Die Rallye du Chablais (2.-4. Juni) bietet dieses Jahr zwei neue Kategorien an. Eine davon betrifft Fahrzeuge mit alternativen Energien.
Die vom 2. bis 4. Juni 2022 stattfindende Rallye du Chablais entwickelt sich weiter und wird bei ihrer 18. Ausgabe zwei neue Kategorien am Start haben. Eine davon hat zuletzt bei der Rallye du Valais seine Premiere gefeiert: die FIA Europameisterschaft der historischen Rallyefahrzeuge, die im Rahmen der Tour European Rally (TER) ausgetragen wird. Sie besteht 2022 aus neun Läufen in ganz Europa. Die Rallye du Chablais wird der dritte Lauf dieses Wettbewerbs sein.
Neue Wege bestreitet die «Chablais» auch bei den alternativen Energien als Veranstalter der ersten ENRS-E-Rallye (Energies Nouvelles Régularité Sportive). Die Fahrzeuge, die an der Veranstaltung teilnehmen dürfen, müssen zu 100 % elektrisch, mit Hybridantrieb oder mit Wasserstoff oder anderen Energieträgern (Erdgas) betrieben werden. Vorgesehen sind zwei Etappen von Aigle aus, auf denen ein vorgegebener Durchschnittswert von 49,9 km/h nicht überschritten werden darf. Zur Teilnahme an der ersten ENRS-E-Rallye kann eine Tageslizenz gelöst werden.
Weitere Informationen gibt es auf der Website des Veranstalters: www.rdch.ch
In etwas weniger als drei Monaten beginnt die Schweizer Rallye-Meisterschaft mit dem Critérium Jurassien, das neu an nur einem Tag stattfinden wird.
In weniger als drei Monaten, am 9. April 2022, fällt mit dem Critérium Jurassien der Startschuss zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft. Vorausgesetzt Corona macht den Veranstaltern keinen Strich durch die Rechnung. Denn in den vergangenen zwei Jahren musste die Rallye aus hinlänglich bekannten Gründen abgesagt werden.
Um 2022 eine weitere Absage abzuwenden, hat das OK vorgesorgt. Anders als in den Jahren 2019 und davor werden sämtliche Prüfungen des 43. «Crité» an einem einzigen Tag ausgetragen. «Diese Massnahme haben wir ergriffen, um den aktuellen wirtschaftlichen Realitäten, aber auch den zwingenden Gesundheitsvorschriften gerecht zu werden», sagt der Veranstalter.
Alle Verbindungsstrecken eingerechnet misst das Critérium Jurassien 2022 rund 320 Kilometer. 130 davon sind Wertungsprüfungen. Von denen gibt es insgesamt neun. Der Servicepark befindet sich wie üblich in der Halle-du-Marché Concours in Saignelégier.
Die Besichtigungen sind in zwei Sessions geplant. Entweder am 2./3. April 2022 oder am 7./8. April 2022. Die technischen und administrativen Kontrollen sowie der Shakedown finden am Freitag, 8. April, statt.
Weitere Informationen finden Sie auf der neugestalteten Homepage des Veranstalters: www.criterium-jurassien.ch
Am kommenden Wochenende beginnt für die GT/TCR-Rennfahrer die Saison mit den 24h von Dubai. Am Start sind auch 17 Schweizer respektive Schweizerinnen.
Vom 13. bis 15. Januar findet das erste grosse GT-Rennen der Saison statt. Mehr als 80 Fahrzeuge sind für die 24 Stunden von Dubai gemeldet. Darunter auch zahlreiche Schweizer Fahrer und Teams.
Gute Siegchancen hat Raffaele Marciello, der beim Team HRT einen Mercedes GT3 AMG pilotiert. Ebenfalls in der Top-Klasse am Start sind Mauro Calamia und Stefano Monaco (Porsche 911 GT3 R) sowie Adrian Amstutz und Rolf Ineichen (Lamborghini Hurácan GT3), die Dubai-Sieger von 2014.
In der GT3 PRO/AM-Klasse liegen die Schweizer Hoffnungen auf Daniel Allemann. Der Solothurner sitzt in einem Porsche 911 GT3 R – zusammen mit Ralf Bohn sowie Alfred und Robert Renauer, mit denen er 2017 schon einmal den Gesamtsieg holte.
Besonders gespannt darf man auf das Abschneiden vom Team Fach Auto Tech sein. Einer der Fach-Porsches, ein 911 GT3 Cup, geht in der Amateur-Wertung 992 an den Start und ist gleich mit fünf Schweizern besetzt. Zu ihnen gehören: Peter Hegglin, Marcel Wagner, Jan Klingelnberg sowie die beiden Porsche-Junioren Dominik Fischli und Alexander Fach, die zum ersten Mal in Dubai am Start stehen.
Ein zweiter Fach-Porsche ist mit fünf Brasilianer besetzt. Dieser setzt das Team aus Sattel (SZ) in der PRO-Wertung ein.
In der Kategorie TCR stellt das Team Autorama Motorsport aus Wetzikon (ZH) mit drei Autos ein Drittel des Startfeldes. Wobei Autorama neben den beiden VW Golf zum ersten Mal auch einen neuen Audi RS3 einsetzt. Zu den Schweizer Fahrern bei Autorama gehören Jasmin Preisig und Fabian Danz. Das Duo wird hinter dem Lenkrad des VW Golf mit der #111 Platz nehmen.
Ebenfalls am Start in der TCR-Klasse ist Yannick Mettler. Der gebürtige Luzerner fährt diesmal aber nicht für Autorama, sondern zusammen mit seinem Schützling Miklas Born für das Team AC Motorsport aus Belgien.
Zwei weitere Schweizer stehen in der TCX-Klasse am Start: das Vater-Sohn-Duo Patrick und Steve Zacchia auf einem Ligier JS2 R.
Die traurigen Nachrichten nehmen kein Ende. Am Stephanstag hat die Schweiz einen weiteren Motorsportler verloren. Ernst Schneiter verstarb im Alter von 81 Jahren im Altersheim Sonnrain in Oberdiessbach (BE).
Schneiter war Rennfahrer, Rennleiter, Streckenchef und Instruktor. Die Equipe Bernoise, bei der er von 1998 bis 2017 auch Mitglied war, hat auf ihrer Homepage geschrieben: «Wenn es ums Anpacken und Organisieren von Veranstaltungen ging, war ‹Aschi› immer zur Stelle.»
In den 60er-, 70er- und 80er-Jahren sass Ernst Schneiter selber hinterm Lenkrad. Meistens in einem Triumph am Berg oder bei Slaloms; von 1976 bis 1982 zuweilen auch bei Rallyes; dort als Beifahrer von Hanspeter Uelliger.
Später war Schneiter als Rennleiter am Bergrennen Gurnigel, den Rundstreckenrennen der EB und als stellvertretender Streckenchef bei den Slaloms in Saanen und Interlaken im Einsatz. Auch leitete er Sportfahrerkurse von Auto Sport Schweiz und dem ACS Bern auf dem Hockenheimring.
Ernst Schneiter hat sich auch bei Arosa ClassicCar einen Namen gemacht. Nicht verwandt mit dem jetzigen Rennleiter Ueli Schneiter, war «Aschi» dort acht Jahre als Streckenchef tätig.
Auch beruflich hatte Schneiter mit dem Automobil zu tun. Mit seinem Bruder Kurt führte er von 1973-2015 eine Mazda-Garage in Heimberg bei Thun.
Auto Sport Schweiz spricht der Familie, insbesondere Schneiters Sohn Michael, der als Parkchef am Gurnigel die Tradition seines Vaters weiterlebt, sowie «Aschis» Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Die Urnenbeisetzung fand bereits am 30.12.2021 im engsten Familienkreis statt.
Die Schweizer Motorsport-Szene hat einen weiteren Verlust zu verkraften. Am 27. Dezember ist im Alter von 71 Jahren Alfred Rüfenacht gestorben.
Rüfenacht hat die Opel-Garage seines Vaters an der Murtenstrasse in Mühleberg jahrelang geführt. Bis zu seinem Tod war er Verwaltungsratspräsident der «Garage + Carrosserie Rüfenacht AG». Die ersten Rennen zur Schweizer Meisterschaft hat er in den 90er-Jahren absolviert – natürlich auf Opel. Zwei Mal gewann er die Interswiss: 1999 und 2002 auf Opel Kadett C. Von 1998 bis 2015 war er Mitglied der Equipe Bernoise. Diese hat den Verstorbenen auf seiner Homepage mit den folgenden Worten umschrieben:
«Mit Alfred Rüfenacht konnte man Pferde stehlen und er war mit seiner humorvollen Art eine erfrischende Persönlichkeit in der ganzen Szene, immer hilfsbereit und mit einem grossen Herzen. Damit hat er vielen überhaupt ermöglicht, Rennsport betreiben zu können.»
Einer von ihnen war und ist Martin Bürki. Der Uetendorfer Slalomspezialist hat 2006 seinen ersten Titel in der OPC Challenge gewonnen. Und auch bei seiner Rückkehr 2013 hielt er sich schadlos und sicherte sich seinen zweiten Gesamtsieg. «Ich kann mich noch gut an die Siegerehrungen bei Rüfenacht erinnern», sagt Bürki. «Da gab es Preise in Hülle und Fülle. Du warst gut beraten, wenn du mit einem Kastenwagen vorgefahren bist.»
Als einer der bekanntesten Opel-Vertreter in der Schweiz hatte Rüfenacht natürlich auch immer Zugriff auf gutes Material. Das erlaubte ihm tolle Zweikämpfe – u.a. mit Slalom-Rekordmeister Fritz Erb. «Gegenüber dem Motor von Rüfenacht hatte ich ein Notstrom-Aggregat unter der Haube», erinnert sich Bürki und schliesst sich der Widmung der EB an: «Alfred war wirklich ein guter Typ. Und als Rennfahrer sehr zielstrebig.»
Rüfenacht hinterlässt seine Ehefrau Susi, seine beiden Söhne Daniel und Fredy, die die inzwischen die Garage Rüfenacht führen, sowie deren Kinder. Auto Sport Schweiz spricht der Familie, den Verwandten und Freunden des Verstorbenen sein aufrichtiges Beileid aus. Aufgrund der aktuellen Situation findet die Abdankung im engsten Familienkreis statt.
Seit Samstag, 1. Januar, ist die dritte Ausgabe der Paris-Dakar in Saudi-Arabien im Gange. Mit dabei sind auch zahlreiche Schweizer.
Die «Paris-Dakar» ist und bleibt ein Abenteuer. Ob nun in Afrika, Südamerika oder (zum dritten Mal) in Saudi-Arabien – die Herausforderung für Mensch und Maschine ist nach wie vor gross.
Auch zahlreiche Schweizer haben sich für die insgesamt 43. Ausgabe der «Dakar» eingeschrieben. Allen voran das Team Rebellion mit Alexandre Pesci und Stephan Kuhni. Allerdings stand deren Start auf der Kippe. Der Buggy der Rebellion-Truppe brannte beim Shakedown nämlich komplett nieder. Zum Glück konnte ein Ersatzfahrzeug organisiert werden.
Ebenfalls unterwegs sind: der Fribourger Paolo Sottile mit seinem Sohn Matteo Sottile bei den «Light Prototypes». Sowie Jérôme de Sadeleer mit seinem französischen Navigator Michael Metge in der Kategorie «SSV».
In der Kategorie «Classic» sind gleich vier Schweizer Mannschaften am Start: Mario Jacober/Sladjan Miljic (auf Lada), Antonio Garzon/Guillermo Baeza (Toyota), Philippe Maréchal/Jean-François Baud (Range Rover) und Cédric Zolliker/Benoit Burnier (Toyota).
Nach der ersten Etappe führt Nasser Al-Attiyah vor Sébastien Loeb. Rekordsieger Stéphane Peterhansel, der in diesem Jahr erstmals in einem Elektroauto für Audi an den Start geht, und sein «Schweizer» Beifahrer Edouard Boulanger rissen sich auf der ersten Etappe das Linke Hinterrad ab und mussten mehr als sechs Stunden in der Wüste warten, ehe der Assistenztruck mit Hilfe eintraf…
Zeit, um den Rückstand aufzuholen, haben Peterhansel und Boulanger allerdings noch genug. Die «Dakar» dauert noch bis 14. Januar.
Die AUTOMOBIL REVUE hat in den vergangenen Wochen ihre Serie «Rennwagen-Porträt» fortgesetzt. Wir von Auto Sport Schweiz sind stolz, dass wir die Werke von Werner Haller auch bei uns veröffentlichen dürfen. Teil 15: Der Norma M20 FC von Michel Zemp.
Vierter der Schweizer Bergmeisterschaft war Michel Zemp 2019 in seiner Premierensaison mit dem Sportwagen Norma M20 FC. «Meine Klasse habe ich damit gewonnen, und mehr ist mit Blick auf die nationale Gesamtwertung gegen die stärkeren Dreiliter- Fahrzeuge gar nicht möglich», sagt der 34-jährige Luzerner beim Besuch der AUTOMOBIL REVUE. Zemp dürfte damit einer der erfolgreicheren Norma-Piloten sein, möchte man zumindest nach einem flüchtigen Blick in die Geschichte des französischen Herstellers meinen.
Norbert Santos und Marc Doucet gründeten das Unternehmen Norma Auto Concept im Jahr 1984. Ambitioniert gingen sie mit dem Team, einem C1-Prototyp und einem besonderen W-Motor von Moteurs Guy Nègre, der in der Formel 1 beim Team AGS nie zum Einsatz gekommen war, 1990 an den Start bei den 24 Stunden von Le Mans (F). Norma ging auch 1992 nach Le Mans, genauso wie 1995 und 2000, und rückte immer unverrichteter Dinge wieder ab. 2003 dauerte der Renneinsatz 45 Minuten, 2010 blieb das Auto nach 40 Runden stehen. 2011 endlich brachte Norma den Marathon hinter sich, fiel aber aus der Wertung.
Höher hinaus als auf der Rundstrecke ging es mit Norma hingegen am Berg. Der elffache Berg- Europameister Simone Faggioli (I) holte seine fünf letzten Titel mit einem Norma M20 FC, der jüngst einen Nachfolger vom Nachfolgeunternehmen bekommen hat. Diesen Sommer gewann der Franzose Sébastien Petit ein Bergrennen zur tschechischen Meisterschaft im Nova NP01 mit 1.7-Liter-Honda-Turbomotor. Michel Zemp weiss um die Bestimmung seines Sportwagens: «Der Norma ist für Bergrennen gebaut.»
Wegen Corona ist der ehemalige Tourenwagenpilot (mit einem Cupra TCR) sein neues Schmuckstück aber bisher kaum gefahren. «Ich habe den Norma Ende 2018 in Anneau du Rhin erstmals getestet. Der Vorbesitzer Herbert Hunziker hatte ihn 2016 neu erworben, fuhr ihn aber nur wenig. Letztes Jahr wurde die Saison wegen Corona abgesagt, dieses Jahr fuhr ich einzelne Rennen, vor allem im Ausland. Total hat mein Auto also erst rund 20 Rennen auf dem Zähler», sagt Zemp. Das bisher letzte war das Hillclimb Masters Mitte Oktober im portugiesischen Braga. «Es gibt also noch einiges zu tun, und damit meine ich: zu lernen!» Fasziniert hätten ihn von Beginn weg die hohen Kurvengeschwindigkeiten, die dank der Aerodynamik möglich seien. «Mit 200 Sachen durch eine Kurve zu fahren und Vertrauen zu haben, ist nicht einfach. Da musst du dich herantasten.»
Mit Konkurrenten über den M20 FC fachsimpeln kann Zemp nicht. «Meiner mit dem Zweiliter-Honda-Motor ist der einzige in der Schweiz.» Auch die stärkere Dreiliter-Variante ist hierzulande nicht im Renneinsatz. Was unweigerlich die Frage aufwirft: Warum dieser Rennwagen? «Aus Sicherheitsgründen», sagt Zemp. «Ich vertraue lieber auf ein Monocoquechassis als auf einen Gitterrohrrahmen.» Wegen der Sicherheit baute er auch zusätzlich einen Kopfschutz ein. Und wenn wir schon beim Cockpit sind: Die Sitzposition wurde auf Zemp massgeschneidert, was auch eine Verlängerungsnabe hinter dem Lenkrad zwingend machte. «Die Lenksäule verläuft original zwischen den Beinen, womit es mir unmöglich war, links zu bremsen. Nun verläuft sie über die Beine hinweg», verrät Zemp zudem. Bruder Sandro Zemp, ein Polymechaniker, verschönerte wiederum die Abdeckung rechts neben dem Cockpit mittels 3D-Drucker. Und dahinter, im Motor, wurde der Zylinderkopf modifiziert und der Ölkühler durch einen wassergekühlten Wärmetauscher ersetzt.
Und was folgt nun, wenn der Luzerner hoffentlich ab nächstem Jahr endlich regelmässig Bergrennen fahren kann? «Wir könnten das Auto mit Karbon leichter machen. Bloss wird es dann richtig teuer ...» Und auch einen Dreilitermotor einzubauen, wäre teuer. «Für mehr Hubraum müssten wir zu viel umbauen. Allein die grösseren Hinterräder – nein!», winkt Michel Zemp ab. Einen stärkeren Norma werde er sich später vielleicht einmal zulegen, wenn er wisse, dass er aus seinem aktuellen Sportwagen nichts mehr rauskitzeln könne. Dann könnte Michel Zemp auch in den Titelkampf der Schweizer Bergmeisterschaft eingreifen.
NORMA M20 FC
Baujahr: 2016
Karosserie: Monocoque
L x B x H mm: 4350×1890×1060
Radstand mm: 2630
Gewicht kg: 520
Motor: Honda
Leistung PS: ca. 300
Höchstgeschwindigkeit km/h: je nach Übersetzung
Fahrwerk: Öhlins
AR #44, 4. November 2021, Autor: Werner J. Haller, www.automobilrevue.ch
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Was macht eigentlich Kevin Jörg?
Es sind noch keine fünf Jahre her, da galt Kevin Jörg als die Deutschschweizer Nachwuchshoffnung im internationalen Formelrennsport. Über die Formel Renault hatte sich 2016 der damals 20-Jährige in die GP3 (heute FIA Formel 3) eingekauft. Vieles deutete darauf hin, dass Jörg eines Tages in die Fussstapfen eines Marc Surers oder Sébastien Buemis treten würde. Doch nach zwei Jahren, Ende 2017, ist Schluss mit Racing. Bereuen tut der heute 26-Jährige aus Weesen im Kanton St. Gallen nichts. «Ich bin weit gekommen», sagt Jörg. «Zum Profirennfahrer hat es nicht gereicht. Aber das schaffen eh nur wenige.»
Wie in vielen Fällen scheitert es letztendlich am lieben Geld. Doch obwohl Jörg im jungen Alter von 22 Jahren seine Karriere beendet, fällt er nicht (wie andere) in ein Loch. Jörg hatte vorgesorgt. «Ich habe parallel zum Rennsport die Matura gemacht und nicht alles auf eine Karte gesetzt. Mir war immer wichtig, dass ich einen Plan B habe.»
Diesen verfolgt Jörg heute genauso zielstrebig wie damals seine Rennfahrerkarriere. Zurzeit weilt er gerade für ein Austauschsemester in Rom. Den Bachelor in Betriebswirtschaft an der HSG St. Gallen hat er bereits im Sack. Im nächsten Sommer will er noch den Master in «Banking & Finance» absolvieren.
Zu Jörgs grössten Erfolgen zählt der zweite respektive dritte Schlussrang 2015 in den beiden Renault-2-Liter-Klassen. Gleichzeitig ist der Podestplatz im damals hart umkämpften Eurocup eine der bittersten Niederlagen in Jörgs Karriere. «Vor dem letzten Rennen in Jerez war ich punktgleich mit dem Leader. Doch im zweigeteilten Quali regnete es und ich konnte meine Zeit nicht mehr verbessern.»
Rückblickend würde Jörg vieles wieder gleich oder zumindest ähnlich machen. «Es gibt nichts, was ich grundsätzlich falsch gemacht habe», meint Superhirn Jörg, der in der Schule einst einen Roboter baute, mit dem man den Rubix-Würfel zusammensetzen konnte. «Vielleicht gab es die eine oder andere Entscheidung, die im Nachhinein falsch war. Aber zum Zeitpunkt, als wir sie gefällt haben, erschienen sie alle richtig.»
Ein paar seiner Gegner von damals haben es in die Formel 1 geschafft. Charles Leclerc beispielsweise. Oder George Russell. Ihnen schaut er heute am Fernsehen zu. «Ja, die Formel 1 verfolge ich noch immer», sagt Jörg. Selber greift er aber nur noch selten ins Lenkrad, obwohl Zuhause noch ein Schaltkart steht.
Dass er eines Tages die Toyota-Garage seines Vaters Paul am Walensee übernimmt, ist zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen. «Das ist eher eine Aufgabe für meinen Bruder Noël», meint Jörg. «Ich habe einen anderen Plan.» Eben Plan B, den er sich schon in der Zeit als Rennfahrer zurechtgelegt hatte.
Vor 75 Jahren fand in Genf der Grand Prix des Nations statt. Es war das erste Rundstreckenrennen in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg. Auto Sport Schweiz ist auf Spurensuche gegangen.
Wer heute auf der Rue de Lausanne entlang dem Genfersee Richtung Genfer Stadtzentrum fährt, ahnt auf Höhe des Sécheron-Quartiers wohl kaum, dass er sich auf einer ehemaligen Grand-Prix-Rennstrecke befindet. Doch genau hier haben vor 75 Jahren Fahrer wie Giuseppe Farina, Tazio Nuvolari, Achille Varzi oder die Schweizer Toulo de Graffenried und Max Christen den Grand Prix des Nations ausgetragen.
Es war das erste Rundstreckenrennen in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg. Grosse Teile von Europa waren im Wiederaufbau. So gesehen passten Sportveranstaltungen irgendwie (noch) nicht ins Bild. Doch der Wunsch nach Ablenkung und das Verlangen, sich wieder sportlich zu messen, war gross. Dass ausgerechnet in Genf das erste Rundstreckenrennen der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt wurde, überrascht wenig. In der Calvinstadt wurde Rennsport schon Anfang des 20. Jahrhunderts betrieben. 1903 hat der ACS Genf ein so genanntes Kilometerrennen veranstaltet. 1923, ein Jahr nach der Eröffnung des «Genève Aéroport», wurde im angrenzenden Meyrin der erste Grand Prix der Schweiz ausgetragen.
Die 2,986 Kilometer lange Strecke für den Grand Prix des Nations führte über drei grosse Strassen (Avenue de France, Avenue de la Paix und Rue de Lausanne) und sah aus der Vogelperspektive wie ein Rückspiegel eines modernen PW’s aus. Dieses «Strassendreieck» gibt es heute noch.
Eine der Schlüsselstellen befand sich am Ende der Avenue Mon Repos, die heute die Verlängerung der Avenue de France bildet. Dort war die Strasse zweigeteilt. Eine Haarnadelkurve führte die Boliden zurück bergauf Richtung Start und Ziel. Auf Höhe der Kreuzung Rue de Lausanne/Avenue de France rasten die Boliden über ein Tramgeleise, wobei eine Schikane aus Brettern und Sandsäcken an der Stelle das Tempo drosselte. Die Tramgeleise gibt es heute noch.
Der Start befand sich an der Avenue de France – nach der Überführung über die Eisenbahnlinie. Dort, wo heute das Maison de la Paix steht, bauten die Organisatoren um Michel Barambon eine Tribüne auf. Die überdachte Haupttribüne befand sich auf der gegenüberliegenden Seite – etwas weiter vorne. Dort, wo heute das «Haut Commissariat des Nations unies pour les réfugiés» seinen Sitz hat. Vereinzelt erkennt man noch Wohnhäuser, die damals schon gestanden haben. Nach Start und Ziel ging es zwei Mal scharf rechts – vorbei am UNO-Gebäude, das 1946 noch der Hauptsitz des Völkerbundes war.
In der Querspange zwischen Avenue de France und Avenue de la Paix befand sich das Fahrerlager. Idyllisch unter Bäumen mit der Villa Rigot als Dreh- und Angelpunkt des «Grand Prix des Nations». Zahlreiche Bäume mussten in den vergangenen 75 Jahren weichen. Aber die Villa existiert heute noch. Sie beherbergt das Unternehmen «Geneva Cities Hub», eine Plattform, die sich um den Austausch mit anderen Städten kümmert.
Auf der abschüssigen Avenue de la Paix fuhren die Autos dann links am «Monument d’Albert Thomas» vorbei. Auch dieses steht heute noch dort. Was fehlt sind die rot-weissen Randsteine und die Strassenlaternen von anno dazumal.
26 Fahrer liessen sich für den Grand Prix in Genf 1946 einschreiben. Dieser wurde in zwei Vorläufen à 32 Runden (= 94,88 km) und einem Finale über 44 Runden (=130,45 km) ausgetragen. Den ersten Heat gewann der Franzose Jean-Pierre Wimille auf einem Alfa Romeo 158. Der Wagen war werksseitig unterstützt. 18 Mechaniker reisten aus Italien mit einem eigenen Alfa-Werkstattwagen an. Durchgang 2 ging an den Italiener Giuseppe Farina (ebenfalls Alfa 158). Und der Mann der 1950 zum ersten Formel-1-Weltmeister der Geschichte wurde, gewann auch das Hauptrennen. Carlo Felice Trossi und Jean-Pierre Wimille sorgten mit den Plätzen 2 und 3 für einen dreifachen Alfa-Romeo-Sieg. Bester Schweizer war Toulo de Graffenried. Mit zwei Runden Rückstand auf einem privat eingesetzten Maserati 4CL.
Die schnellste Runde drehte Wimille in 1:36,4 min, was einen Schnitt von 111,5 km/h machte.
Der Rundkurs in Genf wurde bereits eine Woche vor dem Grand Prix des Nations 1946 für ein Motorradrennen genutzt. Und im Rahmenprogramm des Grossen Preises fand auch ein Sportwagenrennen statt. Der Sieger kam aus Zürich: Hans Waeffler auf einem BMW 328.
Die Genfer Rennstrecke war nach 1946 auch 1948 und 1950 Austragungsort des Grand Prix der Nationen. 1948 gewann erneut Farina. 1950 war die Reihe an Juan Manuel Fangio. Zweiter wurde damals de Graffenried (beide auf Alfa Romeo). Überschattet wurde der GP, der 1950 auf einem auf sechs Kilometer verlängerten Kurs stattfand, von einem tragischen Unfall, der drei Tote unter den Zuschauern und etwa zwei Dutzend Verletzte forderte.
Der Unfall ereignet sich kurz vor Rennende auf Höhe des Internationalen Arbeitsamtes BIT. Ferrari-Pilot Luigi Villoresi rutschte auf seinem eigenen Öl aus und schlug hart in die Abschrankungen ein. Laut Augenzeugenberichten kamen die drei Zuschauer, die beim Unfall starben, nicht durch den Wagen selber, sondern durch Trümmerteile und Bretter, die als Schutz aufgestellt wurden und durch den Crash durch die Luft gewirbelt wurden, ums Leben.
Der tragische Unfall setzte einen Schlussstrich unter die Rennen in Genf.
Die Schweizer Automobilsport-Gemeinde trauert um Hans-Jürg Dürig. Der Berner ist am vergangenen Freitag im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer schweren Erkrankung verstorben.
Dürig kam am 15. Oktober 1947 in Bern zur Welt und ist in Riggisberg aufgewachsen. Schon sein Vater hatte als Fiat- und Vauxhall-Garagist mit Autos zu tun. Dürig jr. führte später erfolgreich über zehn Jahre lang eine BMW-Vertretung, wechselte dann zu Honda, Hartge und Carlsson, ehe er zehn Jahre bei der Mercedes Benz AG in Bern arbeitete. Die letzten Jahre bis zur Rente war Dürig bei der BMW-Vertretung Freund&Brönnimann in Thun tätig.
Mit dem Rennsport kam Dürig schon in den Sechzigerjahren in Berührung. 1968 absolvierte er auf einem Formel Junior einen Lizenzkurs in Hockenheim. In den Siebzigerjahren feierte er einzelne Erfolge auf Abarth, aber vor allem auf BMW. 1979 wurde Dürig Schweizer Meister auf einem BMW 320i. Den Titel bei den Spezialtourenwagen wiederholte er 1981, erneut auf einem 320i. 1984 sicherte sich Dürig mit Rolf Göhring und Mario Ketterer auf BMW M1 (in ihrer Kategorie) den WM-Titel.
Ende der Achtzigerjahre wurde Dürig zwei Mal Vizemeister in der Schweizer Meisterschaft. Ehe er dann bis 1997 regelmässig am Nürburgring in der VLN an den Start ging. Nach einem Intermezzo als Racing-Instruktor setzte Dürig ab 2011 auf historischen Rennsport. Sein letztes Rennen bestritt er im Oktober 2019 auf dem Hockenheimring auf BMW 635 CSi Gruppe 2 – wie immer voller Freude und mit viel Engagement.
Auto Sport Schweiz spricht der Familie, insbesondere den drei Kindern Pia, Jürg und Anina, sowie Dürigs Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Die Abschiedszeremonie wird am 30. Dezember 2021 im engeren Familien- und Freundeskreis stattfinden. Wer dabei sein möchte, meldet sich bitte unter dieser e-Mail-Adresse: abschied.juergduerig@gmail.com
Verboten, aber nicht vergessen! Auto Sport Schweiz ist auf Spurensuche gegangen und präsentiert Ihnen in loser Folge ehemalige Rennstrecken in der Schweiz.
In der Schweiz sind Rundstreckenrennen seit dem schweren Le-Mans-Unfall 1955 verboten. Davor wurde bei uns eifrig – auch auf Rundkursen – gefahren. Auto Sport Schweiz hat sich auf Spurensuche gemacht und präsentiert in loser Folge die nahezu vergessenen Rennstrecken der Schweiz. Los geht es morgen auf www.motorsport.ch mit dem Rundkurs von Genf, auf dem vor 75 Jahren der Grand Prix des Nations ausgetragen wurde.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: One to watch – Aurélien Devanthéry.
Aurélien Devanthéry ist 32 Jahre alt und liegt damit klar über dem Schnitt der bisherigen Kandidaten bei «One to watch». Nichtsdestotrotz ist er einer, den man genau beobachten soll. Allein schon aufgrund seines Fahrstils. Dieser ist spektakulär und schnell dazu. Bei der Rallye du Valais 2021 belegte der Mann aus Grône (VS) auf seinem Peugeot 208 R2 den siebten Schlussrang. Den Sieg in der Trophée Michelin verpasste er knapp. «Wir hatten am letzten Tag einen Reifenschaden. Das hat uns rund 25 Sekunden gekostet.»
Devanthéry startet seit 2009 bei Rallyes. Davor ist er Kart gefahren und hat 2008 bei Bergrennen seine ersten Erfahrungen gesammelt. «Die Rallye du Valais hat mich von klein auf fasziniert», sagt Devanthéry, der familiär vorbelastet war. «Mein Onkel ist schon Rallye gefahren. Und auch ich habe immer davon geträumt.»
An seine erste Rallye 2009 wird er täglich erinnert – aus gutem Grund. «Wir sind nach sieben oder acht Kilometern mit einem kaputten Getriebe ausgerollt», erzählt Devanthéry. «Das nachfolgende Fahrzeug von Max Langenegger hat uns dann freundlicherweise weggeschoben. Dabei habe ich seine Beifahrerin Stefanie Saurer kennengelernt. Mit ihr bin ich bis zum heutigen Tag zusammen…»
Der Rennsport liefert aber nicht nur romantische Stories. Devanthéry weiss, wie schwierig es ist, sich finanziell über Wasser zu halten. «Ich habe ein paar Sponsoren und eine Familie und Freunde, die mich unterstützen. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber es steckt viel Arbeit und Verzicht dahinter, wenn man so wie ich Rallyes fährt und alles selber macht.»
Das nötige Know-how hat sich Devanthéry selber angeeignet. Dazu gehört auch sein unverkennbarer Fahrstil – vor allem beim Bremsen. Nur wenige in der Schweizer Rallye-Meisterschaft fahren so quer wie Aurélien. Den Zuschauern gefällt’s. «Ich habe früher oft zu Olivier Gillet aufgeschaut. Auch er hat einen eigenen Fahrstil, den ich immer sehr spektakulär fand.»
Devanthéry würde sich zutrauen, mit der Rallye-Elite der Schweiz mitzuhalten. Eine Gelegenheit dazu, hat sich aber noch nicht aufgetan. «Natürlich könnte ich mal ein Rally2-Auto fahren. Aber dann wäre das Budget einer ganzen Saison auf einmal aufgebraucht. Deshalb fahre ich lieber sechs, sieben Rallyes mit schwächer motorisierten Fahrzeugen.»
Einmal bei einer «Monte» zu starten, wäre für den Schweizer Junioren-Meister von 2016 ein Erlebnis. Noch mehr reizt ihn aber die Teilnahme an einem «Coupe» im Rahmen der France Terre, einer Rallye-Meisterschaft auf Schotter. Diese Unterlage käme dem Fahrstil von Devanthéry so richtig entgegen…
Die für den 8. Januar in Genf geplante Siegerfeier für die besten Rallye- und Slalomfahrer 2021 muss aus hinlänglich bekannten Gründen abgesagt werden.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen der epidemiologischen Lage sowie den neuen Bestimmungen seitens des Kantons Genf muss die geplante Siegerehrung 2021 der Kategorien Rallye und Slalom vom Samstag, 8. Januar 2022 in 1228 Plan-Les-Ouates, im Kanton Genf leider vom Veranstalter abgesagt werden.
Wir sind nun in Abklärung, ob es eine alternative Möglichkeit zur Durchführung einer Siegerehrung geben wird. Sollte dies nicht innert nützlicher Frist der Fall sein, sehen wir uns leider gezwungen, auf die Feierlichkeiten zu verzichten.
Die beiden für 2022 geplanten Slaloms auf dem Waffenplatz Drognens im April und September können wegen Bauarbeiten nicht stattfinden.
Wie der Waffenplatz Drognens (Romont) informiert hat, werden ab anfang 2022 Bauarbeiten auf dem Gelände des Waffenplatzes stattfinden. Der Bau beinhaltet unter anderem neue Arbeitsplätze und neue Ausbildungshallen.
Aus diesem Grund sehen sich die Veranstalter des Slaloms Romont und des Slaloms Drognens gezwungen, die beiden geplanten Veranstaltungen vom 9./10. April 2022 sowie dem 24./25. September 2022 zu annullieren.
Ob und wann die Armee nach diesen umfangreichen Arbeiten den Waffenplatz den Organisatoren wieder zur Verfügung stellen kann ist aktuell noch offen. Die Veranstalter hoffen, bald wieder auf die bewährte Infrastruktur zurückgreifen zu können.
Die 24 Stunden von Daytona werden aus Schweizer Sicht spannend werden. Neben Fabio Scherer bestreitet auch Nico Müller den Klassiker in Florida. Und zwar gemeinsam auf einem Auto!
Nico Müller wird 2023 für Audi in der Langstrecken-Meisterschaft starten. Um sich auf dieses Ziel optimal vorzubereiten, bestreitet der Berner in der kommenden Saison bereits diverse Endurance-Rennen. Unter anderem auch die 24 Stunden von Daytona vom 29./30. Januar. Und das nicht in irgendeinem Team, sondern zusammen mit Fabio Scherer beim Spitzen-Rennstall High Class Racing.
«Ich freue mich sehr, zusammen mit meinem Schweizer Landsmann Fabio und den beiden dänischen Kollegen Anders Fjordbach und Dennis Andersen Teil des Daytona-Teams von High Class Racing zu sein», sagt Müller. «Ich denke, dass wir ein grossartiges schweizerisch-dänisches Team mit viel Rot und Weiss bilden werden und hoffentlich gemeinsam erfolgreich sein können. Natürlich gehen wir mit hohen Zielen dorthin, denn jeder will dieses Rennen gewinnen, weil es eines der prestigeträchtigsten ist.»
Bereits zwei Mal gab es in Daytona einen Schweizer Gesamtsieger. 1968 Jo Siffert (auf Porsche 907) und exakt vor 20 Jahren 2002 Fredy Lienhard (auf Dallara SP1). Wenn das kein gutes Omen ist!
Motorsportlich gesehen war 2021 definitiv nicht das Jahr des Marcel Steiner (46). Der fünfmalige Schweizer Berg-Rennwagenmeister hat bei nur zwei Rennen teilgenommen. Und da kam er wegen technischen Defekten auch nicht weit…
Wie steht es um deinen LobArt? Hast du den Kolben-/Zylinderkopfschaden, der in Osnabrück aufgetreten ist, reparieren können?
Marcel Steiner: Ein neuer Motor ist bei Helftec Engineering im luzernischen Hildisrieden in Produktion. Der «alte» wird vermutlich zum Ersatztriebwerk umfunktioniert. Wir hatten anfangs gehofft, dass wir vielleicht im Herbst nochmals einen Test machen können. Aber dann gab es Lieferverzögerungen bei den Kolben. Jetzt liegt der Fokus auf Frühjahr 2022.
Seit dem Umbau auf den Honda-Turbomotor hattest du nicht viel Tracktime?
Nein, leider nicht. Und wir hatten ja auch schon bei den Tests auf der Rundstrecke das eine oder andere Problemchen.
Ist der Kolbenschaden im Training in Osnabrück nur aufgetreten, weil dort die Belastung anders war als bei den Tests auf der Rundstrecke?
Ich glaube nicht. Hätte ich beim Test in Anneau du Rhin noch zwei, drei Runden mehr abgespult, wäre der Kolben vielleicht schon dort kaputt gegangen. Aber es fing an zu regnen und deshalb hatten wir ein paar Minuten früher Feierabend gemacht.
Du warst in diesem ersten Trainingslauf in Osnabrück eigentlich flott unterwegs.
Ja, ich war im letzten Sektor, wo es nicht unbedingt auf Motorleistung ankommt, Schnellster. Es hätte also gepasst. Und wir sind auch weiterhin vom Grundkonzept überzeugt. Aber es sollte einfach nicht sein…
Du bist dann für das Bergrennen in Oberhallau auf den Martini-BMW Mk77 umgestiegen. Doch damit lief es nicht besser. Du hattest Ärger mit dem Getriebe.
Ja, das hat uns das ganze Wochenende beschäftigt. Und wir konnten vor Ort nicht genau erkennen, woran es lag. Erst Zuhause in der Werkstatt haben wir dann gesehen, weshalb das Getriebe Probleme bereitete. Jetzt steht der Martini bei mir in der Werkstatt – halb zerlegt. Das war wohl an der Zeit. Die letzte Revision war 2010.
Was wäre mit dem in die Jahre gekommenen Martini in Oberhallau möglich gewesen, wenn er nicht gestreikt hätte?
Das ist schwierig abzuschätzen. Es ärgert mich noch heute, dass ich den ersten Lauf nicht ins Ziel gebracht habe. Im ersten Sektor bis zum Reservoir war ich Schnellster. Aber es hat ja im Laufe des Wochenendes auch immer wieder geregnet. Es ist also schwierig zu sagen, welches Ergebnis rausgeschaut hätte. Ich denke, im Nassen wäre ein Top-3-Resultat möglich gewesen. Im Trockenen eher nicht.
Du musstest auch auf das FIA Hill Climb Masters verzichten. Hat das besonders weh getan? Erst recht, weil du ja als Zuschauer vor Ort warst…
Schon ein Bisschen – ja! Aber der Aufwand wäre zu gross und auch zu riskant gewesen. Wir hätten zwar einen Motor gehabt, aber den hätten wir hinterher wieder komplett zerlegen müssen. Und mit dem Martini nach Portugal zu fahren, hat auch keinen Sinn gemacht.
Wie sieht dein Plan aus für 2022 – vorausgesetzt, es finden Rennen statt?
(Lacht.) Aufgeben ist nicht mein Ding. Und viel schlimmer kann es ja nicht werden… Also kann ich nur sagen: Wir sind weiter motiviert und haben ganz klar das Ziel, 2022 wieder zu fahren. Aber es gibt natürlich schon noch Hürden, die wir überwinden müssen. Ausserdem ist es in dieser Zeit nicht einfacher geworden, das Budget zu stemmen. Aber wie sagt man doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Der Knoten ist geplatzt. F2-Pilot Ralph Boschung ist innert acht Tagen zwei Mal aufs Podium gefahren. Die Vorfreude auf das nächste Jahr ist dementsprechend gross.
Rennsport kann manchmal sehr seltsam sein. Nein, die Rede ist nicht von Hamilton vs. Verstappen. Oder von Wolff/Horner vs. Rennleitung… Es geht um Ralph Boschung, der einzige Schweizer, der in der Formel 2 die Fahne hochhält. Boschung hat 76 Anläufe gebraucht, um es in der zweithöchsten Formel-Klasse aufs Podium zu schaffen. Nun ist er innerhalb von acht Tagen gleich zwei Mal Dritter geworden. Zuerst in Saudi-Arabien, nun in Abu Dhabi.
«Dieses Podium ist sicherlich verdienter als das in Jeddah vor einer Woche», sagt Boschung. «Vor diesem Wochenende wussten wir, dass wir generell ein wenig mit der Rennpace zu kämpfen hatten, und wir haben seit Jeddah, wo wir ziemlich zu kämpfen hatten, wirklich hart gearbeitet. Ich bin so stolz auf die Jungs, wir haben einen so grossen Schritt gemacht haben. Ich kann ihnen nicht genug danken.»
Boschung wird auch 2022 bei Campos Racing fahren. Die Vorfreude nach den guten Ergebnissen und Rang 10 in der Meisterschaft ist beim Walliser dementsprechend gross. «Campos hat mehr Anerkennung verdient, als sie im Moment bekommen. Es ist ein grossartiges Team. Und ich freue mich wirklich darauf, mit dem Schwung, den wir haben, ins nächste Jahr zu gehen.»
Fabio Scherer bleibt den Sportwagen respektive der LMP2 treu. 2022 absolviert der Engelberger einen Teil seines Programms in der IMSA in Amerika.
Fabio Scherer hat in diesem Jahr in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft sein Können unter Beweis gestellt. Nun freut er sich auf die Saison 2022. Diese wird er zu einem Teil in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit dem Spitzenteam High Class Racing bestreiten.
Der Schweizer, der neu als Gold-Fahrer eingestuft ist, wird zusammen mit Anders Fjordbach und Dennis Andersen im dänischen Oreca 07 LMP2 an den Läufen zum IMSA Michelin Endurance Cup teilnehmen. Dieser umfasst die folgenden Rennen: Rolex 24, Sebring, Watkins Glen und Road Atlanta Petit Le Mans.
«Ich freue mich sehr darauf, für High Class Racing in den Vereinigten Staaten anzutreten», sagt Fabio. «Das wird eine neue Challenge, aber ganz bestimmt eine spannende Sache werden, vor allem, wenn ich an die vielen Old-School-Strecken denke. Tatsächlich war ich noch nie zuvor in den USA. Es wird also alles neu sein für mich!»
Die Saison beginnt in Daytona mit dem «ROAR before the 24», das vom 21.-23. Januar ausgetragen wird. Eine Woche später findet dann das 24-Stunden-Rennen statt. Einzelheiten zu Fabios weiterem Rennprogramm werden im neuen Jahr folgen.
Nach 76 erfolglosen Anläufen hat es endlich geklappt. Ralph Boschung fuhr beim Formel-2-Rennen in Saudi-Arabien erstmals in seiner Karriere aufs Podest.
Was lange währt, wird endlich gut. Ralph Boschungs Beharrlichkeit hat sich ausbezahlt. Nach 76 erfolglosen Versuchen ist er im gestrigen Hauptrennen der Formel 2 in Saudi-Arabien endlich auf dem Podium gestanden. «Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll», meint der Walliser. «Bei einem Rennen, auf dem Podium zu stehen, das wegen Unfällen abgebrochen werden musste und es nur halbe Punkte gibt, war nicht unbedingt mein Ziel. Aber ich freue mich dennoch sehr über diesen dritten Platz.»
Boschung liegt vor dem Finale in Abu Dhabi in der Gesamtwertung auf Rang 12. Mit einer ähnlichen guten Leistung wie an diesem Wochenende kann er die Top 10 noch locker erreichen. Für 2022 sind die Weichen des 24-Jährigen aus Monthey bereits gestellt. Boschung wird eine weitere Formel-2-Saison bei Campos Racing bestreiten.
Der von Auto Sport Schweiz veröffentlichte Kalender für die Motorsport-Saison 2022 muss an einer Stelle leicht korrigiert werden. Betroffen ist die Rally di Alba.
Der provisorische Rallye-SM-Kalender für 2022 wird leicht angepasst. Die Rally di Alba, die ursprünglich am 18./19. Juni 2022 hätte durchgeführt werden sollen, findet nun erst zwei Wochen später am 1./2. Juli 2022 statt. Damit liegt zwischen der Rallye du Chablais und der Rally di Alba in Italien nun fast ein Monat.
Hier nochmals die aktualisierten Daten im Überblick:
8./9. April, Critérium Jurassien
2.-4. Juni, Rallye du Chablais
1./2. Juli, Rally di Alba (I)
8.-10. September, Rallye Mont-Blanc (F)
30. September-1. Oktober, Rally del Ticino
13.-15. Oktober, Rallye International du Valais
Der Uetendorfer Martin Bürki hat auch 2021 wieder den Slalom-Titel gewonnen. Obschon die Saison nur eine Mini-Meisterschaft zuliess. Auto Sport Schweiz hat mit dem Seriensieger gesprochen.
Die Schweizer Slalom-Meisterschaft 2021 wird wegen der Corona-Pandemie als die kürzeste in die Geschichtsbücher eingehen. Nur drei Läufe wurden ausgetragen. Zwei davon am selben Wochenende in Ambri. Dass am Ende mit Martin Bürki jener Fahrer ganz oben steht, der schon die letzten sechs Titel in Serie holte, ist keine grosse Überraschung. Dennoch musste der Routinier auch dieses Mal alles geben, um zu gewinnen. Auto Sport Schweiz hat mit dem inzwischen achtmaligen Slalom-Meister gesprochen.
Du hast deinen achten Titel unter speziellen Umständen gewonnen. Kommt die gleiche Freude auf wie sonst?
Martin Bürki: Natürlich war es eine aussergewöhnliche Saison – aussergewöhnlich kurz vor allem. Aber ich glaube, die Hauptsache ist, dass wir gefahren sind. Insofern ist es ein Titel wie jeder andere. Und in ein paar Jahren fragt niemand mehr danach, wie viele Rennen wir gefahren sind.
War es mit nur drei Rennen schwieriger, Meister zu werden?
Ja, das kann man so sagen. Es gab kein Streichresultat. Du durftest dir keinen Fehler erlauben. Und in Ambri, wo die beiden Läufe direkt hintereinander stattfinden, darf schon gar nichts passieren. Auf meinem ersten Heat hatte ich Bremsprobleme. Da dachte ich schon, das war’s.
Du bist Meister geworden, weil du a) alle Rennen gewonnen hast und b) in deiner Klasse die meisten Gegner hattest.
Das stimmt. Aber ich sage dir: Als wir uns als Team MB Motorsport für Ambri eingeschrieben haben, gab es in meiner Klasse schon sieben Anmeldungen. Dass dann viele aus meinem Team spontan gesagt haben, wir unterstützen dich und deine Meister-Mission und schreiben uns ebenfalls ein, hat mich natürlich sehr gefreut.
Du musstest deine Teamkollegen also nicht extra mobilisieren?
Nein, und das ist es genau, was mich ja freut. Wir haben einen so guten Zusammenhalt innerhalb des Teams, dass es in einer solchen Situation gar keine Worte brauchte. Die Jungs haben sich einfach angemeldet. Klar haben wir noch ein Auto extra nach Ambri gebracht. Und ein Fahrer hat sogar extra nur für Ambri eine Lizenz gelöst. Aber das zeigt halt auch, dass wir ein Team sind – ganz nach dem Motto «Einer für alle, alle für einen!»
Wie hast du die Doppelveranstaltung in Ambri erlebt?
Ich finde das eine gute Idee. Und dass der Organisator, die Equipe Bernoise, das auch 2022 macht, kann ich nur begrüssen. Ich als Chef von MB Motorsport habe immer wieder jungen Fahrern in meinem Team gesagt: Nutzt den Samstag, wenn die LOC fahren. Und setzt dann das Gelernte am Sonntag bei den NAT um. In Ambri konnten sie an einem Wochenende zwei Mal in der NAT starten. Das ist doch toll!
Wenn du nach vorne schaust: Welche Prognose machst du für 2022?
Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr wieder unter normalen Verhältnissen fahren können. Wir müssen aus dieser Krise raus. Das gelingt uns aber nur gemeinsam. Ich für meinen Teil bin 2022 sicher wieder dabei.
Seit diesem Jahr hat Sportec Racing mit Marcel Fässler einen prominenten Sportchef. Dieser blickt in der GT2 European Serie und im Porsche Sports Cup Suisse auf eine erfolgreiche Saison zurück.
«Wir konnten viele Siege und Podestplätze in mehreren Rennserien erringen», sagt der dreimalige Le-Mans-Sieger Marcel Fässler, der seit diesem Jahr die Fäden als Head of Motorsport bei Sportec Racing in der Hand hält. «Allen voran war natürlich der Meistertitel in der neuen SRO GT2 European Series das absolute Highlight in dieser Saison. Dies hat nur dank einer ausserordentlichen Team- und Fahrerleistung funktioniert und spiegelt sich schlussendlich in den Resultaten wieder.»
Von zehn gefahrenen Rennen fuhr Sportec Racing mit Stammpilot Christoph Ulrich in sechs Rennen auf den ersten Platz und stand insgesamt neun Mal auf dem Podest. Klar, dass man in der nächsten Saison den Titel verteidigen wird und den Erfolg somit bestätigt. Fässler: «Die Cockpits sind bis dato noch unbesetzt. Die Verhandlungen mit möglichen Piloten sind am Laufen.» So ist auch für die Mission Titelverteidigung für 2022 wieder mit einer schlagkräftigen Truppe in der Fanatec GT2 Klasse zu rechnen.
Im Porsche Sports Cup Suisse belegte das Team aus Bülach mit den zwei Brüdern Ricardo und Gregor Burkard in zwölf Rennen auf sechs verschiedenen Rennstrecken neun Mal einen Podestplatz. Damit liegt das Team im Soll und hat die zu Saisonbeginn definierten Ziel erfüllt. «Auch dieser Erfolg ist nur auf eine konstante Teamleistung zurückzuführen», sagt Fässler. «Eine Leistung, auf der es sich aufbauen lässt. Unser Ziel muss es sein, auch im Porsche Sports Cup Suisse bei der Vergabe des Titels ein Wort mitreden zu können.»
Für Autorama Motorsport geht die Siegesserie weiter. Das Team aus Wetzikon hat seinen dritten Titel in Folge eingefahren. Hier geht’s zum Weekend-Report.
Autorama Motorsport by Wolf Power Racing hat in der 24H Series den dritten Titel nach 2019 und 2020 in der TCE-Klasse gewonnen. Ein zweiter Platz beim Finale in Sebring (USA) hinter AC Motorsport aus Belgien reichte dem Team aus Wetzikon zur erfolgreichen Titelverteidigung. Obwohl gleich drei Schweizer zum Erfolg der #1 in Sebring beitrugen (Jasmin Preisig und die beiden Doppelstarter Fabian Danz und Miklas Born), ging der Fahrertitel diesmal nach Norwegen (Emil Heyerdahl) respektive Österreich (Constantin Kletzer). Die #112 mit Miklas Born, Fabian Danz, Kari-Pekka Laaksonen, Roberto Ferri und Antti Burri belegte nach einigen Problemen in der Nacht Platz 3.
In der GT-Klasse ging der Sieg an das Audi-Team von Rutronik. Platz 2 sicherte sich Herberth Motorsport mit dem Schweizer Daniel Allemann am Steuer. Den GT-Titel holte sich die BMW-Mannschaft von ST Racing. Allemann wurde mit Herberth Motorsport Gesamtzweiter.
Das 68. Grand-Prix-Wochenende in Macau fand auch dieses Jahr wegen strengen Covid-19-Auflagen ohne Teams und Fahrer aus Europa statt. Ein «Schweizer» stand dennoch am Start. Alexandre Imperatori. Der mit einer Chinesin verheiratete und in Shanghai heimische Fribourger hatte aber kein Glück. Im ersten GT-Rennen musste er auf Platz 3 liegend an die Box und fiel so ans Ende des Feldes zurück. Im zweiten Rennen wurde er Zwölfter.
Und noch eine Meldung, die Neel Jani betrifft. Porsche hat seine Berufung gegen den abgewiesenen Protest bei den 8 Stunden von Bahrain zurückgezogen. Alessandro Pier Guidi und James Calado sind damit Fahrer-, Ferrari Markenweltmeister in der GTE Pro. Jani bleibt damit Vizemeister.
Christophe Hurni wird nächstes Jahr 60 Jahre jung. Genug vom Rennsport hat er deswegen noch nicht. In der abgelaufenen Saison der Ultimate Cup Series hat er sich sogar mit einem Sohn eines ehemaligen Formel-1-Weltmeisters duelliert.
Das Formel-3-Team Sports-Promotion aus Neuenburg blickt auf eine erfolgreiche Saison in der Ultimate Cup Series zurück. Beim letzten Rennen in Estoril (P) festigte das Team um Christophe Hurni die Plätze 5 (David Kullmann) und 6 (Hurni) im Gesamtklassement. In einem Feld von insgesamt 19 Fahrern ging der Titel an Nicolas Prost, Sohn des viermaligen Formel-1-Weltmeisters Alain Prost.
Bei den Gentlemen-Driver sicherte sich Hurni, der seit Anfang an bei der Ultimate Cup Series mit einem eigenen Team dabei ist, sogar Platz 2.
«Es war nicht alles einfach an diesem Wochenende, mit einer Strafe und nicht immer sehr fairen Konkurrenten», sagt Hurni. «Mit diesem zweiten Platz in der Gesamtwertung meiner Klasse und einer Bilanz von 13 Podestplätzen bei 15 Rennen in dieser Saison bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden. In der Gesamtwertung der Meisterschaft, die vom Profi-Rennfahrer Nicolas Prost gewonnen wurde, belegte ich den sechsten Platz. Mit 60 Jahren (nächstes Jahr ist es soweit) und 40 Jahren Autorennen bin ich stolz darauf, immer noch wettbewerbsfähig zu sein.»
Mehr Infos zur Ultimate Cup Series finden Sie im Internet unter www.series.ultimatecup.racing oder unter diesem Link.
In den letzten Tagen wurden die Erneuerungsformulare 2022 an die Piloten versendet, welche im Jahr 2019, 2020 und/oder 2021 im Besitz einer Jahreslizenz waren. Die Antragsformulare für Neu-Anträge können ab sofort per E-Mail oder Telefon auf der Geschäftsstelle bestellt werden: info@motorsport.ch oder 031 979 11 11.
Wie bereits als News auf der Homepage und im Magazin Auto Sport Schweiz angekündigt, wurde die Lizenzstruktur (Anhang L des Int. Sportgesetzes) für das Jahr 2022 durch die Fédération Internationale de l’Automobile (FIA), angepasst. Nachfolgend stehen euch als Information das neue Lizenzschema sowie eine Auflistung der Lizenzbezeichnungen zur Übertragung der alten auf die neue Lizenz als Download zur Verfügung.
Alle Piloten (Automobil + Karting) welche zum ersten Mal eine internationale Jahreslizenz beantragen, müssen neu ein FIA E-Learning Sicherheitstraining vor der Lizenzbeantragung absolvieren. Für alle bereits lizenzierten Piloten (gilt auch für in der Vergangenheit ausgestellte Lizenzen) ist das Sicherheitstraining nicht notwendig. Das eLearning Tool ist aktuell in den Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch verfügbar, weitere Sprachen folgen im nächsten Monat. Informationen und den Link zum Sicherheitstraining finden Sie hier: https://motorsport.ch/de/autosport/lizenzen-reglemente-formulare
Piloten (REG/NAT Lizenz Automobil) welche im Jahr 2020 einen Voucher für die Lizenzgebühr 2021 erhalten haben und diesen nicht verwendet haben, respektive keine Jahreslizenz 2021 beantragt haben, können den Voucher für die Jahreslizenz 2022 verwenden und zusammen mit dem neuen Lizenzantrag einreichen. Nicht verwendete Voucher verfallen nach der Saison 2022.
Die Lizenzformulare für die LOC-Jahreslizenz, Trainingslizenz oder IT-D1 Lizenz stehen hier zum Download zur Verfügung: https://motorsport.ch/de/autosport/lizenzen-reglemente-formulare
Für sämtliche Fragen zu den Lizenzen 2022 stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Anfang dieser Woche haben wir den provisorischen Kalender 2022 veröffentlicht. Nun steht auch das Datum für den Slalom von Bure fest.
Der Slalom von Bure hätte ursprünglich am 18./19. Juni stattfinden sollen. Doch wegen einer Terminüberschneidung mit dem Bergrennen La Roche – La Berra haben die Jurassier einen neuen Termin gesucht. Nun steht dieser fest: Der Slalom von Bure 2022 geht am 28./29. Ma, also eine Woche vor Pfingsten, über die Bühne.
Hier nochmals alle Slalom-Termine im Überblick:
10. April, Romont
1. Mai, Bière
15. Mai, Frauenfeld
21. Mai, Ambri 1
22. Mai, Ambri 2
29. Mai, Bure
26. Juni, Chamblon
25. September, Drognens
Ricardo Feller ist erst der zweite Schweizer nach Patric Niederhauser 2019, der das ADAC GT Masters gewinnt. Auto Sport Schweiz hat mit dem jungen Aargauer über den grössten Erfolg in seiner Karriere gesprochen.
Es scheint, als hättest du nach der Zieldurchfahrt einen Moment für dich alleine gebraucht. Oder warum hast du das Visier runtergeklappt?
Ricardo Feller: Ich habe mir diesen Moment immer wieder vorgestellt. Aber ich dachte nicht, dass es beim Überfahren der Ziellinie so heftig sein würde. Ich sass total kraftlos im Auto – wie ein Kartoffelsack! Ich habe einen Moment gebraucht, um die Gefühle einordnen zu können und die Situation zu fassen.
Hast du es inzwischen gefasst?
Ja, es kommt immer mehr. Ich habe so viele Reaktionen bekommen. Es ist unglaublich. Und es werden immer mehr. Es ist ein wirklich tolles Gefühl.
Das Rennen verlief komplett gegen dein Naturell. Du musstest das Auto quasi nach Hause tragen. Wie aufreibend war das?
Wir bekamen nichts geschenkt, auch wenn die Ausgangslage für uns gesprochen hat. Aber als Rennfahrer will man überholen, man ist aggressiv. Und genau das durfte ich nicht sein. Das war schwierig.
Wie oft musstest du an Neel Jani denken, der am Samstagabend sechs Runden vor Schluss bei der GT-WM in Bahrain zusehen musste, wie sein Teamkollege umgedreht wurde und der Titel flöten ging?
Ich habe nicht explizit an Neel gedacht. Aber natürlich weiss man nie, was alles passiert. Und mitten im Pulk ging es ordentlich zur Sache. Ein paar sind da sehr übermotiviert gewesen. Es war sehr anstrengend und nervenaufreibend.
Du bist erst der zweite Schweizer, der das ADAC GT Masters gewinnt. Welche Bedeutung hat das für dich aus Schweizer Sicht?
Es bedeutet mir sehr viel. Vor zwei Jahren stand Nidi ganz oben – jetzt ich. Das ist aus Schweizer Sicht natürlich eine grosse Genugtuung und ein toller Erfolg. Denn ganz einfach ist es nicht, diesen Titel zu holen. Die Konkurrenz ist stark.
Dein erklärtes Ziel war immer Profirennfahrer zu werden. Wie nahe bist du denn jetzt an einem Werksvertrag?
Das ist schwierig zu sagen. Natürlich gibt es Gespräche. Aber wie es 2022 weitergeht, kann ich noch nicht sagen.
Alexander Fach hat beim Finale des Porsche Sports Cup Suisse den Titel im GT3-Cup mit zwei souveränen Start-Ziel-Siegen in Misano erfolgreich verteidigt.
Die Würfel sind gefallen: Alexander Fach hat beim Finale des Porsche Sports Cup Suisse auf dem Misano World Circuit in Italien seinen Titel im GT3 Cup erfolgreich verteidigt. Der 18-Jährige aus Satteln liess mit zwei Pole-Positionen, zwei schnellsten Rennrunden und zwei Start-Ziel-Siegen an seinen Meisterschaftsambitionen keine Zweifel aufkommen. Mit einem Vorsprung von fast einer Minute entschied Fach auch das abschliessende 2-Stunden-Nachtrennen auf dem Kurs an der Adria souverän für sich.
«Was für ein Wochenende – ich muss noch immer verarbeiten, was alles geschehen ist», freute sich Alexander Fach. «Die Saison mit einem Doppelsieg abzuschliessen, ist besonders schön!»
Als jeweils Zweitplatzierter kam Luca Pastorelli ins Ziel, der bereits den neuen 911 GT3 Cup pilotierte. Spannend ging es im ersten Lauf im Kampf um Rang drei zu, den Gregor Burkard knapp gegen Dominik Fischli und Alexander Schwarzer für sich entscheiden konnte. Im zweiten Rennen des GT3 Cup konnte sich Fischli – der ebenso wie Fach das zweite Jahr der Nachwuchsförderung des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG genossen hat – vom vierten Startplatz auf Rang drei verbessern.
In der GT4 Clubsport-Gruppe hat sich Laurent Misbach mit zwei hart erkämpften Laufsiegen den Titel in der Klasse 10 für 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Racing-Paket gesichert. Bei den Mittelmotor-Sportwagen ohne MR-Paket fuhr Patrick Schetty zweimal auf Platz 1 und darf sich damit ebenfalls über Titelehren freuen. Jörg Dreisow hat mit einem 911 GT3 R den ersten Lauf der GT Open-Kategorie gewonnen, im zweiten Rennen behielt Tazio Pieri mit einem 911 GT3 Cup die Oberhand. Und in der Porsche Drivers Competition hat Nicolas Garski die Saison mit einer makellosen Bilanz abgerundet: Er gewann auch den sechsten von sechs Läufen des Gleichmässigkeitswettbewerbs.
Die NSK hat in ihrer letzten Sitzung den provisorischen Kalender abgesegnet. Stand heute sind acht Bergrennen, acht Slaloms und sechs Rallyes eingeschrieben.
Die NSK hat am vergangenen Mittwoch den provisorischen Nationalen Rennkalender für 2022 abgesegnet. Wobei die Betonung auf «provisorisch» liegt. Zeitlich weiträumige Planungen sind wegen der anhaltenden Pandemie obsolet. Es geht primär darum, positiv in die Zukunft zu blicken und zu versuchen, Normalität und eine gewisse Planungssicherheit in den Rennbetrieb zu bringen. Stand heute sind acht Bergrennen, acht Slaloms und sechs Rallyes vorgesehen.
Hier die Daten im Überblick:
Prov. Kalender Schweizer Berg-Meisterschaft 2022
12. Juni, Hemberg
19. Juni, La Roche – La Berra
10. Juli, Massongex
24. Juli, Ayent-Anzère
21. August, Les Rangiers
28. August, Oberhallau
11. September, Gurnigel
18. September, Les Paccots
Der Organisator des Bergrennens Reitnau hat die Durchführung für 2022 noch nicht bestätigt.
Prov. Kalender Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022
10. April, Romont
1. Mai, Bière
15. Mai, Frauenfeld
21. Mai, Ambri 1
22. Mai, Ambri 2
19. Juni, Bure
26. Juni, Chamblon
25. September, Drognens
Der Veranstalter «Slalom de Bure» ist aktuell noch auf der Suche nach einem Ausweichdatum (Überschneidung mit dem Bergrennen La Roche – La Berra) und wird dieses raschmöglichst kommunizieren.
Prov. Kalender Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
8./9. April, Critérium Jurassien
2.-4. Juni, Rallye du Chablais
18./19. Juni, Rally di Alba (I)
8.-10. September, Rallye Mont-Blanc (F)
30. September-1. Oktober, Rally del Ticino
13.-15. Oktober, Rallye International du Valais
Bei den Austragungsdaten der Rally di Alba und der Rally del Ticino kann es noch zu Anpassungen kommen.
Ricardo Feller überglücklich, Neel Jani stinksauer: Die Gefühlslage der beiden Schweizer GT-Piloten hätte am Wochenende nicht unterschiedlicher ausfallen können.
Für Ricardo Feller ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Mit dem Gewinn des ADAC GT Masters hat der Aargauer seinen grössten Erfolg in seiner bisherigen Karriere gefeiert. Den Grundstein legten er und sein deutscher Teamkollege Christopher Mies schon am Samstag mit dem dritten Saisonsieg am Nürburgring. Somit gingen Feller/Mies am Sonntag mit 17 Punkten Vorsprung auf die Zweitplatzierten ins Rennen. Und diesen Vorsprung verwaltete man clever. Zwar hatte Feller mitten im Pulk zwischen Rang 10 und 12 stets beide Hände voll zu tun, doch der der Audi-Pilot vom Team Land Motorsport behielt die Übersicht und brachte den R8 LMS auf dem zehnten Platz nach Hause. Rang 14 hätte gereicht, um Meister zu werden.
«Es fühlt sich gerade alles ziemlich perfekt an», meinte Feller. «Ich habe schon vor einigen Jahren in der ADAC Formel 4 immer von diesem Moment geträumt. Heute den Fahrer-, Team- und Juniortitel zu holen ist einfach unfassbar. Im Rennen musste ich mich gegen meine Natur zurücknehmen, der Kampf um den Juniortitel wurde uns aber auch nicht geschenkt. Das Duell gegen Kim am Ende war hart, aber fair und hat natürlich Spass gemacht. Das ist wirklich ein grandioser Tag.»
Von den anderen Schweizer vermochten auch Lamborghini-Pilot Rolf Ineichen (Platz 3 am Sonntag) und Audi-Werksfahrer Patric Niederhauser (P5 am Sonntag) sowie Mercedes-Kutscher Raffaele Marciello (P5 am Samstag) zu überzeugen. Kein Kapital konnte Simona De Silvestro (Porsche) aus der ersten Pole-Position schlagen. Die Thunerin fiel im zweiten Lauf auf Platz 7 zurück.
Alles andere als grandios verlief dafür das Finale für Neel Jani im Rahmen der WEC in Bahrain. Der Berner Werks-Porschefahrer lag auf Titelkurs in der GTE Pro, als sein Teamkollege Michael Christensen im Kampf um Platz 1 vom Italiener Alessandro Pier Guidi im Ferrari 488 umgedreht wurde. «Was soll ich dazu sagen», postete Jani später auf Instagram. «Wir sind auf dem Weg zum WM-Titel. Noch sechs Runden waren zu fahren, als uns unser direkter Gegner im Kampf um den Sieg aus dem Rennen reisst. Und dann gibt es dafür nicht einmal eine Strafe! Um politisch korrekt zu bleiben, sage ich nur: Man trifft sich im Leben immer zwei Mal!»
Porsche hat noch vor Ort einen Protest eingelegt. Der wurde aber abgewiesen. Die Entscheidung der Sportkommissare fechtet das Team von Jani nun vor dem Internationalen Berufungsgericht der FIA an.
Auch Sébastien Buemi hat das angestrebte Ziel, seinen zweiten WM-Titel in der Langstrecken-WM, verpasst. Zwar gewann der Mann aus Aigle das abschliessende 8-Stunden-Rennen in Bahrain. Doch in der Endabrechnung hatte Buemi gegenüber dem Toyota-Schwesterauto von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José-Maria Lopez wegen fünf Punkten Unterschied das Nachsehen.
Auch für Fabio Scherer endete die Saison mit einer Enttäuschung. Der Engelberger verpasste das Podium in der LMP2 um 4,4 Sekunden und wurde im Gesamtklassement Fünfter. Der Titel ging an das belgische Team WRT.
Zwei Podestplätze gab es dafür für Joshua Dufek beim Finale der deutsche Formel 4 am Nürburgring. In der Gesamtwertung wurde der in Genf wohnhafte österreichisch-schweizerische Doppelbürger Siebter. Der zweite Schweizer, Michael Sauter, wurde 15. In der Rookie-Wertung bedeutet dies Platz 2.
Morgen Donnerstag öffnet die grösste Automobilmesse der Schweiz in diesem Jahr ihre Tore. Zahlreiche Schweizer Racer sind mit ihren Autos vor Ort.
Zum ersten Mal seit zwei Jahren findet die Auto Zürich wieder statt. Traditionell bietet die Neuwagenausstellung in den Ausstellungshallen in Zürich-Oerlikon auch für Motorsport-Fans den einen oder anderen Leckerbissen – und das in diesem Jahr fast ausschliesslich aus Schweizer Sicht. So sind u.a. die Fahrzeuge von Masters-Goldmedaillengewinner Reto Meisel (Mercedes SLK 340), Roger Schnellmann (Misubishi Evo VIII), Michel Zemp (Norma M20FC) und Andreas Helm (Tracking RC01) zu bestaunen. Ergänzt wird das motorsportliche Angebot mit Fahrzeugen von Sportec (KTM) sowie Köstli Racing (Radical). Ebenfalls vor Ort sind die international im Einsatz stehenden Teams von Emil Frey Racing und Kessel Racing
Nicht fehlen darf natürlich auch die RacingFuel Acadmey, der Ausrichter der offiziellen Schweizer Simracing-Meisterschaft. Der Stand mit mehreren Simulatoren befindet sich in Halle 2. Für die Besucher gibt es jeden Tag im Halbstundentakt ein 15-20-minütiges Qualifying. Donnerstag und Freitag um 19 Uhr sowie Samstag und Sonntag um 16.45 Uhr findet dann jeweils ein Rennen statt. Am Samstag ab 15 Uhr tummeln sich am Stand auch verschiedene Schweizer Rennfahrer – u.a Nico Müller, Lucas Mauron, Miklas Born und Grégoire Saucy.
Die Ausstellung dauert von Donnerstag, 4. November, bis Sonntag, 7. November. Sie ist von 10 bis 21 Uhr (Do und Fr) respektive 10 bis 19 Uhr (Sa und So) geöffnet. Zutritt zur Auto Zürich erhalten nur geimpfte, negativ getestete oder genesene Personen mit gültigem Schweizer oder EU Covid-Zertifikat. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 19.- Schweizer Franken.
Weitere Infos finden Sie im Internet unter www.auto-zuerich.ch
Es ist zwar schon ein paar Wochen her. Aber für all die, die nicht in Braga waren, gibt es einen Videoclip, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.
Das FIA Hill Climb Masters in Braga/Portugal hat Eindruck hinterlassen. Bei den Teilnehmern, den Zuschauern vor Ort und all denen, die das Rennen Zuhause per Livestream verfolgt haben. Stellvertretend für die Schweizer Delegation steht das Zitat von Goldmedaillen-Gewinner Reto Meisel: «Das Wochenende vom 9./10. Oktober 2021 in Braga war das schönste Motorsporterlebnis im meinen 32 aktiven Jahren im Bergrennsport.»
Für all die, die nicht dabei waren, gibt es einen zweieinhalbminütigen Videoclip von www.planzerfilms.ch. Viel Spass beim Schauen!
Fredy Lienhard und seine autobau Erlebniswelt in Romanshorn geben weiter Gas – mit einer Regazzoni-Ausstellung, der autovirtuell, einem neuen Simracing-Center, sowie einem neuen Buch.
Fredy Lienhard ist nicht zu bremsen. Der ehemalige Rennfahrer, langjährige Lista-Chef, Gründer der autobau Erlebniswelt in Romanshorn und Namensgeber der Schweizer Kart-Meisterschaft hat in den letzten Wochen und Monaten mit seinem Team drei weitere Projekte verwirklicht.
Da ist zum einen der «Clay Regazzoni Honor Room», der vor Kurzem eingeweiht wurde. Die neue Dauer-Ausstellung in einem neu geschaffenen Gebäudeteil dreht sich ausschliesslich um den fünffachen GP-Sieger aus dem Tessin. Zu den Exponaten aus Regazzonis Karriere gehören ein Ferrari 312 B3 von 1974, der Tecno F2, mit dem der Tessiner den EM-Titel 1970 eroberte, und der March-BMW 782, mit dem Clay beim Bergrennen St. Peterzell–Hemberg 1979 den zweiten Platz belegte. Ausserdem sind weitere Fahrzeuge aus Clays privatem Fuhrpark (u.a. ein Ferrari F40 mit Handschaltung) sowie zahlreiche Trophäen und sonstige Regazzoni-Memorabilien ausgestellt.
Fast parallel zur Regazzoni-Gedenkausstellung eröffnete in Romanshorn auch die autovirtuell, ein Simracing-Center für Jung und Alt. An sechs vernetzten Simracing-Simulatoren können sich Simracing-Fans messen – ob bei offiziellen Meisterschaftsläufen der RacingFuel Academy oder bei privaten Anlässen. Infos zum neuen Center bietet die Webpage www.autovirtuell.ch
Das dritte Projekt ist ein umfassendes Buch zur autobau Erlebniswelt. Es ist das zweite seiner Art (mit dem passenden Titel: «autobau ist nie fertig») und es bietet Infos zur Geschichte, zur Sammlung und zu den Aktivitäten. Erhältlich ist das Buch im Shop auf www.autobau.ch für 35 Schweizer Franken.
Zu den Öffnungszeiten: Den «Regazzoni Honor Room» kann (wie auch der Rest des Museums) jeden Sonntag von 10-17 Uhr besichtigt werden. Für den Zutritt in die autobau Erlebniswelt ist ein gültiges Covid-Zertifikat notwendig.
Sébastien Buemi und Neel Jani haben in der Langstrecken-WM nach dem ersten von zwei Rennen in Bahrain intakte Chancen, Weltmeister zu werden.
Sébastien Buemis Chancen auf einen zweiten WM-Titel bei den Sportwagen (nach 2014) bleiben intakt. Der ehemalige Formel-1-Pilot hatte beim vorletzten Lauf in Bahrain zwar das Nachsehen gegenüber dem Toyota-Schwesterauto von Conway/Lopez/Kobayashi, doch Buemi und seine Teamkollegen Brendon Hartley und Kazuki Nakajima können am kommenden Samstag beim grossen Finale (wieder in Bahrain) den Spiess noch umdrehen. Der Rückstand auf den Toyota mit der #7 beträgt 15 Punkte. «Ich mag es nicht, Zweiter zu werden», sagte Buemi nach dem Rennen. «Aber ich freue mich für das Team. Wir haben den ersten Hypercar-Titel der Geschichte als Team ein Rennen vor Schluss im Trockenen.»
In der GT-Klasse setzten sich der Seeländer Neel Jani und der Franzose Kévin Estre mit ihrem Porsche 911 RSR nach sechs Stunden um sieben Zehntelsekunden gegen die Werksfahrerkollegen Gianmaria Bruni aus Italien und Richard Lietz aus Österreich durch. Mit dem dritten Saisonsieg und dem Zusatzpunkt für die Pole-Position hat Jani damit den Rückstand in der Fahrer-WM vor dem 8-Stunden-Rennen vom nächsten Samstag auf einen einzigen Zähler reduzieren können.
Fabio Scherer indes schrammte in der LMP2 wegen Handlingsproblemen und einer Zehn-Sekunden-Strafe für Scherers Teamkollege Filipe Albuquerque knapp am Podium vorbei. Die Chancen, den WM-Titel bei den Teams erfolgreich zu verteidigen, sind vor dem letzten Rennen nur noch theoretischer Natur.
Der bereits als Meister festgestandene Grégoire Saucy hat beim Finale der Formula 3 Regional by Alpine in Monza keine weiteren Podestplätze zu seiner sonst so eindrücklichen Saisonbilanz hinzufügen können. Im ersten Lauf wurde der Jurassier Vierter, im zweiten Durchgang Zehnter. Das Ziel, die Teamwertung zu gewinnen, verpasste Saucy und seine Teamkollegen im Duell mit R-Ace deutlich. Für Saucy geht es nach dem Titelgewinn in der regionalen F3 gleich weiter. Ab heute Montag absolviert der frischgebackene Champion in Valencia für sein Team ART erste Testfahrten in der FIA International Formula 3.
In Monza ging am Wochenende auch die Saison in der italienischen Formel 4 zu Ende. Bester Schweizer über die gesamte Saison gesehen war Joshua Dufek als Gesamtsiebter. Der österreichisch-schweizerische Doppelbürger gewann ein Rennen und stand insgesamt fünf Mal auf dem Podium. Samir Ben, der zweite Schweizer, der Punkte gesammelt hatte, beendete die Saison auf P27 respektive P14 bei den Rookies. Sein bestes Ergebnis war ein sechster Platz in Imola. In der Teamwertung belegte Jenzer Motorsport als einziges Schweizer Team Rang 6.
Das Team Köstli Racing verfolgt den Plan, am Bergrennen Pikes Peak teilzunehmen, weiter hartnäckig. Fahrer Roger Schnellmann durfte erstmals im Radical SR03 Platz nehmen.
Anfang 2021 hat sich das Team Köstli Racing um einen Start am berühmtesten Bergrennen der Welt, dem Pikes Peak in Colorado, beworben. Prompt bekam man die Zusage. Doch die Zeit, um das ehrgeizige Projekt auf die Beine zu stellen, war zu kurz. Die Gebrüder Roman und Sebastian Köstli mussten auf den Start verzichten. Doch wie heisst es so schön: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. 2022 will das Team aus dem zürcherischen Wernetshausen einen zweiten Anlauf nehmen.
Als Fahrzeug dient erneut der Radical SR03. Und als Fahrer kommt für die Köstlis nur einer in Frage: Roger Schnellmann, der FIA Hill-Climb-Masters-Sieger von Gubio 2018. Letzterer hat diese Woche seine erste Testfahrt im Radical SR03 absolviert. «Ich habe noch nie in einem Auto ohne Dach gesessen», sagt Schnellmann nach ein paar «Runden» im Verkehrszentrum Tuggen (SZ). «Der Tiefpunkt ist deutlich niedriger als bei meinem Mitsubishi. Und die Lenkung ist sehr direkt. Ausserdem ist der Radical auf der Hinterachse sehr giftig. Es ist gar nicht so einfach, die richtige Dosierung zu finden.»
Noch ist der Radical von den Köstlis im Originalzustand. Ein aufwändiger Umbau für das Rennen am Pikes Peak am 26. Juni 2022 steht noch bevor. «Bis jetzt haben wir etwa einen Drittel des Budgets zusammen», sagt Sebastian Köstli. Und Bruder Roman ergänzt: «Wir hoffen, dass wir sehr bald noch weitere Sponsoren für unser Projekt finden, damit wir mit den Modifikationen beginnen können.»
Rund 100'000 Schweizer Franken soll das Abenteuer kosten. Dabei geht es dem Brüderpaar nicht nur ums Mitmachen. Sie wollen die Open-Klasse nicht nur gewinnen, sondern auch einen neuen Rekord auf der 19,99 Kilometer langen Strecke aufstellen. «Als mich die Jungs zum ersten Mal kontaktiert haben, kam ich ins Schwitzen», grinst der sonst abgebrühte Schnellmann. «An einem Rennen wie dem Pikes Peak teilzunehmen, ist schon nicht ganz alltäglich.»
Bleibt zu hoffen, dass der Traum in Erfüllung geht. An Gelegenheiten, schnell den Berg hochzufahren, soll es Schnellmann 2022 nicht fehlen. «Ich rechne damit, dass wir 2022 in der Schweiz wieder eine normale Bergsaison haben», sagt Schnellmann. «Und natürlich bin ich dann auch wieder mit dabei.» Seinen Mitsubishi Evo VIII hat er in der rennlosen Zeit nochmals modifiziert. Wer einen Blick auf das «Bergmonster» werfen will, kann dies bei der Auto Zürich (Do, 4. bis So, 7. November) tun.
Mike Coppens ist der neue Schweizer Rallye-Meister. Der Lokalmatador profitierte bei der Rallye International du Valais von einem Ausfall des bis zur neunten Prüfung souverän führenden Sébastien Carron.
Sébastien Carron hatte bei der 61. Ausgabe der Rallye International du Valais alle Trümpfe in der Hand. Bis zur neunten Wertungsprüfung lag der Mann aus Vétroz (VS) komfortabel in Führung. Derweil Mike Coppens (Skoda Fabia) und Michaël Burri (VW Polo GTI) mit einem Respektabstand von 50 Sekunden auf Carron um den zweiten Platz kämpften.
Doch in der zehnten Prüfung von Mollens nach Montana unterlief Carron, der in diesem Jahr schon bei drei Rallyes im Rahmen der Schweizer Meisterschaft siegreich war, ein Fehler. Dabei beschädigte er sich die vordere und hintere Felge auf der linken Seite seines Skoda Fabia. Für Carron war die Rallye und das Rennen um den Titel damit gelaufen. 20 Jahre nach seinem Debüt bei der RIV nahm er die Niederlage sportlich gelassen. «Die Moral im Team ist trotz des Ausfalls gut», meinte Carron. «Man kann nicht immer gewinnen. Gratulation an Mike und seinen Co-Piloten Christophe Roux.»
Spannend blieb die Rallye dennoch. Coppens und Burri lieferten sich bis zum Schluss einen sehenswerten Zweikampf. Vor der letzten Wertungsprüfung trennten die beiden Führenden nur 2,2 Sekunden. Am Ende siegte Coppens mit 4,4 Sekunden vor Burri. Auf Platz 3 kam Jonathan Michellod (Skoda Fabia) ins Ziel (1:24 min zurück). Rang 4 ging an Sergio Pinto auf einem Alpine A110 RGT – vor dem Belgier Pieter Tsjoen (Skoda Fabia).
Weil Burri mit französischer Lizenz fuhr, rückten Michellod und Pinto in der Schweizer Wertung auf die Plätze 2 respektive 3 vor. Das hatte vor allem für den jungen Walliser Michellod einen positiven Nebeneffekt. Mit den 35 Punkten, die er dafür erhielt, überholte er im Gesamtklassement noch den bei der Rallye du Valais abwesenden Ivan Ballinari und sicherte sich so den dritten Schlussrang in der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021.
Für den neuen Schweizer Rallye-Meister Mike Coppens gingen mit seinem ersten Sieg bei der «Valais» und dem gleichzeitig errungenen ersten SM-Titel zwei Träume in Erfüllung: «Ich habe früher Philippe Roux und Jean-Laurent Girolamo zugesehen, wie sie bei uns auf den Strassen gefahren sind. Und ich wollte es ihnen gleichtun. Dass ich jetzt das Double gewonnen habe, also die RIV und die Schweizer Rallye-Meisterschaft, ist unbeschreiblich. Ich glaube, es dauert noch ein paar Tage, bis ich das begreife.»
Bereits entschieden war die Schweizer Rallye-Meisterschaft der Junioren. Dort stand vor dem letzten Lauf im Wallis der Neuenburger Jérémie Toedtli als Meister fest. Ausgerechnet dieser Toedtli blieb bei der RIV jedoch mit seinem Renault Clio RSR in der Nachkontrolle wegen eines technischen Vergehens hängen und wurde aus der Wertung genommen. Ob diese Disqualifikation weitere Auswirkungen auf den Meisterschaftsendstand hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Der Sieg bei den Junioren sicherte sich Guillaume Girolamo. Platz 2 ging an Thibaut Maret. In der Clio Trophy Swiss setzte sich Ismaël Vuistiner durch. Zweiter wurde Girolamo, Dritter Maret.
Ein spannendes Duell trugen auch Aurélien Devanthéry und Nicolas Lathion um den Sieg in der Trophée Michelin Suisse aus, wobei Lathion das bessere Ende für sich behielt. Platz 3 in dieser Kategorie ging an den Franzosen Thomas Battaglia, der bereits vor der «Valais» als Meister feststand.
In der historischen Klasse sicherte sich Guy Trolliet (Porsche 911 Carrera) mit einem zweiten SM-Rang den Meistertitel vor Claude-Alain Cornuz (Ford Escort RS) und Jean-Romain Cretegny (Ford Escort MKII). Der Sieg bei der 4. Ausgabe der historischen Klasse im Wallis ging an Gratien Lovey (BMW M3 E30). In der im Wallis erstmals ausgetragenen internationalen Klasse (ERC Historic) setzte sich der Tscheche Vojtech Stajf auf seinem Opel Kadett GT/E gegen zwei Ford Escort aus England durch.
Eine Hiobsbotschaft gab es noch am Rande der RIV: Jean-Marc Salomon (59) wurde am Freitagmorgen im Krankenhaus von Sion ein Blutgerinnsel entfernt. Der Jurassier, der 2019 Vizemeister in der Schweizer Rallye-Meisterschaft wurde, ist nach eigenen Angaben auf dem Weg zur Besserung. «Ich habe keine Apparate mehr um mich herum», meinte Salomon gegenüber Auto Sport Schweiz heute Montag. «Ich kann wieder aufstehen und ich denke, es geht in die richtige Richtung.»
Wir von Auto Sport Schweiz wünschen Jean-Marc gute Besserung! Und dass er schon bald wieder in seinem Ford Fiesta R5 Platz nehmen kann!
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.riv.ch
Im ADAC GT Masters gab es am Wochenende einen weiteren Schweizer Sieg zu bejubeln. Allerdings nicht von Gesamtleader Ricardo Feller.
Ricardo Feller muss weiter um seinen ersten Titel im ADAC GT Masters zittern. Beim vorletzten Lauf in Hockenheim belegte der junge Aargauer mit seinem deutschen Teamkollegen Christopher Mies die Plätze 2 und 7. Weil die direkte Konkurrenz (Luca Stolz/Maro Engel) mit den Rängen 4 und 3 noch erfolgreicher war, beträgt der Vorsprung von Audi-Pilot Feller vor dem Finale am Nürburgring (6./7. November) nur noch vier winzige Zähler. An Spannung wird es bei den letzten beiden Läufen definitiv nicht mangeln: Noch 13 Fahrer (!) haben Chancen auf den Titel. Darunter auch Mercedes-Pilot Raffaele Marciello, der in Hockenheim die Ränge 5 und 2 belegte, sowie Lamborghini-Kutscher Rolf Ineichen, der nach Rang 7 im Samstagsrennen im zweiten Durchgang seinen ersten Saisonsieg bejubeln durfte.
Zwei weitere Schweizer haben es in Hockenheim in die Top 10 geschafft: Patric Niederhauser bestätigte die nach oben zeigende Formkurve und egalisierte sein bisher bestes Saisonergebnis mit Platz 6, Jeffrey Schmidt wurde im zweiten Lauf Neunter.
Nicht mehr zittern musste Louis Delétraz. Der Genfer konnte beim Saisonfinale der ELMS in Portimão (P) mit dem Titel im Sack befreit auffahren. Zu einem weiteren, dem vierten Saisonsieg reichte es aber knapp nicht. Platz 2 hinter dem siegreichen LMP2 von United Autosports war für Delétraz aber dennoch ein Top-Ergebnis nach einer ausgesprochen erfolgreichen Saison in der ELMS.
Das von der Pole-Position aus gestartete Schweizer Team Cool Racing (mit Alexandre Coigny) belegte Rang 6, verlor aber noch den Titel in der LMP3 wegen eines Reifenschadens am Auto von Nicolas Maulini.
Ein versöhnliches Saisonende gab es auch für Ferrari-Pilotin Rahel Frey. Die Solothurnerin fuhr wie schon beim vorletzten Lauf in Spa als Dritte in der LMGTE aufs Podium.
Eine weitere schnelle Dame, Fabienne Wohlwend, beendete die Saison in der W Series wie schon im Premierenjahr auf dem sechsten Schlussrang. Der Titel ging wie schon 2019 an die Engländerin Jamie Chadwick.
Heute vor 50 Jahren, am 24. Oktober 1971, kam Jo Siffert bei einem nicht zur WM zählenden Formel-1-Rennen in Brands Hatch ums Leben. Drei Zeitzeugen erinnern sich an den unvergessenen «Seppi».
Adriano Cimarosti (84), Heini Mader (85), Jacques Deschenaux (75) – sie alle haben Jo Siffert nicht nur über Jahre hinweg begleitet, sie haben mit ihm auch so manches Abenteuer erlebt. Schon vor zehn Jahren haben Sie mir Ihre Erinnerungen geschildert. Diese sind heute noch immer brandaktuell. Höchste Zeit also, das Notizbuch von damals nochmals zu konsultieren.
Cimarosti, Mader und Deschenaux haben Siffert in den Jahren 1961 respektive 1962 zum ersten Mal getroffen. Und bei allen drei hinterliess der umtriebige Fribourger einen bleibenden Eindruck. «Ich habe Jo 1961 in Monaco zum ersten Mal live erlebt», sagt Motorsport-Journalist Cimarosti. «Er fuhr damals in der Formel Junior und nächtigte mit seinen Jungs in einer Tiefgarage – zwischen Sardinenbüchsen und Luftmatratzen.»
Auch Motorenguru Mader traf Siffert zum ersten Mal ausserhalb der Schweiz: bei einem Rennen in Neapel. «Ich war damals mit der Scuderia Filipinetti vor Ort und habe das Auto von Heinz Schiller betreut. Seppi kam zu spät zum Rennen und qualifizierte sich deshalb nicht…»
Der damals 17-jährige Deschenaux lernte Siffert kennen, als er als Korrespondent für die «Tribune de Genève» arbeitete. «Wir fuhren gemeinsam zum Bergrennen Ollon-Villars. Er ist mit mir wie ein Verrückter die Strecke hochgefahren. Dabei wurde es mir fast schlecht.»
Allen drei ist Sifferts Improvisationskunst in bester Erinnerung. «Sifferts Motto lautete: Hindernisse sind da, um überwunden zu werden», sagt Cimarosti und fügt an: «Seppi hatte eine Begabung. Er redete so lange auf Leute ein, bis er von ihnen das bekam, was er wollte. Ausserdem war er sich für keine Arbeit zu schade. In jungen Jahren verdiente er sein Geld als Lumpensammler. Mit 16 fing er an, mit Autos zu handeln. Dass er diese ohne Führerausweis von A nach B verschob, ist eine andere Geschichte.»
Auch Mader kann von Sifferts Improvisationskunst ein Lied singen. Ab 1962 arbeitete er als Mechaniker an der Seite von Seppi. «Für mich war der Wechsel von der Scuderia Filipinetti zu Siffert wie von einer Grossbank in eine Wechselstube. Unter der Woche hat Siffert mit Autos gehandelt. Mit dem Geld, das er dort verdient hat, sind wir dann am Wochenende zu den Rennen gefahren. Gutes Material hatten wir selten. Uns sind die Getriebe reihenweise verreckt.»
Auch Deschenaux hat Sifferts Geschäftssinn und Überlebenskünste hautnah erlebt. «Wir haben einmal von Ollon zurück nach Mouret, wo er gewohnt hat, mehr als neun Stunden gebraucht. Seppi hielt überall an und hat Geschäfte erledigt. Ich sass im Auto und habe Däumchen gedreht…»
Trotz der bescheidenen Mittel schaffte es Siffert immer wieder, grossartige Erfolge zu feiern. 1964 beispielsweise schlug er in einem dramatischen Fotofinish beim Grand Prix von Sizilien Superstar Jim Clark mit einem hauchdünnen Vorsprung. Einen seiner grössten Erfolge feierte er dann 1968 im Team von Rob Walker Racing. Siffert gewann den Grand Prix von England auf einem Lotus 49B. Drei Jahre spätere feierte er seinen zweiten (und letzten) GP-Sieg in Österreich auf BRM. Parallel gewann Siffert im Dienste von Porsche zahlreiche Sportwagen-Rennen. So zum Beispiel 1968 das 12-Stunden-Rennen von Sebring mit Hans Herrmann. Oder die Targa Florio 1970 mit Brian Redman.
Am 24. Oktober 1971 startete Siffert bei einem Formel-1-Rennen ohne WM-Status in Brands Hatch. In der 15. Runde brach an seinem BRM die Radaufhängung. Sifferts Auto traf einen Erdwall, überschlug sich und begann zu brennen. Für Siffert kam jede Hilfe zu spät.
Mader sagt noch heute, er möchte nicht an diesen schwarzen Sonntag erinnert werden. «Das ist für mich eine höchst emotionale Angelegenheit.» Cimarosti bestätigt: «Das war für mich der schlimmste Augenblick in meiner Laufbahn als Motorsport-Journalist.» Erfahren hat es «Cima» erst am Tag danach. «Als Seppi verunglückte, war ich privat unterwegs. Ahnungslos war ich montags auf dem Weg in die Redaktion, als ich an einem Kiosk die Schlagzeile las: So starb Jo Siffert! Ich fiel aus allen Wolken.» Auch Deschenaux war fassungslos. «Ich war an diesem Sonntag in Bern. Auf dem Hauptbahnhof traf ich einen Bekannten. Er fragte: weisst du schon das neuste von Siffert? Ich sagte: Er hat vermutlich gewonnen. Er stand ja auf der Pole-Position. Da erwiderte der Bekannte: Nein, Siffert ist tot!»
Das kommende Wochenende steht ganz im Zeichen des vor 50 Jahren in Brands Hatch verstorbenen Jo Siffert.
Im Rahmen der Siffert-Feierlichkeiten können Fans des ehemaligen GP-Siegers am Wochenende Ihrem Idol gedenken. Am Samstag findet im Théâtre Equilibre in Fribourg eine Veranstaltung statt, bei der zahlreiche Wegbegleiter erwartet werden. Am Sonntag trifft sich die treue Fangemeinde des 1971 verstorbenen Rennfahrers auf dem Friedhof St-Léonard.
Weitere Details entnehmen Sie den angehängten Flyer. Oder der Internetseite www.josiffert21.ch
2019 wurde Eric Berguerand überlegen Schweizer Berg-Meister. Seither ist der Walliser wegen der Corona-Pandemie nicht mehr gefahren. Das könnte sich 2022 ändern.
Seit zwei Jahren steht der Lola FA99 von Eric Berguerand in der Garage. Wegen der Corona-Pandemie ist der sechsmalige Schweizer Berg-Meister in den vergangenen 24 Monaten kein einziges Rennen gefahren. 2022 könnte sich das ändern. «Wenn es eine normale Berg-Meisterschaft gibt, bin ich wieder dabei», sagt der 42-jährige Walliser. «Vorausgesetzt das Auto läuft…»
Viel hat er in den vergangenen zwei Jahren nicht am Auto gearbeitet. Auch hat Berguerand in diesem Jahr keine Lizenz gelöst. «Es war irgendwann absehbar, dass es auch 2021 keine Meisterschaft geben wird», meint der Formel-3000-Pilot. «Und für nur ein Rennen wollte ich keine Lizenz lösen.»
Trotzdem hat Berguerand die Szene weiter verfolgt – insbesondere das FIA Hill Climb Masters in Portugal und das Bergrennen in Oberhallau, das einzige Schweizer Bergrennen 2021. Bei Letzterem freute er sich besonders über den Tagessieg von Robin Faustini. «Der erste Sieg ist immer wichtig», sagt Berguerand. «Vor allem für einen jungen Fahrer wie Robin. Da fällt eine Last von den Schultern.»
Das «Comeback» von Berguerand hängt also in erster Linie vom Kalender 2022 ab. Dieser ist noch in Bearbeitung und steht auf der Traktandenliste der nächsten Sitzung der Nationalen Sport-Kommission (NSK) vom 3. November 2021. Doch so viel sei schon verraten: Bis jetzt haben sich die «üblichen Verdächtigen» plus Rückkehrer «La Roche – La Berra» eingeschrieben. Und weil es 2022 nach heutigem Stand keine Ausreden mehr geben darf (Stichwort 3G-Regel), geht auch Auto Sport Schweiz davon aus, im kommenden Jahr wieder einen Normalbetrieb zu haben.
Von Donnerstag bis Samstag findet mit der Rallye International du Valais das Finale der Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Fest steht jetzt schon: Der neue Meister kommt aus dem Wallis.
Der neue Schweizer Rallye-Meister 2021 heisst entweder Mike Coppens oder Sébastien Carron, fährt einen Skoda Fabia und kommt aus dem Wallis. So viel steht vor dem Finale, der Rallye International du Valais, fest. Die Entscheidung fällt von Donnerstag, 21. Oktober, bis Samstag, 23. Oktober, rund um das Kasernenareal von Sion im Rhonetal.
Auf den ersten Blick hat Mike Coppens die bessere Ausgangslage im Titelduell. Der 42-Jährige aus Verbier führt die Meisterschaft mit 130 Punkten an. Der auf Platz 2 liegende Sébastien Carron hat elf Zähler Rückstand. Doch die Situation täuscht. In der Endabrechnung zur Schweizer Rallye-Meisterschaft werden nur die besten vier Ergebnisse gewertet. Und Coppens hat schon vier Mal gepunktet. Ihm wird also nach der Rallye du Valais das schlechteste Ergebnis gestrichen. Anders die Situation bei Carron: Der ein Jahr ältere Titelrivale hat bisher drei Rallyes bestritten und kann damit bei der «Valais» voll punkten.
Im Klartext heisst das: Wenn Coppens gewinnt, reicht Carron ein dritter Platz. Fällt Coppens aus, muss der bisher dreimalige Champion Carron mindestens Achter werden.
«Ich freue mich, dass ich wieder einmal bei der Rallye du Valais dabei bin», sagt Carron, der zuletzt 2017 im Wallis am Start gestanden hatte. «Mein Co-Pilot Lucien Revaz und ich haben genau vor 20 Jahren bei der Rallye du Valais angefangen – auf einem Peugeot 106. Das weckt schöne Erinnerungen.» Zu viele Gedanken an den Titel will Carron nicht verschwenden. «Klar denke ich an den Titel. Aber im Moment denke ich mehr daran, was es für ein Gefühl ist, am Start zu stehen, Spass mit Lucien zu haben und im Ziel möglichst weit vorne zu landen.»
Für Coppens könnte es der erste Titel werden. Zur Ausgangslage meint er: «Es gibt auf beiden Seiten Vor- und Nachteile, was die Ausgangslage betrifft. Ich glaube, wir haben beide unser Schicksal selber in der Hand. Im Moment bin ich froh, dass ich vorne liege. Schliesslich ist es eine lange Rallye, und es kann immer etwas passieren. Ich gehe auf jeden Fall konzentriert an die Sache heran. Die Kommunikation mit meinem Co-Piloten Jérôme Degout passt, der Aufschrieb wird immer besser und ich habe dieses Jahr viel Erfahrung gesammelt.»
Zu den Podestkandidaten bei der 61. Ausgabe der Rallye du Valais zählen u.a. Jonathan Michellod (Skoda Fabia R5) und Michael Burri (VW Polo GTI), der mit Fabrice Gordon als Beifahrer einen Co-Piloten an seiner Seite hat, der weiss, wie man die Rallye du Valais gewinnt. 2019 navigierte der Franzose bei der vorerst letzten Ausgabe der RIV keinen Geringeren als Vater Olivier Burri zu dessen neuntem Sieg im Wallis. Nicht am Start ist Ivan Ballinari. Der Schweizer Rallye-Meister der Jahre 2018 und 2019 verzichtet aus budgetären Gründen auf einen Start im Wallis.
Nicht mehr gerechnet werden muss bei den Junioren. Dort hat Jérémie Toedtli den Sack bei der letzten Rallye, der Rally Ticino, zugemacht. Auf einen spannenden Zweikampf darf man sich dennoch freuen. Vizemeister David Erard kann in Sachen Saisonsiege noch an Toedtli vorbeiziehen. Nicht am Start ist für einmal Sacha Althaus, der in diesem Jahr die Rallye Mont Blanc Morzine gewann. Der Schaden an seinem Renault Clio war nach der Rally Ticino zu gross, als dass er ihn in der kurzen Zeit hätte reparieren können.
Auch der Titel in der Clio Trophy Swiss ist vergeben. Auch hier hat Toedtli bereits im Tessin Champagner verspritzen dürfen. Der Zweikampf um Platz 2 zwischen David Erard, Guillaume Girolamo und Ismaël Vuistiner ist noch offen.
Dasselbe gilt für die Trophée Michelin Suisse. Dort wird es – in Abwesenheit von Matthieu Walter, der die beiden Auftakt-Rallyes gewonnen hat – «nur» noch um Platz 2 zwischen Laurent Bérard und Didier Postizzi gehen. Der Franzose Thomas Battaglia steht als Meister fest, und hat im Kampf um den Sieg bei der «Valais» vor allem einen Gegner zu fürchten: Lokalmatador Aurélien Devanthéry.
Auch bei den historischen Fahrzeugen wird die Entscheidung bei der «Valais» fallen. Die Top 3 der bisherigen Saison ist geschlossen am Start: Guy Trolliet (Porsche 911), Claude-Alain Cornuz (Ford Escort RS) und Nicolas Jolidon (BMW 352i). Erstmals in der Geschichte der «Valais» zählt die Rallye auch zum FIA Historic European Championship. Sechs Teams haben sich dafür eingeschrieben. Favorit auf den Sieg ist der Spanier Daniel Alonso Villaron auf einem Ford Sierra RS Cosworth.
Insgesamt haben sich 59 Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit «modernen» Autos und 20 Teams mit historischen Fahrzeugen für das grosse Finale eingeschrieben. Los geht es ab Donnerstagmittag mit dem Shakedown in der Kaserne von Sion. Am späteren Nachmittag finden dann die ersten Wertungsprüfungen statt. Das genau Programm entnehmen Sie der Internetseite www.riv.ch
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
27.-29. Mai 2021, Rallye du Chablais
18./19. Juni 2021, Rallye des Bornes (F)
2.-4. September 2021, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais
Patric Niederhauser hat am Wochenende die zweite Auflage der 8 Stunden von Indianapolis gewonnen. Platz 2 ging an einen weiteren Schweizer: Raffaele Marciello.
Für Audi-Werksfahrer Patric Niederhauser läuft es 2021 nicht besonders rund. Im ADAC GT Masters, das er vor zwei Jahren noch gewann, liegt der Berner zwei Rennen vor Saisonende auf einem enttäuschenden 17. Rang. Umso schöner deshalb der Erfolg in den USA. Zusammen mit seinen Teamkollegen Christopher Haase und Markus Winkelhock gewann Niederhauser auf einem Audi R8 LMS GT3 von Sainteloc Racing am Sonntag die zweite Auflage der 8 Stunden von Indianapolis, das zweite Rennen der Saison 2021 der Intercontinental-GT-Challenge (IGTC).
«Ich bin sprachlos», sagte Schlussfahrer Niederhauser. «Wir haben gegen Ende des Rennens einfach nicht aufgegeben. Als das Safety-Car nach dem Boxenstopp herauskam, dachte ich zuerst, das war’s, alles ist erledigt. Aber wir haben weitergekämpft und den Sieg geholt.»
Auf Platz 2, zwölf Sekunden hinter Niederhauser, kam der Mercedes AMG GT3 von Raffaele Marciello ins Ziel. Der Tessiner machte damit den Schweizer Doppelsieg klar.
Kein Glück hatte Nico Müller. Der Audi des Berner DTM-Piloten wurde schon in der ersten Stunde des Rennens von einem McLaren aus der Pro-Am-Klasse abgeräumt. Ein längerer Reparaturstopp warf Müller & Co. ans Ende des Feldes (P12) zurück.
In der Fahrerwertung liegen die Indy-Sieger Niederhauser, Haase und Winkelhock nun punktgleich mit dem Ferrari-Trio Ledogar, Nielsen und Pier Guidi an der Spitze. Die Saison geht am 4. Dezember mit den 9 Stunden von Kyalami nach nur drei von ursprünglich mal fünf geplanten Rennen zu Ende.
Auch im Silver-Cup jubelte ein Schweizer. Lucas Légeret (ebenfalls auf Audi) setzte sich mit seinen beiden Teamkollegen Aurelien Panis und Nicolas Baert durch. Am Ende fehlte dem Trio nur acht Sekunden auf das Gesamtpodium.
Die Vorbereitungen zur 61. Ausgabe der Rallye International du Valais laufen auf Hochtouren. Heute Freitag haben die Organisatoren an einer Medienkonferenz über Strecke und Teilnehmer informiert.
Die Katze ist aus dem Sack. Oder wie es die Macher der Rallye International du Valais in Anlehnung an ihr Maskottchen eher sagen würden: Der Panther ist los… Heute morgen hat der Organisator der RIV die Startliste für die Rallye vom 21.-23. Oktober veröffentlicht. Und diese lässt keine Fragen offen: Die 61. Ausgabe wird zu einer reinen Walliser Angelegenheit werden. Weil der amtierende Meister Ivan Ballinari aus budgetären Gründen nicht am Start stehen wird, kommen nur noch zwei Fahrer für den Titel in Frage: SM-Leader Mike Coppens oder der bereits dreimalige Champion Sébastien Carron.
Die Ausgangslage könnte spannender nicht sein. Coppens liegt mit 130 Punkten in Führung. Carron ist Zweiter mit 119. Doch aufgepasst! Coppens hat bereits vier Ergebnisse (Carron erst deren drei). Das heisst: Dem Mann aus Verbier wird das schlechteste Ergebnis gestrichen. Carron dagegen kann voll punkten. Das wiederum bedeutet: Gewinnt Carron, ist er zum vierten Mal Schweizer Rallye-Meister. Gewinnt Coppens, reicht dem 43-Jährigen aus Vétroz ein dritter Rang.
Insgesamt stehen 59 «moderne» Autos am Start. Dazu gesellen sich 20 historische Fahrzeuge, wobei die RIV zum ersten Mal einen Lauf zur historischen Europameisterschaft austrägt. «Wir haben uns beim EM-Feld mehr Teilnehmer versprochen», sagt RIV-Chef Cédric Borboën. «Aber die sich für internationale Teams ständig ändernden Covid-Bedingungen wegen haben dazu beigetragen, dass wir nur sechs EM-Teilnehmer begrüssen dürfen.»
Los geht die Rallye am Donnerstag, 21. Oktober. Zuschauer sind dank der 3G-Regel zugelassen. Vor Ort bietet der Veranstalter eine Testmöglichkeit (40.- pro Person) an.
Weitere Infos erfahren Sie im Internet unter www.riv.ch und natürlich nächste Woche bei uns auf der Homepage mit unserer ausführlicheren Vorschau auf die 61. Ausgabe der Rallye du Valais.
Der Jurassier Grégoire Saucy (21) hat in der Formel 3 Regional by Alpine überlegen den Titel geholt. Auto Sport Schweiz hat mit dem frischgebackenen Meister über Vergangenheit und Zukunft gesprochen.
In den letzten zehn Jahren haben nur drei Schweizer einen Titel im Nachwuchs-Formelsport geholt: Louis Delétraz 2015 in der Formel Renault NEC. Fabio Leimer 2013 in der GP2. Und Patric Niederhauser 2011 in der Formel Abarth in Italien. So gesehen kommt es nicht jeden Tag vor, dass ein Schweizer einen Titel im Formelsport holt. Wie fühlt sich das an?
Grégoire Saucy: Sehr gut, danke. Wir haben über den Winter hart gearbeitet. Und wir haben mit unseren Partnern und Sponsoren die Saison so aufgleisen können, dass wir ein konkurrenzfähiges Paket schnüren konnten.
Hast du im Vergleich mit den Jahren zuvor etwas an deiner Herangehensweise geändert?
Nein. Ich bin ja schon 2020 für ART im Renault Eurocup gefahren. Das Einzige, was wir geändert haben, war der Renningenieur. Diese Zusammenarbeit hat in diesem Jahr sehr gut funktioniert. Er hat 100 Prozent Vertrauen in mich – und ich in ihn. Das hat sehr gut harmoniert.
Du bist 2016 in den Automobilsport gewechselt. Erst auf diese Saison hin hat es mit Siegen geklappt. Wie erklärst du dir das?
Das stimmt. Der Sieg in Imola in diesem Jahr war mein erster im Automobilrennsport. Dass er im Rahmen eines Formel-1-GP zustande kam, war etwas Besonderes. Und klar habe ich mir in der Vergangenheit auch immer wieder Fragen gestellt. Ganz ohne Zweifel ist diese sieglose Zeit nicht an mir vorbeigegangen.
Dann gehe ich richtig in der Annahme, dass es für dich in der Vergangenheit nicht immer einfach war?
Ja, es gab schwierige Phasen. Vor allem am Anfang. Da waren auch die finanziellen Mittel beschränkt. Und wenn das so ist, hat man nicht eine grosse Auswahl. Und dann trifft man auch hin und wieder falsche Entscheidungen. In den letzten vier Jahren, also der Zeit, in der ich mit Richard Mille zusammenarbeite, hat sich vieles verändert. Wir sind eine gute Equipe und mit ART als Team habe ich eine sehr gute Wahl getroffen.
Du wirst im Dezember 22 Jahre alt. Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Der logische Schritt für 2022 ist die internationale FIA Formel 3. Wir sind da in Gesprächen und ich möchte auch gerne diesen Weg weiter beschreiten, zumindest solange ich im Formelsport vorne mitfahren kann. Wenn sich daran etwas ändert, müsste man den Fokus auf andere Rennserie legen. Ich denke da an Sportwagen- sprich Langstreckenrennen. Aber im Moment ist die internationale Formel 3 unser Ziel.
Was darf man von dir beim Finale in Monza Ende Oktober erwarten? Würdest du nochmals zwei Mal gewinnen, hättest du die Hälfte aller Rennen in diesem Jahr gewonnen.
Eigentlich habe ich ja schon neun Rennen gewonnen. In Le Castellet wurde mir der Sieg im ersten Rennen aberkannt, weil es am Auto einen technischen Fehler gab. So gesehen müsste ich nur noch ein Rennen in Monza gewinnen, um die Hälfte aller Rennen gewonnen zu haben. Aber ich werde natürlich versuchen, alles daran zu setzen, die Saison mit zwei Highlights zu beenden.
Der Druck der Meisterschaft ist für dich jetzt weg. Du kannst befreit fahren.
Jein. Wir wollen natürlich auch noch die Teamwertung gewinnen. Und da liegen wir nur einen Punkt vor dem direkten Verfolger. Also zählt jeder Punkt.
Die Schweiz hat beim FIA Hill Climb Masters in Braga/Portugal nach 2014 und 2018 dank Reto Meisel wieder eine Goldmedaille gewonnen. In der Teamwertung belegte man Rang 6.
Thomas Amweg brachte es auf den Punkt. Der Aargauer, einer von vier Schweizern im Team der Bergrennfahrer in Braga, war begeistert vom FIA Hill Climb Masters in Portugal. «Es war eine Mega-Erfahrung. Die Stimmung war sensationell und der Teamgeist unter uns Schweizern einfach nur vorbildlich. Auch wenn es sportlich für mich nicht so super gelaufen ist, bin ich beim nächsten Mal sicher wieder dabei.»
Für Formel-3000-Pilot Amweg war es die erste Teilnahme am Masters. Dementsprechend vorsichtig ging der Gurnigel-Sieger von 2019 die Sache an. «Ich wollte das Auto wieder so einladen, wie ich es ausgeladen hatte. Leider hatten wir ein paar Getriebeprobleme, weshalb ich den einen Trainingslauf verpasst habe. Und überhaupt war die Übersetzung zu lange.» Amweg beendete seine Masters-Taufe auf dem 31. Gesamtrang.
Für Michel Zemp war es bereits die zweite Teilnahme. 2018 fuhr der Langenthaler noch mit eine Seat-TCR, diesmal mit seinem 2-Liter-Norma M20 FC Honda. Da Zemp in derselben Kategorie eingeteilt war, wie die hubraumstärkeren Sportwagen, war von Anfang klar, dass der Berner nicht für eine Topplatzierung in Frage kommt. Doch Zemp überzeugte dennoch. Hätte es ein Feld für 2-Liter-Sportwagen gegeben, er wäre locker unter die Top 3 gekommen. «Ich bin sehr zufrieden mit meinem Abschneiden», meinte Zemp als Gesamt-28. «Wir hatten ein paar Probleme mit der Schaltung, aber sonst lief es recht gut.»
Gute Chancen auf eine Medaille hatte Ronnie Bratschi. Der Urner, der in diesem Jahr bereits einige Läufe im Rahmen der Europameisterschaft bestritten hatte, liess in den Trainings am Samstag keine Zweifel aufkommen, dass er ganz vorne mitfahren kann. Leider wurde der Mitsubishi-Pilot am Renntag durch Getriebeprobleme eingebremst. «Ich war im zweiten Run mit einem zu hohen Gang in eine lange Linkskurve gefahren, weil es ein Problem beim Runterschalten gab. Ich musste dann am Ausgang der Kurve an den Leitschienen anlehnen. Daraufhin habe ich entschieden, nicht mehr zu fahren, weil das Problem nicht auf Platz hätte behoben werden können.» Immerhin: Bratschis Bestzeit aus dem ersten Lauf reichte zum dritten Rang in der Gruppe 1.
Der Schweizer Goldjunge in Portugal war Reto Meisel. Schon 2019 war der Aargauer beim EM-Lauf auf der Original-Strecke in Braga der schnellste Tourenwagenfahrer. Und auch diesmal war Meisel in blendender Verfassung. Weil ihn die FIA vor Ort in die Open-Klasse umteilte, kam Meisel diesmal aber nicht für den Tourenwagen-Sieg in Frage. Für diese Umteilung hatte der Mercedes-Fahrer wenig Verständnis. «Ich hätte lieber die Silbermedaille in der Kategorie 1 geholt als die Goldmedaille in der Kategorie 3», meinte Meisel, der im Fernduell mit den Tourenwagen-Assen nur zwei Tausendstelsekunden langsamer war als der Pole Szymon Lukaszczyk. Dass Meisel an der Siegerehrung (aus Versehen) eine silberne und keine goldene Medaille umgehängt bekam, ist reiner Zufall. Meisel ist sicher, dass die FIA diesen Fauxpas noch korrigieren wird… Zur Veranstaltung an sich meinte der 51-Jährige aus Leuggern: « Das war eine Top-Veranstaltung. Und die FIA hat weder Kosten noch Mühen gescheut. Die Stimmung war gigantisch.»
In der Teamwertung belegte die Schweiz den sechsten Rang – noch vor den starken Italienern. Nach zwei zweiten Plätzen (2014 und 2016) ist das ebenfalls eine sehr solide Leistung. Der Sieg ging an Frankreich.
Im Kampf um den Gesamtsieg hatte wie vor drei Jahren in Gubbio der Südtiroler Christian Merli die Nase vorn. Platz 2 ging an Geoffrey Schatz. Dritter wurde Simone Faggioli.
Die Schweizer Renn-Fans durften am Wochenende zwei weitere Titel bejubeln. Neben dem Erfolg von Emil Frey Racing in der GT World Challenge ist vor allem der Triumph von Grégoire Saucy hervorzuheben.
Grégoire Saucy hat es geschafft! Der Jurassier hat am Wochenende beim vorletzten Lauf zur Formula 3 Regional by Alpine im italienischen Mugello den Titel gewonnen. Saucy, der in dieser Saison schon acht Rennen gewonnen hat, reichte im Samstagrennen ein fünfter Platz zum vorzeitigen Titelgewinn. Am Sonntag stand er zur Krönung als Dritter sogar auf dem Podium. Saucys Vorsprung auf den Zweitplatzierten Paul Aron beträgt vor dem Finale in Monza 93 Punkte – deutlicher kann man eine Meisterschaft kaum gewinnen. Auto Sport Schweiz gratuliert dem ART-Fahrer aus Bassecourt herzlich zu seinem ersten Titelgewinn im Automobilrennsport.
Einen weiteren Titel gab es auch für Emil Frey Racing. Die Safenwiller Lamborghini-Truppe verteidigte beim Finale der GT World Challenge in Barcelona nicht nur den dritten Schlussrang im Endurance Cup erfolgreich, der Huracan GT3 Evo mit der #14 und den drei Schweizern Ricardo Feller, Alex Fontana und Rolf Ineichen sicherten sich den Titel in der Silber-Wertung. «Wir haben unsere Ziele erreicht», sagt Teamchef Lorenz Frey-Hilti. «Wir haben den dritten Gesamtrang in der Meisterschaft verteidigt und konnten mit drei Schweizer Fahrern den Silvercup gewinnen. In den Trainings waren wir mit unserer Performance noch nicht zufrieden. Aber wir konnten uns Schritt für Schritt verbessern.»
Der Sieg in Barcelona ging an einen anderen Schweizer: Raffaele Marciello. Der Tessiner Mercedes-Fahrer verteidigte damit den zweiten Rang im Schlussklassement. Der Titel ging nach Belgien an Dries Vanthoor und Charles Weerts. Die weiteren Schweizer Klassierungen: Miklas Born und Yannick Mettler (P8 im Silver Cup) sowie Adrian Amstutz (P3 im Pro AM Cup).
Keine Podestplätze gab es für die Schweizer beim DTM-Wochenende am Norisring. Nico Müller belegte beim Finale die Ränge 8 und 15 und schloss die Saison auf einem für ihn enttäuschenden zehnten Rang ab. Philip Ellis befand sich in beiden Rennen auf Podestkurs respektive sogar in Führung, wurde aber im ersten Lauf umgedreht und musste im zweiten Durchgang für Mercedes respektive Maxi Götz, dem neuen DTM-Champion, Wasserträger spielen, sodass am Ende nur zwei zehnte Plätze rausschauten. Auch in der DTM Trophy reichte es nicht zu Podestplatzierungen. Lucas Mauron beendete die Saison mit einem fünften und einem sechsten Platz. Yann Zimmer belegte beim Finale die Ränge 7 und 4. Mauron schaffte damit noch den Sprung im Gesamtklassement auf Rang 4, Zimmer blieb Siebter.
Zwei Klassensiege gab es auch noch am Nürburgring bei der NLS. Manuel Amweg gewann auf KTM X-Bow die Klasse CupX. Manuel Metzger siegte in der SPPRO. Frédéric Yerly musste sich in der SP3T mit seinem VW Golf TCR mit Rang 2 begnügen.
Und last but not least: Beim Rennen zur italienischen Formel 4 in Mugello gab es endlich wieder einmal einen Schweizer Sieg. Der mit Schweizer Lizenz fahrende Joshua Dufek drei Pole-Positions hintereinander jubeln, er sicherte sich im zweiten Rennen auch seinen ersten Laufsieg. In der Meisterschaft liegt Dufekt auf Rang 6. Ein Platz unter den Top 3 der Meisterschaft ist beim letzten Rennen in Monza (30./31. Oktober) durchaus noch realistisch.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Joël Camathias?
Es gibt kleine Rennfahrer. Und es gibt grosse Rennfahrer. Und dann gibt es da noch Joël Camathias. Wenn der 1,94 Meter lange Tessiner vor einem steht, glaubt man zuletzt daran, dass er sich in ein Cockpit eines Rennwagens falten kann.
Doch der inzwischen 40-jährige Camathias ist seit mehr als 25 Jahren im Rennbusiness. Noch heute zählt er zu den schnellsten GT-Piloten der Schweiz. Auch wenn er von sich sagt: «Ich fahre nur noch zum Spass. Und mit den Jungen kann ich heute längst nicht mehr mithalten.»
Mit 40 steht Camathias heute voll im Geschäftsleben. Gemeinsam mit seiner Schwester führt er das Finanz- und Versicherungsunternehmen seines 2017 mit 69 Jahren verstorbenen Vaters Romeo Camathias.
Obwohl in der Familie Camathias Motorsport allgegenwärtig war, ist es nicht Papa Romeo, der einst eine Superlizenz besass, der Joël Mitte der Neunzigerjahre zum Rennfahrer macht. Und auch Grossonkel Florian Camathias, ein begnadeter Gespannfahrer, der 1965 im englischen Brands Hatch ums Leben kam, ist nicht der Grund, weshalb Camathias jr. sich hinters Lenkrad klemmt. Ein Freund hat ihn einst zum Kartfahren nach Locarno mitgenommen. «Von diesem Moment an wollte ich auch Rennfahrer werden», sagt Camathias. «Doch mein Vater war dagegen. Erst als ich mich bereit erklärte, mir das erste Kart selber zu kaufen, willigte er ein. Die Quittung meines ersten gekauften Karts habe ich bis heute aufgehoben.»
Nach vier Jahren im Kart schnuppert Camathias 1997 in der italienischen Formel Campus erste Automobilrennluft. 1999/2000 fährt er in der Formel Euro Open Nissan, die Vorläuferserie der Worldseries by Renault. Einer seiner Konkurrenten auf der Strecke ist Fernando Alonso. «Den habe ich beim Rennen in Barcelona hinter mir gelassen», erinnert sich Camathias und grinst dabei.
2001 steigt Camathias in die FIA International Formel 3000 auf. Der Saisonstart ist verheissungsvoll. Joël wird in Brasilien Fünfter. Zu mehr reicht es jedoch nicht. Nach einem Abstecher in die Euro 3000 ist er 2003 international gesehen auf dem Höhepunkt. Camathias vertritt die Schweiz in der IndyCar-Serie. Wieder beginnt er stark. Doch die Mittel des kleinen Dale-Coyne-Rennstalls, für den heute Romain Grosjean fährt, sind bescheiden. Camathias wechselt in den GT-Sport und gewinnt dort unter anderem mit Richard Lietz (2007) sowie Marcel Fässler (2009) die GT Open. Der Sieg mit Marcel ist sein schönstes Rennsporterlebnis. «Ich weiss noch, wie ich meinen Vater damals aus Portimão angerufen habe», sagt Joël. «Wir haben am Telefon nur geweint…»
Heute ist Joël Vater zweier Kinder: Ella Sky (1/2-jährig) und Romeo León (1 ½). Ob sie eines Tages auch im Motorsport Fuss fassen? «Wenn die Kinder mit dem Wunsch kommen, Rennfahrer zu werden, rate ich ihnen, eine andere Sportart auszuüben. Der Motorsport ist zwar eine gute Schule fürs Leben, aber du erlebst viele Enttäuschungen.»
In Portugal treffen sich an diesem Wochenende (9./10. Oktober) die besten Bergrennfahrer Europas zum FIA Hill Climb Masters. Mit dabei ist auch eine Schweizer Delegation mit Reto Meisel, Ronnie Bratschi, Michel Zemp und Thomas Amweg.
165 Fahrer und Fahrerinnen aus 19 verschiedenen europäischen Nationen haben sich für die vierte Ausgabe des FIA Hill Climb Masters im portugiesischen Braga (60 km nördlich von der Hafenstadt Porto entfernt) am kommenden Wochenende eingeschrieben. In vier Kategorien werden die schnellsten Bergrennfahrer Europas ermittelt. Und das auf der berühmten Strecke Rampa del Falperra. Diese wird beim Masters allerdings nicht über die volle Länge von 5,2 Kilometer befahren. Sondern auf einer verkürzten Version von 2,97 km. Der Grund: Die Fahrzeuge der britischen Teilnehmer haben sehr kleine Tanks. Damit sie für das Masters nicht umrüsten müssen, hat man die Streckenlänge ihrer Tankkapazität angepasst…
Aus Schweizer Sicht steht das Abschneiden von Reto Meisel, Ronnie Bratschi, Michel Zemp und Thomas Amweg im Vordergrund. Für Meisel (#75) ist es die zweite Teilnahme am Masters nach 2018. Damals belegte der Aargauer mit seinem Mercedes SLK 340 Judd den 32. Schlussrang. Auch in Portugal wird Meisel mit seinem Mercedes bei den Tourenwagen (Kat. 1) antreten. Die Vorbereitung dazu lief vielversprechend. Beim Bergrennen St. Agatha Ende September war nur der Österreicher Karl Schagerl schneller. Und der steht in Braga nicht am Start. Ausserdem hat Meisel gute Erinnerungen an Braga. 2019 gewann er beim EM-Lauf auf der Original-Strecke die Tourenwagenklasse.
Auch Ronnie Bratschi (#78) hat bereits Masters-Erfahrung. Bei der Erstausgabe in Eschdorf (LUX) 2014 trat der Urner mit einem Mitsubishi Lancer Evo VIII an. Platz 47 im Gesamtklassement bedeutete damals Platz 4 in der Kat. E1 über 3000 cm3. In Portugal zählt der 35-Jährige zum engen Favoritenkreis auf den Tourenwagensieg (Kat. 1). Bratschi gewann mit seinem Mitsubishi in diesem Jahr die nach Performancefactor berechnete Topkategorie Pf1 und die Performance-Gesamtwertung. Nur mangels Gegner in seiner Klasse verpasste er den EM-Titel.
Michel Zemp (#20) zählte wie Meisel 2018 im italienischen Gubbio zur Schweizer Delegation. Allerdings fuhr der Langnauer damals noch einen Seat Cupra TCR. Diesmal setzt Zemp auf seinen Norma M20 FC Honda und tritt damit in der Kat. 2, die Prototypen und Einsitzern vorbehalten ist, an. Zemp hat in diesem Jahr an drei Bergrennen teilgenommen: Marchampt en Beujolais (F), Oberhallau und Turckheim (F). Bei Letzterem glänzte er als Gesamt-12. und gewann die Klasse der E2-Sportscar bis zwei Liter Hubraum.
Zum ersten Mal dabei ist Thomas Amweg (#14). Der Sohn von Bergkönig Fredy Amweg tritt wie Zemp in der Kategorie 2 an und hat mit seinem Lola B99/50 Cosworth in diesem Jahr nur am Bergrennen in Oberhallau teilgenommen.
Nicht am Start ist Robin Faustini. Der Sieger von Oberhallau 2021 hat kurzfristig Forfait gegeben.
Trotz der starken Konkurrenz hat die Schweiz bei den bisherigen Masters’ eine sehr gute Figur abgegeben. Goldmedaillen in der Einzelwertung gingen bisher an Eric Berguerand (2014 in Eschdorf) und 2018 (in Gubbio) an Roger Schnellmann bei den Tourenwagen. Auch im Nationencup steht für die Schweiz viel auf dem Spiel. 2014 und 2016 wurde man jeweils Zweiter. 2018 belegte man Rang 8.
Wer die Rennen (und Trainings) am Wochenende live mitverfolgen will, kann dies unter dem folgenden Link machen: https://chronomoto.hu/fiahillclimb/masters.php
Weitere Informationen rund um das Masters findet man auch auf der Internetseite www.hcmasters2021.com
Die Schweizer Rallye-Szene trauert um Aurore Maeder-Brand. Die Waadtländerin, die an der Seite von Cyril Henny 1997 und 1998 Schweizer Rallye-Meisterin geworden ist, starb an den Folgen einer Krebserkrankung im Alter von 52 Jahren am 1. Oktober.
Ende Mai haben Aurore Maeder-Brand und Cyril Henny bei der Rallye du Chablais auf einem Renault Clio S1600 nach 20 Jahren ihr Comeback gegeben. Mit einem siebten Platz im Gesamtklassement deutete das Duo an, das man auch nach langer Absenz noch schnell fahren und im Falle von Aurore Maeder-Brand perfekt navigieren kann. Gegenüber Auto Sport Schweiz verriet Henny damals, dass man auch einen gemeinsamen Einsatz bei der Rallye International du Valais plane. Zu diesem wird es nun nicht mehr kommen.
Henny und Maeder-Brand waren jahrelang ein eingespieltes Team. 1992 begann das Abenteuer auf einem Opel Manta GT/E. Den ersten Podestplatz auf Schweizer Boden (Rang 3) feierte man 1995 bei der Rallye Ronde d’Ajoie auf einem Mazda 323 GT-R. Schon im Jahr darauf gewann das Duo dieselbe Rallye auf einem Peugeot 306 S16. 1997 und 1998 folgte dann die erfolgreichste Zeit. Mit insgesamt zwölf Siegen im Rahmen der Schweizer Meisterschaft sicherte sich das Duo den Schweizer Meister-Titel zwei Mal in Folge.
Henny und seine Beifahrerin starteten auch bei internationalen Rallyes. 1996 und 1998 bei der Rallye Monte Carlo (bestes Ergebnis: P17). Und 2001 bei der Rallye Akropolis und der Rallye Catalunya. Allerdings schied man dort mit technischen Defekten aus.
Aurore Maeder-Brand hinterlässt ihren Mann Joël, ihren Sohn Grégoire sowie ihre Eltern. Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie den Verwandten und Freunden der Verstorbenen sein aufrichtiges Beileid aus. Die Trauerfeierlichkeiten finden am Donnerstag, 7. Oktober, in Gressy (VD) statt.
Für die Schweizer, die international für Furore sorgen, geht es langsam ums Eingemachte. Spannend wird es vor allem im ADAC GT Masters. Dort hegen zwei Schweizer Titelhoffnungen.
Die Hoffnungen, dass ein Schweizer Fahrer in der neuen DTM bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden kann, sind nach diesem Wochenende vom Tisch. Auch rein rechnerisch. Zwar hat Philip Ellis (Mercedes AMG) auch in Hockenheim beim vorletzten Lauf mit den Plätzen 7 und 4 fleissig Punkte gesammelt, im Kampf um den Titel ist der Zug aber abgefahren. Ellis liegt aktuell auf dem sechsten Platz. Zwei Punkte vor dem Österreicher Lucas Auer, der in Hockenheim das zweite Rennen gewann. Nico Müller derweil ist gedanklich wohl schon im nächsten Jahr. Der zweite Nuller (nach dem Rennen auf dem Red Bull Ring) ist für den Berner Audi-Piloten nur schwer zu akzeptieren, startete er doch immerhin aus Reihe 4. «Doch dann ging im ersten Lauf die Antriebswelle kaputt, im zweiten hatte ich einen Platten.»
Ganz anders die Ausgangslage für zwei Schweizer im ADAC GT Masters. Hier stehen mit Hockenheim (23./24. Oktober) und Nürburgring (6./7. November) noch zwei Rennen auf dem Programm. Und es führt nach dem Rennen am Sachsenring weiterhin Ricardo Feller mit Teamkollege Christopher Mies (Audi R8). Dank einem dritten Platz im ersten Rennen und einem fünften Rang im zweiten Durchgang behauptete Feller nicht nur die Meisterschaftsführung, man baute diese sogar noch leicht aus. Erster Verfolger von Feller ist Mercedes-Pilot Raffaele Marciello. Der Tessiner fuhr im ersten Rennen auf Platz 4, schied im zweiten Rennen jedoch aus und verpasst so die Gelegenheit, Boden auf Feller gutzumachen.
Einen Podestplatz vor Augen hatte Rolf Ineichen. Der Lamborghini-Fahrer lag im zweiten Durchgang bis zur letzten Kurve noch auf Platz 2, wurde dann aber noch auf Rang 4 zurückgereicht. Sein beste Saisonergebnis erzielte Patric Niederhauser (Audi R8). Der Berner führte rundenlang einen Zweikampf mit Feller und landete am Ende auf Rang 6.
Top-10-Ergebnisse gab es auch in der DTM Trophy in Hockenheim. Yann Zimmer (BMW) holte im ersten Lauf mit Rang 4 wertvolle Punkte. Lucas Mauron (Audi) wurde zwei Mal Sechster. In der Gesamtwertung die beiden Eidgenossen direkt hintereinander auf den Rängen 6 (Mauron) und 7 (Zimmer).
Einen weiteren Sieg landete auch Daniel Allemann im Rahmen der 24H Series beim 12-Stunden-Rennen auf dem Hungaroring im Porsche 911 von Herberth Motorsport. Den vierten Saisonsieg gab es für Autorama Motorsport in der TCR-Klasse. Der Wagen mit #112 (u.a. mit Jasmin Preisig und Christoph Lenz) eine Runde vor dem Zweitplatzierten Audi. Die Nummer 1 von Autorama (mit Fabian Danz) belegte Rang 3.