Wie jedes Jahr veröffentlicht die Welt Anti-Doping Agentur (WADA) die neue Dopingliste, die jeweils ab dem 1. Januar in Kraft tritt. Den Link dazu finden Sie bei uns.
Doping ist im Motorsport zum Glück nur sehr selten ein Thema. Die Fälle, die Schlagzeilen machen, stammen in der Regel aus anderen Sportarten. Dennoch sollte jeder Rennfahrer auf der Hut sein. Schon manch ein Athlet ist über eine vermeintlich «harmlose» Substanz gestolpert. Ein Blick auf die aktualisierte Liste schadet deshalb nie.
Für die Dopingliste 2020 hat die WADA mehrheitlich formale Anpassungen vorgenommen und Beispiele verbotener Substanzen oder deren Synonyme ergänzt. Alle diese neu aufgeführten Substanzen, waren im Sinne von «ähnlicher chemischer Struktur» bzw. «ähnlicher biologischer Wirkung» bereits zuvor verboten. Für die Praxis heisst das: Die Anpassungen haben keine Auswirkungen auf den Doping-Status von in der Schweiz erhältlichen Medikamenten. Neu verordnete bzw. empfohlene Medikamente sollen aber unbedingt weiterhin vor deren Anwendung jeweils mit der Medikamentenabfrage Global DRO auf www.antidoping.ch oder via Mobile App geprüft werden.
Zur Dopingliste 2020 geht es hier: www.antidoping.ch/de/gesetze-und-richtlinien/privatrecht/dopingliste
Übrigens: Die 2019 bei der Schweizer Bergmeisterschaft durchgeführten Dopingkontrollen in Massongex und Les Rangiers sind alle negativ ausgefallen. Die kontrollierten Fahrer (Eric Berguerand, Ronnie Bratschi, Thomas Kessler, Roger Schnellmann und Marcel Steiner) waren alle «sauber».
Es ist wieder soweit: Mit den 24 Stunden von Dubai vom 9. bis 11. Januar wird die internationale Rundstreckensaison 2020 eingeläutet. Mit am Start sind auch diverse Schweizer.
Besonders gespannt darf man auf das Abschneiden von Rolf Ineichen sein. Der erfolgreiche Gentleman-Driver hat nach vier Jahren auf Lamborghini im österreichischen Team von Gottfried Grasser zum belgischen Team WRT gewechselt. Dort nimmt der Luzerner mit seinem Bruder Mark in einem Audi R8 LMS mit der Startnummer 31 Platz. Zu seinen weiteren Teamkollegen in Dubai gehören ADAC GT-Masters-Champion Kelvin van der Linde (ZA) und Mirko Bortolotti (I). Ein schlagfertiges Quartett also, das – vorausgesetzt die Technik hält – ein gewichtiges Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden wird.
Ebenfalls in der GT3-Pro am Start: Adrian Amstutz. Der Lamborghini-Pilot fährt für das britische Team Barwell Motorsport an der Seite von Patrick Kujala (FIN), Jordan Witt (GB) und Dennis Lind (DK). 2014 hat Amstutz mit den Gebrüder Ineichen das Rennen in Dubai auf einem Porsche 997 GT3 R gewonnen.
Gleich drei Schweizer in einem Team findet man in der GT3-AM-Klasse. Dort geht das Team Dinamic Motorsport mit Ivan Jacoma, Mauro Calamia und Stefano Monaco an den Start.
Auch in der GT4 sind Schweizer Fahrer vertreten. Dort ruhen die Hoffnungen in erster Linie auf das Team Hofor Racing mit den Gebrüdern Martin und Michael Kroll. Doch nicht nur die BMW-Mannschaft aus Eggenwil im Kanton Aargau macht sich Hoffnungen auf einen Podestplatz. Auch Audi-Pilotin Rahel Frey (im Team Heide Motorsport) möchte in Dubai glänzen.
Gute Schweizer Siegchancen gibt es aber auch aus der TCR zu vermelden. Als amtierender Titelträger will das Team Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing rund um Stefan Tanner mit ihren beiden Volkswagen GTI TCR mit den Startnummern 112 und 114 den Vorjahressieg verteidigen. Neun Fahrer werden sich die beiden Autos teilen – darunter Routinier Yannick Mettler. Der Luzerner ist aber nicht der einzige Schweizer, der bei Truppe aus Wetzikon ins Lenkrad greift. Mit Miklas Born kommt ein junger Nachwuchsfahrer aus dem Kart zu seiner Rennpremiere. Der erst 17-jährige Basler hat bei Trackdays auf sich aufmerksam gemacht und hofft, im internationalen Automobilrennsport Fuss zu fassen.
Zu den grossen Gegnern von Autorama gehört das Team Topcar mit seinem Cupra TCR. Auf diesem werden sich u.a. Vorjahressieger Fabian Danz und Julien Apothéloz abwechseln.
Der Start zu den diesjährigen 24h von Dubai erfolgt am Freitag um 15 Uhr. Das Rennen kann komplett im Livestream des Veranstalters auf Facebook verfolgt werden. Siehe www.24hseries.com
Teil 8 unserer Serie «Die Schweizer Meister im Porträt»:
Cédric Betschen gewann 2019 mit Ehefrau und Co-Pilotin Mirjam in der ersten kompletten Saison den Schweizer Rallyepokal. Ein Erfolg, den er sich vor zehn Jahren nicht hätte vorstellen können.
Wenn sich Cédric Betschen (31) an seine Anfänge im Automobilsport erinnert, muss er selber lachen. Leidenschaft und Improvisationskunst haben ihn über Wasser gehalten. Von einer professionellen Einstellung war der gebürtige Lausanner so weit entfernt wie Greta Thunberg vom Kauf eines Ferrari. «Bei meinem ersten Slalom 2007 in Carouge bin ich mit dem Auto angetreten, mit dem ich auch zur Arbeit fuhr», erzählt Betschen. «Mit dabei hatte ich meinen Moped-Helm. Ich war völlig ahnungslos. Ich war zuvor noch nie auf einer Rundstrecke – nicht mal als Zuschauer.»
Betschens Leidenschaft galt seit jeher dem Rallyesport. Sein Vater schleppte ihn und seinen älteren Bruder in jungen Jahren zu Rallyes mit. Anfangs konnte Klein-Cédric nicht viel damit anfangen. Die Wartepausen nervten; «insbesondere, wenn es kalt war». Trotzdem war er vom Virus befallen. «Ich schwor mir, dass ich eines Tages auch Rallye fahren werde», sagt Betschen, der sich vor Jahren vom Schreiner zum Lokführer bei der SBB umschulen liess.
Nach ersten Erfahrungen im Slalom und 2008 am Berg war es 2009 dann soweit: Betschen bestritt seine erste Rallye. Dass die Wahl auf die «Chablais» fiel, überrascht nicht sonderlich. Betschen hat entlang einer Wertungsprüfung hoch nach Les Diablerets für eine gewisse Zeit gewohnt. Er kannte das Terrain. Und doch war alles neu für ihn. «Ich habe über den Winter alle Reglemente gelesen», sagt Betschen, «um wenigstens in der Theorie zu wissen, wo es langgeht.» Das Fahren an sich war eine andere Geschichte. Mit gebrauchten Reifen und dem Cousin auf dem Beifahrersitz endete die Rallye irgendwann im Graben. «Danach haben wir ein Jahr gebraucht, um das Auto wieder aufzubauen.»
2010 gab Betschen bei der «Chablais» sein Comeback. Diesmal mit seinem Vater als Beifahrer. Und mit einer imaginären Bremse im Kopf. «Ich wusste, dass ich nicht wieder abfliegen durfte. Einen weiteren Schaden konnte ich mir nicht leisten. Deshalb nahm ich es etwas gelassener.»
Bei jeder Rallye lernte Betschen dazu. An kleinen Erfolgen hielt er sich fest. Zu Beginn der Saison 2014 wechselte er erneut den Beifahrer: Ab sofort nahm seine Frau Mirjam den Platz an seiner Seite ein. Von da an ging es steil bergauf. «Bei der Rallye du Chablais 2015 hatten wir zum ersten Mal neue Reifen», grinst Betschen. «Das hat einen enormen Unterschied gemacht. Anfangs dachte ich, dass sich das Auto auf den neuen Sohlen gar nicht bewegt. Doch dann begriff ich, dass ich anders fahren musste, weil ich viel mehr Grip hatte. Plötzlich waren wir sehr viel schneller.»
Mit seiner Frau an Bord klappt die Zusammenarbeit bestens. Unstimmigkeiten gäbe es keine. Doch wie überzeugt man seine Frau, sich als Co-Pilotin auf den Beifahrersitz zu setzen? «Mirjam war schon vor ihrer aktiven Zeit dabei – als Zuschauerin. Und ich habe daheim wohl so viel über das Rallyefahren geredet, dass sie eines Tages gesagt hat, ich setze mich daneben.» Seither wird im Hause Betschen fast nur noch über Rallye gesprochen. «Ich empfinde es im Rallyesport als Vorteil, wenn man sich gut kennt», sagt Cédric. «Rallyefahren hat viel mit Vertrauen zu tun. Deshalb habe ich immer auf Co-Piloten aus meiner Verwandtschaft gesetzt. Mit Mirjam ist vieles noch einfacher geworden. Wir können immer und überall die nächste Prüfung oder einen Aufschrieb besprechen.»
Einen grossen Schritt in Richtung ambitioniertem Rallyefahrer gelang Betschen 2016, als er die Schweizer Junioren-Meisterschaft in Angriff nahm. «Ich war erstmals in einem Team. Und das hat mir in vielen Belangen geholfen.» Unter anderem auch: einen Unfall wegzustecken. «Es war wieder bei der Chablais», sagt Betschen. «Wir waren gut unterwegs, als ich in eine Fahrrinne kam. Ich konnte nicht mehr korrigieren und wir wurden an einem Baum ausgehebelt und landeten kopfüber.»
2017 konnte Betschen aufgrund seines Alters nicht mehr bei den Junioren fahren. Dafür leistete er sich einen hubraumstärkeren Renault Clio R3 Maxi. «Mit dem konnte ich ohne Druck fahren.» Zur selben Zeit machte er sich Gedanken, was mit seinem ursprünglich erworbenen Clio passieren sollte. «Ich hatte zwei Optionen: ihn verkaufen oder ihn nochmals flott machen. Ich entschied mich für Letzteres.»
Die Entscheidung war richtig. Obwohl Betschen 2018 auf Druck von Ehefrau Mirjam auch einmal mit dem R3 Maxi ausrückte (P8 bei der Chablais), setzte Cédric für 2019 alle Jetons auf seinen Ur-Clio – und gewann damit den Schweizer Rallyepokal. «Wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal eine komplette Saison absolviert», sagt Betschen. «Da ist ein solcher Titelgewinn natürlich eine besondere Genugtuung.» Wie es weitergeht, ist noch offen. Bei einem Test mit einem Citroën DS3 hat Betschen R5-Luft geschnuppert. Doch die Mittel, um Rallyes damit zu bestreiten, hat er nicht. «Wir werden wohl für die eine oder andere Rallye etwas mieten», sagt Betschen. Auf seinen Clio kann er nicht mehr zurückgreifen. Wie viele berühmte Meisterautos wurde auch dieses kurz nach seinem letzten Einsatz verkauft.
Cédric Betschen
Titel: Schweizer Rallyepokal-Sieger
Alter: 31
Herkunft: Reconvilier (BE)
Fahrzeug: Renault Clio N3
2007 Erste Slaloms
2008 Erste Bergrennen
2009 1. Rallye (Chablais) mit Renault Clio N3
2010-2015 Diverse Rallyes mit Renault Clio N3
2016 Schweizer Junior-Rallyemeisterschaft mit Peugeot 208 R2
2017 Schweizer Rallye-Meisterschaft mit Renault Clio R3 Maxi
2018 Schweizer Rallye-Meisterschaft mit Renault Clio R3 Maxi und N3
2019 Schweizer Rallyepokal-Sieger auf Renault Clio N3
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Es wird Zeit, zurückzuschauen. Um die Zeit bis Weihnachten zu überbücken, haben wir eine Auswahl der besten Bilder 2019 zusammengestellt. In Teil 5 zeigen wir die besten Bilder der Bergsaison.
Viel Spass beim Durchklicken der Galerie https://motorsport.ch/de/autosport/galerie und ein grosses Dankeschön an all die Fotografen!!!
Am Samstag, 14. Dezember, hat der Schweizer Rennsport mit Daniel Fausel (73) eine Ikone verloren. Zeitlebens hat sich der gebürtige Romand für den Motorsport eingesetzt. Wenige Tage vor seinem Tod weilte Fausel noch in Paris am Conseil Mondial. Dort wurde er für eine weitere Periode in seinen zahlreichen internationalen Ämtern bestätigt.
Fausel galt in Rennsportkreisen als wandelndes Lexikon. Keiner kannte die Reglemente so gut wie er. Und keiner setzte sie auch so konsequent durch. Dass er sich damit nicht nur Freunde schuf, ist nachvollziehbar. Die Anliegen der Fahrer und Organisatoren perlten dennoch nie an Fausel ab. Franz Tschager, ehemaliger Bergkönig und langer Wegbegleiter von Fausel bei zahlreichen Rennen in Europa, formulierte es in seiner Beileidsbekundung treffend: «Daniel hatte stets ein offenes Ohr für uns Fahrer. Und er war immer für eine bestmögliche Lösung eines Problems bemüht.»
Fausels Karriere im Motorsport erstreckte sich über mehr als ein halbes Jahrhundert. 1966 trat er als kaufmännischer Angestellter eine Stelle als Sekretär in der Technischen Abteilung der damaligen Sporthoheit ACS an. Seine Liebe zum Rennsport und die Leidenschaft, die Daniel mitbrachte, öffneten ihm fast alle Türen. Schon bald war Fausel auch ohne technische Ausbildung in Sachen Fachwissen nicht mehr wegzudenken. Seine Devise lautete stets: «Training on job». Dieses Motto verinnerlichte er bis ganz zum Schluss.
Praktische Rennerfahrung sammelte Daniel Ende der 60er-Jahre als Fahrer und Beifahrer an Schweizer Rallyes. Von 1970 bis 1997 war Fausel national wie international auch als Zeitnehmer unterwegs. Anfang der 80er-Jahre erhöhte sich sein Bekanntheitsgrad weit über die Schweizer Grenzen hinaus. Als Chefzeitnehmer war er nicht nur beim letzten Formel-1-Grand-Prix der Schweiz in Dijon 1982 im Einsatz, er kümmerte sich auch um die Zeitnahme bei den F1-Rennen in Hockenheim und Zeltweg.
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, drängte sich eine breitere Abstützung der Sporthoheit auf. Mit der Gründung eines unabhängigen, von verschiedenen interessierten Kreisen getragenen Automobil-Sportverbandes, konnte dieses Ziel 2004 erreicht werden.
Der Wechsel zum neuen Träger der Sporthoheit erforderte viel Energie, und Fausel spielte dabei eine wichtige Rolle. In seiner neuen Funktion als Direktor hatte er massgeblich zum Erfolg der Organisation beigetragen. Dass Auto Sport Schweiz heute organisatorisch, wirtschaftlich und personell gesichert ist, ist zu einem grossen Teil auch sein Verdienst.
Auch der internationale Automobilverband FIA profitierte in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder vom Know-how Fausels – sei es als Sportkommissar, Präsident der Kommission Homologation oder als Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen und diverser Ausschüsse im Bereich Tourenwagen oder GT-Sport.
Einer, der Daniel Fausel jahrzehntelang begleiten durfte, ist Paul Gutjahr. Der ehemalige FIA-Rennkommissar hat Fausel Mitte der Siebzigerjahre in seiner Funktion als Sportpräsident der Sektion Bern kennengelernt. Bis zu Fausels Tod waren die beiden nicht nur durch den Rennsport eng verbunden. «Daniel war wie ein Bruder für mich», sagt Gutjahr. «Ab dem Zeitpunkt, als ich 1980 NSK-Präsident wurde, wurde der Kontakt immer enger. Richtiggehend zusammengeschweisst hat uns die Gründung von Auto Sport Schweiz.»
Stellvertretend für Auto Sport Schweiz sagt Patrick Falk, seit 2010 Direktor und damit Nachfolger von Fausel beim ASS: «Wir haben mit Daniel nicht nur einen wahrhaftigen Experten in Sachen Rennsport verloren, er war auch ein treuer Freund und grossartiger Förderer.»
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen sein. Sie können uns wie folgt vor und nach den Festtagen erreichen:
Montag, 23.12.2019, bis 15.00 Uhr offen
Montag, 06.01.2020 ab 08.00 Uhr offen
Danach stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten gerne wieder zur Verfügung.
Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2019!
Auto Sport Schweiz
Delétraz zurück zu Charouz
Der Genfer Louis Delétraz wird 2020 seine vierte Saison in der Formel 2 absolvieren. Der Meisterschaftachte in diesem Jahr setzt dabei auf das Team Charouz, für welches er bereits 2018 gefahren ist. «Wir haben noch eine offene Rechnung», sagt Delétraz, der zuletzt bei Tests in Abu Dhabi mit Charouz Topzeiten fuhr. Das grosse Ziel ist und bleibt der Gewinn des Meistertitels. Ausserdem wartet Delétraz nach 62 Rennen immer noch auf seinen ersten F2-Sieg.
Emil Frey mit «Ricky» Feller
Emil Frey Racing hat in diesem Jahr in der GT Open nicht nur den Teamtitel geholt, die Mannschaft aus Safenwil hat auch bei den Fahrern die Plätze 1 und 2 belegt. Der Wechsel in eine andere Kategorie ist deshalb mehr als nur logisch. 2020 wird die Emil-Frey-Truppe deshalb in der GT World Challenge Europe – ehemals Blancpain GT Series – an den Start gehen. Das Line-Up wird durch zwei Fahrer aus dem GT Masters verstärkt: Der Aargauer Ricardo Feller wird mit den bisherigen Piloten Mikaël Grenier und Norbert Siedler eine Equipe bilden. Der Franzose Franck Perera wird sich mit Albert Costa und Giacomo Altoè den zweiten Lamborghini Huracan GT3 Evo teilen.
Ihnen fehlt noch das richtige Weihnachtsgeschenk? Kein Problem. Wir haben Ihnen vier Buchtipps, mit denen Sie bestimmt ins Schwarze treffen.
Jahrbuch Rennsport Schweiz
Das seit 1984 erscheinende Jahrbuch «Rennsport Schweiz» ist für Fans des Schweizer Motorsports ein «must have». Auf rund 400 Seiten lassen Peter Wyss und zahlreiche Gastautoren die Saison 2019 Revue passieren. Dabei kommt keiner zu kurz. Ob nationale oder internationale Meisterschaft, ob zwei oder vier Räder – in «Rennsport Schweiz» werden alle Schweizer Erfolge abgefeiert. Abgerundet wird das Buch mit einem ausführlichen Statistikteil.
356 Seiten, mehr als 550 Fotos, Preis: 65 Franken. Erhältlich im Buchhandel oder unter www.aktivverlag.ch, ISBN 978-3-909191-75-4
Tessiner Grand-Prix-Fahrer
Die Sonnenstube der Schweiz hat schon zahlreiche Rennfahrer hervorgebracht. Der Bekannteste von ihnen ist zweifellos Clay Regazzoni. Doch es gibt noch eine Vielzahl anderer Grand-Prix-Piloten aus dem Tessin. Den Beweis liefert das in italienischer Sprache gehaltene und reichhaltig bebilderte Werk «Piloti ticinesi da Grand Prix» von Giorgio Keller. Insgesamt sind mehr als 40 Fahrer in diesem Buch porträtiert – ein tolle Retrospektive, die im letzten Teil des Buches auch auf Tessiner Rennfahrer eingeht, die in Le Mans gestartet sind.
385 Seiten, mehr als 1200 Fotos, Preis: 58 Franken. Erhältlich bei der Edizioni Fontana (www.fontanaedizioni.ch, Mail: piloti.ticinesi@bluewin.ch), ISBN 978-88-8191-538-5
Jo Siffert
Mögen Sie Comics? Und sind Sie ein Fan von Jo «Seppi» Siffert? Dann wird Ihnen dieser im Michel-Vaillant-Stil gezeichnete Bildband gefallen. Olivier Marin und Michel Janvier erzählen die Geschichte des Freiburger Ausnahmekönners von seinen Anfängen bis zum tragischen Unfalltod in Brands Hatch. Dass es sich nicht ausschliesslich um einen Comic handelt, beweisen originale Bilder und Zitate berühmter Weggefährten, die in die einzelnen Kapitel eingeschoben wurden.
64 Seiten, Preis: 22 Franken. Erhältlich im Buchhandel oder unter www.editionspaquet.com/catalogue-bd/jo-siffert, ISBN 978-28- 8890-741-1
Der Schweizer «Zauberer»
«The Swiss Wiz» war der Spitzname von Edi Wyss. Einem Schweizer Rennmechaniker, der in England bei McLaren um 1970 an den Autos von Denny Hulme, Peter Gethin oder anderen Grössen schraubte. In seiner Autobiographie erzählt Wyss, wie ihn seine Leidenschaft für Renn- und Sportwagen in jungen Jahren zuerst in die Schweizer Rennszene, dann in den internationalen Renn-Zirkus rund um den Globus geführt hat.
304 Seiten, Preis: 79,90 Euro, Erhältlich im Buchhandel oder unter www.rallyandracing.com, ISBN 978-3-9471-5622-1
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Es wird Zeit, zurückzuschauen. Um die Zeit bis Weihnachten zu überbücken, haben wir eine Auswahl der besten Bilder 2019 zusammengestellt. In Teil 4 zeigen wir die besten Rallye-Bilder.
Viel Spass beim Durchklicken der Galerie https://motorsport.ch/de/autosport/galerie und ein grosses Dankeschön an all die Fotografen!!!
Wer das Internet zur Historie des Schweizer Motorsports nach handfesten Informationen durchforstet, wird seine Suche rasch einstellen. Viele Informationen findet man nicht. Ein paar Veranstalter bieten auf ihren Seiten die Ergebnisse der letzten Jahre an. Manche führen gar Siegerlisten. Doch vollständige Übersichten sind Mangelware. Der Rallyesport bietet in der Beziehung eine Ausnahme. Die Seite ewrc-results.com ist sehr vorbildlich. Dort findet man nicht nur alle Ergebnisse, man kann auch nach Schweizer Fahrern (und sogar Beifahrern) suchen.
Eine verlässliche Quelle ist auch das jeweils im März erscheinende Jahrbuch von Auto Sport Schweiz. Dort findet man neben sämtlichen Regeln unter der Rubrik «Das goldene Buch» auch eine Liste der Schweizer Meister der vergangenen zehn Jahre.
Ein gutes Nachschlagewerk ist selbstverständlich auch «Rennsport Schweiz». Die seit 1984 erscheinende «Bibel des Schweizer Rennsports» bietet nebst zahlreichen Stories zum abgelaufenen Jahr auch einen umfassenden Statistikteil. Die aktuelle Ausgabe wird – nebenbei bemerkt – am 19. Dezember in Seelisberg vorgestellt.
Doch wer hat all die guten Nachschlagewerke zur Hand, wenn er im Pressezentrum der Rallye du Valais sitzt? Oder mit Kollegen am Stammtisch darüber uneins ist, wer 1978 den «Coupe der Schweizer Berge» gewonnen hat? Um die Historie des Schweizer Rennsports zu stärken und die Suche zu vereinfachen, hat Auto Sport Schweiz deshalb bei Wikipedia, der weltweit grössten freien Enzyklopädie, drei Seiten eröffnet. Unter folgenden Links können dort nicht nur die wichtigsten Einzelheiten zu den jeweiligen Meisterschaften abgerufen werden, es gibt auch komplette Meisterlisten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Rallyemeisterschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Bergmeisterschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Slalommeisterschaft
Weil bei Wikipedia jeder User zu einer möglichst kompletten Enzyklopädie beitragen kann, dürfen, ja sollen die Beiträge ergänzt werden. Auch wir von Auto Sport Schweiz werden weiter daran arbeiten. Falls Fehler oder Unklarheiten auftauchen, bitte melden. Wir gehen der Sache nach!
Die Aufbereitung der französischen Seiten nimmt noch etwas Zeit in Anspruch, folgt aber so rasch wie möglich.
Kalender der Schweizer Kart Meisterschaft 2020
Kategorien SKM 2020
Super Mini / Kalenderjahr 8. Geburtstag bis Kalenderjahr 12. Geburtstag
OK Junior / Kalenderjahr 12. Geburtstag bis Kalenderjahr 15. Geburtstag
X30 Challenge Switzerland / ab Kalenderjahr 14. Geburtstag
OK Senior / ab Kalenderjahr 14. Geburtstag
KZ2 / ab 15. Geburtstag
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Es wird Zeit, zurückzuschauen. Um die Zeit bis Weihnachten zu überbücken, haben wir eine Auswahl der besten Bilder 2019 zusammengestellt. In Teil 3 zeigen wir die besten Slalom-Bilder.
Viel Spass beim Durchklicken der Galerie https://motorsport.ch/de/autosport/galerie und ein grosses Dankeschön an all die Fotografen!!!
Unsere Trauer ist gross und wir können es immer noch nicht richtig fassen, dass uns mit Daniel Fausel ein sehr guter Freund, Kollege, Unterstützer und einer der besten Kenner des Automobilsports verlassen hat. „Thats life“, wie Daniel jeweils zu sagen wusste und nach diesem Motto verfahren wir weiter…
Die Trauerfamilie Fausel hat uns darüber informiert, dass auf ausdrücklichen Wunsch von Daniel KEINE öffentliche Bestattung stattfinden wird. Die Urnenbeisetzung von Daniel findet im engsten Familienkreis statt.
Es sollen auch keine Blumen/Kränze/Gestecke angeliefert werden, da die Beisetzung in einem Gemeinschaftsgrab vorgesehen ist. Im Sinne des Verstorbenen unterstütze man die Stiftung „Le Petit-Coeur“ mit einer Spende auf das Konto: IBAN: CH53 0900 0000 6164 5019 7, Vermerk D. Fausel.
Toyota hatte beim 8h-Rennen in Bahrain im Rahmen der Langstrecken-WM leichtes Spiel. Weil sich am Start der Rebellion mit der #1 und die Ginetta mit der #5 in die Quere kamen, übernahm der Toyota mit der Startnummer 7 die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab.
Für das Schwesterauto mit Sébastien Buemi endete das letzte Rennen des Jahres 2019 auf dem zweiten Platz, nachdem Buemi am Start unverschuldet in die Kollision geraten war und dem kreiselnden Rebellion ausweichen musste. Weil der Waadtländer beim Zurücksetzen auf die Strecke von einem Konkurrenten erwischt wurde, musste er sich an der Box eine neue Fahrzeugfront abholen. Den Rückstand, den man sich dadurch eingehandelt hatte, vermochten Buemi & Co. nicht mehr wett zu machen.
«Es war ein hartes Rennen für unser Auto», meinte Buemi, der in Bahrain mit dem grössten Erfolgshandicap ausrücken musste (+2,72 Sekunden pro Runde). «Der Kollision am Start konnte ich gerade noch ausweichen, doch als ich wieder auf die Strecke kam, gab es eine Berührung. Es gab nichts, was ich dagegen hätte tun können. Von da an war es schwierig, dem Schwesterauto zu folgen. Aber es ist ein Doppelsieg für das Team, das war unser Ziel.»
In der Gesamtwertung liegt Buemi nach Bahrain nun auf dem zweiten Rang – hinter den in Bahrain siegreichen Toyota-Teamkollegen Conway/Kobayashi/Lopez. Das nächste Rennen findet am 23. Februar in Austin/Texas statt.
Nur rund 700 Kilometer südöstlich von Bahrain fand am Wochenende in Abu Dhabi das alljährliche 12-Stunden-Rennen statt. Der Sieg dort ging an die deutsche Attempto-Truppe. Platz 3 sicherte sich Motorrad-Superstar Valentino Rossi auf einem von Kessel Racing eingesetzten Ferrari 488 GT3.
Kein Glück hatte das Damenteam mit Rahel Frey, Michelle Gatting und Manuela Gostner. Zu Beginn der zweiten Rennhälfte lagen die schnellen Ladys in ihrem pinken Ferrari von Iron Lynx noch auf P4 im Gesamtklassement. Doch der Traum von einem Podestplatz platzte, als Gatting beim Überrunden mit einem Aston Martin aus der GT4-Klasse kollidierte und die linke Hinterradaufhängung kollabierte.
Der langjährige Direktor von Auto Sport Schweiz und aktuelles Mitglied der Geschäftsführung, Daniel Fausel (73), ist nach einem kurzen Spitalaufenthalt am Samstag, 14. Dezember 2019, in den Morgenstunden verstorben.
Noch vor wenigen Tagen weilte er in Paris am Conseil Mondial 2019 der FIA und wurde in seinen verschiedenen internationalen Ämtern für eine weitere Periode bestätigt.
Auto Sport Schweiz entbietet seiner Frau Andrée, den Kindern und geliebten Grosskindern, der Familie und den Verwandten sein tiefempfundenes Beileid.
Die autobau Erlebniswelt in Romanshorn ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel am Bodensee (siehe unten). Dank den Inhabern Fredy Lienhard sr. und Fredy Lienhard jr. ist die autobau auch Hauptsponsor der Schweizer Kartmeisterschaft. Diese seit 2012 bestehende Partnerschaft geht 2020 in ihr neuntes Jahr.
Neben dem Naming-Sponsoring wird die autobau Erlebniswelt im kommenden Jahr auch das beliebte Visiersponsoring fortsetzen. Das heisst: Wer die komplette Saison mit dem Schriftzug der autobau auf seinem Helmvisier bestreitet und sich für die gesamte Saison einschreibt, der muss nur für vier statt für sechs Rennen Einschreibegebühr bezahlen. In der abgelaufenen Saison haben nicht weniger als 40 Fahrer von diesem Angebot profitiert. Darüberhinaus erhält jeder Fahrer, der an dieser Aktion teilnimmt, eine Jahreskarte für die autobau Erlebniswelt.
Los geht die Saison der Schweizer Kartmeisterschaft am 5. April im italienischen 7-Laghi. Die weiteren Termine: 10. Mai, Mirecourt (F); 7. Juni, Levier (F); 28. Juni, Château Gaillard (F); 23. August, 7-Laghi (I) und 12. September, Wohlen. Der ursprünglich geplante Saisonauftakt in Franciacorta (I) findet nicht statt. Die Strecke inkl. Infrastruktur befindet sich noch im Bau und würde für einen Lauf zur Schweizer Kartmeisterschaft anfangs April nicht rechtzeitig fertig gestellt werden.
Auto Sport Schweiz möchte sich an dieser Stelle bei der autobau Erlebniswelt, insbesondere bei Fredy Lienhard sr. und jr., für die grosszügige Unterstützung bedanken. Wir freuen uns auf ein spannendes und actiongeladenes 2020 mit einem möglichst grossen Teilnehmerfeld.
Mehr zur autobau Erlebniswelt:
Die autobau AG in Romanshorn ist ein Unternehmen, in dem sich alles um die Begeisterung fürs Automobil und den Rennsport dreht und dass diese Faszination für Besucher erlebbar macht. In ihrer Art und Lebendigkeit ist sie einmalig. In der autobau AG steht die Faszination Auto im Mittelpunkt allen Geschehens. Auf dem stillgelegten Industrieareal vereint sie ein atmosphärisches Automuseum, das zugleich Teil einer einzigartigen Eventlocation in der Schweiz am Bodensee ist – die autobau Erlebniswelt. Hinzu kommen die autobau Factory, ein modernes Gewerbezentrum für Automobilfachbetriebe, und die autobau Carlounge mit ihren professionellen alarmgesicherten Einstellplätzen. Die hochwertig sanierte Anlage – das alte Tanklager in Romanshorn – bietet dafür eine spannende Kulisse in einer verkehrsgeschichtlich wichtigen Schweizer Stadt.
Kernstück der autobau AG ist die unglaubliche Autosammlung von Fredy Lienhard, ein Schweizer Unternehmer und Rennfahrer sowie Gründer des Unternehmens. Die Rennwagen, Sportwagen, Klassiker und Oldtimer werden in den fünf Ausstellungshallen der autobau Erlebniswelt mit insgesamt acht Ausstellungsflächen ausgesprochen stilvoll und mit viel Motorsport-Flair präsentiert. Die Autoausstellung ist einzigartig und liegt im direkten Einzugsgebiet von St. Gallen, Winterthur, Zürich und Kreuzlingen sowie Konstanz aber auch Baden-Württemberg, Bayern und Vorarlberg.
Die Idee zur Gründung der autobau AG ist dem Autoenthusiasten und leidenschaftlichen Rennfahrer Fredy Lienhard durch ein Schlüsselerlebnis gekommen. Als er Kindern einer vierten Schulklasse auf eine Anfrage durch seine private Autosammlung führte und zu vielen der Autos eine persönliche Geschichte erzählte, staunte und erfreute ihn die Begeisterung und Freude der Kinder. Durch dieses Erlebnis ist Fredy Lienhard auf die Idee gekommen, seine Sammlung öffentlich zugänglich zu machen und die Faszination Auto und Rennsport auch für andere erlebbar zu machen. Design, Technik und Rennsport zum Anfassen war und ist seine Devise. Mehr Infos unter: https://www.autobau.ch/
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Es wird Zeit, zurückzuschauen. Um die Zeit bis Weihnachten zu überbücken, haben wir eine Auswahl der besten Bilder 2019 zusammengestellt. Teil 2 befasst sich mit den Schweizer Fahrern international.
Viel Spass beim Durchklicken der Galerie https://motorsport.ch/de/autosport/galerie und ein grosses Dankeschön an all die Fotografen!!!
Nico Müller wird die Farben der Schweiz in der DTM 2020 nicht mehr alleine vertreten. Mit Fabio Scherer (20) wird ein zweiter Schweizer in der beliebtesten Tourenwagenserie Europas an den Start gehen. Wie Müller wird auch Scherer einen Audi RS5 pilotieren – und zwar beim belgischen Kundenteam WRT; an der Seite des US-Amerikaners Ed Jones, der ebenfalls neu DTM fährt.
«Ich bin froh, dass ich dieses Jahr nun hinter mich lassen und nach vorne schauen kann», sagt Scherer. «Ich freue mich, bei WRT einen Platz in der DTM gefunden zu haben. Für mich wird ein Traum wahr. Ich danke allen, die an mich glauben und mir dies ermöglichen.»
Scherer ist 2019 in der FIA Formel 3 gefahren, hat dort im Sauber-Junior-Team von Charouz aber nur selten sein Talent unter Beweis stellen können. Ein siebter und achter Platz in Monza waren seine besten Ergebnisse. Im Jahr davor absolvierte der in Engelberg wohnhafte Luzerner die europäische F3-Meisterschaft. Dort errang er mit Platz 2 in Spa-Francorchamps sein bestes Ergebnis. Insgesamt blickt Scherer auf vier Jahre Formelsport-Erfahrung zurück.
Vor seiner Karriere im Automobilrennsport bestritt Scherer die Schweizer Kartmeisterschaft. Diese gewann er zwei Mal.
Für Scherer geht die Saison am 24. April in Zolder los. Zurzeit testet er gerade in Jerez (E).
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Es wird Zeit, zurückzuschauen. Um die Zeit bis Weihnachten zu überbücken, haben wir eine Auswahl der besten Bilder 2019 zusammengestellt. Los geht es mit der Schweizer Kart-Meisterschaft, die in diesem Jahr für tollen Sport und viel Action gesorgt hat.
Viel Spass beim Durchklicken der Galerie https://motorsport.ch/de/karts... und ein grosses Dankeschön an all die Fotografen!!!
Der Motorsport-Förderverein Swiss-rookies hat zwei neue Kandidaten in sein Trainings- und Förderprogramm aufgenommen: Leandro Anderrüti (Kt. Schwyz) und Levin Lovrenovic (Kt. Schaffhausen) haben mit guten Leistungen ihr Talent aufgezeigt und im November 2019 die Aufnahme zu den Swiss-rookies geschafft.
Die Bewerber durchliefen an zwei Halbtagen einen Aufnahmetest. Geprüft wurde sportliche Fitness (Kraft- und Ausdauer) Sprechen vor der Kamera, Intelligenz und die fahrerischen Qualitäten auf Rennsimulatoren des RacingFuel Academy in Horgen. Zur Vorbereitung gehörten eine ausführliche Streckenanalyse, bei der Brems- und Einlenkpunkte bestimmt wurden. Auf den Simulatoren absolvierten beide Probanden danach zwei Vorbereitungstrainings, einen Qualifikationslauf und ein Rennen mit Fahrercoach und Jurymitglied Yannick Mettler.
Für die beiden auserkorenen Kartfahrer geht es nun in den Wintermonaten darum, Trainings zu durchlaufen, welche sie befähigen sollen, einen Rennwagen auf der Rennstrecke am Limit zu bewegen.
Weitere Informationen zum Motorsport-Verein Swiss-rookies gibt es im Internet unter www.swiss-rookies.ch
Die wohl schnellste Schweizer Rennfahrerin der letzten Jahre, Simona De Silvestro, kehrt nach Europa zurück. Neben ihrem Job als Test- und Entwicklungsfahrerin in der Formel E bei Porsche wird die gebürtige Thunerin im ADAC GT Masters an den Start gehen. De Silvestro teilt sich in der Serie, die ihr Landsmann Patric Niederhauser dieses Jahr gewann, einen Porsche 911 RSR mit dem Österreicher Klaus Bachler im Team von Ex-Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard.
Für De Silvestro wird ein Grossteil der Strecken neu sein. Die 31-Jährige hat bisher nämlich nur ein Jahr in Europa verbracht (2005 in der italienischen Formel Renault), ehe sie als 17-Jährige nach Amerika auswanderte. Dort wurde sie im Premierenjahr in der Formel BMW Gesamtvierte. Drei Jahre verbrachte sie danach in der Formula Atlantic (Platz 3 2009), ehe sie als erste Schweizerin in der IndyCar-Serie Fuss fasste. Ihr bestes Ergebnis dort: Platz 2 in Houston 2013.
Danach geriet die Karriere ins Stocken. 2014 machte sich die «Swiss Miss» Hoffnungen auf einen Platz in der Formel 1. Doch die Zusammenarbeit mit Sauber als «Affilated Driver» endete schon nach wenigen Monaten. Nach einem erneuten Abstecher zum Indy 500 mit Andretti Autosport 2015 (P19) bestritt De Silvestro für dasselbe Team eine Saison in der Formel E. Aber dieses Abenteuer war nicht von Erfolg gekrönt. In zehn Rennen schauten lediglich zwei neunte Plätze heraus. De Silvestro wanderte danach nach Australien aus und fuhr dort drei Jahre einen Nissan in der V8 Supercars Series. Bestes Ergebnis: ein siebter Platz in Auckland 2019.
2020 wartet nun also eine weitere Herausforderung auf De Silvestro. Viel Erfahrung kann Simona im GT-Sport nicht ausweisen. Immerhin: 2019 wechselte sie sich in einem reinen Frauenteam bei den 24h von Daytona auf einem Honda NXS GT3 ab.
Los geht die Saison für die Schweizerin am 24.-26. April in Oschersleben.
«Tief us em Wald chunt dr Samichlaus z ritte,
Was het er unterm Arm? Unsri neui Websitte.
Statt Nüssli, Mandarinli, Läbkuche und Bire,
chömme mir vo Auto Sport Schwiiz mit me neue Look hinte füre.»
Um ehrlich zu sein: Es war nicht der Samichlaus, der uns unsere neue Webpage gebracht hat. Aber das Datum, an dem wir unsere neue Seite scharf gestellt haben, ist nun mal der 6. Dezember. Mehr als ein Jahr haben wir am neuen Look getüftelt. Jetzt ist die Katze aus dem Sack, womit wir wieder beim Thema Chlaus wären…
Der Look unserer neuen Website: klar und aufgeräumt. Wir haben uns hier an den Trends modernster Weboptik orientiert. Neben dem Facelift, ist die neue Website auf dem neuesten Technikstand. Wir haben Wert auf intelligente Benutzerführung, hohe Qualität hinsichtlich Anwenderfreundlichkeit, Browserkompatibilität und Ladegeschwindigkeit gelegt.
Wichtig war uns ausserdem die Gestaltung der Website im so genannten «Responsive Webdesign». Das bedeutet, dass sich die neue Website den Bildschirmdarstellungen und -auflösungen automatisch anpasst – egal ob man am PC sitzt, das Smartphone oder das Tablet unterwegs benutzt.
Auch nach dem relaunch geht die Arbeit für uns weiter. In den kommenden Monaten werden wir die Inhalte laufend optimieren, neue Features und Funktionen hinzufügen und Feedback einarbeiten.
Wir wünschen Ihnen viel Spass auf unserer Website und freuen uns auf Ihr Feedback!
Der Motorsport hat sich in die Winterpause verabschiedet. Abgesehen vom dritten Lauf zur Langstrecken-WM in Bahrain (mit Buemi, Rebellion und Cool Racing) ist kurz vor Weihnachten tote Hose. Doch einen Leckerbissen gibt es noch – mit Schweizer Beteiligung. Vom Freitag bis Sonntag findet in Monza die alljährliche Rallye-Show statt. Mit dabei: Schweizer Meister Ivan Ballinari.
Der Tessiner tritt mit Beifahrer Andrea Togni auf seinem Skoda Fabia gegen nicht weniger als 58 andere R5-Fahrzeuge an. Nicht am Start ist dieses Jahr Superstar Valentino Rossi. Zumindest ist er nicht auf der Startliste aufgeführt. Doch Ballinari darf sich auch sonst auf einige internationale Grössen freuen. So sind u.a. Andreas Mikkelsen (WM-4.), Dani Sordo (WM-8.), Craig Breen (WM-14.) und Niclas Grönholm (Sohn von Marcus Grönholm) am Start.
Neben Ballinari gehen mit Aron und Mirko Puricelli noch zwei weitere Tessiner an den Start. Mehr Informationen zur Monza Rally Show gibt es unter www.monzarallyshow.it
Ja, ist denn schon Weihnachten? Für Patric Niederhauser offenbar schon. Nach dem Titelgewinn im ADAC GT Masters ist der Berner von Audi-Sport-customer-racing zum Werksfahrer ernannt worden. «Damit geht für mich ein Traum in Erfüllung», sagt der 27-jährige «Nidi», dessen Karriere in diesem Jahr mit dem Titel in der «Liga der Supersportwagen» einen vorläufigen Höhepunkt nahm.
Niederhauser zählt also ab sofort zu einem Pool von Audi-Fahrern, die weltweit in das Kundenprogramm eingebunden werden. Im Klartext heisst das: Niederhauser steht Audi für Einsätze bei bedeutenden Rennen wie 24h Daytona, 24h Bathurst, 24h Nürburgring oder 24 Spa zur Verfügung. «Wo und wann ich zum Einsatz komme, steht noch nicht fest. Aber ich freue mich riesig über diese Chance. Darauf habe ich jahrelang hingearbeitet.»
Neben den Werkseinsätzen will Niederhauser natürlich auch 2020 wenn möglich eine komplette Meisterschaft absolvieren. «Gerne würde ich mit meinem Team HCB Rutronik Racing den Titel im ADAC GT Masters verteidigen», sagt Niederhauser. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.
Nebst dem Status als Werksfahrer hat Niederhauser noch ein weiteres Plus. Während seine Kollegen wie Mattia Drudi, Christopher Haase, Pierre Kaffer, Christopher Mies, Frank Stippler, Dries Vanthoor, Frederic Vervisch, Markus Winkelhock und Mirko Bortolotti alle Platin- oder Gold-Status haben, bleibt Niederhauser auch 2020 ein Silber-Fahrer. Das macht ihn in der Zusammenstellung der Audi-Kundenteams besonders interessant.
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/
Louis Delétraz gilt als die Schweizer Hoffnung im internationalen Rennsport. Der 22 Jahre junge Genfer hat vor einem Jahr bei Testfahrten für HaasF1 bereits Formel-1-Luft geschnuppert. Und im Dienst von Ferrari und Dallara absolvierte er in der vergangenen Saison rund 30 Tage im Simulator. Sein Vorsatz für dieses Jahr (im Meisterteam Carlin) war der Gewinn der Formel-2-Meisterschaft. Doch dieses Ziel hat Delétraz verpasst. Beim Finale in Abu Dhabi stiess er dank zwei Top-6-Ergebnissen noch auf den achten Schlussrang vor. Zu mehr reichte es nicht. F2-Meister Nyck de Vries sammelte 174 Punkte mehr. «Ich hatte in diesem Jahr zehn Nuller», erklärt Delétraz. «So kannst du unmöglich um den Titel kämpfen.»
Viele dieser Nuller gehen auf die Kappe des Teams oder des Veranstalters. Allein drei Mal fing die Elektronik Feuer – ein Defekt, für den der Hersteller und nicht das Team verantwortlich ist. Einmal streikte das DRS. Und einmal versagten die Bremsen. Unterm Strich hat Delétraz so rund 80 Punkte liegen gelassen. Ein Platz unter den Top 5 wäre möglich gewesen.
Für Delétraz war es die dritte Saison in der Formel 2. Rechnet man das Jahr in der Renault 3.5 (2016) dazu, lauert Louis bereits vier Jahre im Vorzimmer der Formel 1 auf seine Chance. Drei Mal schaffte er es dieses Jahr aufs Podest. Ganz oben ist er in der Formel 2 noch nie gestanden. Dem Sieg am nächsten kam Delétraz in Monaco. Im Sprintrennen fehlten ihm 0,059 Sekunden auf Sieger Anthoine Hubert, der wenige Monate später in Spa ums Leben kam. Auch in Silverstone sah Louis lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Doch dann musste er dem Briten Jack Aitken den Vortritt lassen. «Wenn alles gepasst hat, sind wir auf dem Podest oder zumindest in der Nähe des Podiums gestanden», sagt Delétraz. «Leider gab es zu viele Wochenenden, an denen etwas schief gelaufen ist.»
Wie es 2020 mit Delétraz weitergeht, ist noch unklar. Bei HaasF1 hat er noch immer einen Fuss in der Türe. Auch die Formel E und die Langstrecken-WM verfolgt Louis intensiv. Und ein viertes Jahr in der Formel 2 ist auch nicht ausgeschlossen. Weil die Formel 2 nächstes Jahr auf 18-Zoll-Reifen wechselt und der Formel 1 damit ein Jahr voraus ist, könnte Delétraz Erfahrungen sammeln, die für 2021 wertvoll sind.
Der Kalender der Schweizer Junior-Rallye-Meisterschaft steht fest. Auf dem Programm stehen fünf Rallyes – dieselben wie in der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Los geht es am 17./18. April mit dem Critérium Jurassien. Danach folgt die Rallye du Chablais (28.-30. Mai), ehe der Schweizer Rallye-Tross vom 19.-20. Juni bei der «Ticino» seine Zelte aufschlägt.
Neu im Kalender ist die Rallye du Mont-Blanc, die vom 3.-5. September stattfindet. Das Finale geht wie gewohnt Mitte Oktober mit der Rallye du Valais über die Bühne.
Zur Schweizer Rallye-Junior-Meisterschaft 2020 sind Fahrer zugelassen, die nach dem 1. Januar 1992 geboren wurden.
Auch in dieser Saison wurden fünf Läufe ausgetragen. Mit vier Siegen und einem zweiten Platz sicherte sich der Walliser Jonathan Michellod und sein Co-Pilot Stéphane Fellay den Titel.
In den kommenden Tagen werden die Lizenzgesuche 2020 an Piloten verschickt, welche im Jahr 2019 im Besitz einer Lizenz waren. Dieser Versand erfolgt anhand der Angaben aus dem laufenden Jahr.
Für sämtliche Fragen zu den Neuerungen 2020 stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
In den kommenden Tagen werden die Lizenzgesuche 2020 an Piloten verschickt, welche im Jahr 2019 im Besitz einer Lizenz waren. Dieser Versand erfolgt anhand der Angaben aus dem laufenden Jahr.
Für sämtliche Fragen zu den Neuerungen 2020 stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Am vergangenen Samstag fand in den Hallen der «autobau erlebniswelt» in Romanshorn die Preisverleihung zur diesjährigen Schweizer Kart-Meisterschaft statt.
Auto Sport Schweiz hatte geladen – und fast alle kamen sie. Am Samstagabend wurden in der «autobau erlebniswelt» in Romanshorn die besten Kartfahrer der Schweiz geehrt. Nebst zahlreichen Pokalen nahm die Schweizer Kart-Elite auch das vom TSC gesponserte Preisgeld in Höhe von 30`000 Franken sowie Uhren von Partner Formex im Gesamtwert von 6`000 Franken entgegen.
Gastgeber Fredy Lienhard jr. und sr. sorgten mit der «autobau erlebniswelt» für das passende Ambiente. Wer wollte, konnte im Vorfeld der Preisverteilung an einer Führung durch die schweizweit grösste Rennwagen-Sammlung teilnehmen. Manch einer der Junioren kam dabei beim Anblick diverser Formel-1-Boliden ins Träumen. Für viele Kartfahrer ist es das Ziel, eines Tages im internationalen Rennsport Karriere zu machen. Die autobau leistet dabei als Sponsor der Schweizer Kart-Meisterschaft einen Beitrag auf dem Weg dorthin. Bereits jetzt sei verraten: Auch 2020 kommt jeder Fahrer, der sich für die komplette Kart-Saison einschreibt, dank der «autobau erlebniswelt» in den Genuss zweier «Gratisrennen». Das sind pro Fahrer 600 Franken – ein ordentlicher Batzen in einem Sport, in dem es für den Nachwuchs oft nicht einfach ist, die nötigen Mittel aufzutreiben.
Zurück zur Preisverleihung. Diese fing wie üblich mit den Jüngsten an, den Super-Minis. Dort ging der Titel in diesem Jahr ins Wallis – an Roy Alan Shaw, der für das Team KartBox.ch fährt. Hinter Shaw belegten Elia Pappacena und Loris Achermann die Plätze 2 und 3. Doch nicht nur für die Top 3 gab es Pokale. Auto Sport Schweiz händigte bis Platz 10 Trophäen aus. Darüberhinaus gab es in dieser Kategorie noch zwei weitere Auszeichnungen: Als bester Rookie wurde Pappacena geehrt. Und für das vorbildliche Verhalten bei einer Kollision in Levier bekam Cedric Malk den Fair-Play-Pokal durch NSK-Präsident Andreas Michel überreicht.
Bei den OK-Junioren, den zweitjüngsten Teilnehmern, ging die Trophäe für Platz 1 an Elia Sperandio. Der St.Galler (ebenfalls aus dem KartBox.ch) setzte sich gegen den in Romanshorn abwesenden Sebastian Kraft durch. Dritter wurde in dieser Kategorie Hugo Giraud vor Florent Panès, dem Sieger in der Sub-Kategorie «OK Junior Academy». Bester Rookie bei den Junioren war Meister Sperandio.
Lediglich neun Punkte auseinander lagen die Top 3 in der Kategorie X30 Challenge Switzerland. Das glücklichere Ende hatte in diesem spannenden Dreikampf Savio Moccia. Der 17-jährige Berner aus dem Team MH Racing freute sich dementsprechend über den Siegerpokal und kündigte an, im nächsten Jahr den Titel verteidigen zu wollen. Platz 2 im teilnehmerstärksten Feld wurde Rafael Aguiar. Ihm fehlten am Ende nur vier Punkte auf Moccia. Platz 3 belegte Léna Bühler, die nebenbei die klassenübergreifende Damenwertung in der Schweizer Kart-Meisterschaft gewann. Der Titel «Rookie des Jahres» heimste Rafael Aguiar ein.
Bei den älteren Semestern, den OK Senioren, stand Pascal von Allmen nach zwei gewonnen Vize-Meisterschaften endlich ganz oben. Platz 2 hinter dem Fahrer aus dem Berner Kart Club ging an Vorjahresmeister Patrick Näscher, der nur fünf der sechs Rennen absolviert hatte. Rang 3 sicherte sich Timo Moser. Der beste Rookie (Samuel Sätteli) landete in dieser Kategorie auf Rang 6.
Bei den Schaltkarts, der Kategorie KZ2, hatte der Berner Kart Club gleich mit zwei Piloten die Nase vorn. Mike Müller siegte souverän vor Isabelle von Lerber. Dritter wurde Vincenzo Alvaro – dicht gefolgt vom stärksten Neuling Samir Ben. Müller hat damit in jeder Kategorie, in der er angetreten ist, den Titel geholt. Und zwar immer im Zweijahresrhythmus. Seine Zukunft sieht der Berner 2020 im ADAC Kart-Cup. «Ich freue mich auf diese Herausforderung», sagt Müller. «Ziel ist es, meine Serie fortzusetzen. Allerdings hoffe ich, dass ich keine zwei Jahre brauche, um den Titel in Deutschland zu holen.»
Für all die, die weiter in der Schweizer Kart-Meisterschaft antreten, geht es am 5. April 2020 in Franciacorta/ITA wieder los. Auto Sport Schweiz freut sich, sie dort wieder begrüssen zu dürfen.
Super Mini
1. Roy Alan Shaw, KartBox.ch
2. Elia Pappacena, Spirit-Racing.ch
3. Loris Achermann, Exprit Kart Team
Bester Rookie: Elia Pappacena, Spirit-Racing.ch
OK Junior
1. Elia Sperandio, KartBox.ch
2. Sebastian Kraft, Team Dieter Kraft
3. Hugo Giraud, Team Nicolas Giraud
Bester Rookie: Elia Sperandio, KartBox.ch
OK Junior Academy
1. Florent Panès, Team Daniel Panès
2. Mateo Lai, Team Danilo Lai
3. Valentin Steiger, Spirit-Racing.ch
Bester Rookie: Keine Preisvergabe
X30 Challange
1. Savio Moccia, MH Racing GmbH
2. Rafael Aguiar, Karting Team Saeba
3. Léna Bühler, Spirit-Racing.ch
Bester Rookie: Rafael Aguiar, Karting Team Saeba
OK Senior
1. Pascal von Allmen, Berner Kart Racing Club
2. Patrick Näscher, Team Näscher
3. Timo Moser, Moser Racing
Bester Rookie: Samuel Sätteli, Kart Republic
KZ
1. Mike Müller, Berner Kart Racing Club
2. Isabelle von Lerber, Berner Kart Racing Club
3. Vinzenco Alvaro, GS Karting
Bester Rookie: Samir Ben, Berner Kart Racing Club
Damen-Wertung
1. Léna Bühler, Spirit-Racing.ch
2. Isabelle von Lerber, Berner Kart Racing Club
3. Ekaterina Lüscher, Exprit Kart Team
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/
https://motorsport.ch/de/kart/galerie
Auto Sport Schweiz hat am vergangenen Wochenende im ehrwürdigen Hotel Bellevue Palace in Bern die Schweizer Automobil-Meister und Pokalsieger ausgezeichnet.
Rund 150 geladene Gäste nahmen am vergangenen Freitagabend im ehrwürdigen Hotel Bellevue Palace in Bern an der Meisterfeier von Auto Sport Schweiz teil. In neun Kategorien wurden die Sieger der diesjährigen Automobil-Meisterschaften geehrt. Durch das abendfüllende Programm führte SRF-Sportmoderator Lukas Studer gemeinsam mit Brice Zufferey, Promotor der Junior-Rallye-SM und der Clio RT3 Alps Trophy.
Bis auf zwei Fahrer aus der Rallye-Fraktion waren alle Piloten aus den verschiedenen Meisterschaften (Rallye, Slalom, Berg) und auch aus den Pokalen (Berg-Pokal, Rallye-Pokal) zugegen. Sie durften vom Präsidenten der Nationalen Sportkommission (NSK), Andreas Michel, sowie von Miss Yokohama, Kylie Raymund, ihre Preise in Empfang nehmen.
Gleich zwei Auszeichnungen erhielt Martin Bürki. Der Uetendorfer gewann zum siebten Mal (zum sechsten Mal in Serie!) die Schweizer Slalom-Meisterschaft. Ausserdem sicherte sich der bald 52-jährige Bürki im Schweizer Berg-Pokal Platz 2 hinter Philipp Krebs. Dieser freute sich riesig über seine Auszeichnung: «Noch nie zuvor hat ein Fahrer mit einem Cup-Fahrzeug diese Wertung gewinnen können», sagte Krebs. «Deshalb bedeutet mir dieser Titel besonders viel.» Auch Hanspeter Thöni (Zweiter im Slalom) und Christian Darani (Dritter) haben ihre Pokale mit Stolz entgegengenommen. Beide waren in der Schweizer Slalom-Meisterschaft noch nie so gut klassiert. Und Thöni meinte: «Es freut mich, dass ich beweisen konnte, dass man mit einem Kleinwagen noch gute Chancen hat.»
Bei der Rallye-Fraktion stach der Auftritt von Ivan Ballinari heraus. Der Rallye-Champion, der seinen Titel von 2018 erfolgreich verteidigte, wedelte stolz mit einer Flagge aus seinem Heimatkanton Tessin. Sein zweiter Titelgewinn stand schon lange vor dem Saisonende fest. Nichtsdestotrotz feierte «Bally» diesen ausgelassen. «Das Gefühl ist nicht dasselbe wie 2018. Der erste Titel war mit mehr Emotionen verbunden. Dieses Jahr sind wir mit weniger Druck in die Saison gestartet. Dennoch freut es mich natürlich, dass wir den Titel erneut ins Tessin geholt haben.»
Zum ersten Mal auf dem Podium in der Schweizer Rallye-Meisterschaft standen auch Jean-Marc Salomon und sein Co-Pilot David Comment. Die beiden hatten sich Platz 2 mit einer äusserst konstanten Saisonleistung verdient. Platz 3 ging an Michael Burri, dem Sohn von Valais-Sieger Olivier Burri. Ebenfalls zum ersten Mal auf dem Podest standen Christophe Parriaux/Bryan Villat. Die Jurassier belegten hinter Jonathan Michellod/Stéphane Fellay und Sacha Althaus/Lisiane Zbinden Platz 3 bei den Junioren. Die weiteren Sieger: Marc Valliccioni/Marie-Josée Cardi (Rallye Historiques) und Cédric Betschen/Mirjam Betschen (Schweizer Rallye-Pokal).
In der Schweizer Berg-Meisterschaft ging der Titel zum sechsten Mal an Eric Berguerand. Der Dominator der abgelaufenen Saison hat seinen ersten Titel 2005 geholt. Danach war er von 2013-2016 unantastbar. In seiner derzeitigen Verfassung wird es für die Konkurrenz 2020 schwierig werden, den Walliser vom Thron zu stossen. Bei der Siegerehrung in Bern warnte Berguerand aber: «Im Moment stehe ich ganz oben – das stimmt. Aber im Motorsport kann sich das Blatt schnell wenden. Deshalb geniesse ich den Moment und freue mich auf die nächste Saison.»
Hinter Berguerand holten sich Marcel Steiner und Robin Faustini ihre silbernen Kannen für die Plätze 2 und 3 ab. Während Steiner als mehrfacher Schweizer Meister das Gefühl bestens kennt, war es für den jungen Faustini eine Premiere. «Platz 3 war mein Saisonziel», meinte der Aargauer bescheiden. «Das habe ich erreicht.» Für die Fans des Schweizer Automobilsports ist der dritte Platz Faustini ein Versprechen für die Zukunft. Selbst Beguerand freute sich für den Podiumsneuling. «Es ist schön zu sehen, dass der Nachwuchs nicht ausstirbt», so der Champion.
Für eine Premiere sorgte auch die Familie Feigenwinter. Zum ersten Mal standen in der Berg-Meisterschaft Vater und Sohn gemeinsam auf dem Podium. Das hat es bisher nur in der Schweizer Rallye-Meisterschaft gegeben. «Mit meinem Sohn Raphi auf dem Podium zu stehen, macht mich stolz», sagte Andy Feigenwinter, dessen siegreicher Lotus Exige am Eingang zum Hotel Bellevue stand. Und Sohn Raphael ergänzte: «Für mich gibt es zwei Gründe, sich zu freuen: Zum einen, weil ich mit meinem Vater hier stehe; zum anderen, weil es vor mir noch kein Fahrer eines Zweiliter-Autos geschafft hat unter die Top 3 zu kommen.»
Freude herrschte auch bei den Berg-Junioren. Sieger Rico Thomann wurde von gleich drei Fahrern flankiert: Pascal Siegrist (2.) und die ex-aequo drittplatzierten Gianluca Forcella und Michael Müller.
Die Auszeichnung für den besten Fahrer international ging an Sébastien Buemi. Der Langstrecken-Weltmeister mit Toyota und Formel-E-Vizechampion (Nissan e-dams) hat den Auto Sport Schweiz Award nach 2007 und 2014 zum dritten Mal gewonnen.
Schweizer Berg-Pokal
1. Philipp Krebs, RCC/Renault Clio
2. Martin Bürki, IS/VW Polo
3. Stefan Schöpfer, IS/Audi 50
Schweizer Slalom-Meisterschaft
1. Martin Bürki, E1/VW Polo
2. Hanspeter Thöni, ISN/Peugeot 106
3. Christian Darani, E1/Fiat X1-9
Coupe Suisse des Rallyes Historiques VHC
1. Marc Valliccioni/Marie-Josée Cardi, J2/BMW M3
2. Alain Röthlisberger/Sarah Junod, I/Ford Escort
3. Eddy Bérard/Frédéric Rausis, J2/BMW M3
Schweizer Rallye-Pokal
1. Cédric Betschen/Mirjam Betschen, N/Renault Clio Ragnotti
2. Laurent Bérard/Charlène Greppin, A/Honda Civic Type R
3. Patrick Aubort/Bruno Dos Santos, N/Renault Clio
Schweizer Meisterschaft Rallye Junior
1. Jonathan Michellod/Stéphane Fellay, R2/Peugeot 208
2. Sacha Althaus/Lisiane Zbinden, R2/Peugeot 208
3. Christophe Parriaux/Bryan Villat, R2/Citroën C2
Schweizer Rallyemeisterschaft
1. Ivan Ballinari/Giusva Pagani, R5/Skoda Fabia
2. Jean-Marc Salomon/David Comment, R5/Ford Fiesta
3. Michael Burri/Anderson Levratti, R5/Skoda Fabia
Schweizermeisterschaft Berg Junior
1. Rico Thomann, SS/Toyota GT86 Race
2. Pascal Siegrist, SS/Toyota GT86 Race
3. Gianluca Forcella, SS/Toyota GT86 Race
3. Michael Müller, SS/Toyota GT86 Race
Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen
1. Andy Feigenwinter, SSC/Lotus Exige
2. Roger Schnellmann, E1/Mitsubishi Lancer
3. Raphael Feigenwinter, SS/Honda Integra
Schweizer Bergmeisterschaft der Rennsportwagen
1. Eric Berguerand, E2-SS/Lola FA99
2. Marcel Steiner, E2-SC/LobArt LA01
3. Robin Faustini, E2-SS/Reynard K01
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/
https://motorsport.ch/de/automobil/galerie
Grosse Ehre für Sébastien Buemi. Der 31-jährige Westschweizer hat zum dritten Mal (nach 2007 und 2014) im Rahmen des «Dinner des Champions», der offiziellen Meisterfeier, den begehrten Auto Sport Award erhalten.
Die Automobilsportbehörde ASS und ihre Nationale Sportkommission NSK würdigen mit dem Auto Sport Award jedes Jahr besondere Verdienste um den Schweizer Motorsport. Buemi hat mit dem erneuten Gewinn der Langstrecken-Weltmeisterschaft und seinem Sieg bei den legendären 24 Stunden von Le Mans die Jury überzeugt.
«Es ist mir eine Ehre, dass ich diese Auszeichnung bereits zum dritten Mal kriege», sagt Buemi. «Sie bedeutet mir sehr viel, weil es der wichtigste Preis ist, den es in der Schweiz gibt. Ich hätte die Auszeichnung gerne persönlich in Bern entgegengenommen. Aber leider bin ich durch den Saisonauftakt der Formel E verhindert.»
Buemi hat mit seinen Teamkollegen Fernando Alonso und Kazuki Nakajima 2018/2019 fünf von acht Rennen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft auf seinem Toyota TS050 Hybrid gewonnen – darunter eben auch die 24h von Le Mans. Mit zwei weiteren zweiten Plätzen sicherte sich das Trio souverän den Titel. Für Buemi war das nach 2014 bereits der zweite Titel im World Endurance Championship (WEC).
Buemi fuhr bereits 1994 im Alter von sechs Jahren erste Kartrennen. Sein grösster Erfolg im Kartsport war 2002 die europäische Vizemeisterschaft der Kartjunioren in der ICA-Klasse. 2004 wechselte er in den Formelsport und trat zunächst in der deutschen Formel BMW an. 2006 wechselte Sébastien in die Formel-3-Euroserie; im Jahr darauf dann in die GP2. 2008 wurde er dort Meisterschaftssechster mit zwei Siegen. Der Lohn für die gute Arbeit war ein Testfahrervertrag bei Red Bull in der Formel 1.
2009 erhielt Buemi ein Formel-1-Cockpit bei der Scuderia Toro Rosso, dem Schwesterteam von Red Bull. Er wurde damit zum ersten Schweizer seit Jean-Denis Délétraz 1995, der einen Formel-1-Grand-Prix bestritt. Bereits bei seinem ersten Grand Prix in Australien gelang es Buemi, als Siebter zwei Punkte zu holen.
Drei Jahre fuhr Buemi für Toro Rosso, dann wechselte er zu Toyota in die Langstrecken-Weltmeisterschaft. Sieben Jahre hat er dort bereits verbracht, 16 Siege eingefahren. 2018 und 2019 gewann er jeweils die 24 Stunden von Le Mans. Parallel setzt Buemi seit der Geburtsstunde der Formel E auf die Elektroserie. 13 Siege, ein Titel (2015/2016) und drei Vize-Meisterschaften sind dort eine beeindruckende Bilanz.
Die Award-Gewinner im Überblick
2007 Sébastien Buemi und Ulrich Giezendanner
2008 A1 Team Switzerland
2009 Fabio Leimer
2010 Peter Sauber
2011 Marcel Fässler
2012 (Keine Vergabe)
2013 Fabio Leimer
2014 Sébastien Buemi
2015 Stefano Comini
2016 Neel Jani
2017 Paul Gutjahr und Daniel Fausel
2018 Mario Illien
2019 Sébastien Buemi
Neel Jani ist der vierte Schweizer, der in der Formel E an den Start geht. Streng genommen ist er kein Neuling. 2017 hat der Seeländer für Dragon Racing den Doubleheader in Hong Kong bestritten. Doch die Zusammenarbeit hielt nicht lange. Jani und die Dragon-Führung hatten unterschiedliche Ansichten. Der damals schon im Dienste von Porsche stehende Jani verliess das Team nach nur einem Rennen.
Nun kehrt der Le-Mans-Sieger von 2016 in die Formel E zurück. Als Werksfahrer von Porsche. Ein leichtes Unterfangen wird das nicht. Die Ansprüche sind hoch. Auch wenn man teamintern versucht, den Ball flach zu halten. Doch Porsche fährt nicht mit, um Zweiter zu werden.
Dass man anfangs kleinere Brötchen backen muss, das haben die Testfahrten gezeigt. Porsche mit Jani und dem Formel-E-erfahrenen André Lotterer waren durchs Band im hinteren Mittelfeld anzutreffen. «Vom Resultat her haben wir das so nicht geplant», sagt Jani. «Aber Porsche ist neu dabei. Und die anderen Teams haben viel mehr Erfahrung. So gesehen ist das, was beim Test herausgekommen ist, nicht verwunderlich.»
Nicht im Plan waren die beiden Unfälle der Neulinge. Jani deformierte am ersten Tag den Gen2-Wagen der Zuffenhausener, Lotterer crashte am zweiten Testtag. Dennoch, so Jani, habe man viele Daten sammeln können. «Wir haben viele Fragen beantworten können. Am meisten Potenzial steckt vermutlich noch in der Software.»
Jani und Lotterer kennen sich bestens. Die beiden sind die vergangenen drei Jahre gemeinsam in Le Mans an den Start gegangen. Und auch sonst ist man sich schon des Öfteren über den Weg gelaufen. «Die Chemie passt», meinen beide unisono, wobei Jani womöglich mehr von Lotterer profitieren könnte als umgekehrt. «Es ist natürlich ein Vorteil von uns, dass wir einen wie André im Team haben. Er ist die letzten zwei Jahre an der Seite von Formel-E-Meister Jean-Eric Vergne gefahren. Da hat er natürlich viel Erfahrung gesammelt.»
Ein konkretes Saisonziel hat Jani nicht. Ankommen, lernen und regelmässig punkten wird am Anfang die Devise lauten. Doch der olympische Gedanke allein wird nicht ausreichen. Dafür steht für Porsche zu viel auf dem Spiel. Mit Mercedes, BMW und Audi sind alle anderen deutschen Premiummarken in der Elektroserie vertreten. Porsche hat von allen am wenigsten Erfahrung. «Wir hatten 15 Testtage. Wo wir stehen, werden wir am Freitag nach dem ersten Rennen in Riad sehen», sagt Jani.
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/
Karen Gaillard heisst die Siegerin der diesjährigen Ausgabe des Nachwuchsförderprogramms «AutoScout24 und CUPRA Young Driver Challenge». Die 18-jährige Freiburgerin überzeugt die Jury mit den Coaches Fredy Barth und Nico Müller und kommt dadurch ihrem Traum einer Rennfahrkarriere näher. «Ich bin überwältigt», so Gaillard, die in diesem Jahr in der Schweizer Kartmeisterschaft (Kategorie X30) gefahren ist. «Seit Jahren träume ich von einer Profikarriere im Autorennsport. Dieser Sieg und die Unterstützung der Sponsoren bringen mich diesem Ziel einiges näher.»
«Mein grosses Ziel ist es, irgendwann vom Sport leben zu können», sagte Gaillard bereits in einem Interview in den nationalen Ausscheidungen der Challenge im Mai. Ein hochgestecktes Ziel, das Mut, Willensstärke und Durchhaltewillen fordert. Drei Charaktereigenschaften, die die junge Frau gemäss dem Juror und ehemaligen Rennfahrer, Fredy Barth, mit sich bringt: «Karen ist sehr zielstrebig und hat in den letzten Monaten eine starke Entwicklung durchgemacht. Einerseits hat sie dies in ihrer fahrerischen Leistung bewiesen, in dem sie sich konstant gesteigert und die Tipps des Teams sowie der Coaches stets umsetzen konnte. Andererseits hat Karen sich auch persönlich stark weiterentwickelt und ist reifer geworden.»
Die Juroren der «AutoScout24 und CUPRA Young Driver Challenge» hatten den direkten Vergleich zum Vorjahr. Denn für Gaillard war es nicht die erste Teilnahme an der Challenge. Bereits im letzten Jahr stelle sie sich der Konkurrenz. Damals endete ihre Reise in der Top 10. Ein Rückschlag für Karen: «Ich war enttäuscht, aber in solchen Momenten muss man die Motivation aufrechterhalten, um stärker zurück zu kommen. Heute bin ich mir bewusst, dass ich stärker geworden bin und dass sich diese neue Teilnahme wirklich gelohnt hat.»
Gaillard setzte sich im Finale gegen Mario Anderegg aus Wald ZH und James Bischof aus Staad SG durch. Barth fand auch für die beiden lobende Worte: «Auch wenn Mario und James nicht mit dem Sieg nach Hause fahren, so haben sie gezeigt, dass sie gute Motorsportler sind, indem sie sich gegen über 1000 Teilnehmer durchgesetzt haben.»
Edoardo Mortara ist nach Sébastien Buemi der Schweizer Formel-E-Fahrer mit der grössten Erfahrung. Der Genfer ist seit 2017 fester Bestandteil im Team Venturi und hat in der abgelaufenen Saison in Hong Kong den ersten Sieg für die Monegassen geholt. Mit 52 Punkten belegte «Edo» Platz 14 in der Gesamtwertung. «Das ist verbesserungsfähig», weiss Mortara. Immerhin: Seinen hoch gelobten Teamkollegen, den ehemaligen Formel-1-Piloten Felipe Massa, hatte er über weite Strecken im Griff.
Für die bevorstehende Saison plant Venturi grössere Brötchen zu backen. Eine Partnerschaft mit dem Team Mercedes-Benz EQ soll dabei helfen. Das Ausmass des technischen Austausches ist enorm. Venturi hat sowohl den Antriebsstrang des deutschen Automobilriesen als auch das Kühlsystem, den hinteren Rahmen, die Hinterradaufhängung, die Dämpfer, die Software, die Bordelektronik und die Kabelbäume übernommen.
Doch damit nicht genug. Mortara war bei der Entwicklung des Silver Arrow 01 von Mercedes aktiv eingebunden. Die dort gewonnen Erkenntnisse werden Mortara auch bei Venturi helfen, seine Leistungen zu optimieren. Mit der Erfahrung von Venturi, das seit der Geburtsstunde der Formel E an Bord ist, würde es nicht wundern, wenn die Mannschaft um Teamchefin Susie Wolff zumindest am Anfang besser abschneidet als das Werksteam von Mercedes.
Die offiziellen Tests in Valencia haben diesen Eindruck jedenfalls bestätigt. Mortara und Massa hielten sich von den Zeiten her stets im Mittelfeld auf, während die Mercedes-Werkscrew (ähnlich wie Porsche) zu den Nachzüglern zählte. «Wir haben in Valencia vieles ausprobiert», sagt Mortara. «Und wir haben immer noch sehr viel Arbeit vor uns. Aber ich war mit dem Erreichten zufrieden. Wir haben uns von Tag zu Tag gesteigert.»
Ein grosses Plus ist Mortaras Erfahrung als Strassenkurs-Spezialist. Sechs Mal hat er schon in Macau triumphiert. Und auch am Norisring war Mortara in der DTM und der Formel 3 siegreich. Höchste Zeit also für den Durchbruch in der Formel E.
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/
Für die Reifen-Lieferung der autobau Schweizer Kart Meisterschaft schreibt das Komitee Karting im Namen der NSK die Reifenvergabe für die Kategorien Super Mini, Iame X30 Challenge Switzerland, OK Senior/Junior und KZ2 für das Jahr 2020 neu aus.
Alle notwendigen Informationen können dem Dokument im Anhang entnommen werden.
Für Fragen steht Ihnen Auto Sport Schweiz gerne zur Verfügung.
Die Kalender für die Schweizer Meisterschaften 2020 stehen fest. Hier die Termine im Überblick.
Kalender Bergrennen
21. Juni, Hemberg (SG)
28. Juni, Reitnau (AG)
12. Juli, Massongex (VS)
26. Juli, Ayent-Anzère (VS)
16. August, Les Rangiers (JU)
30. August, Oberhallau (SH)
13. September, Gurnigel (BE)
20. September, Les Paccots (FR)
Kalender Slalom
5. April, Interlaken (BE)
26. April, Frauenfeld (TG)
17. Mai, Bière (VD)
24. Mai, Bure (JU)
21. Juni, Romont (FR)
28. Juni, Chamblon (VD)
27. September, Drognens (FR)
11. Oktober, Ambri (TI)
Kalender Rallye
17./18. April, Critérium Jurassien (JU)
28.-30. Mai, Rallye du Chablais (VD/VS)
19./20. Juni, Rallye Ronde del Ticino (TI)
3.-5. September, Rallye Mont-Blanc (Frankreich)
15.-17. Oktober, Rallye International du Valais (VS)
Kalender Karting
05. April, 7-Laghi (Italien)
10. Mai, Mirecourt (Frankreich)
7. Juni, Levier (Frankreich)
28. Juni, Château Gaillard (Frankreich)
23. August, 7-Laghi (Italien)
12. September, Wohlen (AG)
Bei den beiden Läufen in Italien ist die Genehmigung durch ACI/CSAI (italienischer Automobilclub) noch ausstehend. Auf einen Lauf in Lignières wird im kommenden Jahr aus Kostengründen verzichtet.
Fernab von der Schweiz haben am Wochenende einige Schweizer Teams und Rennfahrer im Einsatz gestanden. Grund zum Jubeln hatten dabei nicht alle. Einer von ihnen war Edoardo Mortara. Der Genfer peilte in Macau einen weiteren Sieg an, musste seine Chancen aber bereits im Quali-Rennen begraben. Völlig unverschuldet wurde Mortara vom Deutschen Maro Engel aus dem Rennen gerissen. Im Hauptrennen startete Mortara von Position 14 und arbeitete sich trotz einer Safety-Car-Phase noch auf Rang 6 vor. «Natürlich bin ich sehr enttäuscht», sagte Mortara, der in der ehemaligen portugiesischen Kronkolonie schon sechs Siege (vier bei den Tourenwagen, zwei in der Formel 3) feiern durfte. «Dass es überhaupt noch zu Rang 6 reichte, grenzt an ein kleines Wunder.»
Der Sieg beim FIA GT World Cup ging an Raffaele Marciello. Der gebürtige Zürcher, der im Tessin lebt, aber unter italienischer Flagge fährt, gewann nach dem Quali- auch das Hauptrennen.
Kein Glück in der Spielerstadt hatte auch Alexandre Imperatori. Der in Shanghai wohnhafte Fribourger hatte sich mit Platz 6 im Quali-Rennen eine gute Ausgangslage geschaffen. Doch als es dann um alles oder nichts ging, wurde auch er von einem Kontrahenten abgeschossen.
Dasselbe Schicksal ereilte auch Jenzer-Pilot Arjun Maini in der Formel 3. Der Inder im Team von Andreas Jenzer war von Startplatz 8 gestartete und hatte sich schon auf Position 6 eingenistet, als er in der ersten Kurve umgedreht wurde. Für die beiden anderen Jenzer-Fahrer endete das Debüt des Schweizer Rennstalls in Macau auf den Rängen 19 (Hon Chio Leong) und 20 (Andreas Estner). Der Sieg ging überraschend an den Niederländer Richard Verschoor.
Mehr Grund zum Jubeln hatte die Autorama-Mannschaft beim 24h von Austin/Texas. Jérôme Ogay, Yannick Mettler, Constantin Kletzer, Roberto Ferri und Alberto Vescovi fuhren dank Rang 3 auf dem Circuit of the Americas nach dem Gewinn des europäischen Titels auch den Teamtitel in der TCE-Gesamtwertung der 24H SERIES Continents ein.
Gejubelt wurde auch in Brasilien. Der ehemaligen Sauber-Mannschaft gelang mit den Plätzen 4 (Kimi Räikkönen) und 5 (Antonio Giovinazzi) das beste Saisonergebnis. Die Alfa-Truppe um Teamchef Fred Vasseur hat damit ein Rennen vor Saisonende den achten WM-Rang gefestigt. Gelingt den Hinwilern beim Finale in Abu Dhabi nochmals ein solcher Exploit, ist sogar noch WM-Position 7 (zurzeit 10 Punkte Rückstand) machbar.
Nico Müller hat schon seit geraumer Zeit mit der Formel E spekuliert. Als Test- und Ersatzfahrer der Ingolstädter stand er die letzten zwei Jahre Gewehr bei Fuss. Zu einem Einsatz ist er nicht gekommen. Auch nicht dieses Jahr in Bern – bei seinem Heimrennen. Die Aussichten, bei Audi zu unterkommen haben auch für die sechste Saison, die am kommenden Freitag in Saudi-Arabien beginnt, nicht besser ausgesehen. Der Brasilianer Lucas di Grassi sitzt fest im Sattel. Dasselbe gilt für Daniel Abt, Sohn von Teamchef Hans-Jürgen Abt. Aus diesem Grund hat sich Müller anderweitig umgeschaut. Und hat bei Dragon Racing ein freies Cockpit ergattert. Audi hat ihm dafür die Freigabe gegeben.
Rennerfahrung hat Müller in der Formel E noch keine. Deshalb gibt er auch offen zu, dass er schon ein wenig nervös ist im Hinblick auf das erste Rennen in Riad. «Ich fahre seit sechs Jahren DTM», erzählt Müller. «Da weisst du inzwischen, worauf es ankommt. In der Formel E bin ich ein Rookie, der noch viel lernen muss.»
Dennoch stehen die Chancen für Müller ganz gut. Obwohl Dragon keinen eigentlichen Hersteller im Rücken hat, ist Leidenschaft in Hülle und Fülle vorhanden. Das Team gehört Jay Penske, dem Sohn der US-Rennsportlegende Roger Penske. Und der hat bisher in jeder Serie, in der er angetreten ist, gewonnen. Bei den offiziellen Tests in Valencia hat Müller schon einmal eine Duftmarke gesetzt. Nach drei Tagen war der Berner Oberländer Drittschnellster. Nur Pascal Wehrlein und Müllers Vorgänger bei Dragon, Maximilian Günther, waren schneller. «Die Tests liefen besser als erwartet», sagt der DTM-Vizemeister. «Unsere Basis scheint sehr gut zu sein. Das grösste Potenzial sehe ich in der Software. Und im Feintuning. Weil das Feld so eng beisammen liegt, sind es die Details, die am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden.»
Was Müller und Dragon besonders zuversichtlich stimmt, ist die Tatsache, dass man bei den Tests den Schwerpunkt nicht aufs Qualifying gelegt hat. Dazu kommt, dass Müller in «Elektro-Kreisen» hoch gehandelt wird. Der Audianer soll ein besonderes Gespür für die nicht einfach zu fahrenden Boliden haben. Seine Saisonprognose klingt jedenfalls vielversprechend: «Wir hatten vor dem Test in Valencia viele Fragen. Und wir haben auf all diese Fragen Antworten gefunden.»
Im internen Berner Duell mit Neel Jani, der für Porsche antritt, scheint Müller zum Saisonstart besser gerüstet. Ob das so bleibt, wird man sehen. Witzig ist: Jani hat bei Dragon vor zwei Jahren sein Formel-E-Debüt gegeben – und nach nur einem Rennen den Bettel hingeschmissen…
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/
Heute in einer Woche beginnt in Saudi-Arabien die sechste Saison der Formel E. Ein Rennen in der Schweiz ist nicht im Kalender. Dafür stehen mit Sébastien Buemi, Edoardo Mortara, Neel Jani und Nico Müller gleich vier Eidgenossen am Start. Auto Sport Schweiz stellt Ihnen das Quartett jeweils einzeln vor. Den Anfang macht Formel-E-König Buemi.
Der 31-jährige Romand ist der erfolgreichste Formel-E-Pilot. 2016 sicherte er sich den Titel. 2015, 2017 und 2019 wurde er jeweils Vize-Meister. Auch bei den Siegen (13) und den Pole-Positions (14) liegt der zweifache Familienvater aus Aigle ganz vorne. Auch in diesem Jahr zählt Buemi zum Kreis der Favoriten. Sein Team Nissan e.dams hat eine schwere Saison hinter sich. Der Tod von Firmenchef Jean-Paul Driot ist nicht spurlos vorbeigegangen, auch wenn Driot in der vergangenen Saison nicht mehr so aktiv ins Tagesgeschäft eingebunden war wie zu Beginn der Formel E.
Auch hat Buemis Team im vergangenen Jahr immer wieder mit Anfeindungen leben müssen. Nissan verwendete zuletzt einen so genannten Twin-Motor. Dieser war den anderen Teams ein Dorn im Auge. Auf dem Papier war Buemis Team regelkonform unterwegs. Sein Auto wurde wie alle anderen im August 2018 homologiert. Stein des Anstosses bildete die unklare Nutzung der beiden MGU-Einheiten. Per Technischem Reglement darf die MGU nur zur Umwandlung, nicht aber zur Speicherung der Energie genutzt werden. Bei Nissan jedoch soll genau das passiert sein.
Am Ende sprach sich die FIA gegen den Twin-Motor aus. Nissan musste auf diese Saison also wieder umrüsten. Wie gross dieser Nachteil ist, wird sich zeigen. Aber mit Buemis Erfahrung und dessen Ehrgeiz wird sich Nissan sehr rasch wieder vorne etablieren. Als Zeichen eines «Neuanfangs» hat Nissan kurz nach den offiziellen Tests in Valencia Gen2-Wagen in einem neuen rot-schwarz-weissen Kleid präsentiert, das von oben betrachtet wie ein Kimono ausschaut.
Buemi, der im letzten Rennen der Saison (in New York) noch auf Platz 2 in der Meisterschaft vorgefahren war, freut sich auf jeden Fall nicht nur auf die neue Saison. Der Mann, der gleichzeitig für Toyota in der Sportwagen-WM fährt und für Red Bull in den vergangenen Jahren stets eine grosse Hilfe im Simulator war, ist heiss auf den Auftakt in der Wüste. «Es war grossartig, im vergangenen Jahr noch in letzter Sekunde den Platz als zweitbestes Team einzunehmen», sagt Buemi. «In diesem Jahr geht es uns aber ganz klar darum, um die Meisterschaft zu kämpfen.»
Mit der Rallye International du Valais hat er abgeschlossen. Doch das hindert Olivier Burri nicht daran, seinen Fokus auf andere Rallyes zu legen. Eine davon ist die Rallye Monte Carlo. Diese wird Burri vom 20. Bis 26. Januar 2020 zum 22. Mal absolvieren. Das hat er gegenüber swissrally.ch verraten.
Doch was reizt Burri an der wohl legendärsten Rallye aller Zeiten? «Die Komplexität der Prüfungen», so der Jurassier gegenüber swissrally.ch. «Es ist immer noch die Rallye, die einem von der Herangehensweise am meisten abverlangt. Oft kommt man in Situationen, die man nicht vorhersieht. Es erfordert strategisches und analytisches Denken. Das macht den Reiz aus.»
Burri wird bei seiner 22. «Monte» nicht wie zuletzt auf einen Skoda Fabia setzen. Der Sieger der «Valais» fährt einen VW Polo R5. «Unter bestimmten Bedingungen ist der Polo das beste Auto. Es hat das beste Chassis, vorausgesetzt, es ist richtig eingestellt, aber nicht unbedingt den besten Motor, auch wenn dieser sehr leistungsstark ist. Der Unterschied liegt im Fahrwerk. Und dieses ist ideal für die Rallye Monte Carlo.»
Burri hat bei seinen bisher 20 Einsätzen bei der Rallye Monte Carlo 16 Mal die Zielflagge gesehen. Seine besten Ergebnisse waren zwei siebte Gesamtplätze 1993 und 1997. Auch 2009 war er Siebter; da hatte die Rallye Monte Carlo aber nur IRC- und nicht WM-Status. Insgesamt klassierte sich der viermalige Schweizer Rallye-Meister schon sechs Mal in den Top Ten der «Monte». Zur Vorbereitung wird der 56-Jährige aus Belprahon vom 13.-15. Dezember die Rallye du Devoluy (in der Nähe von Gap/F) bestreiten.
Teil 7 unserer Serie «Die Schweizer Meister im Porträt»:
Er war einst Zürcher Kantonalmeister im Armbrust schiessen. In diesem Jahr hat er wieder ins Schwarze getroffen: Rico Thomann wurde Schweizer Junioren-Bergmeister.
Seine zwei Vorgänger haben die Berg-Junioren-Meisterschaft ohne Verlustpunkte absolviert. Das ist Rico Thomann in dieser Saison nicht gelungen. Beim Finale in Les Paccots musste sich der Winterthurer mit Rang 3 begnügen. Trotzdem hat auch Thomann wie seine Vorgänger Thomas Schmid (2018) und Rolf Reding (2017) der Junioren-Meisterschaft den Stempel aufgedrückt. Drei von vier Rennen hat er gewonnen. Besonders beeindruckend war seine Leistung in Oberhallau. Dort fiel er nach einem Verbremser im zweiten Lauf auf den fünften Zwischenrang zurück und hatte nur noch einen Durchgang, um die Hackordnung wiederherzustellen. Doch der dritte Schuss des ehemaligen Armbrust-Champions sass. Thomann gewann und reiste mit dem Punktemaximum zum Finale nach Châtel-St.Denis.
Dort liess es Thomann nicht wie gewohnt fliegen. Zum einen war es die Strecke, die er am schlechtesten kannte. Zum anderen baute der gelernte Zimmermann eine Sicherheitsmarge ein. «Ich brauchte im letzten Rennen noch ein zählendes Ergebnis. Hätte ich im Training einen Unfall gebaut, und ich hätte danach nicht starten können, hätte ich zu wenig Punkte gehabt. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Deshalb habe ich schon in den Trainings langsamer gemacht und bin nicht ans Limit gegangen.»
Platz 3 reichte dennoch locker, um die Junioren-Meisterschaft mit zehn Punkten Vorsprung auf Pascal Siegrist zu gewinnen. Für Thomann ein Erfolg, mit dem er nicht unbedingt gerechnet hatte. «Die Leistungsdichte war dieses Jahr sehr hoch. Ich habe mich am Anfang der Saison nicht als Favorit gesehen. Erst nach dem Sieg in Oberhallau wurde mir klar, dass ich den Titel holen kann.»
Thomann war bei der Sichtung der «Swiss Race Academy» im Januar zum ersten Mal dabei. Die letzten zwei Jahre habe er die Entwicklung der Junioren-Bergmeisterschaft verfolgt. «Und weil ich von diesem Projekt überzogen war, habe ich mich dieses Jahr auch angemeldet.» Sechs weitere Bewerber haben sich ebenfalls beim Drivingcenter Seelisberg für die Saison 2019 qualifiziert. Doch keiner konnte Thomann das Wasser reichen.
Die Begeisterung für den Rennsport, insbesondere für Bergrennen, hat der Mittzwanziger, der die Nordschleife als seine Lieblingsstrecke bezeichnet, von klein auf mitbekommen. «Früher bin ich mit meinen Eltern auch noch zu Rundstreckenrennen nach Hockenheim oder Dijon gefahren.» Mit der Zeit konzentrierte er sich auf Bergrennen. Vor allem der zur Europameisterschaft zählende Lauf in Les Rangiers hatte es Thomann angetan.
Zum Automobilrennsport kam der am 11. November 26 Jahre alt werdende Zürcher wie die meisten über den Kartsport. Allerdings stand der «Plausch» im Vordergrund. «Mein Vater hatte einen Go-Kart. Und irgendwann stand auch unterm Christbaum auch einer für mich. Wir sind danach drei, vier Mal pro Jahr trainieren gegangen. Mit dem selber verdienten Geld aus der Lehre habe ich dann einen Schaltkart gekauft. Und mit dem wollte ich irgendwann wissen, wie es ist, wenn man Rennen fährt.»
Thomann trat in der Vega Trofeo an – und sicherte sich an seinem ersten Rennwochenende auf Anhieb den ersten Sieg. Im Vorjahr entschied er sich dann, eine komplette Saison zu fahren. Rang 5 war das erklärte Ziel. Platz 6 kam am Ende heraus. «Zwei Punkte haben gefehlt», sagt Rico. «Aber ich war mit dem Erreichten zufrieden.»
Dennoch fing er an zu rechnen. Dabei wurde ihm rasch klar, dass er mit dem Geld, das er in den Kartsport investiert, auch Bergrennen fahren kann. Doch es waren am Ende nicht nur die finanziellen Beweggründe, die Thomann veranlassten von der Rundstrecke an den Berg zu wechseln, es war die langjährige Faszination, die ihn zu diesem Schritt bewogen hat. «Auf der Rundstrecke kommst du zig Mal an derselben Stelle vorbei. Wenn du einen Fehler machst, kannst du ihn in der Runde danach wieder ausbügeln. Am Berg muss alles passen. Du musst dich konzentrieren wie vor einem Skirennen. Das fasziniert mich.»
Ob er die Faszination 2020 weiter ausleben kann, steht noch in den Sternen. Beschränkte Mittel und eine in Aussicht stehende Weiterbildung werden sein Programm im nächsten Jahr mit grosser Wahrscheinlichkeit einschränken. Doch Thomann gibt nicht auf. «Diese Saison hat so viel Spass gemacht. Es wäre schade, wenn es nicht irgendwie weitergehen könnte.»
Rico Thomann
Titel: Schweizer Junioren-Bergmeister
Alter: 25
Herkunft: Rikon im Tösstal (ZH)
Fahrzeug: Toyota GT86
2014 1. Rennen (Slalom Frauenfeld auf Suzuki Swift)
2015 Kart (Vega Trophy)
2016 Kart (KZ2, Meister Kartclub Seeland)
2017 Kart (KZ2, 12. Gesamtrang Vega Trophy)
2018 Kart (KZ2, 6. Gesamtrang Vega Trophy)
2019 Junioren-Bergmeister auf Toyota GT86
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/
https://motorsport.ch/de/automobil/galerie
Beim dritten Lauf zur Langstrecken-WM in Shanghai jubelte ausnahmsweise nicht Toyota. Der Sieg beim 4-Stunden-Rennen ging an Rebellion Racing. Nach einem geerbten Sieg in Silverstone im vergangenen Jahr sicherte sich die Schweizer Mannschaft rund um Alexandre Pesci und Bart Hayden ersten WEC-Erfolg aus eigener Kraft. Die durch das Handicap-System geschwächten Toyota mussten sich mit den Plätzen 2 (Sébastien Buemi) und 3 begnügen und kassierten damit die erste Niederlage auf der Strecke seit Austin 2017.
Das Rebellion-Trio bestehend aus Bruno Senna, Gustavo Menezes und Norman Nato war schon im Qualifying der Klassenprimus. Im Rennen fiel der Polesetter zuerst zurück. Doch ab Rennhälfte übernahm Rebellion das Zepter und feierte den ersten «echten» Sieg überschwänglich.
«Das ist ein historischer Triumph für Rebellion Racing», sagt Teamchef Pesci. «Ein grosses Dankeschön an Toyota, das uns dazu gedrängt hat, uns ständig zu übertreffen, um mithalten zu können. Trotz eines nicht optimalen Starts aufgrund eines Reifenproblems ist das Rennen danach für uns perfekt verlaufen. Ein grosses Kompliment an das ganze Team!»
Der amtierende Weltmeister Sébastien Buemi äusserte sich in Shanghai kritisch zum neuen Reglement. Nach einem Rückstand von 2,74 Sekunden auf das Rebellion-Auto im Qualifying meinte der Mann aus Aigle: «Mit dem Ballast an Bord tue ich mich manchmal sogar schwer, GT-Fahrzeuge zu überholen.» Immerhin: Buemi hat mit Platz 2 in Shanghai die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Nach drei von acht Rennen liegt Séb und seine Teamkollegen Kazuki Nakajima und Brendon Hartley mit 62 Punkten vor dem Toyota mit der Startnummer 7 (59 Zähler). Auf Platz 3 folgt das Team Rebellion mit 43 Punkten.
Kein Glück hatte in China das Team Cool Racing in der LMP2. Die Polesetter mit den Fahrern Nicolas Lapierre, Antonin Borga und Alexandre Coigny schieden wegen eines defekten Kabelbaums aus.
Das nächste Rennen der WEC findet am 14. Dezember in Bahrain statt.
Das Premierenjahr des Suzuki Swiss Racing Cup im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft war ein voller Erfolg. Mit nahezu 40 Teilnehmern pro Veranstaltung wurden die Erwartungen übertroffen. «Wir haben nicht mit so vielen Startern gerechnet», sagt Jürg Näf, Marketingchef von Suzuki Schweiz. «In Ambri war es punkto Platzverhältnisse schon ziemlich knapp für ein solches Feld.»
Für 2020 rechnet Näf mit einem ähnlichen Interesse. «Wir kalkulieren mit 40-45 Teilnehmern. Viele von denen, die dieses Jahr teilgenommen haben, werden wahrscheinlich auch nächstes Jahr wieder fahren.» Grosse Änderungen waren nach der ersten Saison nicht notwendig. Trotzdem hat man bei Suzuki ein paar Retuschen vorgenommen.
Wer sich für 2020 anmelden möchte, kann dies bereits seit Anfang November auf der Homepage von Suzuki Schweiz machen (www.suzukiautomobile.ch/suzuki-swiss-racing-cup). Dort findet man auch den Kalender und das detaillierte Reglement.
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/
Nico Müller, Neel Jani und Patric Niederhauser sind gestandene Schweizer Rennfahrer. Müller hat in diesem Jahr den Vize-Titel in der DTM gewonnen und startet neu nun auch parallel in der Formel E durch. Jani war 2016 Le-Mans-Sieger und Sportwagen-Weltmeister. Als Porsche-Werksfahrer setzt er 2019/2020 ebenfalls auf die Elektroserie. Und Niederhauser hat nach zwei, drei schwierigen Jahren in dieser Saison souverän den Titel im ADAC GT Masters geholt. An Erfahrung mangelt es dem Trio also nicht. Deshalb haben wir von Auto Sport Schweiz die drei Schweizer Aushängeschilder gebeten, uns ihre Tipps für den Nachwuchs zu verraten. Was dabei herausgekommen ist, lesen Sie hier:
Vor dir steht eine talentierte Kartfahrerin/ein talentierter Kartfahrer mit bescheidenen finanziellen Mitteln. Was rätst du ihr/ihm?
Nico Müller: «Wenn er oder sie das Feuer hat und die Leidenschaft mitbringt, sollte er alles daran setzen, sich ein Netzwerk aufzubauen, um die nötigen finanziellen Mittel aufzutreiben. Auch sollte er oder sie sich jede freie Minute diesem Sport widmen. Die schulischen Pflichten sollten dabei aber dennoch nicht vernachlässigt werden.»
Neel Jani: «Ein Netzwerk aufbauen und dieses nach finanziellen Möglichkeiten abklappern, finde ich eine gute Idee. Ich finde es auch ratsam, den Versuch zu starten, in ein Nachwuchsprogramm zu gelangen. Das muss nicht zwangsläufig eines sein, dass Richtung Formel 1 abzielt. Es gibt auch gute Förderprogramme, die in Richtung GT-Schiene abzielen.»
Patric Niederhauser: «Ich finde es wichtig, dass mein ein Ziel vor Augen hat. Aber man sollte nicht jenseits der Verhältnisse träumen. Es ist ratsam, mit beiden Beinen am Boden zu stehen. Und noch ein Tipp: Finger weg vom privaten Vermögen!»
Welche Tricks haben dir auf deinem Karriereweg geholfen?
Nico Müller: «Es ist kein Trick, aber es ist wichtig, an die richtigen Leute zu geraten. Wer keinen Motorsport-Background hat, tut sich da schwerer. Die Frage, wem man vertrauen kann, hat sich auch in meiner Karriere immer wieder gestellt. Wichtig ist zu wissen, dass man auch aus schlechten Erfahrungen lernen kann. Ganz wichtig finde ich: Man soll sich nicht zu schade sein, Tipps bei gestandenen Fahrern zu holen.»
Neel Jani: «Beharrlichkeit ist wichtig. Und immer das Maximum geben. Ausserdem ist es wichtig, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Das ist allerdings weniger ein Tipp als eine Tatsache.»
Patric Niederhauser: «Das Wichtigste ist doch, dass man nie aufgibt. Und dass man sich durchbeisst, wenn es mal nicht gut läuft. Und man sollte immer alles dafür tun, um sein Ziel zu erreichen. Damit meine ich nicht, das Haus verpfänden. Sondern halt weiter an seiner Technik feilen, Sport zu treiben und möglichst oft Rennen fahren, während andere halt Kollegen treffen und im Ausgang sind.»
Der Traum, Formel-1-Rennfahrer zu werden, ist allgegenwärtig. Ist er in der heutigen Zeit noch realistisch?
Nico Müller: «Es wäre traurig, wenn man im Motorsport nicht mehr vom ultimativen Ziel träumen dürfte. Sicher ist es schwierig. Und deshalb sollte man auch möglichst früh abschätzen können, wie weit man kommt. Der Motorsport bietet auch andere Optionen. Die sollte man immer im Auge behalten.»
Neel Jani: «Die Tendenz in der Formel 1 geht in Richtung reiche Söhne. Aber ich finde, dass es für talentierte Fahrer nach wie vor eine Chance gibt, dieses Ziel zu erreichen.»
Patric Niederhauser: «Unmöglich ist es nicht. Ich bin auch gegen viele gefahren, die heute in der Formel 1 sind oder waren. Aber eins ist klar: Ohne Geld wird die Formel 1 ein Traum bleiben.»
Was würdest du mit dem Wissen von heute in deiner Karriere anders machen, wenn du eine zweite Chance bekommen würdest?
Nico Müller: «Es gibt nicht viel, was ich anders machen würde. Ich hätte wahrscheinlich schon ein Jahr früher Richtung Tourenwagen gehen sollen, weil der Formelsport halt schon extrem kostspielig ist. Aber unterm Strich würde ich vieles wieder so machen, wie ich es gemacht habe.»
Neel Jani: «Auch bei mir hat eigentlich vieles so gepasst, wie es gekommen ist. Rückblickend würde ich wahrscheinlich nur ein paar Dinge anders anpacken, wenn es um die Formel 1 geht. Handkehrum ist es genau das, was mich schliesslich zu Porsche gebracht hat. Der Weg ist also das Ziel.»
Patric Niederhauser: «Ich würde vieles anders machen. Muss meinen beiden Schweizer Kollegen aber in einem Punkt recht geben: Weil ich all diese Fehler gemacht habe, bin ich heute da, wo ich bin. Was ich aber sehr wichtig finde: Gebt nicht euer letztes Hemd für den Rennsport aus. Vor allem nicht für den Formelsport! Den hätte ich schon vorher Richtung Tourenwagen/GT verlassen sollen.»
Am 26. September dieses Jahres ist das frühere NSK-Mitglied Freddy Sinner im Alter von 73 Jahren gestorben. Die Trauerfeier beziehungsweise Beisetzung fand im engsten Familien- und Freundeskreis in Winterthur statt.
Sinner war seit 1972 Mitglied des ACS und seit 1990 in der Sektion Thurgau in der Sportkommission tätig. «Freddy war Rennleiter bei den beiden ersten Ausgaben der Frauenfelder Auto-Renntage 2000 und 2001», erinnert sich Christof Papadopoulos, Geschäftsführer des ACS Thurgau, «ehe er den Posten des Speakers und bis zuletzt des Sportkommissars ausübte.»
Auch die Geschäftsleitung von Auto Sport Schweiz kann sich gut an Sinner erinnern. «Freddy ist als FRC-Präsident in die NSK gekommen», sagt Paul Gutjahr. «Dort amtete er von 1986 bis 1989. Zuletzt habe ich ihn beim e-Prix in Zürich getroffen. Er war aber dort bereits gesundheitlich angeschlagen.» Und Daniel Fausel ergänzt: «Freddy war ein sehr aktives Mitglied bei der NSK – sehr engagiert und stets sehr umtriebig.»
Vor seiner Tätigkeit in der Sportkommission des ACS Thurgau war Sinner der letzte OK-Präsident des alten Bergrennen Hemberg. Als das Rennen 2012 nach zwölf Jahren Pause erstmals wieder ausgetragen wurde, meldete sich Sinner im Ostschweizer «Tagblatt» zu Wort: «Die Leute, die das Bergrennen Hemberg neu aufgezogen haben, haben sich wahnsinnig Mühe gegeben. Wie man sieht, haben sie es geschafft: Der Anlass ist gelungen. (…) Die gewaltigen Zuschauermengen überraschen mich, doch sie zeigen, dass den Leuten der Autorennsport in Hemberg gefehlt hat. Ich arbeite heute hier als Speaker, obschon ich 1990 gesagt hatte, dass man mich hier nie mehr sieht. Schliesslich hat man mir damals mein Bergrennen genommen.»
Sinner hat darüberhinaus auch viel zum guten Gelingen des Bergrennens Oberhallau beigetragen.
Auto Sport Schweiz spricht Freunden und Verwandten Sinners sein aufrichtiges Beileid aus.
Die Schweiz ist bei den ersten FIA Motorsport Games in Rom leer ausgegangen. Die vierköpfige Delegation konnte die guten Ergebnisse aus den freien Trainings nicht umsetzen und musste anderen Nationen den Vortritt lassen. Allen voran Russland, das mit dem Sieg bei den Tourenwagen und den Plätzen 3 im Kart-Cup und im Drift-Cup den Gesamtsieg vor Italien (Sieger Formel-4-Cup) und Australien (Sieger Simracing) errang.
Patric Niederhauser und Christoph Lenz vertraten die Schweiz im GT-Cup. In den beiden Vorläufen belegte das Lamborghini-Duo die Plätze 17 und 3. Im Hauptrennen am Sonntagnachmittag übernahm Lenz den ersten Turn. Leider kam er dabei von der Strecke ab und übergab das Auto an Niederhauser mit einigen Beschädigungen, sodass «Nidi» das Rennen aufgeben musste. «Schade», sagte Niederhauser. «Wir belegten in den freien Trainings die Positionen 1 und 2. Und auch im Quali 2 waren wir Dritte. Eine Medaille wäre also möglich gewesen.» Jubeln durften somit andere. Der Sieg im GT-Cup ging an das Team Japan. Zweiter wurde Polen, Dritter Australien.
Auch Yves Meyer war in Rom nicht vom Glück verfolgt. Der Drift-Spezialist qualifizierte sich als Achter zwar locker für das Finale. Doch dort zog er gegen den späteren Zweitplatzierten den Kürzeren, weil sich die Servolenkung an seinem BMW M2 verabschiedete. Statt die Schweiz stand so die Ukraine, Tschechien und Russland auf dem Podium.
Stark ins Wochenende stieg auch Fredy Eugster. Der Schweizer Sim-Meister hielt im Training mit den Spitzenfahrern mit, obwohl ihm das «Gran Turismo» fremd war. Im anschliessenden 10-minütigen Quali lief es dann nicht rund. Eugster kam «in den Verkehr» und startete deshalb nur im Mittelfeld, als es um ein Finaleinzug ging. «Es hat dann mit P13 leider nicht ganz gereicht», sagt Eugster. «Ich ärgere mich deshalb immer noch über die schlechte Qualifikation.» Sieger bei den Sim-Racern wurde Australien mit Cody Nikola Latkovski.
Alle Ergebnisse der ersten FIA Motorsport Games finden Sie auf www.fiamotorsportgames.com
Mehr Bilder auf: www.facebook.com/AutoSportSchweiz/
Am 2. Oktober ist das ehemalige NSK-Mitglied Edi Kofel im Alter von 82 Jahren verstorben. Der gelernte Hotelier stiess 1980 zur NSK und war dort auch Teil der Ausbildungskommission. «Edi war ein sehr engagierter Instruktor und Sportkommissar», erinnert sich Paul Gutjahr, Wegbegleiter und Mitglied der dreiköpfigen Geschäftsleitung der Auto Sport Schweiz GmbH.
Kofel war als ehemaliger Rennfahrer am Puls des Renngeschehens und liess seine jahrelange Erfahrung in die NSK einfliessen. Gemeinsam mit Peter Zbinden, bis 2004 ebenfalls NSK-Mitglied, bestritt Kofel diverse Langstreckenrennen. Dabei vertraute der Zürcher in der Regel auf einen Porsche 911, den er in der Gruppe 4 einsetzte. Zbinden: «Wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Auf und neben der Rennstrecke. Edi war ein aufgestellter Typ. Ich erinnere mich noch, wie wir nach jedem Rennen ein gutes Essen genossen haben. Das war typisch Edi – als Gastronom war er ja auch vom Fach und wusste, was gut ist.»
Kofel war mehr als 25 Jahre Mitglied der NSK. 2007 trat er von seinem Amt zurück, weil seine Frau Marlies erkrankt war. Nach ihrem Tod zog sich der ehemalige «Beizer» des Restaurant Ochsen in Wetzikon immer mehr vom Renngeschehen zurück. Peter Sauber, der Kofel über «seinen» Rennfahrerkollegen Harry Blumer kannte, erinnert sich: «Ich lernte Edi bei einem Slalom in Lodrino kennen. Es hat damals wie verrückt geschneit. In Bezug auf den Motorsport hatten wir nicht sehr viel miteinander zu tun. Aber wir sind oft zusammen Skifahren gegangen. Edi war sehr aktiv als Sportkommissar. Und kein schlechter Rennfahrer. Er hat viele Langstreckenrennen bestritten – von Monza bis Silverstone. Wenn er nicht gerade seiner zweitliebsten Beschäftigung, dem guten Essen nachgegangen ist, hatte er zu seiner aktiven Zeit immerzu den Rennsport im Kopf.»
Teil 6 unserer Serie «Die Schweizer Meister im Porträt»:
Seine ersten Rennerfahrungen hat er bei Slaloms und Bergrennen gemacht. Nun hat Jonathan Michellod in seiner fünften Rallye-Saison souverän den Titel bei den Junioren geholt.
Ohne die Rallye du Valais wäre Jonathan Michellod vermutlich nicht Rallye-Fahrer geworden. Aber weil die bekannteste Schweizer Rallye vor seiner Haustüre in Verbier abgehalten wird, ist der heute 25-Jährige schon früh in Kontakt mit der Driftszene geraten. «Ich glaube, ich habe seit ich auf dieser Welt bin noch keine Rallye du Valais verpasst», grinst Michellod.
Den Virus hat er von seinem Vater Laurent geerbt. Michellod sr. hat die Schweizer Meisterschaft selber auf Mitsubushi Galant und Lancia Delta bestritten. Allerdings «nur» als Co-Pilot – an der Seite von Jean-Laurent Girolamo. Im Gegensatz zu seinem Vater wollte Michellod jr. stets selber fahren. Kaum war er 18 Jahre alt und hatte den Führerschein, sammelte er erste Erfahrungen bei lokalen Slaloms und Bergrennen. Doch Jonathans Liebe galt dem Rallyesport. Und so nahm er 2014 zum ersten Mal an der «Valais» teil. Und das auf Anhieb mit Erfolg. Michellod steuerte den geliehenen Renault Twingo auf Platz 3 bei den Junioren. Ein Achtungserfolg, der ihn zum weitermachen animierte. «Wären wir in der ersten Kurve rausgeflogen», sagt Michellod, «hätten wir vermutlich das Handtuch geworfen. Aber so war klar: Wenn wir das Geld zusammenkriegen, fahren wir weiter.»
Michellod bekam das Geld zusammen und kaufte sich den Twingo. 2015 fuhr er damit seine erste komplette Junioren-Saison. 2016 hängte er ein weiteres Jahr an. Am Ende stand er als Dritter bereits auf dem Podium. 2017 wechselte er dann seinen fahrbaren Untersatz. Der Twingo wurde durch einen Peugeot 208 R2 ersetzt. Zwei Mal wurde er damit hintereinander Vizemeister. Navigiert wird Michellod seit dem Wechsel auf Peugeot von Stéphane Fellay. Er gilt als Routinier. «Stéphane hat schon mehr als 40 Rallyes auf dem Buckel», sagt Michellod. 2012 wurde er bereits Junioren-Meister an der Seite von Thomas Joris.
Vier der fünf Rallyes, die im Kalender der Junioren verankert waren, hat Michellod 2019 gewonnen. Nur im Tessin reichte es nicht zum Sieg. Das hat aber seine Gründe. Rang 2 bei der «Ticino» reichte dem jungen Walliser, um den Titel einzufahren. «Wir sind im Tessin nicht mit vollem Risiko gefahren», sagt Michellod. «Wir wollten den Titel sicherstellen, um dafür dann beim Heimspiel im Wallis nach Herzenslust angreifen.» Dieser Plan ging in Erfüllung. Michellod/Fellay setzten bei der Valais einer erfolgreichen Saison mit einem weiteren Sieg das Sahnehäubchen auf.
Michellod ist gelernter Automechaniker und ist in einem Betrieb in Fully, bei Martigny, für den Fuhrpark verantwortlich. «Ich muss mich um Autos und um Lastwagen kümmern», sagt er. In der Freizeit schraubt er an seinem Peugeot 208. Ein kleines Team an Freunden und Kollegen hilft ihm dabei. Einer von ihnen ist Bergspezialist Joël Volluz. Michellod schwärmt von ihm. «Wenn es um die Fahrzeuggeometrie und Einstellungen an der Aufhängung geht, ist Joël echt spitze. Ich bin sehr dankbar, dass er mir hilft.»
Zeit für Hobbies hat «Jo» nicht sehr viel. Im Winter fährt er Ski. Die meiste Zeit verbringt er aber in der Mechanikerkluft. «Ich habe nicht einmal Zeit, um Fernsehen zu schauen», lacht Michellod. Die Welt der Rallyes verfolgt er dennoch. Als grosser Subaru-Fan haben ihn Colin McRae und Petter Solberg fasziniert. Vor allem die Fahrkünste des leider viel zu früh verstorbenen McRae haben ihn inspiriert. Michellod ist auch regelmässiger Besucher der Rallye Monte Carlo. «Ich war auch schon bei der Rallye Alsace und der Rallye Finnland», sagt der frischgebackene Junioren-Meister.
Logisch, dass Michellod von einem Start bei einem WM-Lauf träumt. Welcher Rallye-Pilot träumt nicht davon? Doch die Mittel sind bescheiden. Und Michellod setzt sie ganz gezielt ein. «Man muss gut kalkulieren», sagt der Mittzwanziger, der inzwischen in Lourtier, im hinteren Val de Bagnes, lebt. «Zum Glück gibt es im Wallis immer wieder grössere und kleinere Unternehmen, die einen unterstützen.»
Für 2020 hat er noch keinen definitiven Plan. Bei den Junioren kann er nicht mehr fahren. Wer einmal Meister ist, der muss der nächsten Generation Platz machen. «Aber es gibt ja noch ein paar Trophys, die interessant sind. Und ich würde auch gerne ein paar Rallyes im Ausland bestreiten.» Eines steht jetzt schon fest: Als Sieger der Junioren darf er 2020 bei der Rallye du Chablais auf einem Renault Clio antreten.
Auf die Frage, ob er bei der Rallye du Valais auch mit US-Driftkünstler Ken Block ins Gespräch kam, schüttelt Michellod den Kopf. «Ich habe ihn nur einmal flüchtig gesehen. Für die Rallye war es gut, dass er da war. Aber mir war er eigentlich egal.»
Jonathan Michellod
Titel: Schweizer Junioren-Rallye-Meister
Alter: 25
Herkunft: Verbier (VS)
Fahrzeug: Peugeot 208
2014 1. Rallye (Dritter bei der RIV)
2015 6. Gesamtrang bei den Junioren auf Renault Twingo (mit Didier Rappo)
2016 3. Gesamtrang bei den Junioren auf Renault Twingo (mit Didier Rappo)
2017 2. Gesamtrang bei den Junioren auf Peugeot 208 (mit Stéphane Fellay)
2018 2. Gesamtrang bei den Junioren auf Peugeot 208 (mit Stéphane Fellay)
2019 Junioren-Meister auf Peugeot 208 (mit Stéphane Fellay)
Spiel, Satz und Sieg: Altmeister Jean-Paul von Burg hat mit einem souveränen ersten Platz im ersten von zwei Sprintrennen auf dem World Circuit Marco Simoncelli die Porsche GT3 Cup Challenge des Porsche Sports Cup Suisse (PSCS) für sich entschieden. Der Routinier setzte sich gegen seinen erst 18 Jahre alten Herausforderer Antonio Teixeira durch, der am Steuer des 911 GT3 Cup sogleich Revanche nahm und den zweiten Lauf gewann. «Der erste Lauf war mit Pole-Position, Start-Ziel-Sieg und schnellster Runde ein perfektes Rennen, das schon für den Titel gereicht hat», so der inzwischen neunfache Meister Jean-Paul von Burg. «Auch im zweiten Sprint habe ich geführt, bis ich wegen aufgesammeltem Reifenabrieb die Bremskraft zu stark an die Hinterräder geleitet und mich gedreht habe. Die Aufholjagd endete leider mit einer Berührung, das wollte ich nicht und tut mir sehr leid für Andreas Corradina.»
In der ebenfalls hart umkämpften Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport-Klasse innerhalb des PSCS heisst der neue Champion Linus Diener, obwohl sein Konkurrent Laurent Misbach in Misano mit der maximalen Punkteausbeute alles versuchte, Diener den Titel noch streitig zu machen. «Das war auf einer Strecke, die ich zuvor noch nicht kannte, eine kontrollierte Fahrt zur Meisterschaft», so Diener. «Im ersten Rennen wollte ich keinen Zwischenfall riskieren und bin auf Rang 2 vorgerückt, als die Autos vor mir kollidierten. Auch im zweiten Rennen wusste ich, dass Attacke keinen Sinn ergibt, und bin auf Nummer Sicher gegangen. Das hat sich gelohnt, jetzt ist die Freude riesengross.»
In der Porsche Driver’s Challenge Suisse (PDC) durfte Andreas Ritzi den dritten Sieg in Folge und Massimo Salamanca die Meisterschaft bejubeln.
Beim Zweistunden-Nachtrennen – Höhepunkt und Abschluss der PSCS-Saison – fuhren Paul Kasper/Martin Ragginger im 911 GT3 Cup bei spätsommerlichem Wetter auf Platz 1 vor Benno Oertig und Vincent Capillaire im 911 GT2 RS CS.
Ein Sieg im letzten Rennen war Pflicht, und diese Chance hat er sich nicht entgehen lassen: Jasin Ferati (16) ist der neue Champion der international ausgeschriebenen DEKM, der weltweit ersten und einzigen Elektro-Kart-Serie. Nach einem verhaltenen Saisonstart hat sich der Winterthurer Rookie im wegweisenden Rotax-E-Kart-Thunder immer besser in Szene gesetzt. Die Krönung seiner imposanten Aufholjagd ist im Rahmen des Rotax-Max-Weltfinals in Sarno gelungen. Mit einem Start-Ziel-Sieg hat er den seit dem Saisonauftakt in Wackersdorf führenden Deutschen Luka Wlömer in extremis um vier Punkte von der Spitze verdrängt.
«Dieser Titel bedeutet mir sehr viel», sagt Ferati. «Obwohl der Rückstand bei Saisonhälfte riesig war, haben nach dem unerwarteten Vierfachsieg in Genk alle um mich herum geglaubt, dass ich es noch schaffen könnte. Dass dies trotz des ständig wachsenden Druckes tatsächlich gelungen ist, erfüllt mich mit Stolz und Genugtuung. Ich wusste vor dem letzten Rennen, dass ich ungeachtet des Abschneidens von Wlömer den Sieg brauchte, um noch Meister zu werden. Der Start war deshalb das Wichtigste. Ich musste nach der ersten Kurve an der Spitze sein, um das Rennen kontrollieren zu können, und so ist es auch gekommen. Bradley Barrett ist zwar mehrmals neben mich gefahren, doch vorbei kam er nicht.»