Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 7: Michaël Burri, Schweizer Rallye-Meister.
Irgendwann schliesst sich der Kreis. Im Falle von Michaël Burri war das bei der Rallye Ronde Régional du Jura Anfang Januar. Dort sass der zweifache Familienvater aus Belprahon im Kanton Jura hinterm Steuer von exakt dem Peugeot 106, mit dem er seine Karriere begann. «Ich habe das Auto damals Olivier Gilet abgekauft», erinnert sich Burri. «Und all die Jahre später habe ich es wieder in Frankreich gefunden. Ich habe zwar etwas Arbeit reinstecken müssen, aber ich habe es wieder flott gekriegt und es war natürlich ein grosses Vergnügen, damit wieder eine Rallye zu fahren.»
Für Burri war es die erste Rallye nach seinem schweren Unfall bei der Rallye du Valais 2024. Von dieser Rallye wird Burri noch seinen Grosskindern erzählen. Zum einen wegen dem Unfall 600 Meter in die Tiefe, zum anderen, weil er ausgerechnet dort Schweizer Rallye-Meister wurde. Auf dieses Ziel hat Burri seinen Leben lang hingearbeitet. Geradlinig verlief dieser Weg allerdings nicht. Bis 2012 schien alles seinen Lauf zu nehmen. Zu dieser Zeit stand Burri sogar in der engeren Auswahl von Hyundai für einen Platz in der WRC. Doch die Koreaner entschieden sich schliesslich für Thierry Neuville, der 2024 Weltmeister wurde…
Burri dagegen hatte danach mit den Folgen eines Unfalls bei der Rallye du Chablais zu kämpfen. Ihm fehlte das Vertrauen – in das Auto und in den Aufschrieb. Es dauerte fünf Jahre, ehe der Sohn des viermaligen Schweizer Meisters Olivier Burri wieder in den Rhythmus kam. Ausgerechnet ein Dreher bei der Rallye du Valais öffnete ihm die Augen. «Dieser Dreher hat mir die Augen geöffnet. Auch weil mein Beifahrer Anderson Levratti mir damals die Leviten gelesen hat.» Burri schaffte es irgendwie, Dritter zu bleiben. Und weil die vor ihm liegenden Teams aus Italien respektive Belgien kamen, liess er sich als CH-Sieger der RIV 2017 in die Geschichtsbücher eintragen.
Sein erster grosser Triumph öffnete aber nicht automatisch alle Türen. Zwar absolvierte er auch 2019 die Schweizer Rallye-Meisterschaft und stand (nach 2017) zum zweiten Mal als Dritter auf dem Gesamtpodium. Doch nach der Saison 2019 machte Burri jr. einen «cut» und fuhr ab sofort mit französischer Lizenz und einem eigens aufgebauten Citroën Saxo Kitcar in Frankreich.
Ende 2021 kehrte er bei der Rallye du Valais auf einem VW Polo GTI R5 zurück und wurde auf Anhieb Zweiter hinter Coppens. Auch 2022 hielt er an seiner französischen Rennlizenz fest, gewann zwar das «Crit», bekam dafür aber keine SM-Punkte. Wirklich zurückgekehrt ist Burri jr. erst auf die Saison 2024 hin. Und das mit Erfolg! Trotz des Unfalls bei der RIV sicherte er sich den Schweizer Meistertitel. Verteidigen wird er diesen in diesem Jahr nicht. Vereinzelt könnte Burri aber dennoch am Start stehen: mit seinem Saxo Kitcar. Oder, wer weiss? Vielleicht bei der RIV 2025 – damit würde sich ein weiterer Kreis schliessen.
Das zweite Januar-Wochenende bot international bereits Einiges an Rennaction – angefangen mit den 24 Stunden von Dubai und dem Formel-E-Rennen in Mexiko. In beiden Fällen natürlich mit Schweizer Beteiligung.
Eigentlich stand Patric Niederhauser nicht auf der Starterliste des 24-Stunden-Rennens in Dubai. Doch am Donnerstagnachmittag kam der Anruf, just in dem Moment, als er auf der ASS-Geschäftsstelle seine Rennlizenz erneuern wollte. Danach musste es schnell gehen. Schon am Freitagmorgen sass «Nidi» im Porsche 911 GT3 R mit der #1 von Ebimotors. Als einziger PRO-Fahrer landete der Berner im Rennen schliesslich auf Rang 9 mit sechs Runden Rückstand auf den siegreichen WRT-BMW und war damit der beste Schweizer.
Nicht im Ziel war Markenkollege Alex Fontana. Der Tessiner, der in der ProAM startete und sich seinen Porsche mit lauter Amateuren teilte, schied wegen eines Unfalls eines Teamkollegen aber aus. Auch der Mercedes AMG-GT3 von Hofor Racing sah die Zielflagge nicht. Umso grösser war die Freude bei Fabian Danz. Der 35-jährige Emmentaler war als Gesamt-20. auf dem Red-Camel-Jordans-Porsche Sieger der Klasse 992. Auch in der GT4 schaffte es mit Gero Bauknecht (als Zweiter) ein Schweizer aufs Podium. Und in der siegreichen Seat-Mannschaft in der Klasse TCE/TCX durfte sich mit Thomas Alpiger noch ein Schweizer über einen Klassensieg freuen.
Beim zweiten Lauf zur Formel-E-WM in Mexiko-City war Nico Müller als Neunter bester Schweizer. Der Andretti-Pilot hatte allerdings Glück, dass er noch Punkte mitnehmen konnte. Kurz vor Rennende wurde Müller von Mitch Evans ziemlich hart am linken Hinterrad getroffen. Für Sébastien Buemi endete das Rennen auf Rang 17. Dem Waadtländer wurden die Qualizeiten in Runde 5 und Runde 7 gestrichen, da das an den Hinterräder gemessene Drehmoment nicht dem homologierten Mapping des Strompedals entsprach. Ein kleiner Trost für den von ganz hinten gestarteten Buemi gab es dennoch: «Mit der schnellsten Rennrunde haben wir angedeutet, dass wir die Pace eigentlich haben.» Für Geburtstagskind Edoardo Mortara (38) endete das Rennen auf einem enttäuschenden 19. Schlussrang. Den Sieg sicherte sich der Brite Oliver Rowland.
Elia Pappacena, Schweizer Kart-Meister bei den Junioren 2021, wagt auf die neue Saison hin den Sprung in den Automobilrennsport und bestreitet den Porsche Sports Cup Suisse.
Die Rennsport-Karriere von Elia Pappacena (17) begann mit einer Wette. Eine Wette zwischen Vater und Sohn. «Mein Vater versprach mir, mir einen Renn-Kart zu kaufen, sobald ich im Miet-Kart schneller bin als er», erinnert sich Elia. 2018 kam dieser Tag. Elia war schneller als sein Vater und dieser löste sein Versprechen ein und kaufte dem Junior ein Rennkart.
Zwischen damals und heute liegen mehr als sechs Jahre. Sechs Jahre, in denen Pappacena beweisen konnte, dass er zu den schnellsten Schweizer Nachwuchstalenten gehört. 2021 sicherte er sich den Titel bei den OK Junioren im Team von Spirit Racing. Damit ist Pappacena (seit Einführung dieser Kategorie) der einzige Nicht-KartBox.ch-Pilot, der diesen Titel für sich beanspruchen kann. Vorher und nachher haben nur Fahrer respektive Fahrerinnen aus dem Team KartBox.ch bei den Junioren gewonnen.
2025 öffnet Pappacena nun ein neues Kapitel. Nach drei Jahren Kart in Italien (mit italienischer Lizenz) wagt der junge Mann aus Rudolfstetten auf die neue Saison hin (wieder mit CH-Lizenz) den Sprung in den Automobilrennsport und bestreitet den Porsche Sports Cup Suisse für das Team AMAG First. Der Aargauer wird in seiner ersten Saison einen Cayman GT4 RS Clubsport fahren. Er ist damit neben Ethan Ischer, der im GT3-Cup für Sportec Racing antritt, ein weiterer vielversprechender Zuwachs für den Porsche Sports Cup Suisse, der vom 9.-12. April in Portimão (P) in die neue Saison startet.
Robin Faustini, Schweizer Berg-Meister 2024, liess seine bisher erfolgreichste Saison am 4. Januar bei einer Meisterfeier ausklingen. Lob gab es für den neuen Champion von keinem Geringeren als Teamchef Sébastien Petit.
Am Samstagabend fand in der festlich geschmückten Carrosserie-Werkstatt Neeser in Wohlen (AG) die Meisterfeier des Schweizer Berg-Meisters Robin Faustini statt. Mehr als 50 Besucher und Besucherinnen sind erschienen. Nach einem Apéro begrüsste Gastgeber Robin Faustini die anwesenden Gäste. Er erzählte von den Anfängen seiner Karriere im Formel Renault, vom Wechsel auf den Formel 3000 und den Osella FA30, mit dem er den ersten Tagessieg beim Bergrennen in Oberhallau errang, bis zu seinem Titelgewinn im Vorjahr mit dem Nova Proto. Ein besonderes Dankeschön ging dabei an Vater Simon Hugentobler, der mit feuchten Augen zuhörte und die Familienfeier als Gesamtdritter 2024 komplettierte.
Aus Lyon war auch der mehrfache französische Bergmeister und Teamchef Sébastian angereist. Petit liess sich die Gelegenheit nicht nehmen, Faustini für seine herausragende Leistung zu gratulieren. Der im März 50 Jahre alt werdende Franzose zeigte sich beeindruckt, wie schnell sich Faustini vom 8-Zylinder-Saugmotor, den er im Osella zur Verfügung hatte, auf den 4-Zylinder-Turbo vom französischen Hersteller Emap umgestellt hatte. Auch die Art und Weise, mit wie viel Köpfchen Faustini an die neue Herausforderung herangegangen war, imponierte Petit. «Beim Rennen in Ece Homo eine Woche vor dem Saisonstart am Hemberg fuhr Faustini ohne Risiko. Die Performance die er nachher im Rahmen der Schweizer Meisterschaft zeigte, erstaunte uns alle. Auch International verblüfte er uns mit seinen Leistungen.» Für Petit ist klar: «Mit Faustini beginnt eine neue Zeitrechnung im Schweizer Bergrennsport.»
Zu den prominenten Gästen in Wohlen zählten u.a. Faustinis Nova-Teamkollegen Michel Zemp und Thomas Amweg. Aus Deutschland war Formel-Renault-Fahrer Maximilian Gladbach angereist. Auch Horst Fendrich, viermaliger Deutscher Bergmeister auf Osella respektive Martini-BMW, war liess sich die Feier nicht entgehen.
Text: Elio Crestani
Die Firma «PureDriving Motorsport» ist auf Motorsporttraining und individuelle Fahrerlebnisse spezialisiert. Für Februar und März gibt es noch freie Plätze für das Wintererlebnis schlechthin in Schweden.
PureDriving ist eine österreichische Eventagentur, die sich auf individuelle Fahrerlebnisse und Motorsporttrainings spezialisiert hat. Seit über einem Jahrzehnt kombiniert das Unternehmen mit Sitz in Graz (A) Leidenschaft, Erfahrung und Präzision, um aussergewöhnliche Events für Motorsportbegeisterte und Automobilfans zu kreieren. Als besonderes Highlight bietet PureDriving Wintertrainings auf Eis im schwedischen Malå, 800 Kilometer nördlich von Stockholm, an. Teilnehmer erwarten perfekt präparierte Eisstrecken, persönliche Betreuung und ein Rundum-sorglos-Paket inklusive Shuttleservice, Übernachtung und kulinarische Leckerbissen.
Interessierten stehen drei Pakete zur Auswahl:
Polar Lights, vom 21.2. bis 24.2.2025 – 6 freie Plätze (Kosten: 4280,00 € doppelt besetzt, Aufpreis Einzelfahrer: 1690,00 €)
Artic Experience, vom 10.2. bis 14.2.2025 – 4 freie Plätze; vom 17.2. bis 21.2.2025 – 4 freie Plätze; vom 3.3. bis 7.3.2025 – optional für Gruppen (Kosten: 5350,00 € doppelt besetzt, Aufpreis Einzelfahrer: 1890,00 €)
Personal Coaching, vom 17.2. bis 21.2.2025 – 2 Autos frei (Kosten: 7550,00 € einzeln besetzt), 21.2. bis 24.2.2025 – 2 Autos frei (Kosten: 6380,00 € einzeln besetzt)
Weiter Informationen gibt es unter diesem Link: https://www.puredriving.at/blank-1
Der Schweizer Rallye-Meister von 2024 Michaël Burri hat am Wochenende bei der Rallye «Ronde Régional du Jura» sein Comeback auf dem Auto gegeben, mit dem er seine Rallye-Karriere begonnen hatte.
Michaël Burri hat sein Comeback gegeben. Der Schweizer Rallye-Meister von 2024 ist am Wochenende bei der Rallye «Ronde Régional du Jura» gestartet. Allerdings nicht wie zuletzt auf einem Rally2-Fahrzeug, sondern auf exakt dem Peugeot 106, mit dem er seine Karriere lancierte. «Es war ein Zufall, dass ich das Auto von damals wieder gefunden habe», sagt Burri. «Ich habe es auf einem Foto entdeckt, angerufen und gesagt, ich werde es abholen. Der Besitzer wollte es zuerst gar nicht hergeben. Aber dann hat er es mir schliesslich doch verkauft.»
Zusammen mit Thibault Maret, dem Drittplatzierten der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024, nahm Burri nun bei der «Ronde du Jura» teil. Die beiden Rallye-Asse teilten sich dabei die Aufgaben: Die ersten beiden Prüfungen übernahm Burri, während Maret aus dem gebetsbuch vorlas. Danach setzte sich der junge Walliser hinters Steuer und überliess Burri das Navigieren, wobei dieser sich in seiner neuen Rolle gar nicht wohl fühlte. «Ich sitze nicht gerne auf dem Beifahrersitz», sagt Burri. «Ich hatte echt Schiss. Vielleicht, weil mir die Kontrolle fehlt. Ich weiss es nicht genau. Jedenfalls ist der Job als Co-Pilot nichts für mich…»
Spass hatten die beiden auf jeden Fall. Und darum ging es in erster Linie auch. Der 32. Schlussrang war nebensächlich. «Die Zeiten waren uns egal», sagt Burri. «Dafür ist der Peugeot natürlich auch viel zu schwach motorisiert. Hätten wir 50 PS mehr gehabt, hätten wir in die Top 20 fahren können.»
Für Burri war es die erste Rallye seit seinem schweren Unfall bei der Rallye du Valais. Auf die Frage, ob er im Hinterkopf daran gedacht habe, winkt er ab: «Nein, keine Sekunde! Als die Piste frei war, habe ich das Gaspedal runtergedrückt und bin losgefahren wie immer. Thibault meinte nur, ob ich eigentlich verrückt sei! Hinterher meinte er, er habe bei einer Rallye noch nie so viel Spass gehabt.»
Eines steht aber dennoch jetzt schon fest: Burri wird seinen SM-Titel nicht verteidigen. Dafür fehle es ihm im Moment auch an Motivation. «Ich habe ja noch den Saxo Kitcar. Vielleicht fahre ich damit mal eine Rallye. Den Peugeot habe ich jetzt wieder in der Garage versorgt. Den nehmen Thibault und ich im nächsten Jahr wieder für die Ronde du Jura hervor.»
Zu den weiteren Schweizern, die im französischen Jura angetreten sind, gehören Kévin Marzolo/Morgane Apothéloz (Platz 39 nach einem Ausrutscher, der viel Zeit kostete) und Lionel Esteves/Michaël Esteves (Platz 46).
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 5: Philip Egli, Schweizer Slalom-Meister.
Am 13. Oktober 2013 sicherte sich Philip Egli in Ambri seinen ersten Tagessieg im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Seit diesem Triumph sind 53 weitere Tagessiege dazugekommen! Damit ist Egli der erfolgreichste Schweizer Slalom-Pilot. Aber nur gemessen an Siegen. In Sachen Titeln hatte Egli bisher immer das Nachsehen. Und das hatte einen reglementarischen Hintergrund: Weil der Formel-3-Pilot in seiner Fahrzeugkategorie E2-SS für einsitzige Rennwagen stets weniger Konkurrenten hatte, konnte er noch so viele Tagessiege erringen. In der Endabrechnung machte er Zweiter (2016) oder noch öfters Dritter (2014, 2015, 2018, 2021-2023).
In diesem Jahr ist dem inzwischen 40-jährigen Slalom-Spezialisten dank einer Regeländerung endlich der grosse Traum in Erfüllung gegangen. Egli sicherte sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Slalom-Titel. Allerdings fiel ihm dieser alles andere als in den Schoss. Schon beim Doppellauf in Ambri wurde es sehr, sehr eng. Am Samstag setzte sich Egli gegen Dauerrivale Lukas Eugster mit einem Vorsprung von 0,26, am Sonntag um 0,07 Sekunden durch. Und in Chamblon beim Finale musste er im zweiten Lauf alles aus sich und seinem Dallara F393 pressen, um das Blatt noch zu seinen Gunsten zu wenden. «Ich musste gegenüber der Bestzeit von Ryter im ersten Lauf 2,2 Sekunden finden», sagt Egli. «Als ich zur Startlinie gerollt bin, habe ich mich schon gefragt, wie soll das nur gut gehen?»
Es ging gut. Und Egli sicherte sich auch den Tagessieg im sechsten Rennen. Auf die Frage, wo er denn noch Zeit gefunden hatte, meinte er: «Überall ein Bisschen…» Die Freude über den Titelgewinn war jedenfalls gross. Tränen der Erleichterung flossen. Und das Schöne daran: Im Fahrerlager gab es wohl niemand, der Egli den Titel nicht gönnte. Der seit Jahren in Zürich wohnhafte Glarner ist ein Sympathieträger. Und das ist nicht ganz selbstverständlich. In vielen Sportarten machen sich Seriensieger irgendwann unbeliebt. Bei Egli ist das anders. Vielleicht, weil es ihm so viele Jahre eben nie zum Titel reichte; vielleicht aber auch, weil er einfach bodenständig ist.
Zum Rennsport kam Egli 2011. Damals fuhr er noch einen VW Scirocco in der LOC-Meisterschaft bis 2000 cm3. Auch 2012 trat der heutige Bauführer bei der Klotener Specogna AG mit dem VW an. Erst 2013 wechselte er seinen fahrbaren Untersatz. «Der Scirocco war von der Technik am Limit. Also bin ich 2012 wegen eines Inserates in den Jura gefahren und fand einen Formel 3, der einst Jo Zeller gehörte, vor. Ich war auf der Suche nach etwas, das zu meinem Budget passte und mit dem ich Spass haben konnte.» 2015 kam dann ein zweiter Formel 3 dazu. Der Rest ist Geschichte.
In der kommenden Saison tritt Egli zum ersten Mal als Meister und Neo-Papa an. Das Ziel ist klar: Er will seinen Titel verteidigen. Aber in erster Linie will er Spass haben. «Ich liebe diesen Sport und ich geniesse jedes Rennen.» Das nächste Etappenziel könnte Egli bereits vor dem Saisonende erreichen: der 60. Tagessieg!
Schweizer Rennfahrer haben 2024 auf internationalem Niveau manch einen Titel geholt. Einen ganz speziellen Triumph feierte Ranko Mijatovic (38). Als erster Schweizer gewann er die NLS.
Die Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ist eine der erfolgreichsten Breitensportserien in Europas Motorsportszene. Seit 1977 wird sie ausgetragen. Lange kannte man sie unter dem Namen VLN (Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring). Seit 2020 heisst sie NLS (Nürburgring Langstrecken-Serie). Einem Schweizer oder einer Schweizerin ist es bisher nicht gelungen, die Meisterschaft zu gewinnen. Bisher! Am vergangenen 16. November hat sich das geändert. Mit Ranko Mijatovic hat sich der erste Eidgenosse in die NLS-Champions-Liste eingetragen. Zusammen mit seinen Teamkollegen, dem Deutschen Sven Markert und dem Briten Toby Goodman, gewann der 38-Jährige aus Egerkingen (SO) sechs der acht Rennen (bei zwei Streichresultaten).
«Ich wusste lange Zeit gar nicht, dass es noch nie einem Schweizer gelungen war, die NLS respektive die VLN zu gewinnen», sagt Mijatovic, dessen Eltern vor mehr als 35 Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien in die Schweiz einwanderten. «Umso stolzer macht es mich, dass ich der erste Schweizer bin, der die Meisterschaft gewinnen konnte.»
Mijatovic ist ein motorsportlicher Spätzünder, sieht man einmal davon ab, dass er in seiner Jugend «Gran Turismo» spielte. Seine ersten Schritte im Rennsport unternahm der zweimalige Schweizer Kickbox-Meister vor rund sechs Jahren. «Ich hatte mir damals ein Rennkart gekauft und habe dann sogar zwei Tage auf einem Formel Renault getestet. Aber aufgrund des Budgets habe ich mich dann für die DMV-BMW-Challenge entschieden.»
Schon früh lernte Mijatovic die Schattenseite des Rennsports kennen. In seinem zweiten Rennen crashte er in Oschersleben, «sodass ich ein halbes Jahr aussetzen musste». Doch er kam zurück und wollte unbedingt auf der Nordschleife fahren. Die berüchtigte «Grüne Hölle» kannte er von Touristenfahrten mit seinem um 300 Kilogramm abgespeckten BMW E92. Und nach dem Erlangen des Permit B fuhr er 2020 seine ersten beiden Rennen. Bis einschliesslich 2023 hatte er auf seinem BMW 330i gegenüber dem Klassenprimus (Adrenalin Motorsport) oft das Nachsehen. Auf diese Saison wechselte Mijatovic zur Konkurrenz und gewann auf Anhieb die ersten vier Rennen. Danach fehlte der Inhaber der Carrosserie Ponticelli aus Kappel (SO) für zwei Rennen – u.a. wegen einer Hochzeit. Erst bei der 55. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy griff Ranko wieder ins Lenkrad. Und wieder gewannen er und seine Teamkollegen.
Hoffnungen, dass es diesmal vielleicht mit dem Titel klappen würde, hatte Mijatovic zu dieser Zeit aber keine. «Ich hatte mich innerlich bereits mit einem zweiten oder dritten Schlussrang zufrieden gegeben. Ich wusste, dass die #962 vom Team W&S Motorsport beim Finale ihre Klasse zwar wie wir auch gewinnen muss, doch angesichts des bisherigen Saisonverlaufs bin ich davon ausgegangen, dass ihr das problemlos gelingt.» Doch wie sagt man so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Doch bevor Mijatovic jubeln durfte, sah er seine Felle gleich nochmals davonschwimmen. «In unserem Auto leuchtete das ganze Jahr über immer wieder das ESP. Als ich meine Trainingsrunden absolvierte, kam noch das ABS dazu. Allerdings hatte ich das übersehen.» So kam der BMW 240i am Haken zurück an die Box. Und auch im Qualifying lief es nicht besser. Wieder ABS, wieder Reifenstapel. «Ich hatte das Vertrauen komplett verloren», sagt Ranko, der im Rennen den ersten Stint übernahm. Diesmal leuchtete nichts, doch der Fahrer war verunsichert. «Ich spürte vorne rechts Vibrationen und kam nach zwei Runden zum Fahrerwechsel an die Box.» Weil Mijatovic einen Doppelstart machte, stieg er später auf den Porsche Cayman GT4 seines Teams um. Als er mit diesem aus dem berühmten «Karussell» beschleunigen wollte, gab es gelbe Flaggen – und wer stand da? Die Nummer 962…
«Ich konnte es nicht glauben», sagt Mijatovic – ohne Schadenfreude. «Ich sass in diesem Porsche, hatte das ganze Wochenende über Probleme mit dem BMW und doch lagen wir plötzlich auf Meisterkurs.» Die letzten Minuten verbrachte Mijatovic an der Box. Banges Warten war angesagt. Doch am Ende durfte er als erster Schweizer über den Titel in der NLS jubeln.
Wie es mit Ranko 2025 weitergeht, steht noch in den Sternen. Klar würde ihn auch mal eine andere Serie reizen, aber die Nordschleife ist sein Zuhause. Und weil BMW angekündigt hat, 2026 ein neues Auto auf Basis des M2 zu bringen, ist man geneigt zu sagen, dass Mijatovic wohl noch ein paar Jährchen in der «Grünen Hölle» fährt. Na ja, wieso eigentlich nicht? Es gab ja auch noch nie einen Schweizer, der an der Nordschleife seinen Titel erfolgreich verteidigt hat.
Da die bisherige Fahrerverbindungsperson, Ibrahim BEN, seine Tätigkeit per Ende Saison 2024 niedergelegt hat, suchen die Verantwortlichen der autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2025 (SKM) einen entsprechenden Ersatz.
Die Fahrerverbindungsperson ist in erster Linie in einer Drehscheibenfunktion tätig, informiert neutral gegenüber PilotInnen, Teams, Bewerbern und weiteren am Rennbetrieb direkt betroffenen Personen. Als neutraler Vermittler ist sie nicht selber Direktbetroffene oder Mitglied eines Teams/Bewerbers.
Sie informiert die Teilnehmenden und nimmt zu jeder Zeit eine vermittelnde Rolle ein.
Diese Funktion wird idealerweise einer Person anvertraut, welche über entsprechende Kenntnisse der Reglemente verfügt, evtl. bereits im Besitz einer Rennleiter-Lizenz ist (oder ähnlich resp. bereit ist die Ausbildung zu machen) und als integre Persönlichkeit gilt, welche sprachlich in Deutsch/Französisch und von Vorteil Englisch kommunizieren kann.
Interessenten senden eine Kurzbewerbung mit einem entsprechenden CV an info@motorsport.ch und können sich bei Fragen telefonisch mit der Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz in Verbindung setzen.
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 3: Bruno Sawatzki, Schweizer Berg-Meister bei den Tourenwagen.
Bruno Sawatzki ist der einzige Schweizer Automobilsport-Meister 2024, der seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte. Wie im Vorjahr hat sich der in Balzers (FL) wohnhafte 54-Jährige das Leben aber selber schwer gemacht. 2023 hatte er am Gurnigel – den siebten Klassensieg im siebten Rennen vor Augen – einen Fehler gemacht. Zum Glück für Sawatzki war damals an seinem Porsche 991.1 Cup nur der Auspuff krumm. «Hätte es die Ölleitungen erwischt», meinte Sawatzki damals, «hätte ich im dritten Durchgang zuschauen müssen.»
In dieser Saison kam Sawatzki beim dritten SM-Lauf in Reitnau vom richtigen Weg ab. Wie am Gurnigel leistete sich der Vorjahres-Tourenwagenmeister im ersten Durchgang einen Fahrfehler. Ähnlich wie sein Mentor Christoph Zwahlen in La Roche kam Sawatzki mit seinem Porsche 991.1 Cup hinten rechts auf eine Grasnarbe. «Weil auf den hinteren Rädern so viel Grip herrscht, bin ich abgeflogen», sagt Sawatzki. Diesmal hatte der Fehler Konsequenzen. Zwar wurde Sawatzkis Porsche auch diesmal wieder flott gemacht, doch weil in Reitnau aus Zeitgründen nur zwei Läufe ausgetragen werden konnten, kassierte der bis dato mit Roger Schnellmann gleich auf liegende Rheintaler einen Nuller.
Die Flinte warf Sawatzki deshalb aber noch lange nichts ins Korn. «Wenn ich die restlichen Rennen gewinne – eines davon in neuer Rekordzeit – könnte der Plan von der Titelverteidigung doch noch aufgehen.» Bis und mit Gurnigel ging der Plan auf. Und als Schnellmann für das Finale in Les Paccots «Forfait» geben musste, war klar: Um Meister zu werden, müsste Sawatzki im letzten Rennen «lediglich» schnellster IS-Pilot sein. Ein neuer Rekord war gar nicht nötig. Dass es anders kam und Sawatzki trotzdem Meister wurde, ist eine Geschichte für sich, die wir an dieser Stelle nicht mehr neu aufkochen… (siehe News vom 19.9.2024)
In der kommenden Saison will Sawatzki seinen Titel abermals verteidigen. Schon jetzt weiss er, wo neue Rekorde möglich sind: «Bei den Rennen in Hemberg, Reitnau, Anzère, Les Rangiers und am Gurnigel liegt sicher etwas drin», sagt Sawatzki. Fast noch wichtiger als die Rekorde wäre für Sawatzki 2025 allerdings eine fehlerfreie Saison. Leicht werde das allerdings nicht, meint er. «Eigentlich kann ich sehr gut mit Druck umgehen, aber die Konkurrenz schläft nicht und ist mir dicht auf den Fersen. Einer wie Stephan Burri ist mit seinem Scirocco stets eine Gefahr. Und wenn die Winigers mit ihren GT3-Porsches kommen, kann ich mich auch nicht ausruhen. Aber ich werde wie immer versuchen, mein Bestes zu geben.»
Auch beruflich hat Sawatzki inzwischen mehr mit Autos zu tun als bisher. Der Gründer der Maschinenbaufirma Sawatec in Sax (SG) ist zwar immer noch Anteilseigner, arbeitet aber inzwischen bei der Sportgarage in Nendeln (FL).
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft war 2024 bis zum Finale im Wallis eine sehr spannende Angelegenheit. sport-auto.ch blickt mit seinem Jahrbuch zurück und lässt die Saison mit tollen Bildern Revue passieren.
Zum dritten Mal hintereinander haben die Kollegen von sport-auto.ch ein Jahrbuch zur Schweizer Rallye-Meisterschaft herausgegeben. Vorgestellt wurde dieses am vergangenen Freitag in Nyon von einem fünfköpfigen Autoren/Fotografen-Team bestehend aus Sébastien Moulin, Baptiste Aebi, Nuno Ferreira, Lise Gaudin sowie Sarah Baudat.
Auf 208 Seiten (mit 290 Fotos) wird die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 Lauf für Lauf nochmals in Wort und Bild zusammengefasst. Weitere Themen wie «Die Entwicklung der Schweizer Rallyes angesichts der Umweltherausforderungen», «VHRS und VMRS – die Gleichmässigkeit im Mittelpunkt» sowie Interviews mit den Champions von 2024, Michaël Burri und Eddy Bérard, und eine Rückblende auf die Rallyes in den Jahren 1984, 1994, 2004 und 2014 runden das Werk ab. Das Vorwort stammt in diesem Jahr vom ehemaligen Star der Rallye-Weltmeisterschaft, François Delecour.
RALLYE 2024 von Sébastien Moulin, Baptiste Aebi, Nuno Ferreira, Lise Gaudin und Sarah Baudat, 208 Seiten im Format 29,7 x 21 cm mit 290 Fotos, Hardcover. Preis Fr. 68.– plus Porto und Verpackung. Erhältlich beim Herausgeber unter www.sport-auto.ch/livre oder im Buchhandel (ISBN 978-2-8399-4439-7).
Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 ist in den Büchern. Auf die neue darf man sich jetzt schon freuen. Denn mit Marcel Steiner kommt der Meister von 2023 zurück und fährt wie Faustini und Amweg einen Nova Proto!
Viele Möglichkeiten hatte Marcel Steiner nicht. Nach der Trennung mit LobArt (siehe Link), standen für den Berg-Champion von 2023 eigentlich nur drei Optionen offen: Aufhören oder Weitermachen – entweder mit einem Revolte- oder einem Nova-Chassis. Steiner entschied sich für Letzteres. Damit gehen 2025 mit Robin Faustini, Thomas Amweg und eben Steiner drei Fahrer mit einem 3l-Sportwagen des französischen Herstellers an den Start. Ein vierter (Joël Volluz) steht mit einem kürzlich erstandenen Norma ebenfalls in den Startlöchern. Dazu aber zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
Obwohl es sich bei Steiner, Faustini und Amweg allesamt um Novas handelt, sind die Autos nicht identisch. Steiner wird die neuste Ausbaustufe erhalten. In dieser sitzt der Fahrer in der Mitte. Das hat Vorteile, wenngleich Steiner bezüglich Schwerpunkt und Lastenverteilung abwinkt. «Wir haben schon im LobArt, in dem ich tendenziell weiter links sass, die Gewichtsverteilung gut hingekriegt», sagt Steiner. «Aber ein Vorteil ist es trotzdem. Wenn du in der Mitte sitzt, ist das Gefühl in einer Linkskurve dasselbe wie in einer Rechtskurve. Ausserdem bietet dir die mittige Position etwas mehr Sicherheit. Du hast links und rechts gleich viel Knautschzone. Beim LobArt wäre ein Einschlag auf der linken Seite unangenehmer gewesen als einer von rechts.»
Auch in Sachen Motor gibt es Unterschiede. Zumindest zwischen Steiner und Faustini, wenngleich beide einen 1,75-Liter-Turbo verwenden. Während in Steiners Nova der Helftec-Turbo, den er schon im LobArt eingesetzt hatte, zum Einsatz kommt, schnurrt in Faustinis Heck weiterhin ein Turbo-Motor – auf Basis des Honda-K20-Triebwerks – der französischen Motorenschmiede Emap Motors.
Bis Steiner zum ersten Mal in seinem neuen Fahrzeug sitzt, wird es noch ein Weilchen dauern. «Wir werden den Nova voraussichtlich erst Ende Februar kriegen», meinte Steiner am Montagnachmittag auf der 1000 Kilometer langen Rückfahrt vom Nova-Werk am Fusse der Pyrenäen. Bis alle Innereien verbaut sind, wird es sicher bis Mitte April dauern. «Nova muss die Getriebeanbindung machen, Helftec die Halterung für den Motor. Im Moment kann ich es noch nicht abschätzen, bis wann wir fertig sind.»
Ein Fernziel hat sich Steiner und sein Team dennoch gesetzt: das Bergrennen am Rechberg in Österreich am 26./27. April 2025. Richtig los geht es für ihn dann am 14./15. Juni. Noch ist nicht klar, welchen der beiden SM-Läufe Steiner absolvieren wird: «Ich weiss noch nicht, ob ich in Hemberg oder in La Roche fahren werde», sagt Steiner. «In La Roche käme ich aufgrund der längeren Strecke mehr zum Fahren. Am Hemberg hätte ich kürzere Läufe und könnte daher verschiedene Sachen testen. Grundsätzlich geht es mir wohl so, wie den meisten: Am liebsten würde ich an beiden Orten fahren!»
Am vergangenen Wochenende wurden in Kigali/Ruanda die FIA Awards verliehen. Neben Max Verstappen und einigen anderen Rennsportgrössen wurden auch Schweizer ausgezeichnet.
Die Jahresabschlussfeier der FIA, der obersten Automobilsportbehörde, fand dieses Jahr in Afrika statt. Genauer gesagt in Kigali, der Hauptstadt Ruandas. Neben zahlreichen Motorsportgrössen wie Formel-1-Weltmeister Max Verstappen oder Rallye-Champion Thierry Neuville wurden auch vier Schweizer ausgezeichnet. Einer von ihnen war Sébastien Buemi, der allerdings nicht vor Ort war. Buemi war Teil der Toyota-WEC-Mannschaft, die in dieser Saison dank einer heroischen Fahrt des Waadtländers beim letzten Rennen in Bahrain die Team-, nicht aber die Fahrerwertung gewann.
Zu den weiteren Titelgewinnern aus Schweizer Sicht gehörten Michael Sauter, der die FIA Formula 3 Regional in Japan gewann, Jndia Erbacher als Top-Fuel-Meisterin der Dragster-EM sowie der mit Schweizer Lizenz fahrende Edouard Boulanger, der als Co-Pilot von Nasser Al-Attiyah das FIA World-Rally-Raid-Championship gewann. Während Sauter und Boulanger ihre Trophäen vor Ort entgegen nehmen durften, war Erbacher aufgrund ihres Studiums leider verhindert.
Bei der Rallye Dévoluy in Frankreich fuhr Jonathan Hirschi aufs Podium. Schneller waren nur die beiden WRC’s von Adrien Fourmaux und Kalle Rovenperä.
Die Rallye Dévoluy rund um Saint-Etienne in Frankreich gilt als ideale Vorbereitung zur Rallye Monte Carlo. Deshalb überrascht es auch nicht, dass Hyundai und Toyota mit ihren WRC-Spitzenfahrern Adrien Fourmaux (WM-Fünfter) und Kalle Rovenperä (WM-Siebter) bei dieser Rallye teilgenommen haben. Dass die beiden den Sieg unter sich ausmachen würden, war von Anfang an klar. Umso erfreulicher ist, dass Rang 3 an den Schweizer Jonathan Hirschi und seine Beifahrerin Charlène Greppin ging.
Der zweimalige Schweizer Rallye-Meister verlor sechs Minuten auf Sieger Fourmaux, lag im Ziel mit seinem Citroën C3 Rally2 aber komfortabel mit einer Minute Vorsprung vor dem Franzosen Mattéo Chatillon. Hirschi war aber nicht der einzige Schweizer am Start. Auch Olivier Burri (mit Co-Pilot Anderson Levratti) nahm an der Rallye Dévoluy teil und belegte auf seinem Hyundai i20 Rally2 im Gesamtklassement Rang 8. Dritter Schweizer im Bunde war Daniel Guex. Der im Kanton Waadt wohnhafte Hyundai-Pilot wurde 27. Nicht im Ziel waren nach einem mechanischen Problem Jonathan Scheidegger/Luc Santonocito (Peugeot 208).
Gestern Donnerstag wurde in der «Car Barn» in Horgen das Jahrbuch «RENNSPORT SCHWEIZ 2024» vorgestellt. Mit dabei viel Schweizer Rennprominenz.
Seit gestern Donnerstag ist das Jahrbuch «RENNSPORT SCHWEIZ 2024» aus dem Aktiv Verlag erhältlich (Details siehe unten). Vorgestellt wurde es im Rahmen einer Buchvernissage in den Räumlichkeiten der «Car Barn» von Dexter Müller in Horgen am Zürichsee. Wie üblich war auch dieses Jahr wieder zahlreiche Rennprominenz vor Ort. Internationale Grössen wie Patric Niederhauser, Fabio Scherer oder der dreimalige Le-Mans-Sieger Marcel Fässler trafen auf das «who is who» des nationalen Rennsports. Neben den beiden Berg-Champions Robin Faustini (Rennwagen), der auch das Cover des Buches ziert, und Bruno Sawatzki (Tourenwagen) waren auch Philip Egli (Slalom-Meister), Jannis Jeremias (Junioren-Champion) sowie Bergpokal-Sieger Jean-François Chariatte bei der Präsentation zugegen.
Zur weiteren Rennprominenz gehörten Alexander Fach, Julien Apothéloz, Yannick Mettler, NLS-Champion Ranko Mijatovic, Reto Meisel, Joël Burgermeister, Thomas und Fredy Amweg, Marcel und Heinz Steiner sowie der langjährige Sauber-Sportchef Beat Zehnder. Auch die Schweizer Kart-Meister 2024 waren (fast) vollzählig vor Ort, wobei das Walliser Brüderpaar Jean und Samuel Luyet die wohl längste Anreise auf sich nahm. «Es war eine Ehrensache, dass wir kommen», meinte Schaltkart-Meister Jean Luyet. «Das Buch wird uns hoffentlich helfen, unser Deutsch zu verbessern…»
Für den Grossteil des Inhalts von «RENNSPORT SCHWEIZ 2024» zeichnet der Autor dieser Zeilen verantwortlich. Unterstützt wurde er durch Werner J. Haller von der Automobil Revue und seinem Vorgänger Peter Wyss (Anzeigenakquise und Statistik), beides ausgewiesene Motorsportexperten.
Neben einem von externer Hand grafisch komplett überarbeiteten Layout (Marco Heer von der Achtung! GmbH) wurde im Jahrbuch 2024 auch viel Wert auf actiongeladene Bilder gelegt. Ein besonderes Dankeschön ging deshalb an die Fotografen Peter Hartmann (myrally.ch), Christophe Cornevaux, Dominique Schächtelin (Trusk Images), Zamir Loshi und Jürg Kaufmann.
Im Anschluss an den offiziellen Teil nahmen diverse Piloten in den Simulatoren der RacingFuel Academy Platz von Co-Gastgeber Wani und Ferruccio Finkbohner Platz.
RENNSPORT SCHWEIZ 2024 von Christian Eichenberger, 41. Jahrgang. 320 Seiten im Format 21×26 cm mit mehr als 600 Farbbildern, Hardcover, fadengebunden. Preis Fr. 65.– plus Porto und Verpackung. Erhältlich beim Herausgeber Aktiv Verlag, 6370 Stans (041 619 15 72), online unter www.aktivverlag.ch oder im Buchhandel (ISBN 978-3-909191-85-1).
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Sportec Racing rüstet sich für die Zukunft. Für den Rennstall aus Höri (ZH) greift in der kommenden Saison des Porsche Sports Cup Suisse Ethan Ischer ins Volant des Porsche 992 GT3 Cup.
Trotz seines jungen Alters von gerade einmal 17 Jahren bringt der Westschweizer bereits eine gehörige Portion Motorsporterfahrung mit. Wie alle erfolgreichen Motorsportler, startete Ischers Karriere im Kartsport. 2020 machte er im Team von Ken Allemanns Spirit Karting mit einem vierten Platz der X30-Junioren in der Vega Trofeo erstmals auf sich aufmerksam. Nach dem 3. Platz in der Schweizer Meisterschaft der Junioren und dem Titel Schweizer Rookie-Meister wechselte er 2022 in die Talentschmiede von Andreas Jenzer. Ein Jahr später sorgte er dann – ebenfalls für das Jenzer Team startend – in der Zentraleuropäischen Formel-4-Meisterschaft für Furore. Plötzlich waren schnellste Runden, Podestplätze und Siege an der Tagesordnung. In den 14 Rennläufen heimste er acht Siege ein und wurde verdienter Champion.
2024 ging es dann abermals mit dem Jenzer Team zurück in die italienische Formel 4 und die Euro4. Nach Rang 15 in der Gesamtwertung, mehreren Top 10 Platzierungen und einem Podium macht er nun den Schritt ins GT3-Auto. In Misano gab das Team erstmals vier jungen Fahrern die Chance für einen Test im GT3-Cup-Boliden. Unter den Augen vom dreifache Le-Mans-Sieger und jetzigen Sportec-Racing-Motorsportschef Marcel Fässler stellte der 17-Jährige sein Talent unter Beweis. Unter erschwerten Bedingungen beeindruckte Ischer und überzeugte mit einer faszinierenden Car-Control. Sehr analytisch absolvierte der neue Sportec-Racing-Pilot den ersten GT3-Cup-Test in Misano. Dabei spielten ihm seine Hobbies positiv in die Karten. Sim-Racing für die Vorbereitung auf Material und Rennstrecke, Fitness und Boxen für die körperliche Verfassung und Angeln, um die Geduld und Konzentration aufrechtzuerhalten, sind eine gute Basis, um im Motorsport bestehen zu können. Bereits am 12. April 2025 geht es beim Doppelsprint in Portimão erstmals um Punkte und Podestplätze. Und da will er ein Wörtchen mitreden.
«Mit Ethan bekommen wir einen sehr talentierten jungen Piloten ins Team», sagt Sportec-Sportchef Marcel Fässler. «Er ist bodenständig und geht analytisch an die neue Aufgabe heran. Das hat er bereits beim ersten Test in Misano bewiesen. Seine Fahrzeugkontrolle und der mutige Fahrstil haben mich sehr beeindruckt. Ich bin überzeugt, dass er gut zum Team passt und uns noch viel Freude bereiten wird.»
Christian Schmid tritt als bisheriger OK-Präsident des Bergrennens Hemberg kürzer. Neu übernimmt eine Doppelspitze die Verantwortung im Toggenburgischen.
Nach der Neulancierung im Jahr 2012 und der erfolgreichen Durchführung von elf Bergrennen mit Schweizer Meisterstatus gibt der Mitgründer und OK-Präsident des Bergrennens Hemberg, Christian Schmid, die Leitung in neue Hände. Künftig teilen sich zwei langjährige Weggefährten aus dem Kern-Organisationskomitee das Präsidium. Max Schrepfer zeichnet für die Bereiche Infrastruktur, Verkehr, Sicherheit und Rennbetrieb verantwortlich, Werner Knaus für Sponsoring, Gästebetreuung, Show und Kommunikation. Christian Schmid bleibt dem Bergrennen erhalten und unterstützt aktiv in den Bereichen Key Supporter, Marketing und Kommunikation.
«Jedes Jahr bin ich aufs Neue stolz darauf, wie viele Menschen mit Herzblut zusammenarbeiten, um diesen Anlass stattfinden zu lassen. Als motorsportbegeisterter Teamplayer freue ich mich, in neuer Funktion mit noch mehr Drive fortzuführen, was wir bisher gemeinsam erfolgreich aufgebaut haben», erklärt Schrepfer.
Für Schmid geht damit (mit etwas Verspätung) ein Kapitel zu Ende. «Seit 2005, als die verrückte Idee geboren wurde, das Bergrennen Hemberg nach 20 Jahren Unterbruch wieder aufleben zu lassen, hat mich dieser Anlass nicht nur komplett vereinnahmt, ich habe unglaublich viel während dieser Zeit erlebt und gelernt. Mein Ziel war jedoch, das Rennen ab dem zehnjährigen Jubiläum nur noch als Zuschauer zu geniessen. Das hat nicht ganz geklappt. Meine langjährigen Weggefährten Werner und Max machen es mit der Übernahme des Co-Präsidiums nun möglich, dass ich kürzer treten kann.»
Laut dem Hemberger OK sind die Vorbereitungen für das Rennen am 14./15. Juni 2025 bereits in vollem Gange. Wie allseits bekannt findet der Auftakt im kommenden Jahr (unglücklicherweise) zweigleisig statt: Neben Hemberg führt auch La Roche – La Berra am selben Juni-Wochenende einen SM-Lauf durch.
Der schnelle Schweizer GT3-Pilot Ricardo Feller wechselt von Audi zu Porsche. Der 24-Jährige wird 2025 als «Vertragsfahrer» in der DTM für Neueinsteiger Allied Racing an den Start gehen.
Ricardo Feller setzt seine DTM-Karriere fort. Der 24-jährige Aargauer startet in der kommenden Saison für das Porsche-Kundenteam Allied Racing auf einem Porsche 911 GT3 R. Die DTM-Debütanten haben mit dem Porsche-Supercup-Sieger von 2023, Bastian Buus, auch gleich den zweiten Fahrer für den Einstieg in der deutschen Traditionsrennserie bekanntgegeben.
Feller ist in den vergangenen drei Jahren als Audi-Werskpilot für ABT gefahren. 2022 belegte er den 15. Schlussrang in der DTM. 2023 war er bis zuletzt Titelkandidat und sicherte sich am Ende Platz 3. In der abgelaufenen Saison lief es Feller nicht nach Wunsch. Der elfte Schlussrang war definitiv nicht das, was sich Feller vorgenommen hatte. Parallel fuhr Feller in der Rolle als Audi-Werksfahrer zum Sieg bei den 24h am Nürburgring. Darüberhinaus stand er im Endurance-Wettbewerb der GT World Challenge als Dritter auf dem Podium.
«Es war immer mein ganz grosser Wunsch, für Porsche Rennen fahren zu können», sagt Feller, der bei Porsche den Status eines Vertragsfahrers (wie Patric Niederhauser) hat. «Das wird sicherlich keine ganz einfache erste DTM-Saison mit Allied Racing, aber wir stellen uns dem Wettbewerb und nehmen die Herausforderung an.»
Das Unternehmen «Germanier Weine» hat für den seit der Rallye du Chablais 2023 von der Brust abwärts gelähmten Guillaume Girolamo privat eine wohltätige Spendenaktion lanciert.
Guillaume Girolamo galt in der Schweizer Rallyeszene als grosses Talent. 2022 gewann er gemeinsam mit Beifahrer Benjamin Bétrisey auf einem Renault Clio die Schweizer Junioren-Meisterschaft. Im Vorjahr verunglückte der junge Walliser bei der Rallye du Chablais dann schwer. Seither ist Girolamo von der Brust abwärts gelähmt, siehe Link.
Wie so oft in solchen Fällen werden nicht alle Kosten von den Versicherungen übernommen und gewisse Aufwendungen müssen privat getragen werden. Deshalb wurde nun eine privat initiierte wohltätige Spendenaktion für Girolamo ins Leben gerufen, die auch von Seiten des Verbandes Auto Sport Schweiz Support erhält. Mit dem Verkauf einer eigenen Weinkollektion will das Unternehmen «Germanier Weine» den ehemaligen Rallyepiloten unterstützen.*
Das 3er-Set mit einem Fendant, einem Cornalin und einem Rosé de Syrah kostet 59.- Franken und ist unter diesem Link erhältlich. Selbstverständlich können auch einzelne Flaschen bestellt werden. Der aus dem Verkauf generierte Gewinn geht vollumfänglich an den verunfallten Rallyepiloten, der damit nicht versicherte Kosten decken kann. Mehr Infos unter: Guillaume Girolamo - Germanier Cave du Tunnel
*Auto Sport Schweiz ist sich seiner Verantwortung in Sachen Prävention bewusst und weist explizit darauf hin, dass Alkoholkonsum schädigend wirken kann und man unter Einfluss von Alkohol keine Fahrzeuge lenkt.
Im letzten Weekend-Report des Jahres schauen wir auf den Formel-E-Auftakt in São Paulo, das erste ALMS-Rennen in Sepang und das Finale der F1 Academy in Abu Dhabi – natürlich immer aus Schweizer Sicht.
Beim Auftakt zur Formel-E-Saison 2024/2025 in São Paulo war Edoardo Mortara (Mahindra Racing) der beste Schweizer. Der Genfer belegte in einem turbulenten Rennen Platz 5 und lag damit zwei Positionen vor Sébastien Buemi (Envision Racing). Keine Punkte gab es für Nico Müller bei seinem Debüt für Andretti Racing. Der Berner war schon in der Starrunde in eine Kollision mit Jake Hughes verwickelt. Der Sieg ging an Mitch Evans, der vom letzten Startplatz ins Rennen ging. Glück im Unglück hatte Pascal Wehrlein. Der ehemalige Sauber-Pilot überschlug sich, blieb aber unverletzt.
Auch beim ersten Rennen zur Asian Le Mans Series in Sepang (MAL) sorgte ein Genfer für das beste Schweizer Ergebnis: Louis Delétraz wurde im ersten 4h-Rennen Dritter, im zweiten Durchgang musste sich der ELMS-Champion mit Rang 8 begnügen. Für das Porsche-Duo Yannick Mettler und Alex Fontana endete der Trip nach Malaysia nach einem Dreher in Lauf 1 und einem Plattfuss in Durchgang 2 auf den enttäuschenden GT-Rängen 18 respektive 22. Weiter geht es mit der ALMS am 8./9. Februar mit zwei 4h-Rennen in Dubai. Das Finale erfolgt eine Woche später in Abu Dhabi.
Apropos Abu Dhabi: Ein versöhnliches Saisonende gab es auch für Tina Hausmann in der F1 Academy. Die reine Damenmeisterschaft trug in Abu Dhabi gleich drei Rennen aus. Im dritten Lauf wurde die Zürcherin Vierte. Im Gesamtklassement belegte die Prema-Pilotin Rang 11.
Am 20. November ist im Alter von 78 Jahren Hansueli Ulrich nach einer längeren Krebserkrankung verstorben. Der ehemalige Rennfahrer gründete 1976 in Niederwichtrach (BE) seine Autogarage. Als Ein-Mann-Betrieb betreute er vorwiegend Kundschaft mit Fahrzeugen der Marke BMW. 1981 übernahm Ulrich die offizielle Vertretung von Subaru. Diese behielt er bis 2015. 1994, die Garage platzte aus allen Nähten, wurde nicht nur der Neubau eingeweiht, auch Sohn Patrick wurde Teil der Garage Ulrich. Heute ist der Garagenbetrieb ein modernes, fortschrittlich geführtes Familienunternehmen mit sechs Angestellten, wobei Vater Hansueli sich schon vor Jahren altershalber aus dem Betrieb zurückgezogen hat.
Sowohl der ehemalige, wie auch der aktuelle Geschäftsführer, blicken auf eine Karriere als Rennfahrer zurück. Hansueli Ulrich war zweifacher Schweizer Meister bei den Spezialwagen auf BMW M3 1990 und 1991. Sohn Patrick fuhr in den Jahren 1995 und 1996 in der deutschen STW in der Privatwertung – wie es sich für die Familie Ulrich gehört natürlich auf einem BMW.
Angefangen hat Hansueli Ulrich seine Karriere 1971 bei Slaloms auf einem Alfa Romeo. Schon in seinem zweiten aktiven Jahr rückte Ulrich mit einem BMW aus. Nach einem Intermezzo auf einem Ford Cortina Lotus 1973 ging er ab 1974 bei Berg- und Rundstreckenrennen nahezu ausschliesslich mit BMW an den Start. Gemäss seinen eigenen Notizen bestritt Ulrich rund 160 Rennen, wovon er etwa 90 gewann. Sein Heimrennen am Gurnigel absolvierte er insgesamt 13 Mal. Zehn Mal gewann er seine Klasse, wobei er von 1985 bis 1991 ungeschlagen blieb. Nach dem Gewinn seines zweiten Titels 1991 hängte Ulrich seinen Helm an den berühmten Nagel und konzentrierte sich in der Folge auf seine Aufgabe als Teamchef von Sohn Patrick. «Ich dachte damals, dass er irgendwann nochmals schwach werden würde», sagt Patrick Ulrich, «doch er ist eisern geblieben und ist höchstens noch zu Demofahrten in seinen BMW gestiegen – zuletzt am Gurnigel 2019.»
Die Leidenschaft für den Rennsport war bei Ulrich übrigens nicht «angeboren». Der Vater von Hansueli hatte mit Motorsport nichts am Hut. «Er sagte immer: damit verdienst du kein Geld», erinnert sich Patrick Ulrich. Vielmehr war es Ulrichs Berufskollege Ruedi Frei, der im Juli dieses Jahres verstarb, der ihm die Freude am Rennfahren vermittelte und ihm die Welt des Motorsports schmackhaft machte.
Auto Sport Schweiz spricht der Familie Ulrich, insbesondere seiner Frau Veronika und seinen beiden Kindern Patrick und Alexandra, sowie Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus. Die Abdankung fand am Mittwoch im engsten Familien- und Freundeskreis auf dem Friedhof in Wichtrach statt.
Zwei Schweizer Fahrer, der eine «voll im Saft», der andere am Anfang seiner Karriere, haben am Wochenende die Motorsport-Saison 2024 mit zwei dritten Plätzen ausklingen lassen.
Es war nicht die Saison von Ricardo Feller, sieht man einmal von seinem Sieg bei den 24h am Nürburgring ab. In der DTM belegte «Ricky» ohne Laufsieg «nur» den elften Schlussrang, in der GT World Challenge Sprint kam er ohne Podestplatz auch nicht über Rang 9 hinaus. Dafür lief es dem 24-jährigen im Endurance-Wettbewerb besser. Vor dem Finale in Saudi-Arabien hatte Feller sogar noch Titelchancen. Und tatsächlich lag der Attempto-Audi mit der #99 beim letzten Auftritt eines Audi R8 LMS GT3 Evo II mit Audi-Werksfahrern zwischenzeitlich sogar auf Titelkurs. Doch je länger das Rennen dauerte, desto mehr schwanden die Chancen. Weil die Konkurrenz während einer Full Course Yellow stoppte, verlor sie weniger Zeit und so lag der Audi beim Restart nur noch auf Platz 7. Zwar schnappte sich Fellers Teamkollege Christopher Haase noch einen Aston Martin, doch zum Titel reichte es nicht mehr. Immerhin: Mit dem dritten Gesamtplatz in der Endurance-Wertung und Rang 3 in der wettbewerbsübergreifenden Meisterschaft (Sprint & Endurance) endete Fellers Zeit bei Audi doch noch versöhnlich.
Auch Albert Tamm sicherte sich zum Saisonende einen dritten Schlussrang. Der junge Tessiner liess seine Kartsaison 2024 in Abu Dhabi beim Finale der Champions of the Future Academy ausklingen. Ganz zufrieden war der Vierte der diesjährigen Schweizer Kart-Meisterschaft (bei den Super Minis) über den Ausgang des Rennens nicht. Nach P2 im Quali und P1 in den Vorläufen lag er noch auf Vize-Meisterkurs. Im Finale, in dem Tamm die Ziellinie als Dritter überquerte, gab es hinterher eine Fünf-Sekunden-Strafe, wodurch Tamm auf Platz 13 zurückfiel. «Ich hätte Zweiter werden können», meinte Tamm, der den Pokal für den dritten Gesamtrang aus den Händen von Mercedes-Teamchef Toto Wolff überreicht bekam. «Aber ich bin mit dem Erreichten trotzdem zufrieden.» Für Tamm war es das letzte Rennen bei den Minis. 2025 wird er OK Junior fahren.
Platz 3 erzielte auch Lorenzo Zucchetto. Der Nachwuchsfahrer aus Ottikon (ZH) wurde bei den Minis Dritter in der Kategorie U10.
Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Wir fangen an mit: Robin Faustini, Schweizer Berg-Meister bei den Rennwagen.
2016 tauchte Robin Faustini zum ersten Mal bei der Schweizer Berg-Meisterschaft auf. Der gelernte Sanitärinstallateur aus Suhr (AG) war damals gerade 18 Jahre jung und stiess sich mit einem Formel Renault die Hörner ab. Schon im zweiten Jahr wechselte er auf einen Formel 3000. Als ihn Auto Sport Schweiz im Magazin 2020 proträtierte, meinte der heute siebenmalige Schweizer Berg-Meister Eric Berguerand: «Robin ist der Mann, der uns eines Tages beerben wird.»
Berguerand sollte Recht behalten. Vier Jahre später ist Faustini am Ziel seiner Träume: Dank einer beneidenswerten Darbietung machte der heute 27-Jährige bereits beim fünften Lauf in Oberhallau den Deckel drauf. Zum Jubeln war ihm damals vor Ort nicht zumute. Der Unfall von Joël Burgermeister überschattete das Wochenende im Klettgau. Inzwischen hat Faustini den Triumph gefeiert. Spätestens beim Finale in Les Paccots, als er zum dritten Mal in dieser Saison mit seinem Nova-Emap NP01 eine neue Rekordzeit in den Asphalt brannte, wurde ihm klar, was er erreicht hatte. «Wir haben lange auf diesen Titel hingearbeitet», sagt Faustini. «Dass wir es dieses Jahr mit sieben Siegen in sieben Rennen geschafft haben, macht mich sehr stolz!»
Die Frage, ob Faustini auch gewonnen hätte, wenn Berguerand und/oder Marcel Steiner gefahren wären, ist nicht nur müssig, sondern irgendwie auch lästig. «Hätte, wenn und aber» gibt es im Rennsport nicht. Faustini habe den Titel absolut verdient, meint auch Steiner. Wie viel der gewonnene Titel (und die Rekordzeiten) wert sind, wird sich 2025 zeigen, wenn Steiner zurückkehrt. Fakt ist: Wer am Gurnigel Steiners Rekord aus dem Vorjahr um 68 Hundertstel verbessert, der muss nicht mehr viel beweisen. Erst recht, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass Faustini am Gurnigel schon am frühen Morgen wusste, dass er aufgrund der Wetterverschlechterung nur eine einzige Chance haben würde, den Rekord zu schlagen.
Während bei anderen Fahrern eine Titelverteidigung nicht unbedingt oberste Priorität hat, hat Faustini schon beim Saisonfinale verlauten lassen, dass er 2025 wieder um die Krone in der Schweizer Berg-Meisterschaft fahren wird. Nach zahlreichen Jahren am Berg weiss er auch genau, wo er sich noch verbessern muss. «Beim Auto haben wir erst am Gurnigel angefangen, mit dem Set-up zu spielen», sagt Faustini. «Was mich betrifft, muss ich fitter werden. Bei Bergrennen spielt sich vieles im Kopf ab. Und da habe ich 2024 gemerkt, dass ich noch zulegen muss. Die Konzentration spielt eine entscheidende Rolle. Und die wiederum hat viel mit der Ausdauer zu tun. Gegen Ende des Jahres habe ich gemerkt, dass ich ausgelaugt war.»
Natürlich will Faustini auch international das eine oder andere Ausrufezeichen setzen. Die Saison 2024 hat gezeigt, dass er sich gegen die Grossen in diesem Geschäft auch nicht verstecken muss. Man darf also gespannt sein, was der Berg-Champion von 2024 in der kommenden Saison noch auf Lager hat. Eines steht jedenfalls jetzt schon fest: Aus dem Jäger ist der Gejagte geworden!
Auto Sport Schweiz vergibt seit 2007 einen jährlichen Award für aussergewöhnliche motorsportliche Leistungen. 2024 ging die Auszeichnung an Andreas Jenzer (61). Der Preis wurde dem Teamchef von Jenzer Motorsport beim «Dîner des Champions», der offiziellen Meisterfeier, überreicht.
Der Verband Auto Sport Schweiz (ASS) und ihre Nationale Sportkommission (NSK) würdigen mit dem Auto Sport Schweiz Award jedes Jahr besondere Verdienste um den Schweizer Motorsport. Nicht immer geht die Auszeichnung an einen Fahrer respektive Fahrerin (siehe Liste). In diesem Jahr wurde der Titel Andreas Jenzer vom Team Jenzer Motorsport verliehen.
Jenzer ist seit mehr als 30 Jahren mit seinem Team im Nachwuchsrennsport unterwegs. 56 Schweizer Fahrer und Fahrerinnen haben seit 1993 für das Formel-Team aus dem bernischen Lyss ins Lenkrad gegriffen! Und auch in diesem Jahr wurde diese Tradition mit Ethan Ischer und Enea Frey in der Formel 4 fortgesetzt.
Eigentlich hatten Andreas Jenzer und seine Lebens- und Geschäftspartnerin Esther Lauber andere Pläne, als einen Rennstall zu führen. Andreas hatte Elektromonteur gelernt, die vier Jahre ältere Esther war Architektin. Doch in Jenzer schlummerte der Wunsch, eines Tages im Rennzirkus Fuss zu fassen. Bis einschliesslich 1993 fuhr der heutige Teamchef selber Rennen. Die entscheidende Wende zum Teambesitzer ergab sich 1992. «Ich war auf dem Sprung in die Formel 3», erzählt Jenzer. «Ich hatte bereits 50 Prozent meines Budgets für 1993 zusammen, als mir mein damaliger Sponsor Kurt Aeschlimann sagte, dass ich die restlichen 50 Prozent nur kriege, wenn ich das Fahren aufgebe und stattdessen mein eigenes Team gründe.»
Einen Plan, wie er als Chef und Besitzer eines eigenen Teams international überleben wollte, hatte Jenzer nie. «Ich hatte höchstens Visionen.» Und schon früh Erfolg. In der Schweizer Formel-Ford-Meisterschaft, seinem ersten Betätigungsfeld, räumte er 1993, 1995, 1996, 1997, 1998 sowie 2000 den Titel ab. International schaffte er ebenfalls 2000 den Durchbruch – mit dem Gewinn der deutschen Formel-Ford-Meisterschaft mit Marc Benz am Steuer.
2003 gewann Jenzer mit dem Briten Ryan Sharp die deutsche Formel Renault 2.0. In Italien feierte Jenzer mit dem Spanier Dani Clos den Gewinn der Fahrermeisterschaft 2006. 2008 wiederholte man diesen Erfolg mit dem Norweger Pål Varhaug. Zwei Mal (2005 und 2008) sicherte sich Jenzer Motorsport die Teamwertung. Gleichzeitig feierte man mit Christopher Zanella den Titelgewinn in der schweizerischen LO Formel Renault 2.0. Ein Titel, den Jenzer auch noch mit zwei anderen Schweizern erleben durfte: Nico Müller (2009) und Zoël Amberg (2010). 2009 gewann Jenzer ausserdem mit Fabio Leimer die Formula Master. Ein Titel, auf den Jenzer besonders stolz ist, da er sich dort gegen starke internationale Konkurrenz durchgesetzt hatte.
2011 siegte Patric Niederhauser für JM in der Formel Abarth, der Vorgängerserie der italienischen F4. Diese gewann man auch 2016 mit dem Argentinier Marcos Siebert. In jüngster Vergangenheit kamen weitere Erfolge dazu – 2023 und 2024 in der F4 CEZ. Das Kapitel mit der Formel 3 hat Jenzer 2024 geschlossen. Ab 2025 konzentriert er sich auf die Formel 4 und seine zahlreichen privaten Kunden. «Esther ist 65 und wir wollen irgendwann noch etwas anderes machen.»
Die Award-Gewinner im Überblick
2007 Sébastien Buemi und Ulrich Giezendanner
2008 A1 Team Switzerland
2009 Fabio Leimer
2010 Peter Sauber
2011 Marcel Fässler
2012 (keine Vergabe)
2013 Fabio Leimer
2014 Sébastien Buemi
2015 Stefano Comini
2016 Neel Jani
2017 Paul Gutjahr und Daniel Fausel
2018 Mario Illien
2019 Sébastien Buemi
2020 Fredy Lienhard
2021 (keine Vergabe)
2022 (keine Vergabe)
2023 Louis Delétraz
2024 Andreas Jenzer
Kaum ist die Saison für das Gros der Rennfahrer vorbei, geht es schon wieder weiter. Am Samstag findet in São Paulo das erste Formel-E-Rennen 2024/2025 statt – mit dabei auch (die üblichen) drei Schweizer.
Schweizer haben in der Formel E in den vergangenen zehn Jahren eine tragende Rolle gespielt (Mehr dazu erfahren Sie übrigens im demnächst erscheinenden Jahrbuch «RENNSPORT SCHWEIZ»). Seit mehr als zwei Jahren geht die Schweizer Erfolgsgeschichte in der Elektroserie etwas schleppend voran. Seit dem 14. August 2022 hat es in der Formel E nämlich keinen Schweizer Sieg mehr gegeben. Damals in Seoul (KOR) gewann Edoardo Mortara (37) vor dem Belgier Stoffel Vandoorne und dem Briten Jake Dennis.
Ob sich das am Samstag, 7. Dezember, beim Formel-E-Auftakt in São Paulo oder im Verlauf der Saison 2024/2025 ändert, wird sich zeigen. Wie in den vergangenen zwei Jahren stehen auch diesmal wieder dieselben drei Schweizer am Start: Sébastien Buemi (bei Envision Racing), Edoardo Mortara (bei Mahindra Racing) und Nico Müller (neu bei Andretti Formula E). Gespannt darf man vor allem auf das Abschneiden von Müller sein. Sein Wechsel von ABT zu Andretti könnte den Berner endlich ganz nach vorne bringen. Allerdings ist Vorsicht geboten: Ausgerechnet die Kundenteams Andretti (Müller) und Envision (Buemi) hatten bei den Vorsaison-Tests in Jarama ihre Startschwierigkeiten.
Auf ein deutlich besseres Abschneiden hofft auch Mortara. Der Genfer stand mit dem Mahindra-Antriebsstrang in der Saison oft auf verlorenem Posten. Immerhin gibt es auch für ihn einen Lichtblick: Mahindra beliefert in der bevorstehenden Saison kein Kundenteam mehr und kann sich so voll auf das Werksteam konzentrieren.
Technisch stehen die drei Schweizer vor einer neuen Herausforderung. Nach den ersten beiden Gen3-Jahren kommt in der Formel E für die nächsten zwei Jahre wieder ein neues Fahrzeug zum Einsatz. Das sogenannte Gen3 Evo verfügt erstmals über einen Allradantrieb. Dieser beschleunigt den Elektrorennwagen in 1,86 Sekunden von 0 auf 100 km/h, womit die Formel E – in Bezug auf die reine Beschleunigung – sogar die Formel 1 überholt hat. Allerdings steht der Allradmodus nicht rund um die Uhr zum Einsatz. Er darf lediglich beim Start, im Attack-Modus und in den Qualifying-Duellen eingesetzt werden. Neu wird 2024/2025 auch eine neue Reifenmischung von Hankook verwendet. Der deutlich weichere Einheitsreifen soll ebenfalls für schnellere Rundenzeiten sorgen.
Daumen drücken heisst’s für die drei Schweizer am Samstag ab 18.05 Uhr (MEZ). Die Rennen werden als Livestream im Internet gezeigt. In Sachen Fernsehübertragung ist seit der Saison 2024 der Privatsender DF1 für die Übertragung zuständig.
Auto Sport Schweiz wird auch 2025 Piloten und Pilotinnen, die mit Synfuel, also fossilfreiem Kraftstoff, fahren, mit einem Cashback von 500 Franken belohnen.
Wer 2024 an mindestens vier Veranstaltungen der Schweizermeisterschaften Automobil mit Synfuel teilgenommen hat, wurde von Auto Sport Schweiz mit einem Fossil Free Fuels Cashback von 500.00 Franken belohnt. Bis zum Saisonauftakt in Frauenfeld hatten sich acht Fahrer für die Synfuel-Cashback-Aktion eingeschrieben. Fünf weitere kamen im Laufe der Saison dazu. In einem Cup, der «PSA-Transition-Trophy», wurde der fossilfreie Kraftstoff von allen teilnehmenden Fahrern und Fahrerinnen eingesetzt. Wobei sich alle Fahrer vor Bekanntgabe der Aktion freiwillig für Synfuel entschieden hatten und jene, die später dazu kamen, mangels genügend Rennen gar nicht mit einem Cashback rechneten und sich trotzdem ein Fass Synfuel gekauft hatten und entsprechend damit gefahren sind.
«Gemessen am Potenzial an Fahrern und Fahrerinnen, die bei uns eine der drei Disziplinen im Automobilrennsport betreiben, ist mehr als ein Dutzend Piloten eine sicherlich ausbaufähige erste Marke», sagt ASS-Direktor Patrick Falk etwas ernüchtert. «Klar, es darf resp. es muss immer ‹mehr› sein vorallem langfristig gesehen, aber für den Anfang dürfen wir zufrieden sein. Gleichwohl müssen wir hier seitens Auto Sport Schweiz zielgerichtet begleitende Massnahmen prüfen um eine grössere Breite an Synfuel-NutzerInnen erreichen zu können. Nur monetäre Gründe für den Wechsel zu fossilfreiem Treibstoff dürfen nicht im Vordergrund stehen. Ob Synfuel die Zukunft der Welt – nicht nur des Motorsports – nachhaltig prägen wird, können wir erst nach möglichen Langzeitstudien verifizieren. Vielleicht gibt es in Zukunft andere alternative Antriebsformen und vor diesen darf man sich auf keinen Fall verschliessen. Vorderhand sollten die Piloten und auch private Verkehrsteilnehmer versuchen, aus den bestehenden Möglichkeiten das Optimum herauszuholen, damit auch in Zukunft noch möglichst lange Motorsport in der Schweiz betrieben werden kann.»
Ursprünglich war die Aktion auf das Jubiläumsjahr 2024 (20 Jahre Auto Sport Schweiz) beschränkt. Nun hat der Verband entschieden, dass man den Einsatz von Synfuel auch 2025 im selben Stil unterstützen will.
Um an der Aktion von Auto Sport Schweiz teilnehmen zu können, müssen Fahrer und Fahrerinnen folgende Voraussetzungen erfüllen:
Die Pilotin/der Pilot muss sich einschreiben und an mindestens vier Veranstaltungen der Schweizermeisterschaften Automobil (Slalom, Bergrennen, Rallye) mit fossilfreiem Treibstoff teilnehmen. Diese vier Veranstaltungen können auch meisterschafts-übergreifend bestritten werden (z.B. zwei Rallyes und zwei Slaloms oder zwei Slaloms und zwei Bergrennen).
Die Pilotin/der Pilot muss nachweislich mit fossilfreiem Kraftstoff fahren (die Technischen Kommissare können Stichproben machen). Die Eigenschaften des Treibstoffs müssen den gültigen Reglementen (u.a. RON 95 bis 102) und Vorschriften für fossilfreiem Kraftstoff entsprechen.
Die Pilotin/der Pilot muss an den entsprechenden Veranstaltungen mit den grünen Startnummern gemäss den Bestimmungen der NSK fahren. Die Pilotin/der Pilot muss während den Veranstaltungen ausserdem einen von Auto Sport Schweiz zur Verfügung gestellten Sticker (Ø20 cm) im Bereich des Tanks befestigen.
Das Einschreibeformular für den Fossil Free Fuels Cashback 2025 ist angehängt.
Für Karen Gaillard (23) hat Weihnachten dieses Jahr schon einen Monat früher stattgefunden. Die Westschweizerin steht 2025 vor neuen Herausforderungen – u.a. in Daytona.
Karen Gaillard hat in dieser Saison als Teil der Iron-Dames-Mannschaft bereits die erste 24-Stunden-Luft in Le Mans schnuppern können im Rahmen des Michelin Le Mans Cups. 2025 kommt nun das erste richtige 24-Stunden-Abenetuer dazu. Die 23-Jährige aus Riaz (FR) wird am 25./26. Januar zum ersten Mal am legendären 24h-Rennen in Daytona teilnehmen. Die von DIMAB Motorsport by ANS und Iron Dames unterstützte Nachwuchsfahrerin wird sich bei diesem Rennen einen Porsche mit der Solothurnerin Rahel Frey und deren Teamkolleginnen Sarah Bovy und Michelle Gatting teilen.
Doch damit nicht genug: Auf Gaillard wartet 2025 eine weitere Herausforderung. Bei Testtagen in Le Castellet hat sich die ehemalige Kartfahrerin gegen sieben andere talentierte Fahrer durchgesetzt und sich als erste Frau überhaupt ein Cockpit im französischen Porsche Carrera Cup als Junior-Fahrerin gesichert. Auf dem Programm stehen sechs Rennen. Der Auftakt findet am ersten April-Wochenende auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona statt.
Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 ist um ein Rennen reicher. Das Bergrennen Massongex im Kanton Wallis wurde nachträglich in den Kalender aufgenommen.
2023 wurde in Massongex zum letzten Mal ein Bergrennen ausgetragen. In diesem Jahr hat der Veranstalter den Event Ende Mai abgesagt. Als Grund wurden zunehmende Betriebskosten sowie ein Mangel an Betriebspersonal angegeben. Auf die Saison 2025 kehrt das Rennen mit Start im Rhonetal wieder zurück!
Die Nationale Sportkommission (NSK) hat mittels Antrag des Komitees Meisterschaften mit Datum vom 22. November 2024 Kenntnis darüber erhalten, dass das Bergrennen Massongex-Vérossaz seine Kalendereinschreibung mit rund 50 Tagen Verspätung eingereicht hat. Die NSK darf Beschlüsse durch schriftliche Zustimmung zu einem in der Regel ebenfalls schriftlich gestellten Antrag fassen und hat dies im aktuellen Fall getan.
Per heute, 27. November 2024, 12h00, hat die NSK mit 11 von 14 möglichen Ja-Stimmen (bei 3 Enthaltungen) dem Antrag zur Aufnahme des Bergrennens Massongex-Vérossaz vom 6. Juli 2025 zugestimmt. Somit präsentiert sich der Kalender der Schweizer Berg Meisterschaft 2025 wie folgt:
14./15. Juni, Hemberg und La Roche-La Berra
29. Juni, Reitnau
5./6. Juli, Massongex
19./20. Juli, Ayent-Anzère
15.-17. August, Les Rangiers
30./31. August, Oberhallau
13./14. September, Gurnigel
20./21. September, Les Paccots
Der Saisonauftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft mit der Terminkollision zwischen Hemberg und La Roche hat für viel Diskussionsstoff gesorgt. Wir liefern an dieser Stelle gerne ein paar Hintergründe und erklären, wie es zu dieser unglücklichen Situation kam.
Der Aufschrei und das Unverständnis in der nationalen Szene war gross, als bekannt wurde, dass der Saisonauftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 am 14./15. Juni in Hemberg und in La Roche stattfinden soll. Doch die Terminkollision hat ihre Gründe. Diese wollen wir – zum besseren Verständnis – an dieser Stelle gerne öffentlich machen.
Unmittelbar nach Bekanntgabe der Datenkollision zwischen La Roche-La Berra und Hemberg hat das Komitee Meisterschaften von Auto Sport Schweiz Mitte August 2024 mit beiden Veranstaltern Kontakt aufgenommen und eine Videokonferenz organisiert. Im Rahmen dieser Konferenz wurde geklärt, wie es zur Datenkollision kam (Hemberg blieb seiner Datenlinie treu und hat im kalendarischen Rhythmus entsprechend eingegeben, La Roche-La Berra war der Meinung das eingegebene Datum entspreche früheren Voten wonach immer das zweite Wochenende im Juni Hemberg stattfinde) und beide Veranstalter wurden gebeten, alternative Austragungsdaten zu prüfen und ein neues Datum für 2025 zu definieren. Trotz intensivster Bemühungen auf beiden Seiten war es weder La Roche-La Berra noch Hemberg möglich auf ein anderes Datum zu verschieben. Hier gilt es viele Faktoren und äussere Umstände zu berücksichtigen, welche dem Aussenstehenden vielfach nicht bekannt sind.
Eine Verschiebung auf Pfingsten kam für beide Veranstalter nicht in Frage, da an diesen Tagen in beiden Kantonen keine Motorsportveranstaltungen durchgeführt werden können. In La Roche wird unmittelbar nach dem Rennen eine mehrmonatige Grossbaustelle eröffnet (Sanierung Ortsdurchfahrt) und die gesamte Infrastruktur für Stellplätze und Parkplätze fällt weg zudem beginnt der Sommertourismus auf die La Berra und Zufahrt sowie Parkplätze am Ziel sind dem Tourismus vorbehalten. In der Region Hemberg gibt es unmittelbar vor dem Bergrennen ein grosses Turnfest, welches sämtliche Ressourcen in Sachen Infrastruktur und Personal blockiert. Das Rennen ausserhalb des bestehenden Kalenders nach hinten in den Juli oder August zu verschieben hätte an sämtlichen möglichen Ausweichdaten ebenfalls für massive personelle Probleme gesorgt, da zahlreiche Helfer die für das Bergrennen Hemberg im Einsatz stehen, ebenfalls an anderen regionalen Anlässen im Einsatz sind.
Einen der beiden Anlässe in den Monat Mai vorziehen kann man nicht, da für die artenreichen Wiesen an den Rennstrecken der Schnittzeitpunkt gesetzlich vorgegeben ist und die Bauern diesen nicht verletzen dürfen, da ansonsten die Natur einen zu grossen Schaden nimmt. Hier gilt es die entsprechenden Gesetze und Vorschriften von der agrarpolitischen Seite einzuhalten um zukünftige Austragungen nicht zu gefährden.
Wenn für den Einen oder Anderen auch nur schwer verständlich ist eine solche Datenüberschneidung nicht einfach zu lösen und es hat sich keiner der Beteiligten hier aus der Verantwortung gezogen, sondern lösungsorientiert nach Möglichkeiten gesucht, die es aber ganz offensichtlich nicht gibt. Die Datenkollision lässt sich Stand heute nicht verhindern.
Somit sah sich die NSK mit dem Dilemma konfrontiert, dass zwei wichtige Veranstaltungen der Schweizer Berg Meisterschaft am selben Wochenende durchgeführt werden müssen. Die Verantwortlichen waren sich bewusst, dass jede Entscheidung – egal ob jetzt für das Bergrennen Hemberg oder für das Bergrennen La Roche-La Berra – bezüglich Schweizer Meisterschaftslauf einen Aufschrei verursachen wird. Nach einer Potenzialanalyse (rund 500 Piloten fahren Bergrennen in der Schweiz, Offizielle wie auch Streckenkommissare Romandie wie Deutschschweiz sind in etwa gleich viele vorhanden, Das Gros der Zuschauer ist meist regional angesiedelt, etc.) kam man zum Vorschlag, beide Veranstaltungen am selben Datum in den Schweizer Meisterschaftskalender aufzunehmen. Wir hatten bereits Rennen zur Schweizer Slalom Meisterschaft gleichzeitig wie zur Schweizer Berg Meisterschaft oder Schweizer Rallye Meisterschaft. Das sich eine Disziplin an einem Wochenende überschneidet gab es noch nie, ist aber reglementarisch durchaus machbar und aufgrund der genannten Gründe auch ein Versuch wert.
Hätte sich die NSK für La Roche-La Berra als Schweizer Meisterschaftslauf entschieden, wäre die Kritik laut geworden, dass es ja nur 150 Startplätze gibt und dieselben Leute, welche sich aktuell auf den sozialen Medien über die Datenkollision beschweren, sind dann die ersten die reklamieren, wenn sie aufgrund der Teilnehmerlimite nicht am Anlass teilnehmen können. Hätte die NSK sich für Hemberg als Schweizer Meisterschaftslauf entschieden, wäre die Kritik laut geworden, dass man zum einen die Deutschschweizer bevorteilt und zum anderen eine kurze Strecke gewählt hätte, die im Vergleich zu La Roche-La Berra nicht kompetitiv genug wäre für die Wertung einer Schweizer Meisterschaft.
Egal, was man in der NSK entschieden hätte respektive jetzt auch hat, es ist aus dem Blickwinkel einiger Spezialisten, sowieso falsch. «Ich erachte es als naiv wenn nicht sogar dumm in Erwägung zu ziehen, dass eine solche Datenkollision bewusst von den Veranstaltern oder gar von Auto Sport Schweiz gesucht wurde», sagt Patrick Falk, Direktor von ASS. «Da haben einige Akteure unserer Szene das Ausmass einer Jahresplanung einfach nicht verstanden und sich selber noch nie in einer Organisation einer solchen Veranstaltung engagiert. Wir fahren unsere Meisterschaften ja nicht auf permanenten Rennstrecken und äussere Einflüsse und Gesetzgebungen führen dazu, dass man über diese Infrastrukturen nicht einfach frei verfügen kann.»
Dazu kommt: Die NSK hat festgehalten, sollte sich im Nachgang zur Vergabe des Schweizer Meisterschaftsstatus einer der beiden Organisatoren gleichwohl noch entscheiden, den Termin seiner Veranstaltung zu ändern, sie sich hier selbstverständlich kooperativ zeigen wird. «Ich bin mir sicher, dass man auch dieser Sonderlösung den einen oder anderen positiven Aspekt abgewinnen kann», sagt Falk. «Hemberg OK-Präsident Christian Schmid hat bereits festgehalten, dass der Entscheid der NSK ihn im ersten Moment zwar überrascht habe, aber er ihn irgendwie trotzdem nachvollziehen könne. Schmid vertritt die Ansicht, dass man das gemeinsam schon schaffen werde. Schliesslich sässen wir alle im selben Boot.»
Am vergangenen Freitagabend wurden im Rahmen des «Dîner des Champions» von Auto Sport Schweiz die Schweizer Meister ausgezeichnet. Parallel wurde auch der Auto Sport Schweiz Award verliehen (an Andreas Jenzer) und der Gewinner des Young Drivers Projekt 2024 (Tiziano Kuznini) bekanntgegeben.
Rund 120 geladene Gäste nahmen an der diesjährigen Meisterfeier vom Verband Auto Sport Schweiz im Hotel Bellevue in Bern teil. In sechs Kategorien wurden die Schweizer Meister der diesjährigen Automobil-Meisterschaften ausgezeichnet. Für die Moderation war (wie schon im Vorjahr) Werner Augsburger, ehemaliger «Chef de Mission» bei Swiss Olympic, zuständig. Neben eingespielten Videos von Bernhard Braegger, dem Verantwortlichen der «Freunde des Schweizer Motorsports», sorgte die Saxophonistin Keeshea für das stimmungsvolle Ambiente.
Anders als in den Jahren zuvor wurden diesmal nur die Schweizer Meister ausgezeichnet. Den diversen Cup- und Pokalsiegern wurden die Trophäen schon eine Woche zuvor beim Abend des Ehrenamtes überreicht. Einer, der an beiden Veranstaltungen «abräumte», war Gauthier Hotz. Der 21-Jährige sicherte sich 2024 nicht nur den Rallye-Pokal sowie auf Anhieb Platz 4 im Gesamtklassement der Schweizer Rallye-Meisterschaft, er wurde am Freitagabend auch als Schweizer Meister Rallye Junior ausgezeichnet. Hotz hat in diesem Jahr mehrfach unter Beweis gestellt, dass er auf dem besten Weg ist, in die Fussstapfen seines Vaters Grégoire zu treten, der acht Mal Schweizer Rallye-Meister war. Am kommenden Wochenende wird Hotz jr. zum ersten Mal in einem Rally2-Fahrzeug in Italien am Start stehen.
Den Titel, den Hotz jr. anpeilt, hat in diesem Jahr in einem dramatischen Finale der Jurassier Michaël Burri zusammen mit Beifahrer Gaëtan Aubry gewonnen. Beide nahmen in Bern bei der offiziellen Meisterfeier ihre Preise für den Sieg in der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 entgegen, wobei Co-Pilot Aubry seinen Fuss nach dem schweren Unfall bei der Rallye du Valais immer noch in einer Schiene trug. Platz 2 ging an Mike Coppens/Christophe Roux. Der Sohn von Ex-Skistar Philippe Roux nahm die Pokale stellvertretend entgegen, da Coppens leider verhindert war. Aufs Treppchen schaffte es auch der junge Thibault Maret und sein Co-Pilot Christophe Cler. Alle drei Teams haben die Saison 2024 auf Skoda Fabia bestritten.
In der Schweizer Berg-Meisterschaft stand mit Robin Faustini zum ersten Mal seit 2010 in der Kategorie Rennwagen ein Fahrer ganz oben, der nicht auf den Namen Marcel Steiner oder Eric Berguerand hört. Der Aargauer hat die Saison 2024 nach Belieben dominiert und gewann alle sieben Bergrennen – drei davon in neuer Rekordzeit. Gäbe es einen Titel «Bester Fahrer 2024» hätte ihn Nova-Proto-Pilot Faustini verdient gehabt; das waren sich im Berner Bellevue-Hotel so ziemlich alle Anwesenden einig. Platz 2 sicherte sich Thomas Amweg (ebenfalls auf Nova Proto). Die Zinnkanne für Rang 3 nahm Faustinis Vater Simon Hugentobler (Osella FA30) stolz entgegen. Bei den Tourenwagen ging der Titel zum zweiten Mal nach einander an Bruno Sawatzki. Der Porsche-Fahrer setzte sich in der abgelaufenen Saison erfolgreich gegen Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo8) und Stephan Burri (VW Scirocco) durch.
Die wertungsübergreifende Schweizer Junioren-Meisterschaft, die aus vier Slalomläufen und vier Bergrennen besteht, sicherte sich Jannis Jeremias mit dem Punktemaximum auf seinem VW Polo. Der zweite Platz ging in dieser Kategorie an den Walliser Lionel Ryter, der im letzten Rennen am Gurnigel mit viel Pech wegen eines technischen Defekts an seinem Formel Renault keine Punkte mehr holen konnte. Rang 3 bei den Nachwuchsfahrern belegte Steven Chiquita auf BMW E30.
Seinen ersten Schweizer Meistertitel gewann Philip Egli. Der gebürtige Glarner war in der abgelaufenen Saison – ähnlich wie Faustini – eine Bank. Egli sicherte sich auf seinem Formel-3-Dallara sämtliche Tagessiege in der Schweizer Slalom-Meisterschaft und wurde so ebenfalls verdient Meister. Platz 2 sicherte sich Eglis langjähriger Freund und Konkurrent Lukas Eugster auf Ligier-Honda. Dritter wurde (leider abwesend) Christian Bralla auf seinem Fiat X1/9.
Neben den zahlreichen Trophäen für die Schweizer Meister gab es noch weitere Auszeichnungen. Teambesitzer und Nachwuchsförderer Andreas Jenzer wurde für seine Leistungen und Verdienste für den Schweizer Automobilrennsport mit dem Auto Sport Schweiz Award 2024 ausgezeichnet. Er und seine Lebenspartnerin Esther Lauber führen seit mehr als 30 Jahren im bernischen Lyss das Team Jenzer Motorsport. Mehr als 50 Schweizer Nachwuchsfahrer respektive -fahrerinnen haben bei Jenzer ihre «Ausbildung» absolviert.
Ausgezeichnet wurde im Rahmen der offiziellen Meisterfeier auch der «Young Driver» des Jahres. Dieser Titel ging 2024 an den Luzerner Kart-Piloten Tiziano Kuznini. Dieser freute sich sehr über den Gewinn des Young Drivers Projekt 2024 und das damit verbundene Preisgeld von 30'000 Franken. Kuznini weiss auch schon, wie es 2025 weitergeht: «Der Plan ist, Formel 4 zu fahren. Das war immer schon mein Traum. Mit dem Gewinn des YDP bin ich diesem Traum ein Stück näher gekommen.» Über Platz 2 freute sich (wie im Vorjahr) Kai Perner. Dritter wurde Maxim Harder. Beide haben beim Formel-4-Test in Bresse eine sehr gute Figur abgegeben.
Sämtliche Top 3 in den Schweizer Meisterschaften wurden zusätzlich beschenkt. Jedem Schweizer Meister respektive jeder Schweizer Meisterin wurde ein Jahresabo von update Fitness offeriert. Sämtlichen Sachpreis-Sponsoren sei an dieser Stelle von Auto Sport Schweiz ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.
Die Top 3 aller Kategorien
Schweizer Slalom-Meisterschaft
1. Philip Egli, E2-SS/Dallara F393
2. Lukas Eugster, E2-SC/Ligier-Honda
3. Christian Bralla, E1/Fiat X1/9
Schweizer Rallye-Meisterschaft
1. Michaël Burri/Gaëtan Aubry, Rally2/Skoda Fabia
2. Mike Coppens/Christophe Roux, Rally2/Skoda Fabia
3. Thibaut Maret/Christophe Cler, Rally2/Skoda Fabia
Schweizer Meisterschaft Rallye Junior
1. Gauthier Hotz/Romain Gauch, R4/Peugeot 208
2. Jérôme Nanchen/Ryan Monnet, R4/Opel Corsa
Schweizer Bergmeisterschaft der Rennsportwagen
1. Robin Faustini, E2-SC/Nova NP01-Emap
2. Thomas Amweg, E2-SC/Nova NP01-Helftec
3. Simon Hugentobler, E2-SS/Osella FA30
Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen
1. Bruno Sawatzki, IS/Porsche 911 Cup
2. Roger Schnellmann, E1/Mitsubishi Lancer
3. Stephan Burri, IS/VW Scirocco
Schweizer Meisterschaft Junior
1. Jannis Jeremias, IS/VW Polo
2. Lionel Ryter, E2-SS, Formel Renault
3. Steven Chiquita, E1/BMW E30
Weitere Bilder gibt es auf:
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https://motorsport.ch/de/galer...
2025 wird es zu einer Neuauflage der Schweizer Junioren-Meisterschaft kommen. Das wettbewerbsübergreifende Championat besteht wie dieses Jahr aus acht Rennen.
Vier Slaloms, vier Bergrennen: Das ist auch für 2025 die Ausgangslage in der Schweizer Junioren-Meisterschaft. Und wie dieses Jahr werden auch in der kommenden Saison nur die besten drei Ergebnisse pro Disziplin gewertet. Soll heissen: Das schlechteste Ergebnis am Berg und das schlechteste Ergebnis beim Slalom werden gestrichen.
Nicht mehr identisch zu diesem Jahr ist der Kalender. Während 2024 die Slaloms Frauenfeld, Bière, Bure und Chamblon zur Junior-Meisterschaft zählten, sind es nächstes Jahr Frauenfeld, Ambri 1 und 2 sowie Chamblon. Bei den Bergrennen wurden in dieser Saison an folgenden Orten Punkte für die Juniorenwertung vergeben: Hemberg, La Roche, Oberhallau und Gurnigel. 2025 werden die Rennen in Reitnau, Anzère, Gurnigel und Les Paccots gewertet.
Die Termine in der Übersicht:
Slaloms
26./27. April, Frauenfeld
10. Mai, Ambri
11. Mai, Ambri
21./22. Juni, Chamblon
Bergrennen
29. Juni, Reitnau
19./20. Juli, Anzère
13./14. September, Gurnigel
20./21. September, Les Paccots
Raffaele Marciello verpasste am Wochenende beim GT World Cup knapp seinen zweiten Macau-Sieg in Folge. Dafür gewann Ranko Mijatovic am Nürburgring den NLS-Titel.
Drei Schweizer machten sich bei der 71. Ausgabe des Macau Grand Prix berechtigte Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis. Die beste Ausgangslage schuf sich Raffaele Marciello. Im Quali-Rennen war der Tessiner die unangefochtene Nummer 1 und sicherte sich damit die Pole-Position für das Hauptrennen am Sonntag. In diesem ging er auch in Führung und hatte diese bis zwei Runden vor Schluss inne. Dann überholte ihn Ferrari-Pilot und Le-Mans-Sieger Antonio Fuoco. Marciello blieb dem Italiener aber auf den Fersen und beim Anbremsen zur berühmten Lisboa-Kurve kam’s zur Berührung.
Über die Schuldfrage wurde hinterher lange diskutiert: Marciello, offensichtlich zu spät auf der Bremse, griff innen an. Fuoco zog in die Bremszone – ein unter Rennfahrern sehr umstrittenes Manöver, das in einigen Serien bestraft wird, in anderen nicht. Beide fuhren geradeaus und begruben ihre Siegeshoffnungen in der Auslaufzone der Avenida de Amizade. Statt auf dem Podium landete Marciello auf Rang 18. Die beiden anderen Schweizer Edoardo Mortara und Ricardo Feller belegten die Plätze 7 und 8.
Dafür jubelte ein anderer Schweizer: Ranko Mijatovic. Der 38-Jährige aus Egerkingen sicherte sich in einem spannenden Finale zusammen mit Sven Markert und Toby Goodman den Titel in der ADAC Nürburgring-Langstrecken-Serie. Im BMW M240i Racing des Adrenalin Motorsport Team Mainhattan Wheels holte das Trio den sechsten Klassensieg im achten Lauf und krönte damit ihre Saison mit dem Titel in der beliebten nationalen Rennserie 2024.
Nach einem Ausfall beim dritten Lauf zur NLS hatten Mijatovic und seine Kollegen die Meisterschaft eigentlich schon fast abgeschrieben. Auch Mijatovic hatte sich bereits gedanklich mit dem Vizetitel abgefunden, freute sich natürlich aber umso mehr über den Titel: «Unsere Konkurrenz hatte bei den letzten beiden Rennen wirklich viel Pech. In meinem speziellen Fall muss ich jedoch sagen, dass das Glück auch nicht immer auf meiner Seite gewesen ist. Heute war das anders und ich bin wirklich stolz.»
Seinen zweiten Finalsieg sicherte sich auch Albert Tamm im Rahmen der Champions of the Future Academy beim fünften Lauf in Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten. In der Meisterschaft liegt der junge Tessiner auf Rang 2. Diesen Platz will Tamm beim Finale am 3./4. Dezember in Al Forsan unbedingt verteidigen. Nach vorne kann er nichts mehr ausrichten. Der Titel geht an den Belgier Priam Bruno.
Der Kalender der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025 steht: Auf dem Programm stehen fünf Rallyes. Neu gibt es im kommenden Jahr kein Streichergebnis mehr!
Auch der Kalender der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025 steht. Und auch hier gibt es eine grosse Veränderung. Statt wie bisher sechs Läufe stehen im kommenden Jahr nur deren fünf auf dem Programm. Im Detail sieht der Kalender wie folgt aus:
Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025
4./5. April, Critérium Jurassien
5.-7. Juni, Rallye du Chablais
4./5. Juli, Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise (F)
26./27. September, Rally del Ticino
23.-25. Oktober, Rallye du Valais
Nicht mehr im SM-Kalender ist die Rallye Mont-Blanc Morzine in Frankreich. Und das bedeutet, dass es 2025 auch kein Streichergebnis mehr geben wird! Der Hintergrund dieser Entscheidungen: Mit einem Lauf weniger will man Rücksicht auf die Kostenentwicklung bei den Piloten resp. langen Rallyedistanzen nehmen. Ausserdem soll die Reduzierung um einen Lauf im Ausland eine Priorisierung der Schweizer Veranstaltungen darstellen.
Der Kalender gilt in dieser Form auch für die Schweizer Rallye-Meisterschaft Junior, für den Schweizer Rallye-Pokal und für den Schweizer Cup für historische Fahrzeuge (VHC). Die VHRS wird bei vier Rallyes, nicht aber im Tessin, dabei sein.
2025 wird es im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft sieben Läufe geben. Wobei Ambri (wie bisher) und Bière (neu) Doppelveranstaltungen austragen.
Während die Diskussionen um die Bergrennen Hemberg und La Roche sicher noch eine Weile andauern, gibt es von der Schweizer Slalom-Meisterschaft Positives zu berichten. Dort steigt die Zahl der Rennen 2025 von sechs auf sieben. Zwar kommt kein neuer Veranstalter dazu, aber Bière folgt dem Prinzip vom Ambri (im Klartext der Equipe Bernoise) und wird ebenfalls zur Doppelveranstaltung. Das heisst: Es gibt am Samstag, 3. Mai, ein Rennen und am Sonntag, 4. Mai, ein Rennen.
Der Auftakt findet eine Woche zuvor in Frauenfeld mit den Auto-Renntagen statt. Weiter dabei sind auch Bure und Chamblon, das wie in den vergangenen Jahren das Finale austrägt.
Schweizer Slalom-Meisterschaft 2025
26./27. April, Frauenfeld
3. Mai, Bière
4. Mai, Bière
10. Mai, Ambri
11. Mai, Ambri
17./18. Mai, Bure
21./22. Juni, Chamblon
Die von der Equipe Bernoise organisierten Testtage in Ambri finden am 4./5. April statt.
Über eine Rückkehr von Romont wird zurzeit noch verhandelt. Gespräche zwischen dem Waffenplatzkommando und dem Veranstalter sind im Gang. Über einen möglichen achten Slalom-Lauf würden wir Sie selbstverständlich an dieser Stelle informieren.
La Roche-La Berra oder Hemberg? Die NSK hat an ihrer gestrigen Sitzung entschieden, dass beide Bergrennen 2025 den Schweizermeisterschafts-Status erhalten.
In der Schweizer Berg-Meisterschaft wird es 2025 ein Novum geben. Weil es die beiden Veranstalter der Bergrennen La Roche-La Berra und Hemberg trotz aller Bemühungen nicht geschafft haben eine Terminüberschneidung zu verhindern, musste die Nationale Sportkommission (NSK) einen Entscheid bezüglich des Meisterschaftsstatus fällen. Nach sehr intensiven Diskussionen mit Abwägen aller Vor- und Nachteile und Berücksichtigung aller Punkte, welche für und welche gegen eine solche Lösung sprechen, hat die NSK entschieden, sowohl dem Bergrennen La Roche-La Berra als auch dem Bergrennen Hemberg den Status für die Schweizermeisterschaft zu sprechen. Somit finden am 14./15. Juni 2025 gleichzeitig zwei Bergrennen mit Meisterschaftsstatus statt.
Das Potenzial an Piloten im Bereich der Bergrennen erscheint den Verantwortlichen als gross genug, dass sich die Fahrer und Fahrerinnen entsprechend auf diese zwei Anlässe am selben Wochenende «verteilen» werden, zumal die räumliche Distanz der beiden Anlässe doch ziemlich gross ist. Damit im Vorfeld möglichen Veranstaltungswechseln seitens der Piloten die Riegel geschoben werden können, ist reglementarisch im Internationalen Sportgesetz (ISG) sowie im Nationalen Sportreglement (NSR) bereits seit jeher festgelegt, dass sich ein Pilot pro Wochenende nur bei einer Veranstaltung einschreiben darf. Sollte sich im Nachgang einer der beiden Organisatoren gleichwohl noch entscheiden, den Termin seiner Veranstaltung zu ändern, wird sich die NSK hier selbstverständlich kooperativ zeigen.
«Grundsätzlich gibt es in diesem Fall nur Verlierer», sagt NSK-Präsident Andreas Michel. «Wir als Entscheidungsträger können für diese Überschneidung nichts dafür. Das ist Sache der Veranstalter. Und wenn diese keine Lösung finden, muss die NSK halt eine Entscheidung fällen. Dass wir beiden Rennen den Status eines Schweizer Meisterschaftslaufs zugesprochen haben, ist unter den gegebenen Umständen noch die beste Lösung. Wir appellieren aber an alle Veranstalter, dass es sich in diesem Fall um eine Sonderlösung handelt und dass sich die Organisatoren in Zukunft besser absprechen müssen.»
Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 (inkl. Berg-Pokal)
14./15. Juni, Hemberg/La Roche-La Berra
29. Juni, Reitnau
19./20. Juli, Ayent-Anzère
15.-17. August, Les Rangiers
30./31. August, Oberhallau
13./14. September, Gurnigel
20./21. September, Les Paccots
Am Wochenende findet in Macau die 71. Ausgabe des Grand Prix respektive FIA GT World Cup statt. Am Start sind auch drei Schweizer – mit berechtigten Hoffnungen auf einen Spitzenplatz.
Macau ist eine Reise wert. Vor allem während des Grand-Prix-Wochenendes. Der enge Strassenkurs in der ehemaligen portugiesischen Kolonie ist atemraubend. Ein Rennen, das man einfach einmal gesehen haben muss!
Auch dieses Jahr stehen drei Schweizer am Start. Und alle drei dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf ein absolutes Spitzenergebnis machen. Allein schon deshalb, wenn man das Ergebnis aus dem Vorjahr betrachtet. Dort gab es mit Raffaele Marciello (damals noch Mercedes, heute BMW) vor Edoardo Mortara (Lamborghini) sogar einen Schweizer Doppelsieg im Rahmen des FIA GT World Cup. Ob die Schweizer dieses Jahr wieder so erfolgreich sind, wird sich zeigen. Mit Ricardo Feller (Audi) mischt ein dritter Schweizer GT3-Spezailist mit. Es heisst also: Daumen drücken für die drei Eilgenossen. Noch ist Luft nach oben: Im zweiten freien Training war Marciello als bester Schweizer Vierter, Mortara Zehnter und Feller 20.
Mehr Infos gibt es unter https://www.macau.grandprix.gov.mo/en/
Beim Finale der Ultimate Cup Series auf dem Circuit Paul Ricard sicherten sich die beiden Schweizer Luis Sanjuan (NP0) und Axel Gnos (LMP3) die Fahrertitel.
Der Prototypen-Boom macht auch vor der Schweiz nicht Halt. Immer mehr Schweizer Rennfahrer und Rennfahrerinnen sind in einer der vielen Rennserien mit einem LMP-Fahrzeug unterwegs. Auch in der Ultimate Cup Series tummeln sich zahlreiche Eidgenossen. Und das inzwischen sehr erfolgreich. Beim Finale der UCS in Le Castellet gab es aus Schweizer Sicht gleich zwei Erfolgsmeldungen.
In der Kategorie NP02, jener Kategorie also, in der mit identischen Fahrzeugen von Nova Proto gefahren wird, ging der Titel in der UCS an Luis Sanjuan aus Cheseaux-Noréaz bei Yverdon. Dem 56-Jährigen reichte beim Finale auf dem Circuit Paul Ricard ein zweiter Platz locker zum Titelgewinn zusammen mit dem Franzosen Eric Trouillet. Das Duo hatte bereits das Auftaktrennen in Le Castellet gewonnen und stand darüberhinaus auch in Mugello und Magny-Cours auf dem Podium. Dank einer soliden Teamleistung sorgte der schweizerisch-spanische Doppelbürger auch dafür, dass der Teamtitel an seine Mannschaft Graff Racing ging.
Neben Sanjuan gab es noch einen weiteren Schweizer Titelgewinner in der UCS: Axel Gnos. Der 21-Jährige gewann zusammen mit seinem griechischen Teamkollegen Georgios Kolovos den Titel in der Kategorie LMP3. Gnos wurde beim Finale in Südfrankreich zwar nur Fünfter, doch das reichte (um drei Punkte), um die Meisterschaft nach Hause zu fahren. Gnos’ beste Ergebnisse in diesem Jahr waren der Sieg in Portimão und Platz 2 in Hockenheim.
Für die besten Ergebnisse in Le Castellet sorgten David Droux (Vierter in der LMP3) und Karen Gaillard (Vierte in der NP02).
Es ist vollbracht – mit dem dritten Platz beim Finale auf dem Circuit von Varano sicherte sich Yves Meyer mit dem von The Drift Force entwickelten Toyota GR Supra den Titel in der italienischen Meisterschaft.
Eigentlich war ein solches Happyend anfänglich gar nicht das Saisonziel von Yves Meyer und seiner Mannschaft gewesen. Das Team aus Emmetten hatte den ersten Lauf zum Campionato Italiano Drifting 2024 im April in Prato als letzten Funktionstest unter Rennbedingungen erfolgreich bestritten, bevor die europäische Saison losging. Weil der EM-Auftakt im spanischen Valencia mit einem technischen Problem begonnen hatte und der revidierte Motor unter der Belastung eines Wettbewerbs ausgetestet werden sollte, startete der Innerschweizer mit seinem Toyota GR Supra auch zur zweiten italienischen Veranstaltung in Pavia. Mit dem Resultat, dass Yves Meyer beide Konkurrenzen souverän für sich entschied und somit vor der langen Pause der Drifter in Italien als unerwarteter Leader dastand.
Die Chance auf den zweiten Titelgewinn der Geschichte des noch jungen Teams wollte man sich daher nicht entgehen lassen. «Es war auch eine Frage des Respekts gegenüber den Italienern, die sich über unsere Auftritte nämlich freuten, obwohl wir ihren Landsleuten die Show stahlen», begründet «Capo» die Fortsetzung dieses Engagements. Am 22. September machte Toyota Gazoo Racing Switzerland dann den dritten Sieg in Italien perfekt, worauf die Krone in Griffnähe rückte. Trotzdem ging der offizielle Botschafter von Toyota Schweiz beim Finale auf dem Circuit von Varano nahe Parma so konzentriert wie immer an die Sache heran. «Ich sammelte zwar schon in der Qualifikation die meisten Punkte, obwohl ich nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen fuhr. Nachdem ich durch den Sieg in meinem ersten Battle schon als Meister feststand, wollte ich natürlich mehr.»
In der Folge schaltete Meyer auch seinen Viertelfinalgegner Michele Landolfi aus, den Landesmeister 2023 in der Kategorie Pro 2. Im Halbfinale stiess der Schweizer dann auf Luca Fuschini, der sich ebenfalls als harter Brocken erwies. Wie zuvor gegen Landolfi brauchte es ein drittes Stechen, ein sogenanntes OMT (One More Time), um den Sieger zu ermitteln. Leider sahen die Sachrichter den daraufhin als Vizemeister feststehenden Italiener leicht im Vorteil, worauf es für Yves Meyer im kleinen Final, ausgetragen bei Dunkelheit, noch um den dritten Platz ging. Dieses letzte Duell entschied der ausländische Gast für sich, womit Meyer nach seinen drei Siegen in den vorangegangenen Meisterschaftsläufen auch im vierten Rennen nochmals den Sprung aufs Gesamtpodium schaffte.
Vanessa Zenklusen ist die erste Gewinnerin des wettbewerbsübergreifenden Damenpokals. Platz 2 sicherte sich Rallye-Co-Pilotin Marine Maye, Dritte wurde Tamara Schöpfer.
Auto Sport Schweiz hat in diesem Jahr zum ersten Mal einen wettbewerbsübergreifenden Damepokal im Automobilrennsport durchgeführt. Dieser richtete sich an alle Ladies (mit Schweizer Rennlizenz), die national oder international am Automobilrennsport teilnehmen. Um der grossen Anzahl von Co-Pilotinnen im Rallyesport Rechnung zu tragen, wurden auch die Beifahrerinnen bei der Punktevergabe berücksichtigt.
Für die Erstausgabe 2024 hatten sich 20 Damen bis Anfang März (kostenlos) eingeschrieben. Bei Halbzeit lag Vanessa Zenklusen mit 162 Punkten in Führung. Auf Platz 2 folgte Tamara Schöpfer (152), Dritte war Sabrina Fankhauser (95). Bis Ende Oktober hatten die Teilnehmerinnen Zeit, ihre Ergebnisse einzureichen. Die Ergebnisse der Fahrerinnen (oder Beifahrerinnen), die an einer Schweizer Meisterschaft (Slalom, Berg, Rallye) teilgenommen haben, wurden automatisch erfasst und gutgeschrieben.
Nun steht das Endergebnis fest: Zenklusen hat ihren ersten Platz erfolgreich verteidigen können und ist mit 262 Zählern damit Gewinnerin des ersten Damenpokals von ASS. Platz 2 sicherte sich Rallye-Co-Pilotin Marine Maye. Die Walliserin kam bis auf 15 Punkte an Zenklusen heran. Maye stand zuletzt als Beifahrerin von Nicolas Lathion bei der Rallye du Valais auf dem Podium und kam insgesamt auf zehn Rallyes in dieser Saison. Zenklusen punktete dank vier Starts bei der Schweizer Slalom- und sieben bei der Schweizer Berg-Meisterschaft elf Mal. Eine weitere Rallye hätte Maye eventuell zur Siegerin des Damenpokals gemacht. «Natürlich kann man sagen, dass das ‹nur› ein Damenpokal ist», meint die glückliche Gewinnerin Zenklusen. «Aber mir bedeutet dieser Titel dennoch sehr viel. Vor allem, weil er wettbewerbsübergreifend ist. Das macht ihn sehr attraktiv.»
Platz 3 ging mit 210 Punkten an Tamara Schöpfer, die erst kürzlich die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten durfte. Schöpfer hatte (wie Zenklusen) elf gewertete Ergebnisse.
Die weiteren Platzierungen (der Top 10): 4. Sabrina Fankhauser (Slalom/Berg), 176 Punkte; 5. Marylaure Udriot (Co-Pilotin VHRS), 162; 6. Chantal Prinz (Langstrecke), 121; 7. Marion Tapparel (Co-Pilotin VHC), 103; 8. Olivia Merlini (Time Attack), 98; 9. Franziska Maissen (Slalom/Berg), 92; 10. Ekaterina Lüscher (Porsche Sports Cup Suisse), 72.
Die komplette Rangliste ist unter diesem Link abgespeichert.
Zur Info: In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird seit fünf Jahren eine separate Damenwertung geführt. 2024 gewann diese Chiara Bättig vor Tamara Pauli und Nicole Maffeis.
Sébastien Buemi hat beim Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Bahrain mit seinem Sieg Toyota zum Team-Weltmeister gemacht und damit eine schwierige Saison doch noch erfolgreich abgeschlossen.
Wenn es schon mit dem Fahrer-Titel in der WEC nicht geklappt hat, dann wenigstens mit Konstrukteurs-Titel. Sébastien Buemi durfte in Bahrain beim Saisonfinale der WEC nochmals jubeln. Der Waadtländer war mit seinen beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa von der Pole-Position gestartet, fiel während des achtstündigen Rennens aber zwischenzeitlich auf Rang 10 zurück. «Es ist verrückt, dass wir das Rennen gewonnen haben, weil es zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht danach aussah. Es ist ein unglaubliches Gefühl für Toyota, erneut den Weltmeistertitel zu gewinnen. Das war unser Ziel hier und wir haben es dank des grossartigen Einsatzes unserer gesamten Mannschaft erreicht. Als unser Auto auf den zehnten Platz zurückfiel, dachte ich, dass es vorbei sei. Aber meine Teamkollegen haben einen guten Job gemacht, indem sie ihre Reifen geschont haben, und so konnte ich am Ende des Rennens einen deutlichen Reifenvorteil geniessen.»
Für Buemi endete die Saison auf dem vierten Schlussrang. Bahrain 2024 war sein 26. Sieg im Rahmen der WEC. Damit ist er Rekordhalter in dieser Disziplin. Für Toyota war es insgesamt der siebte Titel, der sechste in Serie. Bemerkenswert: Buemi war bei allen gewonnen Titeln dabei!
Aus Schweizer Sicht war das 8-Stunden in der Wüste von Sakhir sowieso ein Erfolg. Nico Müller feierte (nach einer Strafe gegen die Nummer 51 von Ferrari) mit Peugeot als Dritter den ersten Podestplatz seit der Rückkehr der Franzosen in die Langstrecken-WM. Und auch Raffaele Marciello (BMW) beendete die Saison als Fünfter mit einem Erfolgserlebnis. Für Neel Jani (Proton-Porsche) und Edoardo Mortara (Lamborghini) endete die Saison auf Rang 12 respektive mit einem Ausfall. Der WEC-Titel bei den Fahrern ging wie erwartet an Laurens Vanthoor, André Lotterer und Kévin Estre.
In der LMGT3-Kategorie belegten der Jurassier Grégoire Saucy (McLaren, 20. Platz in der Gesamtwertung), der Bündner Thomas Flohr (Ferrari, 21. Platz) und die Solothurnerin Rahel Frey (Lamborghini, 24. Platz) die Plätze 6, 7 und 10. Auch hier waren die Abstände sehr gering, denn nach acht Stunden Renndauer trennten sie nur 36 Sekunden voneinander.
Vor dem Finale des Porsche Sports Cup Suisse in Misano hat Sportec Racing mit vier jungen Nachwuchsfahrern, darunter Young-Driver-Gewinner Kilian Boss, einen Test absolviert.
Sportec-Sportchef Marcel Fässler zeigte sich sehr zufrieden. Der dreimalige Le-Mans-Gewinner führte vergangenen Woche vor dem PSCS-Finale in Misano einen Test mit Nachwuchsfahrern durch, den auch der Verband Auto Sport Schweiz auf seiner Internetseite angepriesen hatte. Vier junge Talente hatten sich für den Test angemeldet. «Alle vier haben einen guten Job gemacht», meinte Fässler, «wobei die Bedingungen nicht für alle gleich gut waren.»
Die schwierigsten Verhältnisse erwischte ausgerechnet Kilian Boss (18). Der Gewinner des Young Drivers Projekts von 2023 fand nur im ersten Outing einigermassen trockene Bedingungen vor. «Danach regnete es den ganzen Tag», sagt Fässler. «Dementsprechend schwierig war es für ihn. Aber er hat seine Aufgabe, dafür, dass er zum ersten Mal in einem Porsche GT3 Cup Platz genommen hat, gut gelöst.»
Für Boss war es seit dem Formel-4-Test in Bresse 2023 das erste Mal, dass er auf einer richtigen Rennstrecke Gas gegeben hat. «Ich möchte Marcel und dem ganzen Sportec-Team dafür danken», sagt Boss. «Der ganze Test war absolut professionell organisiert. Ich habe viel gelernt und war auch froh, dass ich die Strecke und das Auto vorab im Simulator kennenlernen durfte.»
Neben Boss standen auch noch Ethan Ischer (17), Leonardo Cesaretti (18) und Nolan Vuilleumier (22) im Einsatz. Dass Ischer eine gute Figur abgeben würde, war zu erahnen. Der Waadtländer fährt seit drei Jahren in der italienischen Formel 4 und verfügte von den vier Probanden über die grösste Erfahrung. Für Cesaretti war der Porsche-Test Neuland. Bis dato hat der Fahrer aus dem Team Innovate Competition nur im Kart gesessen. Über die Anmeldung von Vuilleumier hatte sich Fässler besonders gefreut. Der junge Mann aus Tramelan absolvierte in diesem Jahr erst seine zweite Saison bei Slaloms und Bergrennen im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Für gewöhnlich sitzt er in einem Renault Clio Williams in der Gruppe IS bis 2000 cm3. «Nolan ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch über diesen Weg in den Profirennsport einsteigen kann», sagt Fässler. «Er hat seine Aufgabe ebenfalls sehr gut gelöst. Leider mussten wir seine Session nach zwei Outings stoppen, weil ein Zylinderkopf kaputt gegangen war.»
Für Fässler steht jetzt schon fest: Dieser Test soll auch im nächsten Jahr wieder stattfinden. «Es hat Spass gemacht mit diesen jungen Fahrern zu arbeiten.» Wer weiss: Vielleicht wird man 2025 einen von ihnen am Steuer eines Sportec-Porsche im PSCS sehen.
Felix Hirsiger, frischgebackener Meister in der GT3-Cup-Klasse, konnte mit dem 911 GT3 Cup auch in Misano beide Rennen für sich entscheiden.
Felix Hirsiger konnte dem Finale des GT3-Cup entspannt entgegensehen: Der Herrliberger hatte sich bereits in Mugello zum Meister des GT3-Cup gekrönt. Dennoch machte er in Misano weiter wie gewohnt und gewann mit dem 510 PS starken 911 GT3 Cup der Generation 992 beide Läufe. Für diese Erfolge musste sich der 26-Jährige, der sich zuletzt als Gastfahrer im deutschen Porsche Carrera Cup mit zwei Top-11-Platzierungen überaus achtbar geschlagen hatte, allerdings anstrengen: Im Qualifying setzte er auf abtrocknender Strecke auf die falsche Strategie und ging daher nur aus der zweiten Reihe ins erste Rennen. Die Pole-Position hatte sich Routinier Gregor Burkard gesichert. Der Sportec-Chef musste in der ersten Runde aber Matteo Segre und Hirsiger den Vortritt lassen. Segre konnte die Führung bis zum 14. von 17 Umläufen verteidigen, dann übernahm der neue Champion die Spitze. Im Ziel lagen die drei Erstplatzierten 3,8 Sekunden auseinander.
Über Rang 4 durfte sich Marc Arn freuen. Der Schweizer war als Zwölfter gestartet und hatte sich zügig durch das Teilnehmerfeld bis auf die fünfte Position vorgearbeitet. Als der vor ihm platzierte Georges Popoff eine Fünfsekundenstrafe wegen Überschreitens der Streckenbegrenzung erhielt, rückte Arn auf.
Auch im zweiten Rennen hatte Hirsiger alle Hände voll zu tun. Von Startplatz 4 rückte er aber bereits in der ersten Runde an Christof Langer und Cristian Caramuscia vorbei auf den zweiten Rang vor. Burkard, erneut von der Pole-Position losgefahren, behauptete die Führung bis zum siebten Umlauf. Dann ging neben Hirsiger auch Segre vorbei. Platz 4 ging an Langer, der im Ziel einen knappen Vorsprung von 0,227 Sekunden gegen Christie verteidigen konnte.
In der Sprint Challenge Suisse hat sich Tomas Guedes den Titel in der Gruppe GT4 Clubsport gesichert. Der Portugiese gewann mit seinem 718 Cayman GT4 RS Clubsport beide Wertungsläufe im italienischen Misano. Jörg Dreisow hat mit einem aktuellen Porsche 911 GT3 R zwei Siege in der Gruppe Open GT eingefahren. Im ersten Lauf kam Philippe Menotti mit dem Vorgängermodell auf den zweiten Gesamtrang. Damit hat er sich im Kampf mit Patrick Dinkeldein zum Champion in seiner Klasse gekürt. Bei den 911-GT3-Cup-Rennwagen mit ABS setzte sich Schorsch Wörle zweimal gegen Sebastian Schmitt durch. Als Meister dieser Klasse stand Marcelo Tomasoni bereits fest. Der neue Champion in der Porsche Drivers Competition heisst Kevin Lattion.
Michaël Burri/Gaëtan Aubry haben sich beim Finale der Schweizer Rallye-Meisterschaft trotz eines schweren Unfalls, der böse hätte enden können, den Titel gesichert.
Der Showdown um den Titel in der Schweizer Rallye-Meisterschaft bei der Rallye International du Valais endete am Freitag abrupt. In der fünften Wertungsprüfung von Bramois nach Saint-Martin verunfallten gleich beide Titelkandidaten. Zuerst erwischte es Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux). Der Skoda-Fabia-Pilot kam in einer Viert-Gang-Kurve hinten rechts auf die Grasnarbe und schlug danach links vorne in eine Mauer ein. Coppens lag zu diesem Zeitpunkt fünf Sekunden vor Burri und wäre bei diesem Stand zum zweiten Mal nach 2021 Schweizer Rallye-Meister geworden. «Ich habe den Streckenaufschrieb nach der ersten Durchfahrt an dieser Stelle leicht verändert, aber dann einen Fehler gemacht», meinte Coppens. «Ich blieb etwas zu lange im fünften Gang, bevor ich in den vierten Gang wechselte. Ich war in dem Moment weder auf der Bremse noch auf dem Gaspedal und das mag das Auto nicht. Und das war’s dann. Die Rallye und die Meisterschaft waren gelaufen. Dazu der Schaden am Auto. Und die Fans, die ich enttäuscht habe. So hatte ich mir das Finale nicht vorgestellt.»
Noch schlimmer als Coppens erwischte es Markenkollege Michaël Burri (mit Co-Pilot Gaëtan Aubry). Der Jurassier, der als Meisterschaftsführender startete, verunfallte nur kurz nach der Stelle, an der Coppens ausgeschieden war, schwer und stürzte mehr als 600 Meter in eine Schlucht. «Ich habe eine Ansage meines Beifahrers überhört, eine Kurve falsch eingeschätzt und wir sind in eine Schlucht gestürzt. Wir überschlugen uns im Auto um die 100 Mal. Es hat nicht mehr aufgehört, es ist kaum zu glauben, aber wir haben uns wirklich hundert Mal überschlagen.»
Burri und sein Beifahrer wurden nach einer komplizierten Bergung ins Krankenhaus nach Sion geflogen. Am Samstagabend äusserte sich der 36-jährige Familienvater aus Belprahon gegenüber Auto Sport Schweiz wie folgt: «Es geht uns den Umständen entsprechend gut. Wir hatten Glück im Unglück. Das Auto ist ein Totalschaden und ich habe ein Schädel-Hirn-Trauma davongetragen. Mein Beifahrer hat einen Bänderriss am Knöchel.»
Durch den Ausfall von Coppens war Burri automatisch Schweizer Rallye-Meister. Freude über den ersten SM-Titel ist bei ihm und Beifahrer Aubry verständlicherweise noch nicht aufgekommen. «Ich bedanke mich für die Glückwünsche, aber nach einem solchen Unfall sind die Gedanken im Moment woanders.»
Zum Zeitpunkt der beiden Unfälle lag bereits ein anderer, alter Bekannte in Führung: Jonathan Hirschi. Der Neuenburger setzte sich auf seinem Citroën C3 Rally2 in der zweiten Prüfung an die Spitze und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Für Hirschi war es nach 2014 und 2023 der dritte SM-Sieg bei der «Valais». Im Kampf um die Meisterschaft hatte der Triumph des Vorjahres-Champions aber keine direkten Auswirkungen. Hirschi hat in diesem Jahr die französische Asphalt-Meisterschaft bestritten. Die Rallye du Valais war sein einziger «Abstecher» in die Schweizer Meisterschaft.
Bis zur achten Prüfung waren Jonathan Michellod/Stéphane Fellay mit 52 Sekunden Rückstand die ersten Verfolger von Hirschi. Doch der Vorjahreszweite musste seinen Skoda Fabia mit einem technischen Defekt in WP9 abstellen. So rückten danach zwei Schweizer Teams auf, mit denen vor der RIV keiner so richtig gerechnet hatte. So ging Platz 2 an Nicolas Lathion/Marine Maye (Skoda Fabia), Dritter wurde Pascal Perroud mit Beifahrer Yannick Roche (ebenfalls auf Skoda Fabia). Dem VHC-Meister des Vorjahres fehlten im Ziel 38 Sekunden auf Lathion. Der Rückstand auf Sieger Hirschi betrug 3:21 min.
Auch Ismaël Vuistiner musste bei seiner Rally2-Premiere die Segel streichen. «Wir hatten zwei Reifenpannen, aber nur ein Ersatzrad. Eine Fortsetzung der Rallye hätte wenig Sinn gemacht. Wir sparen uns das lieber für ein nächstes Mal auf.» Trotzdem hat der Walliser beim ersten Auftritt mit einem Rally2-Auto Blut geleckt. «Es war zwar kurz, aber unglaublich!» Besser lief es für Rückkehrer Joël Grand. Der Bergrennfahrer landete bei seiner ersten Rallye (seit 2015) als bester RC9-Pilot auf dem 14. Rang.
Von den Gastfahrer aus dem Ausland machte das Team Jaroslaw Koltun/Ireneusz Pleskot den besten Job. Die Polen belegten im Gesamtklassement Rang 2 vor dem deutschen Duo Albert von Thurn und Taxis/Jara Hain (beide Skoda Fabia). Auf Platz 6 erreichte Jos Verstappen, der Vater von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen, das Ziel. Auch er fuhr einen Skoda Fabia Rally2. Alle drei Teams bekommen aufgrund ihrer Nationalität natürlich nicht für Schweizer Meisterschaftspunkte in Frage.
Nichts ganz aufs Podest reichte es für David Erard/Sarah Junod (Platz 4) und Stefano Mella/Stefano Tiraboschi (Platz 5). Bester RGT-Pilot war der Sechstplatzierte Sergio Pinto (mit Beifahrerin Charlène Greppin) auf seiner Renault Alpine. Der Sieg bei den Junioren (der Meister stand mit Gautier Hotz bereits fest) ging klar an Yohan Surroca. Der Fahrer eines Peugeot 208 Rally4 gewann gleichzeitig auch die Wertung im Schweizer Rallye-Pokal. Der Titel in dieser Disziplin sicherte sich Hotz jr. vor Philippe Broussoux und Michaël Esteves.
In der Michelin Trophy Alps stand Mathieu Sermier/Yvan Thurre (Peugeot 208 Rally4) ganz oben auf dem Podium. Der Titel war schon vor der «Valais» vergeben. Der Franzose Alexandre Bastard (Renault Clio R3C) konnte nicht mehr eingeholt werden und krönte seine Saison mit einem zweiten Rang. In der Michelin Trophy Alps Open hiess die Reihenfolge beim Saisonfinale: 1. Lathion, 2. Erard, 3. Mella. Dieselbe Reihenfolge gilt auch in der Meisterschaft. Zumindest auf den ersten beiden Plätzen. Dritter wurde Jonathan Scheidegger.
In der historischen Klasse, der VHC, setzten sich die Meisterschaftsführenden Eddy und Florence Bérard auf ihrem BMW M3 E30 souverän durch und feierten nach 2017 und 2022 ihren dritten Titel. Platz 2 beim «Valais» ging an das Porsche-Duo Eddy Tapparel/Marion Tapparel. Dritte wurden (SM-bereinigt) Arnaud Biaggi/Grégoire Michel auf Opel Kadett GT/E.
Im Coupe Rallye Historique de Régularité Sportif (kurz VHRS) gewann das Ehepaar Laurent und Florence Pernet (BMW 325 ix) dank dem Valais-Sieg und dem schlechteren Streichergebnis mit 73:70 Punkten den Titel vor Dominique und Marylaure Udriot (Toyota Celica).
Weitere Informationen zum Rallye du Valais gibt es auf der Internetseite https://www.riv.ch/
Der vierte und letzte Tag der FIA Motorsport Games hat dem Schweizer Team eine weitere Medaille gebracht. Christophe Hurni wurde im Rennen der Ferrari Challenge sensationell Zweiter!
Besser hätte es für Christophe Hurni nicht laufen können. Der 61-jährige Neuenburger krönte die tolle Schweizer Teamleistung am vierten und letzten Tag der FIA Motorsport Games in Valencia mit einem zweiten Rang im Rennen der Ferrari Challenge. Hurni war von Position 4 ins Rennen gegangen und verlor beim Anbremsen der zweiten Kurve einen Platz. Clever hielt er sich danach aus allen Scharmützeln heraus und profitierte am Ende von der einen oder anderen Strafe eines Konkurrenten, was Hurnis Leistung aber in keiner Weise schmälert. «Ich war in Sorge um den Spritverbrauch», meinte der überglückliche Hurni im Ziel. «Ich bin die letzten zwei, drei Runden sparsam gefahren. Aber die Rechnung ist aufgegangen.» Hurni ist damit nach Dexter Müller und Yannick Mettler, die am Samstag im GT-Endurance-Rennen Dritte wurden, der zweite Schweizer Medaillengewinner in Valencia. «Dass ausgerechnet die Schweiz zwei Medaillen auf der Rundstrecke gewinnt, ist doch eine gute Geschichte», grinste Hurni.
Für die restlichen drei Schweizer respektive Schweizerinnen verlief der Finaltag bei der dritten Ausgabe der FIA Motorsport Games nicht ganz nach Wunsch. Chiara Bättig hatte im Finale der Kart-Junioren am Start einen Crash, worauf sie mit einer krummen Spurstange aufgeben musste. Schon am Morgen im dritten Vorlauf lief es der jungen Zürcherin nicht wie erhofft. Von der Pole-Position gestartet verlor sie die gute Ausgangslage in der ersten Kurve, weil es dort noch feuchte Stellen gab. Bättig (und eine Reihe Kontrahenten) mussten deshalb durchs Gras ausweichen, wodurch sie auf P11 zurückfiel. Von dort arbeitete sie sich noch auf Rang 6 vor.
Enttäuscht war auch Karim Jahan. Der Genfer traf nach Platz 19 im Qualifying im 1/16-Finale bei den Driftern auf Dänemark (P14). Nach dem ersten Battle-Heat, in der er die Rolle des «Jägers» hatte, sah ihn sein Team noch vorne. Als Leader hatte er danach knapp das Nachsehen. Die Entscheidung, wer von beiden weiterkommt, fiel den Punktrichtern offenbar nicht leicht. Es dauerte einige Zeit, ehe klar war, dass Jahan nicht unter die Top 16 kam.
Für Thomas Schmid bedeutete das Halbfinale im Autocross Endstation. Der St. Galler schaffte am Morgen mit Rang 4 gerade noch so die Qualifikation, musste das Rennen dann allerdings von Position 10, also ganz hinten, in Angriff nehmen. Nach einer Runde war Schmid schon Sechster. Doch danach kam er auf der engen Piste nicht am deutschen Kontrahenten vorbei. «Ich habe es in der letzten Runde noch probiert, aber Überholen ist auf dieser Strecke sehr schwierig», meinte Schmid, der fürs Finale Fünfter hätte werden sollen. «Ausserdem waren im hinteren Bereich der Strecke die ganze Zeit die gelben Flaggen draussen.»
Heute Abend findet um 20.30 Uhr die Schlussfeier statt. Aktuell liegt die Schweiz im Medaillenspiegel auf Rang 13 (von 82 Nationen). Ein grosses Kompliment an alle Schweizer Teilnehmer und Teilnehmerinnen!!!
Für Michaël Burri und Gaëtan Aubry ist mit dem Gewinn der Schweizer Rallye-Meisterschaft ein Traum in Erfüllung gegangen. Gleichzeitig hatte das Duo bei der Rallye du Valais auch sämtliche Schutzengel auf seiner Seite.
Einen ausführlichen Bericht zur Rallye du Valais wird es nächste Woche an gewohnter Stelle (auf motorsport.ch) geben. Hier aber vorab das Wichtigste: Beim letzten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft im Wallis fiel die Titelentscheidung zugunsten von Michaël Burri und Beifahrer Gaëtan Aubry. Das Skoda-Fabia-Duo hatte sich den Titelgewinn aber anders vorgestellt. Statt auf dem Podium landeten die beiden nach einem schweren Unfall in der Botanik. Beide wurden ins Krankenhaus nach Sion gebracht, wo sie am Freitag/Samstag untersucht wurden.
«Es geht uns den Umständen entsprechend gut», meinte Burri am Telefon. «Wir hatten Glück im Unglück. Das Auto ist ein Totalschaden und ich habe ein Schädel-Hirn-Trauma davongetragen. Mein Beifahrer hat einen Bänderriss am Knöchel.» Freude über den ersten SM-Titel ist bei den beiden verständlicherweise noch nicht aufgekommen. Aber weil auch Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux) wenige Minuten zuvor in derselben WP5 abgeflogen ist, war die Titelentscheidung zugunsten von Burri/Aubry gefallen.
Der Sieg bei der Rallye du Valais ging an Vorjahresmeister Jonathan Hirschi und dessen Beifahrerin, die Französin Mélanie Tendille (Citroën C3 Rally2).
Mehr zur Rallye du Valais folgt nächste Woche. Heute heisst es beim letzten Tag der FIA Motorsport Games nochmals: Daumen drücken für die Schweiz!!!
Am dritten Tag der FIA Motorsport Games gab es dank Dexter Müller/Yannick Mettler die erste Medaille für die Schweiz!!! Das GT-Duo sicherte sich in einem spannenden Finish Rang 3.
Besser hätte das Timing nicht sein können! Am 35. Geburtstag von Yannick Mettler holte der Luzerner mit seinem Teamkollegen Dexter Müller die erste Medaille bei den FIA Motorsport Games für die Schweiz. Endlich – ist man geneigt zu sagen, nachdem es in Rom und Marseille bei den ersten beiden Ausgaben nicht ganz geklappt hatte! «Diesen Geburtstag werde ich nie vergessen», meinte Mettler nach dem Rennen, das ihm alles abverlangt hatte. «Ich bin im zweiten Stint lange hinter dem Audi von Litauen hergefahren, ehe ich diesen überholen konnte.» Nach dem erfolgreichen Überholmanöver bliess Mettler Attacke auf den Audi der Spanier – und konnte diesen im letzten Umlauf noch von Platz 3 verdrängen. «Ich freue mich sehr, dass es diesmal geklappt hat», meinte Müller, der mit Mettler schon vor zwei Jahren in Le Castellet gefahren ist und dort Fünfter wurde. «Yannick hat einen super Job gemacht. Es war einfach nur stark, wie er den Spanier noch kassiert hat.» Nach dem Rennen gab es für das Geburtstagskind noch einen Kuchen – und zwar dorthin, wo man ihn eigentlich nicht haben will: ins Gesicht…
Weniger erfreulich lief der Tag für die Schweizer Kart-Pilotin Chiara Bättig. Die junge Zürcherin startete von der Pole-Position (ihrer ersten auf internationalem Niveau) und verteidigte Platz 2 nach einer Slowphase mit etwas zu harten Bandagen. Jedenfalls sah es die Rennleitung so und disqualifizierte Bättig vom ersten Rennlauf. Im zweiten Durchgang (wieder von der Pole-Position gestartet) fiel Bättig wegen eines Motorenproblems in der ersten Runde einige Plätze zurück, erholte sich aber wieder und belegte am Ende Rang 5. «Mit einer anderen Vergasereinstellung konnte ich das Problem abwenden», meinte Bättig. «Aber um noch weiter nach vorne zu kommen, war der Reifendruck schliesslich zu hoch.»
Beim Esports-Wettbewerb war für Julian Ammann (GT3) im Halbfinale Endstation. Von Startplatz 9 ins Rennen gegangen verlor der St. Galler beim Boxenstopp zu viel Zeit. Die anschliessende Aufholjagd hätte ihn eventuell noch in die Top 10 gebracht, doch nach 75 Prozent der Renndistanz wurde das Rennen mit der Roten Flagge abgebrochen, weil zwei Simulatoren ausgestiegen waren… Der zweite Simracer, Jimmy Antunes (Formel 4), stiess bis ins Finale vor, stand dort in der ersten Startreihe und kämpfte bis zwei Runden vor Schluss um den Sieg, als es zur Kollision kam.
Erneut viel Geduld brauchte Thomas Schmid. Der mehrfache Schweizer Simracing-Meister musste bis 14 Uhr warten, ehe die Autocross-Strecke von den grössten Wassermassen befreit war. Doch auch ohne Pfützen war die Strecke schwer befahrbar. Im ersten Rennen startete Schmid wie eine Rakete, lag aber leider nur kurz in Führung und beendete das Rennen nach einem Dreher als Siebter mit einem gebrochenen Querlenker. Im zweiten Heat musste er aufgrund einer defekten Lenkung aufgeben. Lauf 3 (und das Finale) finden erst morgen früh statt.
Für Christophe Hurni (Ferrari Challenge) war es «ein guter Tag». Im ersten Qualilauf wurde er Dritter, im zweiten Vierter. Daraus resultierte in der provisorischen Startaufstellung Rang 4. «Ein Platz in der zweiten Startreihe ist okay für mich», sagt Hurni, «vor allem, wenn man bedenkt, welche Fahrer vor mir liegen.» Für den Neuenburger gilt es morgen ernst. Das Rennen der Ferrari Challenge findet um 13.45 Uhr statt.
Ein besseres Gefühl hatte heute der Schweizer Drifter Karim Jahan. «Ich habe zwar ein paar Fehler gemacht», meinte der Genfer mit iranischen Wurzeln, «dafür hatten wir das mit den Reifen heute besser im Griff.» Eine endgültige Platzierung lag zum Zeitpunkt dieses Berichts noch nicht vor. Ein Teammitglied verriet: «Wir liegen irgendwo zwischen Platz 16 und 20.»
Nicht mehr im Einsatz stand das Slalom-Duo Tamara Schöpfer und Jannis Jeremias. Die beiden Interswiss-Piloten hatten sich nach Platz 25 im gestrigen Quali nicht für die Knock-out-Runde qualifiziert. «Nur wer unter die Top 16 kam, durfte heute nochmals antreten», hiess es von Seiten der FIA.
Auch der zweite Tag der FIA Motorsport Games war für die Schweizer Delegation mehr oder weniger sehr erfolgreich. Besonders freut uns natürlich die Pole-Position von Chiara Bättig bei den Kart-Junioren.
Chiara Bättig hat bei den FIA Motorsport Games in der Disziplin Kart Junior alle in den Schatten gestellt. Die Schweizer Kart-Meisterin war schon in jedem freien Training mit den Plätzen 4, 1, 9 und 8 in die Top 10 vorgestossen. Im Qualifying war sie danach die Schnellste und distanzierte in ihrer Gruppe den Zweitplatzierten um eine Zehntelsekunde. Gegenüber der ersten Gruppe war Bättig sogar 0,4 Sekunden schneller. Damit startet Bättig morgen Samstag um 10.35 Uhr zu ihrem ersten Vorlauf aus der Pole-Position. Ihr zweites Rennen bestreitet die junge Zürcherin um 12.30 Uhr.
Auch in der Disziplin Esports haben beide Schweizer Simracer ihre heutige Hürde erfolgreich genommen. Julian Ammann (GT3) belegte im Viertelfinale Platz 6 und steht damit morgen Samstag im Halbfinale. Jimmy Antunes (Formel 4) sicherte sich Rang 4. Auch das hat locker zur Halbfinal-Qualifikation gereicht.
Auch das GT-Duo Yannick Mettler/Dexter Müller hat heute bereits sein Qualifying absolviert. Beide Fahrer standen für je 15 Minuten im Einsatz. Der Schnitt der beiden schnellsten Runden (P8 und P3) ergab am Ende Startplatz 7. «Das ist nicht ganz, was wir erwartet haben», meinte Müller, «aber grundsätzlich lief es nicht schlecht.» Für Mettler/Müller geht es morgen um 11.05 Uhr mit einem einstündigen Quali-Rennen weiter. Das Hauptrennen startet dann um 16.30 Uhr, vorausgesetzt der Zeitplan kann eingehalten werden…
Viel Geduld brauchte heute auch Thomas Schmid auf dem Circuit Aspar. Doch das Warten hat sich ausbezahlt. Der Ostschweizer, der in der Disziplin Autocross an den Start geht, qualifizierte sich nach zwei Läufen als Vierter. «Es war sehr eng», meinte Schmid. «Aber die Ausgangslage ist gut. Überholen wird auf dieser Strecke nämlich nicht einfach sein.»
Für die beiden Slalom-Vertreter verlief der erste Tag nicht ganz nach Wunsch. Das mixed Duo Tamara Schöpfer und Jannis Jeremias hat sich aber dennoch souverän für die Top 32 qualifiziert. «Meine Zeit im Quali war eigentlich gut», sagt Schöpfer. «Leider habe ich beim Anbremsen der Zielzone noch die eine oder andere Pylone erwischt…»
Für Christophe Hurni (Ferrari Challenge) standen heute Freitag «nur» zwei freie Trainings auf dem Programm. Der Neuenburger wird sein Quali morgen bestreiten. Mit dem dritten Platz im «free practice» war er und seine Mannschaft aber vorerst sehr zufrieden.
Auch für den Schweizer Drifter Karim Jahan ging es noch nicht um die Wurst. Für den Genfer standen am Freitag freies Sessions auf dem Programm. «Wir haben noch etwas Arbeit vor uns», meint Jahan. «Die Strecke frisst enorm Reifen. Wir haben allein heute 14 Stück verbraucht. In der Regel brauchen wir die Hälfte.»
Der erste Tag der FIA Motorsport Games verlief aus Schweizer Sicht sehr erfolgreich. Beide Simracer schufen sich für die Rennen von morgen eine sehr gute Ausgangslage.
Gastern Abend (Bilder siehe Link) wurden die dritten FIA Motorsport Games 2024 in Valencia offiziell eröffnet. Für einige Schweizer Fahrer ging es bereits heute richtig los. Am meisten gefordert waren die beiden Esports-Vertreter Julian Ammann (GT3) und Jimmy Antunes (Formel 4). Ammann hat sich in einem einstündigen Training auf dem virtuellen Circuit Ricardo Tormo von Anfang an gut zurecht gefunden. «Ich hatte die meiste Zeit viel Sprit an Bord», meinte der 18-jährige aus Schmerikon im Kanton St. Gallen, der am Ende die fünftschnellste Zeit in seiner Gruppe fuhr. «Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Tag. Jetzt bin ich gespannt, in welche Gruppe ich fürs morgige Rennen komme.» Insgesamt sind 57 Simracer in Ammanns Kategorie am Start. Im Viertelfinale, das am Freitagmorgen ausgetragen wird, muss Ammann in die Top 10 fahren, um eine Runde weiter zu kommen.
Auch Jimmy Antunes liess nichts anbrennen. Der Fribourger war am Nachmittag im Einsatz. Der 30-jährige Profi-Simracer fährt in der Kategorie Formel 4 und sicherte sich auf der virtuellen Strecke von Spa-Francorchamps im Training Rang 3. Im Quali verbesserte er sich um eine weitere Position, sodass er morgen aus der ersten Startreihe in seiner Gruppe losfährt. «Es lief gut», meinte Antunes, «aber ich denke, die Pole-Position wäre möglich gewesen.» Um weiterzukommen, muss auch er im morgigen Rennen die Top 10 erreichen.
Für die restlichen Fahrer und Fahrerinnen aus dem Schweizer Team standen heute hauptsächlich Briefings und Streckenerkundungen auf dem Programm. Ihre Einsätze folgen morgen – auf dem Circuit Ricardo Tormo (GT, Ferrari Challenge, Auto-Slalom, Drift) oder auf dem Aspar Circuit (Karting, Autocross).
Eine Hiobsbotschaft gab es am ersten Tag für die Schweizer Delegation. Senior-Kart-Pilot Tiziano Kuznini musste die Reise nach Valencia wegen einer Magendarminfektion absagen. Das Team Schweiz grüsst den 15-jährigen Schweizer Kart-Meister und wünscht ihm auf diesem Weg gute Besserung!
Heute Abend findet in Valencia die Eröffnungsfeier zu den dritten FIA Motorsport Games statt. Am Start ist auch eine Schweizer Delegation mit elf Fahrern respektive Fahrerinnen.
Heute Abend um 19.30 Uhr beginnen in Valencia (E) die FIA Motorsport Games. Bei der Eröffnungsfeier wird auch eine Schweizer Delegation auflaufen. Elf Fahrer und Fahrerinnen haben sich für die dritte Ausgabe vom 23. bis 27. Oktober angemeldet. Neben Ruhm und Ehre geht es natürlich (wie bei Olympischen Spielen) auch um Medaillen. Eine solche zu holen, wäre für die Schweiz nicht nur ein schöner Erfolg, es wäre auch eine Wiedergutmachung. 2022 lag der damalige Schweizer Formel-4-Pilot Dario Cabanelas auf Medaillenkurs, als er im Finale abgeschossen wurde.
Für die Formel 4 hat sich bei der dritten Ausgabe kein Schweizer eingeschrieben. Dafür in anderen Disziplinen. Im Kartsport wird die Schweiz durch zwei vielversprechende Talente vertreten. Da ist zum einen Chiara Bättig (14), die bei den Junioren um Medaillen kämpft. Zum anderen Tiziano Kuznini (15), der bei den Senioren antritt. Beide haben schon mehrfach Meisterschaften gewonnen (zuletzt 2024) und sie gelten nicht nur zur absoluten Kart-Elite der Schweiz, sie sind auch zwei Hoffnungsträger für eine verheissungsvolle Karriere im internationalen Rennsport.
In den Auto-Disziplinen gehen sieben Schweizer respektive Schweizerinnen an den Start. Ein Auto teilen werden sich Yannick Mettler (34) und Dexter Müller (36). Die beiden GT3-Spezialisten werden die Schweiz in Spanien in der Disziplin GT Endurance auf einem Mercedes AMG GT3 vertreten. Mettler/Müller waren bereits vor zwei Jahren in Le Castellet am Start. Dort belegten sie den fünften Schlussrang.
Auch Thomas Schmid (29) war bereits in Le Castellet dabei. Damals allerdings noch als Simracer, wo er es bis ins Halbfinale schaffte. Diesmal tritt der Allrounder aus Jonschwil im Autocross an. Im Vorfeld hat der ehemalige Schweizer Rallye-Junioren-Meister an zwei EM-Läufen teilgenommen.
Als Letzter zum Team Schweiz gestossen ist Karim Jahan (21). Der junge Genfer wird für die Schweiz in Valencia in der Disziplin Drift antreten. Jahan bestritt 2024 die französische Meisterschaft in der Kategorie Elite, der höchsten französischen «Liga».
Der Senior im Team der Schweiz ist der Neuenburger Allrounder Christophe Hurni (61). Der Rundstreckenspezialist, der auch schon an Rallyes teilgenommen hat und seit mehr als 40 Jahren Motorsport betreibt, wird die Schweizer Farben in der Ferrari Challenge vertreten. Dort feierte Hurni 2018 mit dem WM-Titel einen seiner grössten Erfolge.
In der Mixed-Disziplin «Autoslalom» stehen Jannis Jeremias (24) und Tamara Schöpfer (25) am Start. Jeremias wird die Schweiz offiziell als Gewinner der diesjährigen Junioren-Meisterschaft vertreten. Die beiden Interswiss-Piloten werden sich in Valencia das Auto teilen. Alle Teilnehmenden in ihrer Disziplin treten mit identischen Fahrzeugen vom Typ Hyundai Kona an.
Bei den ESports-Wettbewerben hat die Schweiz diesmal gleich zwei heisse Eisen im Feuer. Da ist zum einen Julian Ammann (18), der als Gesamtzweiter der Swiss Simracing Series 2022 die Schweiz auf einem virtuellen Porsche GT3 vertritt. Parallel startet Jimmy Antunes (30) im Formel-4-Wettbewerb. Der Fribourger ist professioneller Simracer und belegte kürzlich beim Esports Weltcup in Saudi-Arabien den siebten Schlussrang.
Auto Sport Schweiz wird Sie über die gängigen Kanäle von Donnerstag bis Sonntag über die FIA Motorsport Games informieren. Weitere Infos gibt es unter www.fiamotorsportgames.com
Ab jetzt heisst es: Daumen drücken!!!
Showdown bei der Rallye International du Valais! Der Schweizer Rallye-Meistertitel 2024 wird zwischen Michaël Burri und Mike Coppens ausgemacht. Die beiden Skoda-Piloten liegen nur einen Punkt auseinander!
Spannender kann ein Finale fast nicht mehr sein. In der Schweizer Rallye-Meisterschaft entscheidet sich am kommenden Freitag/Samstag, wer Schweizer Meister wird. Die Ausgangslage ist denkbar knapp. Das Duo Michaël Burri/Gaëtan Aubry führt mit einem einzigen Punkt Vorsprung auf Mike Coppens/Christophe Roux. Beide Meisterschaftskandidaten sind auf einem Skoda Fabia unterwegs. Und beide haben in diesem Jahr schon zwei Rallyes gewonnen: Burri die Rallye de Bourgogne und die Rallye Mont-Blanc Morzine, Coppens die Rallye du Chablais und die Rally del Ticino. Ausgeglichener könnte es also nicht sein.
Und es gibt auch nicht viel zu rechnen. Liegt Burri vor Coppens, ist Burri Schweizer Meister. Bei Coppens sieht die Situation minimal anders aus. Er ist Schweizer Rallye-Meister, wenn er vor Burri ins Ziel kommt. Diese Regel gilt für Coppens aber nur bis und mit Platz 3. Das heisst: Wird er Dritter und Burri Vierter, ist er Meister. Danach würde jede Konstellation zugunsten von Burri ausgehen. Eine Egalisierung seines bisherigen Streichresultates (das wäre ein vierter Platz; für den gäbe es 23 Punkte), bringt ihn nicht weiter. Coppens würde in diesem Fall auf seinen 135 Zählern, die er heute schon hat, sitzen bleiben. Und Burri müsste dann gar nicht mehr punkten. Er hat jetzt schon 136 Zähler.
Doch wer die beiden kennt, der weiss: Verläuft die Rallye normal, fahren beide auf Sieg. Das mit dem Taktieren ist bei einer Rallye mit 181,98 gewerteten Kilometern so eine Sache. «Es bringt nichts, abzuwarten und auf Mike zu schauen», meint Burri. «Wir müssen schauen, dass wir vor ihm sind. Und das geht nur, wenn man attackiert.» Ähnlich klingt es bei Coppens. Auch er weiss, dass er es in den eigenen Händen respektive Füsse hat. «Dank dem Sieg im Tessin habe ich mich in eine Ausgangslage gebracht, in der ich nicht denken muss, Burri darf höchstens Dritter werden oder so. Wir haben beide dieselbe Chance. Oder sagen wir: Fast dieselbe Chance!»
Für Burri wäre es der erste Titel. Coppens hat 2021 die Schweizer Rallye-Meisterschaft gewonnen. Damals gewann er seine Heimrallye zum ersten Mal – ein gutes Omen? «Die Rallye du Valais ist und bleibt das grosse Highlight im Kalender. Jeder möchte sie gewinnen. Mir ist das 2021 und 2022 gelungen. Vielleicht schaffe ich dieses Jahr ja den Hattrick.»
An Konkurrenz mangelt es jedenfalls nicht. 83 moderne Fahrzeuge stehen am Start – 26 davon sind wie Coppens und Burri mit einem Rally2-Fahrzeug am Start. Darunter auch der Meister der Jahre 2022 und 2023: Jonathan Hirschi mit Beifahrerin Mélanie Tendille auf einem Citroën C3. Auch Jonathan Michellod (mit Stéphane Fellay) lässt sich seine Heimrallye nicht entgehen. Ob der Skoda-Pilot allerdings ganz vorne mitfahren kann? Michellod hat in diesem Jahr erst eine Rallye bestritten: die «Chablais».
Auch Thibault Maret (ebenfalls Skoda) kommt aus einer Pause zurück. Der junge Walliser, der diesmal auf die Navigationskünste von Pauline Denis vertraut, hat aber – im Gegensatz zu Michellod – nur auf die Rally del Ticino verzichtet. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Nicolas Lathion/Marine Maye (Skoda Fabia) und vor allem Ismaël Vuistiner/Florine Kummer (ebenfalls Skoda Fabia) sein. Letzterer bestreitet zum ersten Mal eine Rallye in einem Top-Auto. Wenn er ähnlich performt wie in seinem Renault Clio Rally5, dann kann der schnelle Walliser durchaus die Überraschung schlechthin werden. Nicht vergessen sollte man auch Pascal Perroud. Im Tessin hat er sich im Ex-Hyundai von Burri noch schwer getan. Mal schauen, wie sich der Vorjahresmeister der historischen Klasse VHC diesmal schlägt.
Apropos VHC: Dort stehen 20 Autos am Start – allen voran der aktuelle Leader Eddy Bérard. Mit 133 Punkten geht der BMW-M3-Pilot ins Rennen. Erster Verfolger ist Eddy Tapparel auf seinem Porsche 911 SC (119 Punkte). Aber auch Rückkehrer Florian Gonon (Ford Escort MK1) gehört zu den Top-Favoriten.
Bei den Junioren dürfte Yohan Surroca der klare Favorit sein. Er tritt im Peugeot 208 gegen Jérôme Nanchen (Opel Corsa) an. Der bereits als Meister feststehende Gauthier Hotz steht diesmal nicht am Start, weil er Prüfungen an der Uni hat. Damit steigen auch die Chancen für Philippe Broussoux im Schweizer Rallye-Pokal. Dort liegt der Renault-Clio-Pilot zurzeit noch elf Punkte hinter Hotz jr.
In der Michelin Trophy Alps haben sich 18 Teams eingeschrieben. Der Titel ist dort schon vergeben. Der Franzose Alexandre Bastard (Renault Clio R3C) kann nicht mehr eingeholt werden. In der Michelin Trophy Alps Open ist die Titelvergabe sprichwörtlich noch offen. Dort sind zwölf Teams am Start. Darunter auch die Top 4: Jonathan Scheidegger (42 Punkte), Nicolas Lathion (35) sowie die punktgleichen David Erard und Stefano Mella (je 26).
In der Kategorie VHRS, in der es um gleichmässiges Fahren geht, stehen elf Teams mit historischen und zwei Teams mit modernen Fahrzeugen am Start. Wie bei den «Modernen» sind die beiden in Führung liegenden Teams auch hier nur durch einen Punkt getrennt. Es führt Vorjahres-Champion Laurent Pernet (BMW 225) vor Dominique Udriot (Toyota Celica).
Für Rallye-Fans dürften auch die Startnummern 7 und 31 interessant sein: Mit der #7 geht kein Geringerer als Jos Verstappen ins Rennen. Der Vater von Formel-1-Pilot Max wird von Renaud Jamoul navigiert und sitzt in einem Skoda Fabia RS Rally2. Und auch Altmeister Philippe Roux lässt sich die Chance nicht entgehen, noch einmal bei der «Valais» zu fahren. Der Ex-Skifahrer, der im Dezember 72 wird, hört auf die Kommandos von Bénjamin Bétrisey und pilotiert einen Porsche 911 GT3 in der RGT. Und last but not least: Auch mit der #47 fährt ein Altbekannter – Joël Grand. Der Bergrennfahrer, der dieses Jahr pausieren musste, kehrt zu seinen Wurzeln zurück und fährt bei der RIV einen Renault Clio S1600.
Los geht die 64. Ausgabe der Rallye International du Valais am Freitagmorgen in Anzère um 8.15 Uhr. Insgesamt stehen zwölf Wertungsprüfungen auf dem Programm – sechs am Freitag und sechs am Samstag (ab 8.40 Uhr). Weitere Informationen zur RIV gibt es unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5.–7. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais