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29.08.2022 Oberhallau: Meisel holt Tourenwagen-Krone
Feigenwinter Meisel Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der alte und neue Tourenwagenmeister: Andy Feigenwinter (links) und Reto Meisel © Eichenberger

Die erste Entscheidung in der Schweizer Berg-Meisterschaft ist gefallen: Reto Meisel hat in Oberhallau den Titel bei den Tourenwagen sichergestellt. Der Tagessieg ging knapp an Eric Berguerand.

So knapp war es in diesem Jahr noch nie! Eric Berguerand und Marcel Steiner lieferten sich beim fünften Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Oberhallau vor ca. 15'000 Zuschauern ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die beiden unterboten den bisherigen absoluten Streckenrekord von 1:08,00 Minuten gleich fünfmal. Berguerands beste Zeit im zweiten Lauf wurde allerdings wegen eines Regelverstosses gestrichen. Der Lola FA99 des Wallisers war bei der Nachkontrolle 6,5 Kilogramm unter dem Mindestgewicht. Das setzte Berguerand für den dritten und letzten Lauf nochmals gehörig unter Druck. Doch der Garagist aus Charrat bei Martigny stachelte dies zusätzlich an. 1:08,25 min hätte er fahren müssen. 1:07,70 min zeigten die Stoppuhren nach Berguerands letztem Lauf an. Damit lag er nur 0,14 Sekunden hinter dem neuen Streckenrekord, den er am Morgen aufstellte. Und sicherte sich so seinen vierten Tagessieg 2022 plus die zwei Zusatzpunkte für den Rekord. «Ich hatte das Gefühl, dass das Auto mit mehr Benzin noch besser lag», grinste Berguerand, der am Gurnigel noch einen Punkt für den siebten SM-Titel braucht. «Das Wochenende lief sehr gut. Ich bin sehr zufrieden. Marcel hat mächtig Druck gemacht. Jetzt freue ich mich auf das Finale am Gurnigel. Hoffentlich sind dort die Bedingungen genauso so gut wie in Oberhallau.»

Der geschlagene Steiner trug die knappe Niederlage mit Fassung. Im Vergleich zum Saisonstart hat Steiner mächtig Boden auf Berguerand gutgemacht. «Es läuft immer besser. Aber es reicht halt trotzdem immer noch nicht. Allerdings haben wir noch die eine oder andere Idee. Ausserdem darf man ja auch nicht vergessen, dass wir insgesamt 60 Kilogramm schwerer sind. Vielleicht müssen wir da für 2023 mal an der Karosserie etwas verändern…»

Berguerand Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand war auch in Oberhallau der Schnellste © Cornevaux

Hinter Berguerand und Steiner belegte Robin Faustini Platz 3 in der Tageswertung. In der Addition der beiden schnellsten Rennläufe fehlten dem Aargauer Osella-Fahrer fast vier Sekunden auf Berguerand. «Ich bin mit meiner Leistung zufrieden», sagte Faustini, der damit Platz 3 in der Meisterschaft festigte. «Aber mir fehlt auf dieser Strecke Motorenpower.» Den Viertplatzierten Joël Volluz hatte Faustini dennoch im Griff. «Er ist immer eine gute Referenz für mich, weil er mit identischem Material fährt», meinte Faustini.

Eine starke Leistung zeigte Michel Zemp. Im 2-Liter war er «Best of the Rest». Einen neuen Klassenrekord verpasste der Langnauer knapp. Den hält weiter der Österreicher Christoph Lampert, der diesmal als Gesamtsechster das Nachsehen gegenüber Zemp hatte. Platz 7 ging an Simon Hugentobler im Reynard 97D. Dieses Fahrzeug wird übrigens auch am Gurnigel zu sehen sein. Allerdings in den Händen von Joël Grand. Der Walliser hat in Oberhallau zum letzten Mal in seinem Osella PA21 JRB Platz genommen. Standesgemäss verabschiedete er die blaue Flunder mit einem neuen, um fünf Sekunden verbesserten Klassenrekord und Rang 12 im Scratch.

Im Kampf um den Sieg bei den Zweiliter-Formelrennwagen setzte sich wie schon in Les Rangiers Joël Burgermeister gegen Philip Egli durch. 1,3 Sekunden (in der Addition der beiden schnellsten Läufe) war der Ostschweizer schneller als der Slalom-König aus Glarus. Nicht an die Zeiten der beiden Schnellsten heran kam diesmal Roland Bossy. Trotzdem reichte es dem Jurassier zu Platz 3. Auch weil Christian Balmer im zweiten Durchgang mit seinem Tatuus Formel Master von der Strecke abkam und beim dritten Durchgang nicht mehr starten konnte.

Burgermeister Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Burgermeister gewann bei den Formel-Rennwagen bis 2 Liter © Eichenberger

Bei den Tourenwagen fiel die Entscheidung noch knapper aus als zwischen Berguerand und Steiner. Roger Schnellmann holte sich den ersten Tagessieg 2022 mit nur 0,11 Sekunden vor Reto Meisel auf seinem brachialen Mercedes SLK 340. Dahinter reihte sich Romeo Nüssli auf Rang 3 ein. Meisel reichte der zweite Platz, um sich den Schweizer Bergmeistertitel der Tourenwagen schon vor dem nächsten und letzten Rennen am Gurnigel zu sichern. «Natürlich freue ich mich über diesen Titel», sagte Meisel. «Zum Sieg hat es diesmal trotzt Klassenrekord nicht ganz gereicht. Aber ich wollte auch nicht zu viel riskieren. Schliesslich ging es ja um die Meisterschaft. Und die haben wir nun ein Rennen vor Schluss bereits im Sack.»

In der Interswiss lieferten sich die beiden Porsche-Fahrer Bruno Sawatzki und Frédéric Neff ein weiteres Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit der Bestzeit im dritten Lauf von 1:22,10 min hätte Neff beinahe noch das Ruder herumgerissen. Ein Wimpernschlag von drei Hundertstelsekunden trennten die beiden am Ende. Einer der beiden dürfte am Ende wohl den dritten Gesamtrang bei den Tourenwagen belegen.

Sawatzki Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki war 0,03 Sekunden schneller als Frédéric Neff © Cornevaux

Auch die Lokalmatadoren durften jubeln. Jürg «Sugi» Ochsner aus Oberhallau holte in seinem Opel Kadett den Tagessieg in seiner Kategorie. Er distanzierte Philip Niederberger und Manuel Santonastaso um über zwei Sekunden auf die Plätze 2 und 3. Noch grösser dürfte die Freude ein Dorf weiter in Hallau gewesen sein – über einen zweiten Platz. Nachdem Vanessa Zenklusen im zweiten Trainingslauf die Strohballen touchiert hatte und ihr Subaru Impreza Type R ziemlich beschädigt war, hatte sie das Rennen am Sonntag schon abgeschrieben. Doch zwei andere Fahrer überzeugten sie, den Rennwagen über Nacht wieder fahrbereit zu kriegen und halfen ihr das Wunder wahr werden zu lassen.

Knapp über seinem eigenen Rekord blieb der Wattwiler Hermann Bollhalder im Opel Speedster in der E1-3000. Bei den E1-Zweilitern bezwang Reto Steiner im Ford Escort die Konkurrenz. Noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist der Gewinn des Bergpokals für Martin Bürki. Allerdings müsste am Gurnigel schon sehr vieles für den Slalom-Meister 2022 falsch laufen, dass ihn Stephan Burri noch abfangen könnte.

Zenklusen Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Vanessa Zenklusen: Nach Unfall im Training doch noch Rang 2 © Eichenberger

Auch der Ausgang im Renault Classic Cup war knapp. Philipp Krebs setzte sich erst im dritten Lauf an die Spitze und verdrängte den als Meister feststehenden Denis Wolf mit sieben Hundertstelsekunden Vorsprung auf Rang 2. Rang 3 ging in dieser Kategorie an Michael Schläpfer. Glück im Unglück hatte Jürg Brunner. Der Hemberger überschlug sich im ersten Durchgang schon nach zwei Kurven, blieb aber unverletzt.

Im Deutschen KW Berg-Cup geht der Tagessieg an den Favoriten Holger Hovemann in seinem «Dicken», wie der Spitzname seines Opel Kadett C lautet. Auf Rang 2 und 3 der Gesamtwertung über alle Kategorien folgten Mario Minichberger und Erwin Buck.

Mehr über das Bergrennen in Oberhallau erfahren Sie unter www.bergrennen-oberhallau.ch

Und so geht es weiter:
10./11. September, Gurnigel

Wolf Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
RCC-Meister Denis Wolf wurde in Oberhallau Zweiter © Eichenberger

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25.08.2022 «Stängeli» für Steiner, Titel für Meisel?
Steiner anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner könnte in Oberhallau zum 10. Mal gewinnen © Kaufmann

Beim Bergrennen in Oberhallau am kommenden Wochenende (27./28. August) geht es nicht nur um pure Rennaction. Auch eine mögliche Zukunft des (Schweizer) Motorsports soll vorgestellt werden.

Am kommenden Wochenende steigt in Oberhallau der fünfte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft. Spannung ist garantiert. Nach der Gala-Vorstellung von Marcel Steiner in Les Rangiers darf man gespannt sein, ob der Berner im Schaffhausischen zu einem ähnlichen Exploit fähig sein wird. Oder ob Eric Berguerand, der wie üblich auf das Rennen im Jura verzichtete, unbeeindruckt zum nächsten Tagessieg fährt.

«Ich bin selber gespannt», sagt Steiner. «In Les Rangiers lief es sehr gut. Aber ob das reicht, um Eric in Bedrängnis zu bringen, kann ich nicht abschätzen. Wir werden es auf jeden Fall versuchen. Schliesslich könnte ich in Oberhallau meinen zehnten Tagessieg verbuchen. Und so ein ‹Stängeli› wäre schon noch eine coole Sache!»

Hält das Wetter, dürfte es auf der drei Kilometer langen Strecke wohl auch einen neuen Streckenrekord geben. Die Bestmarke wurde bei der vorletzten Austragung 2019 von Berguerand in 1:08,00 min (= 158,82 km/h) aufgestellt. Bei den Tourenwagen ist Ronnie Bratschi Rekordhalter. Die 1:14,56 min stammen ebenfalls von 2019. Ob diese Marke geknackt wird? Eine neue Bestzeit ist für Meisel in Oberhallau das eine, der vorzeitige Titelgewinn das andere. Dem Fahrer des Mercedes SLK 340 reicht ein zehner Platz in der E1, um zum zweiten Mal nach 2016 Tourenwagen-Meister zu werden.

ROCHEBERRA MEISEL 1 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Meisel kann schon in Oberhallau den Titel holen © Cornevaux

Los geht es am Samstagmorgen um 7.30 Uhr (bis ca. 17.35 Uhr) mit den ersten Trainingsläufen. Die Rennaction am Sonntag startete ebenfalls ab 7.30 Uhr. Geplant sind drei Rennläufe. Die zwei schnellsten Zeiten werden addiert. Insgesamt haben sich 250 FahrerInnen angemeldet, inklusive die TeilnehmerInnen des KW Berg-Cups. Das bedeutet volles Haus in Oberhallau!

Der Eintritt kostet am Samstag 20 Franken (15.- im Vorverkauf) und am Sonntag 30 Franken (25.- im Vorverkauf). Das Kombi-Billett ist für 40 Franken erhältlich (35.-). Kinder unter 16 Jahren sind gratis.

Im Rahmen des Bergrennens findet auch eine Premiere in Sachen E-Fuel statt. Eine Gruppe von Unternehmern, Wissenschaftlern und Motorsportfreunden, angeführt von der Horag Racing AG, die in den vergangenen Jahren an Verfahren experimentierten, wie Verbrennungsmotoren umweltfreundlicher genutzt werden können, stellt in Oberhallau seinen synthetischen Treibstoff vor. «Wir wollen zeigen, dass selbst Rennwagen mit seriennahen Motoren und ohne Umbau problemlos mit diesem ökologischen Treibstoff gefahren werden können», sagt Horag-Gründer Markus Hotz.

Damit die Zuschauer einen Eindruck dieser neuen Technologie bekommen, wird es am Samstag und Sonntag Demofahrten geben. Pilotiert werden die Test-Fahrzeuge von den bekannten Le Mans-Siegern Marcel Fässler und Neel Jani sowie von Horag-Geschäftsführer Benjamin Hotz. Für Interessierte gibt es vor Ort im Horag-Rennzelt an der Dorfstrasse weitere Informationen. Neben Markus Hotz sind auch anderer involvierte Parteien wie Motorenbauer Mario Illien oder autobau-Gründer Fredy Lienhard vor Ort (siehe auch Artikel aus Sonntagsblick im Anhang).

Weitere Informationen zum Bergrennen in Oberhallau gibt es auf der Internetseite www.bergrennen-oberhallau.ch

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Absolvieren Demofahrten mit E-Fuel: Benjamin Hotz (l.) und Neel Jani (r.) mit Initiator Markus Hotz (Mitte) © David Hotz

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24.08.2022 autobau SKM 2022: 5. Lauf Wohlen (CHE) / Melde dich jetzt an!

Die fünfte Veranstaltung der autobau SKM findet am 07./08. Oktober 2022 in Wohlen (CHE) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Nennschluss für den fünften Lauf ist am Samstag 01.10.2022 um 24.00 Uhr.

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2022 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

Flyer22 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

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24.08.2022 autobau SKM 2022: 5. Lauf Wohlen (CHE) / Melde dich jetzt an!

Die fünfte Veranstaltung der autobau SKM findet am 07./08. Oktober 2022 in Wohlen (CHE) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Nennschluss für den fünften Lauf ist am Samstag 01.10.2022 um 24.00 Uhr.

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2022 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

Flyer22 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

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24.08.2022 Keine einfache Zeit für Schweizer Speerspitzen
Boschung Saucy Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ralph Boschung (links) und Grégoire Saucy würden gerne wieder so jubeln

Ralph Boschung und Grégoire Saucy sind die Schweizer Speerspitzen im internationalen Formelsport. Beide Karrieren sind nach einem Top-Saisonstart ins Stocken geraten – aus unterschiedlichen Gründen.

Ralph Boschung fährt seit 2017 in der Formel 2. Saison für Saison war der Walliser damit beschäftigt, Sponsorengelder zu beschaffen. Immer wieder verpasste er Rennen, musste pausieren und wieder von vorne beginnen. 2021 war dann das erste Jahr in der Karriere von Boschung, in dem er sich endlich aufs Fahren konzentrieren konnte und sich nicht ständig um die Finanzen kümmern musste. Und siehe da: Plötzlich stimmten auch die Ergebnisse. Am Ende der Saison stand Boschung sogar zwei Mal auf dem Podium. Alles war für 2022 perfekt angerichtet. Und die Saison fing auch vielversprechend an – mit zwei vierten Plätzen in Bahrain und einem dritten Platz in Imola. Doch dann kam alles anders…

«Ich habe den Podestplatz in Imola noch mit meinen Sponsoren gefeiert», sagt Boschung, «als ich plötzlich Schmerzen im Nacken verspürte. Das passiert hin und wieder. Deshalb machte ich mir zuerst keine Gedanken. Doch die Schmerzen wurden sehr schnell schlimmer. Und am Tag danach war es nicht mehr auszuhalten.» Boschung musste für das Rennen in Spanien Forfait geben. Weil die Ärzte nichts Aussergewöhnliches feststellten, nahm er das nächste Rennen in Monaco mit Schmerzmitteln in Angriff. Doch schon im Training musste der Westschweizer den Stecker ziehen. «Die Schmerzen waren zu gross. Ein Start wäre zu gefährlich gewesen.»

Boschung wandte sich nach einem Tipp von Rupert Manwaring, dem Physiotherapeuten von Ferrari-F1-Pilot Carlos Sainz jr., an einen Spezialisten in Monaco. Dieser diagnostizierte bei Boschung ein Facettensyndrom, eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. «Bei mir sind die obersten Wirbel, also C1 und C2, betroffen», präzisiert Boschung.

Die letzten vier Rennen musste der bald 25-Jährige aus Monthey pausieren. Inzwischen fühlt er sich wieder besser. «Die Lebensqualität ist zurück und ich konnte zuletzt auch wieder wie gewohnt trainieren», sagt Boschung. Am kommenden Wochenende will der Formel-2-Routinier in Spa-Francorchamps sein Comeback geben. Danach stehen Zandvoort und Monza auf dem Programm.

Boschung Ralph 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ralph Boschung kehrt in Spa ins Formel-2-Cockpit zurück

Spa, Zandvoort und Monza – das sind auch für Grégoire Saucy richtungsweisende Rennen. Der 22-Jährige aus Bassecourt im Kanton Jura bestreitet in diesem Jahr seine erste Saison in der FIA Formel 3. Auch er erwischte einen bemerkenswerten Einstand. In Bahrain beim ersten Rennen in dieser Saison stand der Fahrer aus dem Team ART als Dritter auf Anhieb auf dem Podest. Und auch in Imola beim zweiten Rennen lag Saucy auf Podestkurs, als er kurz vor Schluss Platz 3 durch eine Kollision verlor.

Danach blieb Saucy drei Rennen hintereinander punktelos. Erst beim letzten Aufeinandertreffen in Ungarn konnte er mit Rang 7 wieder in die Top 10 vorpreschen. «Auf eine Runde bin ich sehr stark», sagt Saucy. «Aber ich muss noch lernen, dass ich den Rhythmus auch über die Distanz durchhalte.»

Eine weitere Herausforderung für Saucy ist der enorme Konkurrenzkampf in der Formel 3. Der Jurassier sagt, die Meisterschaft 2022 sei besonders hart umkämpft. «In Ungarn war ich im Qualifying Fünfter – mit einem Rückstand von zwei Zehntelsekunden auf die Pole-Position. Zwei Zehntelsekunden mehr und ich wäre irgendwo im Mittelfeld gelandet…»

Saucy hofft, dass er in den restlichen drei Rennen nochmals das eine oder andere Ausrufezeichen setzen kann. «Ich will in den restlichen Rennen in die Top 10 fahren. Und auch am Ende der Saison soll mein Name im Gesamtklassement dort aufleuchten.»

Wie es 2023 weitergeht, ist in beiden Fällen noch offen. Bei Boschung hängt alles an seiner Gesundheit. Bei Saucy sind die letzten drei Rennen wegweisend. Wer weiss: Vielleicht treffen sich die beiden 2023 in der Formel 2 wieder!

Saucy Gregoire 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grégoire Saucy stand 2022 schon einmal auf dem Formel-3-Podest

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23.08.2022 Porsche Sports Cup Suisse: Aeberhard neuer Leader
Juerg Aeberhard Dijon 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Aeberhard war in Dijon nicht zu bremsen © Porsche

Pole-Position, eine schnellste Rennrunde und zwei Laufsiege: Jürg Aeberhard ist der grosse Gewinner des vierten Rennwochenendes des Porsche Sports Cup Suisse (PSCS).

Für Jürg Aeberhard hätten die Rennen des GT3 Cup auf dem 3,722 Kilometer langen Circuit de Dijon-Prenois (F) kaum besser laufen können. Im Qualifying stellte er auf nasser Fahrbahn sein Talent als Regenfahrer unter Beweis und sicherte sich mit 0,741 Sekunden Vorsprung die Bestzeit. Von der Pole-Position setzte er sich im ersten Lauf direkt an die Spitze des 18 Porsche 911 GT3 Cup starken Feldes und fuhr den Sieg nach Hause. Gänzlich unbedrängt war er jedoch nicht: Nur 0,716 Sekunden hinter ihm kreuzte Jasin Ferati die Ziellinie. Der 18-jährige Winterthurer – vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG gefördert – hatte im dritten von 18 Umläufen Gregor Burkard überholt und anschliessend auf nun trockener Strecke in 1:18,677 Minuten die schnellste Rennrunde vorgelegt. Burkard belegte am Ende den dritten Platz knapp vor Alexander Schwarzer.

Auch den zweiten Lauf entschied Aeberhard für sich. In den 17 Runden bis zum Ziel arbeitete er sich einen Vorsprung von fast 15 Sekunden auf Ferati heraus. Als einziger Teilnehmer konnte Aeberhard mit dem rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Modellgeneration 992 fast durchgängig Zeiten unter der 1:20-Minuten-Marke realisieren. Ferati hatte seinen zweiten Startplatz in der ersten Runde an Burkard verloren, sich diese Position aber im siebten Umlauf wieder zurückgeholt. Burkard musste anschliessend auch Ernst Keller ziehen lassen, bevor das Rennen in Runde 10 für ihn beendet war. Hierdurch rückte Schwarzer auf den vierten Rang vor. Hinter ihm im Ziel: Peter Hegglin, Marc Arn und Sébastien Pidoux.

«Das Wochenende verlief perfekt für mich», sagte Aeberhard. «Ich bin 2014 das letzte Mal mit einem Rennauto im Regen gefahren – um so mehr hat mich die deutliche Pole-Position auf nasser Strecke gefreut. Das ganze Wochenende war absolut fehlerfrei. Ich konnte meine Runden abliefern und hatte am Schluss sogar noch Reserven.»

Bei den Cayman GT4 Clubsport-Rennwagen hat Alexandre Mottet seinen Vorsprung in der Klasse 10 für Fahrzeuge mit Manthey-Paket weiter ausgebaut. Bei den 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket hiessen die Sieger der Sprintrennen Andreas Ritzi und Jens Richter. Mit seinem Porsche 911 GT3 Cup gewann Loic Villiger den ersten Lauf der Open GT-Gruppe, der zweite ging an Simon Willner am Steuer eines 911 GT3 R. In den Gleichmässigkeits-Wettbewerben der Porsche Drivers Competition sicherte sich Nicolas Garski einmal mehr einen Doppelerfolg.

PSCS Dijon 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 im ersten Lauf: Aeberhard, Ferati und Burkard © Porsche

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23.08.2022 100 Jahre Klausenrennen – am Wochenende virtuell
Klausenrennen 05 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am Wochenende wird am Klausen gefahren – zumindest virtuell

Am Wochenende jährt sich die erste Austragung des Klausenrennens zum 100. Mal. Eine virtuelle Zeitenjagd an zwei Standorten in der Schweiz erinnert am Samstag, 27. August, an das legendäre Bergrennen.

Das Klausenrennen von 1922 bis 1934 war mit Abstand das bekannteste und schwierigste Bergrennen jener Zeit. Keine andere Bergstrecke faszinierte Zuschauer und Rennfahrer so stark wie die 21,5 km Rennstrecke mit ihren 136 Kurven von Linthal zur Klausenpasshöhe. Von 1922 bis 1934 trafen sich die besten Rennfahrerinnen und Rennfahrer der Welt insgesamt zehn Mal, um sich am Klausenpass zu messen. Mensch und Maschine waren von der Länge der Rennstrecke, der Beschaffenheit der Strasse in grosser Höhe aber auch von den zum Teil schwierigen klimatischen Bedingungen bis aufs Äusserste gefordert.

Am 25. Juli 1993 erlebten die Klausenrennen eine Wiedergeburt. Nach 1998, 2002 und 2006 fand im Jahr 2013 mit der elften Austragung des «Internationalen Klausenrennen» die bisher letzte Veranstaltung statt. Nun kommt es am Samstag, 27. August, zu einem weiteren Revival. Anlässlich des 100-Jährigen Geburtstages findet die virtuelle Auflage auf Schweizer Rennsimulatoren statt. Gefahren wird im Verkehrshaus in Luzern (LU) sowie in Freuler’s Race-Café in Lintal (GL).

Alle 20 qualifizierten Fahrer treten zwischen 14 und 18 Uhr in den zwei offiziellen Rennläufen gegeneinander an. Dabei wird jener Pilot gewinnen, der die endgültig schnellste Zeit auf der bis zu 15 Minuten langen Bergetappe fahren wird. Spannend: Gegenüber der Qualifikation auf Strassenbelag wird im Finale (wie 1922) auf einer Schottervariante gefahren. Für diesen Anlass wurde der gesamte Klausenpass mit über 1000 Arbeitsstunden digital nachgebildet.

Ein Video zur virtuellen Fahrt über die 1237 Höhenmeter von Linthal zur Klausenpasshöhe gibt es unter diesem Link. Weitere Informationen findet man auch unter www.racingfuel-academy.com

Klausenrennen 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
20 Fahrer treten an zwei Standorten gegeneinander an © Eichenberger

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22.08.2022 Levier: Allemann hat den Titel schon im Sack
Super Mini Corbi Allemann Shield Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der neue Meister bei den Super Minis Dan Allemann umrahmt von Matt Corbi (l.) und Shae Shield (r.) © Eichenberger

Beim vorletzten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Levier ist bei den Jüngsten bereits die erste Entscheidung gefallen. Auch in der X30 Challenge Switzerland dürfte der Meister feststehen.

Zwei Fahrer aus dem Team Spirit Racing haben beim vorletzten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Levier für klare Verhältnisse gesorgt. Der Jüngere der beiden, Dan Allemann, hat bei den Super Minis mit den Saisonsiegen 9, 10 und 11 den Sack schon vor dem Finale in Wohlen am 8. Oktober zugemacht. In den Schoss gefallen sind dem Sohn von Spirit-Chef Ken Allemann die Siege allerdings nicht. Allen voran Teamkollege Matt Corbi hat ihn in jedem der drei Läufe gejagt, als gäbe es kein Morgen. Dementsprechend knapp waren die Zieleinläufe. Im ersten Vorlauf trennten die beiden 0,044 Sekunden. Im zweiten Heat waren es 0,045 Sekunden. Und im Finale überquerte Allemann als strahlender Sieger die Ziellinie 0,088 Sekunden vor dem 12-jährigen Corbi aus Bassecourt im Kanton Jura. Auf den vorzeitigen Titelgewinn angesprochen, strahlte Allemann über beide Backen. «Ja, ich bin mächtig stolz auf diesen Titel», so der im November elf Jahre alt werdende Champion. Auf die Frage, ob die Saison ein Spaziergang gewesen sei, schüttelt er heftig den Kopf. «Die Konkurrenz war immer da. Das hat man ja in Levier gesehen.»

Neben Allemann und Corbi haben sich in Levier auch Dario Palazzolo und Shae Shield mit starken Leistungen einen Namen gemacht. Palazzolo wurde in beiden Vorläufen Dritter, bekam im Finale nachträglich aber eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt und fiel von P4 auf Rang 16 zurück. Eine wahre Achterbahn erlebte Shae Shield. Am Samstag noch in einen Unfall verwickelt, sicherte sich der Zürcher Unterländer am Sonntagmorgen seine erste Pole-Position. Diese konnte er allerdings nicht umsetzen. Schon am Vorstart streikte der Motor an seinem Kart. Shield musste das Feld von hinten aufrollen und belohnte sich im Finale mit seinem ersten Podestplatz.

X30 Luongo Streit Boss Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Luca Luongo, Kilian Streit und Kilian Boss (v.l.n.r.) © Eichenberger

Auch Spirit-Fahrer Kilian Streit ist der Titel wohl nicht mehr zu entreissen. Ein Punkt fehlt dem Berner X30-Challenge-Fahrer noch. Den kann er in Wohlen schon mit den Zusatzzählern für die Pole-Position holen. Fakt ist: Streit liess wie Allemann nichts anbrennen und gewann alle drei Rennen. Allerdings musste auch er sich mächtig ins Zeug legen. «Das Finale war hart», sagte Streit unmittelbar danach. «Kilian (Boss) und Luca (Luongo) haben 20 Runden lang Druck gemacht, wie ich ihn selten zuvor erlebt habe.» Ein Weg vorbei an Streit gab es jedoch nicht. «Er hat keinen einzigen Fehler gemacht», lobt ihn Kilian Boss. Vor dem Finale in Wohlen hat nur noch Luca Luongo theoretische Chancen. Spannend wird der Kampf dahinter aber alleweil. Neben Luongo und Boss darf sich auch Alessio Strollo Hoffnungen auf einen Platz auf dem Podium neben Streit machen.

OK Junior Epifanio Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Elia Epifanio führt neu das Klassement bei den Junioren an © Eichenberger

Drei Siege in Levier – das haben auch noch drei andere Fahrer geschafft, womit in der jüngeren Geschichte der Schweizer Kart-Meisterschaft etwas passiert ist, was so noch nie oder schon lange nicht mehr dagewesen ist: Es gab in jeder der fünf Kategorien nur einen Sieger für alle drei Rennen.

Bei den OK Junioren hiess dieser Elia Epifanio. Der 13-Jährige aus Würenlos hat damit auch die Führung in der Meisterschaft übernommen. Mit 257:252 gegenüber Chiara Bättig, die in Levier einmal Zweite und zwei Mal Dritte wurde. Im Finale fuhr die junge Zürcherin rundenlang im Getriebe von Kevin Rabin. Doch trotz mehrfacher Versuche kam die Fahrerin aus dem Team KartBox.ch nicht am Spirit-Fahrer aus Gingins im Kanton Waadt vorbei. Für Wohlen bahnt sich nun ein spannendes Finale an. Hinter den Top 3 belegte Timéo Ruppen in allen drei Rennläufen Platz 4. Eine Schrecksekunde erlebte Michael Pemsing. Der junge Mann vom Genfersee verlor im Finale das linke Hinterrad. Der Zwischenfall blieb – abgesehen vom gestrandeten Pemsing – zum Glück ohne Folgen.

OK Senior Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kaum Zeit zum Verschnaufen hatte auch Patrick Näscher (#521) © Eichenberger

Endgültig zurück im Titelkampf ist auch Patrick Näscher bei den OK Senioren. Der Vorjahresmeister, der bis vor Levier noch keinen Laufsieg verbuchen konnte, war in Frankreich so stark in Form, dass auch der drei Mal Zweitplatzierte Lyon Mathur kein Mittel gegen den Liechtensteiner fand. «Er war an diesem Wochenende einfach einen Tick schneller», meinte Mathur. Näscher fiel mit den drei Siegen und der schnellsten Rennrunde eine grosse Last von den Schultern. «Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass die Reifen funktionierten. Ich hatte zum ersten Mal ab der ersten Runde Grip und konnte angreifen respektiere vorne wegfahren.» Während Mathur die Meisterschaftsführung verteidigte, wenn auch knapp, erlitt der vor Levier ebenfalls in Führung gelegene Jérôme Huber einen herben Rückschlag. Im ersten Vorlauf schied er nach einem Verbremser aus, im zweiten kostete ihn technischer Defekt wichtige Punkte. «Es kommt mir vor wie vor einem Jahr in Wohlen», sagt Huber. «Auch dort ging es um die Meisterschaft und nichts passte zusammen.» Der zweite Ehrenplatz teilten sich in Levier gleich drei Fahrer: Leonardo Cesaretti (Heat 1), Alessio Fagone (Heat 2) und Pascal von Allmen (Finale).

KZ2 Kraft Frigomosca Perner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das KZ2-Podium mit Kraft, Frigomosca und Perner (v.l.n.r.) © Eichenberger

Einen Führungswechsel gab es auch in der Kategorie KZ2. Der bisher Führende bei den Schaltkarts, Sebastian Kraft, musste sich in Levier mit drei zweiten Plätzen zufriedengeben. Der Berner hatte das Nachsehen gegenüber Ethan Frigomosca. Dieser nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich die Pole-Position sowie alle drei Laufsiege. «Es läuft immer besser», sagt der Tessiner. «Ich bin jetzt seit eineinhalb Jahren in diesem Team und mache laufend Fortschritte.» Für Kraft ist noch lange nichts verloren. In der Meisterschaft steht es 232:226 aus Sicht von Frigomosca. «Wir hatten das ganze Wochenende ein paar Probleme mit dem Motor», meinte Kraft. «Trotzdem bin ich für Wohlen zuversichtlich. Ich kenne die Strecke gut.» Hinter Frigomosca und Kraft lieferten sich Evan Vantaggiato, Kevin Wälti und Kai Perner einen erfrischenden Dreikampf, der die ZuschauerInnen für das eher dünn besetzte KZ2-Feld in Levier entschädigte.

Erstmals im Rahmen der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wurde auch ein Lauf zum Swiss Historic Kart Cup ausgetragen. Acht Teilnehmer nahmen am zweiten Lauf (der erste fand im Rahmen der Kappelen Trophy statt) teil. Da es beim SHKC nicht um den reinen Speed geht, sondern vielmehr um gleichmässiges Fahren (gewertet werden die fünf Runden mit der kleinsten Abweichung), spielt das Material keine so entscheidende Rolle. Der Sieg in Levier sicherte sich Thomas Glauser vor Francesco Doria und Ruedi Wunderlin.

Und so geht es mit der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft weiter:
8. Oktober, Wohlen

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf www.motorsport.ch/de/kartsport oder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/SchweizerKartMeisterschaft

Histokarts Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch bei den Histokarts geht es ordentlich zur Sache © Eichenberger

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22.08.2022 Les Rangiers: Steiner in Rekordzeit zum ersten Saisonsieg
Marcel Steiner Les Rangiers 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner gewann in neuer Rekordzeit © Cornevaux

Der vierte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2022 von St. Ursanne nach Les Rangiers ging wie vor drei Jahren an Marcel Steiner. Der Sieg in der EM an Christian Merli. Beide fuhren so schnell wie noch nie!

Marcel Steiner hat sich beim vierten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft zurückgemeldet. In Abwesenheit von Eric Berguerand, der seit seinem Unfall 2007 die Strecke im Jura meidet wie der Teufel das Weihwasser, hat LobArt-Pilot Steiner seinen ersten Saisonsieg verbucht. Für den Berner war es gleichzeitig der erste Triumph in der SM seit exakt drei Jahren. Auch damals gewann der Oberdiessbacher auf der 5,18 Kilometer langen Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers. Seine Bestzeit von vor drei Jahren pulverisierte Steiner um mehr als eine halbe Sekunde. Die 1:44,037 min bedeuten Schweizer Rekord. Noch nie zuvor war ein Eidgenosse so schnell beim Traditionsrennen im Jura.

«Es ist schön, wieder einmal ganz oben zu stehen», sagt Steiner. «Aber so richtig einschiessen konnte ich mich am Samstag nicht. Dafür waren die Bedingungen nicht stabil genug. Umso mehr freue ich mich, dass es am Sonntag dann so gut geklappt hat. Wobei ich finde, dass der erste, langsamere Lauf, mustergültig war. Und der zweite, der schneller war, sich eigentlich gar nicht so gut anfühlte. Wichtig ist, dass wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben. Aber da ist noch mehr Potenzial.»

Reto Meisel Les Rangiers 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Meisel kann schon bald über den Titel jubeln © Cornevaux

Hinter Steiner belegte Robin Faustini Platz 2 in der SM-Wertung. In der Addition der beiden Rennläufe fehlten dem Aargauer Osella-Fahrer 4,4 Sekunden auf Steiner. Der schnellere der beiden Läufe von Faustini war 1,5 Sekunden langsamer als die Rekordfahrt von Steiner. Mit Rang 2 (hinter Steiner) büsste Faustini den zweiten Platz in der SM-Zwischenwertung ein. Noch ist aber nichts verloren. Am Wochenende geht es in Oberhallau mit dem fünften Lauf weiter. Zwei Wochen später folgt das Finale am Gurnigel.

Platz 3 in der SM-Wertung ging an Simon Hugentobler. Der Rückkehrer war mit seinem Reynard 97D, den er hier 2017 letztmals pilotierte, ebenfalls so schnell wie noch nie. Auf seinen Junior, Robin Faustini, fehlten in der Addition beider Läufe 13 Sekunden.

Knapp am Podest vorbei schrammte Michel Zemp. Der Langnauer lag nach dem ersten Durchgang nur drei Zehntelsekunden hinter Hugentobler. Die Steigerung im zweiten Heat reichte aber nicht, um den vor ihm liegenden Reynard noch abzufangen. Aber auch Zemp kann sich mit einer Rekordzeit trösten. Die 1:53,316 min sind neuer Schweizer Rekord bei den Zweiliter-Sportwagen.

Wie schon bei den bisherigen Rennen bot auch Joël Grand wieder eine Top-Leistung. Der Walliser büsste im 380 Kilogramm leichten Osella PA21 JRB mit BMW-Einlitermotor im schnelleren zweiten Lauf nur eine Sekunde auf den Norma-Honda von Zemp ein! Auch er darf sich in seiner Klasse neuer Rekordhalter nennen.

Manuel Santonastaso Les Rangiers 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Manuel Santonastaso gewann in der IS bis 2 Liter © Cornevaux

Bei den Zweiliter-Formelrennwagen ging der Sieg an Joël Burgermeister. Der Thurgauer gewann im Tatuus F4 Evo vor Philipp Egli und Lokalmatador Roland Bossy (Dallara F312-Spiess). Egli lag nach dem ersten Durchgang noch auf Platz 3, verdrängte Bossy im Finale und sicherte sich Platz 2 hauchdünn mit einem Vorsprung von nur eineinhalb Zehntelsekunden.

Ungeschlagen bleibt weiterhin Reto Meisel. Der schnellste Tourenwagenfahrer fuhr mit seinem Mercedes SLK 340 den vierten Gruppe-E1-Rekord in Folge heraus. Die neue Bestmarke im Jura (für Tourenwagen) liegt nun bei 1:55,030 min. Damit war Meisel 1,6 Sekunden schneller als Ronnie Bratschi bei seiner Rekordfahrt 2019. Weil Roger Schnellmann im ersten Durchgang mit einem Antriebsschaden ausrollte, steht Meisel vor seinem zweiten Titelgewinn (nach 2016). Beim nächsten Aufeinandertreffen in Oberhallau reichen dem Aargauer sechs Punkte respektive ein zehner Platz in der E1 zum vorzeitigen Titelgewinn.

Und es gab noch weitere Rekordfahrten: In der Gruppe E1 stanzten Stephan Burri bei den 1600ern, Sébastien Coquoz bei den Zweilitern und Benoit Farine (bis 2,5-Liter) neue Bestzeiten in den jurassischen Asphalt.

Schnellster Interswiss-Fahrer war Frédéric Neff auf seinem Porsche 996 GT2 R. Bei den Fahrzeugen bis 2 Liter setzte sich Manuel Santonastaso im BMW 320si gegen Philip Niederberger im Opel Kadett C knapp durch. In der IS bis 3,5 Liter sicherte Vanessa Zenklusen in ihrem Subaru Impreza den Klassensieg vor Dominik von Rotz im Audi A4 quattro.

Der Sieg im Renault Classic Cup ging an Philipp Krebs. Platz 2 sicherte sich Jürg Brunner vor Michael Schläpfer. Gesamtleader Denis Wolf wurde nach einem Motorenaussetzer lediglich Vierter, hat aber in der Meisterschaft weiterhin die besten Karten in der Hand.

Joel Volluz Les Rangiers 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Volluz war der schnellste Schweizer in der EM © Cornevaux

In der in Les Rangiers parallel ausgetragenen Europameisterschaft war Christian Merli der Chef im Ring. Der Südtiroler legte eine seiner Lieblingsstrecken in einer neuen Rekordzeit von 1:39,201 min zurück, was einem unfassbaren Schnitt von 187,98 km/h entspricht. Die EM-Plätze hinter Merli gingen an den Tschechen Petr Trnka und den Deutschen Alexander Hin. Bester Schweizer im EM-Klassement war Joël Volluz (Osella FA30) als Sechster.

Mehr über das Bergrennen von St.Ursanne nach Les Rangiers erfahren Sie unter www.rangiers.ch

Und so geht es weiter:
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

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18.08.2022 Grossaufgebot in Walzenhausen
Info 01 1800px Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Bergsprint Walzenhausen findet hoch überm Bodensee statt © bergsprint.ch

Am Wochenende findet zum sechsten Mal der historische Bergsprint Walzenhausen statt. Am Start ist viel Rennprominenz – vor allem aus der Ostschweiz. Und das auf zwei, drei oder vier Rädern.

Zum sechsten Mal nach 2007, 2010, 2013, 2016 und 2019 findet an diesem Wochenende der historische Bergsprint von Walzenhausen nach Lachen im Kanton Appenzell Ausserrhoden statt. Der beliebte Anlass hoch über dem Bodensee – mittlerweile auch als «Fahrendes Museum» bekannt – lockt zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer in ihren zwei-, drei- und vierrädrigen Raritäten an. Für das diesjährige Revival haben sich u.a. eingeschrieben: Mario Illien auf seinem Citroën Baujahr 1955, Edi Wyss auf einem Abarth 1000 GT, Peter Sauber auf einem Sauber C1, Markus Hotz auf einem Formel Super V, Fredy Lienhard auf seinem Ferrari 333 SP, Jo Vonlanthen auf einem GRD F2 und Fredy Amweg auf seinem F2-Eigenbau von 1976.

Los geht die Veranstaltung am Samstagmorgen um 8.30 Uhr. Die letzten Motorräder werden ca. um 17 Uhr auf die Strecke gelassen. Auch am Sonntag (21. August) ist von früh morgens bis am späten Nachmittag Action angesagt. Der Einzeleintritt für Erwachsene kostet am Samstag 17 Franken (Sonntag 20 CHF), Jugnedliche (10-18 J.) bezahlen 10 respektive 15 Franken. Kinder unter 10 Jahren sind gratis. Selbstverständlich gibt es auch 2-Tagestickets und Familienrabatte. Nähere Auskunft dazu erhalten Sie auf der Internetseite www.bergsprint.ch

Das 1. Bergrennen Rheineck-Walzenhausen-Lachen wurde im Jahr 1910 durchgeführt. Veranstalter war damals die Sektion St.Gallen-Appenzell des Automobil Club Schweiz (ACS). Bis zu Beginn des 2. Weltkrieges fand das Bergrennen 18 Mal statt. 1947, als die Welt langsam zur Normalität zurückkehrte, wurde auch die hiesige Renntradition mit grosser Begeisterung wieder aufgenommen. Rund 70 Fahrer fuhren vor einer grossen Zuschauermenge um den Sieg. 1954 fuhren die tollkühnen Fahrer zum letzten Mal auf der ursprünglichen Strecke Rheineck-Walzenhausen-Lachen. 1970 wurde das Bergrennen wieder aufgenommen. Auf einer verkürzten Strecke von Walzenhausen nach Lachen. 1986 wurde der Rennbetrieb abermals eingestellt. Seit 2007 findet im 3-Jahres-Takt das Revival statt.

Mario Illien Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mario Illien ist mit seinem Citroën Baujahr 1955 unterwegs

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17.08.2022 Vorschau Kart-SM Levier: Jetzt wird’s richtig spannend!
OK Senior Huber Mathur Naescher Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 bei den Senioren: Huber, Mathur und Näscher © Eichenberger

Die finale Phase der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft steht bevor. Beim vierten Lauf im französischen Levier werden die Weichen für den Showdown in Wohlen am 8. Oktober gestellt.

Es geht ans Eingemachte! Beim vierten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Levier (F) werden die Weichen für das grosse Finale in Wohlen am 8. Oktober gestellt. In zwei Kategorien könnten schon auf dem Circuit de karting de l’Enclos die Entscheidungen fallen.

Bei den Jüngsten, den Super Minis (8 bis 12 Jahre alt), führt Dan Allemann souverän mit 64 Punkten Vorsprung. Kann er dieses Polster auf 75 Zähler ausbauen, kann ihm der Titel beim Finale in Wohlen niemand mehr entreissen. Dass der Sohn von Spirit-Teamchef Ken Allemann den Sack schon am Wochenende zumacht, ist angesichts des bisherigen Saisonverlaufs durchaus denkbar. Von den bisher neun Rennen hat Allemann jr. acht gewonnen! Nur einmal, beim zweiten Vorlauf in Mirecourt, musste sich der Zehnjährige aus Birrhard (AG) mit Platz 2 zufriedengeben. Am Titel hindern können ihn im Grunde genommen nur noch zwei Fahrer (wenn überhaupt): Orlando Rovelli (64 Punkte Rückstand) und Matt Corbi (83). Der Rest des Feldes darf sich unter normalen Umständen eigentlich nur noch Hoffnungen auf einen der Plätze neben Allemann machen.

Super Mini Dan Allemann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dan Allemann kann in Levier schon Meister werden © Eichenberger

Auch in der X30 Challenge Switzerland, dort also, wo mit einheitlichen IAME-Motoren gefahren wird, könnte eine Entscheidung, oder zumindest eine Vorentscheidung fallen. Der dort führende Kilian Streit (ebenfalls Spirit Racing) liegt 51 Punkte vor der Konkurrenz. Ein Top-Wochenende – und der Berner, im Vorjahr Zweiter in der X30, kann es in Wohlen gelassen angehen. Etwas dagegen hat sicher Luca Luongo. Der Sarmenstorfer aus dem Team KartBox.ch hatte zuletzt in 7 Laghi in bestechender Form das Punktemaximum eingefahren. Kann er in Levier an diese Leistung anknüpfen, ist die Titelentscheidung auf alle Fälle vertagt. Nicht abschreiben sollte man auch Michael Sauter. Der Solothurner liegt nur zehn Punkte hinter Luongo und hat in diesem Jahr schon vier Mal mit Top-3-Platzierungen überzeugen können. Hinter den Top 3 lauert eine ganze Armada an starken Fahrern: Kilian Boss, Alessio Strollo, Nicolas Mühlebach, Nicolaj Sabo und Florian Esteve liegen lediglich elf Punkte auseinander.

X30 Challenge Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kann sich Luca Luongo (innen) in der X30 nochmals behaupten? © Eichenberger

Offen bleibt, wenn alles in geordneten Bahnen läuft, die Entscheidung in der Kategorie OK Junior. Dort führt Chiara Bättig mit 199 Punkten vor Elia Epifanio (182) und Kevin Rabin (132). In Sachen Siegen steht es 4:5 aus Sicht von Bättig. Der Zweikampf ist also ausgesprochen ausgeglichen. «Ohne den Nuller im ersten Vorlauf von Franciacorta wäre ich an Chiara dran», sagt Epifanio. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Denn zuletzt in 7 Laghi blieb der Fahrer aus dem Exprit Kart Team mit dem Punktemaximum fehlerlos. Das musste auch Bättig neidlos anerkennen. «Elia war in 7 Laghi einen Tick schneller als ich. Aber es liegen ja noch zwei Rennwochenenden vor uns.» Hinter Rabin machen sich noch weitere Fahrer Hoffnungen auf das «Stockerl». Allen voran Sergio Koch, Ben Ziegler und Calvin Kunz.

OK Junior Chiara Baettig Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Chiara Bättig liegt bei den Junioren in Führung © Eichenberger

Noch knapper als bei den Junioren ist die Ausgangslage bei den Schaltkarts. In der Kategorie KZ2 führt Sebastian Kraft mit 164 Punkten vor Ethan Frigomosca mit 160 Zählern. Dritter ist Evan Vantaggiato (141). Der Fahrer aus dem Karting Team Saeba profitierte zuletzt in 7 Laghi von einer Kollision der beiden vor ihm liegenden Fahrer. Auch der auf Platz 4 liegende Kevin Wälti hat noch lange keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Mit 29 Punkten Rückstand auf Kraft ist für den Birel-Fahrer aus Oberbalm (BE) noch lange nichts verloren. Spannung ist auf jeden Fall angesagt, auch wenn in Levier nur acht Fahrer am Start stehen.

Am meisten Spannung bietet eindeutig die Kategorie OK Senior. Oder anders formuliert: Wo Jérôme Huber fährt, ist es immer eng. Schon im Vorjahr war der 15-Jährige aus Hütten im Kanton Zürich bei den Junioren in einen spannenden Saisonfinale verwickelt. Und auch dieses Jahr wird Huber alle Register ziehen müssen. Punktgleich kommen er und Lyon Mathur nach Levier, wobei Mathur bei den Siegen mit 5:3 vorne liegt. Auf Platz 3 liegt Patrick Näscher. Den Liechtensteiner darf man auf keinen Fall abschreiben. Mit nur 22 Punkten Rückstand ist der in dieser Saison noch sieglose Fahrer aus dem Kartteam Meier immer ein potenzieller Titelkandidat. Ohne die Kollision im ersten Vorlauf von Mirecourt wäre Näscher den beiden Spitzenreitern noch dichter auf den Fersen. «Wir haben bis jetzt noch nicht das perfekte Wochenende gehabt», sagt der Vorjahresmeister. Dass ihm die jungen Wilden einheizen, überrascht den 27-jährigen Routinier nicht. Der Unterschied zum OK Junior sei nicht so gross, meint der Mann aus Nendeln. «Und Lyon hat schon im letzten Jahr bei den Senioren sein Potenzial angedeutet.»

KZ2 Kraft Frigomosca Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Duell Kraft gegen Frigomosca in der KZ2 geht weiter © Eichenberger

Neben den fünf Kategorien gibt es in Levier eine sechste Serie, die zum ersten Mal im Rahmen der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft ausgetragen wird: der Swiss Historic Kart Cup. Acht Teilnehmer haben sich für den zweiten Lauf in der historischen Meisterschaft eingeschrieben (der erste fand im Rahmen der Kappelen Trophy statt). Die Besonderheit des SHKC besteht darin, dass nicht die schnellsten Runden für die Klassierung ausschlaggebend sind, sondern die Gleichmässigkeit über mehrere Runden. Am Start stehen u.a. Adrian Wepfer, einst Junioren-Europameister, sowie Thomas Glauser, der neben unzähligen Rennen 1979 auch die Junioren-Weltmeisterschaft gewann. Die eingesetzten Karts müssen mindestens 20 oder mehr Jahre auf dem Buckel haben.

Zur Strecke: Der Rundkurs in Levier misst 1176 Meter. Zahlreiche Rechtskurven und ein leichtes Gefälle wechseln sich mit kurzen Geraden ab. Eine gute Überholmöglichkeit bietet sich am Ende der Start- und Zielgeraden sowie im Infield (Kurve 3).

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Levier www.savoiechrono.com

Zeitplan
Sonntag, 21. August

08.00-09.05 Uhr, Offizielles Training
09.10-10.01 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.10-11.58 Uhr, Rennen 1
12.00-13.00 Uhr, Mittagspause
13.00-14.48 Uhr, Rennen 2
15.00-17.13 Uhr, Finalläufe
18.15 Uhr, Siegerehrung

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Thomas Glauser tritt im Swiss Historic Kart Cup an © Eichenberger

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17.08.2022 Vorschau Les Rangiers: Steiner oder Faustini?
Marcel Steiner Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner: Nutzt er die Abwesenheit von Berguerand aus? © Hänggi

Am Wochenende steigt mit dem Traditionsrennen St.Ursanne – Les Rangiers der vierte Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft. In Abwesenheit von Eric Berguerand wird es definitiv einen neuen Tagessieger geben.

Bei den ersten drei Rennen zur Schweizer Bergmeisterschaft 2022 hat Eric Berguerand (43) nichts anbrennen lassen. Drei Mal in Folge sicherte sich der Routinier aus dem Wallis den Tagessieg. Zuletzt beim Bergrennen Ayent-Anzère mit einem satten Vorsprung von 5,8 Sekunden! Beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers fehlt Berguerand. Die Strecke, auf der er 2007 so schwer verunfallte, meidet der Walliser seither. Deshalb ist schon vor dem Rennen im Jura klar, dass es nach drei Berguerand-Siegen in Folge zum ersten Mal in diesem Jahr einen neuen Tagessieger geben wird.

Dieser wird aller Voraussicht nach Marcel Steiner oder Robin Faustini heissen. Das Duo lag zuletzt in Anzère auf den Plätzen 2 und 3, wobei Steiner beim letzten Aufeinandertreffen den Osella von Faustini zum ersten Mal in diesem Jahr hinter sich liess. «Es läuft tendenziell immer besser», sagt Steiner, der zuletzt vor elf Jahren im Jura den Tagessieg errang. «Ich hoffe, dass wir auch am Sonntag alles auf die Reihe kriegen. Es wäre schön wieder einmal ganz oben zu stehen.» Zuletzt war das vor drei Jahren der Fall – ebenfalls im Jura. Damals sicherte sich Steiner bei der 76. Ausgabe des Bergrennens St.Ursanne – Les Rangiers die volle Punktzahl für die Schweizer Meisterschaft.

Diese peilt auch Robin Faustini an. Der Aargauer leistet sich im Kampf um Platz 2 in der Berg-SM einen erbitterten Kampf mit Steiner. Zwei Mal war er in diesem Jahr bisher schneller. In Les Rangiers hofft Faustini auf den zweiten Tagessieg nach Oberhallau 2021. «Marcel hat sehr, sehr viel Erfahrung», sagt Faustini. «Und auf der Motorenseite hat er ganz klar einen Vorteil. Ich glaube, ich werde mich in Les Rangiers enorm strecken müssen, wenn ich eine Chance haben will.»

Immer besser in Fahrt kommt Rückkehrer Joël Volluz. Wie Faustini setzt auch der Walliser auf einen Osella FA30. Beim Rennen in Osnabrück vor zwei Wochen fehlten Volluz in der Addition der beiden schnellsten Läufe nur knapp vier Zehntelsekunden auf Faustini. In Les Rangiers wird das aber keine Rolle spielen. Volluz hat sich in der gleichzeitig stattfindenden EM eingeschrieben. Das heisst, dass er im Jura keine SM-Punkte einfahren wird.

Robin Faustini Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Für Robin Faustini wäre es der zweite Sieg nach Oberhallau 2021 © Cornevaux

So wird es also einen spannenden Kampf um Platz 3 geben. Zu den Anwärtern aufs Podium gehören Joël Grand im 1000 cm3 Osella PA21 JRB, Michel Zemp im Norma M20FC sowie Faustinis Vater, Simon Hugentobler, der erstmals in diesem Jahr mit dem Reynard 97D an den Start geht. Grand hat kürzlich im Interview mit Auto Sport Schweiz schon angedeutet, dass ihm die Strecke im Jura vermutlich nicht so entgegenkommt wie zuletzt jene beim Heimrennen in Anzère. «Mir fehlt oben hinaus die Power», sagt Grand. «Aber ein Platz unter den Top 5 ist dennoch das Ziel.»

Einen spannenden Dreikampf wird auch bei den Formelfahrzeugen bis 2000 cm3 erwartet. Neben Philip Egli und Joël Burgermeister könnte auch Rückkehrer Roland Bossy ein Wörtchen um den Klassensieg mitreden. Der Lokalmatador kam in Anzère nach zwölf Jahren Pause zwar nicht ganz an die Zeiten von Egli heran, aber auf Burgermeister in seinem Tatuus F4 fehlten dem 60-jährigen Jurassier nur 0,5 Sekunden.

Anders als bei den Rennwagen könnte die Siegesserie bei den Tourenwagen anhalten. Reto Meisel (51) strebt auf seinem Mercedes 340 SLK nach seinen Siegen in Hemberg, La Roche und Anzère bereits den vierten Saisonsieg «en suite» an. Gefährlich werden kann ihm in Les Rangiers eigentlich nur einer: Roger Schnellmann. Der Schwyzer war auf seinem Mitsubishi Evo 8 vor drei Jahren bei der letzten Ausgabe Zweiter in Les Rangiers – hinter Ronnie Bratschi. «Unter normalen Umständen kann ich gegen Reto aber wahrscheinlich nichts ausrichten», meint Schnellmann. «Natürlich werde ich nichts unversucht lassen. Mein Evo hat ja auch ca. 300 PS mehr als sein Mercedes. Aber er ist halt auch rund 400 Kilogramm schwerer. Und dieses Gewicht musst du zuerst den Berg hochwuchten.»

Einer, der gerne in diesen Tourenwagen-Zweikampf eingreifen würde, wäre Frédéric Neff. Bei seinem Heimrennen will der 49-Jährige aus Moutier seinen Fans (in Abwesenheit des Liechtensteiners Bruno Sawatzki) zeigen, was in seinem 6,3 Liter starken Porsche 996 GT2 R steckt. Doch der Jurassier, der in der hubraumstärksten Interswiss-Klasse antritt, war zuletzt in Anzère sechs Sekunden pro Durchgang langsamer als Meisel.

Roger Schnellmann Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kann er Meisel schlagen? Schnellmann im Mitsubishi Evo 8 © Hänggi

Wie in der Vergangenheit zählt das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers auch dieses Jahr zur FIA Europameisterschaft. 32 Fahrer haben sich für den siebten EM-Lauf eingeschrieben. Favorit auf den Sieg ist EM-Gesamtleader Christian Merli auf seinem Osella FA30. Der Südtiroler hat zuletzt das nicht zur EM zählende Bergrennen in Osnabrück souverän gewonnen und musste sich 2019 in Les Rangiers lediglich Simone Faggioli, der dieses Jahr nicht am Start ist, geschlagen geben. Zu den weiteren Top-Cracks aus dem Ausland zählen Petr Trnka (CZ), Alexander Hin (D) und der Leader bei den Tourenwagen Vasilije Jaksic aus Montenegro. Auch drei Schweizer haben sich im EM-Feld eingeschrieben: Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift), Xavier Vermeille (Norma M20F) und eben Joël Volluz (Osella FA30). Ebenfalls am Start: der Jurassier Michaël Burri. Der mit französischer Lizenz fahrende Rallye-Pilot setzt in der Gruppe 5 (performance factor ˃159) seinen Citroën Saxo VTS ein.

Zur Strecke: Die Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers misst 5,180 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 350 Meter. Die durchschnittliche Steigung 6,8 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Simone Faggioli in 1:39,306 min (= 187,8 km/h). Er stammt aus dem Jahr 2019, dem Jahr der letzten Austragung. Faggioli ist auch Rekordsieger beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers mit neun Gesamtsiegen – vor Fredy Amweg (7), Marcel Tarres (6), Lionel Régal (5) und Jo Siffert (4). Von den aktuell am Start stehenden Schweizer Piloten ist Marcel Steiner mit zwei Siegen (2010 und 2011) der erfolgreichste Teilnehmer.

Die Trainingsläufe finden am Samstag, 20. August, ab 7.00 Uhr (1. Durchgang), ab 10.30 Uhr (2. Durchgang) und 15.30 Uhr (3. Durchgang) statt. Am Sonntag, 21. August, geht es ab 7.00 Uhr mit dem ersten Rennlauf los. Der zweite Heat erfolgt ab 13.00 Uhr. Die Zeiten der beiden Läufe werden addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20.- Franken (oder Euro), am Sonntag 25.- Franken (oder Euro). Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 30.- Franken (oder Euro). Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei.

Mehr über das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers erfahren Sie unter www.rangiers.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2022
11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Christian Merli Archives Merli Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Merli ist Favorit auf dem EM-Sieg © Archiv Merli

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16.08.2022 Ollon-Villars im Zeichen der Scuderia Cegga
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Das historische Bergrennen Ollon-Villars findet zum achten Mal statt

Die Wiederauflage des Bergrennens Ollon-Villars am kommenden Wochenende (20./21. August) steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Rennsportfahrzeuge der Scuderia Cegga.

Am Wochenende findet zum achten Mal die historische Wiederauflage des Bergrennens Ollon-Villars statt. Am Start sind zahlreiche Rennsportwagen (unterteilt in acht Feldern), die die Zuschauer an alte Zeiten erinnern. Eine der besonderen Attraktionen ist der Gulf-Porsche 917R, der von Philippe Siffert pilotiert wird. Sehenswert sind aber auch die Fahrzeuge der Scuderia Cegga. Die Familie Gachnang stellt gleich sieben ihrer ehemaligen Autos in die Startlöcher. Darunter der einzigartige Formel-1-Cegga mit Maserati-Motor.

Auch Motorradfans kommen bei der achten Auflage des ehemaligen Berg-Europameisterschaftslauf voll auf ihre Kosten. Zahlreiche Rennmotorräder und Seitenwagen werden die 8,3 Kilometer lange Strecke zurücklegen. Als Startgast nimmt die italienische Motorradlegende Giacomo Agostino auf einer MV Agusta von 1958 teil.

Start zum ersten Demolauf ist am Samstagmorgen um 9.15 Uhr. Der zweite Durchgang folgt um 13.30 Uhr. Am Sonntag stehen zu denselben Zeiten zwei weitere Demoläufe auf dem Programm. Der Eintritt kostet zehn Franken. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre sind gratis.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.ollon-villars.com

Cegga Ferrari Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Einer der Höhepunkte: Der Cegga-Ferrari 330 Spider © Archiv Cegga

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15.08.2022 Mortara verpasst Titel trotz Sieg
Mortara Vandoorne Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mortara gratuliert Vandoorne zum Titel © Formula E

Edoardo Mortara hat beim Finale der Formel E in Seoul das Blatt nicht mehr wenden können. Trotz eines weiteren Sieges – dem vierten in der abgelaufenen Saison.

Es hat nicht sollen sein! Edoardo Mortara hat den Spiess beim Finale der Formel E im südkoreanischen Seoul nicht mehr umdrehen können. Schon im ersten Rennen schied er nach einem Defekt aus dem Titelrennen aus. Allerdings muss man auch sagen, dass die Ausgangslage mit 41 Punkten Rückstand auf Leader Stoffel Vandoorne alles andere als ideal war.

Im zweiten Rennen am Sonntag hellte sich die Miene des Genfers nochmals auf. Mit seinem vierten Saisonsieg (im 100. Formel-E-Rennen) festigte er den dritten Schlussrang. Zufrieden war der Fahrer aus dem Team Venturi-Mercedes aber nicht. «Es war ein guter Abschluss. Aber um ehrlich zu sein, steckt trotzdem viel Frust in mir. Denn es war über die Saison gesehen mehr möglich gewesen. Bei den Rennen in New York und London waren wir nicht konkurrenzfähig genug und machten auch Fehler. Sonst waren wir überall schnell. Ich habe daher gemischte Gefühle.»

Vier Mal stand Mortara in dieser Saison ganz oben auf dem Podium. Der neue Meister Vandoorne (Mercedes) nur einmal. Doch während der Belgier ein einziges Mal als Elfter nicht punktete, musste Mortara fünf Nuller in Kauf nehmen. «Wir waren im Vergleich mit Stoffel nicht konstant genug. Das hat uns den Titel gekostet!»

Für den zweiten Schweizer in der Formel E, Sébastien Buemi, endete eine enttäuschende Saison symptomatisch – im ersten Lauf war der Waadtländer in eine Massenkollision verwickelt, im zweiten Durchgang musste er sich mit einem neunten Platz zufrieden geben.

Mortara Seoul 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mortara auf dem Weg zu seinem vierten Saisonsieg in Seoul © Formula E

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12.08.2022 OK Les Rangiers bereit für die 77. Ausgabe
PK Develier 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Umfeld der Pressekonferenz in Develier passte perfekt © Eichenberger

Am nächsten Wochenende (20./21. August) findet die 77. Ausgabe des Bergrennens St.Ursanne – Les Rangiers statt. Bei einer Pressekonferenz in Develier stimmte das OK auf den bevorstehenden SM- respektive EM-Lauf ein.

Die Lokalität war perfekt gewählt. Zwischen PS-strotzenden Mustangs, Shelby Cobras und einem Ford GT40 in der Garage St-Christophe in Develier (JU) stellte das OK von St.Ursanne – Les Rangiers heute Freitag die 77. Ausgabe des traditionsreichen Bergrennens vor. Das Rennen, das am nächsten Wochenende (20./21. August) stattfindet, zählt nicht nur zur Schweizer Berg-Meisterschaft, es ist gleichzeitig der einzige Lauf des europäischen Berg-Championats auf Schweizer Boden.

Zwei Jahre musste das OK warten (Stichwort Covid), ehe man die 77. Ausgabe austragen kann. Der letzte Lauf, 2019, ist schon eine halbe Ewigkeit her. Präsident Jean-Claude Salomon war deshalb die Vorfreude anzusehen. Auch wenn es für Veranstalter wie Les Rangiers in der heutigen Zeit ein Kraftakt ist, ein Rennen wie dieses finanziell zu stemmen. «Wir haben ein Budget von 400'000 Franken», sagt Salomon, wovon ein Grossteil von Sponsoren stammt. «Wenn ich uns mit einem Bergrennen in Spanien vergleiche, so stammt deren Budget zu 50'000 Franken von Sponsoren. Der Rest wird durch Fördergelder finanziert...»

Bei der Sponsorensuche müssen Salomon & Co. inzwischen über die Grenzen des Juras hinausgehen. Einen Treffer landete man für die diesjährige Ausgabe mit Reifenhersteller Bridgestone. Auch andere, «Jura-fremde» Unterstützer seien ins Boot eingestiegen, meint Salomon.

Die Finanzen sind das eine, das Personal das andere. Ohne diese beiden Faktoren sind Bergrennen wie Les Rangiers nicht durchführbar. «Wir haben 120 Streckenkommissare im Einsatz», erzählt Salomon. «Ohne sie würde sich kein Rad drehen!» Und auch wenn es nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist, haben die Organisatoren im Jura den ehrenamtlichen Helfern einen Zustupf versprochen. «Weil die Spritpreise so stark angestiegen sind, zahlen wir jedem Streckenkommissar 20 Franken zusätzlich.»

Zum Sportlichen: Den Sieg in der FIA Berg-EM machen am Sonntag in einer Woche 32 Fahrer untereinander aus. Für den vierten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft haben sich 142 FahrerInnen gemeldet. «Wir hatten schon Jahre mit mehr Fahrern», sagt Renndirektor Roland Piquerez. «Aber ich denke, wir haben dennoch ein sehr schönes Feld zusammengekriegt.»

Weitere Informationen rund um das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers gibt bei Auto Sport Schweiz im Verlauf der nächsten Woche.

PK Develier 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Organisationskomitee ist parat für die 77. Ausgabe © Eichenberger

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12.08.2022 Joël Grand: «Ich will Platz 4 verteidigen!»
Joel Grand 01 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand in seinem Osella PA21 JRB © Eichenberger

Joël Grand ist eine der ganz grossen Überraschungen der Schweizer Berg-Meisterschaft 2022. Der Walliser liegt hinter den «Big 3» bei Halbzeit auf dem vierten Zwischenrang.

Klein, aber fein! So könnte man den Osella PA21 JRB von Joël Grand wohl am treffendsten bezeichnen. Das ca. 220 PS starke BMW-Motorrad-Triebwerk vom Typ S 1000 RR im Heck des italienischen Sportwagens hat gerade mal 999 cm3. Doch diese Power gepaart mit dem 380 Kilogramm leichten Chassis hat es in sich. Grand ist bei Halbzeit der Schweizer Berg-Meisterschaft mit dem Leichtgewicht auf Vierter in der Gesamtwertung. Nur die «Big 3» Eric Berguerand, Robin Faustini und Marcel Steiner liegen vor dem 35-Jährigen aus Chalais (VS).

Wie kommt es, dass du mit diesem vergleichsweise unscheinbaren Auto so weit vorne liegst?
Joël Grand:
Wir haben viel gearbeitet – am Chassis, aber auch am Motor. Trotzdem bin auch ich überrascht, wie gut es läuft. Ich habe damit gerechnet, dass wir schneller sind als mit dem Formel Master. Aber dass uns ein solcher Sprung gelingt, das hätte ich nicht erwartet.

Du hast das Auto vom dreifachen Berg-Europameister Christian Merli abgekauft. Ist es deshalb so schnell?
(Lacht.) Es stimmt, dass ich das Auto von Christian übernommen habe. Aber ich fahre nicht mit seinem Set-Up. Ich glaube vielmehr, dass ich in kurzer Zeit sehr schnell lerne.

Der Osella PA21 leistet laut Werksangaben 205 PS bei 14’000/min. Du hast inzwischen sicher etwas nachgeholfen, oder?
Ja, wir liegen etwa bei 225 PS. Mehr geht nicht mehr. Andernfalls müsste man mehr Gewicht draufpacken. Und das macht keinen Sinn.

Bei deiner Leistung muss man sich fragen, wie lange dauert es noch, bis du dir ein stärker motorisiertes Auto zulegst?
Das ist eine Frage der Finanzen. Und da gibt es klare Limiten. Natürlich sehe ich mich um für 2023. Vielleicht finde ich ein Auto auf Leihbasis. Dann würde ich meinen Osella am Ende der Saison verkaufen. Wenn nicht, behalte ich ihn und fahre nochmals eine Saison damit. Vieles steht und fällt mit meinen Sponsoren. Ohne die könnte ich diesen Sport gar nicht erst auf diesem Level ausüben.

Wie schauen deine weiteren Saisonziele aus? Ist ein Platz auf dem Gesamtpodium in Les Rangiers denkbar? Immerhin fehlt dort einer der Top 3, nämlich Eric Berguerand.
Ich denke, das ist nicht möglich. Zwar fehlt Eric. Aber mit Marcel Steiner, Robin Faustini und Joël Volluz sind die Top 3 vergeben. Mein Ziel ist es, in die Top 5 zu kommen und den vierten Gesamtrang zu verteidigen. Einfach wird das nicht. Les Rangiers und Oberhallau sind schnelle Strecken mit teilweise langen Geraden. Das ist nicht unbedingt die Stärke meines 1000-cm3-Osella.

Dein Mentor Roland Bossy ist in Anzère nach zwölf Jahren Pause auch wieder mitgefahren. Ist das für dich Ansporn zu noch besseren Leistungen?
Roland ist eine grosse Hilfe. Ohne ihn wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Er gibt mir wertvolle Tipps und ist ein ganz wichtiger Bestandteil meines Teams mit seiner technischen Erfahrung. Dass er wieder fährt, freut mich. Und ist für uns beide sicher ein zusätzlicher Anreiz.

Joel Grand 04 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand beim Saisonauftakt in Hemberg © Eichenberger

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11.08.2022 autobau SKM 2022: 4. Lauf Levier (FRA) / Sichere dir deinen Platz!

Der Nennschluss für den vierten Lauf zur autobau Schweizer Kart Meisterschaft rückt immer näher!

Nutze die Zeit bis zum Nennschluss am kommenden Sonntag, 14.08.2022 um 24:00 Uhr um dir deinen Platz zu sichern!

Die Veranstaltung findet am 20./21.08.2022 in Levier (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

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10.08.2022 Datum für «Siegerehrung Automobil» steht fest
Pokale Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die «Siegerehrung Automobil» findet am 16. Dezember statt © Eichenberger

Wegen Corona konnte 2020 sowie 2021 keine «Siegerehrung Automobil» durchgeführt werden. Dieses Jahr soll das wieder anders sein. Der Termin für die grösste Ehrung im Schweizer Automobilrennsport steht fest!

Die letzte Siegerehrung im Schweizer Automobilrennsport fand im November 2019 statt. Damals ahnte noch niemand, dass uns die Corona-Pandemie und all ihre Massnahmen einen fetten Strich durch die Rechnung machen würde. 2020 fielen (fast) sämtliche Rennen ins Wasser. Eine Siegerehrung war obsolet. Und auch 2021 musste eine Meisterfeier trotz teilweise ausgetragener Meisterschaften aus hinlänglich bekannten Gründen abgesagt werden.

2022 nimmt endlich (und hoffentlich auch weiterhin) alles wieder seinen gewohnten Lauf. Und so findet dieses Jahr auch wieder eine «Siegerehrung Automobil» statt. Und zwar am Freitag, 16. Dezember 2022, im Bellevue Palace Bern.

Die persönlichen Einladungen dazu werden ab ca. Anfang November verschickt.

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Die Meister von 2019 bei der vorerst letzten Ehrung © Eichenberger

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10.08.2022 Kann Mortara den Spiess noch umdrehen?
Edoardo Mortara 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edoardo Mortara: Hält er am Ende die «1» in den Händen? © Formula E

Die Formel E bestreitet am Wochenende ihr Finale im südkoreanischen Seoul. Für Edoardo Mortara geht es dabei um alles oder nichts. Der Genfer kann (mit Glück) noch Weltmeister werden.

41 Punkte Rückstand – das ist die Hypothek für den Genfer Edoardo Mortara vor dem Saisonfinale der Formel E an diesem Wochenende im südkoreanischen Seoul. Will er den Spiess noch umdrehen, muss der gegenwärtig Drittplatzierte auf Pech des Führenden Stoffel Vandoorne setzen (185 Punkte). Denn schafft es dieser, im ersten Rennen am Samstag vor seinen Verfolger Mitch Evans (149), Mortara (144) und Jean-Eric Vergne (128) ins Ziel zu kommen, ist der Belgier unabhängig von den Ergebnissen seiner noch verbliebenen Rivalen automatisch Meister.

Das will Mortara verhindern. «Ich habe mir keinen konkreten Plan zurechtgelegt, wie ich das Ruder nochmals herumreissen kann. Aber ich versuche einfach, mein Bestes zu geben. Danach schauen wir, was passiert.»

Falls Vandoorne und Mercedes im ersten Finallauf einen Nuller einfahren, würden die Chancen für Mortara auf einen Schlag wieder besser stehen. Seinen Rückstand von 41 Punkten könnte der 35-Jährige dann mit einem Sieg (25) und den Zusatzpunkten für Pole-Position (3) und schnellste Rennrunde (1) auf – im besten Fall – zwölf Zähler eindampfen. Das würde ihn für das zweite Rennen am Sonntag in eine weitaus bessere Ausgangslage bringen.

Falls Mortara nicht mehr zum Gegenangriff übergehen kann, wäre es die Konstanz, die 2022 den Ausschlag gegeben hat. «In dieser Beziehung waren Stoffel und Mercedes besser als wir», sagt Mortara. Zwar hat Vandoorne bisher nur ein Rennen gewonnen, Mortara deren drei. Doch der ehemalige McLaren-F1-Pilot hat bis auf ein Rennen immer gepunktet. «Edo» ist in vier Rennen leer ausgegangen. Besonders schmerzvoll waren die mickrige Punkteausbeute in New York und die Plätze 18 und 13 zuletzt in London. «Aber so ist halt eine Meisterschaft. Man holt den Titel nur, wenn man konstant Punkte holt.»

Kein Wort um den Titel kann diesmal Sébastien Buemi mitreden. Der zweite Westschweizer im Feld liegt abgeschlagen auf dem 14. Zwischenrang. Das beste Ergebnis für Buemi war ein fünfter Platz beim Rennen in New York.

Edoardo Mortara 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mortara gewann in diesem Jahr bereits drei Rennen © Formula E

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09.08.2022 Anmeldeschluss FIA Motorsport Games rückt näher
FIA Motorsport Games 2022 Plakat Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die FIA Motorsport Games 2022 finden vom 26.-30. Oktober statt

Ende Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wer aus Schweizer Sicht Interesse hat, daran teilzunehmen, kann sich noch bis 15. August bei Auto Sport Schweiz melden.

Vom 26.-30. Oktober 2022 finden in Le Castellet und Umgebung die FIA Motorsport Games statt. Auch die Schweiz soll bei diesen Spielen eine Mannschaft stellen. Auto Sport Schweiz als verantwortliche «Autorité Sportive Nationale» wurde damit beauftragt und hat deshalb den Aufruf gestartet, dass sich Interessierte bis 15. August beim Verband (info@motorsport,ch oder Tel. 031 979 11 11) melden können. Dieser «Anmeldeschluss» rückt nun näher. Und aus diesem Grund wollen wir darauf aufmerksam machen, in welchen Disziplinen wir noch keine Interessierten haben:

  • Rallye4
  • Rallye Historique
  • Auto Slalom (2 Piloten mixed notwendig)
  • Cross Car jr.
  • Cross Car sr.
  • GT (2 Piloten notwendig, 1x Silber, 1x Bronze)
  • GT Sprint
  • Karting Endurance (4 Piloten mixed notwendig)
  • Karting Slalom (2 Piloten mixed notwendig)
  • Karting Sprint sr.

Die genauen Anforderungen für die oben genannten Kategorien in Bezug auf Alter, Lizenz, Kosten etc. sind unter diesem Link und der News vom 8. Juli 2022 abrufbar.

In der Kategorie «Endurance» (LMP3) müssen drei Fahrer gemeldet werden. Hier ist uns erst das Interesse eines Fahrers bekannt.

In allen anderen Kategorien haben sich (bis jetzt) mindestens ein Fahrer oder eine Fahrerin gemeldet.

Weitere Infos finden Sie unter www.fiamotorsportgames.com

FIA Motorsport Games 2022 Delegation Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wer vertritt die Schweiz in Südfrankreich?

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08.08.2022 «Drop-in-Demofahrten» mit Jani und Fässler in Oberhallau
Horag Hotz Drop in Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Endurance-Prototypen, die in Oberhallau zum Einsatz kommen © Horag AG

Beim Bergrennen in Oberhallau am 27./28. August wird im Rahmenprogramm eine mögliche Zukunft des Rennsports vorgestellt. Zum Einsatz kommt ein «Drop-in-Brennstoff». Am Lenkrad der beiden Endurance-Prototypen sitzen die Le-Mans-Sieger Neel Jani und Marcel Fässler.

Besser spät als nie. Am 27./28. August werden beim Bergrennen in Oberhallau (SH) die schon vor einem Jahr angekündigten Demofahrten mit synthetischem Brennstoff nachgeholt. Gefahren werden die Endurance-Prototypen von den Le-Mans-Siegern Neel Jani und Marcel Fässler. Zur Verfügung steht ein so genannter «Drop-in-Brennstoff», der weitgehend aus erneuerbaren, biogenen Stoffen hergestellt wurde und ohne technischen Aufwand in herkömmlichen Fahrzeugen, also auch Rennautos, verwendet werden kann.

Das 2020 lancierte und privat finanzierte e-Fuel-Projekt wird von renommierten Wissenschaftlern und Automobil-Experten begleitet. Nebst der EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) und dem Institut for Mobility der Universität St. Gallen (Prof. Dr. Andreas Herrmann) wirken auch Mario Illien (Ilmor Engineering), Fredy Lienhard (Unternehmer und Gründer der autobau Erlebniswelt) und Markus Hotz (Gründer Horag Hotz Racing AG) tatkräftig mit.

«Wir wollen im Rahmen des Bergrennens in Oberhallau glaubhaft aufzeigen, welche Möglichkeiten diese erneuerbaren Brennstoffe bieten», sagt Markus Hotz.

Geplant sind die Demofahrten an beiden Tagen, also Samstag (Trainingstag) und Sonntag (Renntag). Laut Präsident Sascha Schlatter sollen die LMP-Renner von Jani und Fässler voraussichtlich drei Mal pro Tag (jeweils nach den normalen Rennfeldern) zum Einsatz kommen.

Mehr über das Bergrennen in Oberhallau erfahren Sie im Internet unter www.bergrennen-oberhallau.ch

Jani Faessler Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sind für die Demofahrten vorgesehen: Neel Jani und Marcel Fässler

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08.08.2022 Weekend-Report 14/2022
Marciello Nuerburgring 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello ist unter den GT3-Piloten im Moment die Nummer 1 © ADAC

Der Tessiner Raffaele Marciello, vor Wochenfrist Sieger des 24-Stunden-Rennens von Spa, war auch an diesem Wochenende der Schweizer Top-Pilot schlechthin.

Raffaele Marciello ist in Top-Form! Der 27 Jahre alte Tessiner zählt seit längerer Zeit zu den schnellsten GT3-Fahrern der Welt. Nachdem Marciello vor Wochenfrist bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps ganz oben auf dem Podium gestanden hatte, war er auch an diesem Wochenende beim ADAC GT Masters eine Klasse für sich. Im ersten Lauf am Samstag landetet Marciello mit Serien-Rückkehrer Maro Engel einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Im zweiten Durchgang überquerte Marciello nach einer Penaltylap als Zweiter die Ziellinie. Damit ist Marciello nicht nur alleiniger Führender im Gesamtklassement, der in Zürich geborene Mercedes-Werksfahrer ist auch Halbzeitmeister im GT Masters.

«Wir können sehr zufrieden sein mit diesem Wochenende», sagt Marciello. «Das Auto lief sehr gut und wir haben viele Punkte geholt. Die Strafe in der Box war ein wenig seltsam, es kommt eben darauf an, wie man Dinge interpretiert. Aber es ist wie es ist und mein Ziel bleibt die Meisterschaft im ADAC GT Masters.»

Für die beiden anderen Schweizer verlief das Nürburgring-Wochenende weniger erfreulich. Patric Niederhauser (Audi R8 LMS) fiel nach Platz 4 am Samstag im zweiten Rennen am Sonntag aus den Top 10 heraus (12.). Der amtierende Meister Ricardo Feller musste sich mit den Plätzen 12 und 17 zufrieden geben. Der beste Emil-Frey-Lamborghini landete am Sonntag auf Rang 6.

Zwei Podestplätze gab es für Schweizer Piloten auch in Übersee. Beim IMSA-Lauf in Road America belegten Louis Delétraz und Fabio Scherer die Plätze 2 respektive 3 in der LMP2. Die Freude über den zweiten Platz hielt sich bei Delétraz allerdings in Grenzen. Der Genfer verlor die Führung im Endspurt, weil er Benzin sparen musste…

Platz 2 gab es auch für Eric Berguerand beim Bergrennen in Osnabrück. Der Walliser war als bester Schweizer gegen Tagessieger Christian Merli jedoch chancenlos. In der Addition der beiden schnellsten Läufe fehlten dem Schweizer Meisterschaftsleader 2,8 Sekunden auf den inzwischen vierfachen Osnabrück-Sieger Merli. Knapp am Podest vorbei schrammte Marcel Steiner. Als zweitschnellster Sportwagenfahrer fehlten dem Berner im Ziel zwei Zehntelsekunden auf den Franzosen Sébastien Petit. Für Robin Faustini endete das Rennen in Norddeutschland auf Rang 6 – knapp vor Osella-Markenkollege Joël Volluz. Für einen Schweizer Klassensieg sorgte Joël Burgermeister im Tatuus-Abarth F4 evo. Als einziger Tourenwagenpilot aus der Schweiz kam der Rupperswiler Kyrill Graf im BMW M3 GTR in seiner Klasse auf den fünften Rang.

Berguerand anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand belegte in Osnabrück Rang 2 © Kaufmann (Bild aus Anzère)

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05.08.2022 autobau SKM 2022: 4. Lauf Levier (FRA) / Melde dich jetzt an!

Der vierte Lauf zur autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon bald statt.

Die Veranstaltung findet am 20./21.08.2022 in Levier (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Nennschluss für den vierten Lauf ist am Sonntag, 14.08.2022 um 24.00 Uhr

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

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04.08.2022 Was macht eigentlich Robin Furrer?
Robin Furrer 2013 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2013 wird Robin Furrer Champion bei den Super Minis © Archiv Furrer

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 3: Was macht eigentlich Robin Furrer?

Robin Furrer ist 20 Jahre alt und für diese Rubrik eigentlich viel zu jung. Doch sein Werdegang ist aussergewöhnlich und bewundernswert. Furrer entdeckt im zarten Alter von sieben Jahren den Kartsport. Zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder dreht er auf der Kartbahn in Bonaduz die ersten Runden. 2009 fährt der Blondschopf die ersten Rennen in der Vega Trofeo. Seinen ersten Sieg feiert er am ersten Rennwochenende.

Auch in der Schweizer Kart-Meisterschaft mischt Furrer auf Anhieb vorne mit. 2012 und 2013 sichert er sich den Titel bei den Super Minis. 2014 wird er Vize-Meister. Alles deutet auf eine erfolgreiche Karriere hin. Doch dann macht Furrer Schluss. «Ich hatte schon 2014 keinen Spass mehr», sagt er aus heutiger Sicht. «Ich merkte, dass man im Motorsport von vielen Faktoren abhängig ist. Und das verleidete mir.»

Ein Ersatz ist schnell gefunden. Furrer wechselt von vier auf zwei Räder und fängt an, Fahrradrennen zu bestreiten. «Das Fahrrad hat mich schon zu Kartzeiten begleitet. Anfangs allerdings nur als Trainingsmittel», erzählt Robin.

Furrer Robin Action Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zweite Karriere: Robin Furrer als Radrennfahrer © VC Mendrisio

Dass der Radsport weniger von der Technik, dafür mehr von körperlichem und mentalem Befinden abhängig ist, reizt Furrer. Ausserdem hilft es, dass Robins Vater ehemaliger Radprofi ist. Vaters Warnung, dass er im Radsport die ersten zwei Jahre unten durch muss, nimmt Furrer jr. in Kauf. Ab der dritten Saison feiert er die ersten Erfolge. Furrer wird Gesamtzweiter in der Schweizermeisterschaft und in die Nationalmannschaft der U17 berufen.

Heute ist junge Mann aus Hurden (SZ) in der Elitemannschaft der U23 des VC Mendrisio. Die nächsten zwei Jahre, so der Abgänger der United School of Sports in Zürich, seien für den weiteren Verlauf seiner Karriere sehr entscheidend. Rund 24 Stunden pro Woche sitzt er auf dem Rennrad. Parallel arbeitet er halbtags als Buchhalter. Das Ziel ist klar: «Ich will Profi werden und eines Tages an einer grossen Rundfahrt wie der Tour de France oder dem Giro d’Italia teilnehmen.»

Den Ausstieg aus dem Kartsport bereut er nicht. «Manchmal frage ich mich, wo ich heute wäre, hätte ich weitergemacht. Vor allem, wenn ich an ehemalige Konkurrenten von mir denke, wie beispielsweise Ricardo Feller. Aber für mich stimmt es so. Und wenn ich mal einen schlechten Tag auf dem Rad habe, dann weiss ich haargenau, woran es gelegen hat – an mir. Das war im Kart nicht immer so einfach zu beurteilen.»

Auf die Frage, ob die Erfahrungen im Kart für Radrennen hilfreich sein können, meint Furrer: «Das habe ich mir noch gar nie so richtig überlegt. Aber ich glaube, es gibt schon Parallelen. Zum Beispiel bei der Kurventechnik. Und wenn’s bergab geht, habe ich auch vom Kartsport her auch ein gutes Gefühl für den Speed.»

Robin Furrer Portraet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Robin Furrer heute vor seinen Kart-Pokalen © Eichenberger

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03.08.2022 Bürki alleiniger Spitzenreiter im Bergpokal
Buerki Martin Roche 2022 Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki führt den Bergpokal 2022 an © Hänggi

Martin Bürki führt bei Halbzeit im Schweizer Bergpokal. Bleibt er bis zum Saisonende vorne, würde er diese Meisterschaft zum vierten Mal nach 2014, 2015 und 2018 gewinnen.

Als Subwertung in der Schweizer Bergmeisterschaft bietet der Schweizer Bergpokal Fahrern mit hubraumschwächeren Fahrzeugen (Tourenwagen bis 2 Liter, Rennwagen bis 1,6 Liter) eine ideale Plattform, um sich auszuzeichnen. In Anzère, beim dritten Lauf zur diesjährigen Meisterschaft, feierte nicht nur die Schweizer Berg-Meisterschaft, sondern auch der Bergpokal Halbzeit.

Alleiniger Führender ist nach drei Läufen Slalom-Serienmeister Martin Bürki. Der VW-Polo-Kutscher hat als einziger Fahrer noch eine reine Weste. Auf Platz 2 folgt Denis Wolf. Der Renault-Classic-Cup-Pilot vom Thunersee lag bis vor Anzère mit Bürki gleichauf. Beim Rennen im Wallis unterlag er Markenkollege Philip Krebs knapp um 0,8 Sekunden und kassierte dafür als Zweiter seiner Klasse nur 15 statt wie in den vorherigen Rennen 20 Punkte.

Denis Wolf Roche 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hinter Bürki liegt Denis Wolf (Renault Clio) auf Platz 2 © Cornevaux

Dritter im Bergpokal ist bei Halbzeit Reto Steiner auf seinem Ford Escort. Der Schwyzer aus der Nähe von Hoch-Ybrig hat zehn Punkte Rückstand auf Bürki und ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch mit zweiten Plätzen in seiner Klasse im Bergpokal vorne mitmischen kann – zumindest eine Zeit lang.

Auf die Dauer, sprich bis zum Finale am Gurnigel (10./11. September), wird es Steiner schwer haben, sich auf Rang 3 behaupten zu können. Hinter ihm liegen mit Sébastien Coquoz und Jürg Ochsner zwei Fahrer, die bisher zwei Mal voll gepunktet haben. Und weil am Ende nur die besten vier (von sechs) Ergebnissen gewertet werden, dürften Coquoz und Ochsner, sofern sie auf vier Rennen kommen und in diesen auch die volle Punktzahl holen, an Steiner vorbeiziehen.

Gespannt darf man auch sein, wie weit es Philip Krebs im Bergpokal noch nach vorne schafft. Der Meister von 2019 (2020 und 2021 gab es wegen Corona keinen Bergpokal) weiss, wie man diese Subwertung gewinnt. Doch Krebs liegt momentan mit 35 Punkten nur auf Rang 7. In La Roche fehlte er. Das heisst: ein Streichresultat hat der Berner bereits. Und beim Auftakt in Hemberg musste er sich hinter Wolf mit Rang 2 (und 15 Punkten) begnügen.

Für Spannung ist also gesorgt. Auch in der zweiten Saisonhälfte.

Die bisherigen Meister des Schweizer Berg-Pokals
2014 Martin Bürki, VW Polo
2015 Martin Bürki, VW Polo
2016 Danny Krieg, Audi A4
2017 Giuliano Piccinato, Honda Integra Type R
2018 Martin Bürki, VW Polo
2019 Philip Krebs, Renault Clio
2020 –
2021 –

Reto Steiner Hemberg 2022 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Steiner (Ford Escort) ist gegenwärtig Dritter im Bergpokal © Eichenberger

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01.08.2022 Marciello beendet Schweizer Durststrecke in Spa
Marciello Spa 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Geschafft! Nach 536 Runden kreuzt Marciello als Sieger die Ziellinie

Das vergangene Weekend stand ganz im Zeichen der 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Dort gab es den ersten Schweizer Sieg seit Fässler/Delétraz vor 15 Jahren.

15 Jahre lang musste wir Schweizer auf den nächsten (den vierten) Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps warten. Am Wochenende war es wieder so weit: Raffaele Marciello und seine beiden Teamkollegen, der Franzose Jules Gounon und der Spanier Daniel Juncadella, gewannen für Mercedes die 74. Auflage des Langstreckenklassikers in den Ardennen.

Den Ausschlag zugunsten der Mannschaft rund um den Tessiner Mercedes-Werkspiloten gab eine fehlerfreie Fahrt und eine perfekte Boxenstoppstrategie. Mit 31 Sekunden Vorsprung auf den zweitbesten Mercedes überquerte Marciello nach 536 absolvierten Runden die Ziellinie als Sieger.

«Wir wissen, wie hart es ist, dieses Rennen zu gewinnen, denn viele Jahre hat es nicht geklappt und heute hatten wir endlich Erfolg», meinte Marciello. «Für mich war es ein verhältnismässig ruhiges Rennen, mal schwerer, mal einfacher. Wir hatten sehr viel Glück während des ganzen Rennens mit dem Auto, den Reifen, dem Verkehr und den Streckenbedingungen. Aber das gehört auch dazu!»

Freude herrschte auch in einem anderen Schweizer Lager. Rahel Frey, die Dänin Michelle Gattin, die Belgierin Sarah Bovy und die für dieses Rennen dazu gestossene Französin Doriane Pin liessen im Gold Cup alle 14 Klassengegner hinter sich und sicherten sich souverän den Sieg – und das mit nur fünf Runden Rückstand auf Marciello & Co.

Einen weiteren Podestplatz errang auch der Zuger Philip Ellis auf einem Mercedes-AMG als Zweiter in der Klasse Pro-Am. Pech hatte Alain Valente. Der Berner Schied am Steuer eines weiteres Mercedes am Sonntagmorgen als Führender im Silber Cup aus. Ebenfalls vorne lag der Porsche mit Niki Leutwiler. Doch ein Ausrutscher durchs Kiesbett und ein Radverlust nach einem Boxenstopp warf Leutwiler auf Klassenrang 5 zurück.

Ebenfalls auf dem Podest: Emil Frey Racing. Für die Safenwiler endete ein schwieriges Rennen mit einem verdienten Podium im Silber Cup.

Unter Wert geschlagen wurden die drei Audi-Werksfahrer. Ricardo Feller (Platz 12), Nico Müller (17.) und Patric Niederhauser (19., mit Privatfahrer Lucas Légeret) hatten das Glück diesmal nicht auf ihrer Seite.

Für Porsche-Pilot Julien Apothéloz war schon nach drei Rennstunden Schluss. Seine Markenkollegen Mauro Calamia und Dominik Fischli kamen auf den Positionen 25 und 29 ins Ziel.

Frey Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grossartiger Triumph: Rahel Frey gewann die Kategorie Gold Cup

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29.07.2022 Klarstellung in Sachen «Race against time»
TCS Lignieres Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das TCS Centre Lignières oberhalb des Neuenburgersees © TCS

Auf dem TCS Centre Lignières soll am 3./4. September eine lizenzfreie Veranstaltung stattfinden. Um allfällige Diskussionen im Keim zu ersticken, möchte Auto Sport Schweiz ein paar Punkte im Vorfeld klarstellen.

Am 3./4. September findet offenbar eine lizenzfreie Veranstaltung unter dem Motto «Race against time» auf der Strecke des TCS Centre Lignières statt. Um Diskussionen vorzugreifen, möchte Auto Sport Schweiz in diesem Zusammenhang gewisse Punkte klarstellen.

Wir als Verband bedauern, dass der TCS, notabene ein Gesellschafter von Auto Sport Schweiz, solchen Veranstaltungen Vorschub leistet und möchten vor diesem Hintergrund sicherstellen, dass jeder an diesem Event teilnehmenden Person klar ist, dass diese Veranstaltung nicht im Rahmen der Regularien der FIA bzw. Auto Sport Schweiz stattfindet und allfällige Versicherungen, welche Auto Sport Schweiz für Fahrer und Offizielle abgeschlossen hat, nicht gelten.

Wie in einem Schreiben vom 20. Juli 2022 an den TCS festgehalten, würde es Auto Sport Schweiz begrüssen, wenn sich auch der TCS als Gesellschafter von Auto Sport Schweiz resp. seine Abteilung «Training & Events» bei Veranstaltungen in den verschiedenen TCS-Zentren an die gültigen sicherheitsrelevanten Reglemente bzw. diesen äquivalenten Bestimmungen halten würde. Gerade der TCS als offizieller Mobility-Partner der FIA für die Schweiz müsste doch ein spezielles Augenmerk auf diese Punkte legen.

Erhebliche Zweifel an dieser lizenzfreien Veranstaltung liegen insbesondere im Bereich der Personensicherheit vor, schreibt doch der Auto Sport Schweiz unbekannte Veranstalter Helme mit «irgendeiner» Norm vor, was impliziert, dass man auch mit Bike, Motorrad oder anderen Helmen an der Veranstaltung teilnehmen kann. Weiter sind bei den Gurten Vorschriften (3-Punkt-Gurte als Mindestanforderungen über alle Klassen) vorliegend, wobei doch 3-Punkte-Gurten einzig im LOCalen Sport in strassenzugelassenen Fahrzeugen vorgesehen sind. Flammenabweisende Unterwäsche inkl. Schuhe werden für alle Kategorien als fakultativ bezeichnet. Weiter sollen «Technische Kommissare» (Auto Sport Schweiz delegiert keinen TK an diesen Anlass) die Sicherheit der Fahrzeuge und Kamerabefestigungen prüfen.

Zudem sollen im Rahmen dieses Events auch Fahrzeuge des Typs «Legends Cars» eingesetzt werden. Diese Fahrzeuge wurden anlässlich einer Vorabklärung von Auto Sport Schweiz bezüglich Insassenschutz durch die DTC Dynamic Test Center AG in Vauffelin als sehr risikobehaftet eingestuft und sollten aus sicherheitsrelevanten Aspekten im aktuellen Zustand nicht zu Rennveranstaltungen (Slalom, Zeitfahren, Bergrennen, Rundstreckenrennen, etc.) zugelassen werden (siehe Anhang).

Lizenzierte Offizielle (Rennleiter, Sportkommissare, Technische Kommissare, Streckenkommissare etc.), welche eine Veranstaltung (wie diese), die sicherheitstechnisch bedenklich ist, unterstützen, müssen mit entsprechenden disziplinarischen Konsequenzen rechnen.

Streckenkommissare, die an diesem Wochenende gerne ihrer Leidenschaft nachgehen möchten, empfiehlt Auto Sport Schweiz die gleichzeitig stattfindende Arosa ClassicCar (1.-4. September 2022). Diese Veranstaltung ist im Kalender von Auto Sport Schweiz eingetragen und freut sich regelmässig über zusätzliche Helfer. Interessierte können sich bei uns melden. Wir stellen gerne den Kontakt zum Veranstalter in Arosa her.

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26.07.2022 24h Spa: 15 Schweizer am Start
Mueller Rossi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller geht mit Valentino Rossi und Frédéric Vervisch an den Start

Die Schweizer Chancen auf den ersten Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa (seit Fässler/Delétraz 2007) stehen gut. In der Pro-Klasse sind mindestens vier Team mit Schweizer Beteiligung siegfähig.

Am kommenden Wochenende findet die 74. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps statt. 66 Fahrzeuge sind gemeldet. Damit wird die diesjährige Ausgabe als das Rennen mit dem zweitgrössten GT-Starterfeld in Geschichte eingehen. Ein grösseres Starterfeld gab es nur 2019, als eine Rekordzahl von 72 Autos an den Start ging.

Unter den 66 teilnehmenden Teams gibt es auch dieses Jahr wieder zahlreiche Schweizer Fahrer und Fahrerinnen. Besonders viel Aufmerksamkeit wird dabei der WRT-Audi mit der #46 bekommen. Diesen teilt sich Nico Müller mit Motorradlegende Valentino Rossi und Lokalmatador Frédéric Vervisch. Gute Siegchancen hat auch Ricardo Feller im Audi mit der #66. Der DTM-Laufsieger geht mit Markus Winkelhock und Dennis Marschall an den Start. Gleich zwei Schweizer (Lucas Légeret und Patric Niederhauser) plus der Deutsche Christopher Mies wechseln sich im Sainteloc-Audi ab. Ein weiteres heisses Eisen auf den Gesamtsieg ist Raffaele Marciello. Zusammen mit Jules Gounon (F) und Daniel Juncadella (E) bildet der Mercedes-Werkspilot aus dem Tessin ein besonders schlagkräftiges Trio. Ebenfalls mit Schweizer Lizenz am Start: der Deutsche Marvin Kirchhöfer. Der ehemalige GP2-Pilot fährt als «Luzerner» einen McLaren 720S GT3 in der Pro-Klasse mit der #38.

Hier alle SchweizerInnen der diesjährigen 24h von Spa im Überblick:

Pro
Nico Müller auf Audi R8 LMS GT3 #46
Ricardo Feller auf Audi R8 LMS GT3 #66
Raffaele Marciello auf Mercedes AMG GT3 #88
Marco Mapelli auf Lamborghini Huracan GT3 Evo #6
Lucas Légeret und Patric Niederhauser auf Audi R8 LMS GT3 #25
Marvin Kirchhöfer auf McLaren 720S GT3 #38

Pro AM Cup
Nicolas Leutwyler auf Porsche 911 GT3R #24
Antonin Borga auf Bentley Continental GT3 #107

Gold Cup
Karim Ojjeh auf Audi R8 LMS GT3 #10
Rahel Frey auf Ferrari 488 TG3 #83
Julien Apothéloz auf Porsche 911 GT3R #91

Silver Cup
Alain Valente auf Mercedes AMG GT3 #4
Dominik Fischli auf Porsche 911 GT3R #22
Mauro Calamia auf Porsche 911 GT3R #56

Wie schon 2021 schickt Emil Frey Racing drei Lamborghinis ins Rennen (2x Pro, 1x Silver Cup). Für die Safenwiler kann die diesjährige Ausgabe nur besser werden. Im Vorjahr schied man mit allen drei Autos aus. Zwei davon verlor man in Highspeed-Unfällen schon in der ersten Stunde des Rennens.

Weitere Infos (auch zu Livetiming/-streaming) finden sie unter diesem Link. Das ganze Rennen kann auf dem YouTube-Kanal von GT World unter diesem Link live verfolgt werden.

Marciello Spa 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Kandidat für den Gesamtsieg: der Mercedes von Marciello

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25.07.2022 Ayent-Anzère: Wieder Berguerand und Meisel
Eric Berguerand Anzere 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand: Wieder ein Tagessieg in Rekordzeit © Cornevaux

Die Favoriten haben sich beim dritten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2022 von Ayent nach Anzère durchgesetzt. Allen voran Tagessieger Eric Berguerand – mit einem neuen Streckenrekord.

Eric Berguerand hat schon 2019 – in der letzten Berg-Saison vor Corona – neue Massstäbe gesetzt. In diesem Jahr legt der 43-Jährige aus Charrat bei Martigny (VS) nochmals nach. Bei seinem Heimrennen hat Berguerand schon im Training am Samstag in 1:25,668 min eine neue, inoffizielle Bestzeit in den Asphalt gestanzt. Doch das reichte dem Mann im schwarzen Lola FA99 offenbar nicht. Im ersten Lauf am Sonntagmorgen nutzte Berguerand die guten Bedingungen und verbesserte den bisher bestehenden Streckenrekord um mehr als zweieinhalb Sekunden auf 1:24,240 min, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 149,57 km/h entspricht.

Auch im zweiten und dritten Lauf fuhr Berguerand jeweils Bestzeit. Allerdings liess er es da für seine Verhältnisse gemütlich angehen. In der Addition der beiden schnellsten Läufe hatte der Fahrer aus dem Team «Atelier de la Tzoumaz» am Ende 5,8 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Marcel Steiner. Der Berner kam Berguerand nach zwei dritten Plätzen in den ersten beiden Rennen am nächsten, war aber gegen den sechsmaligen Schweizer Meister chancenlos. «Ich habe nach der Bestzeit von Eric im Training vermutet, dass da noch mehr kommt», sagt Steiner. «Ehrlich gesagt bin ich nicht gerade langsam den Berg hochgefahren. Aber ich hätte nicht gewusst, wie ich ihn schlagen kann. Wir sind mit unserem LobArt-Honda-Turbo immer noch in einer Lernphase. Immerhin hat es diesmal zu Platz 2 gereicht.»

Marcel Steiner Anzere 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner sicherte sich in Anzère Platz 2 hinter Berguerand © Cornevaux

Hinter Berguerand und Steiner sicherte sich Robin Faustini auf seinem Osella FA30 den dritten Platz. Knapp 1,4 Sekunden fehlten dem jungen Aargauer in der Addition der beiden schnellsten Rennläufe auf Steiner. Platz 4 ging an Rückkehrer Joël Volluz (ebenfalls auf Osella FA30). Der Walliser, der beim zweiten Bergrennen der Saison in La Roche noch mit Kupplungsproblemen aufgeben musste, deutete mit drei konstanten Läufen unter 1:30 min an, dass er auf dem Weg zur alten Form ist. «Ich habe das Vertrauen und die Freude zurückgewonnen», sagt Volluz. «Auch wenn die Zeiten noch nicht wirklich herausragend sind. Aber das wird alles noch kommen.»

Platz 5 in der Endabrechnung sicherte sich ein weiterer Walliser: Joël Grand. Der 35-Jährige verbesserte den Streckenrekord in seiner Klasse um zehn Sekunden und liess in seinem 1000 cm3 starken Osella PA21 JRB erneut Michel Zemp im Norma M20 FC hinter sich. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung», meint Grand. «Ich war in allen drei Läufen schneller als Michel – und das mit einem hubraumschwächeren Motor.»

Joel Grand Anzere 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand: Wieder eine starke Leistung im Osella PA21 JRB © Cornevaux

Bei den Formelautos bis 2000 cm3 hiess der Sieger Philip Egli. Der Slalom-Spezialist fuhr mit seinem Dallara-F3 drei konstante Läufe und war in der Endabrechnung 2,6 Sekunden schneller als Joël Burgermeister. Platz 3 ging an Rückkehrer Roland Bossy. Der Jurassier kam Burgermeister nach einem durchzogenen ersten Lauf mit zwei beachtlichen Zeiten im zweiten und dritten Durchgang bedrohlich nahe. Am Ende fehlte Bossy nur knapp eine halbe Sekunde!

Reto Meisel als schnellster Tourenwagenfahrer belegte im SCRATCH Rang 7 und lag damit noch vor Egli. Nach dem ersten Durchgang sah es für Meisel nicht sehr gut aus. Ein zu knapp bemessener Seilzug am Mercedes SLK 340 verursachte einen Kupplungsschaden. «Wir mussten die Kupplung tauschen und hatten dafür nur eineinhalb Stunden Zeit», sagt Meisel. Mit neuer Kupplung kam Meisel im zweiten Lauf dann deutlich flotter vorwärts. In 1:34,865 min liess sich der Leader in der Tourenwagenwertung ebenfalls eine neue Rekordmarke gutschreiben. Nach drei Durchgängen hatte er zwei Sekunden Vorsprung auf Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo 8) und elf Sekunden auf IS-Gewinner Frédéric Neff (Porsche 996 GT2 R), der nach zwei Nullern in Hemberg und La Roche zum ersten Mal in diesem Jahr die Zielflagge sah und sich als bester Porsche-Fahrer um 0,2 Sekunden gegen Markenkollege Bruno Sawatzki durchsetzte.

Reto Meisel Anzere 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Meisel setzte sich bei den Tourenwagen trotz Problemen durch © Kaufmann

Einen dreifachen Opel-Kadett-Sieg gab es in der mit 20 Fahrern besetzten Interswiss-Klasse bis 2000 cm3. Es gewann Jürg Ochsner ganz knapp vor Marco Geering und Philip Niederberger. Auch in der Klasse bis 2500 cm3 lag mit Armin Banz ein Opel-Kadett-Fahrer ganz vorne. In der IS bis 3500 cm3 setzte sich in Anzère Dominic von Rotz (Audi A4) gegen die schnellste Dame, Vanessa Zenklusen, durch.

Die E1 bis 1600 cm3 wurde einmal mehr von Martin Bürki dominiert. Der Sieg im teilnehmerstarken Feld, der E1 bis 2000 cm3, ging wie schon in La Roche an Sébastien Coquoz (Opel Kadett C) vor Reto Steiner (Ford Escort) und Christian Darani (Fiat X1/9). In der hubraumstärkeren Klasse bis 2500 cm3 setzte sich Benoît Farine (Honda CRX) durch. Einen tollen Zweikampf lieferten sich auch Hermann Bollhalder (Opel Speedster) und Martin Oliver Bürki (BMW E33) in der E1 bis 3000 cm3, wobei Bollhalder diesmal das bessere Ende für sich behielt.

Im Renault Classic Cup triumphierte diesmal Philip Krebs. Der Berner Ex-Champion verwies den bisher zweifachen Saisonsieger Denis Wolf um etwas mehr als eine halbe Sekunde auf Platz 2. Dritter wurde Michael Schläpfer. Durch den Sieg von Krebs ist bei Halbzeit der Schweizer Berg-Meisterschaft Martin Bürki alleiniger Führender im Bergpokal.

Mehr über das Bergrennen von Ayent – Anzère erfahren Sie unter www.ayent-anzere.ch

Und so geht es weiter:
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Ochsner anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Ochsner gewann die Interswiss-Klasse bis 2000 cm3 © Kaufmann

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21.07.2022 autobau SKM 2022: 4. Lauf Levier (FRA) / Melde dich jetzt an!

Der vierte Lauf zur autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon bald statt.

Die Veranstaltung findet am 20./21.08.2022 in Levier (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Nennschluss für den vierte Lauf ist am Sonntag, 14.08.2022 um 24.00 Uhr

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

Flyer22 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

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21.07.2022 Details zu den Kart-Events bei den FIA Motorsport Games
Kart Republic Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bei den Senioren wird mit Chassis von Kart Republic gefahren © Eichenberger

Bei den FIA Motorsport Games Ende Oktober gibt es mehr als nur eine Kart-Disziplin. Wir stellen Ihnen die Wettbewerbe im Einzelnen vor. Interessierte können sich bei Auto Sport Schweiz melden.

Kart wird bei den diesjährigen FIA Motorsport Games vom 26. bis 30. Oktober in Le Castellet eine bedeutendere Rolle spielen als noch bei der Premierenveranstaltung 2019 in Rom. Damals gab es für Kartfahrer lediglich einen Slalom. Diesmal gibt es obendrauf einen Endurance- und einen Sprint-Wettbewerb.

Für die Endurance-Disziplin kann jede nationale Sportbehörde (ASN) der FIA (Fédération Internationale de l'Automobile) ein Team von Fahrern gemischten Geschlechts im Alter von 17+ Jahren mit einer nationalen Lizenz anmelden. Jedes nationale Team wird mit identischen Karts antreten. Im Paketpreis inbegriffen sind ein IPK-Chassis, ein Tillotson T4-Motor, Reifen, Kraftstoff und technische Unterstützung.

Der Kart-Sprint ist in zwei Kategorien unterteilt, in denen es um Medaillen geht: Junior und Senior. In der Junior-Kategorie können FahrerInnen im Alter von 11-14 Jahren mit einer FIA International Grade G (ITG) Lizenz teilnehmen. Insgesamt gibt es drei Qualifikationsläufe à jeweils 10 Kilometer. Das Rennen bei den Junioren geht über 25 Kilometer.

Der Wettbewerb der Senioren, für Fahrer ab 14 Jahren, besteht aus drei 15-km-Qualifikationsläufen und einem 30-km-Finalrennen Im Preis inbegriffen ist ein Kart-Republic-Chassis und ein IAME-Motor sowie ein Platz im Vorzelt, Kraftstoff und Reifen.

Interessierte FahrerInnen können sich bei Auto Sport Schweiz bis 15. August 2022 melden. Im Anschluss daran stellt Auto Sport Schweiz (bei ausreichendem Interesse) eine Delegation für die FIA Motorsport Games 2022 zusammen.

Hier nochmals die Übersicht der Kosten für die Kart-Disziplinen:

  • Karting Sprint Senior (1'200 Euro Startgebühr + 4'000 Euro Single/Supply-Budget)
  • Karting Sprint Junior (1'200 Euro Startgebühr + 4'000 Euro Single/Supply-Budget)
  • Karting Endurance (4'950 Euro Startgebühr + Single/Supply-Budget in Startgebühr enthalten)
  • Karting Slalom (750 Euro Startgebühr + Single/Supply-Budget in Startgebühr enthalten)
Motorsport Games 2022 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die FIA Motorsport Games finden Ende Oktober in Le Castellet statt

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20.07.2022 Vorschau Ayent-Anzère: Hattrick für Berguerand und Meisel?
Meisel Reto Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Meisel peilt in Anzère einen Hattrick an © Cornevaux

Heissen die Sieger beim dritten Lauf zur diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft von Ayent nach Anzère (VS) wieder Eric Berguerand (bei den Rennwagen) und Reto Meisel (bei den Tourenwagen)?

Sechs Mal hat Eric Berguerand sein Heimrennen schon gewonnen. Am Sonntag peilt er bei der 45. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère seinen siebten Triumph an. Der 43-Jährige aus Charrat bei Martigny (VS) hat bereits die ersten beiden Rennen dieser Saison in Hemberg und La Roche für sich entschieden. Vor allem in La Roche – auf einer Strecke mit derselben Länge wie in Anzère – liess der sechsmalige Schweizer Bergmeister bei den Rennwagen nichts anbrennen. Der Fahrer ist mit seinem Lola FA99 eins. «Das macht es so schwierig, ihn zu schlagen», sagt Marcel Steiner, der in der Meisterschaft auf der dritten Position liegt.

Auch Steiner hat in Anzère schon vier Mal gewonnen – zuletzt 2017. Damals bezwang er Berguerand in der Addition der beiden schnellsten Läufe um 0,54 Sekunden. Allerdings hatte Steiner damals noch keine Turbopower. Auf die setzt er seit dem Umbau seines LobArt. «Ich hoffe, dass alles hält», sagt Steiner, «und dass wir in der Höhenluft von Anzère weniger Leistungsverlust haben als bei den bisherigen Rennen.» Das technische Problem von La Roche hat Steiner gelöst. Die Radnabe an seinem E2-Sportwagen ist neu aus Stahl und nicht mehr aus Aluminium.

Berguerand bleibt im Hinblick auf den dritten Lauf und einen möglichen Hattrick gewohnt cool. In den bisherigen Rennen holte er jeweils schon im ersten Durchgang den Hammer heraus. «Der erste Lauf findet in der Regel bei den idealsten Temperaturen statt», sagt Berguerand. «In La Roche ist mir im ersten Heat eine sehr gute Zeit gelungen. So konnte ich im zweiten Durchgang total stressfrei an den Start gehen.»

Eric Berguerand Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand hat sein Heimrennen schon sechs Mal gewonnen © Cornevaux

Einer, der die beiden Mehrfach-Meister gefährden könnte, ist Robin Faustini. Der Aargauer liegt mit seinem Osella FA30 dank zwei zweiten Plätzen in den ersten beiden Rennen auf Rang 2 – noch vor Steiner. Die 3,5 Kilometer lange Strecke von Anzère kennt Faustini aber nur aus dem Formel 3000, den er bei der letzten Austragung 2019 noch gefahren ist. «Mit dem Osella bin ich noch nie in Anzère gefahren», sagt Faustini. «Aber das war ja auch in Hemberg und La Roche so. Und bei beiden Rennen lief es recht gut.»

Platz 4 in der Kategorie der Rennwagen belegt vor Ayent-Anzère Joël Grand. Der Walliser fährt mit seinem Osella PA21 JRB eine bisher bärenstarke Saison und liegt trotz eines schwächeren Motors im Zwischenklassement noch vor Michel Zemp auf seinem Norma M20FC. Für Anzère und den Rest der Saison hat der 35-jährige Grand die Getriebeübersetzung angepasst. «Ich habe ein neues System», sagt der Mann aus Chalais (VS). «In Hemberg und in La Roche war die Übersetzung zu lange. Das haben wir jetzt angepasst. Ich hoffe, dass ich dadurch noch einen Schritt nach vorne machen kann.»

Wieder am Start ist auch Thomas Amweg. Allerdings muss der Aargauer weiterhin auf den Lola T94-50 zurückgreifen. Der Start im Ex-Volluz-Formel-3000 zögert sich weiter hinaus. Auch Joël Volluz, Anzère-Sieger von 2015, nimmt mit seinem Osella FA30 einen weiteren Anlauf. Der Walliser hatte zuletzt in La Roche Kupplungsprobleme und hofft, diese in der Zwischenzeit gelöst zu haben.

Spannend wird auch das Rennen bei den Formelfahrzeugen bis 2000 cm3. Neben Philip Egli, Christian Balmer und Joël Burgermeister stehen noch sechs weitere Fahrer am Start – u.a. auch Roland Bossy. Der Jurassier ist vor Kurzem bei einem Bergrennen in Frankreich nach zwölfjähriger Pause zurückgekehrt. Bossy fährt einen Dallara F314. Nicht am Start ist Thomas Zürcher. Der am Meniskus operierte Tatuus-Fahrer aus dem bernischen Thierachern hatte sich zwar für Anzère angemeldet, bekam aber von den Ärzten (noch) kein grünes Licht.

Joel Grand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand hat seinen Osella PA21 JRB nochmals verbessert © Eichenberger

Bei den Tourenwagen strebt Reto Meisel (51) auf seinem Mercedes 340 SLK nach seinen Siegen in Hemberg und La Roche wie Berguerand bei den Rennwagen einen Hattrick an. Der Aargauer ist in Anzère noch immer Streckenrekordhalter in drei verschiedenen Klassen und feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. 1992 stand Meisel zum ersten Mal in Anzère am Start. Damals noch auf einem Opel Kadett. «Ich hatte zu Beginn dieser Saison keine Ambitionen auf den Schweizer Meistertitel», sagt Meisel. «Aber inzwischen habe ich natürlich schon Lunte gerochen.»

Zu Meisels Herausforderer in Anzère gehören in erster Linie Roger Schnellmann auf Mitsubishi Evo 8 und Interswiss-Pilot Frédéric Neff auf seinem neuen Porsche 996 GT2 R. Letzterer hat seit seiner Rückkehr noch keine zählbaren Erfolge vorzuweisen. Bei den ersten beiden Rennen packte der Tourenwagenmeister von 2017/2018 wegen technischen Problemen jeweils vorzeitig zusammen.

Zur Strecke: Die Strecke von Ayent nach Anzère misst 3,5 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 319 Meter. Die durchschnittliche Steigung 9,12 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand in 1:26,992 min (= 144,84 km/h). Er stammt aus dem Jahr 2018. Bei der letzten Austragung konnte die Zeit nicht verbessert werden, weil es regnete. Rekordsieger beim Bergrennen Ayent-Anzère ist Fredy Amweg mit 13 Siegen – vor Jean-Daniel Murisier (9), dem Patenonkel von Joël Volluz. Von den aktuellen Teilnehmern ist Berguerand mit sechs Siegen der erfolgreichste Fahrer.

Los geht es am Samstag, 23. Juli, ab 7.15 Uhr mit den ersten Trainingsläufen. Am Sonntag, 24. Juli, werden die Rennläufe zwischen 7.15 und 18.30 Uhr ausgetragen. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Die Preisverteilung findet ab 19.30 Uhr auf dem Dorfplatz in Anzère statt.

Mehr über das Bergrennen Ayent-Anzère erfahren Sie unter www.ayent-anzere.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2022
11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Christian Balmer Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Balmer zählt bei den Monopostos bis 2000 cm3 zu den Favoriten © Eichenberger

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19.07.2022 Der andere Bürki
Buerki Martin Oliver Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Oliver Bürki: Gesamtzweiter in der Slalom-SM 2022 © Archiv Bürki

Martin Bürki dominiert seit Jahren die Schweizer Slalom-Meisterschaft. Hätte er 2022 einmal gepatzt und es hätte ihm nicht zum Titel gereicht, hätte der Meister trotzdem Martin Bürki geheissen.

Sie sind weder verwandt, noch verschwägert. Und doch heissen beide Martin Bürki und wohnen im Umkreis von 20 Kilometern. Der eine in Sigriswil am rechten Ufer des Thunersees, der andere in Amsoldingen, am linken Seeufer. Der eine, Serienmeister Martin Bürki (54), fährt einen giftgrünen VW Polo, der andere Martin (Oliver) Bürki (37) einen schwarzen BMW E33. Einen schweren Gasfuss haben beide. Das haben sie in der abgelaufenen Slalom-Meisterschaft bewiesen: MB, der Ältere, mit seinem neunten Schweizer Slalom-Titel, MB, der Jüngere, mit dem zweiten Schlussrang, seiner besten Platzierung bisher. Grund genug, den «zweiten» Bürki aus der Klasse E1 bis 3000 cm3 zu interviewen.

Gratulation zu deinem zweiten Platz in der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022. Das war deine bisher beste Platzierung, richtig?
Martin Oliver Bürki:
Ja, das ist so. 2015 war ich als Vierter nahe an den Podestplätzen dran. Damals hatte ich 160 Punkte in zehn Rennen gesammelt. Das waren zehn zu wenig. In den folgenden zwei Jahren hätten diese 160 Punkte für einen Podestplatz gereicht. Aber das ist Vergangenheit. Jetzt hat’s geklappt. Und die Freude über Platz 2 ist gross.

War ein Podestplatz in der Slalom-SM 2022 von Anfang an das erklärte Ziel?
Nein, ich hatte eigentlich kein Ziel gehabt. Aber nach den zwei Klassensiegen in Ambri, habe ich mir gesagt: «Jetzt musst du auch die restlichen Rennen bestreiten!»

Fünf Fahrer haben in der Slalom-SM 2022 das Punktemaximum erreicht. Entschieden wurde die Saison anhand der Streichresultate und der Anzahl Gegner in der jeweiligen Klasse. Die Leistungsdichte zeigt: Es verträgt keinen Fehler.
Das stimmt. Ich habe in Frauenfeld gepatzt. Ich habe dort den Heckflügel Zuhause gelassen und dachte, es geht auch ohne. So wurde ich dort hinter Hermann Bollhalder nur Zweiter in meiner Klasse. In der Endabrechnung hätte ein Klassensieg in Frauenfeld aber keinen Unterschied gemacht. Ich hätte dann zwar wie mein Namensvetter auch einen «Zwanziger» als Streichresultat gehabt. Aber er hätte immer noch ein paar Gegner mehr bezwungen als ich.

Was braucht es, um den Serienmeister vom Thron zu stossen?
In erster Linie eine zuverlässige Technik. Ich sage immer: «Ich schraube gerne, aber nicht am Rennplatz. Da muss alles funktionieren!» Dann braucht es genug Gegner. Und da werden wir im kommenden Jahr ja sehen, in welcher Klasse der alte und neue Meister antritt. Er hat ja angedeutet, dass er einen Fahrzeugwechsel machen wird.

Welche Rennen hast du 2022 noch auf der Agenda?
Ich fahre noch die Bergrennen in Anzère, Oberhallau und am Gurnigel. Ob ich in Les Rangiers dabei bin, kann ich noch nicht sagen.

Buerki Martin Oliver Frauenfeld 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Experiment ohne Heckflügel beim Slalom von Frauenfeld funktionierte nicht © Eichenberger

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18.07.2022 Mortara verliert WM-Führung
Mortara Edoardo NY 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mortara: WM-Führung in New York verloren © Formula E

Die Mission «WM-Titel» wird für Edoardo Mortara noch ein hartes Stück Arbeit. Beim Doubleheader der Formel E in New York hätte der Genfer als Zweiter richtig punkten können, doch dann wurde das Rennen anders gewertet…

New York ist und bleibt kein gutes Pflaster für Edoardo Mortara. Der Genfer hat sein Punktekonto im «Big Apple» mit den Rängen 9 und 10 nur minimal aufgestockt. Immerhin: Er fuhr in beiden Rennen die schnellste Rennrunde, was je einen Zusatzpunkt gibt. Und er hat zuvor noch nie in New York in den Top 10 gestanden. So gesehen ist Mortara besser weggekommen als in den Jahren zuvor.

Trotzdem: Es hätten deutlich mehr Punkte sein können. Vor allem im ersten Rennen. Da sorgte ein Wolkenbruch für Chaos auf der Strecke. Gleich reihenweise flogen die Fahrer wegen Aquaplaning in die Abschrankung (darunter auch Sébastien Buemi). Auch Mortara crashte und verlor seinen Frontflügel. Doch er konnte sein Auto zurück auf Kurs bringen und lag so plötzlich hinter Robin Frijns an zweiter Stelle. Doch die Freude darüber währte nicht lange. Der Abbruch des Rennes kurz vor Schluss bedeutete, dass das Rennen zwei Runden vor dem Massencrash gewertet wurde. Und da lag Mortara noch an neunter Stelle. Statt 18 Punkte gab es für Mortara nur zwei (plus den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde).

Im zweiten Rennen startete Mortara (ohne Zeit) aus der letzten Startreihe, weil es im Qualifying ein Problem mit seinem Brake-by-Wire-System gab. Im Rennen kämpfte er sich auf Rang 10 vor. Weil der Belgier Stoffel Vandoorne Zweiter wurde, ist Mortara die WM-Führung los. Der Rückstand beträgt elf Punkte. Um das Ruder nochmals herumzureissen, hat der bisher dreifache Saisonsieger Mortara noch zwei Doppelveranstaltungen vor sich. Am 30./31. Juli in London und am 13./14. August in Seoul.

Während Mortara durch die Abbruchregel Platz 2 verlor, profitierte sein Schweizer Landsmann Sébastien Buemi. Platz 5 war für den Mann aus Aigle das bisher beste Saisonergebnis. Über Platz 14 in der Meisterschaft kann sich der Rekordsieger in der Formel E aber dennoch nicht freuen.

Buemi Sebastien NY 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Buemi erzielte mit Platz 5 sein bestes Saisonergebnis © Formula E

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15.07.2022 Grobe Sicherheitsmängel bei Legends Cars
Kaefig Legends Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der von DTC geprüfte Überrolkäfig eines Legends Cars © DTC

Die DTC Dynamic Test Center AG erstellte im Auftrag von Auto Sport Schweiz eine Vorabklärung bei den Legends Cars. Der Abschlussbericht bringt grobe Sicherheitsmängel ans Licht.

Die DTC Dynamic Test Center AG in Vauffelin oberhalb von Biel hat im Auftrag von Auto Sport Schweiz ein Fahrzeug des Typs «Legends Car» vom Hersteller «US Legend Cars International» im Rahmen einer Vorabklärung einer Insassenschutzprüfung unterzogen. Die Kosten für diese Insassenschutzprüfung belaufen sich auf rund CHF 7'500.- und werden vollumfänglich von Auto Sport Schweiz übernommen.

Der Abschlussbericht dieser Vorabklärung liegt nun vor.

Die DTC Dynamic Test Center AG als seit 2021 FIA anerkanntes Prüflabor (FIA technical list N°4) hat dazu ein Rennfahrzeug sowie einen Rahmen mit integriertem Überrollkäfig begutachtet und mögliche Prüfungen definiert. Das Fahrzeug sowie der Rahmen wurden von Vertretern der Legends Cars freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Bevor Fahrzeuge dieses Typ’s in der Schweiz für genehmigte Slaloms, Bergrennen und Rundstreckenrennen allenfalls zugelassen werden, sollen gemäss Vorschlag der DTC Dynamic Test Center AG die folgenden Prüfungen erfolgen:

1. Statische Prüfung oder Simulation des Sicherheitskäfigs nach FIA-Vorgabe mittels drei Prüfungen:

a. Vertikale statische Prüfung des Hauptüberrollbügels
b. Seitliche statische Prüfung des Hauptüberrollbügels
c. Statische Prüfung des vorderen Überrollbügels mit kombiniertem Winkel

2. Dynamische Prüfung gegen einen Pfahl nach UNECE-R 135

3. Frontcrash in starre Barriere nach UNECE-R 12

4. Gurtverankerungsprüfung nach UNECE-R 14

5. Heckcrash nach UNECE-R 153

Im Weiteren sollte ein Sitz nach aktuellem FIA-Standard 8855-2021 eingebaut und das Tragen einer Frontal-Kopfrückhaltevorrichtung (FHR) wie zum Beispiel HANS (siehe auch FIA-Standard 8858-2010) vorgeschrieben sein.

Auto Sport Schweiz sieht vor, dass im Sinne der Sicherheit aller Piloten, der Streckenkommissare, der Zuschauer und aller Beteiligten an den Rennstrecken diese Vorschläge resp. Empfehlungen zu Prüfungen seitens der DTC Dynamic Test Center AG vollumfänglich umgesetzt werden müssen, bevor eine allfällige Zulassung erfolgen kann.

Der ausführliche Bericht dieser Insassenschutzprüfung ist angehängt (auf Deutsch) und wird zur Kenntnisnahme ebenfalls dem Technischen Departement der FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) in Genf zugestellt.

Begutachtung Legends 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Auszug aus dem Gutachten. Der komplette Abschlussbericht ist angehängt

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14.07.2022 Volle Kraft voraus
Kraft Sebastian Mirecour 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sebastian Kraft führt in der Kart-SM in der Kategorie KZ2 © Eichenberger

Der Berner Sebastian Kraft (17) ist gegenwärtig einer der schnellsten Schweizer Kartfahrer. In der Königsklasse, bei den Schaltkarts, führt er die Meisterschaft an. Und auch in Deutschland mischt er ganz vorne mit.

2018, also vor vier Jahren, fuhr Sebastian Kraft noch bei den Jüngsten, den Super Minis. Inzwischen hat er sich in der Königsklasse, der KZ2, zu einer festen Grösse etabliert. In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft führt Kraft nach drei von fünf Rennen. Sechs Siege aus neun Rennen sprechen eine deutliche Sprache. Und auch international macht der 17-Jährige von sich reden. Nach zwei Rennen im Schaltkart-Cup im Rahmen der Deutschen Schalt-Kart-Meisterschaft (DSKM) liegt Kraft auf dem dritten Rang. Im Unterschied zur Schweiz hat es der Sport-Gymnasiast dort mit mehr Gegnern zu tun.

«Bei den ersten beiden Rennen in Kerpen und Genk waren jeweils mehr als 40 Teilnehmer am Start», erzählt Kraft. «Sich bei dieser Leistungsdichte durchzusetzen, ist nicht einfach. Aber für den weiteren Verlauf meiner Karriere sehr wichtig. Ich kann da viel Erfahrung sammeln und bei so vielen Karts auf der Strecke lernt man überholen…»

Am kommenden Wochenende steht für Kraft das nächste Rennen an. In Ampfing (zwischen München und Passau) will der Fahrer aus dem SRP Racing Team nicht nur weitere Punkte sammeln, sondern sich auch in der Meisterschaft unter den Top 3 etablieren. Schafft es Kraft, bis zum Saisonende in den Top 5 zu bleiben, steigt er 2023 vom Cup in die Deutsche Schalt-Kart-Meisterschaft auf.

Sebastian Kraft 2022 7 Laghi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kraft mit seinem Motorenguru «Sepp» zuletzt in 7 Laghi © Eichenberger

«Das wäre für mich in meiner ersten Saison in Deutschland sicher ein grosser Erfolg», meint Kraft. Parallel dazu will der junge Mann vom Thunersee den Titel in der Kart-SM holen. «Um locker zu bleiben, will ich mir selber nicht zu viel Druck aufbauen. Aber der Schweizer Meistertitel – den möchte ich schon gerne gewinnen.»

Die Motorsport-Gene hat Sebastian von seinem Vater Dieter mit auf den Weg bekommen. Der ehemalige VLN-Pilot ist auch heute noch ständiger Begleiter von Kraft jr. Die ersten Schritte im Kart haben die beiden 2012 in Muntelier gemacht. Danach ging es nach Lyss. 2015 bestritt Kraft die Kappelen Trophy. 2016 bereits die ersten Rennen zur Kart-SM. Die Junioren-Kategorie durchlief Kraft in nur einem Jahr. Sechs Punkte fehlten ihm Ende 2019 auf den damaligen Meister Elia Sperandio.

Wie es mit Kraft sportlich weiter geht, und ob das Motto «volle Kraft voraus» funktioniert, hängt von den finanziellen Möglichkeiten ab. «Ich habe die bisherigen Kart-Kategorien zügig durchlaufen», sagt Kraft. «Weil ich überzeugt bin, dass das der richtige Weg ist. Wer oben hinaus will, muss in jeder neuen Kategorie rasch zum Ziel kommen.»

Am Wochenende kann Kraft in Ampfing diese Einstellung einmal mehr unter Beweis stellen. Der Führende im Schaltkart-Cup, der Deutsche Ben Dörr, fährt parallel in der ADAC GT4 Germany. Sehr weit ist Kraft von seinem Ziel, dem Umstieg in den Automobilrennsport, also nicht mehr entfernt.

Sebastian Kraft 2021 Wohlen Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sebastian Kraft im Vorjahr bei der Siegerehrung in Wohlen © Eichenberger

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13.07.2022 Porsche Sports Cup Suisse: Ferati feiert Doppelerfolg im GT3 Cup
Burkard Ferati Aeberhard Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 im GT3 Cup: Burkard, Ferati und Aeberhard © Porsche

Das dritte Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse im italienischen Franciacorta stand im Zeichen von Jasin Ferati, Alexandre Mottet, Stefano Monaco und Nicolas Garski.

Jasin Ferati durfte sich in Franciacorta über ein makelloses Wochenende freuen: Der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG unterstützte Förderpilot sicherte sich im Qualifying des GT3 Cup die Bestzeit, fuhr zweimal die schnellste Rennrunde und gewann beide Sprintläufe nahezu unbedrängt – damit war dem 18 Jahre jungen Nachwuchstalent am Steuer des rund 515 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Modellgeneration 992 die maximale Punkteausbeute gelungen.

Platz 2 im ersten Rennen, das über 21 Runden führte, sicherte sich Gregor Burkard. Er musste sich gegen zwei Verfolger wehren: Jürg Aeberhard und Ernst Keller. Aeberhard hatte die dritte Position in Runde 6 übernommen. Im Ziel trennten ihn lediglich 0,267 Sekunden von seinem Vordermann, während er selbst nur mit einem Vorsprung von 265 Tausendstelsekunden auf Keller das Ziel erreichte. Platz fünf ging an Alexander Schwarzer vor Gabriel Rindone.

Im zweiten Lauf setzte Jürg Aeberhard seine Aufholjagd fort: Nach zwölf Runden übernahm er die zweite Position von Gregor Burkhard und setzte sich bis zur Zieldurchfahrt nach 20 Runden um 4,3 Sekunden ab. Burkard blieb unbedrängt Dritter, während sich hinter ihm Ernst Keller erfolgreich gegen Alexander Schwarzer verteidigen konnte.

«Seit dem Rennen in Le Castellet konnte ich mich noch einmal verbessern, das hat sich jetzt ausgezahlt», so Ferati. «Mein Wochenende in Franciacorta lief wirklich gut, ich war in jedem Lauf konkurrenzfähig und konnte zwei Siege nach Hause bringen.»

In der GT4 Clubsport-Gruppe fuhr Alexandre Mottet zwei Gesamtsiege ein und Nicolas Garski konnte seine Erfolgsserie in der Porsche Driver Competition fortsetzen. In der Open GT sicherte sich Stefano Monaco zweimal den ersten Platz.

«Unser Besuch im Autodromo di Franciacorta hat die Erwartungen übertroffen. Das Porsche Experience Center macht den Veranstaltungsort einzigartig im Kalender», so Richard Feller, Leiter Porsche Sports Cup Suisse. «Vom sportlichen Standpunkt aus freue ich mich sehr, dass Jasin Ferati seine Nominierung als Förderpilot mit tollen Rennen im GT3 Cup rechtfertigt. Wie es aussieht, haben wir mit dem 18-Jährigen erneut ein Talent gefunden, das unsere Unterstützung verdient hat.»

Weitere Informationen zum Porsche Sports Cup Suisse finden Sie unter diesem Link.

Porsche Franciacorta Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Franciacorta war zum ersten Mal Austragungsort des PSCS © Porsche

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11.07.2022 Weekend-Report 13/2022
Valente Alain Hungaroring 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alain Valente feierte am Hungaroring seinen ersten SIeg im GT Open

Alain Valente, Kevin Gilardoni, Nico Müller, Rahel Frey und Sébastien Buemi zählten am Wochenende zu den erfolgreichsten Schweizer auf internationalem Parkett.

Bisher verlief die Saison von Alain Valente im GT Open 7, 12, 9 und 13 noch nicht wirklich verheissungsvoll. Am Wochenende platzte der Knoten. Valente und sein deutscher Teamkollege Florian Scholze sicherten sich am Hungaroring den ersten Saisonsieg. Im zweiten Lauf belegte der Mercedes-Fahrer Platz 7 (P5 in seiner Klasse). Noch besser lief es Kevin Gilardoni. Der Tessiner, der erst vor ein paar Jahren von der Rallye auf die Rundstrecke wechselte, feierte nach Platz 4 am Samstag ebenfalls seinen ersten Saisonsieg im Sonntagsrennen. Dank diesem Triumph hat Gilardoni in der Gesamtwertung die Führung nach 7 von 13 Rennen übernommen. Für Yannick Mettler und Dexter Müller (ebenfalls Mercedes) endeten die beiden Rennen in Ungarn auf den Rängen 6 und 9.

Jubeln durfte auch Nico Müller. Der Audi-Werksfahrer schaffte beim WEC-Rennen in Monza mit seinem Team Vector zum ersten Mal in dieser Saison als Dritter den Sprung aufs Podest in der LMP2. Louis Delétraz belegte Platz 6. Seine Chancen auf einen Klassensieg wurden mit einer Startkollision zunichte gemacht. Der Sieg in der LMP2 ging an das schweizerisch-belgische Realteam by WRT. Toyota-Pilot und Le-Mans-Sieger Sébastien Buemi wurde bei den Hypercars Zweiter hinter dem siegreichen Alpine und liegt auch in der WM-Zwischenwertung auf Rang 2. Ihren ersten Podestplatz sicherte sich auch Rahel Frey. Nach der geschichtsträchtigen Pole-Position am Samstag fuhr die Solothurnerin im reinen Frauenteam von Iron Dames auf Rang 2 und traf auf dem Podium auf Nicolas Leutwyler, der mit nur 3,6 Sekunden Rückstand auf Frey Dritter wurde.

Das bisher beste Saisonergebnis feierte auch Jenzer Motorsport in der FIA Formel 3. Der Finne William Alatalo wurde im Sonntagsrennen auf dem Red Bull Ring Achter. Teamkollege Ido Cohen aus Israel Neunter. Grégoire Saucy landete zwei Mal ausserhalb der Punkteränge. In der Formel 3 Regional, die am Wochenende am Hungaroring Halt machte, belegte Joshua Dufek die Ränge 5 und 6. In der Meisterschaft liegt der 17-Jährige vom Genfersee auf Rang 13. Der zweite Schweizer, Axel Gnos, ist weiterhin punktelos.

Beim 6-Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen am Nürburgring verpasste Julien Apothéloz als Vierter knapp das Podest. Miklas Born/Philip Ellis schieden nach Führungsrunden aus. Klassensiege gab es für Marco Timbal und Ivan Reggiani AT(-G) und Max Langenegger/Bernhard Badertscher (SP2T).

Frey Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Erste Pole-Position und Platz 2 im Rahmen der WEC für Rahel Frey (links)

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08.07.2022 Wer hat Interesse, bei den FIA Motorsport Games mitzumachen?
Motorsport Games 2022 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die FIA Motorsport Games 2022 finden in und um Le Castellet statt

Ende Oktober sollen die schon zwei Mal verschobenen FIA Motorsport Games nun endlich stattfinden. Auch Auto Sport Schweiz ist bestrebt, eine Delegation an den Start zu bringen. Schweizer FahrerInnen, die Interesse haben, können sich bei uns melden.

In den vergangenen zwei Jahren musste die oberste Automobilsportbehörde FIA ihre Motorsport Games aufgrund hinlänglich bekannter Gründe absagen. Vom 26.-30. Oktober 2022 sollen der Event rund um die südfranzösische Rennstrecke in Le Castellet nun endlich nachgeholt werden. Auch Auto Sport Schweiz ist bestrebt, eine Delegation zu stellen. Schweizer FahrerInnen, die Interesse haben, können sich bis spätestens 15. August direkt beim Verband melden (Tel. 031 979 11 11 oder e-Mail: info@motorsport.ch). Der Platz in der Disziplin Esports ist bereits vergeben. Die Schweiz wird dort von Thomas Schmid vertreten, der 2021 die offizielle Schweizer Sim-Racing-Meisterschaft gewann. In anderen Kategorien haben sich bereits fünf weitere Interessenten gemeldet.

17 verschiedene Kategorien stehen Ende Oktober in und um Le Castellet am Start (in Klammer jeweils die Anzahl FahrerInnen, die pro Land antreten dürfen)

  • GT (2 Fahrer, 1x Silber, 1x Bronze)
  • GT Sprint (1 Fahrer, für alle Abstufungen offen)
  • Tourenwagen (1 Fahrer)
  • Endurance (3 Fahrer, 1x Platin, 1x Silber, 1x Bronze)*
  • Formel 4 (1 Fahrer)
  • Rallye 2 (1 Fahrer und 1 Beifahrer)
  • Rallye 4 (1 Fahrer und 1 Beifahrer)
  • Historische Rallye (1 Fahrer und 1 Beifahrer)
  • Karting Sprint Senior (1 Fahrer)
  • Karting Sprint Junior (1 Fahrer)
  • Karting Endurance (4 Fahrer, mixed)
  • Karting Slalom (2 Fahrer, mixed)
  • Cross Car Senior (1 Fahrer)
  • Cross Car Junior (1 Fahrer)
  • Auto Slalom (2 Fahrer, mixed)
  • Drifting (1 Fahrer)
  • Esports (1 Fahrer)

*In der Kategorie Endurance besteht die Möglichkeit, zwei Autos pro Nation einzusetzen (also sechs Fahrer). Es sollen neben GT3-Fahrzeugen auch LMP3-Autos zum Einsatz kommen

Die genauen Anforderungen in Bezug auf Alter, Lizenz etc. sind unter diesem Link abrufbar.

Wichtig zu wissen, ist, dass die Teilnahme auf eigene Kosten geht. Um Transparenz zu schaffen, haben wir eine Liste mit den Kosten, so wie sie der Veranstalter zum heutigen Zeitpunkt berechnet, zusammengestellt.

  • GT (10'000 Euro Startgebühr + 65’000-75'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • GT Sport (7’500 Euro Startgebühr + 55’000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Tourenwagen (5'000 Euro Startgebühr + 30’000-35'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Endurance (13'000 Euro Startgebühr + noch nicht abgeklärtes Arrive&Drive-Budget)
  • Formel 4 (5'000 Euro Startgebühr + 20'000 Euro Single/Supply-Budget)**
  • Rallye 2 (1'300 Euro Startgebühr + 15’000-23'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Rallye 4 (1'000 Euro Startgebühr + 9’000-12'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Historische Rallye (850 Euro Startgebühr + noch nicht abgeklärtes Arrive&Drive-Budget)
  • Karting Sprint Senior (1'200 Euro Startgebühr + 4'000 Euro Single/Supply-Budget)
  • Karting Sprint Junior (1'200 Euro Startgebühr + 4'000 Euro Single/Supply-Budget)
  • Karting Endurance (4'950 Euro Startgebühr + Single/Supply-Budget in Startgebühr enthalten)
  • Karting Slalom (750 Euro Startgebühr + Single/Supply-Budget in Startgebühr enthalten)
  • Cross Car Senior (450 Euro Startgebühr + 4’000-5'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Cross Car Junior (400 Euro Startgebühr + 3'000 Euro Single/Supply-Budget)
  • Auto Slalom (1'000 Euro Startgebühr + Single/Supply-Budget in Startgebühr enthalten)
  • Drifting (1'000 Euro Startgebühr + 2’000-10'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Esports (1'000 Euro Startgebühr)

**plus 4'000 Euro Depot

Motorsport Games 2022 05 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die CH-Delegation von 2019: Niederhauser, Eugster, Meyer und Lenz (v.l.)

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07.07.2022 One to watch: Jürg Brunner
Juerg Brunner Hemberg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Brunner bei seinem Heimrennen in Hemberg 2022 © Eichenberger

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: One to watch: Jürg Brunner.

Jürg Brunner zählt zu den Rennfahrern, die von Zuhause aus nicht vorbelastet sind. Doch wer im 1000-Seelen-Dorf Hemberg aufwächst, kommt unweigerlich mit dem Rennsport in Kontakt. So war es auch bei Brunner. Der 26-Jährige hat vor Jahren beim Bergrennen vor seiner Haustüre im Fahrerlager ausgeholfen. «Ich habe mich schon vorher für Autos interessiert», sagt der Toggenburger. «Aber da habe ich die ersten Kontakte geknüpft und gefragt, was es braucht, um selber fahren zu können.»

Schon bald war Brunner stolzer Besitzer eines Renault Clio II. Ein Schnäppchen sei dieser gewesen, lacht der St.Galler. Doch ausser einem sportlichen Fahrwerk bot die neue Errungenschaft längst nicht alles, was es zum Rennfahren braucht. «Ich bin kein Mechaniker, ich arbeite im Tiefbau», sagt Brunner. «Aber ich habe den Clio dann mit Hilfe von Kollegen renntauglich gemacht und ihm einen Überrollkäfig verpasst.»

Sieht man einmal von ein paar Seifenkistenrennen ab, die Brunner als Teenie absolviert hat, gibt er 2017 sein Renndebüt in der Schweiz. Als LOC-Fahrer tastet er sich an die nationale Szene heran. In der Rangliste in Frauenfeld 2018 taucht er in der Klasse L4 auf Position 11 auf. Der Rückstand auf die Spitze ist beträchtlich. Und die Fahrweise wild. In beiden Läufen gibt es Strafsekunden wegen Torfehler. Doch Brunner lernt schnell dazu. 2019 fährt er in Hemberg beim Heimrennen um den Klassensieg, als er den Clio im letzten Rennlauf leider aufs Dach legt. Was bleibt, ist Rang 2 und ein geschrottetes Auto. Die Saison ist für Brunner gelaufen. Und als es 2020 im Renault Classic Cup mit einem neuen Auto losgehen soll, macht ihm Corona einen Strich durch die Rechnung.

Doch Brunner gibt nicht auf. Und 2021 lässt er sein Talent aufblitzen. Zwar kriegt er im Clio Cup stets nur halbe Punkte, weil es zu wenig 2er-Piloten gibt, doch das stört ihn nicht. Brunner sammelt Erfahrung, wird immer schneller (Zweiter in Oberhallau) und beschliesst die Saison auf Rang 6. «Dafür, dass ich keine Erfahrung auf der Rundstrecke habe, lief es am Nürburgring oder in Hockenheim ganz ordentlich.»

Vieles, was Brunner macht, läuft unter dem Motto «learning by doing». An mangelndem Einsatz fehlt es nicht. 2022 bestreitet Brunner alle Rennen – «bis auf Ambri. Da musste ich wegen einer Hochzeit verzichten». An den Sprung in ein leistungsstärkeres Auto will das Talent aus Hemberg noch nicht denken. Trotzdem hat er eine klare Vorstellung, in welche Richtung es gehen soll: «Mich reizt, was Roger Schnellmann auf die Beine gestellt hat.» Auch er hat klein angefangen. Und heute zählt er mit seinem Mitsubishi Evo zu den besten Bergrennfahrern Europas.

Brunner Juerg 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Brunner ist ein Versprechen für die Zukunft © Eichenberger

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06.07.2022 Weekend-Report 12/2022
Mortara Marrakesch 2022 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edoardo Mortara: Dritter Saisonsieg und neuer Gesamtführender

Edoardo Mortara überstrahlte mit seinem dritten Saisonsieg in Formel E all seine Schweizer Rennfahrerkollegen am vergangenen Wochenende.

Edoardo Mortara hat sich beim zehnten Lauf zur diesjährigen Formel-E-WM die Führung in der Gesamtwertung zurückerobert. Nach seinen Siegen in Saudi-Arabien und Berlin gelang dem Genfer in Marrakesch der dritte Saisonsieg.

«Dieser Sieg ist das Ergebnis einer unglaublichen Leistung des gesamten Teams», meinte Mortara. «Unsere Rennstrategie hat perfekt funktioniert, auch wenn es viel Druck von Antonio Felix da Costa und Jean-Eric Vergne gab. Die hohen Temperaturen machten es besonders schwierig, die Batterie, die Reifen und die Energie zu verwalten, aber am Ende lief alles gut für mich und das ganze Team kann stolz darauf sein.»

Noch stehen drei Doubleheader, also sechs Rennen, aus. Das heisst, Mortara ist noch lange nicht am Ziel. Und die Konkurrenz liegt ihm dicht auf den Fersen. Vergne hat nur elf Zähler Rückstand, Stoffel Vandoorne 14 und Mitch Evans 15. Doch träumen ist erlaubt. Ein Schweizer Weltmeister wäre doch grossartig, oder nicht?

Feller Norisring 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller wurde am Norisring mit Zusatzgewicht Achter

Keine oder wenig Punkte gab es diesmal in der DTM für die Schweizer Audi-Fahrer. Nico Müller musste am Norsiring im ersten Durchgang nach einem Stau in Kurve 1 die Segel streichen. Im zweiten Lauf wurde der Berner Zwölfter. Imola-Sieger Ricardo Feller holte am Samstag als Achter trotz 25 Kilogramm Zusatzgewicht vier Punkte. Am Sonntag musste er nach mehreren Treffern am Heck aufgeben. Rolf Ineichen (Lamborghini) war aus gesundheitlichen Gründen nicht am Start.

Zwei Podestplätze sicherte sich dafür Raffaele Marciello beim vorletzten Lauf zur GT World Challenge Sprint in Misano. Der Tessiner im Dienste von Mercedes liegt in der Gesamtwertung auf dem zweiten Rang – 11,5 Punkte hinter dem belgischen Duo Vanthoor/Weerts. Der letzte Lauf findet am 17./18. September in Valencia statt.

Knapp am Podest vorbei schrammte Fabienne Wohlwend beim vierten Lauf zur W Series in Silverstone. Die Liechtensteinerin belegt in der Gesamtwertung Rang 9. Der Sieg in Silverstone ging zum vierten Mal in Serie an Jamie Chadwick.

Wohlwends Landsmann Matthias Kaiser sicherte sich in Monza seinen ersten Podestplatz in der laufenden ELMS-Meisterschaft. Louis Delétraz, der Führende nach drei Rennen, musste sich diesmal mit einem fünften Rang begnügen. Fabio Scherer fiel nach einem guten Quali (Startplatz 3) miot einem beschädigten Auto auf Rang 11 zurück. In der LMP3 sicherte sich Jérôme de Sadeleer den dritten Rang. Cool Racing mit Nicolas Maulini wurde Sechster. Auch das Team Racing Spirit of Leman durfte jubeln. Die Mannschaft um Patrick Barbier triumphierte in Monza im Michelin Le Mans Cup.

Sadeleer 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Erfolgreiches Wochenende in Monza: Jéròme de Sadeleer (links)

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05.07.2022 Neue Saison vereinigt wichtigste Simracing-Klassen der Schweiz
TCR Virual Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In der TCR Swiss Virtual wird auf Honda gefahren

Die Swiss Simracing Series geht in ihre vierte Saison und sorgt mit zahlreichen Neuerungen für noch mehr Action. Wer will, kann sich ab heute für die Vorqualifikation einschreiben.

Die schon seit 2019 bestehende Swiss Simracing Series (SSRS) sucht jedes Jahr den schnellsten Schweizer Simulatorfahrer und setzt auch dieses Jahr neue Massstäbe:
Unter der nationalen Motorsport-Hoheit von Auto Sport Schweiz haben sich die Online-Klassen von flanc.ch mit Race-Centers.ch, den offiziellen Veranstaltern der SSRS, auf eine gemeinsame Zukunft unter der SSRS-Flagge mit vier Klassen und somit vier Schweizer Meistern verständigt.

Zu diesen vier Klassen gehören: TCR Swiss Virtual powered by Honda und Klasse 2 (nähere Angaben folgen zu einem späteren Zeitpunkt) für Vor-Ort-Rennen in allen Race-Centers.ch Centers (inkl. Online-Qualifikation). Sowie (für online auf iRacing.com): GT3 Series by Barron Capital und F3 Series by flanc.ch

Nach der Einführung einer E-Sport-Arbeitsgruppe 2021 und der Gestaltung einheitlicher Reglemente für das Simracing soll der Sport mit der Erfahrung aus dem Motorsport weiter unterstützt, gefördert, entwickelt und zielgerichtet professionalisiert werden.

Die neue Klasse der Swiss Simracing Series ist eine Serie an Hotlap-Events im Honda Civic TCR auf Assetto Corsa (PC), an denen sich Fahrer/innen für das grosse Finale an der Auto-Zürich 2022 qualifizieren können. Es wird mit einer Vorqualifikation begonnen, bei der sich die Fahrer für die Qualifikationsevent im zweiten Schritt einen Platz erkämpfen können, bevor sie dann am Finalevent an der Auto-Zürich 2022 antreten. Der Schweizer Meister gewinnt einen Testtag im TCR-Honda auf der echten Rennstrecke.

Jede/r Fahrer/in muss sich für die Vorqualifikation auf www.simracingseries.ch registrieren und nach darauffolgender Anmeldung in einem Center oder online von Zuhause aus mindestens eine gültige Runde fahren. Für die darauffolgende Qualifikation in den Centern ist berechtigt, wer mindestens 120% der schnellsten Zeit erreicht. Die Teilnahme an der Vorqualifikation kostet im Center ca. 45 Franken pro 30 Minuten und kann beliebig oft durchgeführt werden. Der Start für die Registrierung erfolgt heute Dienstag, ab 10 Uhr. Die Registrierung endet am 13. August.

Zur Qualifikation: An mindestens einem von vier Tagen (zwischen dem 20. August und dem 1. Oktober) muss in einem beliebigen Center die Qualifikation gefahren werden. Die zwölf besten FahrerInnen pro Tag qualifizieren sich für das Finalrennen und dürfen an den anderen Qualifikationstagen nicht mehr antreten. Es wird im Quali-Modus (Hotlap) gefahren, kein Rennen. Die Qualifikation findet jeweils an einem Samstag von 10 bis 14 Uhr statt. Pro Fahrer dürfen nur zwei Stints á 25 Minuten pro Tag gefahren werden. Die Startgebühr pro Stint beträgt 29 CHF.

Am Samstag, 12. November 2022, findet das Finale an der Auto Zürich statt. Die 48 Fahrer treten jeweils in 12er Gruppen im Rennmodus gegeneinander an. Die besten sechs pro Gruppe kommen weiter. Der Sieger ist der offizielle Schweizer Meister der «TCR Swiss Virtual Series powered by Honda».

Weitere Infos gibt es unter: www.simracingseries.ch

Swiss Simracing Seriers2022 Ladies Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Finale der Swiss Simracing Series findet am 12. November statt

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05.07.2022 autobau SKM 2022 – 4. Lauf Levier (FRA): Melde dich jetzt an!

Die vierte Veranstaltung der autobau SKM findet am 20./21. August 2022 in Levier (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Nennschluss für den vierten Lauf ist am 14.08.2022 um 24.00 Uhr.

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2022 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

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04.07.2022 Neue Sachbearbeiterin Karting – Chiara Gaffuri
Gaffuri C1998 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Am 01. Juli 2022 hat Chiara Gaffuri als Sachbearbeiterin Karting die Nachfolge von Romain Ducret angetreten. Gaffuri ist 24-jährig, verfügt über eine kaufmännische Ausbildung mit erweiterter Grundbildung und spricht Deutsch, Französisch und Englisch. Chiara Gaffuri hat die Ausbildung zur Streckenkommissarin absolviert und ist schon seit Kleinkind mit dem Motorsport verbunden. Ihr Grossvater und Ihr Vater sind ehemalige Rennfahrer.

Sie hat anlässlich der autobau Schweizer Kart Meisterschaft in 7-Laghi ihre Feuertaufe erlebt und ist nach einer entsprechenden Einführungszeit für sämtliche Fragen/Belange im Kartsport zuständig.

Ab sofort können Sie sich zum Thema Kartsport an folgende E-Mail-Adresse wenden: gaffuri@motorsport.ch , telefonisch ist Chiara Gaffuri über die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz mittels Zentrale Tel. 031 979 11 11 zu erreichen.

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04.07.2022 7 Laghi: Luongo und Epifanio fehlerlos bei Hitzerennen in Italien
OK Senior Huber Mathur Naescher Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zwischen den Senioren Huber und Mathur gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen © Eichenberger

Bei hochsommerlichen Temperaturen trug die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft ihren dritten Lauf in 7 Laghi aus. Zwei Fahrer stachen besonders hervor: Elia Epifanio (OK Junior) und Luca Luongo (X30) sicherten sich einen «Grand Slam».

Der dritte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft auf der Kartstrecke 7 Laghi in Castelletto di Branduzzo bei Pavia hatte es in sich. Vor allem in Sachen Temperaturen stiessen die knapp 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aber auch die zahlreichen Helfer und Helferinnen an ihre Grenzen. Während es am Samstag bei den Trainings «angenehme» 34 Grad warm war, kletterte das Thermometer am Sonntag auf über 37 Grad. Die kühlsten Köpfe behielten in dieser Hitzeschlacht Elia Epifanio (OK Junior) und Luca Luongo (X30 Challenge Switzerland). Beide verbuchten in ihrer Klasse einen «Grand Slam». Das heisst: Sie gewannen nicht nur die beiden Vorläufe und das Finale, sie standen auch auf Pole-Position und fuhren die schnellste Rennrunde.

«Das war mein bisher bestes Wochenende», freute sich der Sarmenstorfer Luca Luongo aus dem Team KartBox.ch. «Ich war schon beim Rennen davor in Mirecourt sehr flott unterwegs und wurde im Finale Dritter. In 7 Laghi hat nun alles zusammengepasst. So kann es von mir aus weitergehen.» Hinter Luongo holte Kilian Streit, der bisherige Dominator in der X30 Challenge Switzerland, die meisten Punkte. Streit belegte im ersten Vorlauf Rang 2 vor Nicolas Mühlebach. Im zweiten Durchgang musste sich der Gesamtleader mit Rang 3 hinter Michael Sauter begnügen. Im Finale lag er dann wieder vor Mühlebach auf Platz 2. Obwohl Streit als einziger X30-Fahrer in bisher allen neun Rennen auf dem Podium stand, war er mit dem Ergebnis nicht zufrieden. «Es fing schon im Qualifying an. Ich war alleine und hatte keinen Windschatten. Der vierte Startplatz war nicht das, was ich erwartet hatte.» Wie knapp die Abstände in der mit Einheitsmotoren gefahren X30 ist, zeigt ein Blick auf die schnellsten Rennrunden. Zwischen dem Schnellsten, Luca Luongo, und dem Fünfbesten, Kilian Boss, lag im Finale lediglich eine Zehntelsekunde!

X30 Luongo Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Luca Luongo (X30) hatte sogar Zeit in die Kamera zu «lächeln» © Eichenberger

Auch Epifanio durfte sich in 7 Laghi über einen «Grand Slam» freuen. Die 75 Punkte nahm der 13-Jährige aus Würenlos bei den OK Junioren gerne mit. «Im Kampf um den Titel bin ich wegen meinem Nuller im ersten Lauf in Franciacorta immer noch im Hintertreffen», sagte Exprit-Pilot Epifanio. «Aber hier in 7 Laghi lief alles wie geplant, obwohl wir in den Trainings nicht ganz so schnell waren und ich mit der Strecke bisher auch nie so richtig klargekommen bin.» Hinter Epifanio betrieb die aktuelle Leaderin Chiara Bättig «Schadensbegrenzung». Die schnelle Zürcherin konnte gegen Epifanio diesmal nichts ausrichten, hielt aber den in 7 Laghi stark fahrenden Kevin Rabin in allen drei Läufen auf Distanz. Eine tadellose Leistung bot auch Ben Ziegler. Der jüngere Bruder von Tim holte für die Zieglers mit Platz 4 im Finale (vor Calvin Kunz) die Kohlen aus dem Feuer. Tim musste nach dem ersten Lauf wegen einer Rippenverletzung «Forfait» geben.

OK Junior Epifanio Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Elia Epifanio sicherte sich in 7 Laghi einen «Grand Slam» © Eichenberger

Drei Siege in drei Rennen gelangen auch Dan Allemann. Der Fahrer aus dem Team Spirit Racing stürmt mit Siebenmeilenstiefeln bei den Super Minis in Richtung Schweizer Meistertitel. Der zehnjährige Aargauer hat in 7 Laghi die Siege Nummer 6, 7 und 8 in der laufenden Saison eingefahren. Nur einmal stand Allemman jr. bisher nicht ganz oben auf dem Treppchen. Der Zweikampf mit Teamkollege Matt Corbi begeisterte nicht nur Teamchef Ken Allemann auf der Tribüne. «Das war Motorsport vom Feinsten», sagte der Vater von Dan nach dem knappsten Zieleinlauf in 7 Laghi (0,095 sec Rückstand). «Es war sehr eng», meinte Dan Allemann. «Matt hat viel Druck gemacht. Aber ich konnte ihn hinter mir halten.» Neben Allemann und Corbi fielen in 7 Laghi auch Dario Palazzolo und Orlando Rovelli positiv auf. Rovelli wahrte seine Titelambitionen mit den Rängen 4, 3 und 4. Palazzolo belegte die Ränge 2, 4 und 3, bekam aber im zweiten Vorlauf wegen einer Berührung eine Zehnsekundenstrafe aufgebrummt und fiel so aus den Top 10.

Super Mini Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Start der Super Minis. Im MIttelfeld drehen sich Meunier (#49), Borel (#10) und Philipp (#8) weg © Eichenberger

Ein packendes Finale boten auch die OK Senioren. Jérôme Huber, der die beiden Vorläufe für sich entschieden hatte, führte im Schlussgang bis zur letzten Runde. Dann ging zuerst Lyon Mathur und einige Kurven später auch dessen Tony-Kart-Teamkollege Leonardo Cesaretti am Zürcher vorbei. «Ich sah eine Lücke und musste da einfach reinstechen», sagte Mathur. Der Aargauer freute sich doppelt über seinen zweiten Finalsieg in diesem Jahr. Denn im zweiten Vorlauf musste er das Rennen wegen einer defekten Kette aufgeben. Weil Huber im Finale die schnellste Rennrunde drehte und so noch die drei Extrapunkte kassierte, liegen Huber und Mathur nach drei von fünf Rennwochenenden punktgleich in Führung. Das verspricht für die verbleibenden zwei Rennen Hochspannung. Erst recht, weil mit dem zweimaligen Meister Patrick Näscher noch ein dritter Fahrer mitmischt. «Wir hatten uns für 7 Laghi mehr versprochen», sagte Näscher. «Aber es war irgendwie komisch. Am Samstag hatten wir zu viel Grip, am Sonntag zu wenig.» Im Finale ging dem Liechtensteiner noch eine Membrane kaputt. «Aber wir werden nicht aufgeben. Allerdings muss ich sagen, dass das Niveau in diesem Jahr bei den Senioren extrem hoch ist. Lyon und Jérôme machen beide einen super Job!»

OK Senior Cesaretti Mathur Huber Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Podium der Senioren: Cesaretti, Mathur und Huber © Eichenberger

Bei den Schaltkarts, in der Kategorie KZ2, sah es nach zwei Siegen in den Vorläufen ebenfalls nach einer Triplette für Sebastian Kraft aus. Doch der Berner und sein Teamkollege Ethan Frigomosca kamen sich in der ersten Kurve in die Quere. Während der Tessiner weiterfahren konnte, verfolgte Kraft das Rennen von der Tribüne aus. Weit kam Frigomosca allerdings nicht. Der 21-Jährige aus Locarno bekam nach ein paar Umläufen die schwarze Flagge gezeigt. Frigomosca hatte beim ersten Start die rote Ampel überfahren, fuhr danach durch die Box und reihte sich statt ganz hinten beim zweiten Start auf der Pole-Position ein. «So etwas ist natürlich ärgerlich», sagte Kraft. «Wir haben gerade einen sehr guten Lauf und dann eine solch unnötige Aktion! Ethan wurde nach dem Rennen zwar disqualifiziert. Aber das bringt mir die verloren gegangenen Punkte auch nicht zurück.» Nutzniesser des Zwischenfalls war Evan Vantaggiato. Der Fahrer aus dem Team Drago Corse sicherte sich seinen ersten Saisonsieg mit 1,1 Sekunden Vorsprung auf Kevin Wälti und Kai Perner.

Und so geht es mit der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft weiter:
21. August, Levier (F)
8. Oktober, Wohlen

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf www.motorsport.ch/de/kartsport oder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/SchweizerKartMeisterschaft

KZ2 Kraft Frigomosca Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das endete nicht gut: Kraft gegen Frigomosca bei den KZ2 © Eichenberger

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01.07.2022 Mike Coppens: «Ich muss bessere Notizen machen!»
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Rallye-Meister Mike Coppens muss über die Bücher © Eichenberger

Der amtierende Schweizer Rallye-Meister Mike Coppens tut sich schwer. Seine Aktien auf eine erfolgreiche Titelverteidigung stehen bei Halbzeit der Rallye-SM nicht zum Besten.

Mike Coppens zählt in der Schweiz zu den aktuell schnellsten Rallyefahrern. 2021 gewann der 43-Jährige aus Verbier (VS) nicht nur zum ersten Mal «seine» Rallye du Valais, er sicherte sich auch den Meistertitel. 2022 sieht es bei Halbzeit der Rallye-SM nicht so rosig aus. Coppens liegt nach drei Läufen «nur» auf dem dritten Zwischenrang – 26 Punkte hinter dem Führenden Jonathan Hirschi. Dessen Leistung hat Coppens zuletzt im Anschluss an die Rally di Alba hervorgehoben. «Er ist nicht erst seit seinem Sieg bei der Alba der Schnellste von uns», sagt Coppens. «Ich glaube, er war es schon von Anfang der Saison. Die Kombination zwischen ihm und seinem VW Polo funktioniert sehr gut. Im Moment ist es schwierig, ihm Paroli zu bieten.»

Coppens hat die Meisterschaft noch nicht abgeschrieben. Aber er ist schon lange genug im Geschäft (seit 2011), dass er weiss, wie schwierig es ist, einen Fahrer wie Hirschi, der a) nicht nur einen Lauf hat, sondern b) von sich selber sagt, er habe sein Limit noch gar nicht erreicht, einzuholen. Fakt ist: Hirschi hätte ohne seinen Reifenschaden beim Critérium in der letzten Prüfung und ohne die beiden Zehn-Sekunden-Strafen bei der Rallye du Chablais wohl alle bisherigen Rallyes 2022 gewonnen.

Erschwerend kommt dazu, dass Coppens mit seinem Last-Minute-Wechsel von Skoda auf Citroën nicht wirklich glücklich ist. «Auf schnellen Teilstücken bin ich mit dem Citroën schneller», sagt Coppens. «In technischen Passagen mache ich aber mehr Fehler als mit dem Skoda. Der verzeiht viel mehr als der Citroën.»

Mike Coppens Valais 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pech mit dem Wetter: Mike Coppens bei der Rallye du Chablais © Eichenberger

Und Coppens spart auch nicht mit Selbstkritik. «Ich muss die Art, wie ich meine Notizen mache, verbessern», sagt der Walliser. «Mein Co-Pilot Renaud Jamoul hat mir das mehr als nur ans Herzen gelegt.» Der Aufschrieb sei prinzipiell nicht schlecht, aber um die Sekunden wettzumachen, die es eben braucht, um ganz vorne mitzufahren, muss Coppens daran arbeiten.

Was Coppens im Detail anders machen soll, behält er für sich. «Ich kann nur so viel sagen: Renaud ist ein sehr erfahrener Beifahrer. Er weiss, wovon er spricht. Und er kennt sich auch beim Set-Up sehr gut aus. Das ist keine Kritik an meine Beifahrer, die mich letztes Jahr navigiert haben. Die haben alle einen super Job gemacht, sonst wäre ich nie Schweizer Meister geworden. Aber Renaud hat einfach den Blick fürs grosse Bild. Das macht den Unterschied.»

Dass es 2022 nicht ganz so rund läuft, ist Coppens erst so richtig bei der Rally di Alba aufgefallen. «Es war die erste Rallye, bei der ich von A bis Z im Trockenen fahren konnte. Bei der Chablais hatten wir Mischbedingungen und ich kam mit den Slicks voll ins Nasse. Beim Critérium war es von Anfang bis Ende rutschig.»

Um sich Gedanken zu machen, hat Coppens nun etwas Zeit. Der nächste Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, der Rallye Mont-Blanc, findet erst vom 8.-10. September statt.

IMG 5597 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Co-Pilot Renaud Jamoul hilft Coppens auf die Sprünge © Eichenberger

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01.07.2022 Grand Prix Bern – Auf Spurensuche im Wald
S1 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Bremgartenring war von 1934 bis 1954 Schauplatz diverser Rennen

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: der Grand Prix der Schweiz auf dem Bremgartenring.

Genf, Lausanne, Montreux, Erlen – vier ehemalige GP-Rennstrecken haben wir bereits vorgestellt. Für Teil 5 begeben wir uns nach Bern zum wohl bekanntesten Rundkurs der Schweiz, dem Bremgartenring. Im Gegensatz zu den anderen vier Rennstrecken ist der «Bremer» nicht mehr vollständig befahrbar. Von der einst 7,28 Kilometer langen Piste ist in Bruchstücken nur noch etwa ein Drittel erhalten. Den Rest hat sich die Natur zurückgeholt. Andere Streckenteile wurden durch neue (Schnell-)Strassen ersetzt.

Start und Ziel des Bremgarten-Rings befand sich ungefähr auf Höhe der Bushaltestelle «Weyermannshaus» – vor der Wäscherei Elis. Im Gegensatz zu anderen Schweizer Rennstrecken bot der «Bremer» an dieser Stelle eine von der Fahrbahn getrennte Pitlane. Von dieser ist heute nichts mehr zu sehen. Genauso wie von der Haupttribüne, die schräg gegenüber Platz für 4000 Personen bot und 1970 abgerissen wurde. Nach Start und Ziel war die Kiesgrube die erste Schlüsselstelle. Das Bergabstück ist heute eine Einbahnstrasse. Die Zufahrt dazu kann nicht mehr exakt zurückverfolgt werden. Irgendwo zwischen Fahrrad- und Fussweg müssen Fangio & Co. damals Vollgas gegeben haben. Mitten durch den Wald!

S2 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Start und Ziel des Bremgarten-Rings befand sich ungefähr auf Höhe der Bushaltestelle «Weyermannshaus» – vor der Wäscherei Elis. Die überdachte Haupttribüne bot Platz für ca. 4000 ZuschauerInnen. Sie stand bis 1970 und wurde dann abgerissen. Auf dem unteren Bild sieht man rechts noch die Pitlane © Swiss Made Grand Prix, Eichenberger

Auch die heutige Eymattstrasse ist nicht mehr mit der von anno dazumal identisch. Zwischen der Eichholz-Passarelle und der Jordenrampe erinnert heute ein Kreuz an einem Baum an ehemalige Grand-Prix-Schlachten. An dieser Stelle ist 1948 Achille Varzi verunglückt. Der Italiener, der Frauen und Drogen über alles liebte, hatte in seiner Karriere genau zwei Unfälle. Der zweite, in Bern, endete tödlich.

Etwas weiter unten am Ende der Jordenrampe ist von der ehemaligen GP-Rennstrecke noch am meisten vorhanden. Zwar hat man nicht wie einst einen freien Blick auf die Kappelenbrücke, dafür gibt der «Rechtsknick» in der Eymatt und die folgende rund 750 Meter lange Gerade einen Eindruck, mit wieviel Mut die PS-Helden über den «Bremer» rasten. Denn an diesen Stellen war der Licht/Schatten-Wechsel besonders eklatant. Wenn es dazu noch nass war, so wie beispielsweise 1934 bei der ersten Austragung des Grand Prix von Bern oder 1951, dann endeten Abflüge oft böse. So wie etwa 1948, als Motorrad-Europameister Omobono Tenni in der später nach ihm benannten Passage zu Tode stürzte.

S3 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nach Start und Ziel war die Kiesgrube die erste Schlüsselstelle. Das Bergabstück ist heute eine Einbahnstrasse. Die Zufahrt dazu kann nicht mehr exakt zurückverfolgt werden, liegt aber irgendwo unter der Autobahnbrücke (Bild rechts unten). Den Damm auf der linken Seite, wo auch Häuser stehen, gibt es heute noch © Unbekannt, Eichenberger

Die Fortsetzung der Strecke durch den Wald bergauf bleibt der Fantasie überlassen. Ein schmaler Radweg weist ungefähr den Weg, entspricht aber nicht exakt der ursprünglichen Streckenführung. An Rennsport erinnert hier gar nichts mehr. Im Gegenteil: Der Glasbrunnen ist heute ein Pfaditreffpunkt.

Auffallend ist, dass der Bremgarten-Ring – mit Ausnahme der Forsthauskurve – kaum echte Kurven hatte. Vielmehr war die Strecke am Rande der Hauptstadt eine Aneinanderreihung von Vollgaskurven. Die hohen Tempi, die schwierigen Lichtverhältnisse, der unebene Belag (teilweise Kopfsteinpflaster) und die vielen Bäumen am Streckenrand machten den «Bremer» zu einer der gefürchtetsten Rennstrecken der Welt. Zwischen 1934 und 1954 gab es zahlreiche Todesfälle, nicht nur unter den Fahrern. Als der Bundesrat 1955 beschloss, Rundstreckenrennen in der Schweiz zu verbieten, bedeutete dies das Aus des Bremgarten-Rings.

S4 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die alte Eymattstrasse kann heute noch befahren werden. Damals wurde sie von Zuschauern gesäumt. Das Bergabstück ist ziemlich steil. Die Tempi, die dort erzielt wurden, sehr hoch. Früher sahen die Fahrer im Rechtsknick direkt auf die Kappelenbrücke. Diese Sicht ist heute durch Schrebergärten versperrt © Unbekannt, Eichenberger

Was geblieben ist, sind ein paar imposante Zahlen. Beim Streckenrekord 1937 betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit von Rudolf Caracciola auf einem Mercedes-Benz 172,4 km/h. Dieser Rekord hatte auch Bestand, als ab 1950 (bis 1954) die Formel 1 zu Gast war. Und auch in Sachen Publikumsaufmarsch konnte die Formel 1 ihrer Vorgängerserie das Wasser nicht reichen. 1947, also drei Jahre vor Einführung der Königsklasse, kamen mehr als 110'000 ZuschauerInnen.

68 Jahre nach der letzten Austragung ist nun das seit 1958 im Strassenverkehrsgesetz verankerte Rundstreckenverbot gefallen. Endlich, ist man geneigt zu sagen (siehe auch Seite 14). Doch jetzt, wo das Verbot gefallen ist, stellt sich die Frage: Wo könnte ein Nachfolger des «Bremers» entstehen? Und wer soll ihn nutzen? Von der Formel 1 zu träumen, wäre der falsche Ansatz. Aber mit anderen Rennen, Testfahrten der Industrie, Fahrsicherheitskursen, Konzerten und ähnlichen Veranstaltungen könnte ein neuer «Bremer» sinnvoll ausgelastet und die Rundstrecken-Historie der Schweiz nach einer endlos langen Unterbrechung fortgesetzt werden.

Die Sieger beim Grand Prix der Schweiz in Bern
1934 Hans Stuck (D), Auto Union
1935 Rudolf Caracciola (D), Mercedes-Benz
1936 Bernd Rosemeyer (D), Auto Union
1937 Rudolf Caracciola (D), Mercedes-Benz
1938 Rudolf Caracciola (D), Mercedes-Benz
1939 Hermann Lang (D), Mercedes-Benz
1947 Jean-Pierre Wimille (F), Alfa Romeo
1948 Carlo Felice Trossi (I), Alfa Romeo
1949 Alberto Ascari (I), Ferrari
1950 Giuseppe Farina (I), Alfa Romeo
1951 Juan-Manuel Fangio (RA), Alfa Romeo
1952 Piero Taruffi (I), Ferrari
1953 Alberto Ascari (I), Ferrari
1954 Juan-Manuel Fangio (RA), Mercedes-Benz

Von 1940-1946 gab es keinen Grossen Preis der Schweiz in Bern/Die Rennen ab 1950 zählten zur Formel-1-Weltmeisterschaft

S5 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Kurve beim Forsthaus war streng genommen die einzige echte Kurve. Vielmehr war die Strecke am Rande der Hauptstadt eine Aneinanderreihung von Vollgaskurven. Heute ist die Kurve Zubringer zur Autobahn. Vom Forsthaus ging es geradeaus zurück zu Start und Ziel © Swiss Made Grand Prix, Eichenberger

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30.06.2022 Paul Büetiger: «Ich wollte nicht als Clown abtreten!»
Bueetiger Paul 01 Bueetiger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Paul Büetiger sagt nach 20 Jahren «Tschüss» © Archiv Büetiger

Beim Slalom in Chamblon wurde nicht nur der neue Meister gekürt, es war auch das Abschiedsrennen für Paul Büetiger. Der Mann im schwarz-gelben Porsche GT3 Cup hängt mit 71 Jahren den Helm an den Nagel.

Paul Büetiger macht mit 71 Jahren Schluss. Der Solothurner hat beim Slalom in Chamblon sein letztes Rennen bestritten. Sein Entschluss hat er schon Anfang des Jahres gefasst. «Ich wollte gesund aufhören. Und ich habe gespürt, dass ich langsamer geworden bin», sagt Büetiger, der zum Abschluss, ein schöneres Geschenk gibt es nicht, nochmals seine Klasse, die IS bis 4000 cm3, gewann.

Büetiger war motorsportlich gesehen ein Spätzünder. Erst mit 40 begann er Kart zu fahren. Mit 50 fuhr er die ersten Autorennen. Speed hatte er schon damals im Blut. Als Teenager war er als Skifahrer unterwegs. Regional und an Schweizer Meisterschaften. Zwölf Jahre lange – mit 27 wechselte er aufs Fahrrad. Dort hat er von 450 Rennen rund 90 gewonnen. «Ich habe in 20 Jahren Motorsport nicht ein Auto kaputt gefahren», sagt Büetiger stolz. «Wäre ich früher zum Motorsport gekommen, wäre das wahrscheinlich nicht so gelaufen…»

Noch heute verbindet ihn viel mit Ski- und Radfahren. Auch der 6-Gang-Go-Kart wird immer wieder aus der Garage geschoben. Ausserdem ist Büetiger leidenschaftlicher Töfffahrer und Modellflieger. Langweilig wird es ihm in seinem (Un)ruhestand deshalb bestimmt nicht. Und dennoch: «Als ich am Dienstag nach Chamblon meinen Porsche wieder ‹zwäg› gemacht habe, war das schon ein komisches Gefühl», gibt Büetiger zu.

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Skifahren, Kart, Radfahren – Büetiger wird es nicht langweilig © Archiv Büetiger

Doch der ehemalige Druckerei-Unternehmer ringt seinem Rücktritt auch Gutes ab. «Ich bin gesund, mein Auto ist heil und der Druck ist weg. Und wichtig war mir auch, dass ich nicht als Clown abtrete.» Dass Büetiger mit 71 Jahren den Helm an den berühmten Nagel hängt, haben am Anfang nur seine engsten Kollegen gewusst. Beim letzten Bergrennen in La Roche steckte er es dann dem Speaker persönlich. Das hatte Folgen. In Chamblon wurde er «im grossen Stil» mit Früchtekorb und der Ernennung zum «Monsieur Elégance» verabschiedet. «Diesen Titel habe ich aufgrund meines unscheinbaren Fahrstils bekommen», lacht Büetiger. Gleichzeitig musste er wohl auch eine Träne verdrücken. «Das Schöne an der Schweizer Meisterschaft ist, dass wir weder am Berg noch am Slalom gegeneinander fahren. Wir fahren gegen die Stoppuhr. Man kommt sich auf der Strecke nie in die Quere. Deshalb habe ich auch keine Feinde im Fahrerlager.»

An ein besonderes Highlight im Rahmen der Schweizer Meisterschaft kann und will sich Büetiger nicht erinnern. «Da gibt es so viele schöne Erinnerungen.» Eine davon ist sicher das Bergrennen in Reitnau. Dort hat Büetiger fünf Mal seine Klasse gewonnen. «Das Rennen war für uns Fahrer zwar kurz, aber die Stimmung dort war immer sensationell!» Aufs Fahren wird Büetiger auch in Zukunft nicht ganz verzichten. «Den einen oder anderen Track Day werde ich absolvieren, solange ich noch kann.»

Auto Sport Schweiz wünscht dem «Pensionär» alles Gute für die Zukunft! An Hobbies scheint es dem Mann im schwarz-gelben Porsche GT3 Cup nicht zu fehlen…

Bueetiger Paul Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Paul Büetiger bei seinem letzten Rennen in Chamblon © Cornevaux

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29.06.2022 Vorschau Kart-SM 7 Laghi: Vollgas zwischen den Seen
OK Junior Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Epifanio gegen Bättig: Das wird auch in 7 Laghi interessant © Eichenberger

Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geht in die dritte Runde. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für dieses Wochenende für die Rennen im italienischen 7 Laghi eingeschrieben.

Nach den abwechslungsreichen Rennen in Franciacorta (I) und Mirecourt (F) macht die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft am Wochenende Halt auf der Kartpiste 7 Laghi in Castelletto di Branduzzo bei Pavia. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich eingeschrieben. Das grösste Feld bietet die Kategorie Super Mini mit 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Geht es nach dem bisherigen Saisonverlauf, ist die Favoritenrolle bei den Super Minis klar verteilt. Spirit-Fahrer Dan Allemann hat von den sechs bisherigen Rennen deren fünf gewonnen. Nur einmal, im zweiten Vorlauf in Mirecourt, stand ihm Dario Palazzolo vor der Sonne. Allemanns Vorsprung auf den Zweitplatzierten Orlando Rovelli beträgt vor «Halbzeit» der Kart-SM bereits 39 Punkte. Der Drittplatzierte Arnaud Voutat, der beim Auftakt in Franciacorta eine starke Leistung bot, liegt bereits 57 Zähler hinter Allemann. An die Meisterschaft denkt der 10-jährige Aargauer aber nicht. «Das ist noch zu früh», meint der Sohn von Teambesitzer Ken Allemann. «Ich nehme ein Rennen nach dem anderen und versuche mein Bestes zu geben.» Das will auch der eingangs erwähnte Palazzolo, dessen bisherige SM-Saison noch nicht nach Wunsch verlaufen ist. Der gegenwärtig Siebtplatzierte hofft dementsprechend auf ein reibungsloses Wochenende. Nur ein Platz vor Palazzolo liegt Matt Corbi. Auch er ist ein heisser Kandidat auf den Sieg. 2021 war er in 7 Laghi, der Super-Mini-Pilot mit der zweitbesten Punkteausbeute.

Super Mini Dan Allemann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dan Allemann führt bei den Super Minis souverän © Eichenberger

Spannung ist auch bei den OK Junioren angesagt. Wenn die Rennen an der Spitze ähnlich unterhaltsam sind wie in Mirecourt, dürfen sich die Zuschauer freuen. Denn zwischen der Gesamtleaderin Chiara Bättig (12) und Verfolger Elia Epifanio (13) tobt ein herrlich erfrischender Zweikampf, zweier Piloten, die nicht nur am selben Tag Geburtstag haben (21. März), sondern beim letzten Rennen in Mirecourt auch gleich viele Zähler (67) sammelten. Hinter diesem Duo lauern Kevin Rabin, Tim Ziegler und Hector Gerling. Jeder aus diesem Trio ist in diesem Jahr schon mindestens einmal auf dem Podium gestanden. Fürs oberste Treppchen hat es bisher noch nicht gereicht.

Die X30 Challenge Switzerland ist die Kategorie mit der bis dato klarsten Ausgangslage. Dort führt Kilian Streit nach zwei Rennwochenenden mit 51 Punkten Vorsprung auf den Solothurner Michael Sauter, der parallel zur Kart-SM in der deutschen Formel 4 fährt. Sauter war Streit beim Auftakt in Franciacorta ebenbürtig. Zuletzt in Mirecourt konnte dem schnellen Berner niemand das Wasser reichen. Streit verbuchte einen «Grand Slam» (Pole-Position, schnellste Rennrunde, drei Rennsiege) und kassierte dafür die Maximalpunktzahl von 75 Zählern. Hinter Streit und Sauter haben sich Nicolaj Sabo, Alessio Strollo und Kilian Boss auf den Plätzen 3 bis 5 eingerichtet. Insgesamt stehen in 7 Laghi 19 Fahrer und Fahrerinnen in der mit einheitlichen Motoren ausgerüsteten X30 am Start.

X30 Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kilian Streit (links vorne) ist der Führende in der X30 © Eichenberger

So richtig spannend ist in diesem Jahr die Kategorie OK Senior. Hier hat sich von den bisherigen Fahrern keiner so richtig absetzen können. Der Führende Lyon Mathur macht mit bisher vier Laufsiegen zwar einen dominierenden Eindruck, doch Jérôme Huber (13 Punkte zurück), Patrick Näscher (22) und Pascal von Allmen (23) sind dem Sarmenstorfer dicht auf den Fersen. Und dann ist da noch Savio Moccia. Dem fünfmaligen Schweizer Meister, der auf diese Saison von den X30ern zu den Senioren gewechselt ist, wurde in Mirecourt der Sieg im Finale aberkannt. «Auch sonst lief es für mich bisher nicht nach Plan», sagt Moccia. «Ich hoffe, das Blatt wendet sich in 7 Laghi.»

Eng zusammen liegen auch die bisher schnellsten KZ2-Fahrer Sebastian Kraft (127 Punkte) und Ethan Frigomosca (121). Kraft hat nach Siegen die Nase mit 4:2 vorne. Auch erwischte er zuletzt in Mirecourt (wie Kilian Streit) ein perfektes Wochenende. Doch ausruhen darf sich der Berner auf keinen Fall. Sein Verfolger aus dem Tessin kann mit einer etwas besseren Punkteausbeute bei seinem «Heimrennen» in 7 Laghi bereits wieder an Kraft vorbeiziehen. Hinter dem Spitzenduo liegen Evan Vantaggiato, Kevin Wälti und Michel Liechti auf den Plätzen 3 bis 5. Auch hier ist klar: Wer in 7 Laghi von ganz oben jubeln möchte, muss zuerst an Kraft und Frigomosca vorbeikommen. Nicht dabei ist der amtierende Meister Nicolas Rohrbasser. Der Schaltkart-Routinier ist am 19. Juni Vater einer Tochter geworden. Wir gratulieren und wünschen Nico und seiner Partnerin Kimberley alles Gute!

KZ2 Ethan Frigomosca Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Für Ethan Frigomosca ist 7 Laghi fast wie ein Heimrennen © Eichenberger

Zur Strecke: Die Kartpiste in Castelletto di Branduzzo bei Pavia ist den meisten Fahrern bestens bekannt. Der oft auch als Teststrecke genutzte 1256 Meter lange Rundkurs südlich von Mailand ist unter den Fahrern sehr beliebt. Die Strecke ist schnell, abwechslungsreich, bietet zahlreiche Überholmöglichkeiten und ist vor allem im Infield technisch anspruchsvoll.

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in 7 Laghi www.savoiechrono.com

Zeitplan
Sonntag, 3. Juli

08.00-08.58 Uhr, Offizielles Training
09.05-09.43 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
09.50-11.30 Uhr, Rennen 1
11.30-12.20 Uhr, Mittagspause
12.20-14.00 Uhr, Rennen 2
14.00-16.30 Uhr, Finalläufe
17.00 Uhr, Siegerehrung*

*Die Siegerehrung der Super Minis findet schon um 15.20 Uhr statt

OK Senior Lyon Mathur Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lyon Mathur ist der bisher schnellste OK-Senior © Eichenberger

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28.06.2022 Weekend-Report 11/2022
EFR Zandvoort 04 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Emil Frey Racing dominierte in Zandvoort beim ADAC GT Masters

Das vergangene Rennwochenende stand ganz im Zeichen von Emil Frey Racing. Die Safenwiler Lamborghini-Truppe gewann in Zandvoort (NL) beide Rennen zum ADAC GT Masters.

Emil Frey Racing hat am vergangenen Rennwochenende beim dritten Lauf zum ADAC GT Masters in Zandvoort (NL) im grossen Stil abgeräumt. Die Lamborghini-Mannschaft aus Safenwil sicherte sich in beiden Rennläufen den Sieg. Und das zwei Mal von der Pole-Position aus.

Am Samstag eroberte der Österreicher Mick Wishofer im Auto mit der Startnummer #14 die Pole-Position und bescherte Emil Frey Racing danach mit seinem finnischen Partner Konsta Lappalainen den ersten Triumph in der internationalen Deutschen GT-Meisterschaft. Am Sonntag war es Jack Aitken, der die Bestzeit im Qualifying erzielte und danach mit dem Spanier Albert Costa Balboa am Steuer der #63 das Team aus dem Aargauischen ein zweites Mal jubeln liess. Dass auch das dritte Auto mit der #19 mit den beiden Franzosen Arthur Rougier und Franck Perera sonntags auf dem Podium stand, war das Tüpfelchen auf dem i.

«Das war ein sehr starkes Wochenende mit einer grossartigen Leistung des gesamten Teams», lobte Jürg Flach, der technische Direktor bei EFR. «Mit jedem Auto auf dem Podium zu stehen, ist aussergewöhnlich, und ich freue mich sehr für das ganze Team. Nach dem enttäuschenden Ende des Rennens in Le Castellet (Lauf zum GT World Challenge Endurance Cup, Red.) war dies hochverdient.»

Für das beste CH-Ergebnis aus Fahrersicht sorgte Ricardo Feller (Audi) mit Rang 4 im ersten Durchgang. Bester Schweizer in der Gesamtwertung bleibt Raffaele Marciello als Fünfter.

Einen Podestplatz gab es auch für Louis Delétraz im IMSA Endurance Cup. Der Genfer sicherte sich beim 6-Stunden-Rennen in Watkins Glen Rang 2. Fabio Scherer schrammte als zweitbester Schweizer auf Rang 4 der LMP2-Klasse knapp an seinem ersten US-Podest vorbei. Jubeln durfte dafür Philip Ellis. Der ehemalige DTM-Fahrer gewann die GTD-Klasse auf einem Mercedes AMG GT3.

Auch beim 4-stündigen Grenzlandrennen auf der Nordschleife waren Schweizer am Start. Bester Eidgenosse war Julien Apothéloz. Der Zürcher verpasste als Vierter knapp das Podest. Direkt dahinter kam Miklas Born (beide Mercedes AMG Gt3) ins Ziel.

Louis Deletraz Watkins 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (r.) wurde in Watkins Glen Zweiter in der LMP2

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