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16.08.2021 Weekend-Report 21/2021
Mortara Edoardo Berlin 2021 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edoardo Mortara verpasste den Titel in der Formel E ganz knapp

Edoardo Mortara sicherte sich beim Finale der Formel E den Vize-Titel. Für den Genfer wäre aber mehr möglich gewesen, wenn er nicht in einen Startunfall verwickelt worden wäre…

Die Formel E erlebte am Wochenende das wohl spannendste Finale der Geschichte. 14 Fahrer durften sich am Sonntag beim letzten Rennen in Berlin noch Hoffnungen auf den ersten WM-Titel machen. Fünf davon konnten sogar aus eigener Kraft Elektro-Weltmeister werden. Darunter auch Edoardo Mortara. Der Genfer hatte sich mit einem zweiten Platz im Samstagsrennen in eine ausgezeichnete Position gebracht. Mit nur vier Punkten Rückstand auf Leader Nyck de Vries ging der Venturi-Pilot sonntags von der elften Startposition ins Rennen – zwei Positionen vor de Vries.

Die besten Karten im Kampf um den Titel hatte der Neuseeländer Mitch Evans. Er lag zwar in der WM-Zwischenwertung zwei Punkte hinter Mortara, startete aber als Dritter. Doch Evans blieb am Start stehen. Und weil Mortara die Sicht nach vorne im Startgetümmel verwehrt war, prallte ausgerechnet der Schweizer Titelkandidat mit voller Wucht ins Heck des Jaguars.

Mortara zog sich beim Aufprall (26g) eine Mikrofraktur des vierten Wirbels zu, muss aber nicht operiert werden. «Nach dem super Rennen vom Samstag habe ich mich auf das Rennen heute gefreut, und ich denke, dass wir gute Chancen auf die Fahrermeisterschaft hatten. Am Start konnte ich Mitch Evans aber leider nicht ausweichen. Als er in meinem Sichtfeld war, war es zu spät, um zu reagieren.» Kleiner Trost: Trotz des Unfalls wurde Mortara noch Gesamtzweiter – hinter dem neuen Meister Nyck de Vries, dem ein achter Platz reichte, um den Titel zu holen. Der zweite Schweizer, Sébastien Buemi, schloss die Saison auf dem enttäuschenden 21. Rang ab. Der Waadtländer blieb auch in Berlin mit den Plätzen 11 und 14 punktelos.

Ein Charakter bildendes Wochenende erlebte auch Giorgio Maggi bei seiner Premiere in der amerikanischen NASCAR Xfinity Series. Nachdem der Innerschweizer im Training noch mit der Sitzposition zu kämpfen hatte, verpasste er am Samstag (wie seine Teamkollegen bei MBM) die Qualifikation. «Ich habe alles gegeben, aber meine Pace war vier Sekunden schlechter als die Pole-Zeit», sagt Maggi. «Um am Rennen teilnehmen zu können, fehlte mir eine Sekunde.»

Ein anderer Schweizer, Clément Piquerez, hat sein Ziel erreicht. Der Jurassier wollte bei seiner ersten Teilnahme an einem WM-Lauf unbedingt das Ziel sehen. Als Elfter in seiner Klasse (RC4) und 55. Im Gesamtklassement ist dem 30-jährigen Citroën-Piloten dieses Vorhaben gelungen.

Maggi Giorgio Indy 2021 01 c Koepp Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Giorgio Maggi verpasste in Indianapolis die Qualifikation © Archiv Maggi (Wolfgang Koepp)

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11.08.2021 Clément Piquerez: WM-Lauf zum 30. Geburtstag
Piquerez Clement Ypern 2021 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Clément Piquerez bei Testfahrten in Belgien © Archiv Piquerez

Der Jurassier Clément Piquerez macht sich zu seinem 30. Geburtstag ein Geschenk: Der Citroën-Pilot bestreitet bei der Rallye d’Ypres seinen ersten WM-Lauf.

Mit 30 Jahren, da fängt das Leben an. Die leicht abgewandelte Liedstrophe von Udo Jürgens trifft perfekt auf Clément Piquerez zu. Der Rallyefahrer aus Moutier verwirklicht sich an diesem Wochenende einen Traum. Zum ersten Mal in seiner Karriere nimmt der Jurassier an einem Rallye-WM-Lauf teil. Bei der Rallye d’Ypres in Belgien steht Piquerez mit einem Citroën DS3 und Bruder Adrien als Co-Pilot am Start. Etwas nervös sei er, gibt er zu. Bisher habe er die WM-Bühne nur als Zuschauer bei der Rallye d’Alsace und der «Monte» erlebt. «Jetzt selber dabei zu sein, ist schon etwas sehr Spezielles!»

Seit 2018 ist Piquerez bei Schweizer Rallye-Meisterschaftsläufen mit einem Citroën C2 R2 unterwegs. Davor gab er in einem Peugeot 106 S16 die Sporen. Der Klassensieg in der R2 bei der diesjährigen Rallye du Chablais war einer der grössten Erfolge in seiner bisherigen Karriere. Als er mit Freunden zusammensass, ist die Idee einer Teilnahme an einem WM-Lauf entstanden. «Ich habe nicht viel überlegt», lacht Piquerez, «spontan zugesagt und das Budget zusammengesucht.»

Erste Erfahrungen mit seinem neuen Arbeitsgerät hat Piquerez bei Testfahrten auf dem Rundkurs von Bresse gemacht. Ausserdem hat er kürzlich an der Rallye Régional de Franche-Comté teilgenommen, schied dort aber wegen eines mechanischen Defekts aus. Weitere Kilometer konnte Piquerez anfangs dieser Woche in Belgien abspulen. «Das Auto macht richtig Spass zu fahren», sagt er. «Das Vertrauen ist da. Jetzt geht es darum, wo immer möglich Zeit zu finden.»

Tipps, auch aus logistischer Sicht, hat sich Piquerez bei seinem jurassischen Kollegen Sacha Althaus und dessen Co-Pilotin Lisiane Zbinden geholt. «Wir sind eine Woche mit zehn Personen unterwegs», sagt Piquerez. «Das ist für mich neu. Das bin ich mir nicht gewohnt.»

Als einziger R3er fährt Piquerez bei der Ypres im Feld der RC4 mit. Das Ziel lautet: Ankommen. Auto Sport Schweiz wünscht den Gebrüdern Piquerez viel Erfolg und Spass!

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09.08.2021 Drognens muss absagen, Ambri mit Doppelveranstaltung

Die Veranstalter der Läufe zur Slalom Schweizermeisterschaft 2021 warten mit ganz unterschiedlichen Nachrichten auf. Während der Slalom de Drognens (25./26. September 2021) trotz zuwarten und der neusten Entwicklungen absagen muss, wird die Equipe Bernoise in Ambri eine Doppelveranstaltung durchführen.

«Unter den derzeitigen Bedingungen kann der Slalom de Drognens leider nicht vernünftig organisiert werden. Es sind zuviele Schwierigkeiten in Bezug auf die epidemiologische Lage, die zu erwartenden Zusatzkosten (Sicherheitskontrollen, Zertifikat, etc.) sowie der fehlenden Einnahmen (Zuschauer) vorliegend.» Lässt der OK-Präsident Marc-André Bourdilloud in einer Mitteilung verlauten und begründet somit die Verschiebung der Veranstaltung auf 2022.

Die Equipe Bernoise hingegen hat sich entschieden die Veranstaltung in Ambri (02./03. Oktober 2021) als Doppelveranstaltung durchzuführen. Am Samstag werden alle Felder (LOC bis NAT) die Strecke im Gegenuhrzeigersinn befahren und am Sonntag im Uhrzeigersinn. Somit gibt es für die Teilnehmenden nicht nur zweimal die Möglichkeit Rennläufe zu bestreiten sondern zudem auch 2 unterschiedliche Parcours zu befahren.

Aktuell sieht es so aus, als dass die Schweizermeisterschaft Slalom 2021 mit 4 Veranstaltungen (Frauenfeld, 2 x Ambri, Bière) gewertet werden kann.

Martin Bürki Drognens 2019 © Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki beim Slalom von Drognens 2019 © Jürg Kaufmann

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09.08.2021 Weekend-Report 20/2021
Mueller Nico Zolder Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller: Mit Platz 4 im zweiten Rennen einigermassen zufrieden

Ausser DTM war am vergangenen Wochenende aus motorsportlicher Sicht nicht viel los. Wie die beiden Schweizer Nico Müller und Philip Ellis abgeschnitten haben, erfahren Sie im Weekend-Report.

Nico Müller hat am Wochenende in Zolder ein Ausrufezeichen setzen können. Nach dem eher schwachen Wochenende in der Lausitz schrammte er diesmal als Vierter im zweiten Rennen knapp am Podium vorbei.

«Ich bin von Rang fünf gestartet, was eine ordentliche Ausgangsposition war», sagt Müller. «Beim Restart nach einer Safety-Car-Phase wurde ich dann unfair von Mike Rockenfeller rausgedrückt und habe so viele Plätze verloren. Danach konnte ich dank einer guten Pace und eines starken Boxenstopps meines Teams wieder bis an die Führenden heranfahren. Hätte das Rennen ein paar Runden länger gedauert, hätte ich vielleicht sogar noch Rang drei angreifen können. Grundsätzlich können wir mit der vierten Position einigermassen zufrieden sein, müssen aber weiterarbeiten. Dann können wir auch bald wieder um Siege kämpfen.»

Für Lausitz-Sieger Philip Ellis endete das Zolder-Wochenende auf den Rängen 8 und 16. Im zweiten Rennen hatte sich der Zuger in der ersten Kurve verbremst und dabei einen Markenkollegen abgeräumt. Eine Drive-Through warf ihn aussichtslos zurück.

DTM121 00686 TU BU Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Ellis: Diesmal lief es nicht nach Plan

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06.08.2021 Jani als Überraschungsgast in Oberhallau
Jani Neel Oberhallau Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neel Jani fährt in Oberhallau einen LMP3 mit E-Fuel

Auto Sport Schweiz hat es Ende Juli angekündigt: Beim Bergrennen in Oberhallau gebe es eine Überraschung. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Le-Mans-Sieger Neel Jani fährt einen LMP3 mit E-Fuel.

Das einzige Bergrennen der Schweiz in Oberhallau Ende August ist um eine Attraktion reicher. Auto Sport Schweiz hat schon in der letzten Meldung zum Rennen im Klettgau von einer Überraschung gesprochen. Nun durften die Organisatoren diese bekanntgeben:

Das internationale Sahnehäubchen im sowieso schon renommierten Starterfeld 2021 ist Neel Jani. Der 37-jährige Schweizer Porsche-Werksfahrer hat 2016 das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans (F) gewonnen. Von 2003 bis 2006 war er zudem Test- und Ersatzfahrer in der Formel 1. Sein Start in Oberhallau ist ebenso einzigartig wie sein Rennwagen: fährt Jani fährt ein LMP3-Rennfahrzeug (Le Mans Prototyp) in einer neuen, eigenen Kategorie. Es handelt sich um einen Pilotversuch von Horag Racing, bei dem die Rennwagen nicht mit Benzin laufen, das aus Erdöl gewonnen wurde, sondern mit künstlichem Treibstoff, welcher im Labor mit Hilfe von erneuerbaren Energien (Wasser, Wind, Solar) entstanden ist. Diese sogenannten E-Fuels sind CO2-neutral und könnten künftig eine umweltfreundliche Alternative zu klassischen, fossilen Treibstoffen sein – nicht nur im Motorsport, sondern auch für normale Autos sowie in der Schiff- und Luftfahrt.

Weitere Informationen zum Bergrennen in Oberhallau finden Sie auf www.bergrennen-oberhallau.ch

Efuel JSP4 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Ligier JS P4, der in Oberhallau zum Einsatz kommt

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06.08.2021 FIA Motorsport Games verschoben
FIA Motorsport Games 2021 Logo Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die zweite Ausgabe der FIA Motorsport Games findet erst 2022 statt

Die FIA Motorsport Games, die Ende Oktober rund um Le Castellet (F) hätten stattfinden sollen, werden aus hinlänglich bekannten Gründen auf 2022 verschoben.

Die zweite Ausgabe der FIA Motorsport Games (nach Rom 2019) wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Das hat die FIA in einer Medienmitteilung heute bekanntgegeben.

Darin heisst es: «Angesichts der anhaltenden Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie und um die Sicherheit der Teilnehmer, des Personals und der Allgemeinheit zu gewährleisten, hat die FIA und die SRO Motorsport Group beschlossen, die zweite Auflage der FIA Motorsport Games auf 2022 zu verschieben.»

Die Spiele werden 2022 am selben Ort (und am selben Datum Ende Oktober) nachgeholt. Der Termin muss noch vom französischen Verband FFSA und dem World Council abgesegnet werden.

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06.08.2021 Erster Schweizer bei NASCAR
Maggi Giorgio NASCAR 2021 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Giorgio Maggi: Mit der Helvetia auf dem Helm nach Amerika © Archiv Maggi

Für Giorgio Maggi geht ein Traum in Erfüllung. Heute in einer Woche startet der Innerschweizer zu seinem ersten NASCAR-Rennen auf amerikanischem Boden. Das hat zuvor noch kein Schweizer geschafft.

Giorgio Maggi träumt seit Jahren davon. Nun geht sein Traum in Erfüllung: Der Luzerner mit Wohnsitz Hergiswil wird am 14. August in Indianapolis mit einem Toyota Supra aus dem Team Hezeberg sein Debüt in der NASCAR Xfinity Series geben. Er ist damit der erste Schweizer, der auf diesem Level ein Rennen in einer nationalen NASCAR-Serie in den USA bestreitet.

Maggi wird erstmals am Freitag in seinem rund 700 PS starken Gefährt Platz nehmen. Am Samstag muss er sich dann qualifizieren. «Es gibt mehr Autos als Startplätze», sagt der Innerschweizer. «Aber ich denke, die Qualifikation sollte machbar sein.»

Maggi verfügt zurzeit nur über eine Lizenz für Rundkurse. Die Zulassung für Oval-Rennen muss er sich zuerst «verdienen». «Das Ziel ist es, dass ich nächstes Jahr öfter in der Xfinity Series fahren kann», sagt Maggi. «Dafür muss ich am nächsten Wochenende eine gute Leistung zeigen – ohne Zwischenfälle.»

Nur zwei Wochen nach seinem Xfinity-Series-Debüt steht Maggi in der EuroNASCAR-PRO-Meisterschaft wieder für Hendriks Motorsport am Start. Beim Rennen in Most (CZ) will er weitere Punkte sammeln, um vom achten Zwischenrang weiter nach vorne zu kommen.

Maggi Giorgio NASCAR 2021 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Maggi fährt in der NASCAR Xfinity Series einen Toyota Supra © Archiv Maggi

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02.08.2021 Weekend-Report 19/2021
Mueller Nico Spa 2021 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller kam in Spa als undankbarer Vierter ins Ziel

Das Highlight des Wochenendes verlief aus Schweizer Sicht mit einer Ausnahme eher enttäuschend. Bei den 24h von Spa hatten die Schweizer Sieganwärter kein Rennglück.

Besonders hart traf es das Team Emil Frey Racing. Die Safenwiler rückten mit drei Lamborghinis nach Spa aus, verloren aber zwei davon nach nur neun Runden. Der Brite Jack Aitken verlor in der berüchtigten Passage von Eau-Rouge Richtung Raidillon die Herrschaft über seinen Huracan mit der #114 löste eine Massenkollision aus. Der nachfolgende Teamkollege Franck Perera im Schwesterauto mit der #163 hatte keine Chance auszuweichen und crashte frontal in die #114. Zwei weitere Autos waren in den Unfall verwickelt. Nach einem Check im Medical Center musste Aitken ins Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte einen gebrochenen Wirbel, ein gebrochenes Schlüsselbein und eine leichte Lungenprellung fest. Aitkens Zustand ist stabil.

Auch der verbleibende Lambo der Mannschaft aus Safenwil kam nach einem Ausrutscher von Ricardo Feller nicht ins Ziel. Dasselbe galt für Pole-Setter Raffaele Marciello. Der Tessiner musste seinen Mercedes-AMG GT3 am Sonntagmorgen mit einem Aufhängungsschaden abstellen.

Bester Schweizer war Nico Müller. Der Audi-Werksfahrer und seinen Teamkollegen wurden durch einige technische Probleme und eine Durchfahrstrafe zurückgebunden und verpassten das Podium knapp. Zweitbester Schweizer war Patric Niederhauser. Im Vorjahr noch knapp geschlagen wurde der Berner diesmal Sechster. Einen Achtungserfolg erzielten auch Yannick Mettler und Miklas Born auf Mercedes-AMG mit dem 21. Gesamtrang und Rang 5 im Silver Cup.

Immerhin: Mit Pieder Decurtins stand in der Klasse Pro-AM doch noch ein Schweizer auf dem Podium. Der Bündner gewann auf dem Porsche von Hägeli by G2 Racing, nachdem das einzige gegnerische Team in Führung liegend einem Unfall hatte.

Der Sieg in Spa ging an das italienische Team Iron Lynx mit dem Ferrari 488 GTE von Alessandro Pier Guidi, Nicklas Nielsen und Côme Ledogar.

Auch am Hungaroring standen zwei Piloten mit Schweizer Lizenz am Start. Doch weder die Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend (W Series), noch Fabio Scherer (Porsche Supercup) konnten punkten. Wohlwend schied nach einer Kollision aus, Scherer fuhr zwar die drittschnellste Rennrunde, musste aber wegen Überschreiten der Tracklimits im Qualifying von ganz hinten starten und wurde 16.

Born Miklas Spa 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Starke Leistung: Mettler/Born belegten P5 im Silver Cup

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29.07.2021 200 FahrerInnen in Oberhallau
Oberhallau 08 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In einem Monat wird in Oberhallau das einzige Bergrennen der Schweiz 2021 ausgetragen © Eichenberger

In exakt einem Monat findet in Oberhallau das einzige Bergrennen der Schweiz 2021 statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. 200 Fahrer und Fahrerinnen haben sich angemeldet.

Oberhallau ist das einzige Bergrennen der Schweiz 2021. Die Veranstalter haben trotz der anhaltenden Corona-Pandemie an ihrem Event festgehalten und dies auch schon früh kommuniziert. Falls der Bundesrat in den nächsten Wochen keine neuen Bestimmungen beschliesst, darf das Rennen mit Zuschauern durchgeführt werden. Diese müssen allerdings den 3-G-Regeln entsprechen: getestet, genesen oder geimpft.

«Wir haben die Auflage, dass wer aufs Festgelände will, beim Eingang kontrolliert wird», sagt Vereinspräsident Sascha Schlatter. Für die Dorfbewohner wird das OK am Freitag vor dem Rennen eine Anlaufstelle für Antigen-Tests einrichten. «Wir haben zusammen mit dem Gesundheitsamt des Kantons Schaffhausen ein passendes Schutzkonzept für die Veranstaltung ausgearbeitet. Dieses wird ständig aktualisiert und den Vorschriften angepasst», sagt Schlatter.

Wer diesbezüglich auf dem Laufenden sein will, konsultiert am besten regelmässig die Homepage des Veranstalters: https://bergrennen-oberhallau.ch. Dort werden Änderungen betreffend dem Schutzkonzept laufend kommuniziert.

Trotz den ungewöhnlichen Umständen haben sich 200 FahrerInnen für das diesjährige Rennen gemeldet. «Ich habe mir 180 gewünscht», sagt Schlatter. «Mit 200 können wir in diesen Zeiten recht zufrieden sein.» Der Grossteil der Teilnehmer stammt aus der Schweiz (ca. 120 Fahrer). Der Rest kommt aus Deutschland und Österreich. «Wir haben 57 Anmeldungen aus dem KW Berg-Cup», sagt Schlatter. «So viel wie noch nie!»

Die Liste der Fahrer ist noch nicht offiziell. So viel sei verraten: Von den Top-Cracks sind u.a. Marcel Steiner, Robin Faustini, Thomas Amweg, Joël Burgermeister, Michel Zemp, Martin Bürki und Simon Hugentobler am Start. Ausserdem wird es noch eine Überraschung geben. Aber dazu später…

Schlatter Sascha Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Vereinspräsident Sascha Schlatter: «Habe mir 180 Piloten gewünscht»

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28.07.2021 18 Schweizer in Spa am Start
Niederhauser Patric Spa 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Audi von Patric Niederhauser in Sonderlackierung «100 Jahre Ardennenkurs»

Am Wochenende steigt in Spa-Francorchamps einer der Saisonhöhepunkte im GT-Langstreckensport. Am Start des legendären 24-Stunden-Rennens sind auch 18 Schweizer.

Morgen Donnerstag beginnen in Spa-Francorchamps die Trainings zum legendären 24-Stunden-Rennen. Der Start erfolgt am Samstag um 16.30 Uhr (live auf Sky Sport 6). Mit dabei sind auch zahlreiche Schweizer – genau genommen 18 Fahrer; verteilt auf vier Klassen.

In der Top-Klasse, der Pro-Cup-Wertung, gibt es gleich mehrere Schweizer, die sich Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen dürfen. Allen voran Nico Müller. Der DTM-Pilot teilt sich einen Audi R8 LMS GT3 von WRT mit Robin Frijns und dem Dänen Dennis Lind. Auch sein Berner Markenkollege Patric Niederhauser steht mit einem starken Team am Start. Zusammen mit den beiden schnellen Deutschen Markus Winkelhock und Christopher Haase peilt «Nidi» den im Vorjahr um 4,7 Sekunden verpassten Gesamtsieg an.

Gute Siegchancen hat auch Raffaele Marciello. Der Tessiner, der in der GT World Challenge auf Platz 2 liegt, setzt wie üblich auf Mercedes und hat mit Daniel Juncadella und Jules Gounon zwei starke Partner an seiner Seite. Ebenfalls im Pro Cup am Start: Alex Imperatori auf einem Porsche 911 GT3-R von KCMG.

Marciello Raffaele Spa 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Mercedes AMG GT3 von Raffaele Marciello mit der #88

Gute Aussichten auf ein erfolgreiches Abschneiden hat die Schweiz auch im Silver Cup. Dort richtet sich das Augenmerk vor allem auf den Lamborghini mit der #14 von Emil Frey Racing. Diesen Huracan GT3 teilen sich nämlich gleich drei Eidgenossen: Alex Fontana, Ricardo Feller und Rolf Ineichen. Die beiden anderen Lambos der Safenwiler treten im Pro Cup an.

Zu den weiteren Schweizer Vertretern im Silver Cup gehören: Lucas Légeret (Audi R8 LMS GT3), Yannick Mettler und Miklas Born (Mercedes AMG GT3), DTM-Sieger Philip Ellis (ebenfalls Mercedes) sowie Julien Apothéloz (Porsche 911 GT3-R).

Auch bei den Amateuren ist die Schweiz gut vertreten. Yann Zimmer fährt im Pro Am Cup einen BMW M6 GT3 von Boutsen Ginion. Daniel Allemann startet auf einem Porsche für das Team Herberth Motorsport. Und der Tessiner Lorenzo Bontempelli ist bei AF Corse mit einem Ferrari 488 GT3 unterwegs. Im AM Cup sind Nicolas Leutwyler und Ivan Jacoma auf einem Porsche 911 GT3-R am Start. Genauso wie Pieder Decurtins mit seinem Hägeli by T2 Racing.

Weitere Informationen (auch zum Livetiming) gibt es auf www.totalenergies24hours.com

Auto Sport Schweiz wünscht allen Teilnehmern viel Erfolg!

Haegeli Spa 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pieder Decurtins ist mit dem Porsche von Hägeli by T2 Racing am Start

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27.07.2021 Michel Zemp: Zufrieden mit seinem Comeback
Zemp Michel Beaujolais 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michel Zemp ist wieder in seinem Element © Archiv Zemp

Ein weiterer Schweizer ist am Wochenende im Ausland auf Zeitenjagd gegangen: Michel Zemp hat sich beim Bergrennen Marchampt en Beujolais in Frankreich u.a. auch auf das Heimrennen in Oberhallau vorbereitet.

95 Wochen ist es her, dass Michel Zemp beim Saisonfinale der Schweizer Berg-Meisterschaft 2019 in Les Paccots am Start gestanden hat. Am vergangenen Wochenende liess er sich die Gelegenheit nicht nehmen und gab seinem Norma M20 FC beim Rennen Marchampt en Beaujolais in Frankeich wieder einmal unter Rennbedingungen die Sporen.

Zur Vorbereitung drehte Zemp, Vierter der Berg-SM 2019, einige Runden in Anneau du Rhin. «Dafür dass ich die Strecke in Beujolais nicht gekannt habe, lief es sehr gut», meinte Zemp. «Klar fehlt einem nach so langer Zeit die Routine. Und man darf ja auch nicht vergessen, dass ich erst seit 2019 mit diesem Auto am Berg fahre. So gesehen war das Rennen am Wochenende so etwas wie ein Neuanfang.»

Zemp musste sich auf der holprigen Piste in den ersten Trainings gar noch an die Tücken einer nassen Strasse gewöhnen. Die drei Rennläufe auf der 3,9 Kilometer langen Strecke am Sonntag konnte er dann aber im Trockenen absolvieren. «Ich habe mich von Lauf zu Lauf gesteigert», sagt Zemp. Im Vergleich zu den ortskundigen Rennfahrern in baugleichen Normas verlor Zemp auf seiner schnellsten Fahrt etwa 3,5 Sekunden. «Das ist nach einer so langen Pause nicht schlecht», so das Urteil des Emmentalers.

Neben Zemp war übrigens auch Frauenfeld-Sieger Philip Egli am Start. Der Formel-3-Pilot fuhr im dritten Durchgang eine Zeit von 1:43,8 min. Damit war er zwei Sekunden langsamer als Zemp.

Für den Berner Norma-Piloten geht es am 21./22. August weiter – mit dem Bergrennen Osnabrück. Eine Woche danach wird Zemp beim einzigen Schweizer Bergrennen in Oberhallau am Start stehen. Im September will der 34-Jährige auch noch in Turckheim und St. Agatha üben. Ehe er dann am 9./10. Oktober das FIA Hillclimb Masters 2021 in Rampa da Falperra (in Portugal) anpeilt.

Da es 2021 keine Schweizer Berg-Meisterschaft werden sich Schweizer Piloten aller Voraussicht nach über Wild Cards für das Masters qualifizieren. Auto Sport Schweiz ist diesbezüglich in engem Kontakt mit der FIA und wird bei passender Gelegenheit informieren.

Zemp Michel Beuajolais 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zemp setzt seit 2019 auf einen Norma M20 FC © Archiv Zemp

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26.07.2021 Weekend-Report 18/2021
Ellis Philip Lausitz 2021 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grandios! Philip Ellis gewann in der Lausitz sein erstes DTM-Rennen

Die Schweizer feiern international weiter Erfolge: Allen voran mit Philip Ellis (erster DTM-Sieg) und Grégoire Saucy (7. Formel-3-Sieg). Doch damit nicht genug: In Spa gab es sogar einen vorzeitigen Titelgewinn für einen Schweizer Fahrer und ein Schweizer Team.

Der Zuger Philip Ellis hat in der Lausitz beim zweiten Rennwochenenden der neuen DTM seinen ersten Sieg errungen. Der Mercedes-Werkspilot startete von P9 und arbeitete sich nach einem sensationellen Restart ganz nach vorne. «Ich bin total sprachlos. Als ich die Zielflagge sah, konnte ich es einfach nicht glauben, dass ich dieses Rennen gewonnen habe», sprudelte es aus dem überglücklichen Ellis heraus. «Startplatz 9 war nicht die Ausgangssituation, bei der man mit einem Sieg rechnet. Nach dem Safety-Car bin ich sehr gut nach vorne gekommen. Ich bin einfach nur glücklich.»

Ellis bot auch im zweiten Rennen eine starke Leistung. Trotz 25 Kilogramm Zusatzgewicht stellte er seinen AMG-Boliden in die erste Startreihe und schaffte es am Ende Vierter zu werden. Ellis holte damit von allen Fahrern am meisten Punkte in der Lausitz und liegt nun auf Platz 3 in der Gesamtwertung (hinter Kelvin van der Linde und Liam Lawson).

Für den zweiten Schweizer Nico Müller war es ein Wochenende zum Vergessen. «Irgendwie war der Wurm drin», sagte Müller nach den Plätzen 13 und 10. In der Meisterschaft rutschte Müller durch das schwierige Wochenende in der Lausitz auf Platz 10 ab.

Saucy Gregoire Spa 2021 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Weiter auf Titelkurs: Grégoire Saucy in der Formel 3 Regional

Weiter auf Erfolgskurs liegt auch Grégoire Saucy. Der Jurassier gewann in Spa zum siebten Mal in der laufenden Saison in der Formula 3 Regional. Dass Saucy nicht nur von vorne wegfahren kann, bewies er im ersten Durchgang. Im Nassen fuhr er von Startplatz 24 auf Rang 8 vor. In der Meisterschaft liegt er mit 60 Punkten Vorsprung weiter souverän in Führung.

Auch in der italienischen Formel 4 gab es aus Schweizer Sicht mehr als eine Erfolgsmeldung. Joshua Dufek fuhr in allen drei Rennen in die Top 6 (im ersten Durchgang war er Dritter). Toll auch die Leistung von Samir Ben, der für Jenzer Motorsport mit einem sechsten und einem neunten Platz seine ersten Punkte holte und in Lauf 1 als drittbester Rookie gar auf dem Podium stand.

Nicht mehr so richtig rund läuft es den Schweizern in der Formel E. Sébastien Buemi wurde beim Doubleheader in London nach Platz 4 im ersten Lauf disqualifiziert, weil er im Rennen mehr als die maximal erlaubten 47 kWh Energie verbrauchte. In Durchgang 2 erhielt er eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe, da er eine Kollision mit René Rast verursacht hatte. Ausserdem wurden ihm drei Strafpunkte auf seine E-Lizenz gutgeschrieben… Edoardo Mortara belegte nach technischen Problemen die Ränge 9 und 11. Mit 21 Punkten Rückstand sind seine Meisterschaftschancen vor dem Finale in Berlin (14./15. August) noch immer intakt. Allerdings liegen acht Fahrer vor ihm. So eng war es in der Formel E noch nie.

Und zum Schluss noch dies: Christoph Ulrich sicherte sich in Spa bei der Fanatec GT2 European Series den Titel. Dem 49-jährigen aus Merlischachen (Kanton Schwyz) aus dem Team Sportec Motorsport reichten ein dritter und ein zweiter Platz zum vorzeitigen Titelgewinn.

Ulrich Christoph Spa 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christoph Ulrich sicherte sich in Spa den GT2 European-Titel

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23.07.2021 Spieglein, Spieglein an der Wand…
Zeitmessung Frauenfeld 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Gerade, die nach 224 Metern zur Zeitmessung führt © Eichenberger

…wer ist der Schnellste im Land? Bei den Auto-Renntagen in Frauenfeld wird nach 224 Metern eine Beschleunigungs-Messung vorgenommen. Wir haben die Ergebnisse genauer unter die Lupe genommen.

Philip Egli war bei der 21. Ausgabe der Auto-Renntage in Frauenfeld zum sechsten Mal hintereinander (!) als Gesamtsieger vom Platz gegangen. Seit 2015 ist der in Zürich wohnhafte Glarner mit seinem Formel 3 auf der Grossen Allmend ungeschlagen. Doch ist Egli auch auf den ersten Metern der Schnellste?

Nein! Eine Beschleunigungs-Zeitmessung nach 224 Metern verrät: Der 37-Jährige und sein gelber Flitzer liegen auf den ersten Metern, bei denen es geradeaus geht, «nur» auf Platz 4. Im ersten Lauf benötigte Egli 7,55 Sekunden, ehe er geblitzt wurde. Im zweiten Durchgang waren es 7,49 Sekunden.

Schnellster bis zur 224-Meter-Marke war in Frauenfeld der Gesamtzweite Joël Burgermeister. Der Thurgauer und sein Tatuus Formel 4 benötigten für den Sprint 7,24 respektive 7,15 Sekunden. Damit kommt der Lokalmatador auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 112,78 km/h (Spitzengeschwindigkeiten wurden nicht gemessen). Langsamer als Burgermeister, aber schneller als Egli waren auf P2 Simon Wüthrich (7,23 sec) und auf P3 Bruno Ianniello (7,28 sec). Der Golf von Wüthrich hat im Vergleich zu Burgermeister (1989 cm3) 3373 cm3 unter der Haube. Ianniellos Lancia Delta S4 3349 cm3.

Hinter den Top 4 kommen zwei Porsche 991 Cup: Patrick Drack und Daniel Koch verlieren auf Burgermeisters Topwert 0,63 respektive 0,76 Sekunden. Nur die achtschnellste Zeit fuhr Marcel Maurer. Der Gesamtdritte verlor im ersten Lauf auf Burgermeister auf den ersten 224 Metern aufgrund seiner Getriebeprobleme satte zwei Sekunden. Im zweiten Heat waren es immer noch fast neun Zehntel. Vergleicht man die Endzeit (Burgermeister 2:02,49 min gegenüber Maurers 2:03,55 min) wird deutlich, dass Maurer den zweiten Gesamtplatz auf den ersten rund 250 Metern verloren hat!

Spannend ist auch ein Blick auf die Tourenwagenklasse. Dort hiess der Sieger Christian Darani. Der Tessiner war im Scratch Gesamtsechster. Bei der Beschleunigungs-Messung aber nur 26.! 1,59 Sekunden liess der Mann mit seinem umgebauten Fiat X1/9 auf den ersten 224 Metern gegenüber Burgermeister liegen. Zahlreiche «Hüsli-Autos» waren schneller. Im technischen Teil liess Darani dann aber nichts anbrennen.

Übrigens: Laut muss nicht unbedingt P1 beim Beschleunigen bedeuten. Der von blossem Ohr lauteste Teilnehmer, Andreas Helm in seinem von einem Motorrad-Motor angetriebenen 1000cm3-TracKing, absolvierte den Sprint in 8,3 Sekunden. Das ist Rang 15 in der Radar-Tabelle.

Und noch was: Der Allerschnellste in Frauenfeld wurde schon am Samstag bei den LOC-Rennen geblitzt: Claudio Kunz benötigte in seinem 4156 cm3 starken Subaru Impreza 6,46 Sekunden für die ersten 224 Meter.Der schnellste Suzuki war Sandro Fehr in 10,28 Sekunden.

Alle Werte auf einen Blick sind am Ende dieses Textes angehängt.

Zeitmessung Frauenfeld 07 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Tagessieger Philip Egli gibt Gas am Start © Eichenberger

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21.07.2021 Marcel Muzzarelli: «Wir hatten noch nie so viel positives Feedback!»
Marcel Muzzarelli Frauenfeld Juli 2021 Peter Wyss Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sportkommissionspräsident Marcel Muzzarelli © Wyss/AutosprintCH

Marcel Muzzarelli zieht als Präsident der Sportkommission ein positives Fazit. Die 21. Ausgabe der Auto-Renntage Frauenfeld war für ihn ein Erfolg, auch wenn keine Zuschauer zugelassen waren.

Die 21. Auflage der Auto-Renntage Frauenfeld wurde aus hinlänglich bekannten Gründen ohne Zuschauer ausgetragen. Waren sie trotzdem ein Erfolg?
Marcel Muzzarelli:
Absolut! Noch nie hatten wir so viel positives und zahlreiches Feedback. Die Fahrer und Fahrerinnen waren froh, dass wir das Rennen durchgeführt haben. Ich selber bin auch froh, dass wir diese Entscheidung gefällt haben und das Rennen für den Schweizer Motorsport und deren Protagonisten ausgetragen haben.

Wie sieht es aus wirtschaftlicher Sicht aus?
Die endgültige Abrechnung liegt noch nicht vor. Aber ich rechne mit einer leicht roten Zahl. Vielleicht gibt es auch eine Null am Schluss. Wir werden sehen. Aber wir haben mit einem Minus budgetiert.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Sponsoren gemacht?
Eigentlich sehr positive. Es gab Sponsoren/Gönner, die uns spontan mit Sachleistungen unterstützt haben. Ich denke da zum Beispiel an eine Reinigungsmaschine, die man uns zur Verfügung gestellt hat. Es gab auch Partner, die bei den Mieten für Gegenstände, die wir fürs Rennen brauchen, einen Preisnachlass gewährt haben.

Du hast als Fahrer im Suzuki Swiss Racing Cup am Samstag und am Sonntag als Funktionär die Stimmung am Rennen aus zwei verschiedenen Perspektiven erlebt. Wie sehr haben dir die Zuschauer gefehlt?
Weil ich in dieser Doppelfunktion bin, habe ich mich natürlich sehr darauf geachtet. Und ich muss sagen, dass ich beim Besichtigungslauf schon einen etwas trostlosen Eindruck hatte – so ganz ohne Zuschauer und ohne Speaker etc. Dafür konnte man sich aber voll und ganz auf den Motorsport konzentrieren.

Die Rennen verliefen ohne grosse Zwischenfälle. Das ist nach einer so langen Pause nicht selbstverständlich.
Es gab ein paar technische Defekte und deshalb ein paar Unterbrechungen. Aber wir haben am Ende voll im Zeitplan gelegen. Ich persönlich war froh, dass ich vor dem Rennen in Frauenfeld am Slalom Hoch-Ybrig und den Testtagen in Ambri teilgenommen habe. Etwas Routine geht nach eineinhalb Jahren ohne Rennen halt schon verloren.

Es heisst ja immer: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Habt ihr am Montag danach schon mit der Planung für 2022 begonnen?
Am Montag mussten wir noch aufräumen. Und den Waffenplatz wieder so zurückgeben, wie wir ihn angetroffen haben. Wir werden aber schon bald eine Manöverkritik haben. Dort werden wir dann genauer untersuchen: Was war gut, was war weniger gut. Danach geht es an die Planung für die 22. Ausgabe 2022.

Ist es ein Problem für euch, dass die Vorbereitungszeit auf die nächste Ausgabe wegen des verschobenen Termins 2021 kürzer ausfällt als sonst?
Nein. Das kriegen wir problemlos hin. Und natürlich hoffen wir, dass wir die Ausgabe 2022 wieder unter normalen Umständen durchführen können.

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19.07.2021 Egli siegt zum sechsten Mal in Frauenfeld
Egli Philip Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Er bleibt der König von Frauenfeld: Philip Egli in seinem F3 © Eichenberger

93 Wochen waren seit dem letzten nationalen Slalom vergangen. Mit dem Rennen in Frauenfeld kehrte das Gros der Schweizer Slalom-Fahrer am Wochenende zurück auf die Rennstrecke.

Der Schweizer Rennsport kehrt langsam zur Normalität zurück. Als erster Schweizer Veranstalter seit Oktober 2019 trug die ACS Sektion Thurgau wieder einen zur Schweizer Meisterschaft zählenden Automobilslalom durch. Zwar mussten die 21. Auto-Renntage von Frauenfeld ohne Publikum auskommen. Dieser Entscheid war aus Sicherheitsgründen und zwecks besserer Budgetplanung aber bereits seit längerem gefällt worden.

Sportlich boten die 21. Auto-Renntage bei besten äusseren Bedingungen unterhaltsamen und spannenden Rennsport. Tagessieger Philip Egli brachte es stellvertretend für wohl alle FahrerInnen auf den Punkt: «Es ist einfach geil, dass wir wieder fahren dürfen!»

Egli hat beim Comeback der Schweizer Slalom-Meisterschaft nichts anbrennen lassen. Zwar bereitete dem Exil-Glarner Luft in der Kupplung seines Dallara F393 zusätzliche Arbeit. Doch mit zwei Laufbestzeiten unterstrich der 37-Jährige seine Vormachtstellung, wenn es um den Tagessieg geht. Auf dem bisher nur in den Jahren 2014 bis 2016 verwendeten Parcours mit 3,2 Kilometer Länge und 49 Toren verbesserte Egli mit 2:00,92 min seinen eigenen Streckenrekord um beinahe fünf Sekunden. «Im zweiten Lauf fuhr ich sogar noch etwas exakter, aber weil ich an zwei Stellen Tempo rausgenommen hatte, konnte ich mich nicht mehr verbessern.» Das angestrebte Ziel, die 2-Minuten-Marke zu knacken, hat Egli deshalb auf 2022 verschoben.

Burgermeister Joel Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Platz 2 beim Comeback: Joël Burgermeister auf Tatuus-F4 © Eichenberger

Der erwartete Zweikampf mit Marcel Maurer kam beim Saisonauftakt nicht zustande. Der Berner verbesserte sich im zweiten Lauf zwar um fast fünf Sekunden und wurde noch Gesamtdritter. Doch Getriebeprobleme hinderten den Formel-Renault-Piloten an einer Topleistung. «Ich wäre parat gewesen», meinte Maurer. «Aber die Technik war es nicht. Schade! Bei den Testtagen in Ambri eine Woche zuvor lief alles noch reibungslos.»

Schneller als Maurer war in beiden Läufen Rückkehrer Joël Burgermeister. Der Thurgauer verlor bei seinem Heimspiel nur 1,53 Sekunden auf Tagessieger Egli und war mit seiner Leistung zufrieden. «Der zweite Lauf fühlte sich schneller an», sagte Burgermeister, «aber er war es nicht. Trotzdem bin ich happy. Mein Hauptaugenmerk liegt ja nicht auf dem Slalom. Ich möchte am Berg angreifen.»

Schnellster Tourenwagenpilot war in 2:11,99 min der Tessiner Christian Darani auf seinem Fiat X1/9. Darani konnte sich im zweiten Lauf sogar den Luxus eines Torfehlers leisten. Die Zeit aus dem ersten Heat reichte, um die Konkurrenz in Schach zu halten. Und die war in Frauenfeld stark. Doch weder Simon Wüthrich in seinem «Turbienen-Golf», noch Bruno Ianniello in seinem Lancia Delta S4 konnten Darani das Wasser reichen.

Darani Christian Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Starke Vorstellung: Tourenwagen-Sieger Christian Darani © Eichenberger

Schnellster Fahrer in der E1-1600-Klasse war einmal mehr Martin Bürki. Der amtierende Champion aus Uetendorf war exakt vier Sekunden schneller als Joël Werthmüller im Peugeot 106. Ob das zur erfolgreichen Titelverteidigung reicht, wird sich zeigen. Ausschlaggebend ist ja nicht nur der Klassensieg an sich. Es geht auch immer darum, wer in seiner Kategorie mehr Gegner bezwungen hat. Und da liegt der Vorteil nach Frauenfeld bei Darani.

Einen Heimsieg feierte Christoph Zwahlen, der mit seinem Porsche GT3 Cup die Gruppe Interswiss für sich entschied. In der IS-Zweiliterklasse setzte sich Jürg Ochsner im Opel Kadett gegen Lokalmatador Manuel Santonastaso im BMW um eine Zehntelsekunde durch.

Im Renault Classic Cup waren Thomas Zürcher (bei den 3er-Clios) und Denis Wolf (bei den 4er-Clios) die Schnellsten.

Im Suzuki Swiss Cup, dem am stärksten besetzten Markencup, der bereits am Samstag ausgetragen wurde, gingen die Siege an Marcel Muzzarelli und Fabian Eggenberger.

Mehr über den Slalom in Frauenfeld erfahren Sie im Internet unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
25./26. September Drognens
2./3. Oktober Ambri
30./31. Oktober Bière

Zwahlen Christoph Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Interswiss-Sieger Christoph Zwahlen auf seinem Porsche GT3 Cup © Eichenberger

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19.07.2021 Weekend-Report 17/2021
Jani Neel Monza 2021 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zweiter Saisonsieg für Neel Jani in der LMGTE

Schweizer Rennfahrer reiten international weiter auf der Erfolgswelle. Vor allem in der Langstrecken-Weltmeisterschaft sind sie kaum oder gar nicht aufzuhalten.

Sébastien Buemi ist für gewöhnlich ein Garant für Erfolge in der WEC. Am Wochenende lief es dem Mann aus Aigle für einmal jedoch nicht. In Schlagdistanz zum zweiten Toyota musste Buemi & Co. wegen technischer Probleme an die Box. «Zuerst war es das Benzinsystem, dann der Kolben», so Buemi. «Aber in einem 6-Stunden-Rennen kannst du das nicht mehr aufholen.»

Umso besser lief es zwei anderen Schweizern: Fabio Scherer sicherte sich mit seinem Team United Autosports nicht nur den zweiten Saisonsieg in der LMP2, der «Unterklassige» stand sogar als Dritter sogar auf dem Gesamtpodium. «Ich freue mich riesig über diesen Triumph», sagt Scherer. «Vor allem deswegen, weil ich mich nach zweimonatiger Pause sofort wieder im Rhythmus befand und obendrauf die drittschnellste Zeit fuhr.»

Auch Neel Jani durfte in der LMGTE erneut jubeln. Auch für ihn war es der zweite Triumph nach Spa 2021. Ein stundenlanger Kampf mit Ferrari ging schliesslich an den Porsche-Werksfahrer aus dem Seeland. «Dass wir dieses Duell für uns entschieden haben, ist schlichtweg sensationell. Das hätten wir nie gedacht, umso grösser ist nun natürlich die Freude. Dieser Erfolg gibt uns maximales Selbstvertrauen vor dem Saisonhighlight in Le Mans», meinte Jani.

Einen weiteren Podestplatz sicherte sich auch Fabienne Wohlwend. Die Liechtensteinerin bestätigte mit Rang 2 in Silverstone ihre tolle Form. Für Wohlwend war es nach P3 beim Auftaktrennen am Red Bull Ring bereits der zweite Podestplatz in dieser Saison. In der Meisterschaft liegt sie auf Platz 4.

Einen Nachtrag haben wir noch: In der ADAC Formel 4 von voriger Woche ist der sensationelle zweite Platz von Joshua Dufek und der Rookie-Sieg von Michael Sauter in Zandvoort untergegangen.

Scherer Fabio Monza 2021 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch Fabio Scherer (links) gewann in Monza zum zweiten Mal

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16.07.2021 Einschreibung Bière ab 5. August möglich
Slalom Biere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Slalom von Bière findet Ende Oktober statt © Trusk Images

Der Slalom von Bière Ende Oktober markiert das Finale der Schweizer Meisterschaft 2021. Wer daran teilnehmen will, kann sich ab 5. August einschreiben.

Der Slalom von Bière markiert in diesem Jahr das Saisonfinale der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Die 55. Ausgabe, die ursprünglich Anfang Mai hätte stattfinden sollen, findet wegen der Corona-Pandemie erst am 30./31. Oktober statt.

Auf der Homepage des Veranstalters steht, dass die Planung auf gutem Weg sei. «Wir sind dabei, alles so organisieren, dass wir die LOC-Piloten und NAT-lizenzierten Fahrer Ende Oktober begrüssen dürfen. Von Seiten der Gemeinde, des Kantons und der Armee ist ebenfalls alles aufgegleist», so OK-Chef Nicolas Genoux.

Die Einschreibung für die TeilnehmerInnen am Slalom von Bière ist ab dem 5. August (bis 15. September) möglich. Und zwar direkt auf der Website www.vs-timing.ch

«Sollte es aus hinlänglich bekannten Gründen oder aufgrund mangelnder Anmeldungen zu einer Verschiebung der Veranstaltung auf 2022 kommen, wird die Anmeldegebühr in voller Höhe erstattet», sagt Genoux.

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15.07.2021 Joël Burgermeister: «Ich hoffe, dass alles funktioniert!»
Burgermeister Joel 2021 04 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Burgermeister und sein Jenzer-Tatuus-F4 © Archiv Burgermeister

Joël Burgermeister gibt beim Slalom Frauenfeld am kommenden Sonntag sein Comeback. Der 30-jährige Ostschweizer fährt einen Formel 4 von Jenzer Motorsport mit einem Turbo-Motor aus Italien.

Beim Slalom in Frauenfeld sind zwei «Joëls» am Start, die man in Rennsport-Kreisen als «dark horses» bezeichnen kann. Neben dem Walliser Joël Grand, dem wir letzte Woche einen Artikel gewidmet haben, gibt auch Joël Burgermeister sein Comeback. Auf das Abschneiden beider darf man sehr gespannt sein. Burgermeister hat 2018, bei seinem letzten Rennen in Frauenfeld, als Dritter auf dem Podium gestanden. Damals noch auf dem TracKing RC01. Nun setzt der Ostschweizer auf einen Tatuus-F4 aus dem Hause Jenzer Motorsport.

Burgermeister hat im Vorjahr mit dem Auto erste Testfahrten unternommen. In Dijon, Bresse und auf dem Hockenheimring fuhr er allerdings noch mit dem handelsüblichen Motor. Inzwischen hat er das Auto umbauen lassen. Neu schnurrt im Heck ein 1170-Kubik-Turbo-Renntriebwerk von LRM aus Italien. Dieser hat mehr Leistung und ein besseres Ansprechverhalten. «Ich habe das Auto vergangene Woche bei einem Test auf dem Circuito Tazio Nuvolari erstmals gefahren», sagt Burgermeister. «Zusammen mit LRM haben wir sämtliche Einstellungsarbeiten gemacht. Ich hoffe, dass alles funktioniert!»

Burgermeister hatte den Slalom Frauenfeld ursprünglich gar nicht in Planung. Weil es aber sein Heimrennen ist und die Schweizer Bergsaison 2021 nicht stattfinden kann, hat sich Burgermeister entschlossen, dem Tatuus F4 in Frauenfeld erstmals die Sporen unter Rennbedingungen zu geben. Auf die Erwartungen angesprochen hält sich der ehemalige Schweizer Kartmeister aus Egnach im Kanton Thurgau bedeckt. «Es wäre schön, wenn wir ein Wörtchen mitreden können. Und ein Rennfahrer, der nicht gewinnen will, ist kein Rennfahrer. Aber die Rangliste am Sonntagabend wird zeigen, wo ich stehe. Also warten wir mal ab.» Burgermeister plant nach Frauenfeld auch keine weiteren Slaloms. Stattdessen will er in Osnabrück (D), Oberhallau und St. Agatha (A) starten. Es sei denn, in Frauenfeld läuft es wie am Schnürchen…

Burgermeister Joel 2021 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Burgermeister beim Test in Bresse © Archiv Burgermeister

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14.07.2021 Vorschau Frauenfeld: Endlich wieder Slalom
Egli Philip free Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Beim Slalom von Frauenfeld sind leider keine Zuschauer erlaubt

Am kommenden Wochenende steigt in Frauenfeld die 21. Ausgabe der Auto-Renntage – ohne Zuschauer, dafür mit vielen motivierten Piloten. Und auf einer gegenüber 2019 500 Meter längeren Strecke.

Die Schweizer Slalom-Cracks dürfen aufatmen. Nach 93 Wochen Zwangspause steht am Wochenende der erste Slalom zur Schweizer Meisterschaft 2021 auf dem Programm. Austragungsort des wegen der Corona-Pandemie verspäteten Saisonauftakts ist die Grosse Allmend in Frauenfeld. Wie bei der Rallye du Chablais ist es den Veranstaltern zu danken, dass der Slalom Frauenfeld überhaupt stattfinden kann. Der ACS Thurgau als Organisator hat alles darangesetzt, das Event trotz den anhaltenden Problemen aufgrund von COVID-19 durchzuführen.

Dank Doppel- und Mehrfachstartern steigt die Teilnehmerzahl in Frauenfeld auf mehr als 300 FahrerInnen. Von den Top 10 aus dem Jahre 2019, als letztmals eine Schweizer Slalom-Meisterschaft ausgetragen werden konnte, sind ausser Lukas Eugster und Michael Helm alle Top-Fahrer am Start. «Wir mussten bis zum Bundesratsbeschluss am 23. Juni warten, ehe wir wussten, dass wir den Slalom definitiv und ohne COVID-Zertifikat austragen können», sagt Sportkommissionspräsident Marcel Muzzarelli.

Aus Sicht der Teilnehmer scheint sich das Warten und der Aufwand gelohnt zu haben. In der Kategorie Interswiss stehen 30 Fahrzeuge in den Startlöchern. In der Gruppe E1 sind es 42 Autos. Dort, genauer gesagt bei den Fahrzeugen mit Hubraum 1401-1600 cm3, gibt auch der amtierende Meister Martin Bürki mit seinem VW Polo vom MB Motorsport Team Gas. Bürki peilt dieses Jahr seinen achten SM-Titel, den siebten «en suite», an. Immer vorausgesetzt, dass es im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2021 auch tatsächlich eine Titelvergabe gibt. Stand heute stehen nach Frauenfeld mit Drognens, Ambri und Bière noch drei weitere Slaloms auf dem Programm. Bei vier Rennen ist gemäss einer Entscheidung der Nationalen Sport Kommission sogar ein Streichresultat vorgesehen. Finden nur drei Rennen statt, gibt es kein Streichresultat. Bei nur zwei Läufen würde keine Titelvergabe 2021 stattfinden.

Der Kampf um den Tagessieg auf der mit 49 Toren gespickten, 3,2 km langen Strecke werden wohl Philip Egli (auf Dallara F393 EPR-2) und Marcel Maurer (Tatuus-Renault) unter sich ausmachen. Egli hat nicht nur die letzte Ausgabe in Frauenfeld 2019 gewonnen, er ist mit fünf Gesamtsiegen auch Rekordhalter in der Ostschweiz und seit 2015 ungeschlagen. Wie Maurer hat auch er sich bei einem Rennen im Ausland sowie vergangene Woche bei den Testtagen in Ambri auf Betriebstemperatur gebracht. «Ich bin parat», sagt Egli. «Und ich freue mich, dass es endlich wieder losgeht. Ich denke im Moment gar nicht so sehr an das Ergebnis. Es ist einfach wichtig, dass wir wieder fahren können.» Maurer möchte dem Titelfavoriten von Anfang an Paroli bieten. «Wir werden in Frauenfeld mit einer neuen Paddleshift-Schaltung an den Start gehen. Wir hatten die schon einmal vor drei Jahren eingebaut. Aber damals gab es nur Probleme. Ich hoffe, dass sie diesmal funktioniert.»

Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von zwei Fahrern sein, die 2019 in Frauenfeld nicht am Start gestanden hatten: Joël Burgermeister mit seinem Tatuus Formel 4 von Jenzer Motorsport. Und Namensvetter Joël Grand, der in der Gruppe E2-SC mit seinem Osella PA21 JRB ins Rennen geht.

Das grösste Feld bei den Markenpokalen bietet mit 26 Fahrzeugen der Suzuki Swiss Racing Cup. Hier sind mit Marcel Muzzarelli und Fabian Eggenberger Meister und Vizemeister aus der letzten Saison 2019 am Start. Doch nicht nur Muzzarelli und Eggenberger wollen bei ihrem Heimspiel gross auftrumpfen. Auch Sandro Fehr (Vierter 2019), Patrick Flammer und Michaël Béring, Sohn des 2020 verstorbenen Jean-Claude Béring, muss man auf der Rechnung haben. «Ich bin gegen ihn 2014 im Berg-Pokal gefahren», sagt Muzzarelli. «Er war sehr schnell. Ich bin gespannt, wie er mit dem Suzuki zurechtkommt.»

Zum Zeitplan: Der Samstag ist für die LOC-Klassen und die Markenpokale von Porsche, Abarth und Suzuki reserviert. Los geht es ab 8.30 Uhr bis ca. 17.35 Uhr. Am Sonntag stehen die ersten Trainingsläufe ab 9 Uhr auf dem Programm. Bis 16.15 Uhr sollten alle Kategorien ihre Finalläufe ausgetragen haben. Zuschauer sind keine zugelassen. «Zuschauer sind leider erst wieder an der 22. Auflage der ACS Auto-Renntage Frauenfeld 2022 zugelassen», sagt Christof Papadopoulos, Geschäftsführer des ACS Thurgau. «Dieser Grundsatzentscheid ist aus Sicherheitsgründen und zwecks besserer Budgetplanung bereits seit längerem gefällt worden.»

Bleibt zu hoffen, dass die 21. Ausgabe der ACS Auto-Renntage Frauenfeld von schlechtem Wetter, wie wir es derzeit haben, verschont bleibt. Die Aussichten aufs Wochenende sind auf jeden Fall besser. Ein Regenguss ist aber nicht auszuschliessen.

Mehr über den Slalom in Frauenfeld erfahren Sie im Internet unter dem folgenden Link. Der Link zum Livetiming lautet: https://sportstiming.ch/liveti...

Kalender Schweizer Slalom-Meisterschaft
17./18. Juli Frauenfeld
25./26. September Drognens
2./3. Oktober Ambri
30./31. Oktober Bière

Streckenplan Frauenfeld Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Strecke 2021 ist 500 Meter länger als noch 2019

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13.07.2021 Wer sucht, der findet
Motorsport Arciv 11 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Archiv-Gründer Urs Hauenstein (in seinem Griffon von 1972) mit seinen Helfern Max Kilchenmann und Jürg Kaufmann © Eichenberger

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 3: Das Motorsport-Archiv von Urs Hauenstein.

Wollten Sie nicht schon lange wissen, wer 1965 beim Bergrennen von Le Châble nach Bruson bei den Tourenwagen bis 700 cm3 den dritten Platz belegte? Oder beim Slalom Thun 1963 hinter Hans Affentranger die zweitschnellste Zeit in der Gruppe IV erzielte?

Im Internet findet man dazu nichts. Dafür im Schweizer Motorsport-Archiv von Urs Hauenstein in Wangenried im Kanton Bern. Zwei Räume sind dort am Reutergässli 7 bis unter die Decke mit Motorsport-Zeitschriften, - Büchern und sonstigen -Dokumenten gefüllt. Wer sich für die Historie des Schweizer Rennsports interessiert, ist hier definitiv an der richtigen Adresse.

Der Grossteil des Archives stammt von Gründer und Besitzer Urs Hauenstein. Der Aargauer mit Jahrgang 1944 war selber Rennfahrer. 1992 erarbeite er in einem Bildungsurlaub eine Semesterarbeit über die Geschichte der Schweizer Sport- und Rennwagen von 1955 bis 1992. Diese hat ihn, obwohl längst abgeschlossen, nie mehr losgelassen.

Hauenstein ist aber nicht der Einzige, der, was die Geschichte des Schweizer Motorsports betrifft, im positiven Sinne ein Rad ab hat. Neben Hauenstein zählen Max Kilchenmann, Hansruedi Küpfer, Jürg Kaufmann und Hans-Rudolf Howald, der die Infrastruktur stellt, zu den Eckpfeilern des Archivs. Jeden Mittwochabend treffen sie sich, tauschen sich aus, scannen Bilder oder Zeitungsausschnitte ein und gehen Geschichten nach, die ohne sie längst in Vergessenheit geraten wären.

Das Archiv wirft kein Geld ab. Es wird ehrenamtlich betrieben. Rund zehn Prozent dessen, was möglich wäre, ist digital erfasst. «Um alles digital zu haben, müssten wir drei bis vier Leute einstellen», sagt Kilchenmann. Dieser Aufwand stünde in keinem Verhältnis. Dafür gibt es viel zu wenig Klientel. Doch wer greift überhaupt auf die Racing-verrückten Provenienz-Forscher zurück? Oft, sagt Hauenstein, seien es Leute, die einen historischen Rennwagen gekauft haben oder einen kaufen wollen und an deren Geschichte interessiert sind. «Da können wir dann helfen und stossen manchmal auf interessante Details. Erst kürzlich sind wir einem Fahrzeug mit angeblich drei verschiedenen Chassisnummern nachgegangen…»

Hauenstein & Co. helfen auch gerne Autoren bei ihrer Recherche für Bücher. Ein Grossteil des Materials zum Buch Herbert Müller – «alles zu langsam!» stammt aus Wangenried. Auch der Bildband über den Schweizer Rennwagenzauberer Edi Wyss hat seinen Ursprung im Hauenstein-Archiv. «Als Edi uns von seinem ersten Rennen erzählte», sagt Kilchenmann, «mussten wir ihn aufklären, dass das gar nicht sein erstes Rennen war!»

Auch Jürg Kaufmann, langjähriges NSK-Mitglied, ehemaliger Rennfahrer und passionierter Rennsport-Fotograf, hat viel zum grössten Motorsport-Archiv der Schweiz beigetragen. In stundenlanger Arbeit hat er zig Tausend Fotos aus den Sechziger-, Siebziger-, Achtziger- und Neunzigerjahren eingescannt und beschriftet. Weil sich Kaufmann nicht nur auf die Top 3 eines Bergrennens, Slaloms oder einer Rallye konzentrierte, sondern auch die «Exoten» knipste, ist sein Fundus von grosser Bedeutung.

Die grösste Bedeutung des Archivs kommt aber immer noch den vier Protagonisten rund um Urs Hauenstein zu. Ihr Wissen, ihr Erinnerungsvermögen und vor allem ihre Leidenschaft halten die Historie des Schweizer Rennsports mit am Leben.

Ach ja, und für alle, die es doch noch Wunder nimmt: Platz 3 beim Bergrennen Le Châble-Bruson in der kleinsten Tourenwagen-Klasse 1965 ging an Gérald Storrer auf NSU Prinz in einer Zeit von 6:50,2 min. Platz 2 hinter Hans Affentranger beim Autoslalom in Thun sicherte sich Walter Vitale aus Hünibach. All das kann man in Wangenried (unter Voranmeldung) nachschlagen...

Nicht wegwerfen!
Immer wieder wandern in der Schweiz Privat-Archive von ehemaligen Rennfahrern oder Offiziellen im Müll. Dringen solche Meldungen nach Wangenried durch, zucken Hauenstein & Co. zusammen. Deshalb ihr Aufruf: «Bitte nichts wegwerfen!» Lieber eine e-Mail an uha@hauenstein-archiv.ch – «wir holen das Material sogar ab», sagt Hauenstein. Auch für Private, die über ein Archiv verfügen und dieses nicht oder noch nicht abgeben wollen, ist das Hauenstein-Archiv die ideale Adresse. «Wir nehmen Privatarchive auch leihweise zu uns und scannen sie ein», sagt Kilchenmann. Der Vorteil für den Besitzer: Er kriegt nicht nur sein Archiv zurück, sondern auch einen Stick, wo alle Daten digital abgespeichert sind. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.hauenstein-archiv.ch

Motorsport Arciv 04 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Urs Hauenstein: Auf der Suche nach dem richtigen Bild © Eichenberger

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12.07.2021 Weekend-Report 16/2021
Feller Ricardo Zandvoort GT Masters 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sieg in Zandvoort: Feller (rechts) mit Teamkollege Christopher Mies

Italien feiert den Europameister-Titel im Fussball. Wir freuen uns über einen weiteren Sieg im ADAC GT Masters und sonstige Erfolge der Schweizer Rennfahrer auf internationalem Parkett.

Es vergeht kein Wochenende im ADAC GT Masters, ohne dass ein Schweizer im ADAC GT Masters gewinnt. Beim ersten Lauf in Oschersleben war es Raffaele Marciello, der die Nase vorne hatte. Am Red Bull Ring triumphierte Jeffrey Schmidt. Und nun in Zandvoort war die Reihe an Ricardo Feller. «Ein perfekter Tag mit einem perfekten Rennen», meinte der junge Aargauer nach seinem ersten Saisonsieg. «Es hat alles zusammengepasst: Das Auto war fantastisch, die Strategie auf den Punkt und Christopher (Mies) ist den Sieg souverän nach Hause gefahren. Ich bin überglücklich. Vor drei Wochen bin ich hier bereits in der GT World Challenge auf die Pole gefahren und habe den Sieg geholt. Ich habe nicht zu träumen gewagt, dass mir dies an diesem Wochenende noch mal gelingt. Wir haben extrem wichtige Punkte sowohl für die Gesamtwertung als auch die Pirelli-Junior-Wertung geholt.»

Jubeln durften in Zandvoort auch Marciello. Der Tessiner wurde im zweiten Durchgang Zweiter und liegt in der Gesamtwertung nur sieben Punkte hinter den Tabellenführern Michael Ammermüller/Mathieu Jaminet. Das Schweizer Top-Ergebnis wurde von Rolf Ineichen (Dritter), Schmidt (Vierter) und Patric Niederhauser (Neunter) abgerundet.

Einen weiteren Sieg, den dritten in Folge, feierte auch Frédéric Yerly beim 4-Stunden-Rennen zur Langstreckenserie am Nürburgring. Zusammen mit Andy Gülden und Matthias Wasel sicherte sich der gebürtige Fribourger mit dem VW Golf GTI TCR von Max Kruse Racing den Sieg in der Klasse SP3T.

Kein Podestplatz, dafür lauter viere Plätze gab es für einmal in der European Le Mans Series. Und zwar für Louis Delétraz (LMP2) und Nicolas Maulini (LMP3). Aus Teamsicht war das Rennen zumindest in der LMGTE erfolgreicher. Dort sicherte sich die Schweizer Equipe Spirit of Race den ersten Saisonsieg. In der Gesamtwertung liegt Delétraz weiter auf Platz 1.

Beim Doubleheader der Formel E in New York erzielte Sébastien Buemi mit Rang 6 immer sten Lauf das beste Ergebnis aus Schweizer Sicht. Der als Gesamtleader angereiste Edoardo Mortara musste wegen eines Defekts von ganz hinten starten und ging leer aus. Neuer Führender ist Sam Bird (GB). Mortara ist mit neun Punkten Rückstand Vierter und hat also bei noch vier ausstehenden Rennen immer noch alle Chancen auf den Titel. Nicht mehr am Start war Nico Müller. Der Berner hat sich von seinem Team Dragon getrennt und konzentriert sich auf die DTM.

Yerly Frederic 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Frédéric Yerly: Dritter Nürburgring-Triumph in Folge

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09.07.2021 Was macht eigentlich Fritz Erb?
Fritz Erb Oberhallau 2014 Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fritz Erb bei seinem Abschied 2014 in Oberhallau © Kaufmann

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Was macht eigentlich Fritz Erb?

35 Jahre hat Fritz Erb Motorsport betrieben. Rund 200 Siege hat er in dieser Zeit eingefahren. Grösstenteils im Slalom, aber auch am Berg. Ende 2014 im Alter von 70 Jahren machte er Schluss. Heute ist er 76, rüstig und gesprächig wie eh und je. Wenn es um Anekdoten aus seinem Leben geht, sprudelt es aus Erb heraus, als würde er dem Rheinfall, 15 Kilometer von seinem Wohnort Hallau entfernt, Konkurrenz machen.

Den Rennsport lernt der jüngste Sohn einer Bauernfamilie aus Bachs im Zürcher Unterland erst über Umwege kennen. Trotzdem glaubt er, dass ihm die Gene in die Wiege gelegt wurden. «Mein Vater hatte ein Flair für italienische Autos. Zur bestandenen Fahrprüfung kaufte er mir einen Alfa Romeo Giulietta», erzählt Erb.

Seine Automechanikerlehre absolviert Erb bei der Tip-Top-Garage in Zürich. Über eine Anstellung in der Schweizer Aston-Martin-Vertretung in Neuenburg gelangt er schliesslich in die Rennszene. Formel-3-Pilot Jürg Dubler sucht einen Mechaniker und stellt den Zürcher ein. «1968 haben wir den Schweizer Meistertitel gegen Xavier Perrot geholt», erinnert sich Erb. «Das war eine tolle Zeit.» Zuvor hatte Erb bereits bei Abstechern nach Le Mans oder zur Formel 1 nach Monaco Rennsport-Luft geschnuppert.

1972 lässt sich Erb in Hallau nieder, arbeitet als Mechaniker in der angrenzenden Garage und übernimmt diese 1979. «Irgendwann sagte ich zu meiner Frau: ‹Ich kann nicht rund um die Uhr arbeiten. Ich nehme ab sofort sonntags auch an Rennen teil – so wie ein Teil meiner Kunden›.»

Als Opel-Vertreter ist es naheliegend, dass er sich einen Kadett anlacht. Anfangs fährt er damit bei nichtlizenzierten Rennen. Ab 1989 nimmt er am Schweizer Slalom-Cup, dem Vorgänger der Schweizer Slalom-Meisterschaft, teil. Schon bald ist Erb der Mann, den es zu schlagen gilt. Sechs Mal gewinnt er den Cup, vier Mal die Meisterschaft – zuletzt 2009 und immer auf Opel Kadett GT/E. «Ich hätte wahrscheinlich auch 15 Mal Meister werden können», lacht Erb. «Aber manchmal habe ich es vergeigt.»

Seine Konkurrenten beissen sich die Zähne an ihm aus. Als er 2014 in Oberhallau den Helm an den Nagel hängt, wird er im letzten Rennen Vierter. «Es war Zeit aufzuhören», sagt Erb. «Ich wollte nicht als Ü-70 unter ferner liefen Rennen fahren.»

Sein Leben als Pensionär geniesst er heute auf dem E-Bike, bei der Gartenarbeit und hin und wieder auch als Mechaniker. Zahlreiche Kadett-Getriebe hat er für Kollegen und Kunden gebaut. Und hin und wieder schraubt er auch noch in der Garage an älteren Modellen wie beispielsweise einem Pinzgauer herum. «Das können die Jungen heute nicht mehr», sagt Erb, lacht und erzählt schon die nächste Anekdote…

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07.07.2021 Joël Grand: Vorbereitung im Ausland
Grand Joel 2021 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand war beim Bergrennen Vuillafans bester Schweizer

Eineinhalb Jahre lang ist Joël Grand kein Rennen mehr gefahren. Am Wochenende hat der Walliser, der gestern 34 Jahre alt wurde, sein Comeback in Frankreich gegeben.

22. im Gesamtklassement, bester Schweizer und Bester in seiner Klasse: Joël Grand hat das Fahren am Berg offenbar nicht verlernt. Der 34-jährige Walliser hat am Wochenende beim Bergrennen Vuillafans (F) nach eineinhalb Jahren Corona-Pause wieder ins Lenkrad gegriffen. Und dabei zum ersten Mal seit langer Zeit unter Rennbedingungen seinem Osella PA21 JRB die Sporen gegeben.

Ganz ohne Sorgen verlief das erste Wochenende jedoch nicht. Am Samstag streikte plötzlich die Kraftstoffeinspritzung. Nur dank der Improvisationskunst seines Mechanikers war Grand am Sonntag startbereit. Die ersten beiden Läufe absolvierte er unter einer Zeit von 2:10 min, was sein persönliches Ziel war. Bei der Rückfahrt ins Fahrerlager geriet Grand in einen Wolkenbruch. «Danach liess sich das Auto nicht mehr starten und ich musste beim dritten Lauf zuschauen.»

Der nächste Einsatz von Grand steht bereits in gut zehn Tagen auf dem Programm. Dann versucht sich der Walliser erstmals mit dem Osella beim Slalom in Frauenfeld. «Ich bin dort noch nie gefahren», sagt Grand. «Aber weil wir ausser Oberhallau keine Bergrennen haben, tue ich das für meine Sponsoren.» Wie er in der Ostschweiz abschneiden wird, lässt er noch offen. «Das wird spannend sein. Das Auto ist eigentlich für Bergrennen konzipiert. Mal schauen, wie es sich bei einem Slalom verhält.»

Nach Frauenfeld wird Grand noch weitere Einsätze in Frankreich bestreiten. Am 24./25. Juli steht das Bergrennen Marchampt-Beaujolais auf dem Programm. Danach am 14./15. August das Rennen in Chamrousse. «Und Anfang September, eine Woche nach Oberhallau, dann noch Turckheim.»

Grand Portrait Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grand wird in zehn Tagen erstmals beim Slalom Frauenfeld antreten

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06.07.2021 Schweizer Meisterschaft: Vier Slaloms reichen
Zwahlen c free Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Bild von 2019: Christoph Zwahlen beim Slalom in Frauenfeld

In weniger als zehn Tagen wird in Frauenfeld der erste Slalom zur Schweizer Meisterschaft 2021 ausgetragen. Eine Meisterschaft, die dank einer Ausnahmeregelung nun doch stattfinden kann.

Gemäss Art. 5 des Reglements zur Schweizer Slalom-Meisterschaft sind fünf Läufe notwendig, damit es zu einer Titelvergabe kommt. Wegen der aussergewöhnlichen Pandemie-Situation hat die Nationale Sport-Kommission (NSK) nun nach eingehender Diskussion beschlossen, dass eine Schweizer Slalom-Meisterschaft auch unter den folgenden Voraussetzungen vergeben wird:

4 Läufe (mindestens 3 Resultate, 1 Streichresultat)
oder:
3 Läufe (3 Resultate, kein Streichresultat)

Stand heute sind vier Slaloms noch im Rennen:
17./18. Juli, Frauenfeld
25./26. September, Drognens
2./3. Oktober, Ambri
30./31. Oktober, Bière

Der Ball liegt also nun bei den Veranstaltern, die natürlich darauf hoffen, möglichst viele Slalom-FahrerInnen bei ihren Events begrüssen zu dürfen. In Frauenfeld hat man am Samstag 144, am Sonntag 111 Anmeldungen. Dank Doppelstartern kommt man auf 302 TeilnehmerInnen.

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05.07.2021 Weekend-Report 15/2021
Emil Frey Misano 2021 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Platz 2 im Silver Cup: Feller/Fontana jubelten auch in Misano

Schweizer Rennfahrer sorgen international Woche für Woche für Topergebnisse. Am vergangenen ersten Juli-Wochenende fielen diese für einmal etwas bescheidener aus. Grund zum Jubeln gab es aber trotzdem.

Für das Team Emil Frey Racing stand in Misano der dritte Lauf zur GT World Challenge Europe auf dem Programm. Es war das letzte Rennen vor dem Saisonhighlight, den 24 Stunden von Spa-Francorchamps, die am 31. Juli/1. August stattfinden. Die perfekte Vorbereitung gelang den Safenwilern nur begrenzt. In beiden Qualifyings verpasste man die Pole-Position um lediglich 0,05 Sekunden. Das erste Rennen beendete die Lambo-Truppe geschlossen auf den Rängen 7 bis 9. Im zweiten Durchgang war der Huracan mit der #114 (Aitken/Lappalainen) auf P5 das beste Frey-Auto. Immerhin: Das Duo Ricardo Feller und Alex Fontana erzielte mit Platz 2 im Silver-Cup einen Podestrang. Bester Schweizer war in Misano Raffaele Marciello mit den Plätzen 5 und 2. Damit liegt der Tessiner nach dem fünften Event vor Feller/Fontana in der Meisterschaft auf dem zweiten Zwischenrang. In der Teamwertung liegt Emil Frey Racing ebenfalls auf Platz 3.

Einen weiteren Sieg feierte in Misano Sportec, die Mannschaft, um die sich Marcel Fässler kümmert. Das KTM-Duo Adrian Spescha und Christoph Ulrich gewann den ersten Lauf in der GT2 Am. Cédric Leimer auf Lamborghini Huracan liess sich als Sieger im zweiten Lauf feiern.

Sportce 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Duo Spescha/Ulrich gewann in Misano Lauf 1 in der GT2 Am

Noch etwas Geduld fordert Fabio Scherer im Porsche Supercup, der im Rahmen der Formel 1 auf dem Red Bull Ring ausgetragen wurde. Bei seinem zweiten Einsatz holte der Engelberger (von P20 gestartet) mit Platz 12 seine ersten Punkte. «Auf die Spitze fehlt noch ein Bisschen», meinte der Fahrer aus dem Team Fach Auto Tech nach seinem zweiten Supercup-Rennen. «Aber wir sind auf dem richtigen Weg.»

Einen Zähler zog auch Fabienne Wohlwend an Land. Die junge Liechtensteinerin fuhr nach ihrem Podestplatz in der Vorwoche beim zweiten aufeinanderfolgenden Rennen der W Series in Spielberg auf Platz 10 (Siegerin Jamie Chadwick). In der Meisterschaft hat Wohlwend zwei Positionen eingebüsst und ist jetzt Fünfte.

Wohlwend Fabienne Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabienne Wohlwend: Diesmal gab es nur einen Punkt

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01.07.2021 Porsche Sports Cup: Wieder alles offen
Fach Fischli Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Duell Fach gegen Fischli ist nach Imola wieder offen

Dominik Fischli profitierte beim Porsche Sports Cup Suisse in Imola von einem Ausfall von Tabellenleader Alexander Fach. Der Titelkampf im GT3 Cup ist vor Beginn der zweiten Saisonhälfte nun also wieder offen.

Beim dritten Lauf des Porsche Sports Cup Suisse ging es auf dem Grand-Prix-Kurs von Imola heiss zu: Bei höchstsommerlichen Temperaturen boten die Teilnehmer in den verschiedenen Serien Motorsport vom Feinsten. Im GT3 Cup durfte sich der amtierende Champion Alexander Fach über einen weiteren Sieg im Sprintrennen freuen, musste beim Endurance-Lauf über 100 Meilen oder gut 160 Kilometer aber einen Ausfall hinnehmen. Sein Titelrivale Dominik Fischli nutzte die Steilvorlage und fuhr mit seinem 911 GT3 Cup im Langstrecken-Wettbewerb auf Rang 1. Damit gestaltet der 26-Jährige den Meisterschaftskampf vor dem Beginn der zweiten Saisonhälfte wieder offen.

«Das Imola-Wochenende lief sehr gut, obwohl mir diese Rennstrecke in der Vergangenheit nicht sonderlich gelegen hat», freute sich Dominik Fischli. «Aber ich konnte gut mit Alexander Fach mithalten. Schon im Sprint-Qualifying war ich 0,1 Sekunden schneller und damit sehr zufrieden. Im Rennen selbst habe ich den Start vermasselt. Nach zwei Runden war ich nur noch Dritter. Beim Versuch, Alex zu überholen, wollte ich etwas zu viel und bin durchs Kiesbett gerutscht – schade, denn ich hatte mir den Sieg fest vorgenommen. Dafür konnte ich überraschender Weise das Endurance gewinnen, denn ich war schnell unterwegs. Damit bleibt die Meisterschaftssituation vor der zweiten Saisonhälfte weiterhin sehr spannend. Ich werde alles geben, noch weitere Rennen und den Titel zu gewinnen.»

In der 718 Clubsport-Gruppe gewann Thomas Herbst das Sprintrennen in der Klasse 10 für Fahrzeuge mit Manthey-Racing-Paket, während Vizemeister Laurent Misbach den Langstreckenlauf für sich entschied. Bei den Mittelmotor-Sportwagen ohne MR-Paket hiess der Sieger zweimal Renzo Kressig. Die Open-GT-Wertung sah Leonardo Caglioni als souveränen Gewinner des Sprints. Die Gesamtwertung des Endurance-Rennens sicherten sich Jan Klingelnberg/Dino Zamparelli mit knappem Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Gabriele Rindone. Im Gleichmässigkeits-Wettbewerb der Porsche Drivers Competition Suisse sprang Nicolas Garski zum dritten Mal in Folge auf die oberste Stufe des Siegerpodests.

Weitere Infos auf: https://presse.porsche.ch/prod...

Burkard Fischli Hegglin Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Podium im Endurance-Rennen: Burkard, Fischli und Hegglin (v.l.)

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30.06.2021 One to watch – Jonathan Michellod
Michellod Jonathan Chablais 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod: Bei der Rallye des Bornes wurde er Dritter © Eichenberger

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: One to watch – Jonathan Michellod.

Jonathan Michellod hat 2019 die Juniorenwertung der Schweizer Rallye-Meisterschaft gewonnen. Vier von fünf Rallyes entscheidet der heute 27-jährige aus Verbier damals für sich. Nur bei der Rally del Ticino nimmt er sich zurück. Der Titelgewinn ist ihm wichtig. Deshalb ist er auch mit Platz 2 zufrieden. Beim Heimspiel im Wallis greift der gelernte Automechaniker dann wieder nach Herzenslust an. Mit Sieg Nummer 4 unterstreicht er seine Dominanz.

Nach dem Titelgewinn steht die Fortsetzung seiner Rallye-Karriere in den Sternen. Rallyes mit einem R5 würden ihn reizen, sagt er. Doch das Geld ist knapp. Immerhin: Dank dem Junior-Titel kann er bei der Rallye Chablais in einem Renault Clio antreten. Doch wegen der Corona-Pandemie findet 2020 keine SM statt.

Trotzdem geht die Karriere weiter. Routinier Olivier Burri nimmt den Walliser unter seine Fittiche. Der viermalige Schweizer Rallye-Meister organisiert einen Test. Und im August bei der Rallye National d’Autun in Frankreich nehmen Michellod und Co-Pilot Stéphane Fellay tatsächlich ihre erste Rallye in einem Skoda Fabia R5 unter die Räder. Nach Rang 15 im Gesamtklassement meint der schnelle Walliser mit einem breiten Grinsen: «Es lief super für uns!»

Zwei Monate später rückt Michellod erneut mit dem R5 aus. Diesmal bei der Trofeo Maremma in Italien. Mit Platz 7 unterstreicht er seine Fähigkeiten aufs Neue. Und es geht weiter. Im April 2021 bestreitet «Jo» (wieder in Italien) seine dritte Rallye als R5-Fahrer. Diesmal schafft er es als Dritter sogar aufs Podest. Ein Teil dieses Erfolges ist auf seine Unbekümmertheit zurückzuführen. «Es gab vor dem Start etwas Aufregung, weil es hiess, die Strecke sei teilweise noch feucht. Wir liessen uns davon nicht aus der Ruhe bringen und fuhren mit den Reifen, die wir aufgezogen hatten. Wir waren schliesslich da, um Kilometer abzuspulen und nicht, um die Rallye zu gewinnen.»

Einer der ersten Gratulanten im Ziel ist Burri. Der Jurassier hält grosse Stücke auf ihn. «Jonathan saugt alles auf. Und er will immer besser werden.» Was ihn besonders beeindruckt, ist Michellods Fähigkeit auch bei Rallyes, die er nicht kennt, konstant schnell zu fahren. «Es reicht nicht, nur bei Rallyes auf Schweizer Boden schnell zu sein», meint der 30 Jahre ältere Burri.

Vieles macht den Anschein, dass der erste Sieg mit einem R5 nur eine Frage der Zeit ist.

Bornes 2021 Michellod Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michellod auf seinem Skoda Fabia R5 © Christophe et Jean-Baptiste Cornevaux

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28.06.2021 Weekend-Report 14/2021
Wohlwend Fabienne Spielberg 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabienne Wohlwend wurde auf dem Red Bull Ring Dritte

Die Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend hat am Wochenende mit Rang 3 am Red Bull Ring ihr bisher bestes Ergebnis in der W Series egalisiert. Was sonst noch am Wochenende aus Schweizer Sicht erwähnenswert ist, finden Sie im Weekend-Report.

Misano 2019 war Fabienne Wohlwends bisher bestes Rennen. Dort wurde die mit Schweizer Lizenz fahrende Liechtensteinerin Dritte. Ein Ergebnis, das sie nun am Red Bull Ring beim Saisonauftakt der W Series 2021 wiederholen konnte. Für Wohlwend sah es nach dem Qualifying nicht optimal aus. Die 23-Jährige musste sich mit Startplatz 9 begnügen. Doch eine gute Startrunde und der eine oder andere Ausfall spülten sie aufs Podium. «Was gibt es Besseres, als seinen zweiten Podestplatz in der W Series im Rahmen der Formel 1 feiern zu dürfen», sagte Wohlwend nach dem Rennen – flankiert von Siegerin Alice Powell und der Zweitplatzierten Sarah Moore (beide GB). «Ich glaube, das war eines meiner besten Rennen überhaupt.»

Zufrieden konnte auch ein anderer Schweizer sein. Zumindest nach dem Qualifying. Patric Niederhauser fuhr beim vierten Rennen zur Nürburgring Langstrecken Serie (NLS) in Rekordzeit die schnellste Quali-Runde. Im Rennen wurde der Berner auf dem Audi R8 LMS von Lionspeed by Car Collection Motorsport Siebter respektive Zweiter in der Klasse SP9 Pro-Am. In der Klasse SP3T feierte Frédéric Yerly mit seinen deutschen Teamkollegen Andy Gülden und Matthias Wasel im VW Golf GTI TCR von Max Kruse Racing bereits den dritten Saisonsieg. Weil das Team nur ein Auto einsetzte, war Jasmin Preisig diesmal nicht am Start. Einen Podestplatz feierten auch Ranko Mijatovic und Yann Zimmer in der V2T auf BMW 330i. In der mit 19 Teams besetzten Serienwagenklasse wurden sie auf Rang 3 abgewunken.

Yerly Frederic VLN4 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Frédéric Yerly feierte am Wochenende seinen dritten Saisonsieg

Ärger und Aufregung gab es für Fabio Scherer bei seinem ersten Einsatz für Fach Auto Tech beim Porsche-Supercup-Rennen in Spielberg. Beim Engelberger, der erst vor Kurzem aus der Quarantäne in Portugal heimkehrte, waren die am Freitag gemessenen Corona-Werte noch zu hoch. Zuerst sah es so aus, als dürfte der LMP2-Sieger von Spa nicht starten. Am Sonntagmorgen, nach einem weiteren Test gab es dann Entwarnung: Scherer durfte teilnehmen, musste aber, weil er das Qualifying verpasst hatte, von hinten losfahren. Mit Rang 20 konnte der 22-Jährige leben. «Ich war einfach nur froh, dass ich fahren durfte. Jetzt hoffe ich, dass am kommenden Wochenende beim zweiten Rennen in Spielberg alles wieder normal läuft.»

Scherer Fabio Spielberg 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabio Scherer: Zu guter Letzt konnte er doch fahren

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25.06.2021 Programm der Rallye du Valais steht
RIV 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Finale der Schweizer Rallye-Meisterschaft findet vom 21.-23. Oktober statt

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft hat 2021 schon zwei von fünf Läufen absolviert. Nun steht auch das Programm für die Rallye du Valais vom 21.-23. Oktober fest.

Noch nie hat man sich die Rallye du Valais so sehr herbeigesehnt wie dieses Jahr... Doch nach dieser langen Wartezeit können die Fans aufatmen: Die 61. Rallye International du Valais wird vom 21. bis 23. Oktober 2021 wieder auf den Walliser Strassen und Pässen stattfinden. Dank den Lockerungen wird die Veranstaltung rund um das Gelände der Kaserne Sion sogar für Zuschauer zugänglich sein.

Gestern Donnerstag haben die Organisatoren auch die diesjährige Streckenführung vorgestellt. Los geht es am Donnerstag, 21. Oktober, mit den Wertungsprüfungen von Martigny und des Col des Planches mit einer originellen Route ab Chemin-Dessus, gefolgt von der offiziellen Vorstellung der Teams in Martigny. Am Freitag und Samstag stehen dann weitere 14 Sonderprüfungen mit mehr als 180 Streckenkilometer komplett auf Asphalt auf dem Programm. Dazu gehören die Sonderprüfungen von Val des Dix, Veysonnaz und Nendaz am Freitag, 22. Oktober; sowie die Sonderprüfungen von Crans-Montana, Anzère und Nax am Samstag, 23. Oktober. An beiden Tagen gibt es auch Sonderprüfungen auf dem Kasernengelände.

Bleibt zu hoffen, dass die Schweizer Rallye-Meisterschaft bis zur «Valais» offen bleibt. Nach zwei von fünf Veranstaltungen führt Mike Coppens mit 70 Punkten. Auf Platz 2 mit elf Zählern Rückstand liegt der amtierende Champion Ivan Ballinari. Dritter ist zurzeit Joël Rappaz (43 Punkte). Das ganze Zwischenklassement ist unten angehängt.

Weitere Infos finden Sie auf www.riv.ch

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22.06.2021 Scherer fährt für Fach
Fabio Scherer 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabio Scherer fährt parallel zur WEC nun auch Porsche Supercup

WEC-Pilot Fabio Scherer und Fach Auto Tech aus Sattel (SZ) spannen zusammen. Der gebürtige Luzerner fährt schon an diesem Wochenende am Red Bull Ring sein erstes Rennen im Porsche Supercup.

Die Kombination aus Schweizer Fahrer und Schweizer Team gibt es im internationalen Profi-Rennsport nicht sehr oft. Das Team von Emil Frey Racing war bis vor Kurzem eine Ausnahme. Dort fahren mit Ricardo Feller und Alex Fontana zwei Eidgenossen auf einem Auto. Im Endurance Cup werden sie sogar noch von einem dritten Schweizer unterstützt: Rolf Ineichen.

Nun kommt eine weitere Schweizer Fahrer-Team-Paarung an den Start. Im Porsche Mobil 1 Supercup, der im Rahmen der Formel 1 ausgetragen wird, fährt Fabio Scherer ab diesem Wochenende für das Team Fach Auto Tech von Alexander Fach.

«Mein Hauptaugenmerk gilt natürlich weiter der WEC und dem Team United Autosports», sagt Scherer, der gerade eben aus seiner Corona-Quarantäne aus Portugal nach Hause kam. «Aber die Gelegenheit für Fach im Porsche Supercup zu fahren, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Es ist immer gut, Fahr- respektive Rennpraxis zu sammeln. Und ich freue mich auf diese Zusammenarbeit.»

Los geht es für Scherer und Fach bereits an diesem Wochenende auf dem Red Bull Ring mit dem zweiten Lauf zur diesjährigen Supercup-Meisterschaft. Sechs weitere Läufe stehen im weiteren verlauf der Saison auf dem Programm.

Fach Auto Tech 04 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das erste Rennen findet am Sonntag auf dem Red Bull Ring statt

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21.06.2021 Erster SM-Sieg für Mike Coppens
Coppens Mike Christophe et Jean Baptiste Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens auf seinem Skoda Fabia R5 © Christophe/Jean-Baptiste Cornevaux

Beim Auftakt zur Schweizer Rallye-Meisterschaft musste sich Mike Coppens noch hinter Sébastien Carron anstellen. Diesmal, beim zweiten Lauf in Frankreich, gewann Coppens souverän.

An die beiden favorisierten Franzosen Ludovic Gal und Kévin Bochatay kam Mike Coppens nicht heran. Die Erfahrung der beiden ortskundigen Routiniers konnte der 42-jährige Walliser bei seiner ersten Teilnahme an der Rallye des Bornes zwischen Genf und Chamonix wie vorausgesagt nicht wettmachen. Aber das war auch nicht das Ziel von Coppens. Der Mann aus Verbier peilte beim zweiten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft seinen ersten SM-Sieg an. Und der gelang ihm souverän.

«Das war eine gute Rallye für uns», sagt Coppens, der die Meisterschaft nun anführt. «Und es macht mich besonders stolz, dass Ludovic und Kévin uns zu den Zeiten, die wir gefahren sind, gratuliert haben. Ich habe wieder viel dazugelernt. Das ist sehr wichtig, um sich in Zukunft noch zu verbessern.»

Coppens ärgster Rivale war der amtierende Schweizer Meister Ivan Ballinari. Der Tessiner, der bei der «Chablais» Rang 3 belegte, war diesmal wieder mit seinem vertrauten Co-Piloten Marco Menchini unterwegs und setzte Coppens bis zur achten Wertungsprüfung mächtig zu. Drei Mal war Ballinari sogar schneller als sein Skoda-Markenkollege. Doch dann unterlief dem langen Luganesi ein Fehler. «Ich war wohl etwas zu aggressiv und habe mich im vierten Gang gedreht», sagt Ballinari. «Nach dieser Schrecksekunde war der Rückstand auf Mike zu gross, sodass ich auf den verbleibenden Prüfungen kein Risiko mehr eingegangen bin.»

Nach hinten war der Vorsprung Ballinaris gross genug, um Platz 2 zu verteidigen. Jonathan Michellod war erst ab WP9 schneller als sein Teamkollege bei Lugano Racing. Trotzdem war auch der junge Walliser zufrieden mit seinem Abschneiden. «Ich bin happy mit Platz 3», sagt Michellod. «Wir haben konstant Fortschritte gemacht und diesmal ist mir auch kein Fehler unterlaufen. Um noch weiter nach vorne zu kommen, brauche ich mehr Kilometer.»

Hinter den Top 3 der Schweizer Meisterschaft klassierte sich Joël Rappaz mit einer starken Leistung als Vierter. Fünfter und damit bester Alpine-RGT-Pilot wurde Sérgio Pinto.

Pinto Sergio Christophe et Jean Baptiste Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wieder eine starke Leistung: Sérgio Pinto im Alpine RGT © Christophe/Jean-Baptiste Cornevaux

Bester Junior und Sieger in der Clio Trophy Swiss war Jérémie Toedtli. Der Neuenburger, der 2019 noch im Skoda Fabia R5 sass und dieses Jahr altershalber die letzte Gelegenheit wahrnehmen möchte, um Junior-Champion zu werden, verwies Ismaël Vuistiner auf Rang 2. «Ich bin natürlich sehr glücklich über dieses Ergebnis», sagt Toedtli, der sich bei der Rallye du Chablais noch mit Platz 3 begnügen musste. «Beim Auftakt war alles neu für mich. Das Auto, die Co-Pilotin – jetzt hat sich alles schon viel vertrauter angefühlt.»

Auch Vuistiner war mit seiner Leistung zufrieden. Obwohl er am ersten Tag zu viele Fehler gemacht habe. «Der Rückstand war dadurch zu gross, um noch um den Sieg zu fahren. Aber es ist schön zu sehen, dass die Spitze so eng zusammenliegt. Es gibt mindestens fünf Teams, die gewinnen können», meint Vuistiner.

In der Trophée Michelin Suisse (für Frontantriebler) machten die Franzosen diesmal die Plätze 1 bis 5 unter sich aus. Walter Mathieu setzte sich wie schon bei der «Chablais» erfolgreich durch. Platz 2 ging an Thomas Battaglia, Dritter wurde Emeric Rey. Bester Schweizer war wie schon bei der «Chablais» Didier Postizzi auf seinem Renault Clio RS R3T.

In der historischen Klasse, der VHC, ging der Sieg an Pascal Perroud. Der Waadländer distanzierte in seinem BMW M3 E30 die Konkurrenz um mehr als zwei Minuten. Zweitbester Schweizer, auf Rang 7 im Gesamtklassement, wurde Claude-Alain Cornuz auf einem Ford Escort RS2000.

Weitere Informationen zur Rallye des Bornes finden Sie im Internet unter www.rallyedesbornes.sitew.fr

Die weiteren Termine der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
2.-4. September 2021, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais

Toedtli Jeremie Clio Swiss Trophy Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der schnellste Junior: Jérémie Toedtli © Clio Swiss Trophy

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21.06.2021 Weekend-Report 13/2021
Mueller Nico Monza 2021 Podium Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller schaffte es im zweiten Rennen als Zweiter aufs Podium

Edoardo Mortara, Grégoire Saucy, Alex Fontana, Ricardo Feller und um ein Haar auch Nico Müller: Das vergangene Wochenende war für die international im Einsatz stehenden Schweizer von Siegen geprägt!

Der Auftakt zur neuen DTM-GT3 in Monza verlief für die Schweizer Nico Müller und Philip Ellis erst im zweiten Rennen am Sonntag nach Plan. Der Zuger Ellis rollte im ersten Lauf schon am Ende der ersten Runde mit einem technischen Defekt aus. In Durchgang 2 wurde der Mercedes-Pilot Guter Sechster. Müller war im Audi R8 gegenüber der Konkurrenz von Mercedes und Ferrari am Samstag auch noch nicht ganz auf Augenhöhe und musste sich mit Platz 8 begnügen, nachdem ihn Daniel Juncadella im Kampf um einen Platz in den Top 5 umgedreht hatte. Am Sonntag revanchierte sich der Berner und fuhr dank einer perfekt getimten Strategie von Startplatz 4 auf Rang 2 vor. Die Siege beim Auftakt in Monza gingen an Liam Lawson (Ferrari) und Kelvin van der Linde (Audi).

In der DTM Trophy fuhr Yann Zimmer zwei Mal mit seinem BMW auf Platz 6. Der zweite Schweizer, Lucas Mauron, belegte die Plätze 18 und 13.

Fontana Alex Zandvoort 2021 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fontana/Feller siegten in Zandvoort für Emil Frey Racing

Den totalen Triumph feierte das Team Emil Frey Racing in der GT World Challenge beim Rennen in Zandvoort. Ricardo Feller und Alex Fontana sicherten sich im Samstagrennen den ersten Saisonsieg. Im zweiten Rennen sicherte sich die Mannschaft aus Safenwil gar einen Doppelsieg. Diesmal standen Norbert Siedler und Albert Costa ganz oben. Fontana/Feller belegten Rang 2. Der dritte Lambo von Emil Frey Racing verpasste das Podest als Vierter knapp.

Im Rahmenprogramm überzeugte ein anderer Schweizer: Grégoire Saucy sicherte sich in der Formula 3 Regional nach zwei herausragenden Qualifyings die Siege Nummer 5 und 6 in dieser Saison. Der Jurassier führt die Meisterschaft bei Halbzeit mit 64 Punkten Vorsprung an!

Auch in der FIA Formel-3-Meisterschaft gab es aus Schweizer Sicht Grund zum Jubeln. Der Australier Calan Williams sicherte Jenzer Motorsport beim Rennen in Le Castellet mit Platz 3 den ersten Podestplatz seit Monza 2019. Bei den Teams hat Jenzer damit einen grossen Sprung vom letzten auf den siebten Platz gemacht.

Ein absolutes Traumwochenende erlebte auch Edoardo Mortara. Der Genfer sicherte sich beim Doubleheader der Formel E in Puebla (MEX) seinen zweiten Karrieresieg. Mit Rang 3 im ersten Rennen katapultierte sich Mortara an die Spitze des Klassements. Ausruhen kann sich «Edo» dort allerdings nicht. Noch stehen drei Doubleheaders auf dem Programm. Und die besten zwölf Fahrer sind lediglich durch 23 Punkte getrennt!

Mortara Edoardo Puebla 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edoardo Mortara: Erster Saisonsieg und gleich Meisterschaftsleader

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17.06.2021 Einschreibung Oberhallau eröffnet
Oberhallau Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In Oberhallau soll Ende August das einzige Bergrennen stattfinden

Bei all den schlechten Nachrichten! Hier kommt die Gute! Für das Bergrennen Oberhallau können sich Fahrer und Fahrerinnen bis 30. Juni 2021 einschreiben.

Mit der Absage der beiden Bergrennen am Gurnigel und in Massongex ist klar: Es wird 2021 (wie schon 2020) keine Schweizer Berg-Meisterschaft geben. Dennoch gibt es für alle Piloten und Pilotinnen einen Lichtblick: Das Rennen in Oberhallau am 28./29. August soll stattfinden. Der Veranstalter hat auf seiner Homepage www.bergrennen-oberhallau.ch die Einschreibung (bis 30. Juni) eröffnet.

«Wir wollen unser Rennen unbedingt durchführen», sagt Vereinspräsident Sascha Schlatter. «Erstens für die Fahrer und zweitens, damit es in unserer Gegend wieder eine Veranstaltung gibt.» Der Aufruf an die «Berg-Gemeinde» auf der Facebook-Seite des Veranstalters ist deshalb auch unmissverständlich: Liebe Fahrer, jetzt seid ihr gefragt, denn wir brauchen euch!

Auto Sport Schweiz drückt dem Veranstalter die Daumen. Und auch der Autor dieser Zeilen würde sich wünschen, wenn wenigstens ein Bergrennen in der Schweiz 2021 stattfinden würde!

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16.06.2021 Auch Massongex erst wieder 2022
Faustini Berguerand Steiner free Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 von 2019 in Massongex: Faustini, Berguerand, Steiner

Kurz nachdem das Bergrennen am Gurnigel abgesagt wurde, steht auch fest, dass das Bergrennen in Massongex erst wieder 2022 stattfinden wird.

Lange Zeit hat es so ausgesehen, als ob das Bergrennen in Massongex am 21./22. August stattfinden würde. Doch nach der Absage vom Gurnigel findet nun auch das Rennen im Unterwallis erst wieder 2022 statt.

«Aufgrund der Gesundheitskrise haben es viele Bergrennen vorgezogen, ihre Veranstaltungen auf 2022 zu verschieben. Stand heute sind nur noch zwei Rennen im Kalender 2021 übrig. Trotz unserer Motivation und vor allem unseres Wunsches (das Rennen durchzuführen), sind wir gezwungen, unsere Veranstaltung auf das Jahr 2022 zu verschieben. Wir danken Ihnen sehr für Ihre Unterstützung und hoffen, Sie im nächsten Jahr wiederzusehen.»

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16.06.2021 Vorschau Rallye des Bornes: Coppens, Ballinari oder Michellod?
Coppens Mike Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens: Holt er in Frankreich seinen ersten SM-Sieg? © Kaufmann

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021 geht am kommenden Freitag/Samstag in die zweite Runde – mit der Rallye des Bornes auf halbem Weg zwischen Genf und Chamonix.

Ende April hat die Nationale Sport-Kommission (NSK) entschieden, die in Frankreich ausgetragene Rallye des Bornes definitiv in den Kalender der Rallye-SM 2021 aufzunehmen. Die Rallye mit dem Servicepark in La Roche-sur-Foron, knapp eine halbe Stunde südöstlich von Genf, ist damit nach der Rallye du Chablais der zweite Lauf zur diesjährigen Schweizer Meisterschaft.

Zahlreiche Schweizer haben sich für die 30. Ausgabe der Rallye des Bornes eingeschrieben. Insgesamt stehen bei den modernen Fahrzeugen 116 Autos am Start. Zu den Favoriten auf den Gesamtsieg zählen die beiden Franzosen Kevin Bochatay (Skoda Fabia R5) und Ludovic Gal (VW Polo R5), die bei der vorerst letzten Ausgabe der Rallye des Bornes 2019 auf den Plätzen 1 und 2 landeten.

Favorit auf den Sieg in der Schweizer Meisterschaft ist Mike Coppens. Der 42-jährige Walliser hat zuletzt bei der Rallye du Chablais als einziger Fahrer dem dortigen Sieger Sébastien Carron die Stirn bieten können. Ob Coppens auch in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen kann, wird sich zeigen. Für den Skoda-Fahrer aus Verbier ist es die erste Teilnahme bei der Rallye des Bornes. Und die sechste Rallye 2021 insgesamt. «Ich werde mich auf meinen Job und meine Ziele konzentrieren; so wie immer», sagt Coppens. Die Resultate sind dann die logische Konsequenz – oder halt eben nicht. Aber ich denke gar nicht an einen möglichen Sieg. Schon gar nicht an einen Gesamtsieg. Die Franzosen sind auf ihrem Terrain unschlagbar.»

Neben Coppens dürften unter normalen Umständen Ivan Ballinari und Jonathan Michellod die beiden verbleibenden Plätze auf dem SM-Podest unter sich ausmachen. Wobei Michellod nach seinem Ausritt bei der «Chablais» noch etwas gut zu machen hat.

«Es wäre überzogen zu glauben, dass wir, ohne einen Test gemacht zu haben, eine Chance gegen Mike haben», sagt der amtierende Schweizer Meister Ballinari, der bei der Rallye des Bornes wieder auf Marco Menchini als Beifahrer zurückgreift. «Das Schlussklassement der Chablais widerspiegelt das aktuelle Kräfteverhältnisse in der Schweizer Meisterschaft exakt. Und mein Teamkollege Jonathan Michellod hat ebenfalls gezeigt, was er kann. Es wird also sehr eng werden. Aber wir werden Spass haben, da bin ich mir sicher.»

Zu den weiteren Schweizern in der Top-Klasse zählen auch Joël Rappaz und Alain Blaser, die bei der «Chablais» die Plätze 5 respektive 6 belegten.

Spannung ist auch bei den Junioren respektive der Clio Swiss Trophy angesagt. Die Top 3 der «Chablais», sprich David Erard, Sacha Althaus und Jérémie Toedtli, werden sich auf ihren Renault Clio RSR Rally5 auch in Frankreich nichts schenken. Beim ersten Aufeinandertreffen Ende Mai lag das Trio im Ziel nur 7,1 Sekunden auseinander. Ebenfalls am Start ist Ismaël Vuistiner. Der Walliser ist vom Alter her nicht mehr bei den Junioren startberechtigt, hat aber im Rahmen der Clio Swiss Trophy bei der «Chablais» bis zu seinem Unfall in WP5 mit 25 Sekunden souverän geführt.

Auch in der Trophée Michelin Suisse wird es am Wochenende wieder spannend. Dort kommt es nämlich zur Neuauflage des Duells Walter Mathieu aus Frankreich gegen Didier Postizzi aus La Chaux bei Morges.

Und wie schon bei der «Chablais» kommen auch die Fans der historischen Rallye-Autos auf ihre Rechnung. 34 Teams haben sich in der Kategorie VHC eingeschrieben. Zu den Favoriten zählt Pascal Perroud. Der 40-jährige Waadtländer hat bei der «Chablais» bis zur vierten WP auf Platz 2 gelegen – und schied dann aus.

Los geht die Rallye am Freitagmorgen (18. Juni 2021) mit der WP1 von Monnetier nach Cruseilles. Insgesamt stehen elf Wertungsprüfungen an zwei Tagen auf dem Programm. Weitere Informationen zur Rallye des Bornes finden Sie im Internet unter www.rallyedesbornes.sitew.fr

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
27.-29. Mai 2021, Rallye du Chablais
18./19. Juni 2021, Rallye des Bornes (F)
2.-4. September 2021, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais

Erard David Archives Erard Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Führt die Juniorenwertung an: David Erard © Archiv Erard

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16.06.2021 Bergrennen Gurnigel abgesagt
Gurnigel 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das vorerst letzte Rennen am Gurnigel fand 2019 statt © Kaufmann

Das Bergrennen am Gurnigel vom 11./12. September findet nun doch nicht statt. Das hat der Vorstand in einer Sitzung von gestern Dienstag entschieden.

An der Sitzung vom 15. Juni 2021 hat der Vorstand vom Verein Bergrennen Gurnigel entschieden, das Bergrennen am Gurnigel vom 11./12. September 2021 abzusagen.

«Die Unsicherheiten bezüglich der COVID-19-Situation sind zu gross», heisst es auf der Homepgae des Veranstalters. «Dazu sind die signifikanten Mehrkosten, sowie der grosse personelle Aufwand und die Möglichkeiten betreffend der bestehenden Infrastruktur zur Umsetzung eines Schutzkonzeptes für den Verein nicht tragbar. Wir freuen uns das 51. Gurnigelrennen am 10./11. September 2022 durchzuführen.»

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14.06.2021 Weekend-Report 12/2021
Schmidt Jeffrey Spielberg 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jeffrey Schmidt: Ein Sieg und ein dritter Platz am Red Bull Ring

Und wieder gab es am Wochenende Schweizer Siege auf internationalen Rennstrecken. Herausragend waren dabei vor allem die Leistungen von Jeffrey Schmidt (GT Masters) und Sébastien Buemi (WEC).

Jeffrey Schmidt war beim zweiten Lauf des ADAC GT Masters in Spielberg (A) zusammen mit seinem deutschen Teamkollegen Marvin Kirchhöfer das Duo des Wochenendes. Der Baselbieter, der beim Auftakt in Oschersleben noch mit den Wetterkapriolen haderte, sicherte sich im zweiten Rennen am Sonntag seinen ersten Saisonsieg. Tags zuvor landete das Corvette-Duo auf dem dritten Rang. «Hier zu gewinnen ist sehr schwer, wir konnten uns keine Fehler erlauben», sagt Schmidt. «Wir haben alles gegeben und sind sehr froh über den Sieg. Am Start konnten wir uns gut aus dem Chaos raushalten und nach den Restarts sind wir gut weggekommen. Ich freue mich schon auf Zandvoort.»

Schmidt war bei weitem nicht der einzige Schweizer, der Punkte am Red Bull Ring holte. Raffaele Marciello verpasste das Podium im ersten Durchgang als Vierter knapp. Im Sonntagsrennen wurde der Mercedes-Werksfahrer Zehnter. Rolf Ineichen sicherte sich die Plätze 7 und 5. Und Ricardo Feller zog als zweitbester Junior am Sonntag Rang 7 an Land. In Führung bleibt das am Samstag erfolgreiche Duo Mathieu Jaminet/Michael Ammermüller. Bester Schweizer im Zwischenklassement ist Marciello als Vierter (48 Punkte) knapp vor Schmidt (46).

Buemi Sebastien Portimao 2021 Action Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sieg für Sébastien Buemi beim 100. WM-Lauf für Toyota

Seinen zweiten Saisonsieg feierte Sébastien Buemi beim 8-Stunden-Rennen in Portimão im Rahmen der WEC. Allerdings war der Zweikampf mit dem Toyota-Schwesterauto diesmal deutlich knapper als noch beim Saisonauftakt in Spa-Francorchamps. Der Waadtländer kreuzte die Ziellinie nach 300 Runden mit gerade mal 1,8 Sekunden Vorsprung auf den Toyota mit der #7. «Wir waren auf einer etwas anderen Strategie als der zweite Toyota. Vom ersten Stint an waren wir in der Lage, eine Runde länger draussen zu bleiben», sagt Buemi, der in der Meisterschaft nun mit 22 Punkten in Führung liegt.

Podestplätze gab es in Portugal auch für Neel Jani (Dritter in der GTE Pro) und Thomas Flohr (Dritter GTE Am). Esteban Garcia und Mathias Beche feierten ihren ersten Sieg in der Amateurklasse der LMP2. Für Louis Delétraz endete das erste WEC-Rennen der Saison auf Rang 5. Nicht am Start war Fabio Scherer. Der Auftaktsieger von Spa musste nach einem positiven COVID-19-Test ausgerechnet an seinem 22. Geburtstag zuschauen… Sein Team United Autosports wurde mit Ersatzfahrer Wayne Boyd Dritter.

Einen Achtungserfolg erzielte Joshua Dufek. Beim Gaststart zur ADAC Formel 4 am Red Bull Ring belegte er in Lauf 2 den vierten Platz. Samir Ben hat mit zwei zwölften Plätzen ebenfalls wertvolle Erfahrung gesammelt.

Jani Neel Portimao 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neel Jani: Trotz Platz 3 Tabellenführung verloren

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10.06.2021 Slalom Frauenfeld: Einschreibung noch bis 21. Juni offen
Frauenfeld 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In Frauenfeld findet Mitte Juli der erste SM-Slalom statt

Mitte Juli soll in Frauenfeld der erste Slalom zur Schweizer Meisterschaft stattfinden. Wer sich noch nicht eingeschrieben hat, kann das noch bis zum 21. Juni nachholen. Auch Helfer sind herzlich willkommen.

Sechs Slaloms standen 2021 ursprünglich auf dem Programm zur Schweizer Meisterschaft. Zwei (Bure und Romont) haben wegen der Corona-Pandemie ihre Veranstaltung abgesagt. Vier Organisatoren, darunter der ACS Thurgau mit den Auto-Renntagen in Frauenfeld, glauben weiter fest daran, ihr Rennen austragen zu können. Für den Slalom von Frauenfeld vom 17./18. Juli laufen die Vorbereitungen zurzeit auf Hochtouren.

Seit dem 1. Juni ist die Einschreibung für den ersten SM-Slalom des Jahres in Frauenfeld eröffnet. Für all die, die sich bisher noch nicht eingeschrieben haben, bietet sich noch bis 21. Juni die Gelegenheit, dies unter dem folgenden Link nachzuholen:

http://go4race.ch/go4race/inscription/event.asp?mcaID=1&navid=3

Im Anhang (unten) finden Interessierte auch die Ausschreibung mit den zugelassenen Kategorien und allen wichtigen Bestimmungen.

Für Fahrer und Fahrerinnen hat der ACS Thurgau auf seiner Homepage ausserdem eine Extraseite mit Fahrerinfos eingerichtet. Siehe:

https://www.acs.ch/de/sektionen/thurgau/motorsport/auto-renntage-frauenfeld/fahrer.php

Um den Anlass durchzuführen, braucht es aber nicht nur ein möglichst grosses Starterfeld, auch ist der ACS Thurgau als Veranstalter auf ausgebildete Funktionäre/Streckenposten angewiesen. Wer in Frauenfeld als «Helfer» vor Ort sein möchte, kann sich mit dem Antworttalon (siehe unten) anmelden.

Dass reges Interesse an einer Rückkehr zu gewohnten Motorsport-Aktivitäten herrscht, zeigt auch ein Blick auf die Slalom-Testtage in Ambri. Diese finden dieses Jahr eine Woche vor den Auto-Renntagen in Frauenfeld statt und sind bereits ausgebucht. Auf der Webpage des Veranstalters, der Equipe Bernoise, können sich Interessierte auf eine Warteliste setzen.

https://www.equipebernoise.ch/anm-wlstt-ambri2020

Der Kalender der Schweizer Slalom-Meisterschaft sieht (Stand heute) wie folgt aus:
17./18. Juli, Frauenfeld
25./26. September, Drognens
2./3. Oktober, Ambri
30./31. Oktober, Bière

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08.06.2021 Porsche Sports Cup: Fach beschenkt sich selbst
PSCS Lausitz 05 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stammgäste auf dem GT3-Podium: Fischli, Fach und Burkard (v.l.)

Alexander Fach hat am zweiten Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse das Punktemaximum geholt. Ein schöneres Geschenk zu seinem 19. Geburtstag hätte er sich selber nicht machen können.

Zwei Tage vor seinem 19. Geburtstag durfte Alexander Fach zufrieden mit sich sein – das zweite Rennwochenende der neuen Saison lief für den amtierenden Champion des GT3 Cup nach Plan: Auf dem Lausitzring fuhr er im Qualifying auf die Pole-Position, gewann nach dem ersten auch den zweiten Lauf und setzte jeweils die schnellste Rennrunde. Maximale Punkteausbeute, mehr geht nicht. Sein Projekt Titelverteidigung befindet sich auf einem guten Weg.

Erster Leidtragender dieser Dominanz ist der amtierende Vizemeister Dominik Fischli. Ebenso wie Fach wird er vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG im zweiten Jahr als Förderpilot unterstützt. Dieses Vertrauen rechtfertigte er in Sachsen mit zwei unbedrängten zweiten Plätzen. Spannender fiel der Kampf um die dritten Positionen aus. In Rennen eins sicherte sich Gregor Burkard diesen Platz vor dem Schweden Mike Knutzon. Dieses Ergebnis deutete sich auch in Lauf zwei an – bis zur siebten Runde: Zu diesem Zeitpunkt fiel Gregor Burkard weit zurück und wurde schlussendlich nur als Elfter gewertet, während Knutzon erstmals der Sprung aufs Podest gelang. Für den Absolventen der Porsche Racing Experience ein tolles Resultat.

Eine starke Vorstellung lieferte in der Lausitz auch Peter Hegglin ab. Im ersten Lauf musste er bereits in der Startrunde aufgeben – nur um sich im zweiten zu revanchieren: Von Startplatz elf kämpfte er sich auf furiose Weise bis auf Rang fünf nach vorn.

«Das war natürlich ein geniales Wochenende für mich. Wir haben den ganzen Renntag dominiert und alle Punkte mit nach Hause genommen, die es zu gewinnen gab», freut sich Alexander Fach. «Die Strecke am Lausitzring ist sehr technisch und anspruchsvoll, das kam mir sicher entgegen. Das Team hat einen grandiosen Job gemacht und mir ein super Auto zur Verfügung gestellt.»

Im Feld der Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR durfte sich Laurent Misbach über seine beiden ersten Saisonerfolge freuen. Die Klasse für den Mittelmotor-Rennwagen ohne MR-Paket entschied zweimal Philip Hagnauer für sich. Die Gruppe Open GT sah jeweils den Porsche 911 GT3 Cup von Ray Calvin als Sieger. Den Gleichmässigkeits-Wettbewerb der Porsche Drivers Competition gewann wie bereits im österreichischen Spielberg Nicolas Garski.

PSCS Lausitz 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alexander Fach sicherte sich am Lausitzring die Saisonsiege 2 und 3

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08.06.2021 Nachruf Bruno Wernli
Wernli Sauber C2 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Wernli 1936-2021

Am 22. Mai 2021 ist im Alter von 84 Jahren der ehemalige Schweizer Rennfahrer Bruno Wernli aus Au im St.Galler Rheintal gestorben.

Wernli gehörte nicht zu den ganz «Grossen» in der Schweizer Motorsportszene, erreichte aber 1970 Bekanntheitsgrad, als er an der Seite von Peter Sauber massgeblich beim Bau des Saubers C1 beteiligt war. Wernli, der zuvor mit bescheidenem Budget einige Jahre ohne herausragende Resultate auf kleinen Rennwagen gefahren war, steuerte unter anderem seinen F3-Brabham BT15 zum Bau des ersten Saubers bei.

Peter Sauber besass damals als gelernter Elektromonteur nur geringe Kenntnisse im Bereich Motorsport, war aber weitsichtig genug, sich für die Verwirklichung seiner Ambitionen die Unterstützung von Fachleuten wie Konstrukteur Rudolf Siegfried, Kunststoff-Spezialist Max Sammet oder eben Bruno Wernli zu sichern.

Über den Winter gehörte Wernli so zu den Hauptakteuren beim Bau des Sauber C1. Quasi als Belohnung durfte er dafür im Sauber-Team während der Saison 1970 das zweite Auto steuern. Obwohl dieses Exemplar über den schwächeren Motor verfügte, war er zuweilen nicht langsamer als sein Chef, beugte sich aber zugunsten von Saubers Titelambitionen der Stallregie.

Wernli hinterlässt seine Ehefrau Denise Wernli-Jeanbourquin und seine beiden Kinder Lilian und Jens. Auto Sport Schweiz spricht der Familie, den Verwandten und Freunden des Verstorbenen sein aufrichtiges Beileid aus.

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07.06.2021 Weekend-Report 11/2021
Marciello Raffaele 24h Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bester Schweizer bei den 24h Nürburgring: Raffaele Marciello

Der ganz grosse Schweizer Erfolg wollte an diesem Wochenende nicht gelingen. Doch auch Klassensiege am Nürburgring müssen zuerst herausgefahren werden – vor allem bei solch widrigen Bedingungen.

Mit nur 9 ½ Stunden effektiver Fahrzeit war die 49. Auflage der 24 Stunden am Nürburgring das bislang kürzeste Rennen in der Geschichte. Nur 59 Runden wurden abgespult. Dichter Nebel verhinderte einen normalen Rennbetrieb bis in die späten Morgenstunden. Der Sieg ging zum siebten Mal insgesamt an die Manthey-Truppe. Bester Schweizer war Mercedes-Werksfahrer Raffaele Marciello auf Platz 3. Nico Müller schaffte es im besten Audi auf Rang 5 und meinte hinterher: «Was für ein verrücktes Rennen! Mit Regenreifen im Trockenen gestartet, danach auf Slicks im Nassen, eine Stunde lang Aquaplaning auf full-wets, dicker Nebel – und dann von Platz 17 beim Restart noch auf Platz 5 vorgefahren – und das alles in elf Stunden!»

Eine starke Leistung bot auch das Mercedes-Team von DTM-Neuling Philip Ellis. Der Zuger gewann als Gesamt-16. Die Klasse SP-X. Auch 24H-Series-Champion Miklas Born und Ranko Mijatovic siegten mit ihrem BMW-Team in der stark besetzten Serienwagenklasse V2T. Platz 2 gab es für Jasmin Preisig, Frédéric Yerly und Gustavo Xavier in der Klasse SP3T auf VW Golf GTI TCR.

Maulini Nicolas Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nicolas Maulini: Platz 2 in der LMP3 in Le Castellet

Nach zwei Saisonsiegen in Folge gab es für Louis Delétraz bei der ELMS in Le Castellet diesmal nur Platz 5 in der LMP2. «Wir hatten gegen Rennende mit einer Full Course Yellow etwas Pech. Aber wie sagt man so schön: Man gewinnt als Team, man verliert als Team. Und wir liegen in der Gesamtwertung immer noch in Fürhung.» Auch Nicolas Maulini stand nach zwei Siegen diesmal nicht ganz oben. Mit Rang 2 baute der Genfer und sein Cool Racing Team den Vorsprung in der LMP3 aber weiter aus. Zweiter wurde auch die Schweizer Truppe von Spirit of Race in der LMGTE.

An seine guten Leistungen zuletzt in Monaco knüpfte auch Formel-2-Pilot Ralph Boschung an. Dank einem sechsten und einem fünften Platz in Baku liegt der Walliser nun in den Top 10 der Gesamtwertung. Der Rückstand auf den Gesamtführenden Guanyu Zhou beträgt nach drei von acht Rennwochenenden 42 Punkte.

Einen Aufwärtstrend gab es in Misano für die CH-Delegation bei der Formel 4 in Italien. Samir Ben setzte im ersten Durchgang als Zwölfter eine Duftmarke. Joshua Dufek punktete als Neunter respektive Sechster in den Läufen 2 und 3. Und auch Eron Rexhepi aus Richterswil erzielte als 16. sein bisher bestes Saisonergebnis.

Dufek Joshua Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Punkte bei der F4 in Misano: Joshua Dufek

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04.06.2021 Wer hat Lust, bei den FIA Motorsport Games mitzumachen?
FIA Motorsport Games 2021 Logo Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die FIA Motorsport Games finden vom 29. bis 31. Oktober statt

Ende Oktober finden in Südfrankreich die FIA Motorsport Games statt. Auto Sport Schweiz will auch dieses Mal eine Delegation stellen. Wer Interesse hat, kann sich beim Verband melden.

Vom 29. bis 31. Oktober finden in und rund um Le Castellet die FIA Motorsport Games statt. Es ist die dritte Ausgabe, bei welcher Rennfahrer einen Hauch von «olympischer» Luft schnuppern dürfen. Wobei die erste Ausgabe 2018 in Bahrain lediglich aus einem GT3-Rennen bestand. 2019 wurde das Programm mit Kart, Formel 4, Tourenwagen, GT, Drifting und Sim-Racing auf sechs Disziplinen erweitert.

In diesem Jahr sind 18 verschiedene Kategorien am Start. Dazu gehören:

Auto Slalom (2 Fahrer, mixed)
Cross Car Jr.
Cross Car Sr.
Simracing
Drifting
Endurance (2 Fahrer, 1x Silber, 1x Bronze)
Formula 4
GT (2 Fahrer, 1x Silber, 1x Bronze)
GT Sprint
Historic Rallye (Fahrer und Beifahrer)
Historic Regularity Rallye (Fahrer und Beifahrer)
Karting Endurance (4 Fahrer, mixed)
Karting Slalom (2 Fahrer, mixed)
Karting Sprint Jr.
Karting Sprint Sr.
Rallye 2 (Fahrer und Beifahrer)
Rallye 4 (Fahrer und Beifahrer)
Tourenwagen

Eine genaue Auflistung und Teilnahmeanforderungen findet man im Internet unter www.fiamotorsportgames.com. Schweizer Rennfahrer/Innen, die Interesse haben, in der einen oder anderen Disziplin anzutreten, sollen sich bei Auto Sport Schweiz bis Ende Juni melden (Tel. 031 979 11 11 oder e-Mail: eichenberger@motorsport.ch). Der Platz in der Disziplin Sim-Racing ist bereits vergeben. Die Schweiz wird dort von Thomas Schmid vertreten, der 2020 die offizielle Schweizer Sim-Racing-Meisterschaft gewann.

CH Delegation 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die CH-Delegation 2019: Niederhauser, Eugster, Meyer und Lenz (v.l.)

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03.06.2021 Update aus dem Krankenhaus
Blanc Vincent Project Diffusion Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Vincent Blanc und Sébastien Derivaz auf Peugeot 106 GTI © Project Diffusion

Mit der Rallye du Chablais kehrte nach fast 600 Tagen Pause wieder Normalität in den Schweizer Motorsport. Leider gab es auch mehrere Unfälle. Wir haben in drei Fällen nachgefragt, wie es um die Verletzten steht.

Vincent Blanc und Co-Pilot Sébastien Derivaz dürfen noch diese Woche das Spital verlassen. Das hat uns der 28-jährige Blanc aus Ayent am Telefon bestätigt. Blanc hat sich beim Unfall eine Verletzung an der Wirbelsäule zugezogen. Auch Beifahrer Derivaz wurde mit der Ambulanz ins Krankenhaus gebracht. Er hat sich laut Blanc vor allem am Brustkorb verletzt.

Der Unfall ereignete sich nach der Zieldurchfahrt der WP9. «Es gibt da fünf bis zehn Meter nach dem Zielstrich eine Unebenheit auf der Strasse», sagt Blanc. «Diese habe ich beim Bremsen erwischt. Und bei 130 km/h wurde aus diesem kleinen Buckel plötzlich ein grosser und wir sind abgeflogen.»

Für Blanc war es erst die dritte Rallye nach der Valais 2019 und der Chablais 2018. Co-Pilot Derivaz sass gar zum ersten Mal auf dem Beifahrersitz des Peugeot 106 GTI. Glücklich darüber, dass der Unfall den Umständen entsprechend glimpflich ausgegangen sei, meint Blanc: «Die Saison ist für uns gelaufen. Wir haben die nächsten drei bis sechs Monate von den Ärzten aus ein Startverbot.»

Auf die Frage, ob der Unfall im Zusammenhang mit der langen Corona-Pause stehe, winkt Blanc ab. «Das glaube ich nicht. Wir haben uns seriös vorbereitet – zum einen auf der Rundstrecke, zum anderen bei Testfahrten von Michelin.»

Ein weiteres Rallye-Duo, das die Chablais wegen eines schweren Unfalls nicht beenden konnte, war Patrick Bagnoud und seine Beifahrerin Yvelise Renna. Der Genfer und die Walliserin verunfallten in ihrem Citroën C2 R2 Max auf der dritten WP. Bagnoud ist im Krankenhaus CHUV in Lausanne, Renna befindet sich im Spital in Sion. Der erfahrene Rallyepilot Bagnoud (mehr als 90 Rallyes seit 1995) liess auf Anfrage ausrichten, dass er sich im Moment noch nicht in der Lage fühle, Auskunft über den Gesundheitszustand zu geben.

Auch die Beifahrerin von Alain Röthlisberger, Chloé Chaignat, ist nach wie vor im Spital. Sie hat bei einem Unfall in auf der ersten Wertungsprüfung eine doppelte Beckenfraktur und einen gebrochenen Wirbel zugezogen und wurde ebenfalls mit dem Hubschrauber abtransportiert. «Das Letzte, was ich gehört habe», sagt Röthlisberger, «war, dass sie für beide Frakturen keine Operation benötigt. Aber sie kann noch nicht entlassen werden.»

Auto Sport Schweiz wünscht allen an der «Chablais» verunglückten Rallye-Fahrern respektive -Beifahrern gute Besserung und eine rasche Genesung.

Roethlisberger Alain Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alain Röthlisberger und Chloé Chaignat auf Peugeot 205 GTI © Eichenberger

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01.06.2021 Weekend-Report 10/2021
Saucy Gregoire Castellet 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grégoire Saucy feierte in Le Castellet seinen vierten Saisonsieg

Grégoire Saucy hat die Schweizer Flagge auch am vergangenen Wochenende hochgehalten. Mit seinem vierten Sieg in der Formel 3 Regional. Nicht so rund lief es Simona De Silvestro bei ihrer sechsten Teilnahme am Indy 500.

Simona De Silvestro hat bei ihrer sechsten Indy-500-Teilnahme die Zielflagge nicht gesehen. Die 32-jährige Thunerin war nach 169 von 200 Runden an die Box gefahren und kam von dort nicht mehr weg. Der Grund: Die Hinterradbremsen blockierten. Ein Defekt, der im Oval immer wieder auftreten kann, weil die Bremsen kaum benötigt werden, da eh immer Vollgas gefahren wird. De Silvestros bestes Ergebnis beim Indy 500 bleibt damit der 14. Platz von 2010, dem Jahr ihrer ersten Teilnahme. Der Sieg im Nudeltopf ging zum vierten Mal an den inzwischen 46-jährigen Hélio Castroneves!

Besser lief es am Wochenende dem Jurassier Grégoire Saucy. Der Führende in der Formel 3 Regional sicherte sich in Le Castellet seinen vierten Saisonsieg und baute damit die Führung im Gesamtklassement aus. Saucy hätte gar das Punktemaximum holen können, wäre er nach dem ersten Lauf (souveräner Start-Ziel-Sieg) nicht bei der Nachkontrolle hängengeblieben. Weil sein Auto nicht regelkonform war, wurde er disqualifiziert. Die restlichen Schweizer sind auch nach dem vierten von zehn Läufen punktelos.

Fontana Alex Castellet 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Emil Frey Racing sicherte sich in der Silberwertung Platz 2

Ebenfalls in Le Castellet fand die dritte Runde zum Endurance-Cup im Rahmen der GT World Challenge statt. Diesmal schaffte es kein Schweizer aufs Podium im Gesamtklassement. Bester Eidgenosse war Raffaele Marciello als Sechster. Der schnellste Lamborghini vom Emil Frey Racing mit Alex Fontana, Riciardo Feller und Rolf Ineichen wurde 13. respektive Zweiter in der Silber-Wertung. Nicht gewertet wurden Miklas Born und Yannick Mettler. Ihr Teamkollege Jordan Love war in eine Kollision verwickelt. Der unplanmässige Reparaturstopp warf das Trio weit zurück.

Einen Podestplatz gab es noch für die Schweiz. Ronnie Bratschi wurde beim EM-Berglauf Ecce Homo Zweiter in seiner Klasse (hinter Dan Michl). Der Gesamtsieg in Tschechien ging an Christian Merli aus Italien.

Überschattet wurde das Wochenende aus motorsportlicher Sicht mit dem tödlichen Unfall von Jason Dupasqier (19) beim Moto3-Qualifying in Mugello. Auto Sport Schweiz spricht der Familie und den Freunden von Jason Dupasquier sein herzliches Beileid aus!

Dupasquier Jason Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jason Dupasquier 2001-2021

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01.06.2021 Frauenfeld gibt Gas, Les Rangiers sagt ab
Muzzarelli c free Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Slalom Frauenfeld findet statt – einfach ohne Zuschauer

Die Veranstalter der Rallye du Chablais haben es vorgemacht. Und auch die Organisatoren der Auto-Renntage Frauenfeld sind guten Mutes. Trotzdem gibt es weiter Absagen: so etwa beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers.

Die Auto-Renntage Frauenfeld hätten ursprünglich Ende April stattfinden sollen. Die Corona-Pandemie verhinderte das. Doch statt den Event abzusagen, entschied sich der ACS Thurgau als Veranstalter den Slalom auf den 17./18. Juli zu verschieben. Die Weitsicht und der Mut für diese Entscheidung werden nun belohnt. Dank den Lockerungen des Bundesrates stehe dem Anlass, so der Veranstalter gegenüber Auto Sport Schweiz, Stand heute nichts mehr im Weg.

Das Organisationskomitee ist der Meinung, dass man trotz der massiven Auflagen und der verschiedenen Anpassungen und Schwierigkeiten den Slalom Frauenfeld 2021 durchführen kann. Es wird sicher organisatorisch die eine oder andere Anpassung geben (keine Zuschauer, Absperrungen, Anzahl Begleitpersonen, nur Getestete/Genesene/Geimpfte, etc.), so der Veranstalter, aber diese sollten den effektiven Rennablauf nicht negativ beeinträchtigen, heisst es.

Frauenfeld bildet nach den Absagen von Romont und Bure den Saisonauftakt der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Passend zum ersten Rennen finden eine Woche zuvor (10./11. Juli) die traditionellen Testtage in Ambri statt.

Anders sieht es beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers. Der Veranstalter unter Vorsitz von Jean-Claude Salomon hat bekanntgegeben, dass das Rennen vom 14./15. August trotz der Lockerungen des Bundesrates nicht stattfinden wird. Die offizielle Pressemitteilung lautet: «Wieder einmal gibt das Komitee der ASA St-Ursanne – Les Rangiers schweren Herzens die Absage der 77. Auflage des Internationalen Bergrennens St-Ursanne – Les Rangiers am 14./15. August 2021 bekannt. Schuld daran sind die Corona-Pandemie und ihre Folgen.»

Weiter heisst es: «Die Entscheidung wurde von den Ausschussmitgliedern einstimmig getroffen, nach einer sehr detaillierten und gründlichen Analyse der Pandemie- und Finanzsituation, zunächst während der persönlichen Sitzung des Ausschusses am Dienstag, 11. Mai, und dann während der Videokonferenz am Donnerstag, 27. Mai, die im Anschluss an die Pressekonferenz des Bundesrates am Mittwoch, 26. Mai, stattgefunden hat.»

Stand heute verbleiben nur noch drei Bergrennen im Rahmen der Schweizer Meisterschaft:
21./22. August, Massongex
28./29. August, Oberhallau
11./12. September, Gurnigel

Rangiers 2019 dimanche 476 1024x683 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dafür gibt es erneut kein Rennen in Les Rangiers

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31.05.2021 Carron lässt bei der Rallye du Chablais nichts anbrennen
Carron Sebastien Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hatte wieder einmal voll den Durckblick: Chablais-Sieger Carron © Eichenberger

Es war ein Sieg für Sébastien Carron und für den Schweizer Motorsport im Allgemeinen. Mit der Rallye du Chablais ist am Wochenende ein Teil der Racing-Normalität zurückgekehrt.

Der grösste Sieg bei der 17. Ausgabe der Rallye du Chablais gebührt Eric Jordan und seiner Mannschaft. Der Organisator des grössten Events in dieser Region hat trotz der epidemiologisch unsicheren Lage an der Durchführung seiner Rallye festgehalten. Mehr als 100 Teams durften so endlich wieder einmal in der Schweiz Motorsportluft schnuppern. Und entlang der Strecke fanden sich auch ein paar Zuschauer ein, die sich mit dem nötigen Sicherheitsabstand über die Action freute.

Leider wurde der erste Tag durch drei Zwischenfälle unterbrochen, sodass nur die Hälfte der Prüfungen absolviert werden konnten. Gute Besserung und vollständige Genesung wünschen wir an dieser Stelle vor allem dem Citroën-C2-Duo Patrick Bagnoud und Yvelyse Renna, das am Col de la Croix verunfallte. Dasselbe gilt für die Trophy-Starter Vincent Blanc und Sébastien Derivaz.

Sébastien Carron und sein Beifahrer Lucien Revaz hatten zu diesem Zeitpunkt bereits das Kommando an der Spitze übernommen. Und der 43-jährige Walliser, der eigentlich vom Rallyesport zurückgetreten ist und diesen nur noch zum Spass betreibt, behauptete die Führung auch bis ins Ziel. Lediglich in den letzten zwei von zehn gewerteten Prüfungen liess er dem ärgsten Verfolger, Mike Coppens, den Vortritt. Die Freude über seinen vierten Sieg bei der «Chablais» war dementsprechend gross. «Es ist super für uns gelaufen», sagt Carron. «Wir waren von Anfang an in einem recht guten Rhythmus.» Für Carron, der in der Corona-Zwangspause nur eine Rallye bestritt, die «Mt. Blanc-Morzine» 2020, war der Sieg auch noch aus einem anderen Grund speziell: Der Schweizer Meister von 2014, 2016 und 2017 fuhr erst zum zweiten Mal mit einem Skoda Fabia R5. «Wir haben 2018 eine Rallye in Italien mit einem Skoda absolviert. Aber das war nur eine 50-Kilometer-Rallye», sagt Carron.

Coppens Mike Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens: Sein erster Sieg ist nur eine Frage der Zeit © Kaufmann

Für Mike Coppens war Platz 2 das Maximum. Der Skoda-Pilot aus Verbier bekundete vor allem am ersten Tag auf den «autobahn-ähnlichen» Prüfungen seine Mühe. Mit 37 Sekunden Rückstand auf Carron im Ziel war Coppens aber klar schneller als der Drittplatzierte Ivan Ballinari, der als amtierender Schweizer Meister 2:42 min auf den Sieger verlor. Allerdings hat Ballinari auch nur eine Rallye im Vorfeld der «Chablais» bestritten. «Deshalb wechselte ich auch kurzfristig wieder auf den Skoda zurück, obwohl wir eigentlich mit einem VW Polo starten wollten. Aber nach einer so langen Pause, war mir der vertraute Skoda Fabia doch lieber.»

Ein weiterer Walliser hätte Ballinari diesen dritten Platz wohl bis zum Schluss streitig machen können. Doch der ehemalige Junior-Champion Jonathan Michellod, Dritter auf der ersten Wertungsprüfung, schied am Samstagmorgen nach einem Unfall zwischen Collombey und Muraz aus. «Es war ein kleiner Fehler», sagt Michellod. «Aber er hat alle unsere Hoffnungen zerstört. Beim nächsten Mal machen wir es hoffentlich besser.»

So rückte Olivier Gillet mit der schnellsten der vier Alpine A 110 RGT auf den vierten Gesamtrang vor. Gillet, Schweizer Meister 2005, liess auf zwei Prüfungen mit der drittschnellsten Zeit aufhorchen. Auch ein anderer, ehemaliger Schweizer Meister sorgte für Schlagzeilen. Cyril Henny belegte nach 20-jähriger Pause bei seinem Comeback auf einem Renault Clio S1600 hinter Joël Rappaz im Ford Fiesta R5 und Klassenneuling Alain Blaser in einem Hyundai i20 R5 den siebten Gesamtrang. Die Organisatoren der Rallye du Valais dürfen sich jedenfalls jetzt schon freuen. Denn diese Rallye wird der grossgewachsene Henny ebenfalls absolvieren. Und wer Henny bei der «Chablais» beobachtet hat, kann sich kaum vorstellen, dass er erst im Oktober wieder ins Lenkrad greift…

Henny Cyril Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Cyril Henny hat ein gelungenes Comeback gefeiert © Eichenberger

Der Sieg in der Junior-Wertung und der Clio Swiss Trophy sicherte sich David Erard mit seiner Co-Pilotin Sarah Junod. Der Jurassier profitierte dabei von einem Ausrutscher von Ismaël Vuistinier. Platz 2 ging in einem spannenden Finish an Sacha Althaus. Dritter wurde, mit nur 0,6 Sekunden Rückstand, Jérémie Toedtli, der 2019 auf einem Skoda Fabia R5 noch Platz 2 in der Gesamtwertung belegte.

In der Trophée Michelin Suisse (für Frontantriebler) ging der Sieg an Frankreich. Walter Mathieu setzte sich dort gegen Didier Postizzi auf einem baugleichen Renault Clio RS R3T durch. Platz 3 ging an Maurice Brera auf Peugeot 208.

In der historischen Klasse, der VHC, siegte ebenfalls ein Franzose: Stéphane Poudrel auf einem Triumph TR7. Für den amtierenden Meister, Marc Valliccioni, war in der WP8 nach einem mechanischen Defekt Feierabend. Auch der anfangs tapfer mitkämpfende Pascal Perroud, wie Valliccioni auf einem BMW M30 E30 unterwegs, schied nach einem technischen Schaden aus.

Der Sieg in der erstmals bei der Chablais ausgetragenen Gleichmässigkeits-Kategorie VHRS (Véhicule Historique de Régularité Sportive) ging an Jean-Luc George/Denis Giraudet auf einem Ford Escort RS 2000.

Weitere Informationen zur Rallye du Chablais finden Sie im Internet unter www.rdch.ch

Die weiteren Termine der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
18./19. Juni 2021, Rallye des Bornes (F)
2.-4. September 2021, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais

Erard David Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
David Erard gewann die Junioren-Wertung © Kaufmann

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26.05.2021 Vorschau Chablais: Die erste Rallye seit 586 Tagen
Ballinari Ivan Daldini Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der amtierende Schweizer Meister Ivan Ballinari © Daldini

Es geht wieder los! Mit der Rallye du Chablais (27.-29. Mai) beginnt die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021. Es ist der erste von fünf geplanten Läufen und es sind mehr als 100 Teams am Start.

Wenn am Freitag, 28. Mai 2021, bei der Rallye du Chablais mit Ivan Ballinari die Startnummer 1 von der Rampe rollt, sind 586 Tage vergangen seit der letzten Rallye, der Rallye du Valais 2019. Endlich, ist man geneigt zu sagen, geht es wieder los!

Grossen Verdienst daran hat Eric Jordan. Der umtriebige Organisator und sein Staff haben es möglich gemacht, dass trotz Corona-Pandemie eine Rallye durchgeführt werden kann. Diese wird sich allerdings massiv von den Rallyes in der Vor-COVID-Zeit unterscheiden. «Es wird eine geschlossene Rallye sein, bei der wir unter uns sind», sagt Jordan.

Zuschauer sind offiziell keine zugelassen. Im Klartext heisst das: keine Super-Special in Collonges, keine Fanzone in Champéry auf dem Platz der Seilbahn und keine Zuschauerbereiche in Villars beim Start. Auch das Rallye-Hauptquartier in der Kaserne von Aigle wird abgesperrt. Zutritt hat nur, wer zur Rallye gehört: Fahrer, Offizielle, Mechaniker, Freiwillige, Medien. Und auch diese müssen sich strikt an die Vorgaben der Veranstalter respektive des Bundes halten.

Wie Auto Sport Schweiz bereits kommuniziert hat, wird die Rallye du Chablais 2021 in leicht verkürzter Form stattfinden. Aufgrund der kantonsärztlichen Bestimmungen der Kantone Waadt und Wallis wurde die Rallye von 175 km auf 156,5 km reduziert. Trotz dieser Verkürzung bleibt die «Chablais» eine Rallye vom Typ 1 und darf wie in der Vergangenheit die volle Punktzahl für die Meisterschaft vergeben.

Carron Revaz Budel Chablais Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Carron/Revaz: Die Sieger der Rallye du Chablais von 2019 © Budel

An Spannung mangelt es im Vorfeld auf jeden Fall nicht. Zehn Rallye-Autos vom Typ Rally2 sind am Start. Darunter der amtierende Schweizer Meister Ivan Ballinari, der zusammen mit Co-Pilot Pietro d’Agostino auf einem VW Polo ausrückt. Grösster Konkurrent ist Sébastien Carron, der vorläufig letzte Sieger der Rallye du Chablais 2019. Der 43-jährige Walliser, Schweizer Meister der Jahre 2014, 2016 und 2017 und dreifacher Chablais-Gewinner, vertraut auf die Ansagen von seinem Langzeit-Co-Piloten Lucien Revaz und fährt einen Skoda Fabia R5. Genauso wie Mike Coppens, Zweiter der Rallye du Valais 2019, sowie Jonathan Michellod, der amtierende Junioren-Champion, der im «Konzert der Grossen» dank Auslandseinsätzen immer besser in Fahrt kommt. Ein Auge sollte man auch auf das Ford-Fiesta-Trio Steeves Schneeberger, Jean-Marc Salomon und Joël Rappaz werfen. Sie sind immer zur Stelle, wenn einer der Top-Favoriten patzt.

Nicht mehr in einem R5 unterwegs ist bei der 17. Ausgabe der Rallye du Chablais Jérémie Toedtli. Der Neuenburger, der 2019 mit 1:20 min Rückstand Zweiter hinter Carron wurde, bestreitet 2021 das Junioren-Championat. «Das ist kostengünstiger», sagt Toedtli. «Und vom Alter her ist es für mich die letzte Chance, bei den Junioren zu fahren.» An Konkurrenz mangelt es ihm nicht. Sacha Althaus, David Erard, Guillaume Girolamo, Yoan Loeffler und Ismaël Vuistinier, um nur einige zu nennen, werden alles daransetzen, Toedtli in den baugleichen Renault Clio RSR Rallye 5 das Leben so schwer wie möglich zu machen.

Auch das Tableau der Trophée Michelin Suisse (für Frontantriebler) lässt sich sehen. 18 Fahrer, davon zwölf aus der Schweiz (der Rest aus Frankreich) kämpfen hier um den Titel. Favorit auf den Sieg bei der «Chablais» sind Aurélien Devanthéry/Michael Volluz.

Besonders gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Cyril Henny sein. Der Schweizer Rallye-Meister von 1997 respektive 1998 gibt nach 20 Jahren sein Comeback. An seiner Seite navigiert – wie damals – Aurore Brand-Maeder. Das Duo fährt einen Renault Clio 1600S und könnte durchaus für die eine oder andere Überraschung sorgen. Obwohl Henny vor dem Start ganz klar betont: «Wir fahren nur zum Spass. Wir werden nicht auf das Ergebnis schauen.»

Toedtli Jeremie Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérémie Toedtli peilt den Gewinn der Junior-Wertung an

Ein imposantes Feld bietet auch die Kategorie VHC. 32 Teams haben sich bei den historischen Fahrzeugen eingeschrieben. Allen voran der Meister von 2019 Marc Valliccioni aus Fully (VS), ein Franzose mit Schweizer Lizenz. Ebenfalls auf einem BMW M3 E30 unterwegs ist Eddy Bérard mit der #2. Gefolgt von Florian Gonon auf einem Ford Escort RS1600.

Los geht die Rallye am Freitagmorgen (28. Mai 2021) mit der WP1 nach Col de la Croix. Nach der WP2 (Tour d’Ai) kehrt der Tross in den Servicepark zurück, ehe am Nachmittag dieselbe Route noch einmal abgefahren wird. Am Samstag, 29. Mai, folgen die Wertungsprüfungen 5 bis 12, unter anderem in Portes du Soleil und von Bex nach Lavey. Der genau Zeitplan und weitere Informationen zur 17. Ausgabe der Rallye du Chablais finden Sie im Internet unter www.rdch.ch

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
27.-29. Mai 2021, Rallye du Chablais
18./19. Juni 2021, Rallye des Bornes (F)
2.-4. September 2021, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais

Valliccioni Marc Budel Chablais Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marc Valliccioni, der amtierende Meister in der historischen Klasse © Budel

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25.05.2021 Weekend-Report 09/2021
Haegeli Racing Hockenheim 2021 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pieder Decourtins (Mitte): Zweites Rennen, erster Sieg

Und wieder gab es am Wochenende Schweizer Erfolge zu feiern. Insbesondere in Hockenheim beim 12h-Rennen. Aber auch in Monaco, wobei dort nicht alle Eidgenossen reüssierten.

Wer beim zweiten Rennen in einer neuen Meisterschaft schon ganz oben steht, hat vieles richtig gemacht. Das Team Haegeli by T2 Racing gehört zu dieser Sorte Rennteams. Beim zweiten Einsatz in der 24H Series errang die Bündner Mannschaft um Teamchef und Fahrer Pieder Decurtins den Gesamtsieg in Hockenheim.

Viel Luft nach oben hatte die Porsche-Truppe aus dem bündnerischen Surselva allerdings nicht. Der Deutsche Marc Basseng hatte als Schlussfahrer nach 384 Runden auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring nur 53 Sekunden Vorsprung auf den Ferrari des Tschechen Josef Král. Der Schlüssel zum ersten Triumph war ein perfekt getimter Boxenstopp in der letzten Code-60-Phase eine Stunde vor Rennschluss.

Noch knapper war der Zieleinlauf bei den Tourenwagen. Mit einem Vorsprung von nur vier Sekunden nach zwölf Stunden Renndauer (!) setzte sich der Autorama-Golf mit der Startnummer 1 (Preisig/Kletzer/Heyerdahl) gegen den belgischen Audi von AC Motorsport durch. Damit übernimmt die #1 auch die Führung in der Gesamtwertung. Der zweite Autorama-Golf (mit u.a. Yannick Mettler) belegte nach Getriebeproblemen Rang 4 in der TCR-Klasse. Die Uetendorfer Mannschaft von Topcar musste die Segel nach Kupplungsproblemen und einem Zwischenfall mit dem Feuerlöscher vorzeitig streichen.

Autorama Hockenehim 2021 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wieder ganz oben: Autorama Motorsport gewann mit der #1

Zu einem Erfolgserlebnis kam Ralph Boschung im Rahmen der Formel 2 in Monaco. Mit den Plätzen 4, 5 und 6 gelang dem Walliser sein bisher bestes F2-Wochenende. In der Gesamtwertung haben ihn diese drei Punkteplatzierungen auf Platz 11 nach vorne gespült.

Knapp am Podest vorbei schrammte auch die Mannschaft von Fach Auto Tech aus Sattel (SZ) im Porsche Supercup. Der Österreicher Christopher Zoechling war mit Rang 4 in den Strassen von Monaco der Beste aus dem Fach-Trio.

Eine Nullnummer erlebten die vier Schweizer in der F3 Regional by Alpine. Tabellenführer Grégoire Saucy hatte wegen eines kleinen Unfalls vor dem Qualifying kaum Fahrpraxis. Aus den daraus resultierenden Startplätzen 10 und 9 konnte der Jurassier kein Kapital schlagen. Immerhin: Saucy verteidigte die Gesamtführung. Axel Gnos (P19 im ersten Rennen), Léna Bühler (P20) und Jasin Ferati (DNF) scheiterten an der Quali-Hürde für Lauf 2.

Boschung Ralph Monaco 2021 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ralph Boschung: Das beste Weekend in der Formel 2 bisher

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24.05.2021 Heute vor 40 Jahren starb Herbert Müller
Mueller Herbert Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Typisch Herbert Müller: Immer mit einem Stumpen unterwegs

Heute vor 40 Jahren ist am Nürburgring mit Herbert Müller einer der bekanntesten Schweizer Rennfahrer gestorben. Auto Sport Schweiz erinnert an «Stumpen-Herbie» und verlost gleichzeitig ein aktuelles Buch über die Renn- und Lebensgeschichte Müllers.

Einer der ganz grossen Allrounder, zweifacher Targa-Florio-Sieger, zweimaliger Europa-Bergmeister, 13-maliger Le-Mans-Teilnehmer samt zwei zweiten Gesamträngen undundund – ist heute vor 40 Jahren am Nürburgring tödlich verunglückt. Die Rede ist natürlich von keinem Geringeren als Herbert Müller, oder «Stumpen-Herbie», wie er in Rennfahrerkreisen genannt wurde. Müller, der sich selbst einen «professionellen Amateur» nannte, ist in seiner über 20-jährigen Motorsport-Karriere so gut wie alles gefahren, was schnell und gut war – von Motorrädern über Monoposti der Formel 3 bis hin zu einem Einsatz in der Königsklasse Formel 1, vor allem aber Sportwagen.

1940 im aargauischen Menziken geboren, absolvierte Müller zunächst die Lehre als Galvaniseur im elterlichen Betrieb. Bereits mit 20 hatte er erste Erfolge auf ernstzunehmendem motorsportlichem Parkett, war bald Stammgast in den Cockpits der grossen Manufakturen von Ferrari über Matra bis Porsche. Auf Carrera 6 gelang 1966 der sensationelle Sieg im weltberühmten Langstreckenrennen Targa Florio auf Sizilien, was er ein paar Jahre später mit Bravour wiederholte. Unter anderem fuhr er auch den mehr als 1000 PS starken Porsche 917/30 in der spektakulären Interserie von Sieg zu Sieg. Müller war aber auch bei Bergrennen erfolgreich. In den Jahren 1963 und 1965 gewann er die Europa-Berg-Meisterschaft für GT-Fahrzeuge.

Der Mann, der auch in der Startaufstellung gerne mal einen seiner berühmten Stumpen rauchte, war weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt und beliebt. Seine Rekordrunde bei der Targa Florio 1967 auf einem Ferrari 412P ist genauso legendär wie die Aufholjagd zwei Jahre danach. Damals überholte Müller auf der ersten Runde sage und schreibe 65 Konkurrenten!

1972 verunfallte Müller bei einem Lauf zur Interserie auf dem Nürburgring schwer, zog sich Verbrennungen an Händen, Füssen und im Gesicht zu, konnte sich aber aus dem brennenden Ferrari befreien. Neun Jahre später, am 24. Mai 1981, hatte Müller das Glück nicht mehr auf seiner Seite. Beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring prallte sein Porsche 908/3 im Streckenabschnitt Kesselchen auf den neben der Piste abgestellten, noch fast vollgetankten Porsche 935 von Bobby Rahal. Müller starb 41-jährig. Es hätte sein letztes Rennen sein sollen...

Bis weit über die Grenzen der Schweiz hinaus erinnern sich die Fans noch heute an «Herbie» und an seine Erfolge. Umso schöner, dass gerade jetzt ein Buch über die Renn- und Lebensgeschichte Müllers erscheint. Verantwortlich dafür ist McKlein, Fachverlag für edle Motorsport-Bücher in Deutschland. Geschrieben wurde das Werk von Jörg-Thomas Födisch und Rainer Rossbach. Die Fotos stammen aus den renommiertesten Archiven Europas, darunter zahlreiche noch nie öffentlich gezeigte Bilder.

Herbert Muller Biografie Cover 3 D Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auto Sport Schweiz verlost ein Exemplar des neuen Müller-Buchs

Auto Sport Schweiz verlost unter allen Müller-Fans eine Ausgabe von Herbert Müller – «alles zu langsam!» Alles, was Sie machen müssen, ist eine E-Mail mit dem Betreff «Herbert Müller» und Ihrer Adresse an eichenberger@motorsport.ch schicken. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. Der Gegenwert des Sachpreises wird nicht in bar ausgezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt. Die Verlosung findet am 30. Juni statt.

Herbert Müller – «alles zu langsam!»
Verlag: McKlein Publishing/Edition Porsche Museum
Autoren: Jörg-Thomas Födisch, Rainer Rossbach
Vorwort: Marc Surer
Format: 30 x 24 cm, Hardcover
Seiten: 384
Fotos: rund 530
ISBN: 978-3-947156-33-7
Sprache: Deutsch
Verkaufspreis: 79,00 Euro

Mehr Infos zu Herbert Müller gibt es auch auf der Homepage www.herbertmueller.ch

Herbert Mueller Biografie Innen 17 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Auszug aus "Herbert Müller – «alles zu langsam!»"

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21.05.2021 Cyril Henny: Comeback nach 20 Jahren
Henny Cyril Test 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Cyril Henny und Aurore Brand-Maeder beim Clio-Test in Italien

Die Rallye du Chablais (27.-29. Mai) ist die die erste grosse Motorsportveranstaltung der Schweiz seit 586 Tagen. Am Start steht auch Cyril Henny, seines Zeichens Schweizer Meister 1997 und 1998 auf Peugeot 306.

Es ist schon jetzt das Comeback des Jahres. Cyril Henny, seines Zeichens Schweizer Rallye-Meister 1997 und 1998, kehrt nach 20 Jahren Pause zurück. Bei der Rallye du Chablais (27.-29. Mai) fährt der 51-Jährige aus Grandson einen Renault Clio. An seiner Seite – wie damals in der Blütezeit – sitzt Aurore Maeder-Brand. Die beiden verstanden sich damals «blind». Und auch wenn man die vergangenen Jahre kaum mehr Kontakt hatte, werden sich die beiden rasch wieder verstehen. Sie waren schliesslich zehn Jahre lang «ein Paar».

Wie ist dieses Comeback zustande gekommen?
Cyril Henny:
Das ist 2020 entstanden, als wegen COVID vieles stillstand. Ich habe mir Gedanken zur Entwicklung des Automobils und des Rennsports gemacht. Und vieles geht da ja in Richtung elektrisch/ökologisch. Und deshalb habe ich mir gesagt: Wenn ich nochmals fahren will, dann jetzt.

An deiner Seite sitzt Aurore Brand-Maeder, deine ehemalige Co-Pilotin. War das für dich eine Bedingung, um wieder zurückzukehren?
So würde ich es nicht formulieren. Aber nachdem ich mit ihr wieder Kontakt aufgenommen hatte, war die Sache schnell geritzt. Klar hätte ich auch einen anderen Navigator nehmen können. Aber auf ein so ein Abenteuer lässt du dich nicht mit irgendjemanden ein.

Habt ihr schon getestet?
Ja, wir waren in Italien. Vor etwa zehn Tagen. Und haben dort ca. 40 Kilometer abgespult.

Reicht das?
Natürlich wäre es gut, wenn man noch mehr fahren könnte, bevor es losgeht. Aber das ist halt auch immer eine Kostenfrage.

Wie steht’s um die Reflexe?
Ich habe ein gutes Gefühl, was das reine Fahren betrifft. Es gibt sicher noch ein paar Punkte, an die ich mich wieder herantasten muss. So zum Beispiel das Bremsen. Ich denke, es wird auch etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis das Vertrauen ins Auto und die Kommunikation miteinander im Cockpit wieder vollumfänglich stimmt. Aber das ist beim Rallyefahren halt so. Auf der Rundstrecke ist man nach 20 Jahren Pause schneller wieder im «Flow», bei einer Rallye muss viel improvisiert werden.

Bestreitest du die komplette SM-Saison?
Nein. Aber wir haben uns entschlossen, die Chablais und die Rallye du Valais zu fahren.

Du hast in einem Interview gesagt, du machst das nur aus Vergnügen. Was, wenn du bei der Chablais plötzlich Chancen aufs Podium siehst?
(Lacht.) Das stimmt, wir machen das aus Vergnügen. Und wir werden nicht auf das Ergebnis schauen. Man darf auch nicht vergessen, dass wir ein «kleines» Auto haben, keinen R5.

Henny Brand c Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Bild aus alten Tagen: Aurore Brand-Maeder und Cyril Henny © Kaufmann

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