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28.10.2019 Schweizer Delegation hofft auf Medaillen bei den FIA Motorsport Games
Niederhauser lamborghini Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Lamborghini Huracan von Niederhauser/Lenz in den Schweizer Farben

Am kommenden Wochenende finden in Rom die FIA Motorsport Games statt – eine Art Olympische Spiele für den Rennsport. Sechs verschiedene Cups hat die FIA ausgeschrieben: GT Cup, Touring Car Cup, Formel 4 Cup, Drifting Cup, Karting Slalom Cup und Digital Cup.

Die Schweizer Delegation tritt mit vier Fahrern in drei Disziplinen an. Im GT Cup gehen Patric Niederhauser und Christoph Lenz an den Start. Das Duo fährt einen Lamborghini Huracan GT3, der von Raton Racing vorbereitet wird. 22 Nationen stehen am Start. Zu den bekanntesten Namen zählen neben Niederhauser die Gebrüder Roda aus Italien, Jim Pla (Frankreich), Nico Verdonck (Belgien) und Marchy Lee (Hong Kong). «Es ist schwierig abzuschätzen, wie erfolgreich wir sein werden», sagt Niederhauser. «Aber ich sehe uns im vorderen Drittel mitfahren.»

Ebenfalls am Start ist Yves Meyer. Der Schwyzer, bekannt durch sein Drivingcenter EventSeelisberg, tritt gegen 23 andere Driftkünstler aus aller Welt an. Meyer hat im Vorjahr nicht nur als Zweiter des FIA Intercontinental Drifting Cups für Schlagzeilen gesorgt, er zählt auch in der europäischen Meisterschaft und der Oman International Drift Series zu den Besten seines Fachs. Der 28-Jährige fährt einen BMW M2 in Schweizer Farben.

Vierter Eidgenosse ist Fredy Eugster. Der Sim-Meister von 2019 geht im Digital Cup auf Medaillenjagd, hat dort aber mit 30 Konkurrenten das teilnehmerstärkste Feld vor sich. «Ich freue mich auf diesen Wettbewerb, bleibe aber in Sachen Medaillenchancen auf dem Boden», sagt Eugster. «Die Konkurrenz ist stark. Vor allem der deutsche Vertreter, Mikail, Hizal. Ich werde mein bestes geben, aber ich bin kein ausgewiesener Spezialist von Gran Turismo. Aber natürlich habe ich noch fleissig geübt.»

Die Disziplinen Kart-Slalom, Formel 4 und Tourenwagen werden ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne gehen. Jürg Schori hat seine Bewerbung im Touring Car Cup zurückgezogen.

Für alle Schweizer, die nicht dabei sein können, sich aber für die FIA Motorsport Games 2021 interessieren, sind hier die Besonderheiten der einzelnen Kategorien aufgelistet:

GT3: Zwei Fahrer – einer mit Silber-, der andere mit Bronzestatus. Kosten: 10`000 Euro pro Team. Tracktime ca. 6 Stunden

Formel 4: «Arrive and Drive»-Format. Ein Fahrer pro Nation. Darf nicht mehr als zwei Jahre in einer von der FIA unterstützten F4-Meisterschaft gefahren sein. Kosten: 25’000 Euro pro Team. Tracktime ca. 3 Stunden

Tourenwagen: Ein Fahrer pro Nation. Dieser kann bestenfalls Silber-Status haben und er darf in den letzten drei Jahren keine komplette Saison in der WTCC resp. WTCR absolviert haben. Kosten: 7500 Euro pro Team. Tracktime ca. 3 Stunden

Karting: Die FIA rüstet alle Nationen mit identischen Elektrokarts aus. Die Rennen werden als «Parallelslaloms» ausgetragen. Pro Nation braucht es zwei Fahrer (männlich und weiblich) im Alter von 14 bis 18 Jahren – ohne Rennerfahrung. Kosten: 500 Euro pro Nation

Drifting: Die Autos müssen FIA-Sicherheitsnormen entsprechen. Ein Fahrer pro Nation. Keine Auflagen bezüglich Erfahrung. Kosten: 2000 Euro. Tracktime ca. 8 Stunden

Simracing: Gefahren wird «auf» Gran Tursimo. Fahrer dürfen keine echte Rennerfahrung haben. Kosten: 1000 Euro pro Nation

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25.10.2019 Sim-Meister Fredy Eugster: «Wir sind nah an der Realität»
Eugster fredy 2019 sim meister Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sim-Meister Fredy Eugster ist nächste Woche in Rom im Einsatz

Fredy Eugster ist 35 und von Beruf Kantonspolizist. Der St.Galler kennt die Rennstrecken dieser Welt nur vom Hörensagen. Trotzdem ist er einer der schnellsten Rennfahrer der Schweiz – zumindest der schnellste Eidgenosse im Simulator.

An Eugster ist bei der ersten Austragung der Schweizer Sim-Meisterschaft keiner vorbeigekommen. Nicht einmal «echte» Rennfahrer, womit das Stichwort gefallen ist: Ist Eugster kein «echter» Rennfahrer? «Ich bezeichne mich nicht als Rennfahrer. Weil es halt schon noch einmal eine andere Nummer ist, ob du mit einem sündhaft teuren Rennwagen auf einer Strecke fährst, oder du in Anführungszeichen nur im Simulator sitzt», sagt Eugster.

Simracer sind digitale Rennfahrer, die mit ihren Simulatoren versuchen, dem echten Motorsport so nahe wie möglich zu kommen. Während populäre Rennsportspiele wie «Gran Turismo», «F1 2019» oder «Project Cars» den Unterhaltungsfaktor in den Vordergrund stellen, geht es bei Simracern wie «iRacing» oder «Asseto Corsa» vor allem um die möglichst realistische Simulation. «Ich habe Ende der Achtzigerjahre mit Grand Prix 2 angefangen. Wenn ich vergleiche, wo wir heute stehen, sind wir der Realität wirklich sehr nahe.»

Unterschiede gibt es trotzdem. Das Risiko, sich beim Simracing zu verletzen, ist – sagen wir mal – minimal. Auch gibt es keine Möglichkeit, die Fliehkräfte, die auf einen Fahrer im echten Rennauto wirken, 1:1 darzustellen. Es gibt zwar Simulatoren, die Bewegung simulieren können. Dies hilft zwar für die Immersion, macht die Simracer aber weder schneller, noch kommt die Bewegung im Simulator den Kräften in einem Rennauto gleich. Ein weiterer Unterschied ist der finanzielle Aspekt. «Weil vieles heute so realistisch ist, ist es möglich, eine Motorsport-Karriere im Simulator zu beginnen», sagt Eugster. «Ein gutes Beispiel ist der Deutsche Maximilian Benecke. Er hat kürzlich mit Max Verstappen und Lando Norris die virtuellen 24h von Spa gewonnen. Jetzt darf er an einem Sichtungstest in den USA teilnehmen. Und dort winkt dem Besten eine Karriere bei Aston Martin.»

Für Eugster ist diesbezüglich «der Zug abgefahren. Dafür bin ich schon zu alt. Aber für die junge Generation kann Simracing schon sehr bald eine kostengünstige Einstiegsalternative in den Profi-Rennsport sein.»

Als Sieger der ersten Schweizer Simracing-Meisterschaft winkt Eugster dennoch ein «Trackday» mit dem offiziellen Meisterschafts-Partner Porsche. Wie nahe Eugster seinen Zeiten im Simulator kommt, wird sich zeigen. Zuerst vertritt der Mann aus Oberbüren aber die Schweizer Farben bei den FIA Motorsport Games nächste Woche in Rom. Dort tritt er gegen 30 andere Simracer aus aller Welt an. Mehr dazu nächste Woche.

https://youtu.be/28Bp5rhphyw

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24.10.2019 Zweiter Schweizer Simracing-Meister gesucht
Simracing racingfuel academy Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am 10. Januar findet in Horgen (ZH) der erste Quali-Lauf statt

Die offizielle Schweizer Simracing-Meisterschaft geht in die zweite Runde. Nach einem erfolgreichen Debütjahr mit 180 Teilnehmern steckt die RacingFuel Academy in den Vorbereitungen zur zweiten Saison. Los geht es bereits mit einer Prolog-Veranstaltung im Rahmen der «Auto Zürich», die vom 31. Oktober bis 3. November stattfindet.

Die Organisatoren um Wani Finkbohner haben sich für die zweite Saison ein paar Neuerungen ausgedacht. Neben der Standardwertung wird es 2020 neu auch eine Kategorie «Damen» sowie eine Kategorie «Ü-40» geben. Ausserdem sind gegenüber der Premierensaison sechs (statt vier) Quali-Veranstaltungen geplant. Der provisorische Kalender sieht derzeit wie folgt aus:

10. Januar, RacingFuel Academy Horgen (ZH)
8. Februar, Shoppingmall Bern
7. März, PZ Genf (im Rahmen der Geneva Motorshow)
3. April, A Plus Simracing Lounge Hinwil (ZH)
4. April, Tivoli Shoppingmall Spreitenbach (AG)
21. Mai, Fantasy Basel

Wer einen Vorgeschmack auf eine solche Quali-Session haben möchte, dem ist ein Besuch bei der «Auto Zürich» zu empfehlen: Die besten sechs Qualifikanten von jedem Messetag treten abends um 19 Uhr, respektive samstags und sonntags um 17 Uhr, gegeneinander an.

Bei den eigentlichen Quali-Veranstaltungen (ab 10. Januar) werden sich wie dieses Jahr die Top 3 für das grosse Finale qualifizieren. Dazu kommt von jeder Veranstaltung die schnellste «Dame» und der oder die schnellste «Ü-40er/in».

Die Teilnahme an der Schweizer Simracing-Meisterschaft setzt voraus: Mindestalter 15 Jahre, Schweizer Wohnsitz und mindestens 1,60 m Körpergrösse. Das Nenngeld beträgt 50 Franken inklusive 25-minütiger Qualifikation. Dem Sieger (2019 war dies Fredy Eugster aus Oberbüren im Kanton St.Gallen) winkt neben einem Preisgeld auch die Teilnahme bei den FIA Motorsport Games.

Weitere Infos finden Sie auf: www.simracingseries.ch

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23.10.2019 Ballinari: «Als Beifahrer fehlte mir das Lenkrad!»
Ballinari ivan 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ivan Ballinari: Schweizer Rallye-Meister 2019

Teil 5 unserer Serie «Die Schweizer Meister im Porträt»:

Ivan Ballinari hat zum zweiten Mal nach 2018 die Schweizer Rallye-Meisterschaft gewonnen. Das Image der ewigen Nummer 2 hat der Tessiner damit endgültig abgelegt.

Ivan Ballinari hat 2018 als erster Tessiner die Schweizer Rallye-Meisterschaft gewonnen. Die Freude darüber war überschwänglich. Ein Traum sei in Erfüllung gegangen, sagte er damals. Und heute? Ein Jahr später steht der 42-jährige aus Vernate bei Lugano zum zweiten Mal als Schweizer Rallye-Meister fest. Diesmal hat er schon vor Ablauf der Saison den Titel im Sack. Gefeiert wurde deshalb schon ausgiebig bei der Rally del Ticino, der Heimrallye Ballinaris. «Das Gefühl ist nicht dasselbe», sagt der grossgewachsene Ivan. «Der erste Titel war mit mehr Emotionen verbunden. Dieses Jahr sind wir mit weniger Druck in die Saison gestartet. Dennoch freut es mich natürlich, dass wir den Titel nicht nur ins Tessin geholt, sondern ihn auch erfolgreich verteidigt haben.»

Rückblickend kann «Bally» kaum fassen, dass das mit dem Titel geklappt hat. «Als ich 2004 mit einem Peugeot 206 die Cup-Wertung gewonnen habe, war das unglaublich. Nie im Leben hätte ich damals gedacht, dass ich je ganz oben auf einer Ergebnisliste stehen würde.»

Ballinari hat Jahre gebraucht, um es dorthin zu schaffen. Immer wieder gab es Jahre, in denen er nur eine Rallye bestritt. 2006 zum Beispiel. Oder 2008, 2010, 2013 oder 2015. Genauso oft war Ballinari auch Vizemeister – fünf Mal. 2009 stand ihm Florian Gonon vor der Sonne. 2011 Laurent Reuche, 2012 Nicolas Althaus. Und als es 2016 mit dem Ford Fiesta so richtig losging, wies ihn Sébastien Carron zwei Jahre lang in die Schranken. Beinahe wäre der Tessiner zur ewigen Nummer 2 abgestempelt worden, als der Weg 2018 nach Carrons Rücktritt endlich frei war.

Das Motorsport-Gen hat Ballinari schon in jungen Jahren geerbt. Vater Giorgio bestritt Bergrennen und Slaloms auf einem Simca Rallye 3. «Auch ich habe bei Slaloms und lokalen Bergrennen meine ersten Sporen abverdient», erinnert sich Ballinari, der zu Beginn seiner Rallyekarriere auch als Co-Pilot im Einsatz stand. «Das war aber nicht mein Ding. Ich navigierte meinen Vater in einem selber präparierten Peugeot 106 N2 und merkte sehr bald, dass mir was fehlte: nämlich das Lenkrad! Also haben wir unseren Vater behutsam zum Rücktritt bewogen, sodass ich ans Steuer durfte.»

Als der 106er ausgedient hatte, lachte sich Ballinari ein 206-Cup-Auto an. Schon damals sass ein gewisser Giusva Pagani an seiner Seite. Er hat ihn in diesem Jahr bei den Rallyes im Jura und im Tessin navigiert. Bei den restlichen Rallyes sassen entweder Marco Menchini oder Paolo Pianca auf dem Sozius. «Ich glaube, ich bin der erste Schweizer Meister, der in einem Jahr mit drei verschiedenen Co-Piloten gefahren ist. Das zeigt aber auch, dass wir eine eingespielte Truppe sind und der Erfolg nicht nur von einer Person abhängig ist.»

Wenn «Bally» von seiner Mannschaft redet, dann meint er aber nicht nur seine Beifahrer. «Ohne die Scuderia Lugano, Roger Tuning, meine Fans und natürlich meine Frau Laura und meinen Sohn Jules wären all diese Erfolge gar nicht möglich.» Ein Dankeschön geht auch an Signore Dellacasa, der Ballinari vor Jahren die Türen zu den «gröberen» Rallye-Autos aufstiess. Und natürlich auch an Andrea Togni, Chef des Fanclubs, Hauptsponsor und Freund.

Ballinari sonnt sich nicht im Erfolg. Er denkt auch an die Zukunft des Schweizer Rallyesports. Und um den macht er sich Sorgen. «Beim Saisonauftakt waren acht R5-Autos am Start. Beim vierten Lauf waren es noch zwei. Das war keine Werbung für den Sport und wir sollten dringend über die Bücher gehen.» Einen Vorschlag hat Ballinari schon Mitte des Jahres in einem Interview mit ASS gemacht. «Warum nicht zurück zu R2-Autos? Die sind zwar nicht ganz so spektakulär, aber wir hätten vollere Felder, weil sie günstiger in der Anschaffung und im Unterhalt sind.»

Abseits der Rennstrecke führt Ballinari ein ganz gewöhnliches Familienleben. Dass sein Sohnemann schon jetzt Anzeichen eines zukünftigen Rennfahrers zeigt, nimmt «Bally» (noch) mit einem Lächeln hin. «Wenn er spielt, ist oft ein Lenkrad oder etwas, was einem Lenkrad nahe kommt, dabei», sagt der stolze Papa. «Vielleicht hat er ja die Gene von mir. Aber ich werde ihn zu nichts drängen. Er darf selber entscheiden, was er später machen will.» Ballinari ist seit seiner Lehre im Dienste der AMAG. Deshalb ist er auch besonders stolz, dass er seine beiden Titel mit Skoda geholt hat. Und wer weiss: Vielleicht schafft er 2020 ja sogar den Hattrick!

Ivan Ballinari
Titel: Schweizer Rallye-Meister
Alter: 42
Herkunft: Vernate (TI)
Fahrzeug: Skoda Fabia R5

2001 1. Rallye als Co-Pilot seines Vaters auf Peugeot 106 N2
2002 4. Im Peugeot 206 Cup mit Giusva Pagani
2003 14. Gesamtrang auf Peugeot 206 Cup (2. Im Cup mit Pagani)
2004 4. Gesamtrang auf Peugeot 206 Cup (Meister im Cup mit Pagani)
2005 7. Gesamtrang auf Renault Clio + Peugeot 306 Gr.A
2006 17. Gesamtrang auf Renault Clio S1600 (erste Rallyes mit Paolo Pianca)
2007 4. Gesamtrang auf Renault Clio S1600 (mit Pianca)
2008 20. Gesamtrang auf Renault Clio S1600 (mit Pianca)
2009 2. Gesamtrang auf Renault Clio S1600 + Peugeot 207 (mit Pianca)
2010 31. Gesamtrang auf Skoda Fabia S2000 (mit Pianca)
2011 2. Gesamtrang auf Peugeot 207 S2000 (mit Pianca)
2012 2. Gesamtrang auf Peugeot 207 S2000 (mit Pianca)
2013 26. Gesamtrang auf Skoda Fabia S2000 (mit Pianca)
2014 4. Gesamtrang auf Peugeot 207 S2000 (mit Pianca)
2015 20. Gesamtrang auf Ford Fiesta (mit Pianca)
2016 2. Gesamtrang auf Ford Fiesta (mit Pianca/Pagani)
2017 2. Gesamtrang auf Ford Fiesta (mit Pianca/Pagani)
2018 Meister auf Skoda Fabia (mit Pianca/Pagani)
2019 Meister auf Skoda Fabia (mit Pianca/Pagani/Menchini)

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22.10.2019 Neue Partnerschaft mit «I believe in you»
ASS Ibiy Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Motorsport elektrisiert. Wie kaum in einer anderen Sportart geht von ihr eine unglaubliche Faszination aus. Doch Motorsport ist (leider) auch teuer. Viele Rennfahrer, ob nun national oder international, sind auf jeden Batzen angewiesen, um ihren Traum leben zu können. Ohne Sponsoren und Mäzene ist Rennsport heute nahezu undenkbar.

Doch wo findet man Sponsoren? Und wie lacht man sich einen Mäzen an? Das Berner Unternehmen «I believe in you» (Ibiy) bietet eine Alternative. Die erste Crowdfunding-Plattform für den Schweizer Sport ist seit 2014 aktiv und hat schon fast 2000 Projekte erfolgreich betreut. Auf ibelieveinyou.ch kann jeder, vom Nachwuchstalent bis zum Profi-Athleten, Geld für sein Sportprojekt sammeln. Ähnlich einem Sponsorenlauf, einfach im Internet.

Eine neue Partnerschaft zwischen Auto Sport Schweiz und «I believe in you» soll nun helfen, weitere Projekte aus dem Kart- und Automobilrennsport zu generieren.

«Wir freuen uns, dass wir mit «I believe in you» zusammenarbeiten», sagt Patrick Falk, Direktor von Auto Sport Schweiz. «Dank Ibiy sind in den vergangenen Jahren mehr als 14,5 Millionen Schweizer Franken in den Schweizer Sport geflossen; ein Teil davon auch in den Rennsport. Das freut uns. Und wir hoffen, dass es auch in Zukunft zahlreiche spannende Projekte aus der Schweizer Rennsportszene gibt, die über Ibiy ermöglicht werden können.»

Weitere Infos und Details, wie man ein Projekt startet, findet man auf www.ibelieveinyou.ch oder direkt unter Tel. 031 544 35 20.

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21.10.2019 Rallye du Valais: Neunter Sieg für Burri
Burri olivier 2019 valais Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Olivier Burri gewann zum neunten Mal die Rallye du Valais (Foto: Jürg Kaufmann)

Olivier Burri hat 13 Jahre nach seinem letzten Sieg im Wallis die Rallye International du Valais (RIV) zum neunten Mal gewonnen. Burri hatte nach 18 Etappen und 213,8 Wertungskilometern exakt 30 Sekunden Vorsprung auf den Einheimischen Mike Coppens. Dritter wurde Oliviers Sohn, Michaël Burri, der sich am dritten Tag erfolgreich gegen die Attacken von Cédric Althaus wehren konnte.

Olivier Burri hatte sich von der ersten Prüfung an in Führung gesetzt und gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab. Obwohl der 56-jährige Routinier «nur» drei Bestzeiten fuhr, kontrollierte er das Geschehen an der Spitze. Sein neunter Sieg bei der «Valais» dürfte allerdings der letzte gewesen sein. Im Ziel erklärte ein emotionaler Burri: «Das war meine letzte Rallye du Valais. Ich habe es am Morgen des dritten Tages meiner Frau so versprochen.»

Burris ärgster Widersacher im Wallis war Mike Coppens. Auf seiner «Heimstrecke» von Sarreyer nach Croix de Coeur in SP3 nahm er Burri 3,4 Sekunden ab. Vier weitere Bestzeiten folgten. «Ich habe viel gelernt und freue mich bereits aufs nächste Jahr», sagt der Skoda-Fabia-Pilot aus Verbier. «Auf der Prüfung nach Anzère dachten wir, es sei nasser. Dabei war es fast schon trocken. Da haben wir Zeit verloren. Und auf der SP in der Kaserne in Sion habe ich eine Haarnadel verpasst. Das hat weitere zehn Sekunden gekostet. Ansonsten bin ich happy mit Platz 2.»

Michaël Burri machte mit Platz 3 nicht nur den Familienerfolg komplett. Er sorgte auch für einen Dreifacherfolg von Skoda respektive Roger Tuning. Und obwohl dieses Ergebnis nicht reichte, um Jean-Marc Salomon in der Meisterschaft noch von Platz 2 zu verdrängen, war Burri jr. mit dem Saisonausklang zufrieden. «Ich bin glücklich nach 2018 erneut mit meinem Papa auf dem Podium gestanden zu haben.» Zum Entscheid seines Vaters meinte er: «Ich glaube, diese Rallye hat ihn viel Energie gekostet. Um auf diesem Niveau weiterzumachen, fehlt ihm die Lust dazu.»

Für Salomon endete die RIV auf dem elften Schlussrang. «Die Bedingungen waren nicht einfach», meinte der Allrounder aus dem Jura. «Und ich wollte nicht zuviel Risiko nehmen. Dass wir so den Vize-Titel gewinnen konnten, freut mich. Es ist das erste Mal, dass wir soweit vorne gelandet sind.»

Platz 4 beim Saisonfinale ging an VW-Polo-Fahrer Cédric Althaus, dem im Ziel 20 Sekunden auf Michaël Burri fehlten. Dahinter rangierte mit Federico della Casa ein weiterer junger Schweizer. Bester Ausländer war der Belgier Joachim Wagemans als Sechster auf einem Skoda Fabia R5.

Von den Jungen zeigte Jérémie Toedtli eine starke Leistung. Zwar warf ihn ein Elektrikdefekt in der dritten Prüfung aus dem Rennen um den Sieg, aber der Neuenburger kämpfte sich mit acht Bestzeiten zurück und gilt als Versprechen für die Zukunft. Kein Glück hatte diesmal der bereits als Meister festgestandene Ivan Ballinari. Der Tessiner schied nach einem Unfall zu Beginn des dritten Tages aus. «Wir wollten den guten Rhythmus vom Freitag mitnehmen», meinte «Bally». «Aber ich habe das Auto auf einer glitschigen Stelle verloren.»

Bei den Junioren ging der Sieg abermals an Jonathan Michellod, der schon vor der «Valais» als Junioren-Meister festgestanden hatte. Der Walliser spielte seinen Heimvorteil souverän aus und sicherte sich den Titel vor Sacha Althaus (beide Peugeot 208) und den punktgleichen Christophe Parriaux (Citroën C2) und Guillaume Girolamo (ebenfalls Peugeot 208).

In der Renault R3T Alps Trophy hat sich Ismaël Vuistiner mit einer starken Vorstellung und seinem zweiten Saisonsieg den zweiten Titel nach 2017 gesichert. Der bis dato führende Franzose Styve Juif erlitt auf der Prüfung nach Anzère einen Unfall und musste die Rallye aufgeben. Platz 2 ging an Nicolas Lathion. Den anvisierten dritten Platz im Wallis holte sich Rückkehrer Thomas Schmid. In der erstmals ausgetragenen Trophée Michelin Suisse hiess der Sieger im Wallis Aurélien Devanthéry auf Peugeot 208. Den Titel sicherte sich Sébastien Berner (Citroën DS3).

Im Feld der historischen Fahrzeuge setzte sich Christian Blanchard auf einem Ford Escort RS1800 gegen Bruno Rizzi (Ford Mk1) und Guy Troillet (Porsche 911) durch. Marc Valliccioni gewann trotz eines Ausfalls bei der «Valais» den Titel vor Eddy Bérard, der auf den Start im Wallis verzichtete, und Alain Röthlisberger.

Mehr über die Rallye du Valais erfahren Sie im Internet unter www.riv.ch

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18.10.2019 Lorenz Frey: «Als Teamchef bin ich nervöser als im Cockpit»
Emilfrey jaguar barcelona 2018 36 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lorenz Frey, Teamchef bei Emil Frey Racing

Emil Frey Racing hat beim Finale der GT Open in Monza nicht nur die Teamwertung gewonnen, die Lamborghini-Mannschaft aus Safenwil hat auch bei den Fahrern die Positionen 1 und 2 belegt. Auto Sport Schweiz hat mit Lorenz Frey über das erfolgreiche Jahr 2019 gesprochen.

Es gab für euch in Monza nur einen Podestplatz. Trotzdem hat es zur Team- und Fahrerwertung gereicht. Wie gross ist die Freude darüber?
Sehr gross. Wir konnten schon am Samstag nach dem ersten Rennen den Sack in der Teamwertung zumachen. Auch war klar, dass wir die Fahrerwertung gewonnen haben. Aber wir wollten den totalen Triumph mit den Plätzen 1 und 2 bei den Fahrern. Deshalb mussten wir noch bis nach dem zweiten Rennen warten. Aber am Ende hat alles gepasst.

Welcher Titel wiegt mehr: der von 2018 in der Blancpain Series oder der von 2019 in der GT Open?
Die beiden Serien sind sehr unterschiedlich. Die Blancpain Series setzt auf Langstrecken-, die GT Open auf Sprintrennen. Das erfordert unterschiedliche Herangehensweisen. Auch die Entwicklung der Autos verlief unterschiedlich. In der Blancpain haben wir biss zuletzt an unserem Jaguar vieles selber entwickelt. In der GT Open haben wir Werksautos von Lamborghini eingesetzt. Dann gibt es auch noch Unterschiede im Fahrzeugkonzept und bei den Reifenausrüster. Da fällt es schwer zu sagen, welcher Titel wertvoller ist.

Ihr habt auf diese Saison von Lexus auf Lamborghini gewechselt. Das scheint reibungslos geklappt zu haben.
Ja, wir haben auf Anhieb gewonnen. Das macht uns sehr stolz. Erst recht, weil der Wechsel sehr spät vollzogen wurde und wir nicht sehr viel Zeit zum Testen hatten. Den Jaguar konnten wir nicht mehr einsetzen, weil die Homologation dafür abgelaufen war.

Ohne die Zeithandikaps in der GT Open hättet ihr noch mehr Rennen gewonnen. Kannst du erklären, wie diese «Zeitstrafen» funktionieren?
Das ist in der Tat schwer nachzuvollziehen. Wenn du gewinnst, wird dir im nächsten Rennen beim Fahrerwechsel eine Standzeit von 15 Sekunden aufgebrummt. Wenn du Zweiter wirst, sind es zehn Sekunden, wenn du Dritter bist, 5 Sekunden. Das heisst: Wenn du zwei Mal hintereinander gewinnst, stehst du 30 Sekunden an der Box. Du befreist dich erst wieder von diesen Strafstandzeiten, wenn du nicht mehr aufs Podium fährst. Die Idee dahinter ist klar: Man will verhindern, dass ein Team von Sieg zu Sieg fährt.

Ihr habt auf Anhieb beide Titel gewonnen. Da gibt es für 2020 nur zwei Optionen: Den Titel verteidigen oder die Rennserie wechseln.
Wir sind gerade in der Phase, in der wir mit Lamborghini die Möglichkeiten abwägen. Unser Ziel ist es, weiter in Europa zu fahren, dem Kernmarkt der Emil Frey AG. Das heisst es stehen drei Meisterschaften zur Debatte: GT Open, Blancpain und ADAC GT Masters. Ich hoffe, wir werden in den nächsten Wochen eine Entscheidung fällen, in welche Richtung es geht.

Könntet ihr von den Kapazitäten auch zweigleisig fahren?
Ja, wir haben 2018 ja schon drei Autos eingesetzt. Und wir nehmen ja auch laufend Aufträge entgegen – von der F1 über die 24h von Spa bis zur LMP2.

Es war das erste Jahr für Emil Frey Racing ohne Schweizer Fahrer. Ändert sich das auf die nächste Saison wieder?
Das wäre wünschenswert. Wir fördern gerne Schweizer Rennfahrer. Aber manchmal stimmt das FIA-Ranking nicht oder wie mussten wie dieses Jahr den Fahrerkader von neun auf vier Piloten reduzieren. Wovon einer, Giacomo Altoé, von Lamborghini bestimmt wurde. Der Junge war erst 18, als er zu uns kam, hat aber einen super Job gemacht.

Bis 2017 bist du selber gefahren. Hast du den Helm an den Nagel gehängt?
Ja, schweren Herzens. Ich bin in diesem Jahr nur einmal in einem Rennwagen gesessen – für einen Bremstest… Die Sache ist die: ich bin im Geschäft immer mehr eingespannt. Da bleibt keine Zeit zum Trainieren. Aber ich finde den Rennsport auch von jenseits der Boxenmauer spannend. Das Blöde daran ist nur: Als Teamchef bin ich nervöser als im Cockpit!

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16.10.2019 Bürki: «Ich würde gerne mal die Rallye du Valais fahren»
Buerki martin 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki: Schweizer Slalom-Meister 2019

Teil 4 unserer Serie «Die Schweizer Meister im Porträt»:

Slalom-Champion Martin Bürki steht für Konstanz und gewissenhafte Arbeit. Sechs Titel hintereinander sagen alles über den Mann aus, für den Motorsport mehr als nur ein Hobby ist.

Wer in der Schweiz Motorsport betreiben will, der kommt – und das kann man wörtlich nehmen – nicht an Martin Bürki vorbei. Der bald 52-Jährige aus Uetendorf bei Thun ist der Schweizer Serienmeister schlechthin. Bürki hat in den vergangenen neun Jahren nicht weniger als zwölf Titel gewonnen – soviel wie kein anderer in derselben Zeitspanne. Zwei Meisterschaften fehlen ihm auf Rekordhalter Jo Zeller. Diese will er unbedingt noch holen. Doch wer ihn kennt, weiss: Wahrscheinlich wird es nicht bei diesen zwei Titeln bleiben. Seine Aussage «Wenn ich merke, dass ich es nicht mehr bringe, dann höre ich auf» ist zwar ernst gemeint. Doch die Konkurrenz sollte sich nicht zu früh freuen. An eine Umsetzung dieser Worte denkt «Dinu» noch (lange) nicht.

Für Bürki ist Motorsport mehr als nur Hobby. Keiner bereitet sich so gewissenhaft vor wie der Mann mit dem froschgrünen VW Polo. Und keiner kennt das Reglement so gut wie er. Bürki ist nicht nur Teil der Schweizer Meisterschaft; er lebt sie. Und das seit 1992. Damals, 24-jährig, absolvierte er sein erstes Rennen zur Schweizer Meisterschaft in Anzère. «In diesem Jahr hat mir mein Mechaniker einen Satz neue Reifen geschenkt. Zuvor bin ich immer auf gebrauchtem Material gefahren. Mehr konnte ich mir nicht leisten», erinnert sich der Mehrfach-Champion.

Seine Karriere hat er als Autoersatzteile-Verkäufer bei VW begonnen. Danach absolvierte er eine zweite Lehre: wieder bei VW, diesmal als Mechaniker. Durch den Rennsport ist Bürki an Kundschaft geraten, die sich für Motorsport interessiert. «So habe ich mir mein Business aufgebaut», meint der Schnauzträger. Nicht selten kommt es vor, dass Bürki Autos seiner Gegner vorbereitet. Doch das macht für ihn keinen Unterschied. «Ich bediene meine Kunden so, wie ich es selber gerne hätte. Ich habe kein Problem damit, einem Konkurrenten das Auto so hinzustellen, dass er mich schlagen könnte.»

Seit 15 Jahren ist Bürki auch Teamchef. Sein Rennstall MB Motorsport zählt inzwischen 25 Fahrer. Diese schätzen nicht nur den Service, sie sind laut Bürki auch Teil einer grossen Familie. «Klar ist es das Rennfahren, das mich antreibt», sagt Bürki. «Aber das Zwischenmenschliche ist mir in den Jahren immer wichtiger geworden.»

Für viele scheint Bürki auf den ersten Blick ein harter Knochen zu sein. Und wenn er das Visier runterklappt, trifft dies auch zu. Doch Bürki trägt das Herz am rechten Fleck. Einmal, als ein Konkurrent kurz vor dem Start sein Auto nicht zum Laufen brachte, schenkte er diesem spontan eine Zündkerze. Als dieser hinterher schneller war als einer aus Bürkis Team, musste er seinem MB-Motorsport-Kollegen erklären, warum er das getan hat. Bürkis Antwort war unmissverständlich: «Wenn du damit ein Problem hast, musst du beim nächsten Mal halt mehr Gas geben!»

Bürki vertraut seit Jahren auf seinen Polo. Doch der Berner ist auf allem schnell, was vier Räder hat. Dazu gehören auch Sportwagen und Formelautos. Mit einem ehemaligen GP3-Auto lässt er es gerne auf permanenten Rennstrecken fliegen. Dass er dabei so manchem jungen Fahrer auch aus physischer Sicht die Grenzen aufzeigt, verwundert nicht. Es ist auch schon vorgekommen, dass er mit einem Suzuki Kreise um ein paar Ferraris gefahren ist. «Das sind dann die Momente, in denen ich irgendwann auflade und mit einem breiten Grinsen nach Hause fahre…»

Für eine Karriere im Ausland hat das Geld nie gereicht. Bürki und seine Frau Heidi haben früh Kinder gekriegt. Die Töchter Nicole und Melanie sind 33 respektive 31. Sohn Mike ist 26 – und nimmt hin und wieder im Team vom Vater bei Slaloms teil. Angst kennt der Bürki sr. nicht – auch nicht am Berg. «Mit der Erfahrung minimierst du die Gefahr», weiss der VW-Garagist, der die Strecken im Schweizer Kalender kennt, wie kaum ein anderer. «Ich weiss, welche Linie am schnellsten abtrocknet. Und ich kenne auch die Gefahren abseits der Ideallinie.» Wenn Teile einer Strecke neu asphaltiert werden, ist Bürki einer der ersten, der diese begutachtet. Und es schadet auch nicht, sagt er, wenn man den Gurnigel mal bei Regen zwei Wochen vor dem Rennen genau unter die Lupe nimmt.

Abgesehen von Zellers Rekord hat Bürki noch ein anderes Ziel: Er will einmal an einer Rallye teilnehmen. «Ich würde gerne mal die Rallye du Valais fahren», sagt der Walter-Röhrl-Fan spontan. Wetten, dass er auch dort eine gute Figur abgeben würde!

Martin Bürki
Titel: Schweizer Slalom-Meister
Alter: 51
Herkunft: Uetendorf (BE)
Fahrzeug: VW Polo MB

86-91 Nicht-lizenzierte Slaloms/Rennen
1992 Erstes Bergrennen in Anzère
2006 Meister OPC Astra Challenge
2011 Meister Slalom
2013 Meister OPC Astra Challenge
2014 Meister Slalom und Meister Bergpokal
2015 Meister Slalom und Meister Bergpokal
2016 Meister Slalom
2017 Meister Slalom
2018 Meister Slalom und Meister Bergpokal
2019 Meister Slalom

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https://motorsport.ch/de/automobil/galerie

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15.10.2019 Vorschau Rallye du Valais – 6. Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft
Burri olivier 2018 riv Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Olivier Burri (Bild von 2018) peilt seinen neunten Gesamtsieg an (Foto: J. Kaufmann)

Die Rallye International du Valais (RIV) bildet seit Jahren das Finale der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Und auch in dieser Saison ist die Vorfreude auf eine der traditionsreichsten Rallyes hierzulande gross. 16 Autos der Topklasse R5 sind gemeldet. Dazu gesellt sich Stargast Ken Block aus den USA, der die Fans der RIV im Rahmenprogramm mit seinen Driftkünsten verzaubern wird.

Weil die Schweizer Rallye-Meisterschaft schon seit der Rally del Ticino entschieden ist, kann bei der «Valais» nach Herzenslust angegast werden. Taktisches Fahren, und das wird die Fans freuen, steht für die meisten der insgesamt 89 Teilnehmer und Teilnehmerinnen (davon 19 in der historischen Klasse) nicht zuoberst auf der Prioritätenliste. Die Frage aller Fragen wird jedoch sein: Siegt die Jugend oder gewinnt die Erfahrung?

«Die Ausgangslage ist sehr spannend», sagt Skoda-Fahrer Ivan Ballinari, der mit drei Saisonsiegen zum zweiten Mal in Serie als Meister feststeht. «Ich glaube an ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem erfahrenen Olivier Burri und dem jungen Jérémie Toedtli. Dahinter sehe ich meine Wenigkeit und Mike Coppens, der wie Burri und Toedtli über gute Streckenkenntnisse verfügt.»

Ginge es nach der Statistik ist Altmeister Olivier Burri klar zu favorisieren. Der Jurassier hat die RIV schon acht Mal gewonnen. Zuletzt 2006 – damals auf einem Subaru Impreza WRX STi. Interessant ist: Auf Burri «lastet» ein gewisser Druck. Weil von den Valais-Gewinnern zwischen 2007 und 2018 keiner am Start ist, kann nur Burri es verhindern, dass es einen neuen Sieger gibt. «Ich bin voll motiviert», sagt Burri, dessen Sohn Michael ebenfalls zu den heissen Anwärtern auf einen Podestplatz gehört. «Ein Sieg bei der Rallye du Valais ist für mich wie der Gewinn der Schweizer Meisterschaft. Diese Rallye hat einen Top-Standard. Als ich dieses Jahr bei der Rallye Monte Carlo fuhr, sass ich mit den Besten der Welt an einem Tisch. Und jeder von ihnen hat von der RIV geschwärmt.»

Während der 56-jährige Burri nur die «Valais» absolviert, hat der 25-jährige Toedtli in dieser Saison schon bei der Rallye du Chablais am Start gestanden. Der Neuenburger belegte dort Platz 2 hinter Sieger Sébastien Carron, der im Wallis fehlen wird. Allerdings fuhr Toedtli damals einen Skoda Fabia R5. Bei der «Valais» wird er erstmals in einem VW Polo GTI R5 Platz nehmen. «Es ehrt mich, dass man mich zu den Favoriten zählt», sagt Toedtli. «Aber ich kann wahrscheinlich erst am Mittwoch nach dem ersten Test im neuen Auto sagen, wie gross meine Chancen tatsächlich sind. In einem Punkt muss ich Ballinari aber Recht geben: Burri zu schlagen, wird schwierig.»

Einen Heimvorteil hat Mike Coppens. Der 40-Jährige aus dem Team des dreifachen Valais-Siegers Philippe Roux kennt die Strecken sehr gut. Vor allem auf der dritten Prüfung, eine 20 Kilometer lange Nachtsession von Sarreyer hinauf nach Croix de Coeur, dürfte der Skoda-Pilot Vorteile haben.

Noch offen ist die Frage, wer sich den Vize-Titel holt. Die besten Karten hat Jean-Marc Salomon. Der Allrounder aus dem Jura ist neben Ballinari der einzige Top-Pilot, der nicht nur alle Rallyes absolviert, sondern auch stets gepunktet hat. Sein Vorsprung auf Michael Burri beträgt 33 Punkte. Burri jr. muss also im Minimum Zweiter werden, um überhaupt noch eine Chance zu haben, Salomon einzuholen.

Hinter den Top 3 liegt zurzeit noch Jonathan Michellod auf Rang 4 – punktgleich mit Ismaël Vuistiner. Während Michellod die Junior-Wertung bereits vorzeitig gewonnen hat, kämpft Vuistiner noch mit dem Franzosen Styve Juif um den Titel in der Renaul Clio R3T Alps Trophy. In dieser wird bei der RIV zum ersten Mal in diesem Jahr auch Thomas Schmid, Junior-Champion von 2018, an den Start gehen.

Los geht es im Wallis am Donnerstag mit dem Shakedown ab 13 Uhr auf dem Kasernenareal in Sion. Insgesamt stehen 18 Etappen auf dem Programm. Mehr als 200 Kilometer müssen absolviert werden. Die letzte Prüfung geht am Samstagnachmittag um 16 Uhr in Savièse über die Bühne. Die Siegerzeremonie der 60. Ausgabe der Rallye International du Valais findet anschliessend um 20 Uhr in Sion statt.

Mehr über die Rallye du Valais erfahren Sie im Internet unter www.riv.ch

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10.10.2019 Krebs: «Mit einem TCR am Berg – das würde mich reizen!»
Krebs philipp 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philipp Krebs: Meister Renault Classic Cup und Bergpokal-Sieger

Teil 3 unserer Serie «Die Schweizer Meister im Porträt»:

Philipp Krebs hat in diesem Jahr geschafft, was vor ihm noch keinem gelungen ist: Als erster Cup-Pilot hat er den Bergpokal gewonnen. Nebenbei setzte er sich auch noch zum zweiten Mal nach 2002 die Krone im Renault Classic Cup auf.

In Sachen Podestplätzen kann es Philipp «Phippu» Krebs mit fast allen Grossen im Motorsport aufnehmen. Seit er sich 2007 seinen aktuellen Renault Clio zugelegt hat, stand der Berner 72 Mal auf dem Siegerpodium. 31 Siege, 31 zweite und zehn dritte Plätze sind ein eindrückliches Palmares. Den letzten Triumph feierte er in Les Paccots mit drei Laufbestzeiten. Der Lohn dafür: gleich zwei Titel. Krebs ist 2019 nicht nur Champion im Renault Classic Cup, er gewann auch zum ersten Mal den Bergpokal – ein Triumph, den ihn stolz macht. «Vor mir hat noch nie ein Cup-Pilot diesen Pokal gewonnen. Deshalb ist dieser Erfolg für mich etwas Besonderes.»

Im Vorjahr noch Zweiter hinter Martin Bürki hatte Krebs in dieser Saison den als nahezu unschlagbar geltenden Slalom-Serienmeister bezwungen. «Das macht den Erfolg noch süsser», sagt Krebs und weist auf die gute Beziehung zu Bürki hin. «Dinu hat mir als Erster gratuliert und sich für mich gefreut. Das hat mir viel bedeutet.» Der Zufall will es, dass beide aus Uetendorf am Thunersee stammen. Krebs scherzt: «Es scheint, als ob dort das Motorsport-Klima besonders vorteilhaft ist.»

Zum Rennsport ist «Phippu» als Siebenjähriger gekommen. Mit seinem Vater besuchte er damals das Bergrennen am Gurnigel. «Danach war es um mich geschehen», sagt Krebs. Es dauerte allerdings Jahre, bis der gelernte Automechaniker sich ernsthaft mit der Materie auseinandersetzte. Anfangs der Zwanziger schlug er sich mit zweitklassigem Material im Kart herum. Dann macht er seinem Kart-Kollegen Toni Brunner einen verwegenen Vorschlag: Die beiden sollten ihre Karts tauschen. Ist Krebs mit dem geliehenen Untersatz schneller als Brunner, würde ihm dieser «for free» das Kart auf Vordermann bringen. Krebs gewann – und Brunner machte aus Krebs Gurke eine Rakete. 1989 gewann «Phippu» so die Schweizer Meisterschaft bei den Schaltkarts. Die Karriere war lanciert.

Den Schritt in den Automobilrennsport machte Krebs mit dem Kauf des Toyota MR2 von Jürg Dürig. Doch die Meisterschaft hatte an Stellenwert verloren. «Nachdem ich als einziger in meiner Klasse das Rennen am Gurnigel gewann, sagte ich mir: Das passiert mir nie wieder!» Krebs wechselte in den Clio Cup und fuhr dort unter teils 50 Bewerbern regelmässig vorne mit. Nach vier Jahren Pause nahm Krebs einen neuen Anlauf – im Renault Mégane Cup. Dort wurde er 2002 im Rahmen des Renault Classic Cup erstmals Meister. 17 Jahre später wiederholte er diesen Erfolg. «Das war eine lange Durststrecke», sagt Krebs. «Obwohl ich alles andere als titelgeil bin, hat es mich in diesem Jahr gepackt. Ich wollte unbedingt Meister werden.»

Ein einfaches Unterfangen war es nicht. Krebs verzichtete auf die vier Rundstreckenläufe in Hockenheim. Und hatte Glück, dass die direkte Konkurrenz dort nicht zu überzeugen vermochte. «Irgendwie sind die alle für mich gefahren», grinst Krebs, der in seiner Paradedisziplin, den Bergrennen, dann von Sieg zu Sieg fuhr. Nur in Les Rangiers musste er sich mit Rang 2 begnügen. «Da hatte ich mich bei der Reifenwahl verzockt und bin im Wald zwei Mal quer gestanden.»

Ans Aufhören denkt «Phippu» noch lange nicht. «Solange ich Spass habe und gesund bin, mache ich weiter.» Der Grund ist aber nicht nur das Fahren an sich. Der Renault Classic Cup sei für ihn wie eine Familie. «An einem Rennwochenende sind die Rennen der Höhepunkt», meint Krebs. «Aber das Drumherum ist auch wichtig. Deshalb reise ich oft schon am Mittwoch an, vorausgesetzt der Job lässt es zu.» In diesem sitzt Krebs oft auch hinterm Lenkrad. Der 57-Jährige arbeitet seit 33 Jahren im Dienste des Bundes. «Ich bin Chauffeur des Berner Regierungsrates», erzählt Krebs, der ziemlich untypisch für einen Rennfahrer mit dem Smart zur Arbeit fährt.

In der Freizeit hält sich Krebs mit Skifahren und Kickboxen fit. Letzteres schärfe die Reflexe, sagt «Phippu». Hin und wieder lässt es der Kursälteste im Kickboxen auch im Simulator fliegen. Doch es gehe nichts über «real racing».

Tourenwagen, so Krebs, haben ihn von Kindesbeinen an fasziniert. «Ich war nie der grosse Formel-1-Fan», sagt der Mann, der Marc Surer und Walter Brun zu seinen Vorbildern zählt. «Mein Traum ist es, eines Tages mit einem TCR zu fahren. Leider fehlen die finanziellen Möglichkeiten dazu.» Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Der Motorsport hat schon viele verrückte Stories geschrieben. Das weiss auch Krebs und hofft darauf, dass sein Traum irgendwann wahr wird.

Philipp Krebs
Titel: Bergpokal-Sieger und Meister Renault Classic Cup
Alter: 57
Herkunft: Uetendorf (BE)
Fahrzeug: Renault Clio

1989 Schweizer Meister Kart in der Kategorie C85 (Schaltkarts)
2000 Erste Bergrennen auf Toyota MR2
2002 Meister Renault Classic Cup auf einem Renault Mégane
2007 1. Start mit dem Renault Clio im Renault Classic Cup
2018 Zweiter im Bergpokal
2019 Meister Renault Classic Cup und Champion Bergpokal

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10.10.2019 Gute Medaillenchancen für die Schweiz bei den FIA Motorsport Games
Vallelunga Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Austragungsort der FIA Motorsport Games ist die Rennstrecke von Vallelunga

Motorsport und Olympische Spiele – das passt nicht zusammen. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Bestrebungen, wenigstens einen Formel-1-Lauf im Rahmen Olympischer Spiele abzuhalten, damit auch die Königsklasse seinen Olympiasieger hätte. Doch bis heute wurden solche Pläne nie finalisiert. Der Grund ist einfach: Bei Olympischen Spielen steht der Athlet im Mittelpunkt – Disziplinen mit motorisierten Arbeitsgeräten sind nicht zugelassen.

Eine Ausnahme hat es dennoch gegeben: Bei den Olympischen Sommerspeilen 1900 in Paris gab es diverse «Auto-Wettbewerbe». Einer davon, ein Langstreckenrennen von Paris nach Toulouse und zurück, gewann kein Geringerer als Louis Renault.

Damit auch Rennfahrer heute einen Hauch von olympischem Flair geniessen können, hat die oberste Automobilbehörde die «FIA Motorsport Games» ins Leben gerufen. 2018 fand der Event in Bahrain statt. Damals allerdings konzentrierte sich der Rennbetreib auf ein GT3-Rennen. Dieses Jahr veranstaltet die FIA ihre Motorsport-Spiele vom 1.-3. November in Vallelunga, nördlich von Rom. Sechs verschiedene Disziplinen/Cups sind ausgeschrieben: Kart, Formel 4, Tourenwagen, GT, Drifting und Sim-Racing.

Mit dabei ist auch die Schweiz. Vertreten durch Fredy Eugster (Digital Cup), Yves Meyer (Drift Cup) sowie Christoph Lenz und Patric Niederhauser. Letztere treffen im GT Cup auf 21 Nationen. Das Team Schweiz wird von Raton Racing vertreten. ADAC-GT-Masters-Champion Patric Niederhauser und sein Teamkollege Christoph Lenz vertrauen dabei auf einen Lamborghini Huracan GT3.

Ausgezeichnete Chancen auf eine Medaille haben die Schweizer natürlich auch im Drift-Cup. Yves Meyer vom Eventcenter Seelisberg, hat 2018 beim FIA Intercontinental Drifting Cup Platz 2 geholt. Und Lukas Eugster ist der amtierende Schweizer Meister unter den Sim-Racern.

Mehr Infos zu den FIA Motorsport Games gibt es unter www.fiamotorsportgames.com

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07.10.2019 Ambri: Bürki, wer sonst?
Buerki martin 2019 frauenfeld Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der neue und alte Slalom-Meister: Martin Bürki

Das Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Ambri hat gehalten, was man sich von ihm versprochen hat. Spannender hätte das letzte Rennen der Saison kaum sein können. Dass am Ende mit Martin Bürki der Routinier schlechthin den Titel holt, war abzusehen. Der Uetendorfer hatte trotz Punktegleichheit schon vor dem Rennen die besten Karten in der Hand, weil er übers Jahr gesehen die meisten Gegner bezwang. Doch unter dem Motto «Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben» musste auch er seine beiden Läufe zuerst einmal fehlerlos über die Bühne kriegen.

«Das war gar nicht so einfach», sagt Bürki. «Wenn man einen Rennlauf normal absolviert, ist man voll konzentriert und weiss, worauf man sich einlässt. Sobald man mit angezogener Handbremse fährt, ist die Gefahr von Flüchtigkeitsfehlern viel grösser, weil man es sich nicht gewohnt ist, so verhalten zu fahren.» Trotz der defensiven Fahrweise brachte Bürki in seiner Klasse E1 bis 1600 cm3 beide Läufe sauber ins Ziel und sicherte sich den achten Klassensieg im achten Rennen, womit er nach 2011 und 2014-2018 zum insgesamt siebten Mal als Schweizer Slalom-Meister feststeht.

Hinter Bürki sicherte sich Hanspeter Thöni aus der Klasse N/ISN den zweiten Gesamtrang. Der Brienzer konnte sich keine ausgesprochen defensive Gangart leisten. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Tom Gal betrug im Ziel «nur» 2,5 Sekunden. Thöni schliesst die Saison damit zum ersten Mal unter den Top 3 ab. «Ich wollte unter die besten Fünf kommen», sagt Thöni. «Jetzt bin ich Zweiter. Das freut mich natürlich sehr.»

Dritter im Gesamtklassement war vor dem Rennen in Ambri Philip Egli. Der Glarner hatte bisher alle Tagessiege errungen und wollte diese Serie auch im Tessin fortsetzen. Doch Egli kam auf der um 370 Meter verkürzten Strecke schon im Training nicht auf Touren. «Ich änderte für die Rennen noch die Übersetzung», sagt Egli. «Aber auch das half nichts. Ich weiss nicht genau, woran es gelegen hat, aber die Zeiten von Marcel Maurer und Lukas Eugster konnte ich nicht fahren.»

Letzterer lag nach dem ersten Lauf mit seinem Ligier JS53 vor Maurer in Führung. Im zweiten Durchgang verbesserte er seine Zeit abermals. Dennoch reichten die 1:22,84 min nicht zum ersten Tagessieg der Herisauers. Maurer unterbot auf seinem Formel-Renault die Bestmarke in sensationellen 1:22,38 min. «Ich weiss nicht, wie Marcel das angestellt hat», wunderte sich Eugster. «Ich war am Limit. Viel schneller wäre es bei mir nicht mehr gegangen.»

Maurer wiederholte somit seinen Vorjahressieg in Ambri. Und griff mit seinem ersten Tagessieg 2019 auch in die Entscheidung im Kampf um den dritten Gesamtrang ein. Weil Egli hinter Maurer in seiner Klasse nur Zweiter wurde, purzelte ausgerechnet der Mann vom Podium, der dieses Jahr alle bisherigen Slaloms gewonnen hatte. «Das mit dem verpassten Tagessieg ärgert mich schon ein wenig», sagt Egli. «Es wäre schon cool gewesen, hätte ich alle acht Slaloms in dieser Saison gewonnen. Aber ich habe immer betont, dass die Konkurrenz sehr stark ist. Diesmal war sie stärker. Trotzdem bin ich happy. Es war meine beste Saison. Ich habe noch nie so oft gewonnen.»

Tagessieger Maurer, der in dieser Saison aufgrund eines Motorschadens in Hemberg nicht alle Rennen bestreiten konnte, freute sich über den gelungenen Saisonabschluss, hatte aber auch tröstende Worte für Egli übrig. «Wir fahren seit Jahren gegeneinander. Philip ist ein richtiger Sportsmann. Diese Niederlage war für ihn schmerzhaft, aber wir gönnen uns unsere Erfolge gegenseitig.»

Nutzniesser der Geschichte um Egli war Lokalmatador Christian Darani. Der Pilot des schneeweissen Fiat XI/9 lag vor dem Finale auf Rang 4 und setzte sich in der Klasse E1 bis 2000 cm3 knapp gegen Reto Steiner durch. Dabei bewies der Tessiner Nervenstärke. Im ersten Lauf drehte er sich. Darani musste also im zweiten Durchgang alles auf eine Karte setzen. Und das gelang ihm bravourös. In 1:34,06 min setzte sich Darani an die Spitze. Das bedeutet Rang 3 im Gesamtklassement.

Schnellster Tourenwagen- respektive GT-Pilot war in Ambri übrigens Sandro Morros auf einem Porsche 991 II GT3 Cup. Einen neuen Sieger gab es in der Interswiss. Der bisher nur in Frauenfeld gestartete Marco Geering (Opel Kadett) liess die arrivierten Siegfahrer Manuel Santonastaso (BMW 320) und Christoph Zwahlen (Porsche 997 GT3) hinter sich.

Nichts anbrennen liess Marcel Muzzarelli im Suzuki Swiss Racing Cup. Dem im Thurgau wohnhafte Bündner hätte in Ambri bei einem Sieg von Verfolger Fabian Eggenberger ein 14. Platz gereicht. Doch Muzzarelli dachte nicht im Entferntesten daran, seine fast makellose Bilanz in Frage zu stellen. Mit der Laufbestzeit im zweiten Durchgang sicherte er sich souverän seinen vierten Tagessieg in diesem Jahr. Platz 2 in der Meisterschaft ging an Eggenberger, der in Ambri hinter Simeon Schneider Rang 3 belegte. Die beiden Verfolger haben in der Endabrechnung gleich viele Punkte. Eggenberger hat die Nase aber aufgrund der höheren Anzahl Siege (2:1) vorne.

Die Ergebnisse von Ambri finden Sie im Internet unter www.equipebernoise.ch

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07.10.2019 Freude und Ärger bei Nico Müller
Mueller nico 2019 hockenheim2 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller: Nach Sieg in Hockenheim Vize-Champion der DTM 2019

Mit seinem dritten Saisonsieg hat Nico Müller beim DTM-Finale in Hockenheim den Vize-Titel geholt. Müller liess sich im sonntäglichen Dauerregen die Butter nicht vom Brot nehmen und gab die richtige Antwort für ein enttäuschendes erstes Rennen am Samstag. Dort bog Müller just in dem Moment an die Boxen ab, als die Rennleitung das Safety-Car rausschickte. Weil der Stopp Müllers deshalb nicht offiziell gegolten hat, musste Müller nochmals reinkommen. Dass er sich dabei noch eine Durchfahrstrafe wegen «Speedings» abholte, war eigentlich nebensächlich. «Ich bin richtig sauer», meinte Müller nach Platz 17 im ersten Rennen. «Da waren keine gelben Flaggen. Die haben das Safety-Car direkt rausgeschickt.»

Am Sonntag zeigte das Stimmungsbarometer dann in die andere Richtung. Umgeben von seinen Eltern und zahlreichen Freunden feierte Müller Platz 2 in Europas Tourenwagen-Topliga. «Die Art, wie wir den Titel am Nürburgring verloren haben, hat weh gemacht», sagte Müller. «Deshalb war der Sieg im letzten Rennen in Hockenheim eine Art Wiedergutmachung.» Für Müller geht es nach der DTM fast nahtlos weiter. Der Berner bestreitet mit Dragon Racing die Formel E. Los geht es am 22./23. November in Saudi-Arabien. Zuvor stehen noch Testfahrten auf dem Programm.

Nicht nur Müller hat am Wochenende für ein weiteres Schweizer Highlight in diesem Jahr gesorgt. Sébastien Buemi hat im japanischen Fuji den ersten Saisonsieg in der WEC gefeiert. Buemi und seine Teamkollegen Kazuki Nakajima und Brendon Hartley lagen im Ziel mehr als eine halbe Minute vor dem Toyota-Schwesterauto mit der Startnummer 7 – und das trotz einer Durchfahrstrafe. Nach zwei Rennen liegen die beiden Toyota-Besatzungen punktgleich an der Spitze. Das nächste Rennen findet am 10. November in Shanghai statt.

Eric Berguerand hat seine nahezu perfekte Saison mit einem weiteren Triumph gekrönt. Der Walliser setzte sich beim Bergrennen Mickhausen in Deutschland gegen seinen Dauerrivalen Marcel Steiner durch. Steiner fuhr in den ersten beiden Läufen Bestzeit. Im dritten Durchgang verpasste er es, den Deckel drauf zu machen. «Es fing an zu nieseln und ich war auf den Slicks zu vorsichtig», so Steiner. In der Addition der drei Läufe fehlten Steiner 1,8 Sekunden auf Tagessieger Berguerand. «Das ist ärgerlich», so Steiner. «Ich hätte mich gerne mit einem Sieg in die Winterpause verabschiedet.»

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04.10.2019 Wer wird «Young Driver» 2019?
Bischof james 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Einer von drei Finalisten: James Bischof bei seinem Rennen am Sachsenring

Drei junge Talente haben in den vergangenen Wochen im Rahmen der «AutoScout 24 und Cupra Young Driver Challenge» ihren Preis, an einem Rennen zur TCR Germany teilzunehmen, einlösen dürfen. Den Anfang machte die 18-jährige Karen Gaillard. Die Kartfahrerin aus Fribourg ist die erste Frau, die bei der YDC unter die Top 3 kam. Und sie löste ihre Aufgabe am Nürburgring mit Bravour. Vor allem im zweiten Rennen, das wegen heftigen Niederschlägen abgebrochen werden musste. «Einerseits war der Abbruch des Rennens etwas enttäuschend», meinte Gaillard, die zum Zeitpunkt der roten Flagge auf dem neunten Platz lag. «Anderseits habe ich aus meinen Fehlern im ersten Rennen gelernt und bei den widrigen Verhältnissen Nervenstärke gezeigt.

Wie für Gaillard der Nürburgring, war auch für Mario Anderegg der Hockenheimring Neuland. Zwar kannte der 20-jährige Finalist aus Wald im Kanton Zürich die Strecke aus der Sicht des Zuschauers; gefahren ist er aber dort noch nie. Anderegg erreichte in beiden Rennen das Ziel. Im ersten Lauf als 17., im zweiten Durchgang als 16. «Ich habe mich dank den Tipps des Teams ziemlich rasch zurechtgefunden», sagt Anderegg. «Dass ich in einigen brenzligen Situationen kühlen Kopf bewahren und somit diese guten Resultate erzielen konnte, macht mich stolz.

Der dritte Finalist, James Bischof (18), durfte am vergangenen Wochenende am Sachsenring seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Eine schwierige Aufgabe. Denn der Sachsenring ist von Natur aus die selektivste dieser drei Strecken. Ständig wechselnde Bedingungen und schlechte Sichtverhältnisse machten dem St.Galler das Leben schwer. Dennoch vermochte auch er bei seinem ersten Autorennen mit den Rängen 15 und 18 zu überzeugen. «Das zweite Rennen war noch besser», meinte Bischof. «Da habe ich mich sogar in Zweikämpfe einmischen können.

Wer von den dreien zum Young Driver 2019 gewählt wird, entscheidet sich in den nächsten Wochen, wenn das Projekt-Team sowie die Coaches Fredy Barth und Nico Müller das Verhalten auf und neben der Strecke ausgewertet haben. Wer die Challenge gewinnt, wird im November verkündet. Der letztjährige Gewinner, Julien Apothéloz, hat in diesem Jahr mit soliden Leistungen gezeigt, was dank der Unterstützung möglich ist. Am Nürburgring stand er als Dritter auf dem Podium. Am Sachsenring beendete er beide Rennen als Siebter. In seiner Saison belegte der junge Zürcher den achten Gesamtrang. Im Kampf um den Junioren-Titel hatte er gegen die Deutsche Michelle Halder knapp das Nachsehen

Und wie geht es mit der YDC nach 2019 weiter? «Wir stecken gerade in Verhandlungen mit unseren Partnern», sagt Initiator Fredy Barth. «Ursprünglich war das Projekt auf drei Jahre ausgelegt. Ich hoffe natürlich, dass wir es fortsetzen können.

Mehr zur YDC gibt es auf www.youngdriverchallenge.ch

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02.10.2019 Vorschau Ambri – 8. Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft
Maurer marcel 2019 interlaken Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Maurer: Kann er Eglis achten Tagessieg verhindern? (Foto: J. Kaufmann)

Am kommenden Wochenende steigt das Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Ambri (TI). Drei Fahrer kommen für den Titel in Frage: Martin Bürki, Hanspeter Thöni und Philip Egli. Jeder aus diesem Trio hat vor dem achten und entscheidenden Lauf die Maximalpunktzahl von 140 Zählern auf seinem Konto. Gewinnen alle drei auch im Tessin in ihren Klassen, so entscheidet die Anzahl Gegner, die sie übers Jahr gesehen geschlagen haben. Und da liegt Bürki klar vor Thöni und Egli. Ersterer hat auch in Ambri die meisten Gegner. In seiner Klasse E1 bis 1600 cm3 treten elf Fahrzeuge an. Thöni fährt gegen sechs Konkurrenten in der Gruppe N/ISN, auf Egli warten fünf Gegner.

Nur fünf Punkte hinter dem Trio liegt Lokalmatador Christian Derani. Der Fahrer des weissen Fiat XI/9 hat beim Slalom in Frauenfeld den Sieg in seiner Klasse um sieben Hundertstelsekunden verpasst. Derani kann in Ambri also nur noch unter die Top 3 kommen, wenn einer aus dem Spitzentrio patzt. Der Rückstand Deranis zeigt, wie knapp die Abstände in der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2019 sind. Ein kleiner Fehler – und schon kann das Ergebnis auf den Kopf gestellt werden. Spannung ist auf dem Flughafen-Rundkurs in Ambri also garantiert.

Von Nervosität ist bei den drei Titelanwärtern allerdings nichts zu spüren. «Ich bin überhaupt nicht aufgeregt», sagt F3-Pilot Egli, der in Ambri den achten Tagessieg im achten Slalom anstrebt. «Bei der engen Leistungsdichte in diesem Jahr muss ich meine Klasse gewinnen, um Dritter in der Meisterschaft zu bleiben. Alles andere kann ich nicht beeinflussen.» Auch Bürki im VW Polo lässt die knappe Ausgangslage kalt: «Ich betreibe seit 1986 Motorsport. Mich macht so schnell nichts nervös. Meine Vorbereitung ist deshalb auch dieselbe wie immer.» Auch Thöni im Peugeot 106 «nimmt’s, wie es kommt». Von Nervosität keine Spur, auch wenn der Brienzer zum ersten Mal Chancen auf den Titel hat. «Ich freue mich auf das Finale und will einfach zwei solide Läufe hinlegen», so Thöni.

Im Kampf um den Tagessieg kommen neben Egli noch drei weitere Kandidaten dazu. Neben Ambri-Rekordsieger Tiziano Riva in seinem Reynard 92D F3000 (zuletzt 2015 Tagessieger) zählen auch Lukas Eugster, der Samstag schon im Lotus-Exige-Cup fährt, auch Marcel Maurer zu den Sieganwärtern. Letzterer hat Egli in der Vergangenheit schon mehrfach herausgefordert. «Mir liegt der Slalom von Ambri», sagt Maurer, der im Vorjahr und 2016 den Tagessieg holte. «Es ist ein sehr schneller Kurs. Schade, ist es nicht mehr derselbe wie bisher. Aber ich bin dennoch zuversichtlich.»

In der Tat müssen sich die insgesamt 343 Teilnehmer auf eine neue Strecke einschiessen. Wegen einer Baustelle auf dem Flugplatz Ambri wurde der Slalom nicht nur von 3,56 auf 3,19 Kilometer verkürzt (52 statt 55 Tore). Er führt neu auch im Uhrzeigersinn. Das heisst: Im Gegensatz zum Vorjahr geht es nach dem Start nicht rechts, sondern geradeaus Richtung Spitzkehre.

Für die hoffentlich zahlreich erscheinenden Fans geht es am Samstag, 5. Oktober, ab 8 Uhr mit den LOC-Kategorien los. Noch vor der Mittagspause soll dann die Entscheidung im Suzuki Swiss Racing Cup fallen. Dort sind auch noch drei Fahrer im Titelrennen. Allerdings ist die Ausgangslage hier eindeutiger. Leader Marcel Muzzarelli kann es entspannt angehen. Mit 16 Punkten Vorsprung reicht dem Thurgauer ein 14. Rang – vorausgesetzt Verfolger Fabian Eggenberger gewinnt das Finale in Ambri. Zieht man die bisherigen Ergebnisse in Betracht, ist es nahezu undenkbar, dass Muzzarelli das Heft noch aus der Hand gibt. In diesem Jahr war der 38-Jährige nie schlechter als Platz 2 klassiert…

Die Entscheidung in der Schweizer Meisterschaft folgt dann am Sonntag, wobei die Trainingsläufe am Morgen (ab 9 Uhr), die beiden Wertungsläufe am Nachmittag (ab 13.45 Uhr) stattfinden. Ab ca. 17 Uhr wissen wir dann, wer Schweizer Slalom-Meister 2019 ist.

Mehr über den Slalom in Ambri erfahren Sie auf www.equipebernoise.ch

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02.10.2019 Feigenwinter: «Rennsport hat mich von Kindesbeinen fasziniert!»
Feigenwinter andy 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Andy Feigenwinter: Tourenwagen-Meister am Berg 2019

Teil 2 unserer Serie «Die Schweizer Meister im Porträt»

Nach Platz 2 im Vorjahr hat Andy Feigenwinter mit einer blitzsauberen Saison den Berg-Titel bei den Tourenwagen gewonnen. Mit Sohn Raphael als Dritter ist der Triumph der Feigenwinters komplett.

Er bezeichnet sich selber als Paradiesvogel. Und er ist tatsächlich einer. Einer der schnellen Sorte. Andy Feigenwinter ist das, was man in einer Meisterschaft als Farbtupfer bezeichnet. Sein Auftritt ist nicht selten etwas schrill. Und mit seinem «Baseldytsch» eckt er hin und wieder an. Doch Feigenwinter ist ein Racer. Durch und durch. Er liebt Autos. Von Ferrari über Porsche bis hin zu Cobras. «Rennsport hat mich von Kindesbeinen fasziniert», sagt Feigenwinter und wer ihn kennt, weiss: Es ist schlichtweg unmöglich, dies anzuzweifeln.

Feigenwinter hat den Rennbazillus schon in den 70er-Jahren aufgelesen. Sein Onkel René Eugster, ein ehemaliger Renault-5-Pokal-Fahrer, hatte in Schaffhausen einen Go-Kart-Shop. Von dem wurde Klein-Andy magisch angezogen. Im ausgeleierten Rennanzug seines Onkels setzte er sich hinters Lenkrad. Im Alter von 11, 12 Jahren sollte er sogar von Zipp, einem damaligen Chassishersteller, unterstützt werden. «Doch der, der hinter dieser Förderung stand, verstarb leider», erinnert sich Feigenwinter und fragt sich: «Was wäre wohl aus mir geworden?»

Den Weg in den Motorsport fand Feigenwinter trotzdem. Mit Umwegen und einem eisernen Willen. Beim Besuch eines Ferrari-Raid in Modena 1987 schwor sich der damals 20-jährige Feigenwinter, dass er noch vor der 50. Ausgabe dieser Veranstaltung selber einen Ferrari besitzt. Gesagt, getan. Feigenwinter legte sich einen gelben 308er zu – «mit allem, was ich gespart hatte». Und er trat dem «Club Suisse» bei, um mit der gelben Flunder auf der Rennstrecke Gas zu geben. Nicht selten lag er dabei vor den «schweren» Jungs mit ihren V12ern. «Ich glaube, da erkannte ich, dass ich über ein gewisses Talent verfügte.»

Dem 308er folgte ein 355 Challenge. Danach der «Zebra-Ferrari», wie ihn Feigenwinter nennt. Ein Auto, zu dessen Vorbesitzern der ehemalige GP-Pilot Arturo Merzario zählte. «Ich liebte diese Ferraris. Aber je moderner sie wurden, desto grösser wurde die Anzahl der Kohlefaserteile. Und das ging ins Geld.» Um seine Motorsportambitionen zu stillen, fuhr Feigenwinter 2009 einen Lotus Exige und wurde damit British Sportscar Champion. Im Jahr darauf wechselte er zu den Prototypen und gewann mit Pedrazza Motorsport zwei Mal hintereinander die Sports Car Challenge. «Das war eine geile Zeit», sagt Feigenwinter, «mit einem richtigen Team.»

Bevor Feigenwinter in der Schweizer Meisterschaft für Schlagzeilen sorgte, gewann er 2012 und 2013 den Crosslé-Cup, eine Meisterschaft mit Autos aus den späten Sechzigerjahren. Doch wie entdeckte Feigenwinter seine Leidenschaft für die Schweizer Bergmeisterschaft? «Ich habe 2016 ein paar Rennen besucht. Doch das allein war nicht der ausschlagegebende Punkt. Als ich hörte, dass Yves Meyer und sein Event-Team Seelisberg eine Nachwuchssichtung für 2017 planten, sagte ich das meinem Sohn Raphael. Er war sofort Feuer und Flamme und meldete sich an. So war ich 2017 nah am Geschehen – und plötzlich machte es auch bei mir klick!»

Es stellte sich die Frage nach dem passenden fahrbaren Untersatz. «Leicht und schnell musste er sein», sagt Feigenwinter. «Ein Ferrari wäre mir am liebsten gewesen.» Aber die Wahl fiel auf einen Lotus Exige. Feigenwinter fuhr damit 2018 in der Klasse der SuperSerie. Hätte er überall die zur vollen Punktzahl nötigen Konkurrenten gehabt, Feigenwinter wäre schön 2018 Meister geworden. So schaute am Ende Platz 3 heraus. «Ein schöner Erfolg. Aber ich wollte mehr.»

In der abgelaufenen Saison haben Teilnehmerzahl und Leistung gepasst. Feigenwinter wurde überlegen Tourenwagen-Meister. Bis auf Anzère hat er alle Rekorde pulverisiert. «Dass ich in Oberhallau sogar die sechs Jahre alte Bestmarke von Toni Bühler ausradiert habe, hat mich mit Stolz erfüllt», sagt Feigenwinter. Noch stolzer auf die eigene Leistung ist er auf die von Sohn Raphael. Dem gelang im letzten Rennen noch der Sprung als Dritter aufs Gesamtpodest. «Vater und Sohn unter den Top 3», sagt Feigenwinter sr., «das hat es noch nie in der Schweizer Meisterschaft gegeben.»

Ans Aufhören denkt der 52-Jährige noch lange nicht. «Rennsport ist mein Leben. Solange ich Spass habe und vorne mitfahren kann, werde ich weitermachen.» Den Titel in der Schweizer Meisterschaft verteidigen – das reizt ihn. Eins steht fest: Paradiesvogel Feigenwinter ist eine Bereicherung für jede Meisterschaft.

Andy Feigenwinter
Titel: Schweizer Berg-Meister bei den Tourenwagen
Alter: 52
Herkunft: Reinach (BL)
Fahrzeug: Lotus Exige 430

1990-2008 Diverse Clubmeisterschaften
2009 British Sportscar Champion auf Lotus Exige
2010 Meister Sports Car Challenge mit Pedrazza
2011 Meister Sports Car Challenge mit Pedrazza
2012 Meister Crosslé Cup
2013 Meister Crosslé Cup
2017 3. Gesamtrang Endurance Champions Cup auf Radical V8 Proto
2018 3. Gesamtrang Schweizer Bergmeisterschaft bei den Tourenwagen auf Lotus Exige
2018 Zweiter beim Historic 12h Sebring auf Lola T165
2019 Meister Schweizer Bergmeisterschaft bei den Tourenwagen auf Lotus Exige

Foto: Jürg Kaufmann/Peter Wyss, AutoSprintCH

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01.10.2019 Egli nun offiziell Chamblon-Sieger
Eugster egli 2019 foto wyss Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lukas Eugster und Philip Egli (Foto: Peter Wyss, AutoSprintCH)

Philip Egli ist der Dominator der diesjährigen Schweizer Slalom-Meisterschaft. Von den sieben bisher ausgetragenen Rennen stand er sechs Mal als unbestrittener Tagessieger fest. Nur einmal soll Egli gepatzt haben: Ende Juni in Chamblon. Dort wurde dem Glarner ein Torfehler notiert, was zu einer Zehnsekundenstrafe, respektive einer Rückversetzung auf Platz 2 im SCRATCH geführt hat.

Dies hat Egli aber erst nach Ablauf der Protestfrist bemerkt. Sodass der Formel-3-Pilot vor Ort nicht mehr Rekurs einlegen konnte. Weil Egli sich aber sicher war, dass er keinen Torfehler begangen hatte, legte er in der Folge nach Artikel 14.1. des Internationalen Sportgesetzes Revision ein – mit einem Onboard-Video als Beweismaterial.

Dieses neue (Beweis-)Element wurde von den Sportkommissaren als gültig erklärt. Und weil auf dem Video klar ersichtlich ist, dass das vermeintlich von Egli umgefahrene Tor Nummer 60 schon am Boden lag, ehe Philip die Stelle passierte, wurde das Ergebnis nun korrigiert. Das heisst: Mit einer Laufzeit von 2:57,542 min ist Egli damit Tagessieger von Chamblon. Vor Lukas Eugster, der Rang 1 vorübergehend geerbt hatte.

Egli hat damit alle bisherigen Slaloms dieser Saison gewonnen. Gewinnt er auch am Wochenende in Ambri, ist Egli der erste Fahrer in der Geschichte des Slaloms, der alle Rennen in einer Saison für sich entschieden hat.

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30.09.2019 Noch ein Sieg für Niederhauser
Niederhauser patric 2019 sachsenring Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Patric Niederhauser feierte am Sachsenring auch noch den Teamtitel

Patric Niederhauser stand schon vor dem Finale des ADAC GT Masters am Sachsenring als Meister fest. Doch er und sein Teamkollege, der Südafrikaner Kelvin van der Linde, hatten offenbar noch nicht genug. Im zweiten Rennen am Sonntag sicherte sich das Audi-Team nicht nur überlegen den dritten Saisonsieg, Niederhauser/van der Linde sicherten ihrem Brötchengeber HCB Rutronik Racing auch noch den Sieg in der Teamwertung. «Kelvin war am Morgen sensationell auf Pole-Position gefahren», erzählt Niederhauser. «Ich durfte das Auto dann mit rund sieben Sekunden Vorsprung übernehmen. Daher war es für mich einfach wichtig, die Pace zu halten. Das ist mir gelungen. Ich habe den Vorsprung sogar etwas vergrössert. Einfach war es nicht. Abseits der Ideallinie war die Strecke sehr schmutzig. Es erfordert viel Konzentration, fehlerfrei zu bleiben. Dass wir neben der Fahrer- auch die Teamwertung gewonnen haben, ist das Tüpfelchen auf dem i. Jetzt wird erstmals richtig gefeiert.»

Nicht unbedingt in Feierlaune war Ricardo Feller. Als Gesamtdritter und Führender in der Junior-Wertung war der Aargauer zum Sachsenring gereist. Doch Rang 12 und vier Punkte im ersten Rennen reichten nicht, um diese Positionen zu verteidigen. Der Titel bei den Junioren ging an den Österreicher Max Hofer. In der Gesamtwertung rutschte Feller auf Rang 5 ab. Der Hauptgrund für den verpassten Titelgewinn liegt auf der Hand. Audi wechselte vor dem letzten Rennen Fellers Teamkollege aus. Statt Dries Vanthoor, der in Barcelona bei der Blancpain Series eingesetzt wurde, fuhr Frédéric Vervisch am Sachsenring. Der hat laut Feller zwar «sein Bestes gegeben», aber das Team war eindeutig zu wenig eingespielt. Die weiteren Platzierungen der anderen Schweizer: 10. Rolf Ineichen, 19. Jeffrey Schmidt, 22. Nikolaj Rogivue.

Ein Erfolgserlebnis gab es für Louis Delétraz in der Formel 2. Im ersten Rennen in Sotschi kämpfte sich der Genfer von Startplatz 7 auf Position 3 vor und stand somit zum dritten Mal in dieser Saison auf dem Podium. Im zweiten Durchgang löste Delétraz mit einem Dreher kurz nach dem Start eine Kettenreaktion aus, die in einer Kollision zweier Konkurrenten und einer längeren Unterbrechung gipfelte. Im anschliessend verkürzten Sprintrennen musste sich Louis mit Platz 14 begnügen. Rückkehrer Ralph Boschung belegte in Russland die Ränge 14 und 12. Mit Nyck de Vries (NL) steht der Meister schon vor dem Finale in Abu Dhabi fest.

Gänzlich vom Rennglück verlassen war Fabio Scherer beim Finale der Formel 3. Der in Engelberg wohnhafte Luzerner schied bei seinem Debüt in Russland in beiden Läufen aus. Dass er als Gesamt-17. in der Endabrechnung besser platziert ist als seine beiden Teamkollegen, ist für Scherer kein Trost. «Mein Fokus gilt schon jetzt 2020.»

Für positive Schlagzeilen sorgte in der ADAC Formel 4 Grégoire Saucy. Mit seinem zweiten Podestplatz in dieser Saison (Rang 3 im Samstagsrennen) stiess er in der Meisterschaft noch auf den neunten Schlussrang vor.

Für einen Schweizer gab es in Barcelona noch einen Titel zu feiern: Adrian Amstutz verteidigte beim Finale der Blancpain Series auf dem Circuit de Catalunya erfolgreich seinen Titel im AM Cup zusammen mit seinem russischen Teamkollegen Leo Machitski.

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30.09.2019 Noch mehr Swissness in der Formel E
De silvestro simona porsche Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neu bei Porsche: Simona De Silvestro

Die Formel E wird 2019/2020 kein Rennen in der Schweiz austragen. Dafür stellt die Schweiz mit vier Fahrern das grösste Kontingent. Neben Sébastien Buemi (Nissan), Neel Jani (Porsche), Edoardo Mortara (Venturi) und Nico Müller (Dragon) kommt nun auch noch Simona De Silvestro dazu. Die Thunerin, die in den vergangenen drei Jahren in der australischen V8-Supercar-Serie gefahren ist und dort derzeit auf dem 20. Zwischenrang liegt, wird nicht nur Test- und Entwicklungsfahrerin bei Porsche. De Silvestro soll dem Formel-E-Neuling auch für In-Season-Testfahrten zur Verfügung stehen.

«Es ist eine grosse Ehre für diese prestigeträchtige Marke tätig zu sein», sagt De Silvestro. «Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe als Test- und Entwicklungsfahrerin für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team. Ich konnte in den vergangenen Jahren viel Erfahrung aus bisherigen Formel-E-Einsätzen sammeln und werde mein Bestes geben, um Porsche auf dem Weg zum Erfolg zu unterstützen.»

De Silvestros Karriere begann im Kartsport, bevor es sie mit 18 Jahren nach Amerika zog. Dort startete sie 2006 in der Formel BMW USA, die sie als Viertplatzierte abschloss. Es folgte der Einstieg in die Atlantic-Meisterschaft und in die Indycar-Serie. 2010 wurde sie bei den 500 Meilen von Indianapolis zum besten Rookie gewählt, 2013 schaffte sie mit dem zweiten Platz in Houston den Sprung auf das Podest. Danach folgte ein kurzer, aber nicht von Erfolg gekrönter Ausflug in die Formel 1 als «Affiliated Driver» beim damaligen Sauber F1 Team im Jahr 2014.

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29.09.2019 Thomas Schmid: «Ein Podestplatz im Wallis ist das Ziel!»
Schmid thomas 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bereitet sich auf die Rallye du Valais vor: Thmoas Schmid, Junior-Meister 2018

Für Thomas Schmid geht eine lange Wartezeit vorbei. Als Rallye-Junior-Meister von 2018 darf er vom 17.-19. Oktober an der Rallye International du Valais teilnehmen. Schmid fährt dort im Rahmen der Clio Trophy einen Renault Clio R3T.

Bei der Rallye du Valais darfst du deinen Preis, den du als Junior-Meister gewonnen hast, einlösen. Die lange Wartezeit ist somit beendet.
Ja, seit der letzten Rallye ist viel Zeit vergangen. Umso mehr freue ich mich nun auf die «Valais». Endlich wieder im Rallyeauto zu sitzen – das tut gut.

Du warst in der Zwischenzeit nicht untätig und hast typisch für einen Allrounder verschiedene Einsätze hinter dir.
Das stimmt. Ich habe unter anderem an vier Events der Formula Student teilgenommen. Das war eine coole Sache. Diese Autos wiegen ca. 160 Kilogramm, haben aber Leistung ohne Ende. Ausserdem habe ich an der ersten Schweizer Simracing-Meisterschaft mitgemacht und kam dort unter die letzten Acht. Dann habe ich noch Taxifahrten absolviert. Auch das war eine spannende Erfahrung. Und einmal habe ich sogar in einem WRC Platz genommen. Aber das war kein wirklicher Test.

Wie ist das mit der Formula Student zustande gekommen?
Mein Bruder ist vor Jahren dort gefahren. Und ich hatte angefragt, ob sie einen Fahrer brauchen. Es gab eine kleine Ausscheidung. Und die habe ich gewonnen.

Und wie ernsthaft war das mit der Simracing-Meisterschaft? Erwägst du einen Übertritt in die virtuelle Welt des Motorsports?
Nein, ich habe früher sehr viel Simracing betrieben und dachte mir: Warum soll ich mich da nicht anmelden? Mein Ziel war eine Top-10-Platzierung. Das habe ich erreicht.

Wie bereitest du dich nun auf die Rallye du Valais vor?
Ich fahre am Samstag, 5. Oktober, bei der Rallye du Pays du Montbéliard mit. Das ist eine Rallye im französischen Jura. Ich fahre da zum ersten Mal mit dem R3T und hoffe, dass ich möglichst viel Erfahrung sammeln kann.

Um dann bei der «Valais» aufs Podest zu fahren?
Das wäre das Ziel. Aber das wird schwierig. Die Konkurrenz in der Clio Trophy ist stark. Und ich bin wie gesagt noch nie in diesem Auto gesessen. Auch muss ich erst wieder in den Rhythmus einer Rallye kommen.

Hast du schon Pläne für 2020?
Das ist eine Budgetfrage. Natürlich möchte ich wieder gerne regelmässig fahren. Aber der Rallyesport ist teuer.

Hängt alles am Ergebnis bei der «Valais» ab?
Nein. Aber ein gutes Ergebnis würde sicher nicht schaden, um für 2020 auf sich aufmerksam zu machen.

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27.09.2019 Berguerand: «Es geht noch besser!»
Berguerand eric 2019 meister Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand: Rennwagen-Meister am Berg 2019

Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Wochen in loser Folge die Schweizer Meister 2019 porträtieren. Los geht es mit dem Rennwagen-Champion am Berg: Eric Berguerand.

Eric Berguerand hat die Schweizer Berg-Meisterschaft 2019 dominiert wie zuvor kaum ein anderer. Von den sieben Rennen, bei denen er am Start gestanden hat, hat er sechs gewonnen – fünf davon in neuer Rekordzeit. Nur am Gurnigel verpasste er den Tagessieg. Aber nicht etwa, weil er patzte, sondern weil der Regen ihm einen Strich durch die Rechnung machte.

Von den 189 möglichen Punkten hat Berguerand in diesem Jahr 180 geholt. Das hat seit Einführung des neuen Punktesystem 2015 noch kein Fahrer geschafft. Selbst sein Widersacher Marcel Steiner (142 Zähler) musste neidlos anerkennen, dass der vier Jahre jüngere Berguerand in diesem Jahr den Titel verdient hat. «Eric hat super Arbeit geleistet. Egal, was ich gemacht habe, er hat entweder schon vorgelegt oder er konnte noch nachlegen.»

Berguerands Dominanz hat sich schon Ende 2018 angekündigt. Mit den Siegen bei den letzten beiden Rennen am Gurnigel und in Les Paccots. «Ich habe im Vorjahr wegen technischen Problemen nur an vier Rennen teilnehmen können. Drei davon habe ich gewonnen», sagt Berguerand. «Das hat gezeigt: Wenn alles gepasst hat, war ich schon 2018 schnell.»

Über den Winter hat Berguerand die letzten Baustellen an seinem Lola FA99 aufgeräumt. Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten und den Schaltproblemen am Gurnigel lief die Saison wie geschmiert. Auch die neuen Formel-1-Teile von Force India, die Berguerand an seinen F3000 schraubte, scheinen ihre Wirkung gezeigt zu haben, auch wenn der Tüftler aus dem Wallis sagt: «Die haben bei dem Speed, den wir fahren, nicht dieselbe Wirkung als auf einer topfebenen Rundstrecke mit 320 Sachen.»

Berguerands Erfolgsrezept ist aufgegangen. Dank akribischer Feinarbeit ist er in diesem Jahr regelmässig schneller gewesen als der Vorjahresmeister. Und dennoch hatte man nach fast jedem Rennen den Eindruck, dass der Garagist aus Charrat noch immer nicht ganz zufrieden ist. «Es geht noch besser», ist einer von Berguerands Standardsätzen. Und damit hat der inzwischen sechsfache Berg-Champion vermutlich recht. Zuletzt in Les Paccots beispielsweise fuhr er seine Bestzeit auf gebrauchten Reifen.

Angefangen hat Berguerand mit dem Rennsport 1992 im Kart. Zehn Jahre blieb er dieser Disziplin treu. Danach wechselte er in den Bergrennsport. «Durch meinen Vater Louis, der selber seit Jahren am Berg gefahren ist, war dieser Weg irgendwie vorbestimmt», sagt Eric. «Ausserdem war es auch eine Kostenfrage. Zwar kann auch der Bergrennsport ins Geld gehen, aber was wir hier machen, ist überschaubar und nichts im Vergleich zu dem, was junge Fahrer heutzutage auf dem Weg nach oben bezahlen müssen.»

Der ersten Ausfahrt mit Papas F3-Ralt RT30 folgte schon 2003 der Wechsel in den Formel 3000. Auch das ist ein Punkt, den Eric am Bergrennsport liebt. «Wir können für vergleichsweise günstiges Geld tolle Autos fahren. Das wäre auf der Rundstrecke nicht möglich.»

Der Gefahr, mit einem 600-PS-Geschoss den Berg hochzufahren, ist sich Berguerand bewusst. Spätestens seit seinem schweren Unfall 2007 in Les Rangiers, von dem er aber sagt: «Zum Glück erinnere ich mich an nichts mehr. Der Körper klammert das aus. Das hilft bei der Genesung.» Diese dauerte mehr als ein Jahr. Doch Berguerand kam zurück – 2011 beim Begrennen La Roche-La Berra. Und von 2013 bis 2016 war er am Berg die klare Nummer 1 in der Schweiz. Gut möglich, dass 2019 der Anfang einer neuerlichen Titel-Serie Berguerands sein könnte. Denn ans Aufhören denkt der Mann in seinem pechschwarzen Eigenbau noch lange nicht. Zwar meint er, dass der Unfall seines Vaters in Anzère, bei dem er sich den Arm gebrochen hat, ein wenig die Freude genommen habe. Doch spätestens dann, wenn er das Visier runterklappt, ist Berguerand in seinem Element.

Und wer ihn kennt, weiss, dass er über den Winter weiter an seinem Lola schraubt. Ideen und Teile sind ihm noch längst nicht ausgegangen. Und weil er es 2019 geschafft hat, seinen Cosworth betriebenen Lola standfest zu machen, wird es schwierig werden, Berguerand 2020 die Stirn zu bieten. Erst recht, wenn er sich im nächsten Frühjahr beim einen oder anderen Rennen im Ausland vorbereiten kann. Diese Gelegenheit hatte er in dieser Saison nicht. «Ich bin in Hemberg ins kalte Wasser gesprungen», sagt Eric. Mit Erfolg, wie der Rest der Saison bewiesen hat.

Eric Berguerand
Titel: Schweizer Berg-Meister bei den Rennwagen
Alter: 40
Herkunft: Charrat (VS)
Fahrzeug: Lola FA99

1992-2001 Karting
2002 21. Gesamtrang auf Ralt RT30
2003 17. Gesamtrang auf Lola T96
2004 3. Gesamtrang auf Lola T96
2005 Meister auf Lola T96
2006 2. Gesamtrang auf Lola T96
2007 Unfall in Les Rangiers
2012 6. Gesamtrang auf Lola FA99
2013 Meister auf Lola FA99
2014 Meister auf Lola FA99
2015 Meister auf Lola FA99
2016 Meister auf Lola FA99
2017 2. Gesamtrang auf Lola FA99
2018 2. Gesamtrang auf Lola FA99
2019 Meister auf Lola FA99

Zur Galerie: www.motorsport.ch/de/automobil/galerie

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24.09.2019 Drognens: Entscheidung auf Ambri vertagt
Wolf Denis 2019 Drognens Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Trotz eines Drehers im zweiten Lauf auf dem Podest: Denis Wolf im Renault-Caparo

Die Spannung bleibt erhalten. Die Schweizer Slalom-Meisterschaft wird in diesem Jahr erst beim Finale in Ambri am 5./6. Oktober entschieden. Drei – bis jetzt – punktgleiche Fahrer kommen dort für den Titel in Frage: Martin Bürki, Hanspeter Thöni und Philip Egli. Die besten Karten aus diesem Trio hat Vorjahres-Champion Martin Bürki. Er hat sich – und das ist ausschlaggebend bei Punktegleichheit – in seiner Klasse gegen mehr Gegner (in Drognens waren es zwölf) durchsetzen müssen als Thöni (7) oder Egli (4) in ihren Divisionen.

«Mann des Tages» war beim siebten Aufeinandertreffen der Schweizer Slalom-Elite erneut Philip Egli. Der in Zürich wohnhafte Glarner fuhr im ersten Durchgang 1:54,098 min, wobei er wie schon des Öfteren in diesem Jahr seinen Lauf wiederholen musste. «Ich war deshalb etwas langsamer als im Training», so Egli, der sich dafür dann in Durchgang 2 in 1:53,493 min die Tagesbestzeit notieren liess. «Mein zweiter Lauf war gut, aber ich hatte eine kleine Sicherheitsmarge eingebaut. Irgendwie bot die Strecke nicht so viel Grip wie auch schon. Ich hatte sehr viel Untersteuern.»

In Abwesenheit von Marcel Maurer, der fälschlicherweise auf der Startliste stand, war Lukas Eugster Herausforderer Nummer 1 von Egli. Doch dem Herisauer, der erstmals mit einer kürzeren Übersetzung an seinem Ligier JS53 ins Rennen ging, lief es nicht nach Wunsch. Im ersten Durchgang verlor er zwei Sekunden auf seine Trainingszeit. «Das ist mir noch nie passiert», sagt Eugster und schiebt die Schuld auf die Reifen. «Ich hatte auf der Vorderachse keinen Grip. Und weil das das A und O im Slalom ist, konnte ich nach vorne nichts ausrichten.» Eugster verlor so auf seiner schnelleren Runde exakt 2,3 Sekunden auf Egli. «In Ambri», warnt Eugster, «will ich es besser machen.»

Platz 3 in der Tagesabrechnung ging erstmals in diesem Jahr an Denis Wolf. Der Renault-Caparo-Pilot aus Hünibach fehlten im ersten Durchgang zwei Sekunden auf Eugster. Im Zweiten Heat drehte der Thuner sich. «Ich habe mich schon im ersten Lauf sehr wohl gefühlt und war mit meiner Zeit recht zufrieden», verrät Wolf, der auf diese Saison vom Renault Clio ins Formelauto gewechselt hat. «Den zweiten Durchgang bin ich voll auf Angriff gefahren. Leider habe ich den Ausgang einer Kurve nicht sauber erwischt, bin aufs Gras gekommen und habe mich gedreht.» Wolfs Zeit aus dem ersten Lauf reichte dennoch, um Platz 3 zu verteidigen. Dem Viertplatzierten Michael Helm auf seinem Formel-4-Tatuus fehlte eine halbe Sekunde.

Bester Fahrer mit einem Dach überm Kopf war Fabrice Winiger. Der 40-jährige Karossier aus Grolley nutzte seinen Heimvorteil und stanzte in 2:01,228 min die schnellste Zeit in den Asphalt, die auf dem Waffenplatz in Drognens je von einem Tourenwagen- respektive GT-Fahrzeug gefahren wurde. Zweitschnellster Tourenwagenpilot war Christian Darani. Der Tessiner war nur eine halbe Sekunde langsamer als Winiger. In der Meisterschaft lauert der Fahrer des weissen Fiat XI/9 auf Platz 4. Falls einer aus den Top 3 beim Finale in Ambri patzt, könnte Darani noch aufs «Stockerl» klettern. Sein Beispiel zeigt, wie knapp die Abstände in der Schweizer Slalom-Meisterschaft sind. Die fünf Punkte Rückstand, die Darani auf das Spitzentrio hat, stammen aus Frauenfeld. Dort verpasste er den Klassensieg und den damit verbundenen «Zwanziger» um läppische sieben Hundertstelsekunden.

Apropos Spitzentrio: Hanspeter Thöni hat seine Titelhoffnungen in Drognens nur mit einem Protest wahren können. Auf der Strecke hatte der Brienzer in seinem Peugeot 106 gegenüber Markenkollege Mathieu Zurkinden das Nachsehen. Weil an Zurkindens Auto das Armaturenbrett nicht regelkonform war, erbte Thöni nicht nur den Sieg, er bleibt so auch im Rennen um den Titel.

Zu den weiteren Siegern in Drognens gehört auch Christoph Zwahlen. Bei seinem ersten Slalom mit dem Porsche 997 GT3 feierte der Thurgauer einen überlegenen Gruppensieg.

Auch im Suzuki Swiss Racing Cup wurde die Entscheidung vertagt. Der Zürcher Fabian Eggenberger hält seine Chancen mit seinem zweiten Saisonsieg intakt. Als Meisterschaftszweiter hat er mit 16 Punkten Rückstand auf Marcel Muzzarelli noch theoretische Chancen auf den Titel. Dasselbe gilt für Simeon Schneider, der hinter Muzzarelli Platz 3 in Drognens belegte und mit 18 Punkten Rückstand nach Ambri zum Finale reist.

Die Ergebnisse von Drognens finden Sie im Internet unter gvi-timing.ch

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23.09.2019 Steiner nach Gesamtsieg disqualifiziert
Steiner marcel 2019 hemberg 2 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zu früh gefreut: Steiner wurde beim Bergrennen in St. Agatha disqualifiziert

Im Vorjahr war Marcel Steiner der Berg-König schlechthin. Sein fünfter Schweizer Meistertitel bei den Rennsportwagen war der Lohn harter Arbeit. In diesem Jahr ist es dem LobArt-Piloten nicht nach Wunsch gelaufen. Gegen Eric Berguerand zog er klar den Kürzeren. Sechs Mal trafen die beiden Berg-Spezialisten gegeneinander an; sechs Mal hatte Berguerand die Nase vorn. Der einzige Tagessieg gelang Steiner in Les Rangiers. Dort, wo Berguerand seit seinem Unfall 2007 nicht mehr antritt. Beim Finale in Les Paccots gab Steiner Forfait. «Dafür», so der Berner, «will ich bei den beiden Bergrennen in St. Agatha und Mickhausen nochmals richtig angreifen.»

Gesagt, getan! Steiner war am Wochenende in Österreich der schnellste Fahrer am Berg. An die beiden Zeiten des Schweizer Vizemeisters (1:03,087 und 1:03,414 min) kam keiner der Konkurrenten heran. Doch die Freude über den Gesamtsieg währte nicht lange. Steiner wurde nach einem Protest des Slowenen Patrik Zajelsnik disqualifiziert. Der Grund: An Steiners LobArt LA01 war die Finne an der Airbox zu hoch. Ausserdem ragte der Auspuff 2,5 Zentimeter zu weit heraus. «Das ist sehr ärgerlich, denn meine Leistung war am Wochenende wirklich top», sagt Steiner. «Aber offenbar habe ich im Reglement etwas falsch interpretiert.»

Für Steiner war es die erste Disqualifikation in seiner Karriere. Er war in St. Agatha aber nicht der einzige Fahrer, der aus der Wertung ausgeschlossen wurde. Auch die beiden Deutschen Alexander Hin und Georg Lang wurden disqualifiziert. Sie waren mit zu kleinen Rückspiegeln unterwegs.

Steiner will trotz der Disqualifikation am 6. Oktober beim Bergrennen in Mickhausen an den Start gehen. «Dort kann ich die Antwort dann auf der Strecke geben.»

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23.09.2019 Emil Frey Racing steht vor dem Titel
Emil frey 2019 barcelona Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der in der Meisterschaft führende Emil-Frey-Lamborghini mit der #63

Emil Frey Racing steht in der GT Open vor dem Titelgewinn. Und das nicht nur in der Fahrer-, sondern auch in der Teamwertung. Beim vorletzten Rennwochenende in Barcelona hat die Lamborghini-Truppe aus Safenwil vor allem im zweiten Lauf eine meisterliche Leistung geboten und den dritten Doppelsieg in dieser Saison herausgefahren. Dank dieser starken Darbietung führt Emil Frey Racing in der Fahrerwertung mit dem Spanier Albert Costa und dem Italiener Giacome Altoè (112 Punkte) vor Chaves/Kodric (101) und dem zweiten Emi-Frey-Duo Norbert Siedler (A) und Mikaël Grenier (CDN), das dank des Sieges in Barcelona mit 100 Punkten ebenfalls noch intakte Titelchancen hat. In der Teamwertung liegt Emil Frey Racing mit 128 Punkten ebenfalls an der Spitze. Gefolgt von Teo Martin Motorsport (114). Die Entscheidung fällt also beim «Heimrennen» in Monza am 12./13. Oktober.

Den Sieg vor Augen hatte auch Jonathan Hirschi beim fünften Lauf zur European Le Mans Series in Spa-Francorchamps. 15 Minuten vor Schluss des vierstündigen Rennens lag Hirschis Truppe mit den beiden französischen Stallgefährten Tristan Gommendy und Alexandre Cougnaud in Führung, als der Oreca von Graff Racing eine Durchfahrstrafe absitzen musste, weil man unter Gelb zu schnell gefahren war. Hirschi & Co. verloren so nicht nur die Führung, plötzlich nahte von hinten auch noch Gefahr durch den Oreca von Cool Racing, dessen Cockpit sich der Franzose Nicolas Lapierre mit dem Genfer Antonin Borga teilte. Letzterer quetschte sich in der Zielschikane mit einem grenzwertigen Manöver noch an Gommendy vorbei und sicherte Cool Racing Platz 2. Doch die Freude darüber wurde kurz darauf getrübt. Borga respektive Cool Racing bekamen für die Aktion vor dem Zielstrich eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt, wodurch Platz 2 (hinter Hanson/Albuquerque) am Ende doch wieder an Hirschi ging. In der Meisterschaft liegt der Jurassier weiter auf Platz 3. Borga/Lapierre belegen Platz 10. Das Finale der ELMS findet am 27. Oktober statt.

Einen Fahrertausch gibt es bei Jenzer Motorsport. Die Mannschaft aus Lyss setzt beim Formel-3-Finale in Sotschi am kommenden Wochenende auf Charles Leong. Der 18-jährige aus Macau, der zuletzt in der F3 Asia fuhr, ersetzt bei Jenzer den Argentinier Giorgio Carrara und bestreitet das Rennen in Russland als Vorbereitung auf den Grand Prix von Macau am 17. November.

Ein anderer Jenzer-Pilot feierte vergangene Woche in Spanien einen ersten Achtungserfolg. Der Schweizer Axel Gnos aus Genf stand in der spanischen Formel 4 zum ersten Mal in dieser Saison für das Team G4 Racing als Dritter auf dem Podium. Gnos fährt 2019 parallel in der italienischen Formel 4 für Jenzer Motorsport. Sein bisher bestes Ergebnis dort ist ein neunter Platz in Vallelunga.

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20.09.2019 Andreas Jenzer: «Formel 2 wäre ein zu schwerer Rucksack»
Jenzer andreas 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Seit mehr als 25 Jahren im Geschäft: Andreas Jenzer

Seit mehr als 25 Jahren ist Jenzer Motorsport die Adresse für den Nachwuchsrennsport in der Schweiz. Erst kürzlich hat das Team um Rennstallbesitzer Andreas Jenzer in Monza sein erstes Rennen in der neuen FIA Formel 3 gewonnen. Grund genug, um dem Lysser Nachwuchsförderer einen Besuch abzustatten.

Ihr habt in Monza dank dem Japaner Yuki Tsunoda euer erstes Rennen in der neuen Formel 3 gewonnen. Ein spezieller Sieg?
Es hat eine spezielle Bedeutung, weil die Serie nun Formel 3 heisst. Aber die Siege in der Vorgängerserie GP3 sind deswegen nicht weniger bedeutungsvoll gewesen. Schliesslich hatte die GP3, als sie 2010 mit uns aus der Taufe gehoben wurde, auch 30 Autos am Start. Was den Sieg speziell macht, ist die Tatsache, dass es dieses Jahr nicht vielen Teams gelungen ist, in der F3 zu gewinnen. Und das obendrauf noch mit einem Rookie. Das ist eine schöne Geschichte.

Acht von zehn F3-Teams halten sich ein F2-Team. Oder haben zumindest eine enge Partnerschaft. Jenzer ist eines von zwei Teams, welches diesem Trend nicht folgt. Warum?
Das ist eine Kostenfrage. Jenzer Motorsport ist in der Formel 3 das kleinste Team. Wir haben keinen grossen Investor oder Milliardär im Rücken. Trotzdem ist unsere Basis stabil. Ich betrachte es nicht als Nachteil, kein F2-Team zu haben. Es wäre für uns nur ein zusätzlicher Rucksack, den wir als Firma im Moment nicht tragen könnte. Es sei denn, man würde ein anderes Team übernehmen. Aber in der Regel sind oft nur die schlechten Teams bereit, ihre Infrastruktur zu verkaufen.

Du hast in diesem Jahr zwei red-Bull-Junioren in deinen Teams: Tsunoda in der Formel 3, der Brite Jonny Edgar in der italienischen Formel 4. Wie ist Red Bull auf dich zugekommen?
Das passiert bei Helmut Marko in der Regel von einem Tag auf den anderen. Bei Tsunoda hat er mich 14 Tage vor dem Rennen in Suzuka angerufen. Ich kannte Yuki nicht einmal. Aber alles ging sehr rasch und reibungslos über die Bühne. Bei Edgar war es ganz ähnlich.

Wirst du auch nächstes Jahr auf die Zusammenarbeit mit Red Bull zählen können?
Das weiss ich noch nicht. Marko ändert seine Strategie immer wieder.

Ist es für dich ein Zeichen von Wertschätzung, wenn Red Bull zu dir kommt und dir ihre Fahrer anvertraut?
Ja, wir sind sehr zufrieden mit dieser Konstellation. Und ich glaube, wir haben diese beiden Fahrer bisher auch ganz gut auf Kurs gebracht. Für mich ist Yuki das grösste Talent im Red-Bull-Kader. Obschon er am wenigsten Erfahrung hat. Ich würde behaupten, dass es eine Spezialität von Jenzer Motorsport ist, Fahrer, die noch keine grossen Erfolge ausweisen können, mit einer intensiven Betreuung zu unterstützen.

Jenzer Motorsport ist in der Formel 3 das Team, das sich während der Saison am meisten gesteigert hat. Wie erklärst du dir das?
Wir waren zu Beginn der Saison offenbar nicht in der Lage, gleich viele und gleich gute Daten zu sammeln, wie es anderen Teams gelungen ist. Das mag an den finanziellen Möglichkeiten und oder an den Werkzeugen, die man zur Verfügung hat, liegen. Uns war dies erst möglich, nachdem das Auto im Windkanal von Sauber getestet wurde. Dieser Test wurde von allen Teams finanziert. Und jeder hat danach dieselben Daten erhalten. Wir haben, wie es scheint, daraus die richtigen Rückschlüsse gezogen. Seither zeigt unsere Kurve nach oben.

Es gab eine Zeit, da hatte die Schweiz mit Leimer, Müller, Niederhauser, Tuscher, Fontana und Zanella eine Vielzahl von Fahrern gestellt. Ist im Moment im Nachwuchsbereich ein Vakuum vorhanden?
Auf F3-Ebene gibt es zurzeit nur einen, mit dem man vernünftig planen kann: Das ist Fabio Scherer. Unterhalb tummeln sich noch ein paar in der Formel 4 oder der Formel Renault. Wie etwa Axel Gnos, der bei uns fährt. Oder Grégoire Saucy und Patrick Schott. Aber die sind allesamt noch nicht reif für höhere Aufgaben.

Was spricht dafür, was dagegen, dass man ein Förderprogramm, wie es zwischen 2013 und 2015 schon einmal gegeben hat, wiederaufleben lässt?
Dagegen spricht gar nichts. Ich wünschte mir, dass wir das wieder aufleben lassen könnten. Fahrer, die als Kommunikatoren auftreten könnten, gibt es in der Schweiz genug. Stell dir vor, wie das für 14- oder 15-Jährige ist, wenn sie von einem Nico Müller, Patric Niederhauser oder Neel Jani gecoacht werden würden. Ja, ich hoffe wirklich sehr, dass wir da in naher Zukunft wieder etwas auf die Beine stellen können.

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19.09.2019 Vorschau Drognens – 7. Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft
Egli philip 2019 romont Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zurück in seiner Paradedisziplin: Der bisher ungeschlagene Philip Egli auf seinem Formel 3

Nach drei Monaten Sommerpause geht es am Wochenende in der Schweizer Slalom-Meisterschaft weiter. Schauplatz des siebten Aufeinandertreffens ist der Waffenplatz in Drognens bei Romont im Kanton Freiburg – auf derselben Strecke, auf der die Slalom-Cracks schon Mitte Juni einen Lauf absolviert zur Schweizer Meisterschaft absolviert haben.

Eingeschrieben sind 171 nationale Piloten. Darunter auch die Top 3 in der Gesamtwertung: Martin Bürki, Philip Egli und Hanspeter Thöni. Jeder aus diesem Trio ist in diesem Jahr in seiner Klasse noch ungeschlagen. Bleibt das bis zum letzten Lauf am ersten Oktober-Wochenende in Ambri so, wird derjenige Meister, der in seiner Klasse die meisten Gegner bezwungen hatte. Und da hat im Moment der amtierende Schweizer Meister Martin Bürki die Nase vorn. Für Bürki ist nach dem verlorenen Titel im Bergpokal die Slalom-Krone fast schon Pflicht. Der Uetendorfer stand die letzten fünf Jahre stets ganz oben. Den Titel von 2011 dazugerechnet hat er schon sechs Mal die Schweizer Slalom-Meisterschaft gewonnen. «Es ist das Ziel, den Titel zu verteidigen», sagt Polo-Pilot Bürki. «Aber alles hängt davon ab, wie viele Konkurrenten den Weg nach Drognens respektive nach Ambri finden.»

Einer seiner Gegner stammt aus der eigenen Familie: Mike Bürki. Der 26-jährige Sohn des Schweizer Slalom-Königs fährt erstmals seit anderthalb Jahren wieder mit. Vater Bürki freut sich auf das Duell, betont aber, dass es keine Geschenke gibt. «Vor drei Jahren war er im ersten Lauf mal schneller als ich», erinnert sich Bürki. «Er hat mich danach gefragt, ob er im zweiten Lauf lupfen soll. Aber das kommt für mich nicht in Frage. Wenn ich gewinnen will, dann aus eigener Kraft. Schaffe ich es nur noch, wenn andere lupfen, dann weiss ich, dass meine Zeit zum Abtreten gekommen ist.»

Wie Bürki ist auch Formel-3-Pilot Egli, der immer noch auf die schriftliche Bestätigung seiner Chamblon-Revision wartet, bei den Bergrennen in Anzère, Oberhallau und am Gurnigel angetreten. Obwohl der Fahrstil dort nicht derselbe ist wie bei den Slaloms hat Egli davon profitiert. «Es hat in erster Linie Spass gemacht. Aber es war auch eine ideale Möglichkeit, die Sommerpause der Slalom-Meisterschaft zu überbrücken.» Jetzt gilt der Fokus wieder Eglis Paradedisziplin. «Ich freue mich auf die letzten beiden Slaloms. Das Ziel ist klar: Ich will noch zwei Mal Tagessieger werden.»

Auch Hanspeter Thöni, der dritte Titelanwärter, will sich keine Blösse geben. «Mein Ziel ist es, die Rennläufe möglichst solid und sauber ins Ziel zu bringen und somit die Spannung aufrecht zu erhalten», sagt der Leader der Kategorie N/ISN.

Wenn es um den Tagessieg in Drognens geht, hat Egli ausser der Technik nur einen Gegner ernsthaft zu fürchten: Lukas Eugster. Der Herisauer gilt als Versprechen für die Zukunft. Und er hat Egli in diesem Jahr schon das eine oder andere Mal herausgefordert. «In Drognens wird es nahezu unmöglich sein, Philip am Tagessieg zu hindern», sagt Eugster. «In Ambri sieht das dann in Sachen Streckencharakteristik etwas anders aus. Dort hoffe ich, dass ich näher an ihm dran sein werde.»

Eugster hat in der Sommerpause an seinem Ligier JS53 weiter getüftelt. «Die Übersetzung ist jetzt kürzer. Das war von Anfang an unser Ziel. Nun werden wir diese das erste Mal ausprobieren.» Im Gegensatz zu Bürki und Egli hat Eugster keinen Ernstkampf in der Sommerpause bestritten. Dafür hat er beim historischen Bergsprint in Walzenhausen am Start gestanden.

Die Ausgangslage im Suzuki Swiss Racing Cup ist klar: Leader Marcel Muzzarelli kann, muss aber nicht alles riskieren. Der Thurgauer geht mit 16 Punkten Vorsprung auf Simeon Schneider und 18 Punkten auf Fabian Eggenberger ins Rennen. Hat er nach dem Rennen in Drognens auf seine Verfolger 20 Punkte Vorsprung, hat er den Titel schon vor dem Finale in Ambri im Trockenen.

Los geht es am Samstag ab 7.45 Uhr mit den ersten Trainings der lokalen Kategorien. Die ersten Wertungsläufe stehen ab 13.30 Uhr auf dem Programm. Die beiden Läufe zum Suzuki Swiss Racing Cup finden um 11.25 respektive 12.05 Uhr statt. Am Sonntag beginnt der Trainingsbetrieb um 7.30 Uhr. Ab 13.30 Uhr folgen die Wertungsläufe.

Mehr über den Slalom in Drognens auf www.facebook.com/AssociationCourseAutomobileFribourg/

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19.09.2019 Les Paccots: Berguerand – wer sonst?
Berguerand eric 2019 gurnigel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand und sein Lola FA99: Auch in Les Paccots eine unschlagbare Kombination

Eric Berguerand hat die Schweizer Berg-Meisterschaft so beendet, wie er sie angefangen hat: mit einem Sieg in neuer Rekordzeit. Der 40-jährige Walliser, der schon vor dem Finale in Les Paccots als Schweizer Rennwagenmeister feststand, hat der Saison 2019 damit endgültig den Stempel aufgedrückt. Von den sieben Rennen, an denen Berguerand teilgenommen hat, hat er sechs gewonnen. Fünf davon in neuer Rekordzeit. Nur am Gurnigel reichte es nicht zum Tagessieg. Doch da kam dem Formel-3000-Piloten aus Charrat (VS) der Regen in die Quere. Sonst hätte er wohl auch dort mit seinem Lola FA99 eine neue Bestmarke aufgestellt.

Beim Rennen von Châtel-St-Denis nach Les Paccots hatte Berguerand vergleichsweise leichtes Spiel. Dauerrivale Marcel Steiner verzichtete auf das Saisonfinale. Der Berner, der in dieser Saison nur in Les Rangiers triumphierte, dort, wo Berguerand seit 2007 nicht mehr antritt, hat sich eine Pause gegönnt. Steiner wird dafür bei den Bergrennen St. Agatha in Österreich (22. September) und Mickhausen in Südbayern (6. Oktober) an den Start gehen. Berguerands Zeiten waren aber auch ohne Konkurrenzdruck beeindruckend. Den ersten Durchgang absolvierte er in 53,643 sec. Im dritten unterbot er mit 53,370 sec seine eigene Rekordmarke aus dem Vorjahr um 18 Hundertstelsekunden. «Ich habe meine Bestzeit mit einem alten Satz Reifen erzielt», sagt Berguerand, der sich in dieser Saison vor allem über die Standfestigkeit seines Autos gefreut hat. «Es hat in diesem Jahr einfach alles gepasst. Aber selbstverständlich ist das nicht. Da steckt natürlich viel Arbeit dahinter.»

Für Berguerand ist der fünfte Titel trotz seiner Überlegenheit kein besonderes Ereignis. «Dieser Titel hat nicht mehr oder weniger Wert als die zuvor. Es ist einfach angenehm, wenn alles leichter von der Hand geht und das Auto keine Probleme bereitet.» Genug hat Berguerand noch lange nicht. Der Konkurrenz lässt er ausrichten, dass er als Fahrer sich noch verbessern kann. «In mir steckt noch mehr Potenzial», grinst der Champion und schielt mit einem Auge schon auf die Saison 2020.

6,5 Sekunden hinter Berguerand liess sich Robin Faustini Platz 2 im Gesamtklassement notieren. Der junge Aargauer stand vor Les Paccots bereits als Meisterschaftsdritter fest und hatte in Les Rangiers als Zweiter (hinter Steiner) ein Ausrufezeichen gesetzt. Diesmal war er in der Addition der beiden schnellsten Läufe 0,7 Sekunden schneller als sein Vater Simon Hugentobler, der auf seinem neuen Osella PA30 Platz 3 belegte. «Ich hatte im ersten Lauf noch ein Getriebeproblem», erklärte Faustini. «Aber danach konnte ich zwei problemlose Läufe absolvieren.»

Bester Zweiliter-Pilot war Michel Zemp. Der Langnauer schrammte als Vierter am Podium vorbei, liess aber mit seinem Norma M20FC die Zweiliter-Formelsport-Konkurrenz mit Christian Balmer und Marcel Maurer hinter sich.

Hinter IS-Tagessieger Frédéric Neff (Porsche 996 GT3 R), der in dieser Saison nur drei Rennen absolvierte, war Romeo Nüssli in seinem Ford Escort Cosworth der schnellste Tourenwagenfahrer. Im Duell der E1-Fahrer setzte er sich gegen Richard Winiger (Porsche 911 GT3 Cup) klar durch.

Einen weiteren Klassensieg gab es für Martin Bürki. Der Uetendorfer, der wie schon am Gurnigel auch in Les Paccots in der Division IS bis 1600 cm3 antrat, liess diverse stärker motorisierte IS-Teilnehmer hinter sich zurück. Trotzdem reichte es Bürki nicht zu seinem vierten Titel im separat ausgeschriebenen Bergpokal. Diesen krallte sich erstmals Philipp Krebs, der gleichzeitig auch den Tagessieg und den Titel im Renault Classic Cup davontrug.

Auch bei den Tourenwagen war die Entscheidung schon am Gurnigel gefallen. Zwar hätte Roger Schnellmann in Les Paccots noch theoretische Chancen gehabt, den Führenden Andy Feigenwinter abzufangen, doch der Schwyzer verzichtete auf den Start im Freiburgischen. Feigenwinter selbst liess es sich nicht nehmen, sein Punktekonto nochmals aufzustocken. Der Baselbieter setzte in seinem Lotus Exige 430 seine Ungeschlagenheit in der Gruppe SuperSerie fort, verpasste aber eine neue Rekordmarke um 25 Hundertstelsekunden.

Einen neuen Sieger gab es in der Junioren-Berg-SM. Nach drei Siegen von Rico Thoman setzte sich im vierten und letzten Lauf Pascal Siegrist durch. Der Strengelbacher verwies Michael Müller und Rico Thomann in identischen Toyota GT86 auf die Ehrenplätze. Letzterer konnte mit Rang 3 gut leben. Mit 72 (von 80 möglichen) Punkten sicherte sich der Winterthurer souverän den Titel vor Siegrist (62) und den punktgleichen Müller und Gianluca Forcella (47).

Weitere Infos zum Bergrennen Les Paccots auf www.ecuriedeslions.ch/paccots

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16.09.2019 Niederhauser holt Titel, Müller verpasst ihn
Niederhauser patric 2019 hockenheim Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Van der Linde und Niederhauser (rechts) mit der #1 für die neuen Meister

Patric Niederhauser und Nico Müller haben die Schweizer Flagge im Ausland in dieser Saison mehr als würdig vertreten. Am Wochenende standen beide im Einsatz – mit unterschiedlichem Erfolg. Während Müller in der DTM die Felle davonschwimmen sah, sicherte sich Niederhauser sensationell den Titel im ADAC GT Masters. Zum ersten Mal seit der Gründung der Serie 2007 steht somit ein Schweizer ganz oben. Auto Sport Schweiz gratuliert herzlich!

Zusammen mit seinem südafrikanischen Teamkollege Kevin van der Linde ging Niederhauser mit einem Vorsprung von 40 Punkten ins zweitletzte Rennwochenende am Hockenheimring. «Wir wussten, dass wir den Titel schon am Wochenende sicherstellen können, aber wir rechneten damit, dass die Entscheidung erst beim Finale am Sachsenring fallen würde», so Niederhauser.

Doch so lange musste der Berner nicht warten. Mit dem zweiten Saisonsieg am Sonntag machte das Audi-Duo den Sack zu. Die Freude darüber war grenzenlos. «Ich kann es kaum fassen», sagt Niederhauser. «Wir waren vielleicht nicht immer die Schnellsten, aber wir waren stets konstant. Das war der Schlüssel zum Erfolg.»

Was den Titel besonders macht, ist die Tatsache, dass Niederhausers Team HCB-Rutronik ein Neuling in dem sonst top besetzten ADAC GT Masters ist. «Ich hatte im Winter schon ein gutes Gefühl», sagt Niederhauser. «Aber wir wussten natürlich nicht, wo wir stehen.» Teamchef Fabian Plentz lobt seine beiden Fahrer: «Kelvin und Patric ergänzen sich einfach unfassbar gut. Sie unterstützen sich und fahren nicht gegeneinander. Das ist das A und O, um im Masters erfolgreich zu sein. Sie haben mega abgeliefert. Für mich war von Anfang an klar, dass Kelvin bei unserem ADAC GT Masters-Einstieg unser Fahrer sein sollte. Wir haben dann nach dem richtigen Partner gesucht und mit Patric den idealen gefunden.»

Im Jubel um Niederhausers Titel gingen zwei andere Schweizer beinahe etwas unter. Doch auch deren Leistung muss betont werden. Ricardo Feller (P2) und Rolf Ineichen (P3) machten aus dem sonntäglichen Podium nämlich ein Schweizer Happening. Feller kann beim Finale am Sachsenring sogar noch den Vize-Titel holen. Sein Rückstand auf das Lamborghini-Duo Mirko Bortolotti/Christian Engelhart beträgt nur zwölf Punkte.

Auch Nico Müller hätte gerne positive Schlagzeilen am Wochenende geliefert. Doch der Berner, der in diesem Jahr schon zehn Mal auf dem DTM-Podium gestanden hat, hat sich vor dem Finale in Hockenheim mit einem Frühstart im Samstagsrennen um seine Titelchancen gebracht. «Wir hatten am Lausitzring ein Problem am Auto beim Start. Diesmal war es der Chauffeur, der es verkackt hat», sagte Müller ohne lange Umschweife. Der Audi-Pilot kann trotzdem stolz sein. Mit 41 Vorsprung auf Marco Wittmann (BMW) ist ihm der Vizetitel hinter dem neuen Champion René Rast so gut wie sicher. Und so gut war noch nie ein Schweizer in der DTM. Der beste Eidgenosse in Europas beliebtester Tourenwagenserie war bisher Marcel Fässler als Gesamtdritter 2003.

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16.09.2019 autobau SKM, Lignières: Keiner der Leader gab sich die Blösse
Shaw roy alan 2019 lignieres Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der neue Champion bei den Super Minis: Roy Alan Shaw (#45)

In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft sind am Wochenende die Entscheidungen gefallen. In zwei Kategorien, der OK Junior und der X30 Challenge Switzerland, blieb es bis zum Zielstrich spannend. Am Ende behielten aber alle, die als Leader nach Lignières kamen, die Nase vorn.

In der X30 Challenge Switzerland durften sich vor dem Finale drei Fahrer Chancen auf den Titel machen: Savio Moccia, Rafael Aguir und Léna Bühler. Moccia hatte mit zehn Punkten Vorsprung auf Aguiar und 29 auf Bühler die beste Ausgangslage. Doch es wurde zu einer Zitterpartie für den 17-Jährigen aus Lyss im Kanton Bern. Moccia kam in beiden Vorläufen nicht über Rang 6 hinaus. Und auch im Finale kreuzte er die Ziellinie lediglich als Achter. Doch weil auch Aguiar mit den Plätzen 8, 5 und 5 sowie Bühler (5, 2 und 2) nicht das perfekte Wochenende erwischten, reichte Moccia eine podestlose Darbietung, um den Titel mit vier Punkten Vorsprung auf Aguiar und neun Zählern auf Bühler zu gewinnen. «Es war sehr knapp», sagt Moccia. «Und ich musste höllisch aufpassen, dass mich keiner umdreht. Aber jetzt zählt nur noch der Titel. Und ich bin froh, es geschafft zu haben.»

Klarer Dominator der X30 Challenge Switzerland in Lignières war Kilian Streit. Der Berner gewann alle drei Rennen, hatte mit dem Ausgang der Meisterschaft aber nichts zu tun, weil er vor Lignières nur in Château Gaillard am Start gestanden hatte.

Nicht nur in der X30 Challenge war Rechnen angesagt. Auch in der OK Junior war die Entscheidung denkbar knapp. Vor allem, weil die beiden Titelkontrahenten Elia Sperandio und Sebastian Kraft im zweiten Vorlauf miteinander kollidierten. Während Sperandio nicht mehr weiterfahren konnte, beendete Kraft das Rennen als Sechster. Eine Zehnsekundenstrafe warf ihn auf Platz 9 zurück. Eine Entscheidung, die Kraft nicht nachvollziehen konnte: «Klar haben wir uns ausgangs Kurve 2 berührt, aber ich kann mich ja auch nicht in Luft auflösen.»

Vor dem finalen Lauf hatte Sperandio 326 Punkte auf seinem Konto; Kraft 321. Schon in den ersten Runden war offensichtlich, dass Sperandio nicht über den Speed verfügte, um an der Spitze mitzufahren. «Der Motor lief nicht rund», sagte der 14-Jährige aus Mels im Kanton St.Gallen. «Mehr als Platz 7 war deshalb nicht möglich.» Kraft hätte unter diesen Umständen gewinnen müssen, doch auch er konnte nach vorne nichts ausrichten und musste sich mit Platz 4 hinter Ekaterina Lüscher begnügen. Der Sieg im Finallauf ging an Hugo Giraud, der seinen dritten Gesamtrang damit verteidigen konnte.

Etwas weniger spannungsgeladen waren die Entscheidungen in den anderen drei Kategorien. In der Klasse KZ2, den Schaltkarts, machte Mike Müller den Sack schon nach dem ersten Vorlauf zu. Der Fahrer aus dem Berner Kart Racing Club lag nach Platz 2 im ersten Vorlauf uneinholbar an der Spitze. Gegen den Abräumer von Lignières, Namensvetter Sven Müller, hatte der neue KZ2-Champion aber nichts auszurichten. Müller gewann alle drei Rennen und verbesserte sich in der Meisterschaft so noch auf Rang 8. Für Mike Müller war es der dritte Schweizer Kart-Titel. Dabei ist er seiner Linie stets treu geblieben. «Bei den Minis, bei den Junioren und nun in der KZ2 habe ich immer im zweiten Jahr den Titel geholt», sagt Müller stolz. Den Triumph für den Berner Kart Racing Club komplettierte Isabelle von Lerber. Die schnelle Lady sicherte sich dank zwei zweiten und einem dritten Platz noch die Vizemeisterschaft vor Alvaro.

Auch Pascal von Allmen liess in Lignières nichts mehr anbrennen. Der Kart-Republic-Pilot (ebenfalls aus dem Berner Kart Racing Club) reiste mit 62 Punkten Vorsprung auf Patrick Näscher an und verwaltete diesen souverän. Mit einem Sieg im ersten Vorlauf machte auch er schon am Morgen alles klar. Näscher, der über die Saison gesehen ein Rennen weniger absolvierte als der neue Champion, tröstete sich mit einem souveränen Sieg im Finalrennen.

Auch bei den Jüngsten, den Super Minis, musste nicht lange gerechnet werden. Roy Alan Shaw, wie Sperandio ein Fahrer von KartBox.ch, hatte seinen Vorsprung auf seinen einzig verbliebenen Widersacher, Elia Pappacena, nach dem ersten Vorlauf auf 50 Punkte ausgebaut, nachdem dieser einen Nuller wegen eines defekten Kabels kassierte. Nach P3 im zweiten Rennen hatte der Walliser seinen ersten Titel ebenfalls im Trockenen. Für Verfolger Pappacena wurde es noch eng im Kampf um die Vizemeisterschaft. Weil Loris Achermann alle drei Rennen gewann und auch noch die drei Bonuspunkte für die schnellste Runde kassierte, schloss er bis auf einen Zähler auf Pappacena auf.

Weitere Infos zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf: www.motorsport.ch/kart oder auf den Facebook-Seiten www.facebook.com/AutoSportSchweiz/ respektive der Schweizer Kart-Meisterschaft. Die Finalrennen sind auf www.swiss-sport.tv abgespeichert.

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11.09.2019 Vorschau Les Paccots – 8. Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft
Feigenwinter andy 2019 gurnigel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Andy Feigenwinter: Der neue Tourenwagenmeister peilt einen weiteren Sieg in seiner Klasse an

Eric Berguerand hat am vergangenen Wochenende mit einem dritten Platz beim Bergrennen am Gurnigel seinen fünften Titel bei den Rennwagen nach 2013, 2014, 2015 und 2016 ins Trockene gefahren. Am kommenden Wochenende steht der 40-jährige Walliser als frischgebackener Meister nochmals im Einsatz: beim Saisonfinale der Schweizer Bergmeisterschaft, dem achten Lauf von Châtel-St-Denis nach Les Paccots im Kanton Freiburg.

Obwohl Berguerand, der in Les Paccots in 53,55 min den Streckenrekord hält, den Titel im Sack hat, ist er für das letzte Rennen 2019 voll motiviert. «Ich freue mich auf Les Paccots, bin gleichzeitig aber auch froh, dass die Saison am Wochenende zu Ende geht. Es war anstrengend, aber die Arbeit hat sich ausbezahlt. Und ich hoffe, dass mir beim letzten Rennen nochmals ein Top-Ergebnis gelingt.»

Im Rennen um den Gesamtsieg kann Berguerand in Les Paccots eigentlich nur die Technik im Weg stehen. So wie zuletzt am Gurnigel, als es am Lola FA99 des Wallisers Probleme mit der Schaltung gab. Berguerands Dauerrivale Marcel Steiner wird in Les Paccots nämlich fehlen. «Ich werde wohl eine Pause gebrauchen», sagt der Vizemeister, der in dieser Saison meistens das Nachsehen gegen Bergeurand hatte, auch oder weil sein LobArt LA01 salopp gesagt übergewichtig ist. «Ich habe in Les Rangiers rund eine Sekunde pro Kilometer auf die beiden Spitzenreiter aus Italien verloren – allein aufgrund des Gewichts. Auch gegen Eric bin ich da im Nachteil. Aber nichtsdestotrotz gratuliere ich ihm zu seinem Titel. Er hat ihn verdient.»

Zu den Top-Anwärtern auf Platz 2 hinter Berguerand gehört somit Robin Faustini. Der junge Aargauer hat den dritten Gesamtrang am Gurnigel trotz des Tagessieges von Thomas Amweg sichergestellt. «Das war mein Ziel für dieses Jahr», so Faustini, der auch im Freiburgischen mit dem Reynard 97D seines Vaters Simon Hugentobler antritt. Dieser trifft in der Kategorie der Sportwagen E2 bis 3000 cm3 beim Finale auf keinen Geringeren als auf den Franzosen Cyrill Frantz, der im Vorjahr hinter Sieger Berguerand und Joël Volluz Gesamtdritter wurde und wie Hugentobler auf Osella fährt.

Wie Berguerand bei den Rennwagen könnte es auch Andy Feigenwinter bei den Tourenwagen locker angehen. Der Baselbieter könnte zwar theoretisch noch eingeholt werden. Doch Roger Schnellmann, der Einzige, der dazu noch in der Lage wäre, verzichtet auf den Start auf der 2,58 km langen Strecke. Damit ist Feigenwinter die Tourenwagen-Krone nicht mehr zu nehmen. Doch genug hat der Fahrer des Lotus Exige deshalb noch lange nicht. «Ich will natürlich nochmals gewinnen und meinen eigenen Rekord schlagen», so Feigenwinter, der in dieser Saison bereits vier neue Rekorde aufgestellt hat.

Nicht am Start ist auch der zweite Mitsubishi Evo VIII von Ronnie Bratschi. Der Urner ist nach seinem Überschlag am Gurnigel wohlauf und hat auch bereits angekündigt, dass er zurückkommen wird. Doch die Reparatur seines Autos wird Zeit in Anspruch nehmen. Inzwischen kennt Bratschi die Unfallursache. «Die Diagnose am Auto hat ergeben, dass schon vor dem Abflug hinten rechts ein Querlenker gebrochen ist», so Bratschi. «Die Analyse des Onboardvideos hat ausserdem bestätigt, dass kein Aquaplaning am Unfall schuld war, dass meine Linie 100 % gepasst hat, und dass ich kein unnötiges Risiko eingegangen bin.»

Spannend wird es beim Finale in Les Paccots auch noch um den Titel im Bergpokal, der zwischen den Uetendorfern Philipp Krebs (Renault Clio) und Martin Bürki (VW Polo) ausgefochten wird.

Insgesamt werden mehr als 150 Teilnehmer in Châtel-St-Denis am Start stehen. Los geht es am Samstag kurz nach Mittag mit den ersten Trainingsläufen. Auch am Sonntagmorgen stehen zuerst Probefahrten auf dem Programm, ehe es ab 10.40 Uhr ans Eingemachte geht. Den genauen Zeitplan sowie weitere Details zum Bergrennen Châtel-St-Denis – Les Paccots finden Sie im Internet unter www.ecuriedeslions.ch/paccots

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10.09.2019 Vorschau Lignières: 6. Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft
Ok junior 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Spannung beim Finale: Am Sonntag fallen die Entscheidungen in Lignières

Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft absolviert am Wochenende in Lignières ihre Finalläufe. Aus Sicht eines neutralen Beobachters könnte die Ausgangslage nicht spannender sein. In jeder Kategorie ist die Entscheidung noch offen. Fünf Titel gibt es zu vergeben. Zwölf Fahrer kommen dafür in Frage. Zu klassischen Duellen kommt es dabei in den Kategorien Super Mini, OK Junior und OK Senior. In der X30 Challenge Switzerland und der KZ2 sind noch je drei Piloten im Titelrennen.

Die spannendste Ausgangslage bietet sich in der X30 Challenge Switzerland. Dort liegen die drei Titelanwärter nur 29 Punkte auseinander. Die besten Karten vor dem Finale hat Savio Moccia vom MH Racing Team. Der 17-Jährige aus Lyss führt nach fünf von sechs Rennwochenenden mit 281 Punkten. Auf Platz 2 – nur zehn Punkte dahinter – liegt Rafael Aguiar. Weitere 19 Zähler dahinter lauert Léna Bühler auf Rang 3. Gewonnen haben in dieser Saison schon alle drei, wobei Moccia in Mirecourt mit dem Punktemaximum von 75 Zählern das perfekte Wochenende erwischte; genauso wie Bühler in Wohlen. «Als Leader in das letzte Rennwochenende zu gehen, ist super», sagt Moccia. «Aber es ist noch nichts entschieden. Ich hoffe, dass wir alles perfekt hinkriegen und dann einen Lauf nach dem anderen gewinnen können. Aber wir haben in diesem Jahr schon viele Rennen mit überraschendem Ausgang gesehen. Eine Prognose ist daher schwierig.»

Ebenfalls noch drei Titelanwärter gibt es in der KZ2. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass der bis dato Führende das Heft bei den Schaltkarts noch aus der Hand gibt am geringsten. Mike Müller hat vor Lignières 299 Punkte auf seinem Konto. Zum Titelgewinn braucht er nur noch fünf weitere Zähler. «Klar habe ich einen grossen Vorsprung», sagt Müller. «Trotzdem ist da immer ein Risiko, alles noch zu verlieren. Für mich ist das Erreichen der Zielflagge das Wichtigste.» Die letzten beiden Piloten, die ihm den Titel noch abspenstig machen könnten, sind Vincenzo Alvaro (229 Punkte) und Isabelle von Lerber (228). Beide bräuchten aber ein Wunder, um Müller an seinem dritten Schweizer Kart-Meistertitel zu hindern.

Formsache scheint auch der Titel in der Kategorie OK Senior zu sein. Dort führt Pascal von Allmen mit 62 Punkten vor Vorjahresmeister Patrick Näscher. Auch hier gilt: 75 Punkte kann man maximal holen. Der Liechtensteiner bräuchte also ein absolutes Top-Wochenende. Und gleichzeitig müsste er auf das Pech von Allmens hoffen. «Ich habe das Rennen in Châteu Gaillard leider auslassen müssen», so Näscher. «Diese Punkte fehlen mir nun, um noch eine wirklich realistische Chance zu haben.»

Bei den Jüngsten, den Super Minis, hat der Walliser Roy Alan Shaw die besten Karten in der Hand. Er führt 40 Punkte vor Elia Pappacena aus Rudolfstetten und liegt auch bei den Siegen deutlich mit 8:2 vorne. Mit einem Schnitt von mehr als 60 Punkten pro Wochenende hat Shaw die Latte für seinen Verfolger sehr hoch gelegt. Aber auch hier gilt: Ein Ausfall und alles ist wieder offen.

Gar nicht erst grossartig rechnen müssen die beiden Titelaspiranten in der OK Junior. Elia Sperandio liegt dort nur neun mickrige Zähler vor Sebastian Kraft. Hier ist also alles denkbar. Kraft hatte zuletzt in Levier ein sehr starkes Wochenende mit drei Laufsiegen. Sperandio gelang dieses Kunststück in Château Gaillard und Mirecourt. «Zeit zum Rechnen bleibt uns tatsächlich nicht», sagt Sperandio und bringt es auf den Punkt: «Der Schnellere von uns beiden wird Meister.»

Anders als bei den bisherigen Veranstaltungen heulen die Motoren in Lignières schon ab Freitag auf. Offiziell los geht es dann am Samstag mit dem Trainingsbetrieb ab 9.00 Uhr. Die Rennen finden am Sonntagmorgen ab 10.00 Uhr statt. Der letzte Lauf startet um 16.40 Uhr.

Weitere Infos zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf: www.motorsport.ch/kart. Die Finalrennen können im LIvestream auf www.swiss-sport.tv oder auf der Facebook-Seite der Schweizer Kart-Meisterschaft verfolgt werden.

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10.09.2019 Rally del Ticino: Carron bezwingt «Bally» auch im Tessin
Carron 2019 ticino Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zweite Rallye, zweiter Sieg: Sébastien Carron auf seinem VW Polo R5

Sébastien Carron stand in diesem Jahr erst einmal am Start eines Schweizer Meisterschaftslaufs: Ende Mai, Anfang Juni bei der Rallye du Chablais. Diese gewann er überlegen. Auch der fünfte Lauf, die Rally del Ticino, wollte sich der Walliser nicht entgehen lassen, betonte aber schon im Vorfeld: «Ich fahre nur noch zum Spass. Den Druck, ständig auf die Meisterschaft und die Punkte zu schauen, will ich mir nicht mehr antun.»

Das Rezept scheint aufzugehen. Carron und sein Beifahrer Lucien Revaz waren bei der «Ticino» erneut das schnellste Schweizer Duo. Lediglich die Italiener Andrea Crugnola (Ford Fiesta) und Kevin Gilardoni (Hyundai i20) waren auf ihren WRC’s schneller als der Schweizer Meister aus den Jahren 2014, 2016 und 2017. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Ausgang der Rallye», sagt Carron. «Auch wenn wir einen etwas grösseren Vorsprung hätten herausfahren können. Doch wir hatten am Morgen eindeutig die falsche Reifenwahl getroffen. Trotzdem hat es gereicht. Und es war eine Freude, die vielen Fans am Streckenrand zu sehen. So macht das Fahren Spass!» Für Carron war es nach 2014, 2015 und 2016 bereits der vierte Sieg bei der «Ticino».

Platz 2 hinter Carron belegte der neue und alte Meister Ivan Ballinari. Der Lokalmatador wehrte sich mit seinem Skoda Fabia R5 nach Kräften, hatte aber letztendlich gegen die Kombination Carron/VW Polo keine Siegchance. «Ich bin dennoch sehr zufrieden», meint Ballinari. «Vor allem, wenn man bedenkt, wie gross der Rückstand noch bei der Rallye du Chablais war. Wir hatten auf jeden Fall auch unseren Spass, konnten ohne Druck fahren und haben natürlich auch noch unseren Titel mit all den Fans standesgemäss gefeiert.»

Dieser stand für «Bally» schon vor der «Ticino» fest. Weil die Gesamtlänge der Sonderprüfungen in diesem Jahr von Typ 3 auf Typ 4 zurückgestuft wurde, gab es im Tessin weniger Punkte zu holen als bisher (15 statt wie bisher 25 für den Sieger). Hätte die Vergabe der Punkte noch nach altem Muster gegolten, hätte Jean-Marc Salomon noch eine winzige theoretische Chance gehabt, Ballinari einzuholen. So war die Entscheidung bereits gefallen. Apropos Salomon: Der Jurassier, der abseits der Rallyestrecken auch im Slalom eine starke Figur abgibt, belegte Rang 5 im CH-Klassement – hinter Kim Daldini (Soda Fabia) und Stefano Mella (VW Polo) – und hat so seinen Vorsprung in der Meisterschaft sogar ausgebaut. In trockenen Tüchern hat Salomon die Vizemeisterschaft aber noch nicht. Carron, oder Michaël Burri, vorausgesetzt sie fahren, könnten ihn beim Finale im Wallis (16.-19. Oktober) noch einholen.

Entschieden ist dafür die Junioren-Wertung. Auch hier war die Ausgangslage klar: Bei einem Sieg von Sacha Althaus musste Tabellenleader Jonathan Michellod auf Rang 2 ins Ziel kommen, um nicht beim Heimspiel, der Rallye du Valais, nochmals zittern zu müssen. Der Nachwuchsfahrer aus Verbier löste diese Aufgabe mit Bravour. Zwar musste er von der ersten SP an Althaus ziehen lassen, doch den von hinten heranstürmende Guillaume Girolamo in einem dritten Peugeot 208 R2 hatte Michellod stets im Griff. Im Ziel lag Althaus 12,9 Sekunden vor Michellod und 23,6 Sekunden vor Girolamo. Michellod ist damit Nachfolger von Thomas Schmid, der den Titel 2018 holte. Für Beifahrer Stéphane Fellay ist es bereits die zweite gewonnene Meisterschaft. Fellay navigierte bereits 2012 Thomas Joris erfolgreich zum Junioren-Titel.

Im kleinen Feld der historischen Fahrzeuge war Marc Valliccioni auf seinem BMW M3 eine Klasse für sich. Auf einem gleichen Modell büssten die Zürcher Oberländer Erwin Keller und Dominique Juplé mehr als eine Minute auf den mit Schweizer Lizenz fahrenden Korsen ein.

Mehr über die Rally del Ticino erfahren Sie im Internet unter www.rallyticino.com

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09.09.2019 Gurnigel: Premiere für Amweg, Titel an Berguerand
Schnellmann amweg berguerand gurnigel 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Top 3 am Gurnigel: Schnellmann, Tagessieger Amweg und Meister Berguerand (v.l.)

Petrus hatte für die 50. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel kein Einsehen. Während die Trainingsläufe am Samstag noch bei angenehmem Herbstwetter über die Bühne gingen, wurden die Rennläufe am Sonntag von teils starken Regenfällen heimgesucht. Während die Teilnehmer einiger Kategorien wenigstens beim zweiten Lauf eine abtrocknende Strecke vorfanden, war der Regen für die Fahrer der Sport- und Rennwagenklasse in beiden Durchgängen ihr ständiger Begleiter.

Die Ausgangslage vor dem siebten und vorletzten Lauf war klar: Leader Eric Berguerand konnte mit einem Sieg am Gurnigel alles klar machen. Nur Vorjahresmeister Marcel Steiner hätte den Walliser, der bisher fünf von sechs Rennen für sich entschieden hatte, noch am Titelgewinn hindern können. Doch ausgerechnet Steiner traf es in Sachen Regen besonders hart. Während seine direkten Rivalen bessere Bedingungen vorfanden, goss es bei ihm wie aus Kübeln. «Im ersten Lauf hatte ich keinen Grip», sagte Steiner. Auch Berguerand erwischte keinen guten ersten Lauf. Allerdings war daran nicht nur der Regen Schuld. Am Lola FA99 des Wallisers gab es Schaltprobleme. So lag nach dem ersten Durchgang weder Berguerand, noch Steiner in Führung, sondern Thomas Amweg. Der Sohn des 20-fachen Gurnigel-Gewinners Fredy Amweg liess sich in 2:04,33 min mit Abstand die Bestzeit notieren.

Auch im zweiten Durchgang stimmte das Timing des 34-jährigen Aargauers. Ausserdem hatte Amweg mit dem Set-Up richtig gelegen. Die 2:01,02 min für die 3,734 km lange Strecke bedeuteten somit nicht nur Tagesbestzeit, in der Addition beider Läufe war der Fahrer des Lola B99/50 flotte 7,68 sec schneller als die Konkurrenz. «Darüber», so Amweg, «habe ich mich selber etwas erschrocken.» Zweitschnellster hinter Amweg in der Endabrechnung war aber nicht etwa Berguerand oder Steiner, die sich beide im zweiten Lauf verbessern konnten. Roger Schnellmann, nach dem ersten Lauf noch Dritter, nutzte die Gunst der Stunde und wuchtete seinen Mitsubishi Evo VIII in 2:02,05 min den Berg hinauf. Für Berguerand reichte es so «nur» zu Platz 3 – vor Steiner. Dennoch sicherte er sich damit locker den fünften Schweizer Meisterschafts-Titel nach 2013, 2014, 2015 und 2016. «Die Bedingungen waren nicht einfach», so Berguerand. «Aber die Saison war wirklich gut. Jetzt freue ich mich noch auf das letzte Rennen in Les Paccots. Dort möchte ich nochmals ganz oben stehen.»

Auch bei den Tourenwagen ist die Entscheidung gefallen. Andy Feigenwinter, der auf seinem Lotus Exige einen weiteren Klassensieg errang, könnte theoretisch beim letzten Rennen in Les Paccots noch von Schnellmann eingeholt werden, doch der Tourenwagensieger vom Gurnigel verzichtet auf den Start im Freiburgischen. «Ich habe aber noch ein anderes, spezielles Erlebnis geplant. Und ausserdem bin ich zufrieden, wie die Saison gelaufen ist. Es war immer mein Traum, einmal mein Vorbild Marcel Steiner zu schlagen, wenngleich die Wetterverhältnisse auf meiner Seite waren», so Schnellmann. Glück im Unglück hatte Ronnie Bratschi. Der Markenkollege von Schnellmann kam im mittleren Streckenteil von der Piste ab und überschlug sich mehrfach. Bratschi blieb bei diesem Crash unverletzt. «Der Unfall war heftig, aber die Arbeit am Chassis und die Investitionen in die Fahrerzelle, um die Sicherheit zu erhöhen, haben sich ausbezahlt. Zum Unfallhergang werde ich informieren, sobald ich weiss, was passiert ist. An der Linie hat es nicht gelegen. Die hat zu 100 Prozent gepasst.»

Hinter den Top 4 landete Romeo Nüssli (Ford Escort) auf dem fünften Gesamtrang. Sieger der Gruppe IS war Gérard Nicolas, ebenfalls auf einem Ford Escort – knapp vor Bruno Ianiello (Lancia Delta S4). Platz 6 ging an Robin Faustini, der mit Klassenrang 3 bei den Rennwagen seinen angestrebten dritten Platz in der Schweizer Meisterschaft ins Trockene fuhr. Eine beeindruckende Leistung bot auch Martin Bürki, der als Elfter mit seinem VW Polo zahlreiche stärker motorisierte Gegner distanzierte. Für den Titel im Bergpokal wird es aber vermutlich nicht reichen. Auch Philipp Krebs hielt sich am Gurnigel als Sieger im Renault Classic Cup schadlos. Beide sind bisher ungeschlagen. Doch weil in Bürkis Klasse in Oberhallau nicht genügend Konkurrenten antraten, erhielt er dort nur halbe Punkte.

Der Sieg bei den Zweiliter-Rennwagen ging an Philip Egli. Der Slalom-König war zwar im zweiten Durchgang fast vier Sekunden langsamer als Marcel Maurer. Doch dem Formel-Renault-Pilot nutzte die gute Zeit im zweiten Lauf nichts, weil er sich im ersten Durchgang gedreht hatte.

Weitere Infos zum Bergrennen am Gurnigel gibt es auf www.gurnigelrennen.ch

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09.09.2019 Erster Saisonsieg für Jenzer in der Formel 3
Tsunoda scherer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Formel-3-Laufsieger Yuki Tsunoda (Jenzer Motorsport) vor Fabio Scherer

Der Schweizer Andreas Jenzer und sein Team haben schon beim Formel-3-Rennen in Spa ihren Aufwärtstrend mit dem ersten Podestplatz der Saison unterstrichen. In Monza legte die Truppe aus Lyss mit dem ersten Sieg nach. Wie schon in Belgien war der schnelle Japaner Yuki Tsunoda für die Meisterleistung verantwortlich. «Ich hatte zu Beginn der Saison Mühe im Qualifying. Und auch das Aufwärmen der Reifen verlief nicht immer so, wie ich mir das vorgestellt habe», sagt der von Red Bull und Honda geförderte Jenzer-Pilot. «Seit Ungarn habe ich das viel besser im Griff. Deshalb hat es nun auch mit dem ersten Sieg geklappt.» Teamchef Jenzer wunderte sich nach dem Rennen über den Zustand der Reifen seines Schützlings. «Ich weiss nicht, wie er das macht, aber die sind noch so gut, dass er sie beim nächsten Rennen direkt nochmals brauchen kann.»

Nicht nur Jenzer hinterliess im königlichen Park einen starken Eindruck, auch Fabio Scherer war mit seiner Leistung zufrieden. «Ich bin zum ersten Mal in beiden Rennen in die Punkte gefahren. Das ist natürlich ein Fortschritt. Dennoch verlasse ich Monza mit gemischten Gefühlen. Ich durfte in im zweiten Rennen von der Pole-Position losfahren. Da erhofft man sich natürlich mehr als ein siebter Platz. Aber je trockenere die Strecke wurde, desto mehr hatte ich Probleme, meine Gegner hinter mir zu halten.» Vor dem letzten Rennwochenende in Sotschi Ende September liegt Scherer auf dem 17. Rang. Tsunoda hat sich auf Platz 8 verbessert. In der Teamwertung ist Jenzer Motorsport Siebter.

Ein schwieriges Wochenende erlebte Louis Delétraz in der Formel 2. Sieben Tage nach dem tödlichen Unfall des Franzosen Anthoine Hubert in Spa wollte der Genfer mit einem guten Ergebnis die schrecklichen Ereignisse von Belgien vergessen machen. Doch schon in der zweiten Runde drehte sich Delétraz nach einer Berührung mit Jordan King und schied aus. Im Sprintrennen am Sonntag kämpfte er sich aus der hintersten Startreihe auf Platz 8 vor. Sein Landsmann Ralph Boschung fehlte in Monza auf der Startaufstellung. «Die belgische Polizei hat nach dem Unfall in Spa das Auto von meinem Teamkollegen Giuliano Alesi beschlagnahmt. Deshalb hatte mein Team Trident Racing nur ein Auto in Monza zur Verfügung. Und das haben sie Alesi gegeben. Ich hoffe, dass ich in Sotschi wieder fahren kann.»

Positivere Nachrichten gibt es von Sébastien Buemi. Sein Team Nissan e.dams hat den Romand für ein weiteres Jahr in der Formel E bestätigt. Teamkollege des Vizemeisters der abgelaufenen Saison bleibt der Brite Oliver Rowland. Mit Blick auf die neue Saison steht Buemi allerdings vor einem Problem. Nach aktuellem Stand der Dinge überschneidet sich der Formel-E-Kalender mit zwei Rennen der WEC, die Buemi mit Toyota bestreitet. Bei den beiden Terminen handelt es sich um die Sportwagen-Rennen in Bahrain (14.12.2019) und Sebring (20.3.2020). An diesen beiden Daten sollen auch Formel-E-Rennen stattfinden. Wo diese ausgetragen werden sollen, steht noch nicht fest. Daher bleibt – aus Sicht von Buemi – zu hoffen, dass die Terminkollisionen vielleicht noch verhindert werden können.

Der mit Abstand erfolgreichste Eidgenosse am Wochenende war Raffaele Marciello. Der in Zürich geborene und im Tessin wohnhafte Italo-Schweizer hat beim Finale der Blancpain GT World Challenge auf dem Hungaroring gleich beide Rennen auf Mercedes AMG gewonnen. Er und sein französischer Teamkollege Vincent Abril beendeten die Saison somit nach einem mässigen Start noch auf dem guten dritten Schlussrang.

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04.09.2019 Vorschau Gurnigel – 7. Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft
Berguerand eric 2019 gurnigel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand: Mit einem Sieg könnte er am Gurnigel vorzeitig den Titel holen

Eric Berguerand hat am Wochenende seinen ersten Matchball. Der 40-jährige Walliser kann sich bei der 50. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel im Rahmen der Schweizer Meisterschaft vorzeitig den Titel sichern. Alles, was er dazu braucht, ist ein weiterer Sieg. Das ist dem Dominator der Saison 2019 locker zuzutrauen. Von den fünf Rennen, an denen er bisher teilgenommen hat, hat er fünf gewonnen. Vier davon in Rekordzeit. Nur in Anzère machte ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung und verhinderte eine neue Bestmarke. Berguerand selber macht sich aus solchen Gedankenspielen nicht viel. «Abgerechnet wird am Sonntagabend in Les Paccots beim letzten Lauf», sagt der Fahrer des Lola FA99. «Ich bereite mich ganz normal auf das Rennen am Gurnigel vor. Für mich ist das ein Rennen wie jedes andere. Ich versuche mein Bestes zu geben. Aber an die Meisterschaft denke ich nicht.»

Der Einzige, der Berguerand am Titel hindern könnte, ist Marcel Steiner. Während sich der Lokalmatador in den vergangenen zwei Jahren an seinem Hausberg jeweils bereits als Meister bei den Rennsportwagen feiern lassen durfte, sieht er seinem Heimrennen diesmal skeptisch entgegen. «Es wird wohl nichts aus dem zweiten Hattrick. Der Zug scheint abgefahren», meint Steiner, der seine bisherigen Titel in den Jahren 2010-2012 und 2017/2018 geholt hat. Ein Blick auf die Statistik unterstreicht das Gefühl Steiners. Berguerand hat die letzten sechs Ausgaben am Gurnigel für sich entschieden. Auch der Streckenrekord von 1:39,81 min geht auf das Konto des Lola-Fahrers.

Während Berguerand also seinen fünften Titel nach 2013, 2014, 2015 und 2016 anvisiert und damit punkto gewonnene Meisterschaften mit Steiner gleichziehen würde, peilt bei den Tourenwagen der Baselbieter Andy Feigenwinter seinen ersten grossen Coup an. Mit fünf Siegen in der Gruppe SuperSerie liegt der Lotus-Pilot klar in Führung. Zwar war Ronnie Bratschi auf seinem Monster-Mitsubishi in der Regel der schnellste Mann mit einem geschlossenen Fahrzeug, aufgrund von zwei technisch bedingten Ausfällen beträgt sein Rückstand auf Feigenwinter jedoch 32 Punkte. Der Urner könnte Feigenwinter also nur einholen, wenn beim Leader in den verbleibenden zwei Rennen sehr viel schief läuft. «Doch davon gehe ich nicht aus», sagt Bratschi. «Was soll an einem Serienauto schon grossartig kaputt gehen?» Zwischen Bratschi und Feigenwinter liegt noch Roger Schnellmann in Lauerstellung. Doch auch der zweite Mitsubishi-Pilot hat 18 Punkte Rückstand auf den Leader.

Bis zum Ende dürfte die Spannung im Bergpokal erhalten bleiben. Mit Philipp Krebs, Martin Bürki und Stephan Burri liegen hier drei Berner in Front. Falls Krebs auch bei den zwei letzten Rennen all seine Gegner aus dem Renault Classic Cup bezwingt, ist ihm der Gesamtsieg nicht zu nehmen. Bürki ist zwar in dieser Saison ungeschlagen, da aber in Oberhallau in seiner Klasse nicht genügend Konkurrenten antraten, erhielt er dort nur halbe Punkte. Selbst bei zwei weiteren Volltreffern wird ihn dieses Streichresultat den Titel kosten, sofern bei Krebs alles passt.

Das Rennen am Gurnigel geht auf 1910 zurück. Der erste Sieger, der Berner Edmond von Ernst, brauchte für die Strecke von Dürrbach zum Hotel Gurnigelbad 7,27 min. Ab 1920 wurde das Rennen in unregelmässigen Abständen durchgeführt. 1970 wurde «der Gurnigel» dann in den Kalender der Schweizer Meisterschaft aufgenommen und seither Jahr für Jahr ausgetragen.

Zum 50. Geburtstag haben die Veranstalter einen Jubiläums-Block organisiert. Bewusst beschränken sich die Verantwortlichen auf ein Dutzend Teilnehmer bzw. Fahrzeuge, die dieses Rennen in der Vergangenheit geprägt haben. «Klein, aber fein» lautet die Devise, denn auch heuer soll der Rennsport im Vordergrund stehen. Die prominenteste «Legende» bei den Demofahrten ist Gurnigel-König Fredy Amweg (20 Gesamtsiege!), der seinen Eigenbau F2 von 1976 an den Start bringt. Aber auch an Marcel Steiners Vater Heinz, der 20 Jahre nach seinem Rücktritt nochmals den Martini-CN-Boliden steuert, wird die Fans mit Sicherheit verzücken.

Los geht es samstags und sonntags jeweils um 7 Uhr. Den genauen Zeitplan sowie weitere Details zum Bergrennen am Gurnigel finden Sie im Internet unter www.gurnigelrennen.ch

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03.09.2019 Vorschau Rally del Ticino – 5. Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft
Ballinari ivan ossolane 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Will den Sieg, auch wenn er schon als Meister feststeht: Ivan Ballinari (Bild: Jürg Kaufmann)

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft meldet sich nach einer langen Sommerpause zurück – zum fünften und vorletzten Lauf, der Rally del Ticino. Diese gab im Vorfeld schon viel zu reden und führt in diesem Jahr nur noch über 48,72 km statt wie im Vorjahr über 52,48 km. Das hat Folgen in der Einstufung der Rallye. Zwar gilt die «Ticino» nach wie vor als eine Rallye der Kategorie 3, weil sie über zwei Tage abgehalten wird, doch weil weniger als 50 km Prüfungen auf dem Programm stehen, wird sie bei der Vergabe der Meisterschaftspunkte als Rallye Typ 4 eingestuft. Das hat das Büro der Nationalen Sportkommission am 22. Juli beschlossen.

Durch diese Abstufung ist die Entscheidung in der Schweizer Meisterschaft am grünen Tisch gefallen. Der alte Meister ist zugleich auch der neue: Ivan Ballinari. Gerne hätte der Tessiner seinen Titel aus dem Vorjahr auf der Strecke verteidigt. «Dennoch freue ich mich natürlich auf meine Heimrallye», so Ballinari, «und hoffe, dass mich an diesem Wochenende viele Fans unterstützen.»

Unterstützung wird «Bally» gebrauchen. Mit Sébastien Carron hat sich für die «Ticino» ausgerechnet jener Fahrer eingeschrieben, der in diesem Jahr als Einziger den nun zweifachen Schweizer Meister bezwingen konnte. «Ich freue mich auf das Duell mit Sébastien», sagt Ballinari. «Wir hatten in der Vergangenheit schon tolle Zweikämpfe ausgetragen. Und es wird sicher auch im Tessin wieder spannend werden. Leider fahren wir nicht auf identischem Material. Und wenn man den Rückstand nimmt, den ich bei der Rallye du Chablais auf Sébastien hatte, dann ist klar, wem die Favoritenrolle im Tessin gebührt.»

Auch Carron freut sich auf das neuerliche Duell mit Ballinari, betont aber, dass der Spass für ihn im Vordergrund steht. «Das Feuer brennt immer noch in mir», sagt der Walliser. «Und ich freue mich auf die Rally del Ticino. Ich habe immer gerne an dieser Rallye teilgenommen. Aber meine Einstellung hat sich geändert. Bei mir steht der Spass im Vordergrund und nicht der Gedanke an die Punkte oder an die Meisterschaft.» Weil diese bereits entschieden ist, dürfen sich die Fans auf einen offenen Schlagabtausch freuen. Denn auch Ballinari kann im Tessin nach Herzenslust angreifen. Unabhängig vom Ausgang des mit Spannung erwarteten Zweikampfes werden im Ziel in Chiasso beide ihren Spass haben. «Bally» hat nämlich schon im Vorfeld für alle Teilnehmer und Fans Freibier organisiert…

Auch Jean-Marc Salomon wird bei der «Ticino» mit seinem Ford Fiesta R5 am Start stehen. Der Jurassier, Zweiter im Gesamtklassement, hatte zwar in Les Rangiers einen Crash, «den schwersten in 30 Jahren Motorsport», so Salomon, aber gesundheitliche Folgen hatte der Unfall nicht.

Los geht es im Tessin am Freitagabend mit der Eröffnungszeremonie in Chiasso ab 19 Uhr am Corso San Gottardo. Zu absolvieren sind drei Prüfungen: Valcolla, Isone und Penz. Die erste Prüfung findet am Samstagmorgen um 10 Uhr nördlich von Lugano statt («Valcolla»). Diese führt über 12,7 km. Danach folgt die SP «Isone» ab 11 respektive 13.20 Uhr über jeweils 6,74 km. Ehe ab 14.20 Uhr zum zweiten Mal die «Valcolla» auf dem Programm steht. Die zwei finalen Etappen finden in Isone und schliesslich in Chiasso («Penz») statt. Die Podiumszeremonie ist für ca. 18 Uhr vorgesehen.

52 Teams haben sich für den fünften Meisterschaftslauf eingeschrieben; darunter vier WRC’s und zehn Autos der Kategorie R5. In der historischen Klasse VHC sind fünf Fahrzeuge gemeldet.

Spannend wird es auch in der Junior-Klasse. Gesamtleader Jonathan Michellod aus Verbier würde ein zweiter Platz hinter Sacha Althaus (Moutier) zum vorzeitigen Titelgewinn reichen. Gewinnt Althaus und Michellod wird «nur» Dritter, fällt die Entscheidung bei den Junioren erst beim Finale im Wallis (16.-19. Oktober). «Wir werden die Ronde del Ticino wie alle anderen Rallyes in Angriff nehmen und uns vor allem nicht zu viele Gedanken machen», sagt Michellod. «Für mich ist es keine gute Lösung, die Rallye auf den Gegner auszurichten. Wir werden unseren üblichen Rhythmus beibehalten und, sollte alles passen, einen weiteren Saisonsieg anvisieren.»

Mehr über die Rally del Ticino erfahren Sie im Internet unter www.rallyticino.com

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02.09.2019 Getrübte Freude beim ersten Podestplatz von Jenzer in der Formel 3
Jenzer 2019 spa Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jenzer feierte in Spa den ersten Podestplatz in der laufenden Formel-3-Saison

Die international im Einsatz gestandenen Schweizer haben ein Wochenende mit gemischten Gefühlen erlebt. Vor allem die Fahrer, die im Rahmen der Formel 1 in Spa-Francorchamps gefahren sind, waren vom tödlichen Unfall des französischen Formel-2-Piloten Anthoine Hubert gezeichnet. «Mir fehlen die Worte», sagte Louis Delétraz stellvertretend für seine Formel-2Fahrerkollegen. «Ich habe mit Anthoine einen meiner besten Freunde im Paddock verloren.» Auch Ralph Boschung, der den Unfall Huberts im Rückspiegel erlebte, hatte Mühe, die richtigen Worte zu finden: «Es ist ein sehr beklemmendes Gefühl», meinte der Walliser am Sonntagmorgen. «Auch ich weiss nicht, was ich sagen soll. Es ist einfach nur schrecklich.»

Weil das erste F2-Rennen nur zwei Runden dauerte und das zweite aus Rücksicht erst gar nicht gestartet wurde, bleibt der Stand vor dem nächsten Rennen am Monza (6.-8- September) unverändert. Das heisst: Delétraz liegt weiter auf P9, Boschung ist 18.

Auch die Fahrer der Formel 3 standen sonntags unter Schock, trugen ihr zweites Rennen auf der Strecke in den Ardennen jedoch aus. Immerhin gab es aus Schweizer Sicht einen Lichtblick. Dem Japaner Yuki Tsunoda im Dienste von Jenzer Motorsport gelang mit Platz 2 im zweiten Rennen sein bisher bestes Saisonergebnis.

Apropos Jenzer: Das Team aus Lyss feierte auch in Imola einen Podestplatz. Dank dem Briten Jonny Edgar, der im ersten Rennen zur italienischen Formel 4 ebenfalls Platz 2 belegte.

Auf Platz 2 endete auch das Wochenende von Sébastien Buemi beim Saisonauftakt der Sportwagen-WM in Silverstone – hinter dem Schwesterauto von Conway/Kobayashi/Lopez. Die beiden Toyota TS050 Hybrid brachten es trotz aller EoT-Massnahmen fertig, alle privaten LMP1 zu überrunden. Einen Schweizer Sieg gab es dafür in der LMP2. Die Schweizer Mannschaft Cool Racing hat sein erstes WEC-Rennen auf Anhieb gewonnen. Trotz einer Strafe und eines unplanmässigen Stopps siegte der Genfer Antonin Braga mit seinem französischen Teamkollegen Nicolas Lapierre. Nicht am Start war der dritte Mann – Alexandre Coigny. Er musste nach einem Unfall am Samstag im ELMS-Rennen pausieren.

Auch am Nürburgring gab es aus Schweizer Sicht Grund zum Jubeln. R-Motorsport aus St. Gallen gelang dank Ricky Collard und Marvin Kirchhöfer im zweiten Rennen am Sonntag der erste Saisonsieg. In der GT4 verbesserte sich Patric Niederhauser dank zwei Podestplätzen beim Saisonfinale noch auf den fünften Gesamtrang (siehe separater Bericht). Der zweite Schweizer am Start, Cédric Freiburghaus, verpasste als Vierter im ersten Rennen das Podium knapp.

Einen Schweizer Sieg gab es auch in Barcelona beim 24-Stunden-Rennen. Dort siegte der Luzerner Adrian Amstutz (Lamborghini Huracan GT3) vor dem Solothurner Daniel Allemann (Porsche). In der TCR war der Titel für Autorama Motorsport by Wolf-Racing eigentlich nur Formsache. Der Sieg ging diesmal an das Team Topcar, wo u.a. Fabian Danz und Julien Apothéloz ins Lenkrad griffen.

Und auch in Most standen Schweizer auf dem Podium. Beim Renault Clio Cup Central Europe belegte Andreas Stucki zwei Mal Platz 3. Reto Wüst wurde im ersten Rennen Zweiter, im zweiten Durchgang Vierter. Stucki liegt mit 170 Punkten auf Platz 3 in der Meisterschaft.

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02.09.2019 autobau SKM 2019: Nennschluss für Finalrennen in zwei Tagen

Das Finalrennen autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon bald statt.

Die Veranstaltung findet am 14./15. September 2019 in Lignières/NE statt und die Einschreibung ist über register.gvi-timing.net offen.

Nennschluss für den sechsten Lauf ist am 04.09.2019 um 24.00 Uhr.

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

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02.09.2019 Niederhauser: Versöhnliches Ende in der GT4
Niederhauser patric 2019 nuerburgring ktm Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Starkes Wochenende am Nürburgring: Patric Niederhauser in seinem KTM X-Bow

Patric Niederhauser hat das European GT4 Championship auf dem fünften Gesamtrang beendet. Nach einem soliden Saisonstart in Monza und dem Highlight in Brands Hatch mit einem Sieg und einem dritten Platz gelang dem Berner mit seinem österreichischen Teamkollegen Reinhard Kofler zum Saisonende am Nürburgring nochmals ein Spitzenleistung mit den Plätzen 3 respektive 2. So erfreulich dieser Exploit war, so unerwartet kam er. Seit einigen Rennen macht dem österreichisch-schweizerischen Duo die Balance of Performance, kurz BoP, zu schaffen. Am Nürburgring hatte man dem KTM X-Bow von Niederhauser satte 155 Kilogramm Zusatzgewicht aufgebrummt. Beim Saisonauftakt in Monza waren es noch 50 Kilogramm. «So gut man die BoP in der GT3 im Griff hat, so schlecht ist sie in der GT4», kritisiert Niederhauser.

Im Vergleich zum Rennen im Vorjahr am Nürburgring war «Nidis» KTM um 30 Kilogramm schwerer. Doch damit nicht genug. Auch der Sturz wurde verringert. «Und am Turboboost», so Niederhauser, «hat man auch geschraubt.» Mit Blick auf den Gesamtstand sagt Niederhauser: «Es ist schade. Ich denke, wir hätten gute Chancen gehabt, um den Titel zu fahren, auch wenn uns einige Strecken im Kalender nicht unbedingt entgegengekommen sind. Aber auf Strecke wie Brands Hatch oder Misano waren wir wirklich schnell.»

Für Niederhauser ist der Ausgang der Saison aber kein Beinbruch. Im Gegenteil. Der ehemalige GP3-Laufsieger hat noch ein viel heisseres Eisen im Feuer. Im ADAC GT Masters führt er zusammen mit seinem südafrikanischen Teamkollegen Kevin van der Linde die Meisterschaft mit 40 Punkten Vorsprung an. Noch stehen zwei Rennwochenende an. Zuerst in Hockenheim (14./15. September), dann das Finale am Sachsenring (28./29. September). «Das Blatt kann sich schnell drehen», sagt Niederhauser. «Vor allem weil unser Verfolger Corvette am Hockenheimring für gewöhnlich sehr konkurrenzfähig ist. Aber wir gehen konzentriert ins nächste Wochenende und werden unseren Job so wie bisher erledigen. Jeder Punkt zählt. Und wir müssen nicht dringend auf Sieg fahren.»

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29.08.2019 Janis Porsche für die Formel E enthüllt
Jani neel porsche launch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neel Jani und sein neuer Elektro-Porsche für die Formel E

Porsche hat gestern über Twitch-TV den Formel-E-Rennwagen für die Saison 2019/2020 enthüllt. Der erste komplette Elektrorennwagen aus dem Hause Porsche hört auf den Namen 99Xelectric und wird mit Neel Jani und dem Deutschen André Lotterer unter der offiziellen Bewerbung TAG Heuer Porsche Formula E Team die Premierensaison unter die Räder nehmen.

Bevor es am 22. November in Saudi-Arabien losgeht, wartet auf Jani und Lotterer noch Entwicklungsarbeit. Zwar ist man mit 15 Testtagen arg limitiert, doch laut Jani sei die Formel E mit Porsche zu einem Fulltime-Job geworden. «Wir sitzen jede Woche mehrmals im Simulator. Dazu kommen sehr viele PR-Termine. Ich kann mich im Moment nicht über mangelnde Arbeit beklagen.»

Wo Jani und Porsche stehen, wird sich frühestens Mitte Oktober bei den offiziellen Testfahrten in Valencia zeigen. «Für mich war es eine grosse Ehre, dass ich wie damals beim LMP1 das Roll-Out fahren durfte», sagt Jani. «Wir haben seither schon sehr viel über das Auto gelernt – vor allem, was das Batteriemanagement angeht. Aber es gibt immer noch viel zu tun.»

Jani weiss, dass die Premierensaison ein hartes Stück Arbeit werden kann. Das habe man in der vergangenen Saison anhand von HWA gesehen, meint der Seeländer. «Dort steckt Mercedes dahinter. Und die haben sich sehr schwer getan.» Handkehrum ist da das Beispiel von BMW. Zwar haben die Münchner ein Jahr unterm Decknamen von Andretti üben können, als es 2018 ernst galt, fuhr man im ersten Rennen auf Anhieb zum Sieg.

Janis persönliches Ziel ist in erster Linie die Konkurrenzfähigkeit. «Das muss der erste Schritt sein. In einem zweiten Schritt peilen wir das Podium an.» Interessant wird die sechste Saison auf jeden Fall. Mit Porsche, BMW, Audi, Nissan, Mercedes, Jaguar und DS stehen sieben bekannte Autohersteller am Start. Dank Jani und Sébastien Buemi (bei Nissan) sind in dieser Saison zwei Schweizer fix am Start. Dazu kommt noch Nico Müller als Ersatzpilot bei Audi.

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28.08.2019 15 Jahre Arosa ClassicCar
Arosa classic 2018 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bei der Arosa ClassicCar stehen Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen am Start

Am kommenden Wochenende kommen Fans des historischen Rennsports auf ihre Kosten. Zum 15. Mal findet die Arosa ClassicCar statt – auf einer 7,3 Kilometer langen Strecke mit 76 Kurven und einer Höhendifferenz von 422 Metern von Langwies bis Arosa. Weil die Strecke in diesem Jahr ohne Baustelle befahren werden kann, liegt ein neuer Streckenrekord in der Luft.

Insgesamt müssen vier Rennläufe erfolgreich absolviert werden, um die Chance auf den Sieg am Grossen Preis von Arosa zu haben. Gefahren wird in den Kategorien Competition & Competition Formula, Gleichmässigkeit (Classic & Sport Trophy) und Demonstrationsklasse (Alpine Performance). Zugelassen sind Veteranenfahrzeuge der Baujahre 1905 bis 1918, Touren- und GT-Fahrzeuge der Baujahre 1919 bis 1990 sowie ein- und zweisitzige Rennwagen mit Baujahr 1919 bis 1990.

Rund 166 Teilnehmer gehen an der Jubiläumsausgabe mit ihren Klassikern an den Start. In der beliebten Competitionklasse fahren in diesem Jahr 26 Teilnehmer. Mit dabei ist auch der fünfmalige DTM-Champion Bernd Schneider, welcher für das IWC Race Team einen Mercedes 300SL fährt.

Aber nicht nur die attraktiven Fahrzeuge begeistern die Zuschauer. An der Arosa ClassicCar können Renntaxifahrten mit prominenten Fahrern wie Marco Werner, Harald Demuth oder Marcel Fässler gebucht werden – so kann das Rennsport-Feeling hautnah miterlebt werden. Los geht es schon am Donnerstagabend mit einem Fahrzeug-Corso durch Arosa. Ab Freitag 8.25 Uhr finden dann die Trainingsläufe statt. Am Samstag und Sonntag stehen dann ab 8.25 Uhr unter dem Motto «Safety first» die einzelnen Wertungsläufe auf dem Programm.

Weitere Infos gibt es im Netz unter: www.arosaclassiccar.ch

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26.08.2019 Oberhallau: Berguerand lässt Steiner keine Chance
Berguerand Eric 2019 Oberhallau Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Musste nur im Zuschauerbereich angeschoben werden: Tagessieger Eric Berguerand

Eric Berguerand hat mit dem Tagessieg in Oberhallau, dem fünften in diesem Jahr, einen grossen Schritt in Richtung Meistertitel gemacht. Schon beim nächsten, dem vorletzten Rennen am Gurnigel könnte sich Berguerand die Berg-Krone sichern. Bei noch maximal 54 zu vergebenen Punkten braucht der Mann aus Charrat noch 26 Zähler. Gelingt ihm am Gurnigel ein weiterer Tagessieg in Rekordzeit würde er dafür 27 Punkte einheimsen. Damit könnte ihn Steiner, dem sein Streichresultat noch bevorsteht, beim Finale in Les Paccots (14./15. September) auch theoretisch nicht mehr einholen.

Für Steiner, der in Oberhallau schon neun Mal zum Tagessieg gefahren ist, ist die Sache abgehakt. Die Meisterschaft sei gelaufen, meint er. «Eric müsste in den letzten Rennen technische Probleme haben. Aber danach schaut es nicht aus.» Mangelnden Einsatz kann man Steiner nicht vorwerfen. Der Berner war mit seinem LobArt LA01 erneut schneller als im Vorjahr. Doch gegen Berguerand in Hochform reicht das in dieser Saison nicht. Der Fahrer des Lola FA99 war auch im Klettgau in jedem Lauf schneller als Steiner. Schon im ersten Durchgang stellte er in 1:18,00 min eine neue Rekordzeit auf. In der Addition der beiden schnellsten Fahrten war er 1,31 Sekunden schneller als Steiner. «Im Vorjahr habe ich auf dieser Strecke noch frühzeitig aufladen müssen», erinnert sich Berguerand. «In diesem Jahr läuft alles nach Plan.» Das Wort «Entscheidung» kommt Eric aber noch nicht über die Lippen. «Im Motorsport kann sich alles sehr schnell ändern. Aber es sieht im Moment sehr gut für mich aus.»

Hinter den beiden Titelaspiranten tobte erneut ein Kampf um Platz 3. Diesen sicherte sich Robin Faustini. Der Aargauer setzte sich im Reynard K01 gegen seinen Vater Simon Hugentobler im Osella PA30 durch. «Es war knapp, aber ich hatte am Ende die Nase vorn», grinst Faustini, der Platz 3 in der Meisterschaft gegenüber Thomas Amweg, der in Oberhallau aus privaten Gründen fehlte, festigte.

Die Top 5 komplettierte Ronnie Bratschi auf Mitsubishi Evo VIII. Der Urner war erneut der schnellste Tourenwagenpilot. Und auch er liess sich in 1:14,56 min eine neue Rekordzeit notieren. «Ich wollte unbedingt meinen alten Rekord auslöschen», sagt Bratschi. «Das ist mir schon im ersten Lauf gelungen. Aber der zweite Durchgang war noch besser.» Hinter Bratschi reihte sich Markenkollege Roger Schnellmann ein. Sein Rückstand: 1,89 Sekunden. Drittschnellster Tourenwagenfahrer war der Deutsche Holger Hovemann in seinem Opel Kadett aus dem KW Berg-Cup. Drittschnellster Schweizer Tourenwagenpilot war erstmals Hermann Bollhalder in seinem Opel Speedster in Red-Bull-Farben.

Der Sieg bei den Zweiliter-Formelrennwagen ging an Christian Balmer auf seinem Formel Masters. Der Widerswiler war dabei in allen drei Läufen schneller als Slalom-König Philip Egli, der erstmals seit 2013 wieder am Start in Oberhallau gestanden war. Platz 3 sicherte sich Marcel Maurer. Auch für ihn war das Rennen eine Art Comeback. Seit seinem Motorschaden in Hemberg musste der 30-Jährige aus Längenbühl zuschauen. Bester 2-Liter-Sportwagenfahrer war Michel Zemp als Gesamtsechster.

Zurück zu den Tourenwagen: Auch dort ist im Kampf um den Titel eine Vorentscheidung gefallen. Mit seinem fünften Klassensieg (dem vierten in Rekordzeit!) liegt Andy Feigenwinter zwei Rennen vor Saisonende 18 Punkte vor Schnellmann und 32 vor Bratschi. Letzterer hat die Meisterschaft nach zwei Nullern in Hemberg und Anzère bereits abgeschrieben. «Mir geht es nur noch um die Rekorde.»

Unter dem Jubel der zahlreich erschienen Zuschauer bot auch Bruno Ianniello eine starke Leistung. Als Sieger der Klasse E1 bis 3500 cm3 distanzierte er Simon Wüthrich, der in einem baugleichen, von Ianiello geliehenen Lancia Delta S4 den zweiten Klassenrang belegte. Zu den weiteren Gewinnern an diesem Wochenende zählen Philipp Krebs (Renault Classic Cup), Rico Thomann (Sieger bei den Junioren) und Martin Bürki, der mit einer Fabelzeit im dritten Durchgang nicht nur die Klasse E1 bis 1600 cm3 dominierte, sondern sich auch im Berg-Pokal die volle Punktzahl sicherte.

Mehr über das Bergrennen in Oberhallau erfahren Sie unter www.bergrennen-oberhallau.ch

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26.08.2019 Müller: Nur noch 20 Punkte Rückstand
Mueller nico lausitz 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller: Sieg und Platz 2 am Lausitzring

Nico Müller hat beim DTM-Rennen am Lausitzring den Rückstand auf Tabellenleader René Rast von 37 auf 20 Punkte verkürzt. Bei noch zwei ausstehenden Rennwochenenden ist der Kampf um den Titel damit weiter offen. Müller profitierte am Samstag von einem technischen Ausfall des deutschen Markenkollegen. Als Rast in Runde 7 ohne Vortrieb ausrollte, war es der Berner, der das Zepter übernahm und sich mit seinem dritten Karrieresieg 25 wertvolle Punkte sicherte.

Auch am Sonntag hätte Müller gerne ein paar Pünktchen auf Rast gutmachen wollen. Doch Müller, der als Dritter direkt vor Rast gestartet war, kam schlecht weg und kehrte aus der ersten Runde nur als Zehnter zurück. «Wir hatten schon im Qualifying Kupplungsprobleme», meinte Müller, «aber ich war mir sicher, dass ich den Start trotzdem gut hinbekommen. Doch das war dann leider nicht der Fall.» Dank eines frühen Boxenstopps kämpfte sich Müller auf Platz 2 – hinter Rast – zurück. «Wir sind im zweiten Rennen mit einem blauen Auge davongekommen. Aber wir sind weiter im Spiel. Noch stehen vier Rennen an. Es ist noch immer alles möglich.»

Für Müller geht es am 14./15. September am Nürburgring weiter. Das Finale der DTM findet dann am 5./6. Oktober in Hockenheim statt. Unabhängig vom Ausgang ist Müllers Leistung in dieser Saison beeindruckend. Am Lausitzring stand er schon zum neunten respektive zehnten Mal auf dem Podium in dieser Saison. Ausserdem ist Müller «Mister Zuverlässig». Als einziger Fahrer hat er in bisher jedem Rennen in diesem Jahr gepunktet. Schlechter als Platz 8 war er dabei nie. «Es läuft in dieser Saison so gut wie noch nie», sagt Müller stolz. «Und es ist klar, dass ich jetzt auch alles daran setzen werde, den Titel zu holen.» Dieser wäre aus Schweizer Sicht eine Sensation. Der beste Schweizer in Europas beliebtester Tourenwagenserie war bisher Marcel Fässler. Der Schwyzer wurde 2003 mit Mercedes Gesamtdritter.

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24.08.2019 autobau SKM 2019: Einschreibung zum Finale ist offen
Flyer skm Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Das nächste Rennen der autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon in wenigen Wochen statt.

Die Veranstaltung findet am 14./15. September 2019 in Lignières/NE statt und die Einschreibung ist über register.gvi-timing.net offen.

Nennschluss für den sechsten Lauf ist am 04.09.2019 um 24.00 Uhr.

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

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23.08.2019 Wieder Dopingkontrollen
Doping kontrolle Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch in Les Rangiers wurden wieder Dopingkontrollen dutrchgeführt

Antidoping.ch, das Kompetenzzentrum für Dopingbekämpfung in der Schweiz, hat beim Bergrennen St-Ursanne – Les Rangiers zum zweiten Mal in diesem Jahr Dopingkontrollen durchgeführt. Getestet wurden drei Fahrer: Marcel Steiner, Tourenwagensieger Ronnie Bratschi sowie dessen Mitsubishi-Markenkollege Roger Schnellmann

Die Resultate der Kontrollen werden in rund sechs Wochen erwartet. Die Ranglisten sind vorderhand gültig und erfahren erst eine Änderung, wenn sich ein «positives Dopingvergehen» ergeben würde.

Dopingkontrollen von antidoping.ch, einer Stiftung von Swiss Olympic, gibt es in der Schweiz seit 2008. Jährlich werden rund sechs bis zehn Fahrer kontrolliert. Die Ergebnisse von der ersten Kontrolle in Massongex liegen noch nicht vor.

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22.08.2019 Vorschau Oberhallau – 6. Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft
Steiner marcel 2019 hemberg 2 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gelingt ihm das «Stängeli»?: Marcel Steiner in seinem LobArt LA01 (Bild: RK-Photogrpahy)

Für die Schweizer Bergrennfahrer geht es Schlag auf Schlag weiter. Am Wochenende geht es in Oberhallau im Kanton Schaffhausen mit dem sechsten Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft weiter. 250 Fahrer haben sich eingeschrieben, darunter auch Teilnehmer des deutschen KW Berg-Cups. Spannung und volle Felder sind garantiert. Und wie zuletzt in Les Rangiers ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass wieder einige Rekorde purzeln.

Der absolute Streckenrekord hat schon seit 2012 Bestand. Marcel Steiner absolvierte die exakt drei Kilometer lange Strecke damals in 1:08,49 min. «Das ist meine letzte Bastion», sagt Steiner etwas reumütig. «Und ich gehe davon aus, dass auch dieser Rekord am Sonntag ausradiert wird.» Die Hoffnung, dass dem LobArt-Piloten eine neue Bestmarke gelingt, ist allgegenwärtig. «Natürlich strebe ich meinen zehnten Gesamtsieg an, schliesslich will ich das "Stängeli". Aber ich vermute, dass da mindestens einer etwas dagegen hat.»

Dieser eine ist Eric Berguerand. Der Walliser kehrt am Wochenende zurück, nachdem er in Les Rangiers traditionsgemäss auf den Start verzichtet hatte. Seine Bilanz in der bisherigen Saison ist beeindruckend. Die ersten vier Bergrennen hat der Meisterschaftsleader allesamt gewonnen. Bis auf Anzère, wo es geregnet hat, hat er dabei immer eine neue Rekordzeit aufgestellt. Doch damit nicht genug: Berguerand war bisher in neun von zehn Läufen der schnellste Fahrer. Nur in Anzère konnte ihm Steiner im ersten Lauf das Wasser reichen. Die Frage nach dem Favoriten ist damit geklärt. Trotzdem gibt sich Steiner kämpferisch: «Oberhallau war immer ein gutes Pflaster. Ich hoffe, das bleibt so.» Im Vorjahr gewann der Berner die Zeitenjagd durch die Klettgauer Weinberge. Zweiter wurde damals Joël Volluz. Berguerand lud seinen Lola FA99 2018 nach Motorproblemen frühzeitig auf. Apropos Volluz: Der junge Walliser wird in Oberhallau aufgrund der Getriebeprobleme, die er in Les Rangiers hatte, fehlen.

Bei den Tourenwagen dürfen sich die Fans auf ein neuerliches Duell zwischen Ronnie Bratschi und Roger Schnellmann freuen. Zwischen den beiden Mitsubishi-Fahrern steht es in Sachen Siege 3:2 für Schnellmann, wobei Bratschi schon zwei technisch bedingte Ausfälle zu beklagen hatte. «Das ist auch der Grund, weshalb ich die Meisterschaft abgeschrieben habe», sagt Bratschi, «und mich voll und ganz auf die Jagd nach Rekorden konzentriere.»

Auch Schnellmann steht punkto Titelgewinn vor einer schwierigen, wenn nicht gar unlösbaren Aufgabe. Der Mann aus Lachen im Kanton Schwyz liegt elf Punkte hinter Leader Andy Feigenwinter. Der hat sich bis jetzt keine Blösse gegeben und hat wie Berguerand bei bisher jedem Rennen, an dem er teilgenommen hat (bis auf Anzère) eine neue Rekordzeit in seiner Klasse aufgestellt. Viele Augen werden in Oberhallau auch auf Lokalmatador Jürg Ochsner gerichtet sein. Der einheimische Opel-Fahrer hofft, dass er an die guten Ergebnisse von Beginn der Saison anknüpfen kann.

Das Rennen in Oberhallau gehört zu den traditionsreichsten Bergrennen in der Schweiz. Die erste Ausgabe fand 1923 statt. Seit der Neuauflage 1966 ist Oberhallau Bestandteil des Schweizer Bergmeisterschafts-Kalenders. Die Strecke führt von 429 auf 586 Meter über Meer. Die durchschnittliche Steigung beträgt 5,2 Prozent. Am steilsten Ort geht es mit 6,5 Prozent den Berg hoch. Der bekannteste Streckenabschnitt ist Spitzkehre 9, «Tarzankurve» genannt.

Wer schon am Samstag bei den Trainings vor Ort sein möchte, kann diese ab 7.30 Uhr verfolgen. Sonntags geht es ebenfalls um 7.30 Uhr mit den ersten Wertungsläufen los. Die Preisverteilung ist für 18.15 Uhr im grossen Festzelt geplant.

Mehr über das Bergrennen in Oberhallau erfahren Sie unter www.bergrennen-oberhallau.ch

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20.08.2019 Jürg Beiner verstorben
Beiner juerg schwarz weiss Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Beiner 1962-2019

Die Schweizer Motorsport-Szene trauert um Jürg Beiner. Der Bündner, der seit 2014 regelmässig im Team von Schweizer Meister Martin Bürki gefahren ist, ist in der Nacht auf Sonntag im Alter von 56 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Auto Sport Schweiz spricht der Familie von Jürg Beiner das tiefste Beileid aus.

Jürg Beiner hat sich beruflich als Erdbeer-Produzent in der Schweiz einen Namen gemacht. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Beiner leidenschaftlicher Motorsportler. «Ich habe ihn beim Slalom Romont 2014 zum ersten Mal getroffen», erinnert sich Bürki, «und ihm meine Hilfe angeboten. Daraus ist eine langjährige Freundschaft entstanden.»

Beiner fuhr danach regelmässig für MB Motorsport. Sein grösster Triumph war der Tourenwagensieg beim Slalom Frauenfeld 2017. Als einziger Tourenwagenpilot blieb Beiner auf einem ehemaligen Ianniello-Lancia unter zwei Minuten. Seinen letzten Einsatz hinterm Lenkrad absolvierte Beiner (Spitzname «George Clooney vo Landquart») mit einem BMW E92 GTR. Nach einer erfolgreichen Herz-OP im Dezember 2018 kam er voll motiviert auf Ambri an die Testtage und war auf Anhieb sehr schnell und konzentriert bei der Sache.

«Mit Jürg verlieren wir nicht nur einen guten Freund, sondern auch ein grosses Vorbild, wie Perfektion, Leidenschaft und Teamgeist gelebt werden kann», sagt Bürki stellvertretend für die Schweizer Motorsport-Gemeinde.

Die Urnenbeisetzung findet am Samstag, 24. August, um 10.30 Uhr in Landquart statt. «Wir von MB Motorsport werden an diesem Termin beim Bergrennen in Oberhallau sein», sagt Bürki. «Wir werden Jürg vor Ort gedenken, aber es ist in seinem Sinne, dass wir dort unserer respektive seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Rennsport, nachgehen.»

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20.08.2019 autobau SKM, Levier: Entscheidungen vertagt
Born miklas 2019 levier Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Miklas Born (Dreifach-Sieger bei den OK Senioren) vor von Allmen und Näscher

In mehr als nur einer Kategorie hätte am Wochenende eine vorzeitige Entscheidung fallen können. Doch die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bleibt bis zum Finale hochspannend. Keiner der führenden Piloten konnte beim fünften Lauf im französischen Levier den Sack zumachen. Im Gegenteil: In drei von fünf Kategorien ist die Ausgangslage – zur Freude aller Kart-Fans – noch spannender geworden. Die Schweizer Kart-Gemeinde darf sich also auf ein grosses Finale in Lignières am 14./15. September freuen.

Die beste Ausgangslage für eine vorzeitige Entscheidung bot sich für Mike Müller bei den Schaltkarts, der Kategorie KZ2. 70 Punkte Vorsprung hatte der Pilot des Berner Kart Racing Club auf die Konkurrenz. 70 sind es auch nach dem fünften Meisterschaftslauf. Und das obschon Müller sich in den Vorläufen mit den Rängen 5 und 7 begnügen musste. Und nur im Finale als Dritter den Sprung aufs Podest schaffte. Doch weil die direkte Konkurrenz, allen voran Isabelle von Lerber, nicht profitieren konnte, ist Müller der erste Titel in der KZ2 kaum mehr zu nehmen. Lediglich sechs Punkte fehlen dem Mann aus Sigriswil noch. Die sollte er unter normalen Umständen in Lignières einfahren können. Der grosse Abräumer in Levier war Müllers Teamkollege Samir Ben. Nach einem Sieg und einem zweiten Platz in den Vorläufen krallte sich der Swiss-Hutless-Pilot auch den Sieg im Finale. Dort hielt er sich Vincenzo Alvaro vom Leibe. Dieser bekam wegen eines nicht regelkonformen Spoilers nachträglich eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt, wodurch Sven Müller Platz 2 erbte. «Ich habe in dieser Saison sehr viel gelernt», sagt Ben. «In 7 Laghi bin ich dem Feld noch hinterhergefahren. Und jetzt das. Ich bin fast ein wenig baff.»

Der Einzige, der in Levier seine Leaderposition ausbauen konnte, war Pascal von Allmen in der Kategorie OK Senior. Aus 54 Punkten Vorsprung wurden 62. Und das ohne Sieg. Von Allmen belegte die Plätze 3, 2 und 7. Im letzten Durchgang erhielt auch er eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines Vorfalls in der Boxengasse. Ohne dieses Missgeschick hätte er den Titel vorzeitig gewonnen. Der einzige, der ihm den Titel noch streitig machen kann, ist Patrick Näscher. Der Vorjahresmeister steht aber vor einer Herkules-Aufgabe. Von Allmen darf aus Sicht von Näscher in Lignières maximal zwölf Punkte holen. Die Siege in Levier sicherte sich Miklas Born. «Da wir bereits drei Läufe zur Schweizer Meisterschaft ausgelassen haben, ging es mir nur um den Tagessieg und darum, meine Pechsträhne abzuschütteln», so der Basler.

Bei den Jüngsten in der Kategorie Super Mini hat Roy Alan Shaw weiterhin die besten Karten. Auch wenn der Vorsprung des elfjährigen Wallisers auf 40 Punkte geschrumpft ist. «Schuld daran» ist ein starkes Wochenende von Verfolger Elia Pappacena, der in Levier mit den Rängen 1, 3 und 2 sein zweitbestes Wochenende nach Wohlen erlebte und so die Titelentscheidung vertagte.

Denkbar knapp geht es bei den OK Junioren zu. Elia Sperandio hat seine Leaderposition in Levier zwar verteidigt. Aber Sebastian Kraft hat mit einem Top-Wochenende (drei Siege in drei Rennen) den Abstand auf neun Punkte verkürzen können. «Das Wochenende hätte besser laufen können», sagt Sperandio. «Im Quali hat mir nur eine Zehntelsekunde gefehlt. Aber das bedeute schon Rang 5. Dann hatten wir noch einen Riss im Chassis und mussten vor jedem Lauf schweissen. Trotzdem bin ich im Finale noch die schnellste Zeit gefahren.» Ein starkes Wochenende erwischte Ekaterina Lüscher. Die schnellste Dame im Feld belegte im Finale von Position 4 gestartet Rang 2.

Ähnlich knapp wie bei den Junioren sieht es in der X30 Challenge Switzerland aus. Dort können in Lignières sogar noch drei Fahrer Meister werden. Die beste Ausgangslage hat nach wie vor Savio Moccia. Der 17-Jährige aus Lyss hat in Levier in allen drei Rennen auf dem Podium gestanden. Dennoch ist ihm Verfolger Rafael Aguiar mit zwei Siegen und einem zweiten Platz nähergekommen. Léna Bühler stand als Dritte «nur» im Finale auf dem Podium. Ihre Chancen auf den Titel sind aber weiter intakt. Mit 29 Punkten Rückstand ist beim Finale in Lignières auch für sie noch alles möglich.

Weitere Infos zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf: www.motorsport.ch/kart.

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19.08.2019 Les Rangiers: Rekord-Festival im Jura
Bratschi ronnie 2019 lesrangiers Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Liess bei den Tourenwagen nichts anbrennen: Ronnie Bratschi in seinem Mitsubishi Evo VIII

Trotz einigen Unterbrechungen war die 76. Ausgabe des Berg-Klassikers St.Ursanne – Les Rangiers ein voller Erfolg. Vor allem was die Zeiten betrifft. Dass der Streckenrekord wackeln würde, weil die Piste für das diesjährige Rennen auch im oberen Bereich frisch asphaltiert wurde, war anzunehmen. Dass der neue Rekord aber gleich 2,3 Sekunden unter der alten Bestmarke liegt, zeigt die enorme Entwicklung im Bergrennsport. Verantwortlich für die neue Bestzeit ist Simone Faggioli. Der Italiener hat in seinem Norma M20 FC beim zur Europameisterschaft zählenden Lauf im Jura nichts anbrennen lassen und feierte seinen achten Erfolg in Serie, den neunten insgesamt. Faggioli setzte seine Bestmarke am Morgen, als die Temperaturen noch niedriger waren. Sein Widersacher und Landsmann Christian Merli konnte die 1:39,306 min erst am späten Nachmittag kontern, blieb aber mit 1:39,539 min knapp über der Bestzeit und lag am Ende als Zweiter zwei Sekunden hinter Faggioli. Ein Blick auf die Durchschnitts-geschwindigkeit (187,78 km/h) verdeutlicht, wie rasant die beiden EM-Starter unterwegs waren.

Platz 3 und damit der Sieg in der Schweizer Meisterschaft ging an Marcel Steiner. Auch er absolvierte die 5,18 km lange Strecke in einer neuen Schweizer Rekordzeit. «Das Ziel war eine 45er-Zeit», sagt Steiner. «Mit 1:44,561 min bin ich natürlich sehr zufrieden. Überhaupt war es ein sehr gutes Wochenende. Das Auto lag perfekt. Und bis auf ein paar Motorenaussetzer im ersten Lauf gab es keine Probleme.» Steiner hat mit dem Sieg in Les Rangiers bis auf einen Zähler auf Leader Eric Berguerand, der seit seinem schweren Unfall 2007 nicht mehr im Jura fährt, aufgeschlossen. Trotzdem liegen die Vorteile weiter beim Walliser. Der hat – im Gegensatz zu Steiner – durch den Startverzicht in Les Rangiers sein Streichergebnis bereits eingezogen. Ausserdem hat Steiner in Les Rangiers trotz eines neuen Schweizer Rekordes keine Zusatzpunkte bekommen. «Die gibt es nur, wenn du den absoluten Streckenrekord fährst», weiss der Berner LobArt-Pilot.

Bester Schweizer Formelfahrer war wie in Anzère Robin Faustini. Der junge Aargauer sicherte sich den siebten Gesamtrang und 20 wertvolle Punkte in der CH-Meisterschaft auf dem von Vater Simon Hugentobler geliehenen Reynard K01. Hugentobler selbst wurde in einem Osella PA30 mit etwas mehr als 4,5 Sekunden Rückstand auf seinen Sohn Zehnter im Scratch und Dritter in der Abrechnung der besten Schweizer – 1,4 Sekunden vor Joël Volluz, der seinen Osella nach dem Unfall in Osnabrück zwar wieder instandsetzen konnte, jedoch mit Getriebeproblemen zu kämpfen hatte. Eine starke Leistung bot auch Michael Zemp im Zweiliter-Sportwagen als 16. im Gesamtklassement. Der Langnauer musste sich in der Addition beider Läufe nur dem Tschechen Petr Trnka geschlagen geben.

Bei den Tourenwagen fiel die Vorentscheidung um den Tagessieg schon im ersten Lauf. Ronnie Bratschis 1:56,865 min waren genauso von einem anderen Stern wie Faggiolis Bestmarke im ersten Durchgang. Im zweiten Lauf vermochte sich der Urner nicht mehr zu steigern, dennoch war er auch dort der schnellste «Hüsli-Fahrer». «Ich habe ein elektrisches Gaspedal an meinem Evo VIII – mit einer Feder als Widerstand. Diese Feder ist gebrochen. Deshalb war das Fahren etwas ungewohnt. Trotzdem bin ich mit meiner Leistung zufrieden.»

Hinter Bratschi ging Rang 2 an Mitsubishi-Markenkollege Roger Schnellmann. Drittschnellster Tourenwagenpilot war Frédéric Neff, der auf seiner Hausstrecke gleich zwei Mal den IS-Rekord auf 2:06,614 min verbesserte. Vierter und damit bester E1-Pilot war René Köchli in seinem Honda-Civic-Eigenbau. Ebenfalls einen neuen Rekord stanzte Andy Feigenwinter in seinem Lotus Exige 430 Cup in den jurassischen Asphalt. Der Baselbieter führt die Tourenwagen-Klasse nach fünf von acht Bewerben mit 106 Zählern vor Schnellmann (95) und Bratschi (74) an.

Im Renault Classic Cup ging der Sieg an Thomas Zürcher. Der Formel-Pilot, der seinen Tatuus in Anzère nachhaltig beschädigte, hatte sich für Les Rangiers einen Clio III von Meister Dennis Wolf geliehen. Souveräner Klassensieger und neuer Leader im Berg-Pokal ist nach Les Rangiers Martin Bürki. Der Uetendorfer sammelte für die Pokal-Wertung in der E1-Klasse volle Punktzahl, während Widersacher Stephan Burri (IS) einen Klassengegner zu wenig hatte.

Mehr über das Bergrennen St-Ursanne – Les Rangiers erfahren Sie im Netz unter www.rangiers.ch

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19.08.2019 Starke Schweizer am Nürburgring
Niederhauser patric 2019 nuerburgring Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grosser Schritt Richtung Titel: Patric Niederhauser und Teamkollege Van der Linde

Lamborghini war beim ADAC GT Masters auf dem Nürburgring nicht zu schlagen. Nachdem im Samstagrennen bereits ein Lambo auf P1 stand, ging der Sieg im Sonntagsrennen an den Schweizer Rolf Ineichen und seinen französischen Teamkollegen Franck Perera. Das Duo startete von der Pole-Position und brachte den Sieg souverän über die Distanz. Dennoch meinte Ineichen: «Ich glaube, von aussen machte es den Anschein, dass alles sehr entspannt und easy war. Für mich war das aber nicht so. Ich bin aus der Box gefahren und in Kurve 1 auf den nassen Teppich gekommen. Da bin ich erst mal schön weggerutscht.»

Noch mehr als Ineichen & Co. freute sich Patric Niederhauser. Der Berner hat nach einem schwierigen Wochenende in Zandvoort den Weg aufs Podium in Der Eifel zurückgefunden. Und das gleich in beiden Rennen. Mit zwei dritten Plätzen setzte sich Niederhauser und sein südafrikanischer Teamkollege Kevin van der Linde in der Tabelle weiter ab. Noch stehen zwei Rennen aus. Doch weil die direkte Konkurrenz auch am Nürburgring nicht über die Ränge 12 und 8 hinaus kam, liegt Audi-Pilot Niederhauser nun bereits mit einem 40-Punkte-Polster in Führung. «Es ist schade, dass wir beim Boxenstopp eine Position verloren habe», meinte Niederhauser. «Aber diese beiden Podestplatzierungen waren extrem wichtig für die Meisterschaft.» Diese könnte bereits Mitte September in Hockenheim zugunsten von Niederhauser und seinem Team HCB-Rutronik entschieden werden. Die Chance, dass «Nidi» als erster Schweizer den Titel holen könnte, stehen auf jeden Fall sehr gut.

Dass es nicht bei jedem Rennen optimal laufen kann, erfuhr Ricardo Feller. Vor einer Woche strahlte der Audi-Pilot noch als Premierensieger vom Podest. Diesmal musste sich der Aargauer mit den Rängen 8 und 19 begnügen. Im zweiten Rennen warf ihn eine Durchfahrstrafe aus den Punkterängen.

Eine Premiere erlebte auch Julien Apothéloz. Der Gewinner der Young Driver Challenge 2018 stand am Nürburgring als Dritter erstmals auf dem Podium in der TCR Germany – zusammen mit Rallyestar Thierry Neuville, der in der Eifel einen Gaststart für seinen Arbeitgeber Hyundai gab. «Ich hatte einen super Start erwischt und bin direkt von P11 auf P4 vorgefahren», sagte der junge Zürcher. In der zweiten Runde gelang Apothéloz dann das entscheidende Überholmanöver für Platz 3. «Das Auto hat sich sensationell angefühlt. Ein grosses Dankeschön an meine Topcar-Crew. Wir waren schon am Red Bull Ring nahe dran. Aber dort hat es nicht ganz gereicht. Ich bin froh, dass es diesmal geklappt hat.» Auch im zweiten Rennen, das bei schwierigen Bedingungen abgehalten wurde, mischte Apothéloz in der Spitzengruppe mit. Dank Platz 5 sicherte er sich weitere Punkte und liegt in der Meisterschaft nun auf Platz 8.

Gute Nachrichten gibt es auch von Patrick Schott. Der Romand, der zwischenzeitlich in der Formel Renault von der Bildfläche verschwunden ist, kehrt beim nächsten Rennen am Nürburgring Ende August im Team Team M2 Competition zurück.

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