Suzuki Swiss Racing Cup erst wieder 2021
Der punkto Teilnehmer grösste Markenpokal der Schweiz wird in diesem Jahr aufgrund hinlänglich bekannter Gründe keine Meisterschaft mehr abhalten. Suzuki-Piloten, die bei den noch nicht abgesagten Slaloms (SM und IKSM) antreten wollen, werden vom Importeur in Safenwil unterstützt. 2021 kehrt der Suzuki Swiss Racing Cup dann zurück. Geplant ist dann sogar der Einsatz zweier Modelle. Neben dem bisherigen Swift Sport soll auf Wunsch von Suzuki auch die 48V-Hybrid-Version zum Einsatz kommen. Allerdings muss dafür zuerst ein Antrag gestellt werden, um das Reglement von Auto Sport Schweiz zu ändern. Hybrid-Autos sind nämlich – Stand heute – aus sicherheitstechnischen Gründen in der Schweizer Meisterschaft nicht zugelassen.
Slalom Hoch-Ybrig: Ja, aber…
Wie von Auto Sport Schweiz angekündigt wird der Slalom von Hoch-Ybrig am 21. Juni durchgeführt. Allerdings nur, so der Veranstalter, die Squadra Türmli, wenn sich mindestens 60 Fahrzeuge bis am 13. Juni (24 Uhr) angemeldet haben. «Da es keine Meisterschaft geben wird», so die offizielle Mitteilung, «werden ausschliesslich Trainingsläufe durchgeführt.» Wichtig ist auch, dass der Slalom nur unter Einhaltung der aktuellen Hygienebedingungen des BAG sttafinden kann. Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.
Neu 100 km/h für Anhänger bis 3.5 Tonnen
Der Bundesrat hat eine neue Verkehrsregel verabschiedet, die für uns Motorsportler von Bedeutung ist. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit von leichten Motorfahrzeugen mit Anhängern bis 3,5 Tonnen wird von 80 km/h auf 100 km/h erhöht, sofern Anhänger und Zugfahrzeug für diese Geschwindigkeit zugelassen sind. Diese neue Regelung tritt am dem 1. Januar 2021 in Kraft.
24H Series: Fortsetzung in Portugal
Die wegen COVID-19 unterbrochene 24H Series nimmt den Rennbetrieb am kommenden Wochenende wieder auf. In Portimão findet der zweite Lauf zur diesjährigen Meisterschaft statt. Es ist das erste internationale Rennen in Europa seit Ausbruch der Pandemie. Aus Schweizer Sicht ist vor allem der Einsatz der beiden VW Golf GTI TCR von Autorama Motorsport von Interesse. Acht Fahrer stehen im Aufgebot – darunter die Schweizer Yannick Mettler, Miklas Born, Jérôme Ogay, Jasmin Preisig und Christoph Lenz. Noch nicht am Start ist Karen Gaillard. Die Gewinnerin der Young Driver Challenge 2019 wird mit dem Team Topcar erst in Monza (10./11. Juli) antreten.
Genau heute in einem Jahr, am 5. Juni 2021, steigt mit La Roche – La Berra der Saisonauftakt der Schweizer Bergmeisterschaft. Auto Sport Schweiz hat mit OK-Präsident Marcel Magnin über das Comeback des allseits beliebten Bergrennens im Greyerzerland gesprochen.
Wie ist es zur Renaissance des Bergrennens La Roche – La Berra gekommen?
Marcel Magnin: Ich bin selber in der E1 gefahren. Und mein Sohn fährt ebenfalls. Ich bin also mit dem Rennsport verwurzelt. Und wurde deshalb auch immer wieder von vielen Piloten darauf angesprochen, ob ich das Bergrennen La Roche – La Berra nicht wieder aufleben lassen könnte. Da ich auf Anfang dieses Jahr in Rente ging, habe ich diese Herausforderung nun angenommen.
Wird das Rennen weiterhin von der Association des Courses Automobiles Fribourgeoises organisiert?
Sagen wir so: Die ACAF stellt uns einen Fonds zur Verfügung. Wir wollen aber eigenständig sein. Wir haben ein OK aufgestellt, dass aus zwölf Leuten besteht: sechs davon aus La Roche, die vorher nicht im OK waren. Und sechs, die eine grosse Rennsport-Affinität mitbringen. Unter anderem Ex-Rennfahrer Hans Pfeuti. Oder Patrick Seydoux, der bisher für die Konstruktion und die Sicherheit der Rennstrecke verantwortlich zeichnete und diesen Job auch weiter ausführen wird.
Was erwartet die Zuschauer am 5./6. Juni des kommenden Jahres?
Hoffentlich ein gutes Rennen. Ich rechne mit einem grossen Aufgebot. Schliesslich wird es das erste Bergrennen in der Schweiz nach fast 20 Monaten sein. Da werden sich bestimmt viele Fahrer anmelden.
Wird es Änderungen an der 3,5 Kilometer langen Strecke geben?
Nein, die ist gegenüber 2015, als das Rennen zum letzten Mal ausgetragen wurde, unverändert.
Die Zusammenarbeit mit La Roche scheint sehr wichtig zu sein. Wie wird die Gemeinde in dieses Rennen eingebunden?
Das ist das A und O des Rennens. Wir haben mit der Organisation des Rennens auch erst angefangen, als wir das i.O. des Gemeinderates hatten. Die Zusammenarbeit mit den Leuten aus der Gemeinde ist sehr wichtig. In La Roche gibt es meines Wissens mehr als 40 Vereine und Gesellschaften – vom Moto-Club bis zum Ski-Club. Diese möchte ich alle einbinden. Wir wollen aber auch lokale Unternehmen für das Rennen gewinnen. Garagen zum Beispiel. Oder Firmen, die für den Aufbau der Strecke Material liefern.
2020 wurden alle Bergrennen wegen COVID-19 abgesagt. Hättest du deine Veranstaltung auch abgesagt, hätte sie erst im September oder Oktober stattgefunden?
Wir können froh sein, dass wir unser Rennen erst für 2021 geplant haben. Ich denke, ich hätte wie alle anderen auch absagen müssen. Im Juni wäre es eh nicht möglich gewesen. Und ich schätze, dass es auch im Herbst für eine solche Veranstaltung noch zu viele Unsicherheiten gibt.
Die AUTOMOBIL REVUE hat in den vergangenen Wochen mit ihrer Serie «Rennwagen-Porträt» für Aufsehen gesorgt. Wir von Auto Sport Schweiz sind stolz, dass wir die Werke der beiden Autoren Werner Haller und Olivier Derard auch bei uns veröffentlichen dürfen. Teil 3: Der Mitsubishi Lancer Evo 8 von Roger Schnellmann.
Das sei ein Prozess gewesen, fasst Roger Schnellmann die letzten 15 Jahre zusammen. Schrittweise haben er und seine Kumpels den Mitsubishi Lancer Evo 8 optimiert, ihn leichter und schneller gemacht. «Hätte mir einer gesagt, wie mein Auto zehn Jahre nach dem Kauf aussehen wird, hätte ich ihn für verrückt erklärt», sagt der 36-jährige Schwyzer. Schnellmann hat immer ein Auge auf speziellere Autos geworfen, gibt er zu. Er war 21-jährig, als er sich seinen Mitsubishi 2005 zulegte. «Davor hatte ich bereits einen Mazda 323 GTR mit 1.8-Liter-Turbomotor. Dieses Modell war die Basis für die damalige Rallyeversion.» Trotzdem habe er sich auf den ersten Blick verliebt, als er vor einem Mitsubishi Lancer gestanden sei. «Ich habe den Lancer Evo 8 gesehen und gekauft. Preis/Leistung stimmen einfach. Für über 50 000 Franken gab es original schon mal 265 PS unter der Haube», erklärt Schnellmann.
Der Mitsubishi Lancer Evo sei aber kein Alltagsauto gewesen. «Wenn die Regenwahrscheinlichkeit bei 50 Prozent lag, blieb er in der Garage. Er war mein Sonntagsauto!» Das sagte sich Schnellmann auch, als er 2006 als Fan zum Slalom in Wangen SZ fuhr. Er solle draussen im Feld parkieren, sagte ihm ein Parkplatzeinweiser, «was mit diesem Auto überhaupt nicht in Frage kam. Also sagte ich, ich sei Rennfahrer, weshalb ich den Mitsubishi im Fahrerlager abstellen durfte.» Dort meinten die echten Rennfahrer jedoch, dass dieses Auto zu mehr tauge als für Ausfahrten.
Ein Jahr später starteten Roger Schnellmann und der Mitsubishi Lancer Evo 8 in Ambri TI erstmals gemeinsam bei einem Slalom. Fahrer und Auto spielten sich mehr und mehr aufeinander ein, tasteten sich ans Limit vor. «Der Mitsubishi, mein Sonntagsauto, hat gelitten. Jeder Kratzer und jede Beule schmerzte», sagt Schnellmann. Das Grauen habe ihn aber gepackt, als das Auto zwecks mehr Geschwindigkeit leichter werden sollte und deshalb «Haare lassen musste». Das Alu am Auto musste weg, an seine Stelle kam Karbon. «Ich musste aus der Garage heraus, als meine vier Kollegen – jeder mit einer Trennscheibe in den Händen – die Verkleidung Stück für Stück zerlegten», erinnert er sich.
Immer stärker habe sich der Mitsubishi Lancer Evo 8 verändert, sagt Roger Schnellmann: «Das Auto hatte mit den Jahren bereits vier verschiedene Fahrwerke und drei unterschiedliche Felgendimensionen.» Die grössten und entscheidenden Schritte hin ans Limit oder zum PS-Karbon-Monster habe es aber zweifellos in den letzten drei Jahren gegeben. «Wir wechselten von einem Handschalt-Getriebe auf ein sequenzielles. Die Leistung des Motors stieg auch dank der Tessiner Tuning-Schmiede J-Spec Performance von 500 auf über 750 PS. Der zwei Meter breite Heckflügel stammt aus der Timeattack-Rennszene, er erzeugt bei 240 km/h einen Anpressdruck von über einer Tonne.» Seit 2015 haben Schnellmann und sein Mitsubishi Lancer Evo 8 J-Spec bei 26 Bergrennen 19-mal den Klassensieg geholt oder mindesten Platz 2 belegt – die zwei Nuller wegen technischer Defekte ausgenommen.
Den grössten Erfolg feierte das Duo am 14. Oktober 2018, als es in Gubbio (I) das FIA Hillclimb Masters gewann. «Ich habe zum mehrmaligen Schweizer Bergmeister Marcel Steiner aufgesehen. Wir sind öfter bei Rennen zur Berg-EM gestartet, und für Marcel wurde immer wieder die Schweizer Nationalhynme gespielt. Da habe ich mir geschworen, dass die auch einmal für mich erklingen solle.» Zwei Jahre lang fuhr Schnellmann in der Berg-EM, etwas, das er nochmals erleben möchte. «Früher konnte ich alleine zu den EM-Rennen fahren. Weil der Mitsubishi aber mittlerweile derart speziell und ausgefeilt ist, komme ich nicht darum herum, vier Kollegen mitzunehmen. Das Unterfangen Berg-EM ist ein Ziel, aber es ist schwierig.» Genauso wie weitere Ausbaustufen des Mitsubishi, weil bessere Teile für das Auto kaum noch erhältlich sind. «Ein anderes Auto kommt nicht in Frage. Aber mit dem vorhandenen Knowhow würde ich gerne einen zweiten Evo von Grund auf aufbauen.»
MITSUBISHI LANCER EVO 8 J-SPEC
Baujahr: 2005
Karosserie: 2-türige Limousine
L x B x H mm: 5000 x 2000 x 1500 (B/H: Heckflügel)
Radstand mm: k. A.
Gewicht kg: ca. 1120
Motor: 2.3-Liter-Turbo
Leistung PS: 750 (Drehmoment +800 Nm)
0–100 km/h sec: unter 2, (100–200 km/h: 5,2)
Höchstgeschwindigkeit km/h: 241
Fahrwerk: Tein
AR #19, 7. Mai 2020, Autor: Werner Haller, www.automobilrevue.ch
Wie bereits auf unserer Homepage kommuniziert wurde, wird die Equipe Bernoise am 10./11. Oktober Testtage in Ambri durchführen. Die Einschreibung dafür ist limitiert und ab Sonntag offen.
Es hätte das Finale der Schweizer Slalommeisterschaft werden sollen. Stattdessen finden nun am 10./11. Oktober zwei Testtage in Ambri statt. Durchgeführt werden diese von der Equipe Bernoise. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Pro Tag dürfen 66 Fahrzeuge testen. Anmeldungen können laut Equipe Bernoise ab Sonntag auf deren Homepage entgegengenommen werden.
Das Programm sieht vor, dass am Morgen jeweils wichtige Elemente gemäss Programm (Art. 3) intensiv geübt werden können. Am Nachmittag wird das Programm auf die aktuelle Situation der A1-Baustelle angepasst. Mit Sicherheit wird zum Schluss derjenige Parcours mehrfach im Renntempo befahrbar sein, welcher für das Saison-Finale 2021 vorgesehen ist.
Zugelassen sind alle Fahrzeuge, welche in der Schweiz immatrikuliert oder mit Händlerschildern ausgerüstet sind sowie Rennfahrzeuge, welche über einen Schweizer Wagenpass der ASS verfügen. Der Lärm-Grenzwert gemäss ASS-Reglement muss bei Durchfahrtsmessung eingehalten werden.
Weitere Informationen entnehmen Sie dem angehängten PDF.
Die DTM wird unter strengen Auflagen vom 8. bis 11. Juni ihre offiziellen Testfahrten am Nürburgring nachholen. Für Fabio Scherer und Nico Müller ist damit die Zeit des Wartens endlich vorbei.
Von Montag bis Donnerstag (8.-11. Juni) finden auf der Kurzanbindung des Nürburgrings endlich die offiziellen ITR-Testfahrten statt. Damit kehrt für die beiden Schweizer DTM-Piloten Fabio Scherer und Nico Müller so etwas wie Normalität zurück.
Während Müller seine siebte Saison in Angriff nimmt, beginnt für DTM-Rookie Scherer ein neues Kapitel. Nach der eher durchzogenen Formel-3-Saison 2019 ist der in Engelberg wohnhafte Luzerner heiss aufs Fahren. «Ich freue mich darauf, endlich wieder ins Auto zu steigen und meinen Audi RS 5 DTM bis ans Limit zu bringen», sagt Fabio. «Wir machen zurzeit alle eine sehr schwierige Zeit durch. Deshalb müssen wir uns strikte an die Vorgaben halten. Wir dürfen nicht vergessen, dass die ITR-Tests aufgrund von COVID-19 unter ganz besonderen Bedingungen stattfinden werden. Nichtsdestotrotz wird es ein gutes Gefühl sein, nach einer sechsmonatigen Pause zum ersten Mal wieder im Auto zu sitzen und mit meinem Team auf der Strecke zu arbeiten.»
Für Fabio, der zwei Tage nach dem ITR-Test seinen 21. Geburtstag feiert, ist der Test am Nürburgring nicht nur wegen der langen Pause speziell. Der in Engelberg wohnhafte DTM-Rookie sitzt zum ersten Mal im voll gebrandeten WRT-Audi.
«Ich freue mich auf diesen Moment. Und ich möchte mich bei meinen Sponsoren STOBAG und ATS Banding nicht nur für die langjährige Zusammenarbeit danken, sondern auch dafür, dass sie mir in dieser schwierigen Zeit die Stange halten. Ich kann es kaum abwarten, mit dem neuen Auto auf die Strecke zu gehen, und ich bin überzeugt, dass wir zusammen mit WRT Team Audi Sport Grossartiges leisten können.»
Müller hat seinen grünen Audi vom Team Abt bereits vor der Corona-Krise vorgestellt. Das passende Bild dazu sehen Sie unten.
Der Saisonstart der DTM ist für den 12. Juli am Norisring vorgesehen. Zurzeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Die AUTOMOBIL REVUE hat in den vergangenen Wochen mit ihrer Serie «Rennwagen-Porträt» für Aufsehen gesorgt. Wir von Auto Sport Schweiz sind stolz, dass wir die Werke der beiden Autoren Werner Haller und Olivier Derard auch bei uns veröffentlichen dürfen. Teil 2: Der Citroën Saxo von Michael Burri.
Es ist ein Thema, das Michael Burri schon lange beschäftigt. In seiner Freizeit bastelte Michael Burri aus Belprahon BE heimlich an einem Citroën Saxo. Nun endlich ist das Auto fertig und damit bereit für den Start bei der französischen Rallyemeisterschaft. «Das Ziel war: Zurück zu den Wurzeln. Auf einem Citroën Saxo Gruppe N hatte ich begonnen, Rallyes zu fahren. Deshalb träumte ich schon lange davon, einen Saxo Kit Car zu fahren. Tja, und jetzt habe ich mir meinen Traum verwirklicht!», jubelt Burri. Aber es gibt noch einen weiteren Grund für den Wechsel vom Fabia R5 auf den kleineren Saxo: «Die R5 sind genial, aber sie sind eben auch furchtbar teuer, vor allem betreffend der Wartung. Das Budget für meinen Citroën ist genauso hoch, wie wenn ich zwei Rennen mit einem gemieteten R5 fahre – also rund 60 000 Franken!»
Für die Arbeiten an seinem Rennwagen hatte Burri Unterstützung von guten Freunden: «Ich habe das Auto zusammen mit zwei Freunden aufgebaut. Einer ist ein ehemaliger Landmaschinenmechaniker, der andere Pöstler. Beide sind motorsportbegeistert!» Das Auto entspringt direkt den Vorstellungen der drei Männer. «Wir haben nichts abgeschaut. Beispielsweise haben wir selber entschieden, wo wir den Tankstutzen am besten platzieren sollen. Die Verstärkungen für den Wagenheber haben wir auf Mass gefertigt. Die Leselampe für den Co-Piloten stammt direkt aus einem Škoda Fabia R5. Wir haben versucht, von allen Autos die besten Teile zu nehmen und für unsere Bedürfnisse anzupassen.» Michael Burri kam also beim Aufbau seines neusten Projektes seine grosse Erfahrung als Rennfahrer zugute.
Aber die ganze Erfahrung wäre nichts wert ohne die Ausdauer, die die drei Enthusiasten an den Tag legten. Mehr als 4000 Arbeitsstunden wurden in das Auto investiert, das sie in Frankreich in der Nähe von Rouen gefunden haben. «Seit zwei Jahren haben wir jeden Freitagabend an dem Auto gearbeitet. Wir trafen uns so zwischen halb sieben und sieben, haben Pizza bestellt und uns dann an die Arbeit gemacht. Mal haben wir bis Mitternacht gearbeitet, mal bis zum Sonnenaufgang! Es war nicht immer leicht, schliesslich arbeite ich am Samstag auch jeweils noch in meiner Garage.» Burri besitzt eine Toyota-, Subaru- und Ford-Garage in Tavannes BE. Aber der Aufwand hat sich offenbar bezahlt gemacht: «Während der Testläufe zeigten sich einige kleine Probleme mit dem Fahrwerk vorne, aber wir haben auf jeden Fall ein Auto gefunden, das sehr gut auf der Strasse liegt und das auch sehr zuverlässig ist. Auf den über 80 Testkilometern ist uns bloss ein Lager gebrochen.»
Weniger reibungslos verlief der Aufbau des Autos: «Wir hatten einige Probleme, vor allem, als wir den grossen Motor in den engen Motorraum des Saxo einbauen mussten. Wir mussten einiges anpassen und abändern, das war nicht ganz leicht. Auch mit der Zündung hatten wir Probleme. Ausserdem hatten wir auch einige Schwierigkeit, den Fahrersitz optimal im Innenraum zu positionieren. Ich bin gross, also muss der Sitz so tief wie möglich sein. Wir haben ihn zwischen den Rohren des Überrollbügels montiert, sodass ich optimal sitze.» Das Auto läuft unter der Kategorie F2000, wird aber nicht an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen können. Das mittlerweile wegen Corona abgesagt Critérium Jurassien und die Rallye du Chablais bieten eine Kategorie für solche Fahrzeuge, die aber nicht für die Schweizer Meisterschaft gewertet werden. «Deshalb werde ich meine Rennlizenz dieses Jahr in Frankreich lösen. Da es in der Schweiz leider keine Möglichkeit gibt, mit selbstgebauten Autos eine Meisterschaft zu fahren, gehe ich mit dem Saxo eben ins Ausland.» Ganz gibt Burri aber die Schweiz doch nicht auf: Ende Jahr will er bei der Rallye du Valais starten – aber nicht am Steuer seines eigenen Autos, sondern mit einem Volkswagen Polo R5, dem Auto seines Vaters Olivier. Damit hofft Burri jun. mindestens auf einen Podestplatz.
Citroën Saxo
Baujahr: 1999
Karrosserie: Kompaktwagen, 3 Türen
L x B x H mm: 3720 x ca. 1740 (Radkasten) x 1360
Radstand mm: 2385
Gewicht kg: 940
Motor: 1.6-Liter-Saugmotor, Zylinderkopf von Peugeot Sport aus dem 106 Maxi
Leistung PS: zwischen 205 und 210
0-100 km/h sec: k. A.
Höchstgeschwindigkeit km/h: 178 (begrenzt, Motordrehzahl abgeriegelt bei 8300/min)
Fahrgestell: V: McPherson; h: Verbundlenkerachse mit Längslenkern
AR #13, 26. März 2020, Autor: Olivier Derard, www.automobilrevue.ch
Die AUTOMOBIL REVUE hat in den vergangenen Wochen mit ihrer Serie «Rennwagen-Porträt» für Aufsehen gesorgt. Wir von Auto Sport Schweiz sind stolz, dass wir die Werke der beiden Autoren Werner Haller und Olivier Derard auch bei uns veröffentlichen dürfen. Teil 1: Der Lola FA99 von Eric Berguerand.
Eric Berguerand hat sich bequem eingerichtet, um an seinem Rennwagen arbeiten zu können. In der Werkhalle an der Rue du Simplon in Martigny VS, die er selbst «Ali Babas Höhle» nennt, steht mit dem berühmten schwarzen Einsitzer eines der genialsten Rennfahrzeuge der Schweiz, der Lola FA99. «Das Fahrgestell stammt von 1999, aber ich habe es nicht neu gekauft. Es gehörte einem österreichischen Team und diente als Reserve, bis das Team sein ganzes Equipment verkauft hat. Für mich war das eine einmalige Gelegenheit, obwohl das Chassis in Einzelteile zerlegt war. Ich habe fast ein Jahr gebraucht, um es zusammenzubauen. Das war 2011, kurz bevor ich wieder anfing, Rennen zu fahren.»
Seither errang Berguerand bei der Schweizer Bergmeisterschaft viele Siege. Der Walliser erklärt, dass er diese Erfolge vor allem seiner harten Arbeit verdankt: «Während der Saison arbeite ich vor allem am Getriebe. Bestimmte Rennen sind schneller als andere, deshalb verändere ich zwischen den Läufen die Übersetzung.» Der eigentliche Grund, warum der Lola in den meisten Rennen, bei denen er an den Start geht, Siege davonträgt, liegt daran, dass Berguerand mit ihm quasi eine untrennbare Einheit bildet: «Wenn ich ins Cockpit steige, ist es, als würde ich meine Socken anziehen», scherzt er und fährt fort: «Mein Wagen ist schon 22 Jahre alt, das Design ist also nicht ganz neu. Manche Fahrer verfügen über Autos, die keine fünf Jahre alt sind. Die müssten eigentlich viel schneller sein. Weil ich den Wagen aber ständig weiter verbessere, komme ich vor den Osella, die vor drei Jahren noch Klassenbeste waren, ins Ziel.»
Der ursprüngliche Rennwagen hat im Grunde nicht mehr viel mit dem Wagen gemein, mit dem Berguerand im vergangenen Jahr die Schweizer Bergmeisterschaft gewann: «Seitdem ich ihn besitze, habe ich ihn von A bis Z umgebaut», fährt der aus Martigny stammende Berguerand fort, «ich habe zum Beispiel den Unterboden nach einem eigenen Entwurf komplett neu gestaltet.» Auch der
Frontflügel ist völlig anders: «Das ist ein Formel-1-Flügel. Den habe ich nicht selbst konstruiert, sondern fertig gekauft. Solche Teile sind kaum noch aufzutreiben. Aus gutem Grund, denn die liegen alle bei mir im Regal! Ich glaube, ich habe vier oder fünf», lacht der Walliser. Auch die anderen Teile der Karosserie stammen aus der Welt der Formel 1: «Ursprünglich sah das Auto völlig anders aus, aber durch die neuen Teile erscheint er mindestens zehn Jahre jünger. Der Cosworth V8 ist als volltragender Motor zwischen Cockpit und Getriebe angeordnet. Den aktuellen Motor habe ich seit ein oder zwei Jahren, aber er ist noch älter als das Auto selbst. Es ist ein 3.0-Liter-Saugmotor aus der Formel 3000, der 485 PS leistet», so Berguerand.
Die beiden Auspuffkrümmer an den Aussenseiten des V8-Motors, dessen Zylinder im 90-Grad-Bankwinkel angeordnet sind, stammen von Mugen und wurden speziell an die Auslassöffnungen der beiden Zylinderköpfe des britischen V8 angepasst. Der Motor verfügt darüber hinaus über ein spezifisches Mapping: «Ich habe das Mapping mit einem befreundeten Renningenieur entwickelt, der Erfahrung mit der Interpretation der ECU-Daten hat. Ich habe ihm meine Daten von den ersten Läufen am Samstag geschickt. Er hat dann die ganze Nacht daran gearbeitet und sie mir am nächsten Morgen zurückgeschickt.» Und um die beweglichen Teile des Motors möglichst zu schonen, achtet Eric Berguerand darauf, den Motor vor jedem Lauf vorzuwärmen. Dazu schliesst er den Kühlkreislauf an einen Durchlauferhitzer an.
Hinter dem Motor liegt das sequenzielle Getriebe, das über Schaltwippen am Lenkrad bedient wird: «Ich habe den Wählschalter ausgetauscht, um dieses effizientere System einzubauen», erklärt Berguerand. Die Dreiecksaufhängungen des Wagens bestehen nicht aus Karbon, sondern aus einem flexiblen Spezialstahl. Ausserdem sind sie so konstruiert, dass sie sich bei einem Unfall verbiegen. Noch beeindruckender ist, dass Bremssättel und Beläge seit 2011 nicht mehr gewechselt wurden: «Bei einem Wagen für Bergrennen sind die Wartungskosten eher gering!»
Lola FA99
Baujahr: 1999
Karrosserie: Monoposto/Einsitzer
L x B x H mm: ca. 4000 x ca. 2000 x ca. 900
Radstand mm: k. A.
Gewicht kg: 575
Motor: V8 (90°) Cosworth 3.0, kundenspezifischer Auspuffkrümmer von Mugen, eigene Kartierung
Leistung PS: 485
0–100 km/h sec: k. A. (O-Ton Berguerand: «Schnell»)
Höchstgeschwindigkeit km/h: 260 (je nach Getriebe)
Fahrgestell: Karbonrahmen, Trägermotor, v./h. Doppelquerlenker, Schubstangen-Aufhängung
AR #16, 17. April 2020, Autor: Olivier Derard, www.automobilrevue.ch
Das ursprünglich im Oktober geplante Finale der Schweizer Slalommeisterschaft in Ambri findet nicht statt. Der Veranstalter, die Equipe Bernoise, richtet stattdessen Testtage im Tessin aus.
Im Vorjahr war das Finale in Ambri an Spannung kaum zu überbieten. Zwar sicherte sich am Ende Serienmeister Martin Bürki souverän den Titel. Doch der Tagessieg ging nicht wie bei allen anderen Rennen 2019 an Philip Egli. Marcel Maurer setzte sich erfolgreich durch.
2020 ist alles anders. COVID-19 hat den Rennbetrieb zum Stillstand gebracht. Und die Equipe Bernoise als Veranstalter des Slaloms von Ambri musste den ursprünglich als Finale angesetzte Lauf ebenfalls absagen. «Wir haben diesen Entscheid nicht zuletzt auch getroffen, weil die Testtage von diesem Frühling abgesagt werden mussten und uns so die Einnahmequelle fehlt (…). Wäre dieses Jahr ‹nur› der Slalom durchgeführt worden, wäre der Klub finanziell in seiner Existenz gefährdet gewesen. Das zusätzlich erwartete Risiko von kleineren Teilnehmerzahlen und die hohen Kosten für die erhöhte Sicherheit bei einem Rennen hätten möglicherweise gar das Aus für die EB bedeutet.»
Statt einem mit Spannung erwarteten Finale führt die Equipe Bernoise am zweiten Oktober-Wochenende nun Testfahrten durch. Noch sind nicht alle Einzelheiten geklärt. Walter Kupferschmid von der EB meint: «Wenn es von den Baustellen und der Polizei her möglich ist, werden wir nicht nur Samstag und Sonntag testen, sondern auch am Freitag.» Eine Entscheidung darüber soll bis Ende dieser Woche fallen.
Punkto Teilnehmerzahl ist auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Kupferschmid rechnet mit 60 bis 66 Fahrzeugen pro Tag. Sobald alle Details geklärt sind, können sich Interessierte auf der Homepage der EB einschreiben. Auto Sport Schweiz hält Sie auf dem Laufenden.
Nach Jasin Ferati und Léna Bühler drängt auch Samir Ben auf einen Einstieg im Automobilrennsport. Der Berner hat bereits für Jenzer getestet und will diese Saison als Aufbaujahr nutzen.
Wie jedem von uns hat Corona auch Samir Ben einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch für den bald 17-jährigen Kartfahrer aus Worb im Kanton Bern ist die Krise nicht ganz so schlimm. Ben hat für 2020 von Anfang an ein Aufbaujahr geplant – nur mit Tests, ohne Rennen. Ein möglicher Wechsel in den Automobilrennsport ist erst für 2021 geplant.
Kurz bevor Corona das Kommando bei uns übernommen hatte, hat Ben seinen ersten Test im Formel 4 absolviert. Zwei Tage durfte er auf der GP-Rennstrecke von Le Castellet im Team von Andreas Jenzer Kilometer abspulen. «Ben ist ins kalte Wasser gesprungen», sagt Jenzer. «Am Montag hatten wir beschlossen, testen zu gehen. Am Mittwoch sass er schon im Auto.»
Ohne Vorbereitung war es für algerisch stämmigen Ben keine leichte Aufgabe. Zumal es am zweiten Tag in Strömen regnete. «Hätte es am ersten Tag schon geregnet», sagt Ben, «wäre ich verloren gewesen. Die Sicht am zweiten Tag war so schlecht, dass du kaum fünf Meter weit gesehen hast.»
Teamchef Andreas Jenzer, der schon zahlreichen Schweizern den Einstieg in den Automobilsport ermöglichte, war mit Bens Leistung dennoch zufrieden. Er sei kein Draufgänger, urteilt Jenzer, «eher einer, der lernen will. Hätten wir etwas mehr Vorlaufzeit gehabt, hätte er bei seinem ersten Test sicher noch mehr rausholen können.»
Laut Vater Ibrahim fehlte Ben rund eine Sekunde auf die anderen Jenzer-Probanden. Diese hatten aber schon etwas mehr Erfahrung. Doch die Zeiten waren klar zweitrangig. «Ich hatte ein gutes Gefühl», sagt der grossgewachsene Samir. «Ich hatte zuvor schon einen Test mit einem TCR absolviert. Aber das kann man nicht vergleichen. Das Fahren mit dem Formel 4 ist ganz anders. Auch im Vergleich zum Kart. Insbesondere zum KZ2. Im Formelauto muss man die ganze Strecke nutzen. Daran musste ich mich zuerst gewöhnen.»
Wenn Ben, dessen Karriere mit einem geschenkten «Puffo» begonnen hat, das Budget zusammenkriegt, will er 2021 mit Jenzer in der italienischen Formel 4 fahren. Um parat zu sein, trainiert der KZ2-Gesamtvierte von 2019 bei Jenzer im Simulator. Und seit Kartfahren wieder möglich ist, trifft man Ben auch regelmässig beim Trainieren auf der Kartbahn in Lyss. «Ich absolviere zurzeit die Sportschule Feusi in Bern. Jeden Donnerstagmorgen habe ich frei. Diese Zeit nutze ich, um Kart zu fahren.»
Noch ist nicht klar, wie die Situation in den nächsten Wochen und Monaten ausschaut. Doch wenn es mit den Lockerungen weiter vorangeht, könnte es 2020 zumindest noch eine Schweizer Rallye-Meisterschaft geben.
Rund einen Monat nach dem ersten Informationsschreiben wendet sich das Büro der NSK wieder an die Mitglieder der Nationalen Sportkommission (NSK). Wie viele andere verfolgen auch wir bei Auto Sport Schweiz täglich die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise und prüfen Chancen und Möglichkeiten, unseren Sport 2020 noch stattfinden zu lassen. Gleichwohl sind uns in vielen Bereichen die Hände gebunden. Auch wenn wir wollen, können wir leider nicht dieselbe Aktivität an den Tag legen wie zu krisenfreien Zeiten.
Da grössere Versammlungen, wie beispielsweise NSK-Sitzungen, aktuell noch nicht möglich und Videokonferenzen bei dieser Anzahl Personen nicht geeignet sind, hat das Büro der NSK auf Antrag und von Komitees zeitkritische Entscheidungen getroffen, die anlässlich der nächstmöglich durchführbaren NSK Sitzung definitiv verabschiedet werden sollen. Diese Entscheidungen sind natürlich nur dann gültig und umsetzbar, sofern nicht gegen geltendes übergeordnetes oder neues Recht verstossen wird und seitens Behörden keine Änderungen kommuniziert werden.
Die angeforderten Rückmeldungen aus den Komitees Meisterschaften und Rallye an den NSK-Präsidenten haben insbesondere folgende Beschlüsse notwendig gemacht:
Bis auf die Veranstaltungen in Drognens und Ambri wurden von den Organisatoren bereits sämtliche Slaloms der Schweizermeisterschaft Saison 2020 abgesagt respektive auf das Jahr 2021 verschoben. Das Büro der NSK hat demnach beschlossen, dass auf die Durchführung einer Schweizermeisterschaft Slalom 2020 verzichtet und keine Titel vergeben werden.
Es wurden sämtliche Bergrennen der Schweizermeisterschaft Saison 2020 abgesagt respektive auf das Jahr 2021 verschoben. Das Büro der NSK hat demnach beschlossen, dass auf die Durchführung einer Schweizermeisterschaft Bergrennen 2020 verzichtet und keine Titel vergeben werden.
Nach einem intensiven Austausch im Komitee Rallye sind die Verantwortlichen zum Schluss gekommen, einen modifizierten Kalender 2020 zu präsentieren. Es wurde zusätzlich die Option einer neuen Rallye in Frankreich (Rallye Monts et Coteaux) vorgeschlagen. Nach Ansicht des Büros der NSK ist diese Option aber aus verschiedenen Gründen nicht realisierbar. Demnach präsentiert sich der Kalender für die Schweizermeisterschaft Rallye wie folgt:
03.-05.09. Rallye Mont-Blanc (F), bisher
25./26.09. Rallye Ticino (CH), neues Datum
15.-17.10. Rallye Internationale du Valais (CH), bisher
An diesen drei Veranstaltungen soll auch die Meisterschaft Rallye Junior 2020 ausgetragen werden. Ziel ist, mögliche Titel zu vergeben. Ob und in welcher Form wird die NSK an ihrer nächsten Sitzung abschliessend diskutieren und entscheiden.
Thomas Amweg, Sohn des Bergkönigs Fredy Amweg, hat im vergangenen Jahr am Gurnigel seinen ersten Tagessieg gefeiert. Doch das ist nicht die einzige spannende Geschichte rund um den schnellen Aargauer.
Amweg – ein Name, der verpflichtet. 15 Mal war Fredy Amweg Schweizer Bergmeister. Keiner hat so oft gewonnen wie er. Dass die drei Kinder Sabine, Thomas und Manuel, ebenfalls dem Rennsport verfallen sind, überrascht deshalb nicht besonders. «Wir sind mit unserer Mutter sonntags zu den Bergrennen gefahren», sagt der heute 35-jährige Thomas. Dabei waren für ihn aber nicht nur die Sieg- und Rekordfahrten des Vaters Anreiz. «Ich habe mein Sackgeld damals bei den Bergrennen mit dem Einsammeln leerer Flaschen respektive deren Depot aufgebessert.»
Die ersten Erfahrungen im Motorsport machten die jungen Amwegs auf der benachbarten Kartstrecke in Wohlen. An sein erstes Autorennen mag sich Thomas noch gut erinnern. «Das war in Hockenheim – auf einem Mazda MX5. Vor lauter Aufregung habe ich gar nicht gemerkt, als das Rennen abgewunken wurde. Und ich bin einfach volle Kanne weitergefahren.»
Thomas erstes Formelauto war ein 2-Liter-Renault. Den hatten die Amwegs in Kanada aufgespürt. «Wir hatten von dem Auto nur Fotos gesehen. Und standen mit dem Käufer in E-Mail-Kontakt», erzählt Thomas. «Irgendwann ist der Renner dann per Luftfracht in Kloten in zwei Kisten eingetroffen und wir mussten ihn zusammenschrauben.»
Mit dem Renault ist Amweg zuerst in der Schweizer Rundstreckenmeisterschaft gefahren, später dann auch im österreichischen Championat, das er 2011 und 2012 gewann. 2013 wechselte Amweg seinen fahrbaren Untersatz. Aus dem Formel Renault wurde ein Formel 3, den der gelernte Polymechaniker in der Schweiz am Berg, in Österreich im Remus F3 Pokal und in Deutschland sporadisch im ATS Cup einsetzte. Um international durchzustarten, hat das Budget nicht gereicht. «Ich hatte auch spät angefangen», meint der Gurnigel-Sieger aus dem Vorjahr. «Als ich in der Formel Lista fuhr, war ich schon 19. Die Nico Müllers usw. viel jünger.»
Seit 2017 setzt Amweg einen Formel 3000 am Berg ein. Anfang machte ihm der Lola B99 das Leben schwer. «Die erste Saison war gezeichnet von technischen Defekten», sagt Amweg. «Wir hatten einen Wurm in der Elektronik.» Im Vorjahr, in seiner dritten Saison mit dem 500-PS-starken Boliden, gelang Amweg endlich der Durchbruch. Der Erfolg am Gurnigel war der erste Tagessieg für Amweg jr. Vater Fredy siegte dort zwischen 1973 und 1998 insgesamt 20 Mal! Auch wenn das regnerische Wetter, den Sieg Amwegs begünstigte; der erste Triumph war nicht geklaut. «Ich habe aus meiner F3-Zeit viel Erfahrung im Regen», erklärt Thomas. «Ich wusste: Das ist meine Chance! Ich habe das Auto mit einem ehemaligen F1-Mechaniker radikal umgebaut. Und siehe da: Es hat funktioniert.»
Der Erfolg am Gurnigel war nicht der einzige Triumph Amwegs 2019. Bei der Arosa Classic sicherte er sich nicht nur den vierten Sieg «en suite», er absolvierte die 7,3 km lange Strecke auch in einer neuen Rekordzeit (4:06,16 min).
2020 hätte Amweg neben den Bergrennen und der Arosa Classic auch im Drexler F3-Cup antreten sollen. Da 2020 in der Schweiz keine Bergrennen (zumindest für moderne Fahrzeuge) stattfinden, und der F3-Cup in Österreich auch noch nicht loslegen konnte, heisst es: Abwarten und Tee trinken. Amwegs Rückkehr auf die Rundstrecke bereitet ihm dennoch grosse Vorfreude. Amweg ist mit dem F305-Mercedes nicht nur 2014 Meister geworden, das Auto hat auch berühmte «Vorfahren»: 2005 sass Sebastian Vettel hinter genau diesem Lenkrad; 2006 Sébastien Buemi. «Norbert Vettel, der Vater von Sebastian, hat mir ein Angebot für das Auto gemacht», sagt Amweg. «Aber im Moment möchte ich ihn nicht verkaufen, sondern lieber noch selber fahren!»
Philippe Vaness ist OK-Präsident der Rallye Mt-Blanc Morzine, die in diesem Jahr nicht nur zur französischen, sondern auch zur Schweizer Meisterschaft zählt. Auto Sport Schweiz hat mit ihm über den (hoffentlich) möglichen Saisonauftakt Anfang September gesprochen.
Was ist Stand der Dinge bezüglich Corona-Virus in Frankreich?
Philippe Vaness: Was das Corona-Virus betrifft, stehen wir (in Frankreich) erst am Anfang der Lockerungen. Bis dieses Virus nach und nach verschwindet, müssen wir in den kommenden Monaten noch damit leben. Das betrifft auch den Motorsport. Dort müssen wir alle notwendigen Gesundheitsvorkehrungen treffen.
Die Rallye Mt-Blanc Morzine vom 3.-5. September wäre die erste Motorsportveranstaltung im Rahmen der Schweizer Meisterschaft 2020. Sind Sie überzeugt, dass die Rallye stattfinden kann?
Überzeugt, nein... Denn wenn es Mitte August eine zweite Welle gibt... Das würde alles verkomplizieren. Dennoch glaube ich daran. Und wir unternehmen alles, um diese 72. Ausgabe der ASAC Mt-Blanc Morzine möglichst perfekt vorzubereiten. Lasst uns die Daumen drücken!
Gibt es so etwas wie einen Stichtag, an dem Sie eine finale Entscheidung treffen müssen?
Das Dossier für die Behörden ist fertig. Wir werden es am 3. Juni offiziell einreichen. Dann werden wir bis Anfang Juli warten, um ein Gespür für die allgemeine Situation zu entwickeln. Unsere Lieferanten und Zulieferer sollen möglichst spät damit beauftragt werden, ihre Dienstleistungen zu erfüllen. Die Distribution der Regeln und Anmeldungen erfolgen um den 10. Juli. Bis dann sind es nochmals etwa zwei Monate, in denen sich, so hoffen wir, die Situation weiter verbessert.
Was gibt es Neues bei der Ausgabe 2020?
Wir haben sieben verschiedene Etappen am ersten Tag. Sechs davon werden am nächsten Tag wiederholt. Das ist eine grosse Neuerung. Damit wird vermieden, dass zwei Mal am Tag auf der gleichen Wertungsprüfung gefahren wird. Und so viel Zeit verloren geht. Von den sieben Sonderprüfungen werden in diesem Jahr drei in die andere Richtung wie bisher ausgetragen. Damit soll den neuen Konkurrenten, auch den Schweizern, ein wenig Fairness entgegengebracht werden.
Im vergangenen Jahr waren 275 Autos am Start. Haben Sie schon Anmeldungen für die diesjährige Rallye erhalten?
Noch keine, da die Registrierung erst Anfang Juli, nach der Veröffentlichung der Regeln, um den 10. Juli, geöffnet wird. Vor Corona haben wir eine Hochrechnung gemacht. Da sind wir auf ca. 250-300 Teams gekommen. Ich erhalte täglich viele Anrufe von potenziellen Teilnehmern. Die Tatsache, dass der Rennbetrieb in der französischen und schweizerischen Meisterschaft bei uns fortgesetzt, respektive bei Null beginnen könnte, lockt zahlreiche Interessenten aus verschiedenen Kategorien an.
2017 zählte die Rallye Mt-Blanc Morzine schon einmal zur Schweizer Meisterschaft. Jetzt, im Jahr 2020, soll die zweite Ausgabe stattfinden. Wie wird die Zukunft aussehen?
Ich hoffe auf eine Fortsetzung mit unseren Schweizer Freunden. Und ich möchte mich bei dieser Gelegenheit beim Verband Auto Sport Schweiz für das entgegengebrachte Vertrauen und bei Eric Jordan und Brice Zufferey für die Zusammenarbeit bedanken. Ich kann Ihnen bestätigen, dass diese beiden Herren nicht nur hervorragende Organisatoren sind. Sie sind vor allem leidenschaftliche Racer, die alles tun, um den Motorsport in der Schweiz zu fördern. Ich stehe seit 16 Jahren an der Spitze dieser Veranstaltung. Und ich habe mir immer gewünscht, dass Schweizer Fahrer an dieser Rallye teilnehmen. Ich freue mich besonders über diese Zusammenarbeit in diesem Jahr, da ich am Ende des Jahres in den Ruhestand gehe, um den Platz Isabelle Garreau zu überlassen. Mein Ziel war es immer, ihr zwei attraktive Meisterschaften zu hinterlassen.
Das Corona-Virus hat riesige Löcher in die Kalender der Schweizer Meisterschaften gerissen. Dennoch gibt es ein paar Lichtblicke. Für den Porsche Sports Cup Suisse könnte es im Juli losgehen.
Die Lockerungen des Bundes machen Hoffnung. Auch im Motorsport. Als erste Schweizer Serie könnte der Porsche Sports Cup Suisse in die neue Saison starten. Das erste Rennen soll mit zahlreichen Auflagen wegen COVID-19 vom 9.-11. Juli auf dem Hockenheimring stattfinden. Es wäre das erste Mal in der Geschichte des PSCS, dass der beliebte Markenpokal auf der ehemaligen Grand-Prix-Rennstrecke gastiert.
Der Anlass würde wie üblich von Donnerstag bis Samstag über die Bühne gehen. An den ersten beiden Tagen werden freie Trainings angeboten. Qualifikationen und Rennen sind für Samstag geplant. Genauere Infos erhalten Sie über den folgenden Link; die Anmeldungen finden Hockenheim finden Sie auf www.go4race.ch. Nennschluss ist Freitag, der 26. Juni. Wie gesagt: Immer unter Vorbehalt der aktuellen Lage bezüglich Corona-Virus.
Um auf den hoffentlich bevorstehenden Saisonauftakt einzustimmen, hier noch das offizielle Video von PSCS zur Saison 2020: https://www.youtube.com/watch?time_continue=37&v=vpH84d4e1h0&feature=emb_logo
Porsche nutzt die rennfreie Zeit und stellt in unregelmässigen Abständen seine Fahrer mit Homestories vor. Jene von Simona De Silvestro wollen wir Ihnen nicht vorenthalten.
Das Renn-Oval von Indianapolis am 19. Mai 2011: Nach regenreichen Tagen jagen insgesamt 40 Starter über die endlich trockene Bahn, um sich auf die bevorstehende 95. Auflage der Indy 500 vorzubereiten. Das prestigeträchtige Rennen gehört neben dem Grand Prix von Monaco und den 24 Stunden von Le Mans zu den weltweit grössten motorsportlichen Herausforderungen. Es ist 12:25 Uhr am Mittag. Simona De Silvestro geht in ihrem grün-weissen Dallara in die sechste Runde. Plötzlich kollabiert die Aufhängung, das Auto kracht in die Mauer, schleudert kopfüber ins Infield und geht in Flammen auf. «Das war der Tag, an dem mir die Amerikaner endlich einen schönen Spitznamen verpasst haben», scherzt die Porsche-Werksfahrerin De Silvestro. «Trotz Verbrennungen an beiden Händen bin ich am Folgetag ins Auto gestiegen und habe es in die Qualifikation geschafft. Seither nennt man mich dort drüben ‚Iron Maiden‘ und nicht mehr ‚Swiss Miss‘. Das gefällt mir.»
Simona De Silvestro ist eine Rennfahrerin mit starkem Profil. Seit über 15 Jahren behauptet sich die 31-jährige Schweizerin in der Männerdomäne Motorsport. In den Fahrerlagern dieser Welt ist sie aufgrund ihrer offenen und humorvollen Art äusserst beliebt. Ihre motorsportlichen Leistungen haben ihr Respekt verschafft. «Als ich zuerst in den USA immer ‚Swiss Miss‘ genannt wurde, passte mir das gar nicht. Dieser Spitzname ist austauschbar, wird fast inflationär gebraucht. Fast alle Sportlerinnen aus der Schweiz bekommen diesen Namen verpasst – ob Tennisspielerin Martina Hingis oder andere. Da gefällt mir ‚Iron Maiden‘ deutlich besser», erklärt das erste weibliche Mitglied des Porsche-Werksfahrerkaders. Was ihr zu Beginn gar nicht bewusst war: Iron Maiden ist nicht nur Ausdruck einer eisernen Haltung, sondern auch der Name einer renommierten Rockband.
«Ich wurde darauf aufmerksam gemacht und habe mir dann erst einmal ein paar Lieder der Band angehört. Da wurde mir schnell klar: Den Namen mag ich gern, aber der Sound der Band ist nicht ganz so nach meinem Geschmack», lacht De Silvestro, die nach vielen Jahren in den USA und Australien nun wieder in ihrer Heimat Schweiz lebt. Im kleinen Reihenhaus nahe des Zürichsees läuft keine Rockmusik, sondern Mainstream aus dem Radio. Unter den Klängen der aktuellen Charts organisiert die Test- und Entwicklungsfahrerin des TAG Heuer Porsche Formel-E-Werksteams ihren Alltag in Zeiten der Corona-Pandemie. «Ich verbringe viele Stunden in meinem Simulator», sagt sie. «Ich würde natürlich viel lieber im realen Fahrzeug auf die echten Strecken gehen, aber Online-Racing ist derzeit die einzige Möglichkeit, mal richtig Gas zu geben.»
Simona liebt Vollgas. Nach erfolgreichen Aufritten im Formelsport in Europa zieht es die 1,71 Meter grosse Rennfahrerin im Alter von 18 Jahren in die USA. Nur zwei Jahre später folgt mit Siegen in der hochklassigen Atlantic Championship, der Nachwuchsmeisterschaft der US-Serien IndyCar und ChampCar, der sportliche Durchbruch. «Ich habe die Tatsache, dass ich als Frau im Motorsport ein seltenes Exemplar bin, nie in den Vordergrund gestellt. Ich habe Rundenzeiten für mich sprechen lassen – nichts anderes», erklärt die selbstbewusste, aber keineswegs verbissene Pilotin. In der schnellen und spektakulären IndyCar-Serie verschafft sie sich weiteren Respekt. Das Formel-1-Team Sauber holt de Silvestro 2014 in den Kader, später tritt sie in der Formel E und in der australischen Supercars Championship an. «Es liegen äusserst spannende und schöne Zeiten hinter mir. Vor allem in Australien war das Leben wirklich klasse. Aber jetzt ist es auch schön, wieder zu Hause zu sein.»
Das heimische Fitnessprogramm der schnellen Eidgenössin, die in der deutschsprachigen Stadt Thun geboren und im französischsprachigen Teil aufgewachsen ist, umfasst unter anderem Laufen, Radsport und Wandern. «Ich bin ein Kind der Berge», erklärt sie. «Ich klettere im Sommer die Hänge hoch, im Winter liebe ich schnelle Abfahrten auf Ski. An meinem Wohnort direkt am Zürichsee gibt es zum Glück sehr viele Möglichkeiten für Bewegungsmenschen wie mich.» Nach den täglichen sportlichen Einheiten steht im kleinen Singlehaushalt neuerdings ein besonderes Thema auf dem Plan. «Ich habe das Kochen mehr und mehr für mich entdeckt», schildert die künftige Fahrerin eines Porsche 911 GT3 R im ADAC GT Masters. «Früher hatte ich vielleicht vier oder fünf Gerichte drauf, aber mittlerweile sind es deutlich mehr.» Die entschleunigte Zeit während der Corona-Pandemie nutzt die Schweizerin zu experimentellen Küchenschlachten.
«Vor sieben Jahren habe ich meinem Vater eine Pasta-Maschine geschenkt. Jetzt endlich haben wir sie mal gemeinsam eingeweiht. Das Ergebnis sah erstaunlich gut aus und hat tatsächlich lecker geschmeckt», erklärt De Silvestro, deren Vater die italienischen Wurzeln in die Familie bringt. Die Porsche-Werksfahrerin besitzt sowohl die schweizerische als auch die italienische Staatsbürgerschaft. «Da liegt Pasta natürlich nahe», meint sie. Mit einem strahlenden Lächeln fügt die schnelle Pilotin an: «Wenn Corona uns noch ein paar Monate länger einschränkt, kann ich vielleicht schon bald mein eigenes Kochbuch herausgeben, weil ich ständig neue Menüs kreiere. Allerdings: Rennen fahren wäre mir lieber!»
Die auf September verschobenen 24h von Le Mans finden in diesem Jahr ohne Corvette und damit auch ohne Marcel Fässler statt.
Zu Beginn des Jahres hegte Marcel Fässler die Hoffnung, dass er mit Corvette bei den diesjährigen 24h von Le Mans um den Sieg in der GTE-Klasse mitfahren kann. Nun haben die Amis dem Langstreckenklassiker eine Absage erteilt. Die beiden Corvette C8.R mit der Nummer 63 (Jordan Taylor/Antonio García/Nick Catsburg) und 64 (Tommy Milner/Oliver Gavin/Marcel Fässler) werden bei den 24h von Le Mans nicht am Start stehen.
«Corvette Racing kann auf eine lange Geschichte bei den 24 Stunden von Le Mans zurückblicken», sagt Jim Campbell, Motorsport-Vize von Corvette. «Daher fiel uns die Entscheidung, in diesem Jahr nicht an diesem historischen Rennen teilzunehmen, nicht leicht. Mehrere Faktoren spielten bei unserer Entscheidung eine Rolle. Darunter die aktuellen Bedingungen sowie der neue Termin. Wir sind stolz darauf, dass Corvette Racing in den letzten 20 Jahren zu den 24 Stunden von Le Mans eingeladen wurde, und bedauern, dass wir dieses Jahr nicht teilnehmen werden. Wir hoffen, dass wir wieder die Möglichkeit haben, in Le Mans zu fahren.»
Für Fässler wäre die 88. Ausgabe bereits die 15. Teilnahme an der Sarthe gewesen. 2011, 2012 und 2014 sicherte sich der bald 44-jährige Schwyzer den Gesamtsieg mit Audi.
Das Bergrennen am Gurnigel vom 12./13. September findet nicht statt. Das hat der Verein Bergrennen Gurnigel in einer Presseaussendung gestern am späten Abend bestätigt.
Fans von Bergrennen müssen sich bis 2021 gedulden. Mit der Absage des «Gurnigels» wurde das letzte im Kalender noch verbliebene Bergrennen 2020 gestern Abend offiziell gestrichen. «Dies aufgrund der Unsicherheiten betreffend der Anzahl der zugelassenen Zuschauer an Grossanlässen, den verunsicherten Fahrern, Funktionären, OK-Mitgliedern etc.», heisst es in einer Pressemitteilung. Und weiter: «Dazu kommt das finanzielle Risiko, welches dem Vorstand mit diesen nicht berechenbaren Umständen zu gross war.»
Das Datum für das Bergrennen am Gurnigel im kommenden Jahr steht bereits fest: Es ist der 11./12. September 2021.
Norma-Pilot Michel Zemp hofft wie viele andere, dass 2020 mit dem Gurnigel wenigstens noch ein Bergrennen stattfindet. Auto Sport Schweiz hat sich mit dem Emmentaler unterhalten.
Wenn wir aktuell schon keine Rennen bestreiten können, dann erzähl uns doch einmal, wie du zum Rennsport gekommen bist.
Michel Zemp: Durch meinen Vater. Er ist Kart gefahren und war und ist immer noch ein grosser Fan. Ich bin schon als kleiner Junge mit ihm mitgegangen. Und mit fünf habe ich mein erstes Kart bekommen. Damit bin ich zuerst auf unserem Areal herumgekurvt, ehe ich dann im Alter von 13/14 Jahren auch Läufe zur Schweizer Meisterschaft bestritten habe. 2008 bin ich dann umgestiegen. Und habe im zweiten Jahr im Renault Clio Classic Cup den Vizetitel geholt. Ich bin in dieser Zeit öfters auf der Rundstrecke gefahren. 2015 auch sporadisch im Seat Eurocup. Doch da konnte ich mir aufgrund des Budgets keine komplette Saison leisten. Und im Hinterkopf hatte ich schon damals den Wunsch, es eines Tages mit einem stärker motorisierten Auto am Berg zu versuchen.
Du hast dann zuerst einen TCR den Berg hochgeprügelt, ehe du auf den Norma umgestiegen bist.
Das ist richtig. Und mit dem TCR-Cupra hat das auch richtig Spass gemacht. Diese Autos sind toll. Und sie erlauben am Berg schnelle Zeiten. Schade, dass die TCR Hill Climb Series noch nicht zustande gekommen ist. Das wäre sicher eine interessante Meisterschaft.
Im Vorjahr hast du dann auf den Norma gewechselt.
Ja, den Norma M20 FC mit Honda-2.0-Motor habe ich von Herbert Hunziker erstanden. Bei einem Test in Anneau du Rhin habe ich mich in dem Auto sofort wohl gefühlt. Es ist ein ganz anderes Gefühl als im Tourenwagen. Und ich habe im vergangenen Jahr viel dazugelernt.
Wo liegt der grösste Unterschied zum Tourenwagen?
Eindeutig im Abtrieb. Und da habe ich immer noch nicht das letzte Bisschen Vertrauen aufbauen können. Im Tourenwagen spürst du, wenn es hinten abreisst. Im Sportwagen ist das sehr viel schwieriger. Das Beste wäre, wenn ich mal auf einem Flugplatz testen könnte – mit 200 km/h einlenken und schauen, was passiert und wo das Limit steckt.
Du wärst dieses Jahr unverändert mit dem 2-Liter-Motor gefahren?
Ja, und weil es im Moment danach aussieht, dass wir höchstens noch am Gurnigel fahren, wird das auch für 2021 der Plan sein. Ich muss noch mehr Vertrauen aufbauen, ehe ich mich an mehr Motorleistung heranwage.
Das klingt fast so, als ob du in naher Zukunft den arrivierten Stars Paroli bieten möchtest.
Ja, es ist mein Ziel, das Auto umzurüsten. Eigentlich war der Plan, 2020 mit dem 2-Liter-Triebwerk zu fahren und parallel die Entwicklung bei Marcel Steiner zu beobachten, der ja auf einen Turbo umgestiegen ist. Hätte ich da ein gutes Feedback gehabt, hätte ich mich für 2021 auch um einen solchen Motor beworben. Aber so wird sich die Geschichte um ein Jahr nach hinten verschieben.
Liebäugelst du also auch mit dem Schweizer Meistertitel?
Ich fahre, weil ich Spass an der Sache habe. Und mich meine ganze Familie unterstützt. Es ist nicht nur der Rennsport, der mich antreibt. Es ist auch das gesellige Zusammensein bei einem Rennen zur Schweizer Meisterschaft, das mir gefällt. Und das ich im Moment auch enorm vermisse. Auf der anderen Seite reizt es mich natürlich schon, mich einmal mit den «Grossen» zu messen. Und wenn man das tut, dann will man auch gewinnen. So gesehen klingt ein Schweizer Meistertitel doch sehr verlockend.
Im Trubel rund um die ganzen Absagen im Schweizer Motorsport ist eine Terminverschiebung beinahe untergegangen: Auch die Lenzerheide Motor Classics findet erst wieder 2021 statt.
Vom 5. bis 7. Juni hätte die Lenzerheide Motor Classics stattfinden sollen. Mehr als 300 Anmeldungen sind eingegangen. Doch der Event musste aus hinlänglich bekannten Gründen abgesagt werden. Ein neuer Termin für 2021 steht bereits fest: 11. bis 13. Juni.
Die 9. Ausgabe steht dann unterm Motto: 70 Jahre Motorsport auf der Lenzerheide. Am 26. August 1951 haben beim ersten Schweizer Bergrennen nach dem Zweiten Weltkrieg rund 80 Teilnehmer eine Strecke von Tiefencastel nach Lenzerheide bewältigen müssen.
Weitere Infos gibt es unter www.lenzerheidemotorclassics.ch. Eine historische Zusammenfassung mit Auszügen aus dem ersten Programmheft von 1951 sowie Ranglisten von damals findet man unter www.lenzerheidemotorclassics.ch/geschichte
Der Vizechampion der Schweizer Bergmeisterschaft 2019 hat dank Corona mehr Zeit, seinen LobArt umzurüsten. Ein Vorteil, auf den er aber gerne verzichten würde…
Bei unserem letzten Treffen Ende Februar warst du in Sorge, dass dein Auto rechtzeitig fertig wird. Diese Sorge hat dir das Coronavirus genommen, oder?
Marcel Steiner: Ja und nein. Weil bis Ende August keine Rennen stattfinden, habe ich zwar mehr Zeit. Aber gleichzeitig ist es in der jetzigen Situation nicht immer einfach, sämtliche Teile in einer vernünftigen Frist zu bekommen. Uns fehlen immer noch die Kolben. Das wäre ohne Corona sicher anders gelaufen.
Das heisst, dein neuer 1,75-Liter-Honda-Turbomotor ist noch nicht fertig?
Nein, es wird immer noch daran gearbeitet. Die Zeit drängt jetzt natürlich nicht so. Trotzdem wünsche ich mir, dass das Projekt zu einem Abschluss kommt. Und ich dann hoffentlich irgendwo einen Test absolvieren kann.
Hast du dir dafür einen Fahrplan zurechtgelegt?
Ziel ist es, im Juni oder Juli zu testen. Dann habe ich auch noch genug Zeit, falls etwas geändert werden muss.
Auf deiner Agenda für 2020 standen zwölf Rennen und das Masters. Letzeres wurde auf 2021 verschoben. Und von den restlichen zwölf Rennen finden neun nicht wie geplant statt. Wo siehst du dich 2020 zum ersten Mal an einem Bergrennen?
Ich hoffe, dass wir ab August das eine oder andere Rennen noch unter einigermassen normalen Verhältnissen abhalten können. Aus Schweizer Sicht ist ja nur noch der Gurnigel übrig geblieben. Es wäre toll, wenn wir dort noch fahren dürften. Dann ist Ende September noch St.Agatha und Anfang Oktober Mickhausen auf dem Programm. Mal schauen, was daraus wird. Auch Ecce Home ist noch nicht ganz abgeschrieben. Der Termin von Anfang Juni wurde auf ein bis dato unbekanntes Datum verschoben.
Wie spürst du die Corona-Krise in deinem Job als Honda-Vertreter/Garagist?
Wir können uns punkto Arbeit nicht beklagen. Auf den Sommer hin läuft das Geschäft mit Reifenwechsel etc. eigentlich wie immer. Man spürt aber schon, dass die Leute in den vergangenen Wochen im Allgemeinen weniger Auto gefahren sind. Aber das hat ja inzwischen schon wieder zugenommen. Der Handel mit Autos ist schwieriger. Da wünschte ich mir etwas mehr Action.
Welche Prognosen machst du für 2021? Gibt es Steiner Motorsport dann noch?
Das hoffe ich sehr. Und davon gehe ich auch aus. Aber es ist nicht einfach. Das Projekt mit dem neuen Motor kostet mich Geld – Corona hin oder her. Was im Moment wegfällt, sind die Einsatzkosten für die einzelnen Rennen. Dafür muss man aber auch bei den Sponsoren Abstriche machen. Solange wir nicht fahren, kommt dort auch nicht alles rein, was man ursprünglich angedacht hat. Das ist irgendwie auch nachvollziehbar. Es wäre also schon im Sinne aller Beteiligten, dass wir dieses Jahr noch ein paar Rennen fahren könnten.
In Zeiten wie diesen ist man über jede positive Schlagzeile froh. So freut es uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass der Slalom Hoch-Ybrig dieses Jahr trotz Corona-Pandemie stattfindet.
In der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2020 wurden wegen COVID-19 schon sechs Veranstaltungen abgesagt. Im Moment sind nur noch Drognens (26./27. September) und Ambri (10./11. Oktober) im Kalender.
Anders die Situation bei der IKSM-Motorsport-Meisterschaft: Dort findet der erste Wertungslauf in Hoch-Ybrig wie geplant statt. Allerdings hat der Organisator, die Squadra Türmli aus Gross, das Datum geändert. Neu findet der Slalom im Kanton Schwyz am 21. Juni (ursprünglich 7. Juni) statt.
Nennschluss für die erste Motorsport-Veranstaltung der Schweiz 2020 (!) ist der 8. Juni. Zugelassen sind Fahrzeuge, welche dem Technischen Reglement der NSK für REC/LOCale Veranstaltungen entsprechen und fest immatrikuliert sind.
Die Strecke weist folgende Merkmale auf: Länge: ca. 800-900 Meter, Anzahl Tore: 34, Torbreite ca. 3.50m (je nach Gegebenheit). Den genauen Verlauf sowie weitere Informationen findet man unter: www.squadratuermli.clubdesk.co...
Auch das Bergrennen Oberhallau (29./30. August) wird dieses Jahr nicht stattfinden. In einer Pressemitteilung hat der Veranstalter das Traditionsevent im Schaffhausischen definitiv abgesagt.
Die Meldung kommt nicht überraschend. Mit dem bundesrätlichen Entscheid, dass bis Ende August Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen untersagt bleiben, hat auch das OK von Oberhallau sein Bergrennen absagen müssen. Ein Rennen ohne Zuschauer kam für die Oberhallauer nicht in Frage.
«Wir wollen kein Geisterrennen in Oberhallau», sagt Vereinspräsident Sascha Schlatter (33). «Ohne die Fans im Dorf oder in der Tarzankurve fehlt die einmalige Atmosphäre, die unser Rennen so einzigartig macht.»
Weiter heisst es: Dem Verein Bergrennen Oberhallau hat die Gesundheit von Zuschauern und Rennfahrern oberste Priorität, deshalb respektiere der Verein die Entscheidung des Bundesrates. Durch die frühzeitige Absage halte sich zudem der finanzielle Schaden in Grenzen. «Alles was wir für dieses Jahr schon aufgegleist haben, können wir auch nächstes Jahr wieder nutzen, denn 2021 findet definitiv wieder ein Bergrennen Oberhallau statt!», sagt Schlatter zuversichtlich und verrät schon das Datum. «Das nächste Bergrennen Oberhallau findet am Wochenende vom 28. und 29. August 2021 statt.»
Die Schweizer Meisterschaft ist von zwei weiteren Absagen betroffen. Der Slalom von Chamblon und das Bergrennen Les Paccots finden erst wieder 2021 statt.
Mit dem Entscheid des Bundesrates, dass bis Ende August Veranstaltungen mit mehr als 1000 Leuten untersagt sind, war die offizielle Absage des Slaloms von Chamblon (27./28. Juni) nur eine Frage der Zeit. In einem kurzen Statement liess die Ecurie Nord, Veranstalter des Slaloms in Chamblon, verlauten: «Auch wir müssen unser Rennen wegen der Corona-Pandemie absagen. Wir sehen uns 2021 wieder.»
Ebenfalls abgesagt ist das Bergrennens Châtel-St-Denis – Les Paccots. Der letzte Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft hätte am 19./20. September stattfinden sollen. Die Organisation bliess das Finale gestern Abend ab.
«Die Corona-Pandemie zwang uns zu dieser schmerzhaften Entscheidung. Bis heute besteht noch zu viel Unsicherheit über die Durchführung von Veranstaltungen in der Schweiz. Werden Fahrer, Zuschauer, Freiwillige, Stewards und alle anderen, die uns helfen können, dabei sein?»
«Ein anderer, nicht minder wichtiger Aspekt unserer Entscheidung ist die wirtschaftliche Situation. Wir werden von zahlreichen Unternehmen, Firmen, Mäzenen und Sponsoren in der Region Châteloise und Umgebung unterstützt, wofür wir ihnen in diesen wenigen Zeilen danken möchten. Der wirtschaftliche Schaden, den diese Krise in der Schweiz verursacht hat, hat uns zu der Entscheidung veranlasst, das Rennen abzusagen.»
Während der Schweizer Motorsport aufgrund der zahlreichen Absagen vieler Rennen eine schwere Zeit durchlebt, gibt es dennoch gute Nachrichten. Eine davon kommt vom Bergrennen La Roche – La Berra.
Nach mehrjähriger Abwesenheit freuen wir uns, Ihnen mitteilen zu können, dass das traditionelle Bergrennen von La Roche – La Berra im Rahmen der Schweizer Bergmeisterschaft 2021 sein grosses Comeback feiern wird.
Dem neuen Organisationskomitee ist es nach mehrmonatiger Arbeit gelungen, eine gemeinsame Basis mit allen beteiligten Parteien zu finden. Das Rennen wird am Wochenende des 5./6. Juni 2021 stattfinden.
In Kürze finden Sie alle Informationen auf www.courselaberra.ch (Website im Aufbau).
Das gesamte Organisationskomitee freut sich bereits darauf, Sie in Gruyère willkommen zu heissen, um gemeinsam die Leidenschaft zu leben, die uns antreibt.
Der Kalender der Schweizer Meisterschaft wird immer dünner. Nun hat auch Romont seinen Slalom vom 20./21. Juni abgesagt.
Die gestern vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen bis Ende August haben eine weitere Absage zur Folge. Der eigentlich als fünfter Lauf zur Schweizer Meisterschaft vorgesehene Slalom in Romont findet auch erst wieder 2021 statt. Das hat der Veranstalter in einem Presse-Kommuniqué bekanntgegeben.
«Angesichts der Ankündigung des Bundesrats sind wir mit grosser Emotion gezwungen, das Rennen in diesem Jahr abzusagen. Die 50. Ausgabe des Slaloms von Romont wird – mit einigen Überraschungen – im Juni 2021 stattfinden.»
Weil Sportanlässe mit mehr als 1000 Personen vor September nicht erlaubt sind, haben Anzère (25./26. Juli) und Les Rangiers (15./16. August) ihre Rennen absagen müssen.
Der Entscheid des Bundesrates von heute, 29. April, hat für den Schweizer Motorsport weitreichende Folgen. Zwei Veranstalter haben direkt im Anschluss an die Bekanntgabe ihre Bergrennen abgesagt: Ayent–Anzère (25./26. Juli) und St. Ursanne–Les Rangiers (15./16. August). Weil der Bund vor September keine Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen erlaubt, ist auch das Rennen in Oberhallau (29.-30. August) davon betroffen. Eine Stellungnahme aus dem Schaffhausischen ist noch ausstehend.
In der Pressemitteilung von Anzère heisst es: «Die Ausgabe 2020 sollte die 45. Ausgabe im Rahmen der Schweizer Bergmeisterschaft sein. Aber die gegenwärtige Situation im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise erlaubt es uns nicht, das Event am 25. und 26. Juli 2020 zu organisieren.»
Ähnlich klingt es aus Les Rangiers, wo die Entscheidung schon gestern gefallen war: «Das Organisationskomitee traf gestern, widerwillig, die Entscheidung, das Rennen 2020 abzusagen, nachdem es die Situation analysiert und insbesondere die finanziellen Auswirkungen des Coronavirus auf das Budget 2020 untersucht hatte.»
Was die beiden Slaloms in Romont (20./21. Juni) und Chamblon (27./28. Juni) betrifft, halten wir Sie auf dem Laufenden.
Die DTM muss mitten in der Corona-Krise einen weiteren Rückschlag verkraften. Der Ausstieg von Audi betrifft auch die beiden Schweizer Audi-Piloten Nico Müller und Fabio Scherer.
Ganz unerwartet kam der Audi-Ausstieg aus der DTM nicht. Dennoch ist zumindest der Zeitpunkt etwas fragwürdig. DTM-Boss Gerhard Berger reagierte nach der Bekanntgabe prompt: «Ich bedaure die Entscheidung von Audi, sich 2021 aus der DTM zurückzuziehen, ausserordentlich. Sie ist zu respektieren, auch wenn die Kurzfristigkeit, mit der diese Entscheidung mitgeteilt wurde, mich, unseren Partner BMW und alle weiteren Teams vor besondere Herausforderungen stellt. Hier hätten wir uns – gerade in Corona-Zeiten – ein Vorgehen im Sinne aller Beteiligten gewünscht.»
Wie und ob es mit der DTM weitergeht, ist nach dem Ausstieg von Audi völlig offen. Berger verspricht: «Wir möchten nun so schnell wie möglich Planungssicherheit für die Teams, die hunderttausende Fans, die Sponsoren und alle Mitarbeiter schaffen, deren Arbeitsplätze an der DTM hängen.»
Mit Nico Müller und Fabio Scherer sind auch zwei Schweizer Fahrer vom Audi-Ausstieg und der unsicheren Zukunft der DTM betroffen. «Das ist eine sehr traurige News. Ich kann meine Gefühle nur schwer in Worte fassen», liess Müller seinen Gefühlen auf Instagram freien Lauf. «Am liebsten würde ich jetzt raus auf die Rennstrecke und versuchen das Maximum aus diesem Kapitel herauszuholen.»
Auch Fabio Scherer, der im Audi-Kundenteam WRT fährt, hat die Nachricht schockiert. «Es hat schon vor der Krise Gerüchte gegeben, dass Audi Ende 2020 aussteigen könnte», sagt der in Engelberg wohnhafte Luzerner. «Mit der definitiven Bekanntgabe ist jetzt natürlich die Zukunft der DTM gefährdet. Ich bleibe aber dennoch optimistisch und glaube fest daran, dass die ITR und Gerhard Berger eine Lösung für die Zukunft finden.»
Der Ausstieg von Audi ist nach dem Rückzug des St.Galler Teams R-Motorsport der zweite Tiefschlag für die DTM innerhalb weniger Monate. Und anders als im Fall von Mercedes, das den Ausstieg mit eineinhalb Jahren Vorlaufzeit angekündigt hat, bleibt den Machern der beliebtesten Tourenwagenserie Europas diesmal nicht viel Zeit.
Audis Zukunft im Motorsport liegt (laut dem Vorstand) in der Formel E und dem Kundensport.
Der Bundesrat beschäftigt sich aktuell mit der Thematik für Elite-Sportlerinnen und Sportler ab Mai 2020 wieder einen „normalen“ Trainingsbetrieb gewährleisten zu können. Hierfür sind verschiedene Schutzmassnahmen notwendig und swiss olympic resp. das Bundesamt für Sport (BASPO) hat die Verbände und Betreiber von Sportanlagen zur Mithilfe aufgefordert.
Ohne ein entsprechendes Schutzkonzept pro Sportart, das vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem BASPO plausibilisiert werden muss, wird die Aufnahme der Sportaktivitäten nicht möglich sein.
Besteht ein plausibilisiertes Schutzkonzept, liegt es in der Kompetenz der jeweiligen Kantone, ob sie ihre Sportanlagen grundsätzlich wieder freigeben wollen. Ob eine Sportanlage schlussendlich dann auch tatsächlich geöffnet wird, entscheidet der jeweilige Anlagebesitzer.
Für Auto Sport Schweiz ist es unter anderem wichtig, dass seine lizenzierten Kartrennfahrer möglichst bald wieder aktiv auf den Strecken trainieren können. Um dies realisieren zu können haben die privaten Outdoor-Bahnen (Indoor-Karting zählt zu den Freizeitvergnügen und nicht zu so genannt wichtigen Trainingsinhalten) von Wohlen/AG, Lyss/BE und Locarno/TI unter der Führung von Reto Carigiet ein Schutzkonzept sowie Verhaltensregeln ausgearbeitet. Diese beiden Papiere werden vorschriftsgemäss per 27. April 2020 von Auto Sport Schweiz an das BASPO zur Prüfung eingereicht.
In diesem Zusammenhang besteht auch die Möglichkeit, dass die TCS Strecke Lignières für den Automobilsport (zu Trainingszwecken) schrittweise geöffnet werden kann, insofern die Verantwortlichen die entsprechenden Konzepte erstellen, einreichen und einhalten. Hierzu wird es sicher zu einem späteren Zeitpunkt weitere Informationen geben.
Der Bund spricht ausschliesslich von Trainingsmöglichkeiten in Sportanlagen und nicht von Veranstaltungen und auch nicht von „temporären“ Sportanlagen wie eine Rennstrecke für einen Automobil-Slalom oder ein Bergrennen oder eine Rallye. Für den Bereich „Events“ werden zu einem späteren Zeitpunkt neue Informationen und Vorschriften erwartet und hier gilt es die nächsten offiziellen Informationstermine des Bundesrates abzuwarten.
Die im Juni geplante Rallye del Ticino kann wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Sie wurde deshalb auf das letzte September-Wochenende verschoben.
Was Auto Sport Schweiz schon Mitte April angedeutet hat, ist eingetroffen. Die Rally del Ticino kann nicht wie ursprünglich geplant im Juni durchgeführt werden. Stattdessen findet der Traditionslauf nun am 25./26. September statt. Das hat der Veranstalter unter der Führung von Präsident Max Beltrami in einer Pressemitteilung bekanntgegeben.
Der Schweizer Motorsport ruht derzeit aus hinlänglich bekannten Gründen. In den (Fach-)Medien ist er dennoch ein Thema. Eine erfreuliche Tendenz, die sich schon 2019 abgezeichnet hat.
Nur zu gerne würden auch wir an dieser Stelle von Rennen zur Schweizer Meisterschaft berichten. Doch die Corona-Pandemie hat uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nichts desto trotz findet auch in solch schwierigen Zeiten Schweizer Motorsport statt – zumindest in den Medien. Und das mehr denn je.
Schon 2019 hat man feststellen können, dass die Schweizer Rennsport-Szene in den Medien wieder häufiger thematisiert wird. Wer genau hingeschaut hat, hat im Vorjahr Berichte von Rallyes, Slaloms, Bergrennen oder Karting in Publikationen von A wie Aargauer Zeitung bis W wie Wochenzeitung gefunden. Wobei der CH-Motorsport in der Romandie und im Tessin durch die (gewöhnlichen und lokalen) Medien etwas stärker getragen wird als in der Deutschschweiz. Die wichtigsten Zeitungen wie «Le Nouvelliste», «Le Matin», «20 Minutes» oder der «Corriere del Ticino» sind bei Anlässen vor ihrer Haustüre in der Regel mit viel Herzblut dabei.
Besonders erfreulich ist die Momentaufnahme bei den Fachmedien. AutoSptint.CH, Automobil Revue, auto illustrierte, motorsport.com, sport-auto.ch oder swissrally.ch berichten regelmässig über Schweizer Motorsport. Und das auch in Zeiten wie diesen, in denen sich kein Rad dreht. Mit zahlreichen Porträts, Hintergrundstories zu Autos oder Veranstaltungen sowie aktuellen News werden Schweizer Motorsport-Fans verwöhnt.
Bleibt zu hoffen, dass der Trend anhält. Und wenn es dann endlich wieder losgeht, wir alle wieder mehr über spannende Rennen als über leidige Absagen berichten dürfen.
Die zweite Ausgabe der FIA Motorsport Games wird aufgrund der aktuellen Corona-Krise auf 2021 verschoben. Das neue Durchführungsdatum dieses Multi-Disziplinen Anlasses ist vom 22. bis 24. Oktober 2021 vorgesehen. Die Host-City mit Marseille und die Rennstrecke mit dem Circuit Paul Ricard bleiben weiterhin bestehen.
Aufgrund der aktuellen Situation mit der COVID-19 Pandemie und der daraus resultierenden Schwierigkeiten für die Motorsport-Industrie sehen sich die FIA und der Promoter, SRO Motorsports Group, gezwungen die zweite Ausgabe der FIA Motorsport Games zu verschieben. Der organisatorische, finanzielle und logistische Aufwand während dieser Krise würde die in den Motorsport involvierten Firmen vollends überlasten und nebst den regulären Meisterschaften noch zusätzliche Anlässe zu bestücken wäre wirtschaftlich unsinnig.
Mit einem zusätzlichen Jahr Vorbereitung auf diese zweite Ausgabe erhalten sämtliche Involvierten mehr „Luft“ und mehr Möglichkeiten sich noch besser und gezielter vorzubereiten. So werden sowohl die FIA wie auch die SRO Motorsport Group alles daran setzen auch die Nationalen Sportbehörden zu unterstützen um für 2021 kompetitive (National-)Teams zur Teilnahme bewegen zu können. Die FIA Motorsport Games sollen neue Disziplinen wie Rallye und Historischen Motorsport beinhalten und auch die Möglichkeit bieten weitere neue Kategorien einfliessen zu lassen
Stephan Ratel, CEO der SRO Motorsport Group lässt verlauten, dass „diese zweite Ausgabe der FIA Motorsport Games nach Rom (Vallelunga) auf 2021 zu verschieben ist die einzig richtige Lösung und konnte zum Glück frühzeitig fixiert werden. Ich bin überzeugt, die Games 2021 werden noch stärker besetzt sein als die Ausgabe 2019 und ich freue mich schon sehr darauf.“ Auch der FIA-Präsident Jean Todt begrüsst die Verschiebung auf 2021 mit den Worten „Diese Verschiebung aufgrund der COVID-19 Pandemie ermöglicht allen beteiligten Parteien sich noch besser auf die zweite Ausgabe auf dem Circuit Paul Ricard vorzubereiten und ich bin sehr dankbar, dass wir auch 2021 die Möglichkeit erhalten, die geplanten Infrastrukturen in Frankreich zu nutzen.“
Nach der Absage der Ausgabe 2020 bietet die Rallye du Chablais einen virtuellen Wettbewerb an, der vom 27. April bis zum 6. Mai ausgetragen wird.
Die 17. Ausgabe der Rallye du Chablais musste auf 2021 verschoben werden. Um den Rallye-Liebhabern dennoch etwas zu bieten, veranstalten die Organisatoren auf Basis des Videospiels «Dirt Rallye 2.0» eine virtuelle «Ersatz-Veranstaltung». Jeder, der über das Spiel «Dirt Rally 2.0» verfügt, kann sich für den Wettbewerb anmelden, der über 9 Tage (3 Tage pro Etappe) in drei Etappen mit drei verschiedenen Fahrzeugkategorien ausgetragen wird.
Die Registrierung steht allen offen, unabhängig davon, ob sie lizenziert sind oder nicht. Wenn es die die aktuelle Situation rund um die Corona-Pandemie erlaubt, wird eine echte Preisverleihung stattfinden.
Das Anmeldeformular und weitere Informationen finden Sie auf der Website des Veranstalters www.rallyeduchablais.ch. Die Anmeldung ist bis Sonntag, 26. April 2020 um 20:00 Uhr möglich. Der Wettbewerb beginnt am nächsten Tag, ebenfalls um 20.00 Uhr.
Die Chablais ist nicht die einzige Rallye, die einen virtuellen Wettbewerb bietet. Die Rallye International du Valais, die vom 15. bis 17. Oktober stattfindet, organisiert ebenfalls auf Basis von «Dirt Rallye 2.0» eine virtuelle Rallye. Für weitere Informationen klicken Sie auf www.riv.ch/riv-e-race
In der Nacht auf den 18. April hat Stefan Lüscher sein letztes Rennen verloren. Der ehemalige Rennfahrer und umtriebige Journalist ist im 70. Altersjahr gezeichnet von seiner schweren Krankheit bei sich Zuhause in Uetliburg (SG) für immer eingeschlafen.
Lüscher zählte in den späten Siebziger- und frühen Achtzigerjahren zu den bekannten Rennfahrern in Schweizer Markenpokalen. 1981 sicherte er sich den Titel im Schweizer Renault-5-Pokal. Doch Lüscher war nicht nur auf der Rundstrecke schnell, der gebürtige Basler stand 1985/86 auch bei Rallyes an der Seite von Marc Hopf am Start.
Von 1984 bis 1996 machte sich Lüscher als Automobil- und Motorsportjournalist für die auto illustrierte landesweit einen Namen. Von 1997 bis 2010 führte er das Blatt als Chefredakteur. Dabei nahm der Motorsport für ihn immer eine wichtige Rolle ein. Zu Fahrern wie Marcel Fässler oder Fredy Barth pflegte er bis zuletzt ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Letzterer verriet mir unlängst: «Ohne die Hilfe von Stefan wäre ich im Rennsport nie so weit gekommen!»
Nach seinem denkwürdigen Abgang bei der Motopresse arbeitete Lüscher als freischaffender Journalist. Eines seiner wichtigsten Standbeine hatte er schon zu Zeiten der auto illustrierte aufgebaut. Während 36 Jahren war er Co-Herausgeber und Chefredaktor der Jahrbuchs «Rennsport Schweiz».
Vor rund sieben Jahren erkrankte Lüscher an ALS, eine chronisch fortschreitende Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems. Geistig hellwach fesselte ihn die Krankheit in den letzten Jahren an den Rollstuhl. Das hielt ihn aber nicht davon ab, weiter an seinem Werk zu arbeiten und dort mitzuhelfen, wo es ging.
Am 19. Dezember des vergangenen Jahres war Lüscher bei der Vernissage des 36. Jahrgangs seines Jahrbuchs im Eventcenter Seelisberg zugegen. Die Anwesenheit zahlreicher Schweizer Rennfahrer machten den Anlass für ihn zu einem vorgezogenen Weihnachtsfest. Fast auf den Tag genau vier Monate später ist Lüscher nun verstorben. In Erinnerung bleibt ein grosser Menschen- und (ganz wichtig) Tier-Freund, der seine Krankheit tapfer bekämpft hat.
Auto Sport Schweiz spricht seiner Familie, insbesondere seiner Frau Philomène, seinen Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus.
Für einige Schweizer wäre es 2020 der Höhepunkt geworden: das FIA Hill Climb Masters in Portugal. Doch auch dieses Rennen findet aus inzwischen hinlänglich bekannten Gründen nicht statt.
Vom 9.-11. Oktober 2020 hätte in Portugal die vierte Ausgabe des FIA Hill Climb Masters stattfinden sollen. Auf der bekannten «Rampa de Falperra» vor den Toren der Stadt Braga hätten auch einige Schweizer fahren sollen. Doch wie nun bekanntgegeben wurde, findet das Rennen erst 2021 statt.
Gegenüber dem Onlineportal berg-meisterschaft.de äusserte sich der ehemalige DTM-Pilot und aktuelle Präsident des portugiesischen Verbandes Ni Amorim wie folgt: «Es war keine leichte Entscheidung. (…) Doch die FIA hat dafür gesorgt, dass die Veranstaltung 2021 nachgeholt wird. Wir müssen akzeptieren können, dass unser Sport in diesem Jahr untypisch sein wird.»
Bei der vorerst letzten Ausgabe des FIA Hill Climb Masters im italienischen Gubbio war die Schweizer Delegation gleich mehrfach erfolgreich. Roger Schnellmann sicherte sich den Sieg bei den Tourenwagen nach E1-Reglement. Auch Reto Meisel reiste als Sieger ab. Der Aargauer sicherte sich den grössten Pokal in der Kategorie E2-SH. Beeindruckend auch das Ergebnis damals von Marcel Steiner: Der fünfmalige Schweizer Berg-Meister landete im Gesamtklassement auf dem hervorragenden fünften Rang.
Die Kalender der Schweizer Automobil-Meisterschaften haben sich bereits massiv gelichtet. Die Slaloms von Romont und Chamblon sind die nächsten Events, die wegen COVID-19 von einer Absage gefährdet sind.
Vier der acht geplanten Slaloms mussten wegen der Corona-Krise bereits abgesagt werden. Damit besteht die Schweizer Slalom-Meisterschaft (Stand heute) aus nur mehr vier Veranstaltungen. Das würde laut Reglement nicht ausreichen, um einen Meister zu küren. Es sei denn, die Nationale Sport Kommission (NSK) passt die Regeln an.
Wann über solche Anpassungen diskutiert werden könnte, ist im Moment noch offen. Die für den 22. April geplante Sitzung der NSK kann aufgrund der aktuellen Situation und der Bestimmungen des Bundes nicht wie geplant durchgeführt werden und wird bis auf Weiteres verschoben.
Geduld ist auch gefragt, wenn es um die Rennen 5 und 6 in Romont (20./21. Juni) respektive Chamblon (27./28. Juni) geht. Beide Veranstalter würden ihre Slaloms nur zu gerne durchführen. Beide warten aber den Entscheid des Bundesrates über das weitere geplante Vorgehen ab. Claude-Olivier Burnand von der Ecuire du Nord, dem Veranstalter des Slaloms in Chamblon, sagt: «Wir werden Ende April entscheiden, wie es weitergeht.»
Auch Amtskollege Stéphane Mettraux, der für den Slalom in Romont verantwortlich zeichnet (2020 wäre die 50. Ausgabe an der Reihe), wartet ab. «Angesichts der Situation in Österreich, wo bis Ende Juni Veranstaltungen untersagt sind, sowie in Frankreich, wo bis Mitte Juli ein Verbot herrscht, müssen wir uns wohl oder übel darauf einstellen, dass wir in der Schweiz ähnliche Bestimmungen haben werden.»
Auch die Rally del Ticino, die wie der Slalom von Chamblon am letzten Juni-Wochenende stattfinden soll, ist gefährdet. Organisator Max Beltrami hat gegenüber ASS bereits Ende März gesagt, dass es Überlegungen gäbe, die Rallye auf September zu verschieben. «Auch wir harren im Moment der Dinge», sagt Beltrami, «und hoffen, dass wir die Rallye 2020 durchführen können.»
Bleibt also abzuwarten, welche weiteren Massnahmen der Bund verabschiedet. Wir von Auto Sport Schweiz werden Sie auf dem Laufenden halten.
Edoardo Mortara ist in der Formel E 2019/2020 der bisher konstanteste Schweizer Pilot. Im Interview mit ASS spricht er über sein Team Venturi, das Restprogramm und das für ihn so enttäuschende Rennen in Bern von vor einem Jahr.
Wie schwer fällt es dir, Zuhause zu bleiben und nicht Rennen fahren zu können?
Edoardo Mortara: Es ist schwierig. Der Rennsport fehlt mir. Aber die Situation ist sehr aussergewöhnlich. Und teilweise ja auch dramatisch. Gleichfalls hoffe ich, dass wir bald wieder zur Normalität zurückkehren.
Du hattest immerhin das Glück, dass du noch drei Rennen 2020 absolvieren konntest. Wie ist es dir im bisherigen Verlauf der Formel-E-Saison ergangen?
Es ist soweit ganz gut gelaufen. Bis auf das Rennen in Chile war ich stets in den Punkten. Dort haben wir eine Top-5-Platzierung verspielt. Das ist schade. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es die erste Saison für Venturi als Mercedes-Kundenteam ist. Es ist noch viel Potenzial vorhanden und ich hoffe, dass wir in der zweiten Saisonhälfte einen noch stärkeren Eindruck hinterlassen können.
Täuscht der Eindruck oder hast du deinen Teamkollegen Felipe Massa locker im Griff? Bei den Punkten steht es 32:2 für dich.
Felipe hatte zu Beginn ein paar Probleme. Aber wir wissen alle, dass er ein ausgezeichneter Fahrer ist. Und in der Formel E kann sich das Blatt rasch wenden. Man sollte da nicht zu schnell ein Urteil fällen. Ausserdem konzentriere ich mich auf meinen Teil des Jobs und nicht so sehr, was links und rechts geschieht.
Venturi ist das Mercedes-Kundenteam. Freut es dich besonders, dass du des Öfteren vor den Werksfahrern liegst?
Es ist nicht unser primäres Ziel, das Werksteam zu schlagen. Wir wollen gewinnen. Und das bedeutet, dass wir alle Konkurrenten bezwingen müssen. Sicher freut es einen, wenn man vor dem Werksteam liegt. Das beweist, dass man gute Arbeit macht. Aber das allein ist nicht matchentscheidend.
Das Restprogramm der Formel E sieht noch Rennen in Berlin, New York und London vor. Die stehen wegen der Corona-Krise aber alle auf der Kippe. Hast du eine Ahnung, wo und wie die letzten Rennen der verkürzten Saison 2019/2020 stattfinden sollen?
Da ist noch nichts entscheiden. Rennen in London und in New York kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Ich finde, wenn sich die Lage wieder normalisiert, sollten wir uns Gedanken machen, wie die Saison weitergeht. Es gibt auch Pläne, die Saison in Asien, beispielsweise in Seoul, ausklingen zu lassen.
Was denkst du über eine Rückkehr der Formel E in die Schweiz? Ein Heimrennen am Genfersee wäre für dich doch eine tolle Sache. Bist du da aktiv involviert?
Nein. Natürlich habe ich von geplanten Rennen in Genf oder Lausanne gehört. Aber ich weiss nicht, was Stand der Dinge ist. Und ob diese Diskussionen noch weitergeführt worden sind. Die beiden Rennen, die wir in der Schweiz ausgetragen haben, sind ja sehr unterschiedlich verlaufen. Zürich war sehr gut. Obwohl es da im Vorfeld auch Stimmen gegen die Veranstaltung gab. Bern dagegen war für mich persönlich ein Desaster. Es war für mich sehr beschämend, wie sich da eine Gruppe von Leuten verhalten hat. Sie haben Werbebanden mutwillig zerrissen. Und kurz vor dem Qualifying wurde ich sogar mit Eiern beworfen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich weiss, dass es eine Minorität war – ein paar Chaoten, die sich neben der Spur benommen haben. Aber sie haben es geschafft, den Anlass zu sabotieren. Ich habe mich in Bern nicht wohl gefühlt. Und ich hoffe, dass wir dort nie mehr fahren.
Du hast eine beeindruckende Karriere absolviert: Formel-3-Meister, DTM-Vizemeister, Rekordsieger in Macau – hast du den Eindruck, dass du das Maximum herausgeholt hast?
Ja, ich bin eigentlich sehr zufrieden, mit dem was ich im Rennsport bis heute erreicht habe. Hätte ich hie und da anders entschieden, wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen.
Bedauerst du es manchmal, dass du es nie zum Stammfahrer in der Formel 1 geschafft hast?
Nein, nicht wirklich. Ich bin seit mehr als zehn Jahren Profi. Und ich hoffe, dass ich noch ein paar gute Jahre vor mir habe. Als Kind habe ich auch von der Formel 1 geträumt. Aber um dorthin zu gelangen, müssen viele Faktoren stimmen. Ohne haufenweise Geld und/oder einen Hersteller im Rücken, der dir in Form eines Juniorenprogramms weiterhilft, hast du keine Chance.
Das OK-Team von Hemberg hat versucht, den Entscheid so weit wie möglich hinauszuschieben. Doch die aktuelle Situation liess keine andere Option offen: das Bergrennen Hemberg 2020 vom 20./21. Juni ist abgesagt.
Leicht ist den Organisatoren um Christian Schmid die Entscheidung nicht gefallen. Aber das Coronavirus und deren Ausbreitung macht auch vor dem Bergrennen Hemberg keinen Halt. In einer ausführlichen Pressemitteilung hat das OK die Gründe, die zur Absage führten, erläutert: «Einerseits sind die ehrenamtlich wirkenden OK-Mitglieder aufgrund der Corona-Krise beruflich in Krisenstäben oder in ihren Firmen stark engagiert. (…) Andererseits sind auch die Sponsoren momentan mit anderen Sorgen beschäftigt.»
Besonders schade ist diese Absage, da das Bergrennen Hemberg in diesem Jahr zum ersten Mal eine internationale Veranstaltung im Kalender der FIA gewesen wäre. Nach mehreren Jahren Vorarbeit konnte eine Zusammenarbeit mit dem KW-Bergcup (Deutsche Bergmeisterschaft) fixiert werden. Das heisst, das Bergrennen Hemberg wäre ein Gastlauf der deutschen Meisterschaft gewesen.
Das OK um Präsident Christian Schmid bittet alle Beteiligten, Helfern, Sponsoren und Besucher um Verständnis: «Wir hoffen, im nächsten Jahr wieder auf die Unterstützung aller zählen zu dürfen. Denn nächstes Jahr werden wir besonders darauf angewiesen sein.»
Vor Hemberg haben bereits Reitnau und Massongex ihre Rennen abgesagt. Das heisst: Der Saisonauftakt der Schweizer Berg-Meisterschaft findet nun frühestens am 25./26. Juli in Anzère statt.
Öffnungszeiten über Ostern
Über die Ostertage ist die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wie folgt zu erreichen:
Freitag, 10.04.2020, geschlossen
Montag, 13.04.2020, geschlossen
Ab Dienstag, 14.04.2020 stehen wir Ihnen zu den COVID-19 angepassten Büroöffnungszeiten gerne wieder zur Verfügung.
Wir wünschen Ihnen frohe Ostern und erholsame Tage, trotz der aktuell schwierigen Lage. Bleiben sie gesund!
Auto Sport Schweiz
Kurz vor Ostern erreicht uns die nächste Absage: Das zur Schweizer Berg-Meisterschaft zählende Rennen in Massongex (11./12. Juli) findet in diesem Jahr nicht statt.
Die Ausbreitung des Corona-Virus sorgt für eine weitere Absage. Betroffen ist das Bergrennen von Massongex, das am Wochenende vom 11./12. Juli hätte stattfinden sollen. Damit reduziert sich der Kalender der Schweizer Berg-Meisterschaft (Stand heute) auf sechs Termine.
In einer Pressemitteilung schreibt der Veranstalter: «Trotz der aussergewöhnlichen Situation im Zusammenhang mit COVID-19 haben wir lange Zeit gehofft, dass wir unsere für Anfang Juli geplante Veranstaltung beibehalten können. Doch der Austausch mit unseren verschiedenen Finanzpartnern hat nun gezeigt, dass es nicht möglich sein wird, die Veranstaltung ohne grosse finanzielle Risiken abzuhalten. Um die Zukunft unseres Rennens zu sichern, haben wir uns entschlossen, die diesjährige Ausgabe abzusagen.»
Der TCS feiert 2021 sein 125-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund sind diverse Aktivitäten in der Schweiz geplant. Unter anderem auch eine historische Rennveranstaltung in Lignières.
In Zeiten von Corona ist es wichtig, sich an positiven Nachrichten doppelt zu freuen. Eine davon liefert in diesen Tagen der TCS. 2021 feiert der Touring Club sein 125-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund sind diverse Aktivitäten geplant. Eines der Highlights, die «Lignières Historic» soll vom 17.-19. September stattfinden.
Geplant sind Rennen und Trainings mit historischen Rennwagen – aufgeteilt in acht Feldern zu je ca. 14 Fahrzeugen. Teilnahmeberechtigt sollen nicht nur lizenzierte Fahrer sein. Die Veranstaltung soll auch Nicht-Lizenzierten eine Gelegenheit bieten, ihre Schätze auf der einzigen Schweizer Rundstrecke am Fusse des Chasseral zu zeigen.
Weitere Informationen werden folgen. Die Veranstaltung befindet sich zurzeit noch in der Planungsphase. Das Datum sollten Sie sich aber dennoch schon rot in Ihrer Agenda anstreichen.
Von den Absagen in der Schweizer Slalom-Meisterschaft ist neben dem Suzuki Swiss Racing Cup auch die Abarth Trofeo betroffen. Organisator Beat Wyssen nimmt gegenüber Auto Sport Schweiz Stellung zur aktuellen Situation.
Wie der Suzuki Cup ist auch die Abarth Trofeo im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft von den Absagen betroffen. Was bedeutet das für Sie?
Beat Wyssen: Die Absagen der Slaloms sind natürlich bedauerlich, aber in der jetzigen Situation durchaus verständlich. Es ist wichtig, dass wir uns jetzt alle an die Massnahmen des BAG halten.
Wie viele Rennen sind in der Abarth Trofeo nötig, damit die Meisterschaft gewertet werden kann?
Bei uns im Reglement ist nicht definiert, wie viele Slalom es für eine Meisterschaft benötigt. Daher müssen wir darauf warten, wie die NSK entscheidet und das Reglement gegebenenfalls anpassen.
Vorausgesetzt die Saison geht am 20./21. Juni in Romont los: Wie viele Teilnehmer haben sich in den drei Abarth-Kategorien bereits eingeschrieben?
Aktuell sind in der Kategorie Abarth zwei eingeschrieben, in der Kategorie Biposto vier und in der Kategorie Corsa fünf Teilnehmer. Wir hatten mit einigen Fahrern Kontakt. Und auch mit Personen, die sich für einen neuen Abarth interessiert haben und am Abarth Trofeo Slalom teilnehmen wollten. In der aktuellen Situation hat sich aber gezeigt, dass die Menschen andere Prioritäten als Hobby und Autokauf haben.
Aber man kann sich immer noch anmelden?
Ja, man kann sich immer noch anmelden. Und wir freuen uns über jeden weiteren Abarth-Fahrer. Anmelden kann man sich unter: https://www.abarthtrofeoslalom.ch/anmelden-2/anmelden/Es ist nicht aussergewöhnlich, dass zu Beginn der Saison wenig Fahrer eingeschrieben sind. Das war schon in den vergangenen Jahren so. Aber es sind immer noch welche dazugekommen – vor allem in der französischsprachigen Schweiz.
Und was braucht es für eine Teilnahme am Abart Trofeo Slalom?
Für die Teilnahme braucht es einen Abarth, einen gültigen Führerschein Kategorie B, einen Rennoverall, geschlossene Schuhe und natürlich einen anerkannten Rennhelm (FIA-Norm). Dazu braucht man noch eine Rennlizenz der Kategorie REG (Gastfahrerlizenz), diese kostet ca. CHF 30.-. Die Einschreibegebühr für den Abarth Trofeo Slalom ist kostenlos. Wir vom Abarth Trofeo Slalom können einige Rennoveralls und Helme zur Verfügung stellen.
Die Organisatoren der Rallye du Chablais haben entschieden: Die für Ende Mai geplante Rallye findet erst wieder 2021 statt. Damit besteht der Rallye-Kalender 2020 (Stand heute) aus nur noch drei Veranstaltungen.
Die Ausbreitung des Coronavirus sorgt für eine nächste Absage. Die Rallye du Chablais, die vom 28.-30. Mai hätte stattfinden sollen, wird erst wieder 2021 durchgeführt. Das hat der Veranstalter unter Leitung von Eric Jordan heute morgen bekanntgegeben.
«In einer Gesundheitskrise, wie wir sie im Moment haben, liegen die Prioritäten anderswo», schreibt der Veranstalter in seiner Pressemitteilung. «Trotz der vielen Investitionen, die das Team aus Freiwilligen in den letzten Monaten getätigt hat, sind wir der Meinung, dass diese Entscheidung verantwortungsvoll und konsequent ist.»
«Eine solche Veranstaltung erfordert die operative Umsetzung ab Anfang April. Angesichts der gegenwärtigen Situation und ihrer Entwicklung sind die Voraussetzungen für die Durchführung der Ausgabe 2020 nicht gegeben.»
Der Kalender der Schweizer Rallye-Meisterschaft besteht somit (Stand heute) nur noch aus drei Rallyes: 26./27. Juni Rally del Ticino, 3.-5. September Rallye Mont-Blanc und 15.-17. Oktober Rallye du Valais.
Vier Slaloms sind wegen COVID-19 bereits abgesagt. Davon betroffen sind auch die CH-Markenpokale. ASS hat bei Suzuki-PR-Chef Jürg Naef nachgefragt, welche Auswirkungen die Absagen auf den Suzuki Swiss Racing Cup haben.
Die vier Absagen in der Schweizer Slalom-Meisterschaft tangieren auch den Suzuki Swiss Racing Cup. Was heisst das für euch konkret?
Jürg Naef: Das schmerzt natürlich, hatten uns sehr auf den Saisonstart gefreut und die FahrerInnen natürlich noch mehr. Jetzt verschiebt sich der Saisonstart leider, wir hoffen einfach, dass noch einige Rennen in dieser Saison ausgetragen werden können.
Wieviele Teilnehmer haben sich für die Saison 2020 eingeschrieben?
45 Anmeldungen, also noch ein paar mehr als 2019.
Wie setzt sich das Feld 2020 zusammen?
Der grösste Teil der FahrerInnen aus 2019 ist wieder mit dabei, natürlich auch alle, die ganz vorne mitgefahren sind. Einzige Ausnahme ist Christian Zimmermann – er übernimmt ab dieser Saison die Koordination auf Platz inklusive der technischen Kontrollen. Deshalb kann er selbst natürlich nicht mehr mitfahren. Es sind aber auch ein paar neue Fahrer dazugestossen. Das freut uns sehr.
Habt ihr durch die Absagen wegen dem Corona-Virus die Einschreibefrist verlängert?
Nein, weil alle ja auf den Saisonstart hin hätten bereit sein müssen – aber wir könnten noch Anmeldungen annehmen.
Mit einem Rennen in Anneau du Rhin am 29. August kämme der Suzuki Swiss Racing Cup (Stand heute) auf fünf Rennen. Reicht das für eine Meisterschaft?
Gemäss Reglement braucht es mindestens drei Resultate für die Meisterschaft; das Minimum sind also 3 Rennen.
Könnte man sich bei den Rennen, die tatsächlich stattfinden, einen anderen Rennmodus sowie eine andere Punktevergabe vorstellen, um die Rennen, die abgesagt wurden, aufzufangen?
Aktuell ist das noch kein Thema und eigentlich steht das Reglement. Wenn wir mindestens drei Rennen fahren können, dann wird sich daran nichts ändern.
Kannst du schon abschätzen, welchen Einfluss diese Ausnahmesituation für den Suzuki Swiss Racing Cup 2021 hat?
Vorausgesetzt Corona ist 2021 kein Thema mehr, und die Saison kann normal ablaufen, sollte das keinen grossen Einfluss haben. Wir werden 2021 aber mit dem neuen Swift Hybrid kommen. Das heisst: die FahrerInnen müssten umsteigen. Da werden wir aber sicher ein attraktives Angebot ausarbeiten, um den Wechsel etwas zu erleichtern. Für Details ist es aber noch zu früh. Das kommunizieren wir am Saisonende im Rahmen der Vorschau auf 2021.
Lesen Sie nächste Woche: Das sagt Beat Wyssen, Organisator der Abarth Trofeo, zur derzeitigen Situation.
In einer Zeit, in der immer mehr Motorsportveranstaltungen abgesagt werden müssen, gibt es hin und wieder auch Positives zu vermelden. So beispielsweise von der Bernina Gran Turismo.
Der Stand im Schweizer Rennsport vom 31. März sieht Folgendermassen aus: Die ersten vier Slaloms sind abgesagt. Auch der Rallyeauftakt Mitte April mit dem Critérium Jurassien sowie der Start in die Kart-Saison findet wegen COVID-19 nicht statt. Und auch das traditionelle Bergrennen in Reitnau von Ende Juni wird erst wieder 2021 durchgeführt.
Eine Standortbestimmung macht diese Woche auch das OK vom Bergrennen Hemberg. Allerdings, so OK-Chef Christian Schmid, werde man sich in einer Sitzung einfach über die aktuelle Situation austauschen. «Eine Entscheidung, ob das Rennen durchgeführt werden kann oder nicht, wird nicht fallen. Wir werden bis am 19. April warten, wie der Bund die Lage einstuft.» Auch die Macher der Rally del Ticino verfahren nach demselben Credo. Ticino-Chef Max Beltrami hat unlängst gegenüber Auto Sport Schweiz gesagt, er werde sich Mitte April entscheiden, wie es weitergeht.
Dass es (mit der Planung) weitergeht, haben in einem kurzen Statement die Macher der Bernina Gran Turismo (17.-20. September) bekanntgegeben. «Stand heute gehen wir davon aus, dass die Bernina Gran Turismo 2020 ohne Einschränkungen stattfinden wird. Deshalb fahren wir dementsprechend mit allen nötigen Vorbereitungen wie gewohnt fort.»
Wie bei der Arosa ClassicCar ist die Einschreibung auch bei der Bernina Gran Turismo offen. Infos erhalten Sie auf www.bernina-granturismo.com
Bei dieser Gelegenheit wollen wir auch auf den kürzlich erschienenen Foto-Band verweisen. Auf 112 Seiten wurden unter dem Titel «Bernina Gran Tursimo – Foto-Edition 2014-2019» von sieben Fotografen die besten Bilder der vergangenen Jahre zusammengetragen. Bezugsadresse sowie weitere Infos zum Magazin finden Sie ebenfalls auf der Webpage.
Lukas Eugster hat sich 2019 in der Schweizer Slalom-Meisterschaft etabliert. Die Vorfreude auf die neue Saison war gross. Doch wann diese beginnt, wissen im Moment nur die Corona-Geister.
«Es ist einfach nur schade», sagt Lukas Eugster. «Ich habe mich so auf die neue Saison gefreut.» Doch wie alle anderen muss sich der 30-Jährige aus Herisau in Geduld üben. «Nach der Absage von Bure haben wir nur noch vier Rennen. Ich hoffe, dass es wenigstens bei diesen vier bleibt. Ob es dann noch als Meisterschaft gewertet wird oder nicht, ist nicht matchentscheidend. Da gibt es sicher Lösungen. Die Hauptsache ist doch, dass wir überhaupt noch zum Fahren kommen.»
Eugster hat wie viele seiner Motorsport-Kollegen viel Zeit und Arbeit in sein Auto investiert. «Ich möchte nicht ins Detail gehen», sagt er. «Aber wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Ligier einen Schritt nach vorne gemacht haben. Ausserdem ist es die erste Saison mit demselben Auto aus dem Vorjahr. Bisher musste ich jedes Jahr wieder neue Erfahrungen sammeln. Dieses Jähr könnte ich auf 2019 aufbauen.» Eugster bedauert die Verschiebung des Saisonstarts wegen COVID-19 aber auch noch aus einem anderen Grund: «Wir hätten in Interlaken oder spätestens in Frauenfeld ein paar interessante Neuheiten gesehen. Ich denke da nur an die beiden GP3-Autos von Hängärtner und Bosshard. Das wäre wirklich interessant geworden.»
Was nicht ist, wird hoffentlich noch werden. Nach neustem Stand beginnt für die Slalom-Cracks die Saison am 20./21. Juni in Romont. Bleibt zu hoffen, dass dieser Termin stehen bleibt. Bis dann vertreibt sich Eugster seine Freizeit mit virtuellem Racing in den eigenen vier Wänden. Das sei zwar nicht dasselbe, «aber es hilft, die Reaktionen zu schärfen und im Flow zu bleiben».
Ob Eugster, der 2017 Gesamtzweiter in der Junior-Berg-Meisterschaft wurde, bei einer verkürzten Slalom-Saison das eine oder andere Bergrennen bestreitet, ist noch offen. «Wir warten jetzt zuerst einmal ab», sagt der Ostschweizer, der bei Mercedes arbeitet. «Der Slalom hat Priorität. Und ich glaube fest daran, dass wir noch zum Fahren kommen.» Eine andere Alternative sieht Eugster in so genannten Track-Days. Solche hat Lukas «zum Plausch» schon 2019 veranstaltet. «In meinem Ligier hat es Platz für einen Passagier. Damit haben wir im Vorjahr schon gute Erfahrungen gemacht.»
Und trotzdem: Am Ende zählen nur wirkliche Rennen. Und auf diese warten Eugster & Co. sehnsüchtig.
Die Organisatoren der Arosa ClassicCar stehen trotz Corona in den Startlöchern. Ab sofort können sich Interessierte auf der Webpage für die 16. Ausgabe einschreiben.
Die inzwischen weit über die Landesgrenzen aus bekannte Histo-Veranstaltung Arosa ClassicCar geht in diesem Jahr vom 3. bis 6. September über die Bühne. Die Strecke führt über 7,3 Kilometer von Langwies bis ins Zentrum von Arosa. Dabei sind 76 Kurven, eine Höhendifferenz von 422 Metern sowie eine 1,2 Kilometer lange Bergab-Passage zurückzulegen.
Begeisterte Rennsportfahrer und Liebhaber von Oldtimer-Fahrzeugen können sich per sofort in den Kategorien Competition & Competition Formula, Gleichmässigkeit (Classic & Sport Trophy) oder Demonstrationsklasse (Alpine Performance) einschreiben. Die Ausschreibung ist neu auch in Englisch verfügbar und spricht somit ein internationales Fahrerfeld an.
Weitere Informationen finden interessierte Rennfahrer und Besucher auf der Website der Arosa ClassicCar www.arosaclassiccar.ch oder können direkt beim Rennsekretariat angefragt werden.
Max Beltrami ist Organisator der Rally del Ticino. Auch er bangt wegen der Corona-Pandemie um die Austragung, bleibt aber optimistisch. Auto Sport Schweiz hat mit dem umtriebigen Tessiner gesprochen.
Norditalien und das Tessin sind besonders hart von der Corona-Krise betroffen. Du lebst mittendrin. Wie erlebst du die Situation?
Max Beltrami: Für die Bevölkerung im Tessin ist es eine schwierige Situation. Sie ist gezwungen Zuhause zu bleiben. Nur Lebensmittelläden und Apotheken sind offen. Und nur die, die für die Versorgung von lebenswichtigen Gütern zuständig sind, dürfen arbeiten. Der Rest ist stillgelegt. Leute über 65 dürfen gar nicht mehr nach draussen. Das ganze Leben hat sich verändert. Wir alle hoffen, dass sich diese Situation sehr bald wieder beruhigt.
Du bist Organisator der Rally del Ticino, die am 26./27. Juni stattfinden soll. Was bedeutet diese Ausnahmesituation für dich?
Das Coronavirus ist ein grosses Problem für alle, die eine Veranstaltung austragen möchten. Und gemäss den Weisungen des Bundes ist es im Moment eher unvorstellbar, dass man im Juni eine Rallye veranstalten kann. Aber wir bleiben optimistisch.
Kann man in einer solchen Situation überhaupt eine Planung vorantreiben?
Ja, kann man. Wir sind alles ja Freiwillige. Und wir kümmern uns im Moment gerade um Fragen der Sicherheit. Wir besprechen das mit den Behörden. Das alles geht schon irgendwie.
Hast du ein fixes Datum im Kopf, an dem du dich für oder gegen die Durchführung der Rallye entscheidest?
Das hängt natürlich auch von dem ab, was der Bund entscheidet und wie dessen Weisungen lauten. Aber für mich ist der 15. April die Deadline. Ab diesem Datum würde die operative Planung beginnen. Das heisst: Ab dem 15. April nehmen wir Geld in die Hand. Und von diesem Moment an muss man dann schon eine Entscheidung getroffen haben.
Ich habe erfahren, dass du einen Plan B hast.
Das stimmt. Wenn wir die Rallye nicht plangemäss am 26./27. Juni durchführen können, würden wir sie auf Ende September verschieben.
Du hast auch Pläne geschmiedet, die Rallye zu verlängern. Die Rede ist von ca. 100 Wertungs-Kilometern.
Ja, das stimmt. Wir werden die Anzahl Wertungs-Kilometer erhöhen. Der Plan sieht vor, dass wir am Freitag eine Sonderprüfung über 25 Kilometer veranstalten. Die wird einmal am Tag und dann noch einmal abends in der Dunkelheit gefahren. Der Parcours dafür ist wirklich sehr schön. Am Samstag folgen dann die beiden traditionellen Prüfungen, das heisst: Valcolla und Isone.
Nach den Slaloms von Interlaken, Frauenfeld und Bière hat nun auch Bure das Rennen vom 23./24. Mai abgesagt. Damit reduziert sich der aktuelle Kalender von acht auf vier Veranstaltungen.
Zuerst Interlaken und Frauenfeld, dann Bière und jetzt auch Bure. Die Schweizer Slalom-Meisterschaft muss eine weitere Absage verkraften. Das für den 23./24. Mai geplante Rennen im Jura nahe der französischen Grenze kann wegen COVID-19 nicht stattfinden. Der Veranstalter hat dies gegenüber Auto Sport Schweiz heute so kommuniziert.
Mit der Absage von Bure reduziert sich der Kalender von acht auf derzeit vier Veranstaltungen. Laut Reglement wurde damit die Anzahl der Rennen, die es braucht, um eine Meisterschaft durchzuführen (5), unterschritten.
Dazu Patrick Falk, Direktor von Auto Sport Schweiz: «Die Tatsache, dass wir im Augenblick nur vier Rennen im Kalender haben, muss nicht zwingend heissen, dass der Meisterschaftsstatus verloren geht. Es besteht die Möglichkeit, dass die NSK – eventuell auch auf Anraten der Task Force – aufgrund der speziellen Situation die Reglemente bezüglich der Titelvergabe 2020 im Laufe der Saison noch anpassen kann.»
Gute Nachrichten für Jeffrey Schmidt: Der 26-jährige Baselbieter setzt seine Karriere im ADAC GT Masters fort und wechselt von Mücke Motorsport zu Callaway Competition.
Jeffrey Schmidt ist seit 2017 eine feste Grösse im ADAC GT Masters. Nach einer enttäuschenden Saison 2019 mit Mücke Motorsport wechselt der grossgewachsene Liestaler zu Callaway Competition, wo er an der Seite des Deutschen Markus Pommer eine neuaufgebaute Corvette C7 GT3-R teilt.
«Ich danke Ernst Wöhr, Giovanni Ciccone und dem Team Callaway Competition für das in mich gesetzte Vertrauen. Nach einer enttäuschenden Saison 2019 freue ich mich nun auf die neue Herausforderung und die vielversprechende Zusammenarbeit mit der erfahrenen Mannschaft aus Leingarten und meinem neuen Teamkollegen Markus Pommer. Wir sind gut aufgestellt und möchten in diesem Jahr ganz bestimmt ein Wörtchen um den Titel mitreden.»
Die hoch gesteckten Ziele kommen nicht von ungefähr. Callaway war vor allem in der ersten Saisonhälfte 2019 das Team, das es zu schlagen gab. Pommer und sein damaliger Teamkollege Marvin Kirchhöfer, der von R-Motorsport keine Freigabe für Callaway 2020 bekam und deshalb für Schmidt sein Cockpit räumen musste, sicherten sich an den ersten drei Rennwochenenden drei Siege.
Für Schmidt ist es die vierte Saison im ADAC GT Masters. 2017 wurde er mit Montaplast Vizemeister in der Juniorwertung mit insgesamt vier Podestplätzen. 2018 feierte er in Most (an der Seite von Stefan Mücke) seinen ersten und bisher einzigen Sieg. 2019 musste er sich (wieder im Team von Mücke) mit einem Podestplatz und dem enttäuschenden 19. Schlussrang zufriedengeben.
Wegen Corona kommt der Rennbetrieb weltweit zum Erliegen. Betroffen davon sind auch die beiden Schweizer DTM-Piloten Nico Müller (28) und Fabio Scherer (20). Auto Sport Schweiz hat die beiden gefragt, wie sie mit der Situation umgehen?
Für Nico Müller ist es die siebte Saison in der DTM. Für Fabio Scherer die erste. Einen grossen Unterschied macht es für keinen der beiden. Sie würden beide am liebsten sofort ins Auto steigen. Doch die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus verhindert nicht nur den Saisonauftakt, sondern beeinträchtigt auch eine normale Vorbereitung.
Für gewöhnlich hättet ihr heute euren offiziellen ITR-Test in Hockenheim abgeschlossen. Stattdessen seid ihr Zuhause und könnt nur hoffen, dass die Saison irgendwann doch noch losgeht. Wie vertreibt ihr euch die Zeit?
Fabio Scherer: Ich gehe nach wie vor zur Arbeit. Da läuft im Moment noch alles wie gehabt. Der Rest der Zeit verbringe ich mit Training.
Nico Müller: Ich habe die letzten zehn Tage mehr trainiert als sonst. Und ich habe mit meiner Freundin deutlich mehr Freizeit, als ich es für den März geplant hatte.
Habt ihr eure Trainingseinheiten demnach nicht runtergefahren?
NM: Nein. Und bei dem Wetter macht das Training draussen ja auch doppelt Spass.
FS: Ich auch nicht – im Gegenteil. Weil man eingeschränkter ist, trainiere ich im Moment eher mehr. Vieles geht als Rennfahrer ja problemlos alleine. Und ich habe die nötigen Einrichtungen auch daheim oder bei meinem privaten Betreuer. Zurzeit muss ich nur aufs Kart- und Skifahren verzichten. Als Alternative habe ich mir eine Dart-Scheibe bestellt.
Wie steht ihr mit euren Teams in Kontakt?
NM: Team hatte viel Aufbauarbeit für den ITR-Test geleistet. Da dieser abgesagt wurde, ist nun nicht sehr viel los. Aber dank moderner Kommunikationsmöglichkeiten tauschen wir uns regelmässig aus. Es gibt immer etwas zu bereden.
FS: Auch wir stehen in regelmässigem Kontakt. Doch die Situation ist schon eigenartig. Bei mir im Team arbeiten einige Franzosen. Die dürfen nicht mal mehr ins Werk zu WRT nach Belgien reisen.
Habt ihr Hausaufgaben von euren Teams gekriegt?
NM: Nicht Woche für Woche. Aber man analysiert halt die Daten, die man noch gesammelt hat.
FS: Hausaufgaben würde ich so nicht sagen. Aber ich studiere immer wieder die Daten. Sei es vom ersten Test in Jerez oder von meinem letzten Einsatz im Simulator.
Ist mit der nötigen Vorsicht wenigstens noch ein Simulator-Testprogramm möglich?
FS: Im Moment leider nicht.
NM: Das ist so. Ich bin deshalb gerade dabei, einen Simulator bei mir Zuhause aufzubauen. Dann habe ich wenigstens etwas Rennfeeling.
Nicos DTM-Rennwagen für 2020 wurde kürzlich vorgestellt. Wie schaut dein Wagen aus, Fabio?
FS: Wäre alles normal gelaufen, hätten wir am 9. April bei WRT in Belgien mein Auto vorgestellt. Dieser Termin ist jetzt natürlich verschoben worden. Ich kann nur so viel sagen: Meine bisherigen Sponsoren sind weiterhin auf dem Auto.
Ist es denkbar, dass die Saison irgendwann anfängt, ohne dass ihr vorher testen könnt?
FS: Ich hoffe nicht, dass es soweit kommt. Aber wenn’s denn halt so ist, gebe ich mein Bestes. Die Basis, die wir beim Jerez-Test im Dezember gelegt haben, stimmt mich jedenfalls zuversichtlich.
NM: Es ist denkbar, dass es ohne Tests losgeht. Für einen Rookie wie Fabio wäre das natürlich nicht so cool. Aber man darf nicht vergessen: Wir wären beim ITR-Test auch nur ca. eineinhalb Tage im Auto gesessen. So gesehen macht das nicht einen enormen Unterschied.
Welche Bedeutung hat es für euch, dass erstmals seit 2003 (Fässler/Menu) wieder zwei Schweizer in der DTM 2020 fahren?
NM: Ich finde das super. Und ich freue mich für Fabio. Sein Team hat im Vorjahr bewiesen, wie konkurrenzfähig es ist.
FS: Für den Schweizer Motorsport ist das grossartig. Und es ist tatsächlich eine Weile her, dass zwei Schweizer in der DTM gefahren sind. Damals war ich vier Jahre alt…
Wenn ihr euch gegenseitig in drei Sätzen charakterisieren würdet, was käme dabei heraus?
NM: Schwierige Frage – Fabio ist ein sehr ehrgeiziger Rennfahrer. Was mir an ihm gefällt: Er ist ein Vollblut-Sportler. Was er macht, macht er mit Leidenschaft. Und einer Portion Verrücktheit. Letzteres meine ich – ganz im Ernst – im positiven Sinn.
FS: Nico ist schnell. Er ist menschlich ein toller Kerl. Und er hat sich in der DTM voll etabliert. Ich kann mich noch erinnern, dass er mich bewertet hat, als ich bei der Young Driver Challenge teilgenommen habe. Ich glaube, das hat er ganz gut gemacht, auch wenn keiner von uns damals damit gerechnet hätte, dass wir eines Tages in der DTM gegeneinander fahren.
Die Ausbreitung des Corona-Virus hat die Organisatoren der 24 Stunden von Le Mans dazu gezwungen, das Rennen von Juni auf September zu verschieben.
Eines der wichtigsten Rennen des Jahres, die 24h von Le Mans, werden wegen des Corona-Virus verschoben. Die 88. Ausgabe findet nicht wie geplant im Juni, sondern erst am 19./20. September statt.
Weil unter normalen Umständen zu diesem Zeitpunkt bereits die nächste jahresübergreifende WEC-Saison beginnen würde, wird der Kalender von 2020/2021 überarbeitet.