruchen kann. Vorher und nachher haben nur Fahrer respektive Fahrerinnen aus dem Team KartBox.ch bei den Junioren gewonnen.
2025 öffnet Pappacena nun ein neues Kapitel. Nach drei Jahren Kart in Italien (mit italienischer Lizenz) wagt der junge Mann aus Rudolfstetten auf die neue Saison hin (wieder mit CH-Lizenz) den Sprung in den Automobilrennsport und bestreitet den Porsche Sports Cup Suisse für das Team AMAG First. Der Aargauer wird in seiner ersten Saison einen Cayman GT4 RS Clubsport fahren. Er ist damit neben Ethan Ischer, der im GT3-Cup für Sportec Racing antritt, ein weiterer vielversprechender Zuwachs für den Porsche Sports Cup Suisse, der vom 9.-12. April in Portimão (P) in die neue Saison startet.
Robin Faustini, Schweizer Berg-Meister 2024, liess seine bisher erfolgreichste Saison am 4. Januar bei einer Meisterfeier ausklingen. Lob gab es für den neuen Champion von keinem Geringeren als Teamchef Sébastien Petit.
Am Samstagabend fand in der festlich geschmückten Carrosserie-Werkstatt Neeser in Wohlen (AG) die Meisterfeier des Schweizer Berg-Meisters Robin Faustini statt. Mehr als 50 Besucher und Besucherinnen sind erschienen. Nach einem Apéro begrüsste Gastgeber Robin Faustini die anwesenden Gäste. Er erzählte von den Anfängen seiner Karriere im Formel Renault, vom Wechsel auf den Formel 3000 und den Osella FA30, mit dem er den ersten Tagessieg beim Bergrennen in Oberhallau errang, bis zu seinem Titelgewinn im Vorjahr mit dem Nova Proto. Ein besonderes Dankeschön ging dabei an Vater Simon Hugentobler, der mit feuchten Augen zuhörte und die Familienfeier als Gesamtdritter 2024 komplettierte.
Aus Lyon war auch der mehrfache französische Bergmeister und Teamchef Sébastian angereist. Petit liess sich die Gelegenheit nicht nehmen, Faustini für seine herausragende Leistung zu gratulieren. Der im März 50 Jahre alt werdende Franzose zeigte sich beeindruckt, wie schnell sich Faustini vom 8-Zylinder-Saugmotor, den er im Osella zur Verfügung hatte, auf den 4-Zylinder-Turbo vom französischen Hersteller Emap umgestellt hatte. Auch die Art und Weise, mit wie viel Köpfchen Faustini an die neue Herausforderung herangegangen war, imponierte Petit. «Beim Rennen in Ece Homo eine Woche vor dem Saisonstart am Hemberg fuhr Faustini ohne Risiko. Die Performance die er nachher im Rahmen der Schweizer Meisterschaft zeigte, erstaunte uns alle. Auch International verblüfte er uns mit seinen Leistungen.» Für Petit ist klar: «Mit Faustini beginnt eine neue Zeitrechnung im Schweizer Bergrennsport.»
Zu den prominenten Gästen in Wohlen zählten u.a. Faustinis Nova-Teamkollegen Michel Zemp und Thomas Amweg. Aus Deutschland war Formel-Renault-Fahrer Maximilian Gladbach angereist. Auch Horst Fendrich, viermaliger Deutscher Bergmeister auf Osella respektive Martini-BMW, war liess sich die Feier nicht entgehen.
Text: Elio Crestani
Die Firma «PureDriving Motorsport» ist auf Motorsporttraining und individuelle Fahrerlebnisse spezialisiert. Für Februar und März gibt es noch freie Plätze für das Wintererlebnis schlechthin in Schweden.
PureDriving ist eine österreichische Eventagentur, die sich auf individuelle Fahrerlebnisse und Motorsporttrainings spezialisiert hat. Seit über einem Jahrzehnt kombiniert das Unternehmen mit Sitz in Graz (A) Leidenschaft, Erfahrung und Präzision, um aussergewöhnliche Events für Motorsportbegeisterte und Automobilfans zu kreieren. Als besonderes Highlight bietet PureDriving Wintertrainings auf Eis im schwedischen Malå, 800 Kilometer nördlich von Stockholm, an. Teilnehmer erwarten perfekt präparierte Eisstrecken, persönliche Betreuung und ein Rundum-sorglos-Paket inklusive Shuttleservice, Übernachtung und kulinarische Leckerbissen.
Interessierten stehen drei Pakete zur Auswahl:
Polar Lights, vom 21.2. bis 24.2.2025 – 6 freie Plätze (Kosten: 4280,00 € doppelt besetzt, Aufpreis Einzelfahrer: 1690,00 €)
Artic Experience, vom 10.2. bis 14.2.2025 – 4 freie Plätze; vom 17.2. bis 21.2.2025 – 4 freie Plätze; vom 3.3. bis 7.3.2025 – optional für Gruppen (Kosten: 5350,00 € doppelt besetzt, Aufpreis Einzelfahrer: 1890,00 €)
Personal Coaching, vom 17.2. bis 21.2.2025 – 2 Autos frei (Kosten: 7550,00 € einzeln besetzt), 21.2. bis 24.2.2025 – 2 Autos frei (Kosten: 6380,00 € einzeln besetzt)
Weiter Informationen gibt es unter diesem Link: https://www.puredriving.at/blank-1
Der Schweizer Rallye-Meister von 2024 Michaël Burri hat am Wochenende bei der Rallye «Ronde Régional du Jura» sein Comeback auf dem Auto gegeben, mit dem er seine Rallye-Karriere begonnen hatte.
Michaël Burri hat sein Comeback gegeben. Der Schweizer Rallye-Meister von 2024 ist am Wochenende bei der Rallye «Ronde Régional du Jura» gestartet. Allerdings nicht wie zuletzt auf einem Rally2-Fahrzeug, sondern auf exakt dem Peugeot 106, mit dem er seine Karriere lancierte. «Es war ein Zufall, dass ich das Auto von damals wieder gefunden habe», sagt Burri. «Ich habe es auf einem Foto entdeckt, angerufen und gesagt, ich werde es abholen. Der Besitzer wollte es zuerst gar nicht hergeben. Aber dann hat er es mir schliesslich doch verkauft.»
Zusammen mit Thibault Maret, dem Drittplatzierten der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024, nahm Burri nun bei der «Ronde du Jura» teil. Die beiden Rallye-Asse teilten sich dabei die Aufgaben: Die ersten beiden Prüfungen übernahm Burri, während Maret aus dem gebetsbuch vorlas. Danach setzte sich der junge Walliser hinters Steuer und überliess Burri das Navigieren, wobei dieser sich in seiner neuen Rolle gar nicht wohl fühlte. «Ich sitze nicht gerne auf dem Beifahrersitz», sagt Burri. «Ich hatte echt Schiss. Vielleicht, weil mir die Kontrolle fehlt. Ich weiss es nicht genau. Jedenfalls ist der Job als Co-Pilot nichts für mich…»
Spass hatten die beiden auf jeden Fall. Und darum ging es in erster Linie auch. Der 32. Schlussrang war nebensächlich. «Die Zeiten waren uns egal», sagt Burri. «Dafür ist der Peugeot natürlich auch viel zu schwach motorisiert. Hätten wir 50 PS mehr gehabt, hätten wir in die Top 20 fahren können.»
Für Burri war es die erste Rallye seit seinem schweren Unfall bei der Rallye du Valais. Auf die Frage, ob er im Hinterkopf daran gedacht habe, winkt er ab: «Nein, keine Sekunde! Als die Piste frei war, habe ich das Gaspedal runtergedrückt und bin losgefahren wie immer. Thibault meinte nur, ob ich eigentlich verrückt sei! Hinterher meinte er, er habe bei einer Rallye noch nie so viel Spass gehabt.»
Eines steht aber dennoch jetzt schon fest: Burri wird seinen SM-Titel nicht verteidigen. Dafür fehle es ihm im Moment auch an Motivation. «Ich habe ja noch den Saxo Kitcar. Vielleicht fahre ich damit mal eine Rallye. Den Peugeot habe ich jetzt wieder in der Garage versorgt. Den nehmen Thibault und ich im nächsten Jahr wieder für die Ronde du Jura hervor.»
Zu den weiteren Schweizern, die im französischen Jura angetreten sind, gehören Kévin Marzolo/Morgane Apothéloz (Platz 39 nach einem Ausrutscher, der viel Zeit kostete) und Lionel Esteves/Michaël Esteves (Platz 46).
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 5: Philip Egli, Schweizer Slalom-Meister.
Am 13. Oktober 2013 sicherte sich Philip Egli in Ambri seinen ersten Tagessieg im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Seit diesem Triumph sind 53 weitere Tagessiege dazugekommen! Damit ist Egli der erfolgreichste Schweizer Slalom-Pilot. Aber nur gemessen an Siegen. In Sachen Titeln hatte Egli bisher immer das Nachsehen. Und das hatte einen reglementarischen Hintergrund: Weil der Formel-3-Pilot in seiner Fahrzeugkategorie E2-SS für einsitzige Rennwagen stets weniger Konkurrenten hatte, konnte er noch so viele Tagessiege erringen. In der Endabrechnung machte er Zweiter (2016) oder noch öfters Dritter (2014, 2015, 2018, 2021-2023).
In diesem Jahr ist dem inzwischen 40-jährigen Slalom-Spezialisten dank einer Regeländerung endlich der grosse Traum in Erfüllung gegangen. Egli sicherte sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Slalom-Titel. Allerdings fiel ihm dieser alles andere als in den Schoss. Schon beim Doppellauf in Ambri wurde es sehr, sehr eng. Am Samstag setzte sich Egli gegen Dauerrivale Lukas Eugster mit einem Vorsprung von 0,26, am Sonntag um 0,07 Sekunden durch. Und in Chamblon beim Finale musste er im zweiten Lauf alles aus sich und seinem Dallara F393 pressen, um das Blatt noch zu seinen Gunsten zu wenden. «Ich musste gegenüber der Bestzeit von Ryter im ersten Lauf 2,2 Sekunden finden», sagt Egli. «Als ich zur Startlinie gerollt bin, habe ich mich schon gefragt, wie soll das nur gut gehen?»
Es ging gut. Und Egli sicherte sich auch den Tagessieg im sechsten Rennen. Auf die Frage, wo er denn noch Zeit gefunden hatte, meinte er: «Überall ein Bisschen…» Die Freude über den Titelgewinn war jedenfalls gross. Tränen der Erleichterung flossen. Und das Schöne daran: Im Fahrerlager gab es wohl niemand, der Egli den Titel nicht gönnte. Der seit Jahren in Zürich wohnhafte Glarner ist ein Sympathieträger. Und das ist nicht ganz selbstverständlich. In vielen Sportarten machen sich Seriensieger irgendwann unbeliebt. Bei Egli ist das anders. Vielleicht, weil es ihm so viele Jahre eben nie zum Titel reichte; vielleicht aber auch, weil er einfach bodenständig ist.
Zum Rennsport kam Egli 2011. Damals fuhr er noch einen VW Scirocco in der LOC-Meisterschaft bis 2000 cm3. Auch 2012 trat der heutige Bauführer bei der Klotener Specogna AG mit dem VW an. Erst 2013 wechselte er seinen fahrbaren Untersatz. «Der Scirocco war von der Technik am Limit. Also bin ich 2012 wegen eines Inserates in den Jura gefahren und fand einen Formel 3, der einst Jo Zeller gehörte, vor. Ich war auf der Suche nach etwas, das zu meinem Budget passte und mit dem ich Spass haben konnte.» 2015 kam dann ein zweiter Formel 3 dazu. Der Rest ist Geschichte.
In der kommenden Saison tritt Egli zum ersten Mal als Meister und Neo-Papa an. Das Ziel ist klar: Er will seinen Titel verteidigen. Aber in erster Linie will er Spass haben. «Ich liebe diesen Sport und ich geniesse jedes Rennen.» Das nächste Etappenziel könnte Egli bereits vor dem Saisonende erreichen: der 60. Tagessieg!
Schweizer Rennfahrer haben 2024 auf internationalem Niveau manch einen Titel geholt. Einen ganz speziellen Triumph feierte Ranko Mijatovic (38). Als erster Schweizer gewann er die NLS.
Die Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ist eine der erfolgreichsten Breitensportserien in Europas Motorsportszene. Seit 1977 wird sie ausgetragen. Lange kannte man sie unter dem Namen VLN (Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring). Seit 2020 heisst sie NLS (Nürburgring Langstrecken-Serie). Einem Schweizer oder einer Schweizerin ist es bisher nicht gelungen, die Meisterschaft zu gewinnen. Bisher! Am vergangenen 16. November hat sich das geändert. Mit Ranko Mijatovic hat sich der erste Eidgenosse in die NLS-Champions-Liste eingetragen. Zusammen mit seinen Teamkollegen, dem Deutschen Sven Markert und dem Briten Toby Goodman, gewann der 38-Jährige aus Egerkingen (SO) sechs der acht Rennen (bei zwei Streichresultaten).
«Ich wusste lange Zeit gar nicht, dass es noch nie einem Schweizer gelungen war, die NLS respektive die VLN zu gewinnen», sagt Mijatovic, dessen Eltern vor mehr als 35 Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien in die Schweiz einwanderten. «Umso stolzer macht es mich, dass ich der erste Schweizer bin, der die Meisterschaft gewinnen konnte.»
Mijatovic ist ein motorsportlicher Spätzünder, sieht man einmal davon ab, dass er in seiner Jugend «Gran Turismo» spielte. Seine ersten Schritte im Rennsport unternahm der zweimalige Schweizer Kickbox-Meister vor rund sechs Jahren. «Ich hatte mir damals ein Rennkart gekauft und habe dann sogar zwei Tage auf einem Formel Renault getestet. Aber aufgrund des Budgets habe ich mich dann für die DMV-BMW-Challenge entschieden.»
Schon früh lernte Mijatovic die Schattenseite des Rennsports kennen. In seinem zweiten Rennen crashte er in Oschersleben, «sodass ich ein halbes Jahr aussetzen musste». Doch er kam zurück und wollte unbedingt auf der Nordschleife fahren. Die berüchtigte «Grüne Hölle» kannte er von Touristenfahrten mit seinem um 300 Kilogramm abgespeckten BMW E92. Und nach dem Erlangen des Permit B fuhr er 2020 seine ersten beiden Rennen. Bis einschliesslich 2023 hatte er auf seinem BMW 330i gegenüber dem Klassenprimus (Adrenalin Motorsport) oft das Nachsehen. Auf diese Saison wechselte Mijatovic zur Konkurrenz und gewann auf Anhieb die ersten vier Rennen. Danach fehlte der Inhaber der Carrosserie Ponticelli aus Kappel (SO) für zwei Rennen – u.a. wegen einer Hochzeit. Erst bei der 55. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy griff Ranko wieder ins Lenkrad. Und wieder gewannen er und seine Teamkollegen.
Hoffnungen, dass es diesmal vielleicht mit dem Titel klappen würde, hatte Mijatovic zu dieser Zeit aber keine. «Ich hatte mich innerlich bereits mit einem zweiten oder dritten Schlussrang zufrieden gegeben. Ich wusste, dass die #962 vom Team W&S Motorsport beim Finale ihre Klasse zwar wie wir auch gewinnen muss, doch angesichts des bisherigen Saisonverlaufs bin ich davon ausgegangen, dass ihr das problemlos gelingt.» Doch wie sagt man so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Doch bevor Mijatovic jubeln durfte, sah er seine Felle gleich nochmals davonschwimmen. «In unserem Auto leuchtete das ganze Jahr über immer wieder das ESP. Als ich meine Trainingsrunden absolvierte, kam noch das ABS dazu. Allerdings hatte ich das übersehen.» So kam der BMW 240i am Haken zurück an die Box. Und auch im Qualifying lief es nicht besser. Wieder ABS, wieder Reifenstapel. «Ich hatte das Vertrauen komplett verloren», sagt Ranko, der im Rennen den ersten Stint übernahm. Diesmal leuchtete nichts, doch der Fahrer war verunsichert. «Ich spürte vorne rechts Vibrationen und kam nach zwei Runden zum Fahrerwechsel an die Box.» Weil Mijatovic einen Doppelstart machte, stieg er später auf den Porsche Cayman GT4 seines Teams um. Als er mit diesem aus dem berühmten «Karussell» beschleunigen wollte, gab es gelbe Flaggen – und wer stand da? Die Nummer 962…
«Ich konnte es nicht glauben», sagt Mijatovic – ohne Schadenfreude. «Ich sass in diesem Porsche, hatte das ganze Wochenende über Probleme mit dem BMW und doch lagen wir plötzlich auf Meisterkurs.» Die letzten Minuten verbrachte Mijatovic an der Box. Banges Warten war angesagt. Doch am Ende durfte er als erster Schweizer über den Titel in der NLS jubeln.
Wie es mit Ranko 2025 weitergeht, steht noch in den Sternen. Klar würde ihn auch mal eine andere Serie reizen, aber die Nordschleife ist sein Zuhause. Und weil BMW angekündigt hat, 2026 ein neues Auto auf Basis des M2 zu bringen, ist man geneigt zu sagen, dass Mijatovic wohl noch ein paar Jährchen in der «Grünen Hölle» fährt. Na ja, wieso eigentlich nicht? Es gab ja auch noch nie einen Schweizer, der an der Nordschleife seinen Titel erfolgreich verteidigt hat.
Da die bisherige Fahrerverbindungsperson, Ibrahim BEN, seine Tätigkeit per Ende Saison 2024 niedergelegt hat, suchen die Verantwortlichen der autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2025 (SKM) einen entsprechenden Ersatz.
Die Fahrerverbindungsperson ist in erster Linie in einer Drehscheibenfunktion tätig, informiert neutral gegenüber PilotInnen, Teams, Bewerbern und weiteren am Rennbetrieb direkt betroffenen Personen. Als neutraler Vermittler ist sie nicht selber Direktbetroffene oder Mitglied eines Teams/Bewerbers.
Sie informiert die Teilnehmenden und nimmt zu jeder Zeit eine vermittelnde Rolle ein.
Diese Funktion wird idealerweise einer Person anvertraut, welche über entsprechende Kenntnisse der Reglemente verfügt, evtl. bereits im Besitz einer Rennleiter-Lizenz ist (oder ähnlich resp. bereit ist die Ausbildung zu machen) und als integre Persönlichkeit gilt, welche sprachlich in Deutsch/Französisch und von Vorteil Englisch kommunizieren kann.
Interessenten senden eine Kurzbewerbung mit einem entsprechenden CV an info@motorsport.ch und können sich bei Fragen telefonisch mit der Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz in Verbindung setzen.
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 3: Bruno Sawatzki, Schweizer Berg-Meister bei den Tourenwagen.
Bruno Sawatzki ist der einzige Schweizer Automobilsport-Meister 2024, der seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte. Wie im Vorjahr hat sich der in Balzers (FL) wohnhafte 54-Jährige das Leben aber selber schwer gemacht. 2023 hatte er am Gurnigel – den siebten Klassensieg im siebten Rennen vor Augen – einen Fehler gemacht. Zum Glück für Sawatzki war damals an seinem Porsche 991.1 Cup nur der Auspuff krumm. «Hätte es die Ölleitungen erwischt», meinte Sawatzki damals, «hätte ich im dritten Durchgang zuschauen müssen.»
In dieser Saison kam Sawatzki beim dritten SM-Lauf in Reitnau vom richtigen Weg ab. Wie am Gurnigel leistete sich der Vorjahres-Tourenwagenmeister im ersten Durchgang einen Fahrfehler. Ähnlich wie sein Mentor Christoph Zwahlen in La Roche kam Sawatzki mit seinem Porsche 991.1 Cup hinten rechts auf eine Grasnarbe. «Weil auf den hinteren Rädern so viel Grip herrscht, bin ich abgeflogen», sagt Sawatzki. Diesmal hatte der Fehler Konsequenzen. Zwar wurde Sawatzkis Porsche auch diesmal wieder flott gemacht, doch weil in Reitnau aus Zeitgründen nur zwei Läufe ausgetragen werden konnten, kassierte der bis dato mit Roger Schnellmann gleich auf liegende Rheintaler einen Nuller.
Die Flinte warf Sawatzki deshalb aber noch lange nichts ins Korn. «Wenn ich die restlichen Rennen gewinne – eines davon in neuer Rekordzeit – könnte der Plan von der Titelverteidigung doch noch aufgehen.» Bis und mit Gurnigel ging der Plan auf. Und als Schnellmann für das Finale in Les Paccots «Forfait» geben musste, war klar: Um Meister zu werden, müsste Sawatzki im letzten Rennen «lediglich» schnellster IS-Pilot sein. Ein neuer Rekord war gar nicht nötig. Dass es anders kam und Sawatzki trotzdem Meister wurde, ist eine Geschichte für sich, die wir an dieser Stelle nicht mehr neu aufkochen… (siehe News vom 19.9.2024)
In der kommenden Saison will Sawatzki seinen Titel abermals verteidigen. Schon jetzt weiss er, wo neue Rekorde möglich sind: «Bei den Rennen in Hemberg, Reitnau, Anzère, Les Rangiers und am Gurnigel liegt sicher etwas drin», sagt Sawatzki. Fast noch wichtiger als die Rekorde wäre für Sawatzki 2025 allerdings eine fehlerfreie Saison. Leicht werde das allerdings nicht, meint er. «Eigentlich kann ich sehr gut mit Druck umgehen, aber die Konkurrenz schläft nicht und ist mir dicht auf den Fersen. Einer wie Stephan Burri ist mit seinem Scirocco stets eine Gefahr. Und wenn die Winigers mit ihren GT3-Porsches kommen, kann ich mich auch nicht ausruhen. Aber ich werde wie immer versuchen, mein Bestes zu geben.»
Auch beruflich hat Sawatzki inzwischen mehr mit Autos zu tun als bisher. Der Gründer der Maschinenbaufirma Sawatec in Sax (SG) ist zwar immer noch Anteilseigner, arbeitet aber inzwischen bei der Sportgarage in Nendeln (FL).
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft war 2024 bis zum Finale im Wallis eine sehr spannende Angelegenheit. sport-auto.ch blickt mit seinem Jahrbuch zurück und lässt die Saison mit tollen Bildern Revue passieren.
Zum dritten Mal hintereinander haben die Kollegen von sport-auto.ch ein Jahrbuch zur Schweizer Rallye-Meisterschaft herausgegeben. Vorgestellt wurde dieses am vergangenen Freitag in Nyon von einem fünfköpfigen Autoren/Fotografen-Team bestehend aus Sébastien Moulin, Baptiste Aebi, Nuno Ferreira, Lise Gaudin sowie Sarah Baudat.
Auf 208 Seiten (mit 290 Fotos) wird die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 Lauf für Lauf nochmals in Wort und Bild zusammengefasst. Weitere Themen wie «Die Entwicklung der Schweizer Rallyes angesichts der Umweltherausforderungen», «VHRS und VMRS – die Gleichmässigkeit im Mittelpunkt» sowie Interviews mit den Champions von 2024, Michaël Burri und Eddy Bérard, und eine Rückblende auf die Rallyes in den Jahren 1984, 1994, 2004 und 2014 runden das Werk ab. Das Vorwort stammt in diesem Jahr vom ehemaligen Star der Rallye-Weltmeisterschaft, François Delecour.
RALLYE 2024 von Sébastien Moulin, Baptiste Aebi, Nuno Ferreira, Lise Gaudin und Sarah Baudat, 208 Seiten im Format 29,7 x 21 cm mit 290 Fotos, Hardcover. Preis Fr. 68.– plus Porto und Verpackung. Erhältlich beim Herausgeber unter www.sport-auto.ch/livre oder im Buchhandel (ISBN 978-2-8399-4439-7).
Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 ist in den Büchern. Auf die neue darf man sich jetzt schon freuen. Denn mit Marcel Steiner kommt der Meister von 2023 zurück und fährt wie Faustini und Amweg einen Nova Proto!
Viele Möglichkeiten hatte Marcel Steiner nicht. Nach der Trennung mit LobArt (siehe Link), standen für den Berg-Champion von 2023 eigentlich nur drei Optionen offen: Aufhören oder Weitermachen – entweder mit einem Revolte- oder einem Nova-Chassis. Steiner entschied sich für Letzteres. Damit gehen 2025 mit Robin Faustini, Thomas Amweg und eben Steiner drei Fahrer mit einem 3l-Sportwagen des französischen Herstellers an den Start. Ein vierter (Joël Volluz) steht mit einem kürzlich erstandenen Norma ebenfalls in den Startlöchern. Dazu aber zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
Obwohl es sich bei Steiner, Faustini und Amweg allesamt um Novas handelt, sind die Autos nicht identisch. Steiner wird die neuste Ausbaustufe erhalten. In dieser sitzt der Fahrer in der Mitte. Das hat Vorteile, wenngleich Steiner bezüglich Schwerpunkt und Lastenverteilung abwinkt. «Wir haben schon im LobArt, in dem ich tendenziell weiter links sass, die Gewichtsverteilung gut hingekriegt», sagt Steiner. «Aber ein Vorteil ist es trotzdem. Wenn du in der Mitte sitzt, ist das Gefühl in einer Linkskurve dasselbe wie in einer Rechtskurve. Ausserdem bietet dir die mittige Position etwas mehr Sicherheit. Du hast links und rechts gleich viel Knautschzone. Beim LobArt wäre ein Einschlag auf der linken Seite unangenehmer gewesen als einer von rechts.»
Auch in Sachen Motor gibt es Unterschiede. Zumindest zwischen Steiner und Faustini, wenngleich beide einen 1,75-Liter-Turbo verwenden. Während in Steiners Nova der Helftec-Turbo, den er schon im LobArt eingesetzt hatte, zum Einsatz kommt, schnurrt in Faustinis Heck weiterhin ein Turbo-Motor – auf Basis des Honda-K20-Triebwerks – der französischen Motorenschmiede Emap Motors.
Bis Steiner zum ersten Mal in seinem neuen Fahrzeug sitzt, wird es noch ein Weilchen dauern. «Wir werden den Nova voraussichtlich erst Ende Februar kriegen», meinte Steiner am Montagnachmittag auf der 1000 Kilometer langen Rückfahrt vom Nova-Werk am Fusse der Pyrenäen. Bis alle Innereien verbaut sind, wird es sicher bis Mitte April dauern. «Nova muss die Getriebeanbindung machen, Helftec die Halterung für den Motor. Im Moment kann ich es noch nicht abschätzen, bis wann wir fertig sind.»
Ein Fernziel hat sich Steiner und sein Team dennoch gesetzt: das Bergrennen am Rechberg in Österreich am 26./27. April 2025. Richtig los geht es für ihn dann am 14./15. Juni. Noch ist nicht klar, welchen der beiden SM-Läufe Steiner absolvieren wird: «Ich weiss noch nicht, ob ich in Hemberg oder in La Roche fahren werde», sagt Steiner. «In La Roche käme ich aufgrund der längeren Strecke mehr zum Fahren. Am Hemberg hätte ich kürzere Läufe und könnte daher verschiedene Sachen testen. Grundsätzlich geht es mir wohl so, wie den meisten: Am liebsten würde ich an beiden Orten fahren!»
Am vergangenen Wochenende wurden in Kigali/Ruanda die FIA Awards verliehen. Neben Max Verstappen und einigen anderen Rennsportgrössen wurden auch Schweizer ausgezeichnet.
Die Jahresabschlussfeier der FIA, der obersten Automobilsportbehörde, fand dieses Jahr in Afrika statt. Genauer gesagt in Kigali, der Hauptstadt Ruandas. Neben zahlreichen Motorsportgrössen wie Formel-1-Weltmeister Max Verstappen oder Rallye-Champion Thierry Neuville wurden auch vier Schweizer ausgezeichnet. Einer von ihnen war Sébastien Buemi, der allerdings nicht vor Ort war. Buemi war Teil der Toyota-WEC-Mannschaft, die in dieser Saison dank einer heroischen Fahrt des Waadtländers beim letzten Rennen in Bahrain die Team-, nicht aber die Fahrerwertung gewann.
Zu den weiteren Titelgewinnern aus Schweizer Sicht gehörten Michael Sauter, der die FIA Formula 3 Regional in Japan gewann, Jndia Erbacher als Top-Fuel-Meisterin der Dragster-EM sowie der mit Schweizer Lizenz fahrende Edouard Boulanger, der als Co-Pilot von Nasser Al-Attiyah das FIA World-Rally-Raid-Championship gewann. Während Sauter und Boulanger ihre Trophäen vor Ort entgegen nehmen durften, war Erbacher aufgrund ihres Studiums leider verhindert.
Bei der Rallye Dévoluy in Frankreich fuhr Jonathan Hirschi aufs Podium. Schneller waren nur die beiden WRC’s von Adrien Fourmaux und Kalle Rovenperä.
Die Rallye Dévoluy rund um Saint-Etienne in Frankreich gilt als ideale Vorbereitung zur Rallye Monte Carlo. Deshalb überrascht es auch nicht, dass Hyundai und Toyota mit ihren WRC-Spitzenfahrern Adrien Fourmaux (WM-Fünfter) und Kalle Rovenperä (WM-Siebter) bei dieser Rallye teilgenommen haben. Dass die beiden den Sieg unter sich ausmachen würden, war von Anfang an klar. Umso erfreulicher ist, dass Rang 3 an den Schweizer Jonathan Hirschi und seine Beifahrerin Charlène Greppin ging.
Der zweimalige Schweizer Rallye-Meister verlor sechs Minuten auf Sieger Fourmaux, lag im Ziel mit seinem Citroën C3 Rally2 aber komfortabel mit einer Minute Vorsprung vor dem Franzosen Mattéo Chatillon. Hirschi war aber nicht der einzige Schweizer am Start. Auch Olivier Burri (mit Co-Pilot Anderson Levratti) nahm an der Rallye Dévoluy teil und belegte auf seinem Hyundai i20 Rally2 im Gesamtklassement Rang 8. Dritter Schweizer im Bunde war Daniel Guex. Der im Kanton Waadt wohnhafte Hyundai-Pilot wurde 27. Nicht im Ziel waren nach einem mechanischen Problem Jonathan Scheidegger/Luc Santonocito (Peugeot 208).
Gestern Donnerstag wurde in der «Car Barn» in Horgen das Jahrbuch «RENNSPORT SCHWEIZ 2024» vorgestellt. Mit dabei viel Schweizer Rennprominenz.
Seit gestern Donnerstag ist das Jahrbuch «RENNSPORT SCHWEIZ 2024» aus dem Aktiv Verlag erhältlich (Details siehe unten). Vorgestellt wurde es im Rahmen einer Buchvernissage in den Räumlichkeiten der «Car Barn» von Dexter Müller in Horgen am Zürichsee. Wie üblich war auch dieses Jahr wieder zahlreiche Rennprominenz vor Ort. Internationale Grössen wie Patric Niederhauser, Fabio Scherer oder der dreimalige Le-Mans-Sieger Marcel Fässler trafen auf das «who is who» des nationalen Rennsports. Neben den beiden Berg-Champions Robin Faustini (Rennwagen), der auch das Cover des Buches ziert, und Bruno Sawatzki (Tourenwagen) waren auch Philip Egli (Slalom-Meister), Jannis Jeremias (Junioren-Champion) sowie Bergpokal-Sieger Jean-François Chariatte bei der Präsentation zugegen.
Zur weiteren Rennprominenz gehörten Alexander Fach, Julien Apothéloz, Yannick Mettler, NLS-Champion Ranko Mijatovic, Reto Meisel, Joël Burgermeister, Thomas und Fredy Amweg, Marcel und Heinz Steiner sowie der langjährige Sauber-Sportchef Beat Zehnder. Auch die Schweizer Kart-Meister 2024 waren (fast) vollzählig vor Ort, wobei das Walliser Brüderpaar Jean und Samuel Luyet die wohl längste Anreise auf sich nahm. «Es war eine Ehrensache, dass wir kommen», meinte Schaltkart-Meister Jean Luyet. «Das Buch wird uns hoffentlich helfen, unser Deutsch zu verbessern…»
Für den Grossteil des Inhalts von «RENNSPORT SCHWEIZ 2024» zeichnet der Autor dieser Zeilen verantwortlich. Unterstützt wurde er durch Werner J. Haller von der Automobil Revue und seinem Vorgänger Peter Wyss (Anzeigenakquise und Statistik), beides ausgewiesene Motorsportexperten.
Neben einem von externer Hand grafisch komplett überarbeiteten Layout (Marco Heer von der Achtung! GmbH) wurde im Jahrbuch 2024 auch viel Wert auf actiongeladene Bilder gelegt. Ein besonderes Dankeschön ging deshalb an die Fotografen Peter Hartmann (myrally.ch), Christophe Cornevaux, Dominique Schächtelin (Trusk Images), Zamir Loshi und Jürg Kaufmann.
Im Anschluss an den offiziellen Teil nahmen diverse Piloten in den Simulatoren der RacingFuel Academy Platz von Co-Gastgeber Wani und Ferruccio Finkbohner Platz.
RENNSPORT SCHWEIZ 2024 von Christian Eichenberger, 41. Jahrgang. 320 Seiten im Format 21×26 cm mit mehr als 600 Farbbildern, Hardcover, fadengebunden. Preis Fr. 65.– plus Porto und Verpackung. Erhältlich beim Herausgeber Aktiv Verlag, 6370 Stans (041 619 15 72), online unter www.aktivverlag.ch oder im Buchhandel (ISBN 978-3-909191-85-1).
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