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05.09.2023 Weekend-Report 24/2023
Feller Ricardo Hockenheim 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Feller/Drudi gewannen in Hockenheim den ersten Lauf © Audi SRO

Die Schweiz ist ein Land von überdurchschnittlich begabten GT3-Piloten. Das haben die Sprintrennen im GT Worldcup am vergangenen Wochenende einmal mehr unter Beweis gestellt!

Die Schweizer GT3-Piloten sind auf internationalem Parkett eine Macht. Der dritte Lauf zum GT Sprint Cup in Hockenheim am vergangenen Wochenende war der beste Beweis dafür. Im ersten Rennen feierte das Audi-Duo Ricardo Feller und Teamkollege Mattia Drudi (I) seinen zweiten Saisonsieg. Platz 3 sicherte sich das Team Emil Frey Racing mit der Fahrerpaarung Vermeulen/Costa. Im zweiten Durchgang fand man gleich vier Schweizer auf den ersten vier Positionen! Gesamtleader Raffaele Marciello (Mercedes) stand nach den Siegen in Brands Hatch und Misano bereits zum dritten Mal in dieser Saison ganz oben auf dem Podium des Sprint Cups. Sieben Sekunden dahinter kreuzte Lucas Légeret als Zweiter die Ziellinie. Gefolgt von Audi-Markenkollege Patric Niederhauser, der im ersten Rennen noch ausfiel, und Ricardo Feller, der als Vierter wertvolle Punkte sammelte, die ihn in der Gesamtwertung auf Platz 2 (hinter Marciello) spülten.

Auch in der Silber-Wertung gab es einen Schweizer Sieg zu bejubeln: Verantwortlich dafür war Alain Valente als Gesamt-Zwölfter im ersten Durchgang. Im zweiten Rennen verpasste der Mercedes-Fahrer den Sieg als Zweiter im Silver Cup haarscharf.

Erneut auf dem Podest stand am Wochenende auch das Team Jenzer Motorsport in der FIA Formel 3. Der Brite Taylor Barnard schenkte der Mannschaft aus Lyss zum Saisonabschluss in Monza einen dritten Platz im zweiten Rennen, nachdem er im ersten Durchgang schon mit Platz 4 aufhorchen liess. In der Meisterschaft schaffte Barnard im letzten Rennen so noch den Sprung in die Top 10. Grégoire Saucy (ART) ging leer aus und belegte Rang 14 in der Endabrechnung. FIA-F3-Neuling Joshua Dufek (Campos Racing) erzielte bei seinem Debüt die Ränge 15 und 14.

Apotheloz Julien Assen 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Julien Apothéloz hat keine Titelchancen mehr © ADAC

Einen Podestplatz feierte auch Julien Apothéloz beim fünften Lauf zum Prototype Cup Germany in Assen (NL). Weil der Zürcher mit seinem Teamkollegen Oscar Tunjo im zweiten Rennen jedoch nach einer Kollision einen Nuller verbuchte, haben sich die Hoffnungen auf den Titel leider in Luft aufgelöst. Noch vor dem Finale am 14./15. Oktober stehen Gary Hauser und Markus Pommer als Champions fest. Apothéloz liegt auf Rang 2 in der Gesamtwertung.

Ebenfalls in Assen am Start war Mike Müller. Der Berner, drei Mal Schweizer Kart-Meister, belegte im ADAC Junior Cup nach einem Überschlag im Qualifying die Plätze 3 und 2. Vor dem letzten Rennen auf dem Nürburgring liegt er auf Platz 4 in der Gesamtwertung. «Das Ziel ist die Top 3», sagt VW-Lupo-Pilot Müller kämpferisch.

Apropos Müller: Peugeot-Werkspilot Nico Müller wird beim nächsten Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft in Fuji (J) am kommenden Wochenende fehlen. Müller zog sich beim Sommertraining eine Fraktur am linken Schlüsselbein zu. Er wird durch den Belgier Stoffel Vandoorne ersetzt.

Sein erstes Rennen im Automobilrennsport absolvierte am Wochenende Sebastian Kraft. Der Schweizer KZ2-Champion von 2022 nahm am Nürburgring an der Porsche Sprint Challenge im Rahmen des Porsche Sports Cup Germany teil und belegte die Ränge 8 und 10.

Sebastian Kraft Porsche Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Absolvierte sein erstes Autorennen: KZ2-Meister Sebastian Kraft © Archiv Kraft

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05.09.2023 Arosa ClassicCar: Siebter Gesamtsieg für Thomas Amweg
Thomas amweg gewinnt den grossen preis von arosa 2023 15045902 quer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zum siebten mal erfolgreich: Thomas Amweg © Arosa Tourismus/Petr Večeřa

Traumhaftes Wetter, erstklassige Fahrzeuge und ein strahlender Tagessieger: Die 19. Ausgabe der Arosa ClassicCar hat die Herzen von Fans historischer Rennveranstaltungen einmal mehr höher schlagen lassen.

Vier Tage Sonnenschein und angenehm sommerliche Temperaturen – unter diesen idealen Wetterbedingungen fand die 19. Ausgabe der Arosa ClassicCar statt. Glückliche Gesichter waren über die vier Tage Motorsport immer wieder zu sehen. Besonders auch bei der Preisverleihung am Sonntagabend. Für Gesamtsieger Thomas Amweg (Ralt RT1) war es der siebte Erfolg bei der ACC. Den eigenen Streckenrekord von 4:06,160 min verpasste er um lediglich 2,1 Sekunden. Damit klassierte er sich auch direkt auf dem ersten Rang in der Kategorie Competition Formula. In den weiteren Kategorien siegreich waren Florian Feustel (Competition, Porsche 911 2,3 SR), André Frank (Arosa Classic Trophy, VW Käfer) sowie Daniel Uebelhard (Arosa Sport Trophy, Audi UrQuattro). Le-Mans-Klassensieger Fabio Scherer, der zum ersten Mal in Arosa am Start gestanden hatte, belegte in einem Porsche 911 RSR von Urs Erbacher Platz 3 in der Kategorie Competition.

Grund zur Freude hatte auch Rennleiter Alex Maag, der die Arosa ClassicCar in diesem Jahr, nach den letztjährigen Einsätzen als Vize-Rennleiter, erstmals in der Funktion als Rennleiter begleitete: «Die Trainings- und Rennläufe konnten unter idealen Bedingungen stattfinden und es gab keine gravierenden Zwischenfälle. Dies verdanken wir auch den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie den gut ausgebildeten Streckenposten. Wir freuen uns bereits jetzt auf die Jubiläumsausgabe im nächsten Jahr.»

Die 20. Arosa ClassicCar findet vom 29. August bis 1. September 2024 statt. Anmeldungen sind voraussichtlich ab Frühling 2024 möglich. Wer die Rennstrecke im Porsche-Renntaxi erleben möchte, kann sich ab sofort online in die Warteliste für die Austragung im August 2024 eintragen. Siehe: https://www.arosaclassiccar.ch...

Sieger Sport Trophy Uebelhard Daniel Audi Ur Quattro 10 V 1981 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Daniel Uebelhard gewann im Audi UrQuattro die Sport Trophy © myrally.ch

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04.09.2023 Rallye Mont-Blanc Morzine: Hirschi bleibt auch auf Hyundai ungeschlagen
Hirschi Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi gewinnt auch auf Hyundai © Cornevaux

Dritte Rallye, dritter Sieg: Jonathan Hirschi bleibt 2023 ungeschlagen. Dennoch führt auch nach der Rallye Mont-Blanc Morzine weiterhin Jonathan Michellod das Gesamtklassement der Schweizer Rallye-Meisterschaft an.

Jonathan Hirschi ist nicht zu bremsen. Der amtierende Schweizer Rallye-Meister hat bei der Rallye Mont-Blanc Morzine seinen dritten Saisonsieg gefeiert und ist damit 2023 weiter ungeschlagen. In der Meisterschaft liegt Hirschi nun wieder auf Platz 2. Hätte er die Rallye du Bourgogne, den dritten Lauf im SM-Kalender nicht ausgelassen, wer weiss, ob er in Führung läge. Doch Hirschi hat schon vor der Saison betont: «Ich habe den Titel im letzten Jahr gewonnen. Dieser Druck ist nun weg. In diesem Jahr setze ich meine Präferenzen anders und deshalb bin ich nicht bei jeder Rallye am Start.»

Dass Hirschi am Fusse des Mont-Blanc gewann, ist nicht selbstverständlich. Der Neuenburger musste für den vierten SM-Lauf erneut mit einem neuen Auto vorlieb nehmen. Vor dem Critérium Jurassien wechselte er von dem VW Polo, der bei der Rallye Monte Carlo in Flammen aufging, auf einen Citroën C3 Rally2. Weil er nun abermals das Team wechselte, nahm Hirschi (mit seinem neuen und alten Beifahrer Michaël Volluz) die Rallye Mont-Blanc mit einem Hyundai i20 N Rally2 unter die Räder. Das scheint den Vorjahres-Champion aber offenbar nicht gestört zu haben. Hirschi lag von der ersten Wertungsprüfung an in Führung, fuhr am ersten Tag sechs von sieben Bestzeiten und verwaltete den Vorsprung am zweiten Tag (mit einer weiteren Bestzeit) souverän. «An ein neues Auto muss man sich anpassen. Das ist mir relativ gut und schnell gelungen», sagt Hirschi. «Der Hyundai ist jetzt nicht unbedingt das leistungsstärkste Auto, das ich bei Rallyes gefahren bin. Aber wir waren ab der ersten Prüfung in einem guten Rhythmus.»

Weil Hirschi aufgrund der Nicht-Teilnahme bei der Rallye du Bourgogne bereits ein Streichresultat hat, könnte er bei den beiden noch ausstehenden Rallyes im Tessin und im Wallis voll punkten. Ob er allerdings bei der Rally del Ticino Ende September überhaupt teilnimmt, ist noch offen. Fest steht: Hirschi kann dem Gesamtleader der Schweizer Meisterschaft, Jonathan Michellod, auch mit einer Rallye weniger gefährlich werden. Aktuell steht es zwar 136:119 zugunsten von Michellod. Dessen schlechtestes Ergebnis wird aber noch gestrichen. Weil die «Ticino» eine Rallye vom Typ 2 ist, gibt es dort maximal 35 Zähler für den Sieger. Es ist also durchaus denkbar, dass Michellod im Tessin wenig oder gar keine Punkte holt. «Der Rest der Saison wird sicher nicht zum Spaziergang», sagt Michellod.

Fellay Michellod Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Immer noch Gesamtleader: Michellod (r.) mit Beifahrer Fellay © Cornevaux

Den zweiten Platz bei der Rallye Mont-Blanc Morzine verloren Michellod und Beifahrer Stéphane Fellay auf der zehnten Prüfung. «Mich hat es in einer Kurve zu weit nach aussen getragen und ich habe einen Stein touchiert. Weil wir nach der Prüfung das Rad wechseln mussten, kamen wir zu spät zum nächsten Kontrollpunkt und erhielten eine Zehn-Sekunden-Strafe.» Im Ziel fehlten Michellod als Dritter 49,7 Sekunden auf Hirschi. Der Zweitplatzierte Mike Coppens lag zwölf Sekunden vor Michellod. Letzterer wurde am Mont-Blanc zum dritten Mal in Serie Zweiter der SM-Wertung. «Ich bin seit meinem Unfall bei der Rallye du Bourgogne nicht mehr im Auto gesessen», sagt Coppens. «So gesehen lief es eigentlich ganz gut. Leider hatten wir in der Nachtprüfung am ersten Tag einen Dreher. Der hat uns rund 30 Sekunden gekostet. Am zweiten Tag waren wir die Schnellsten.»

Hinter den Top 3 sicherte sich Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT sensationell Platz 4. Noch vor den «jungen Wilden» Thibault Maret (Skoda Fabia R5), Yoan Loeffler (Citroën C3 Rally2) und Sacha Althaus (Skoda Fabia Rally2), der seinen zweiten Zwischenrang im Gesamtklassement an Hirschi abtreten musste, weiter aber auf Podestkurs liegt. Althaus absolvierte die Rallye mit seiner Schwester Coline, die zum ersten Mal in einem Rally2-Auto Platz genommen hatte. «Coline hat sehr schnell gelernt und einen super Job gemacht», sagt Althaus. «Leider hatten wir zu Beginn der achten Prüfung einen Reifenschaden. Dieser war der Grund, warum wir nur Siebter wurden.»

Die Top 10 im Schweizer Championat wurde von Yohan Surroca (Peugeot 208), Simone Tettamani (Skoda Fabia R5) und Ismaël Vuistiner (Renault Clio Rally5) abgerundet. Der Sieg in der Michelin Trophy Alps Open ging an besagten Sergio Pinto. Der Walliser distanzierte seine beiden französischen Konkurrenten Thomas Battaglia und Emeric Rey deutlich. In der Michelin Trophy Alps 2WD setzte sich sich der Einheimische Alexandre Bastard gegen Olivier Ramel (Renault Clio RS) und Laurent Rossi (Peugeot 206 XS) durch. Ramel war es auch, der sich das Punktemaximum im Rallye-Pokal sicherte – vor Rossi und Philippe Broussoux (Renault Clio RS).

Maret Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nachwuchshoffnung Thibault Maret wurde Fünfter © Cornevaux

Der Gesamtsieg bei der 75. Ausgabe der Rallye Mont-Blanc Morzine machten die Franzosen unter sich aus. Einmal mehr ging der Sieg an den seit 2020 ungeschlagenen Yoann Bonato. Den dreifachen Citroën-Erfolg komplettierten Léo Rossel (2.) vor Hugo Margaillan (3.). Hirschi als bester Schweizer wurde im Gesamtklassement aller Teilnehmer als Zwölfter mit 4:28 min Rückstand aufgeführt.

In der historischen Klasse, der VHC, stand der mit französischer Lizenz startende Marc Valliccioni zuoberst auf dem Podium. Platz 2 ging an BMW-Markenkollege Pascal Perroud, der für die SM-Wertung damit erneut die volle Punktzahl kassierte und im Gesamtklassement mit grossem Vorsprung führt. Dritter wurde Eddy Tapparel auf Porsche 911 SC, Vierter Danny Bender (Opel Kadett).

Weitere Informationen zur Rallye Mont-Blanc Morzine gibt es auf dieser Internetseite.

Und so geht es weiter:
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Tapparel Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
VHC-Pilot Eddy Tapparel auf seinem Porsche 911 SC © Cornevaux

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01.09.2023 Swissness am DTM-Finale: Reise mit uns an den Hockenheimring
2023 Reise DTM Finale Flyer D Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Link zur Anmeldung und weiteren Informationen: Reisen

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30.08.2023 Vorschau Rallye Mont-Blanc Morzine: Hirschi versucht’s mit Hyundai
Volluz Hirschi Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hirschi (r.) kehrt mit Beifahrer Volluz und einem neuen Auto zurück © Cornevaux

Am Wochenende geht mit der Rallye Mont-Blanc Morzine der vierte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 über die Bühne. Diesmal wieder mit dem gewohnten Dreikampf Hirschi-Michellod-Coppens.

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 geht in die vorentscheidende Phase. Beim vierten Lauf, der Rallye Mont-Blanc Morzine, stehen am Wochenende 21 Schweizer Teilnehmer mit modernen und 11 Schweizer Teilnehmer mit historischen Fahrzeugen am Start. Insgesamt sind mehr als 280 Teams eingeschrieben, mehr als 50 davon in der historischen Klasse VHC. Dazu kommen noch rund zehn Teams aus dem ADAC Opel e-Rallye-Cup, der in dieser Saison u.a. auch bei der Rallye du Chablais am Start gestanden hatte. Favorit auf den Gesamtsieg ist Yoann Bonato auf Citroën C3 Rally2. Der Franzose ist bei der «Mont-Blanc» seit 2020 ungeschlagen.

Mit Spannung erwartet werden darf die «Rückkehr» von Jonathan Hirschi. Der Schweizer Vorjahresmeister aus dem Neuenburgischen Cernier verzichtete auf den dritten SM-Lauf im Burgund und greift am Mont-Blanc statt wie bisher mit einem Citroën C3 Rally2 mit einem Hyundai i20 N Rally2 vom Team 2C Competition an. Den hat Hirschi gestern zum ersten Mal getestet. «Der Test lief gut», sagt Hirschi, der sich bei der bevorstehenden Rallye zum ersten Mal seit dem Feuerzwischenfall bei der «Monte Carlo» wieder von Michaël Volluz navigieren lässt. «Ich bin froh, dass ich ein neues Team gefunden habe. Das ist mitten in der Saison gar nicht so einfach.»

Der Meisterschaftsdritte ist in dieser Saison noch ungeschlagen. Beide Rallyes, an denen er teilgenommen hat, gingen zu seinen Gunsten aus: das Critérium Jurassien und die Rallye du Chablais. Mit einem SM-Sieg bei der Mont-Blanc könnte er sich im Titelkampf zurückmelden. Doch Hirschi hatte schon zu Beginn des Jahres betont, dass die Titelverteidigung nicht sein primäres Ziel sei. «Ich will in erster Linie Spass haben. Ausserdem werde ich nach der Rallye Mont-Blanc vermutlich nur noch die Rallye du Valais bestreiten. Eine Teilnahme bei der Rally del Ticino ist nicht vorgesehen.»

Coppens Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens wartet 2023 noch auf den ersten Sieg © Kaufmann

Anders die Ausgangslage für Skoda-Fahrer und SM-Gesamtleader Jonathan Michellod. Der 29-jährige Walliser ist auf dem besten Weg zu seinem zweiten SM-Titel. 2019 gewann er bereits die Junioren-Meisterschaft. In diesem Jahr könnte er in der Königsklasse triumphieren. Einen Sieg hat er 2023 bereits auf dem Konto. Bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, der dritten SM-Runde, stand Michellod (mit Beifahrer Stéphane Fellay) ganz oben auf dem Podium. Bei den letzten beiden Ausgaben am Fusse des Mont-Blanc wurde Michellod jeweils Dritter (hinter Mike Coppens).

Besagter Coppens wurde in dieser Saison für seine Anstrengungen bisher noch nicht belohnt. Beim Critérium hat der Skoda-Pilot – nach eigenen Aussagen – die erste Etappe komplett verschlafen. Bei der «Chablais» schied er in der zehnten Wertungsprüfung aus, nachdem er bis zur siebten WP geführt hatte. Und auch im Burgund fiel er in Führung liegend aus. «Der Nuller bei der letzten Rallye geht auf meine Kappe», sagt Coppens, der beim vierten SM-Lauf wie schon im Jura und bei der Chablais von Christophe Roux navigiert wird. «Das hat nichts mit Pech zu tun. Es liegt in unseren Händen, es diesmal besser zu machen.» Zwei Mal ist Coppens am Fusse des Mont-Blanc bereits Zweiter in der SM-Wertung geworden. «Die Rallye ist sehr schnell. Und man wird als Schweizer dort nicht ganz vorne mitfahren können. Das macht die Sache nicht einfacher, aber das muss man akzeptieren. Und versuchen, trotzdem das Beste zu geben.»

Gespannt darf man auf das Abschneiden zweier Fahrer sein, die in diesem Jahr bisher sehr positiv aufgefallen sind: Sacha Althaus, gegenwärtig Meisterschaftszweiter, und Thibault Maret (5.). Die beiden Skoda-Fahrer haben in diesem Jahr beide zum ersten Mal auf dem SM-Podium gestanden – Althaus bei allen drei Rallyes, Maret erstmals im Burgund. Erfahrung am Mont-Blanc haben beide. Althaus war bei den Junioren schon zwei Mal siegreich (2020 und 2021) und blickt auf drei Teilnahmen zurück. Und auch Maret ist trotz seinen jugendlichen 23 Jahren bereits drei Mal bei der Rallye jenseits des Genfersees am Start gestanden.

Althaus Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Überraschung schlechthin: Sacha Althaus ist Gesamt-Zweiter © Eichenberger

Zu den weiteren Schweizer mit Rally2-Fahrzeugen gehören am Mont-Blanc Yoan Loeffler (Citroën C3) und Simone Tettamanti (Skoda Fabia). Auch Sergio Pinto nimmt die Rallye Mont-Blanc unter die Räder. Der Walliser gilt mit seiner Alpine A110 RGT als Favorit auf den Sieg in der Michelin Trophy Alps Open. Da er in der Meisterschaft nur 0,8 Punkte hinter Markenkollege David Lamarche aus Frankreich liegt, und dieser am Mont-Blanc fehlt, dürfte Pinto die Führung im Gesamtklassement wieder übernehmen. In der Michelin Trophy Alps 2WD fehlt der Meisterschaftsführende, Jérémy Michellod, ebenfalls. Der Sieg wird dort aller Voraussicht nach unter den Verfolgern Alexandre Bastard (F), Claude Aebi, Olivier Ramel und Philippe Broussoux ausgefochten.

Broussoux, Ramel und Aebi sind auch für den Schweizer Berg-Pokal gemeldet. Zusammen mit Laurent Rossi wird das Trio versuchen, den Führenden Alphonse Kilchenmann einzuholen.

In der VHC gilt Pascal Perroud als Favorit. Der Waadtländer BMW-Pilot hat in der bisherigen Saison noch eine reine Weste und führt in der historischen Klasse nach drei von sechs Rallyes mit dem Punktemaximum.

Los geht die Rallye am Freitag, 1. September, mit der ersten WP ab ca. 11 Uhr. Auf dem Programm stehen 13 Wertungsprüfungen (sieben am Freitag, sechs am Samstag). Insgesamt werden 442,9 km zurückgelegt, wovon 185,19 km gewertet werden. Weitere Informationen zum vierten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter diesem Link. https://www.rallye-mont-blanc-morzine.com/

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)

29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Aebi Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Clio-Pilot Claude Aebi kämpft an zwei Fronten um Punkte © Cornevaux

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28.08.2023 Oberhallau: Steiner-Sieg beim 100. Geburtstag
Steiner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Steiner sicherte sich in Oberhallau seinen dritten Tagessieg 2023 © Eichenberger

Marcel Steiner hat den verregneten sechsten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Oberhallau vor Eric Berguerand gewonnen. Damit ist die Meisterschaft – zwei Rennen vor Schluss – wieder offen.

Wer auch immer für das Wetter zuständig ist, er (oder sie) hatte in Oberhallau wenig Einsehen für die Schweizer Rennsport-Gemeinde. Bis Samstagmittag blieb die Jubiläumsausgabe trocken. Danach wurde der 100. Geburtstag von einer Regenfront heimgesucht. Der erste für Samstagnachmittag vorgesehene Rennlauf musste teilweise auf Sonntagmorgen verschoben werden. Viel besser war das Wetter am eigentlichen Renntag dann aber auch nicht. Statt den 15'000 Zuschauern, die im Vorjahr kamen, hat der Veranstalter für Samstag und Sonntag ca. 9000 Fans gezählt. Auch der Streckenrekord von 1:07,56 min konnte unter diesen Verhältnissen natürlich nicht unterboten werden. Nur sechs Fahrer schafften es, die 1:20er-Marke zu knacken. Die schnellste Zeit fuhr Marcel Steiner in 1:17,327 min im dritten und letzten Lauf mit seinem LobArt-Honda/Helftec. Auch in der Addition der beiden besten Durchgänge lag Steiner am Ende vorne – eine knappe Sekunde dahinter musste sich Vorjahressieger Eric Berguerand auf seinem Lola FA99 mit Platz 2 begnügen. Auf Rang 3 landete Christoph Lampert aus Feldkirch (A) auf seinem Nova Proto NP01. Die SM-Punkte für Platz 3 gingen an den Viertplatzierten Joël Volluz auf Osella FA30.

«Der erste Lauf war gut. Im zweiten Lauf war viel Wasser auf der Strecke», sagte Steiner. «Und irgendwie haben da meine Reifen nicht so richtig funktioniert. Zum Glück konnte ich im dritten Lauf alles zurechtbiegen. Jetzt freue ich mich auf das nächste Rennen am Gurnigel. An Spannung mangelt es nicht.»

Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Welche Reigenreifen nehmen? Berguerand bei der Qual der Wahl © Eichenberger

«Ich habe den ersten Lauf verschlafen», meinte Berguerand, der am Samstag noch lange überlegte, welche Regenreifen er aufziehen wollte: Avon oder Michelin. «Ich habe mich dann für die Avon entschieden. Die funktionierten gut, aber der zweite Lauf war zu nass und den Vorsprung, den ich dort auf Steiner herausgefahren bin (3,5 Sekunden) hat mir nichts gebracht, weil das der langsamste Lauf war. Im dritten Durchgang war Marcel dann 0,6 Sekunden schneller. Aber so ist das Leben. Man kann nicht immer gewinnen. Und wir wissen alle, dass Marcel ein absoluter Top-Pilot ist.»

Für den weiteren Verlauf der Meisterschaft ist der Sieg von Steiner in Oberhallau (aus neutraler Position) das Beste, was passieren konnte. Nach sechs von acht Läufen führt der Berner mit 137:117, doch Streichresultat-bereinigt liegen die beiden gleichauf. Die letzten zwei Rennen werden also entscheidend sein.

Betrachtet man den Rückstand erzielte Thomas Amweg in Oberhallau als SM-Vierter sein bisher bestes Saisonergebnis. «Drei Sekunden auf Steiner – damit lässt’s sich leben», meinte der Gurnigel-Sieger von 2019. «Leider war ich im ersten Durchgang zu zögerlich», meinte Amweg. Ein Wochenende zum Vergessen erlebte der Oberhallau-Sieger von 2021: Robin Faustini. Der Aargauer hatte einen «Wasserschaden» und konnte erst zum zweiten Lauf antreten. «Durch die lange Wartezeit am Ziel und der stark einsetzende Regen geriet Wasser ins System. Betroffen waren vor allem Kabel, die in Verbindung zum Motor standen.»

Hinter den Top 5 sicherte sich Joël Burgermeister (Tatuus F4) einmal mehr den Sieg bei den Formelrennwagen bis 2000 cm3. «Das Ziel war eigentlich ein neuer Klassenrekord. Aber bei diesen Witterungen war das natürlich nicht möglich. Trotzdem konnte ich meine Klasse gewinnen und den einen oder anderen Piloten aus der Königsklasse ärgern.» Platz 2 bei den «Kleinen» sicherte sich Routinier Roland Bossy auf seinem Dallara Spiess F311. Dritter wurde der junge Walliser Lionel Ryter. Der 23-jährige Polymechaniker aus Martigny fährt seine erste Saison und verdrängte Routinier Marcel Maurer mit zwei starken Läufen vom Podest.

Ryter Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Versprechen für die Zukunft: der Walliser Lionel Ryter © Eichenberger

Zu den Fahrern, die mindestens einmal unter 1:20 fuhren gehörte auch Roger Schnellmann und sein Mitsubishi Evo 8. Der schnellste Tourenwagenfahrer fand im zweiten Durchgang bessere Bedingungen vor und nutze die Gunst der Stunde für eine Zeit von 1:18,504 min. Platz 2 hinter Schnellmann ging (wie bisher üblich in dieser Saison) an den schnellsten Interswiss-Fahrer Bruno Sawatzki im Porsche 991.1 Cup. Platz 3 sicherte sich der Jurassier Frédéric Neff, ebenfalls auf Porsche, seit Anzère aber in der E1 unterwegs. Nicht ganz an die Zeit von Neff kam Simon Wüthrich im Turbiene-Golf heran. Der Langnauer, der wie Steiner mit Synfuel fährt, gewann in seiner Klasse (E1 bis 3500 cm3) das Duell gegen Bruno Ianniello (Lancia Delta S4).

Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Oberhallau: Anton Büeler (Mitsubishi Evo RSC, N/ISN bis 3500 cm3), Daniel Kammer (Toyota Yaris, Super S bis 3000 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), der Rudi Oberhofer und Beat Oertig bezwang, Stephan Burri (VW Scirocco), der sich in der IS bis 2000 cm3 gegen Lokalmatador Jürg Ochsner (Opel Kadett) und Patrick Vallat (VW Golf) durchsetzte, Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Beat Rohr (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Christian Bralla (Fiat X1/9), der sich in der E1 bis 2000 cm3 sensationell gegen Fabien Houlmann (Peugeot 205) und Sébastien Cocquoz (Opel Kadett GTE) behauptete sowie Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3.

Der Sieg im Renault Classic Cup ging wie schon in Les Rangiers an Thomas Zürcher. Das Podest wurde mit RCC-Leader Michael Schläpfer und dem 2019-Meister Philip Krebs komplettiert.

Zuercher Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Tom Zürcher war wieder der Schnellste bei den Clios © Eichenberger

Spannend war der Zweikampf in der TCR zwischen Hyundai-Pilot Mathias Schläppi und Opel-Astra-Kutscher Patrick Flammer, wobei Schläppi am Ende eine halbe Sekunde Vorsprung hatte. Platz 3 ging an Danny Krieg. Zum ersten Mal fuhren alle Teilnehmer der TCR mit Synfuel. «Es freut mich, dass alle sieben Teilnehmer ohne Zögern auf Synfuel umgestiegen sind», sagte Initiator Schläppi. «Wir werden auch am Gurnigel mit dem synthetisch hergestellten Treibstoff fahren. Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen.»

Im KW-Berg-Cup sicherte sich Erwin Buck auf seinem VW Spiess Scirocco mit einer Gesamtzeit aus zwei Rennläufen von 2:58,035 min den Tagessieg. Auf Rang 2 folgt Bernhard Permetinger im BMW Z4 GT3 mit 2:59,712 min vor der Drittplatzierten Claire Schönborn auf einem VW Golf 1 STW mit 3:02,541 min.

Mehr über das Bergrennen in Oberhallau erfahren Sie unter www.bergrennen-oberhallau.ch

Und so geht es weiter:
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Schlaeppi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schnellster in der «grünen» TCR: Matthias Schläppi © Eichenberger

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22.08.2023 100 Jahre Bergrennen Oberhallau
Schaffhauser Nachrichten markiert Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Aus den Schaffhauser Nachrichten, erschienen am 11.9.1923: «Manchem wäre es wohl lieber gewesen, man hätte ihm den Mist auf den Berg gefahren, als mit grossem Krach und leeren Wagen loszustürmen!» © Eichenberger

Oberhallau feiert Geburtstag! Vor 100 Jahren fand im Klettgau das erste Bergrennen statt. Wir blicken zurück und nach vorn – auf ein Wochenende, das ausnahmsweise schon am Freitag beginnt.

Es gibt nicht viele Bergrennen, die von sich behaupten können, dass sie 100 Jahre (oder älter) sind. Das älteste, heute noch ausgetragene Bergrennen der Schweiz findet am Gurnigel statt. 2010 durfte dort das 100-jährige Bestehen gefeiert werden. Am Wochenende tritt nun Oberhallau in den 100er-Club ein. 1923 fand im Klettgau das erste Bergrennen statt.

Viel ist vom ersten Rennen auf den damals noch unbefestigten Strassen in den Schaffhauser Rebbergen nicht überliefert. In einem am 11. September in den «Schaffhauser Nachrichten» veröffentlichten Text steht, dass das vom Motorclub Schaffhausen organisierte Rennen für Autos und Motorräder ausgeschrieben war. Anders als in der Neuzeit wurden schon Wochen vor dem Rennen Trainingsfahrten absolviert. Der Verfasser des Artikels nahm dies zum Anlass, sich bei den Anwohnern für deren Geduld zu bedanken, obwohl offenbar nicht jeder Verständnis fürs Rennfahren aufbrachte... «Manchem wäre es wohl lieber gewesen, man hätte ihm den Mist auf den Berg gefahren, als mit grossem Krach und leeren Wagen loszustürmen», heisst es in dem Artikel.

De guidi bellasi F1 oberhallau 71 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Oberhallau 1971: Gildo de Guidi im Bellasi F1 © Kaufmann

Laut dem Artikel habe sich das Publikum schon damals «grösstmögliche Geschwindigkeiten gewünscht». Die schnellsten Fahrzeuge wurden im Artikel mit «Kanonen» verglichen. Diese seien mit 85 km/h die Strecke hochgefahren, wobei der Kurs damals noch 600 Meter länger war. 100 Meter vor dem heutigen Zielstrich wurde damals rechts abgebogen und noch ein Stückweit Richtung Schleitheim weitergefahren.

Wie heute war das Bergrennen auch schon 1923 ein Dorffest. Für die Schnellsten gab es einen «Gabentisch». Damit Zuschauer und Teilnehmer nach der Siegerehrung noch bleiben, wurde vorgesorgt. «Dass nachher nicht alles auseinanderlief, dafür sorgten die Dorfschönen, die mit unsereinem bekanntlich überall auf gutem Fusse stehen.»

Wie es 2023 um die «Dorfschönen» steht, sofern man diesen Begriff heute noch benutzen darf, entzieht sich unserer Kenntnis. Und ob welche am Sonntag dafür sorgen, dass alle Fahrer und Fahrerinnen bis zur Siegerehrung und darüberhinaus bleiben, sei dahingestellt. Fakt ist: Oberhallau feiert seinen 100. Geburtstag – und das bereits ab Freitag, 25. August mit einem bunten Programm. So verspricht der Veranstalter u.a., dass man in einer eigens erstellten Eventhalle im Startbereich nicht nur zahlreiche Berglegenden mit ihren Fahrzeugen antreffen und sie zwischen den Rennläufen auch in Action sehen kann, anhand von Fotografien und Filmaufnahmen wird einem die Möglichkeit geboten, in die Geschichte des Bergrennens von Oberhallau einzutauchen.

Erb oberhallau 2004 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lokalmatador Fritz Erb fuhr bis 2014 in Oberhallau (Bild von 2004) © Kaufmann

Das Rennen fand übrigens nicht ununterbrochen statt. Ab der zweiten Austragung 1924 wurden lange Zeit nur reine Motorradrennen veranstaltet. Erst 1965 wurde das Bergrennen Oberhallau für Automobile reaktiviert. Und ab 1979 wurde es alljährlich ausgetragen. Mit einer Ausnahme: 2020 musste das Rennen wegen der Pandemie abgesagt werden.

Wer mehr über die Geschichte des Bergrennens in Oberhallau erfahren und gleichzeitig spannende Rennaction erleben will, sollte sich am kommenden Wochenende ein Bild vor Ort machen. Bis zum nächsten «100-Jährigen» eines noch im Kalender fest verankerten Bergrennens muss man nämlich noch drei weitere Jahre bis 2026 warten: Dann ist das Bergrennen St. Ursanne – Les Rangiers an der Reihe.

Mehr zum Bergrennen Oberhallau gibt es auf der sehr informativen Internetseite www.bergrennen-oberhallau.ch

Resi 1972 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch schon über 50 Jahre alt: Oberhallau-Ergebnisse von 1972 © Eichenberger

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22.08.2023 Weekend-Report 23/2023
Emil Frey Racing Lausitz 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Emil Frey Racing feierte am Wochenende seinen ersten DTM-Sieg © Archiv EFR

Beim fünften DTM-Rennen des Jahres gab es gleich zwei Schweizer Erfolgsmeldungen: Neben Platz 2 von Ricardo Feller feierte Emil Frey Racing am Lausitzring seinen ersten Sieg in Europas populärster Tourenwagenserie.

Emil Frey Racing feierte am Wochenende auf dem Lausitzring seinen Premierensieg in der DTM. Das Team aus Safenwil startete mit dem Briten Jack Aitken von der Pole-Position und bestimmte von Anfang an das Tempo. Nach den Boxenstopps behauptete Aitken auf seinem Ferrari 296 GT3 souverän die Führungsposition und gab diese bis zum Überqueren der Ziellinie nicht mehr aus der Hand. Im zweiten Rennen war die Ferrari-Mannschaft nicht mehr ganz so erfolgreich, fuhr dank Aitken (7.) aber erneut in die Top 10.

«Wir wussten bereits von den Testfahrten und von den freien Trainings, dass unsere Pace gut war», sagt Jürg Flach, Technikchef von Emil Frey Racing. «Sicherlich weiss man vor dem eigentlich Rennen nie, wie stark die Konkurrenz ist, aber jetzt hier zu stehen mit dem ersten DTM Sieg in der Tasche ist einfach grossartig. Wir hatten bezüglich Konkurrenzfähigkeit bisher immer ein paar Probleme. Aber jetzt sind wir auf einem Niveau, wo wir auch um Podiumspositionen kämpfen können. Hoffentlich haben wir für den Rest der Saison das Glück auf unsere Seite und können weiter vorne mitfahren.»

Apropos Podiumspositionen: Audi-Werksfahrer Ricardo Feller rundete die feine Schweizer Leistung mit Platz 2 im Sonntagsrennen ab. Feller liegt in der Gesamtwertung nur 19 Punkte hinter Leader Bortolotti und hat damit weiter exzellente Titelchancen. «Der Kampf mit Mirko Bortolotti war unglaublich. Ich schaffte es mehrmals, im Infield näher an ihn heranzukommen, aber leider hatte ich auf den Geraden keine Chance. Ich hätte natürlich gerne gewonnen, aber Mirko hat einfach keinen Fehler gemacht. Die Gesamtwertung ist extrem eng, daher bin ich mit den Punkten für den zweiten Platz zufrieden.»

Mit dem dritten Podestplatz in Folge bei den Rookies und der Saisonbestleistung als Gesamtneunter hat Jasin Ferati den Aufwärtstrend im Porsche Carrera Cup auf dem Lausitzring bestätigt. Auch im zweiten Rennen ist der Winterthurer in die Punkte gefahren.

Ricardo Feller Lausitz 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller freute sich in der Lausitz über Platz 2 © Audi

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21.08.2023 St. Ursanne – Les Rangiers: Spannendes Duell zwischen Steiner und Faustini
Steiner Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner ist neuer Gesamtleader in der Berg-SM © Cornevaux

Marcel Steiner und Robin Faustini haben sich beim Bergrennen St. Ursanne – Les Rangiers ein spannendes Duell um den Tagessieg in der SM geliefert. Der Sieg in der FIA European Hill Climb Championship ging erwartungsgemäss an Christian Merli.

Viel hat nicht gefehlt und Robin Faustini hätte bei der 78. Ausgabe des Bergrennens St. Ursanne – Les Rangiers Marcel Steiner vom SM-Thron gestossen. Letzterer war mit zwei fast identischen Laufzeiten am Ende aber doch einen Tick schneller und hat mit seinem Sieg im Jura (aufgrund der Abwesenheit des bisherigen Leaders Eric Berguerand) vorübergehend die Führung in der Schweizer Berg-Meisterschaft übernommen.

«Ich bin im Vergleich zum Vorjahr zwar eine Sekunde schneller gefahren», sagt LobArt-Pilot Steiner. «Und ich habe pro Lauf nur eine halbe Sekunde auf Merli verloren. Aber ich habe mir insgeheim etwas mehr erwartet. Kompliment an Robin. Er hat mich vom ersten Training an mit schnellen Zeiten über das ganze Wochenende gefordert. Ich musste mich strecken, dass es am Ende reicht. Und ich kam nicht ohne Probleme über die Runden. Im ersten Lauf habe ich unten bei der Garage die Leitschienen touchiert.»

Faustini war mit Platz 2 zufrieden. Aber auch bei ihm wäre noch mehr möglich gewesen. «Ich habe im ersten Lauf ebenfalls bei der Garage den fünften Gang nicht reingekriegt. Und in beiden Läufen fiel ausgangs Wald die Benzinpumpe aus. Das fühlte sich an, als wäre ich gegen eine Wand gefahren. Schade! Ich glaube, diese technischen Missgeschicke haben mich den Sieg gekostet.»

Hinter den beiden schnellsten Schweizern wurde Joël Volluz (wie Faustini auf einem Osella FA30 unterwegs) Dritter. Der Walliser kam nicht ganz an die Top-Zeiten von Steiner und Faustini heran, war mit seinem Abschneiden aber dennoch zufrieden. «Ich fuhr noch nie so schnell in Les Rangiers. Insofern bin ich mit meinem Wochenende zufrieden. Klar geht es irgendwie immer noch ein Bisschen schneller. Aber das war diesmal nicht möglich. Platz 3 hinter Steiner und Faustini ist aber dennoch ein sehr gutes Ergebnis.»

Burri IS Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bergpokal-Leader Burri gewann auch diesmal die IS bis 2000 cm3 © Cornevaux

Bei den Formelrennwagen bis Zweiliter-Hubraum war Joël Burgermeister mit klarem Abstand der Schnellste. Der Thurgauer unterbot mit einem ersten Lauf in 1:50,4 min den bisherigen Klassenrekord um sagenhafte 2,9 Sekunden. «Es ist vollbracht», freute sich Burgermeister nach der Hitzeschlacht. «Ein weiterer Sieg und ein neuer Rekord. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Schön wäre es gewesen, wenn ich im zweiten Durchgang die 1:50er-Marke noch geknackt hätte. Aber bei so hohen Temperaturen war das einfach nicht mehr möglich.» Platz 2 bei den «kleinen» Formelrennern ging an den zweifachen Les-Rangiers-Sieger Roland Bossy. Dritter wurde Ludovic Cholley.

Bei den Tourenwagen wurde E1-Pilot Roger Schnellmann seiner Favoritenrolle gerecht. Der Mitsubishi-Kutscher brauchte für die 5,18 Kilometer lange Strecke 2:01,0 min. Zweitschnellster Tourenwagenfahrer und damit schnellster Interswiss-Pilot war Bruno Sawatzki (Porsche 991.1 Cup) – Dritter wurde (mit einer Sekunde Rückstand auf Sawatzki) Markenkollege und Lokalmatador Frédéric Neff.

Zu den weiteren Klassensieger (mit mind. drei Teilnehmern) gehörten im Jura: Rallye-Ass Olivier Burri (Hyundai i20, R5), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Beat Oertig (Peugeot 106, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco), der sich in der IS bis 2000 cm3 gegen Manuel Santonastaso (BMW 320) und Patrick Vallat (VW Golf GTI) durchsetzte, Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Joël Werthmüller (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Sébastien Cocquoz (Opel Kadett GTE), der sich in der E1 bis 2000 cm3 gegen Reto Steiner (Ford Escort RS) und Fabien Houlman (Peugeot 205) behauptete, Benoît Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3), Bruno Ianniello (Lancia Delta S4, E1 bis 3500 cm3) sowie Joël Grand (Wolf Thunder GB08, E2 bis 1400 cm3). Der Sieg im Renault Classic Cup ging an Thomas Zürcher. Auf den weiteren Rängen folgen Philip Krebs und der Gesamtführende Michael Schläpfer.

Zuercher Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Zürcher war der schnellste Clio-Fahrer in Les Rangiers © Cornevaux

Der Sieg im FIA European Hill Climb Championship ging wie erwartet an Christian Merli. Der Südtiroler fuhr als Einziger 1:42er-Zeiten und feierte so nach 2022 seinen zweiten Gesamtsieg im Jura. In der Europameisterschaft ist Merli nach acht von zehn Rennen nach wie vor ungeschlagen. Den Streckenrekord aus dem Vorjahr von 1:39,201 min verpasste der Fahrer des Osella FA30 aus reglementarischen Gründen mit 30 Kilogramm Zusatzballast und 35 PS weniger klar. Die zweitschnellste Zeit in der EBM liess sich der Spanier Joseba Iraola Lanzagorta auf einem Nova NP01 notieren. Dritter wurde der Belgier Corentin Starck (ebenfalls auf Nova). Der Sieg bei den Tourenwagen (im EM-Klassement) ging – zum vierten Mal in diesem Jahr – an den Urner Ronnie Bratschi, der dieses Jahr mit tschechischer Lizenz fährt. Der Mitsubishi-Fahrer distanzierte die beiden Porsche-Piloten Nicolas Werver (F) und Luca Gaetani (I) in der Addition der beiden Läufe um mehr als drei Sekunden. Bester Schweizer EM-Starter war Jérôme Nicolet. Der Peugeot-Pilot sicherte sich souverän den Sieg bei den Tourenwagen in der Gruppe 4.

Mehr über das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers erfahren Sie unter www.rangiers.ch

Und so geht es weiter:
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Merli Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Merli ist in der EM weiter ungeschlagen © Cornevaux

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18.08.2023 Regeländerung bei Ex-Aequo
Punktestand Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Beispiel Slalom-SM 2022: Fünf Fahrer hatten das Punktemaximum erreicht

Bei Punktegleichheit hat es in den vergangenen Jahren in der Schweizer Slalom-Meisterschaft und im Schweizer Berg-Pokal immer wieder Diskussionen gegeben. Die NSK hat das Reglement in diesem Punkt nun leicht abgeändert.

In den vergangen Jahren mussten bei der Vergabe des Meistertitels (im Slalom und Bergpokal) immer wieder die Ex-Aequo-Bestimmungen angewendet werden. Einer der Gründe dafür ist der Rückgang der Anzahl Rennen. In den meisten Fällen ist das erste Kriterium (Streichresultate) weggefallen, da die Konkurrenten häufig dieselben Streichresultate vorzuweisen hatten. Das zweite Kriterium (Anzahl geschlagene Teilnehmer) hat den Nachteil, dass Fahrer Gegner in ihrer Hubraumklassen anwerben/aufbieten – eine Praxis, welche seit Jahren gängig ist.

Das Komitee Meisterschaft hat deshalb den Vorschlag an die NSK gemacht, dass man als zweiten Beurteilungspunkt die Resultate der gesamthaft geschlagenen Gegner (Scratch) hinzuzieht und die geschlagenen Gegner in ihren Hubraumklassen als mögliche dritte Bestimmung festlegt. Massive Auswirkungen hat diese Regeländerung nicht. Piloten mit weniger Gegner in ihren Hubraumklassen werden so aber nicht mehr so extrem benachteiligt.

Die NSK hat den Vorschlag in ihrer letzten Sitzung gutgeheissen. Artikel 6 der Bestimmungen für den Bergpokal (Kapitel IV-B) sowie der Bestimmungen der Schweizer Slalom Meisterschaft (Kapitel IV-C) wurden wie folgt angepasst:

Erreichen Fahrer in der Schlussbewertung die gleiche Punktzahl, so entscheiden für die Rangordnung die Resultate der bisher noch nicht berücksichtigten Veranstaltungen, wobei zunächst das beste zusätzliche Resultat dieser Fahrer, dann das zweitbeste usw. beigezogen wird, bis sich erstmals eine Punktemehrheit ergibt. Genügt dies noch nicht, werden die besseren Klassierungen in der Gesamtwertung jeder einzelner bestrittenen Veranstaltung (Scratch Klassemente aller Gruppen zusammengefasst) als Entscheidungsgrundlage beigezogen. lm Falle einer erneuten Punktegleichheit wird die Gesamtzahl der Konkurrenten, die in den offiziellen Klassementen (nach Hubraumklassen gemäss Art. 3) aller für ihr Punktetotal zählenden Veranstaltungen hinter ihnen klassiert sind, berücksichtigt. Das zweite und dritte Ausschreibungskriterium ist nur für die ersten 10 Ränge des Schlussklassements anwendbar; ab dem 10. Rang werden alle Konkurrenten ex-aequo in alphabetischer Reihenfolge klassiert.

Die neue Regel tritt erstmals 2024 in Kraft.

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16.08.2023 Arosa ClassicCar mit einzigartigen Fahrzeugen und Persönlichkeiten
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Die Arosa ClassicCar findet schon zum 19. Mal statt © Eichenberger

In rund zwei Wochen startet die Arosa ClassicCar. Vom 31. August bis zum 3. September findet das internationale Bergrennen bereits zum 19. Mal statt. Das Interesse für eine Teilnahme erreichte neue Rekordwerte.

Was sich im letzten Jahr gezeigt hat, setzt sich in diesem Jahr fort: Die Faszination Arosa ClassicCar ist ungebrochen und das Interesse im Vorfeld enorm. Bis Nennschluss gingen beim Rennsekretariat über 220 Nennungen ein. Ein Rekordwert in der Geschichte der Arosa ClassicCar. Markus Markwalder, OK-Präsident, ordnet ein: «Die Anzahl der Nennungen und Attraktivität der Fahrzeuge sind überwältigend. Auch in diesem Jahr übersteigt das Interesse die Anzahl Startplätze und somit war die Jury bei der Auswahl besonders gefordert. Das Resultat ist ein Starterfeld mit äusserst attraktiven, teils sehr einzigartigen, Fahrzeugen und starken Fahrern und Fahrerinnen.»

In der Starterliste fallen einige bekannte Namen auf, wie beispielsweise der von Laura Kraihamer, Tiago Monteiro oder Fabio Scherer. Kraihamer, DTM-Rennfahrerin und Teil der IWC Racing-Familie, geht in der Kategorie Competition an den Start. Ebenfalls in der Kategorie Competition startet Tiago Monteiro, der ehemalige Formel-1-Pilot. Fabio Scherer, Rennpilot aus Engelberg, hat gerade im Juni die LMP2-Klasse des prestigeträchtigen 24-Stunden Rennens Le Mans gewonnen. Bei der Arosa ClassicCar startet Scherer in der Kategorie Sport Trophy. Als weitere Persönlichkeit vor Ort und Teil der Piloten der historischen Motorräder hat sich Giacomo Agostini ankündigt. Agostini, der ehemalige italienische Motorradrennfahrer, ist mit 15 Weltmeistertiteln und über 123 Grand-Prix-Siegen einer der erfolgreichsten Motorradrennfahrer überhaupt. Giacomo Agostini und die weiteren Piloten der historischen Motorräder absolvieren die Strecke im Rahmen von Demonstrationsläufen als Abschluss jedes Rennlaufs.

Die Verantwortlichen der Arosa ClassicCar setzen sich auch in diesem Jahr intensiv mit der Nachhaltigkeit auseinander. Der ganzheitliche Ansatz, also die Bestrebung ökonomische, ökologische und soziale Faktoren im Einklang zu bringen, ist ganzjährig Teil der Nachhaltigkeitsstrategie Arosa 2030. Im Rahmen des Projektes KlimDest «klimaneutrale Destination» lässt Arosa als Pilotdestination erstmals die CO2-Bilanz des Tourismus durch myclimate berechnen. Die Arosa ClassicCar übernimmt hierfür eine Pionierrolle und hat als erste Veranstaltung in Arosa ihre gesamten Emissionen berechnet. Wie bei bisherigen Austragungen sind Massnahmen wie die Badges aus Holz, Mehrwegbecher bei der Zuschauerverpflegung und ein überarbeitetes Abfallkonzept auch in diesem Jahr fixer Bestandteil der Veranstaltung. Zusätzlich engagiert sich die Arosa ClassicCar, den alternativen Kraftstoff P1 Racing an die Fahrer respektive Fahrerinnen zu bringen. Als Motorsportveranstaltung sieht sich der Veranstalter in der Pflicht, zukunftsweisend zu denken oder besser gesagt zu handeln und unterstützt somit neue Ansätze wie diesen synthetischen Treibstoff. Um den Mehrpreis abzufedern, kommt der Veranstalter mit einem Unterstützungsbeitrag pro Kanister jedem Interessenten entgegen und bietet zudem Hand bei der Bestellung und Lieferung.

Tribünentickets und VIP-Packages sind online erhältlich. Die Veranstalter empfehlen die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Es verkehrt ein Shuttle-Bus zwischen Arosa und Langwies mit diversen Stopps an der Strecke sowie auch zwischen dem Bahnhof in Langwies und dem Startgelände. Die Strecke zwischen Langwies und Arosa ist während den Rennläufen für den Verkehr gesperrt. Zwischen den Rennläufen wird die Strecke für den Individualverkehr geöffnet. Die Streckenöffnungszeiten sowie weitere Informationen sind unter www.arosaclassiccar.ch ersichtlich.

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Auch Thomas Amweg ist in Arosa wieder am Start © Eichenberger

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15.08.2023 Vorschau St. Ursanne – Les Rangiers: Steiner gegen die Osellas
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Marcel Steiner hat schon zwei Mal in Les Rangiers gewonnen © Kaufmann

Am Wochenende wird zum 78. Mal das Bergrennen St. Ursanne – Les Rangiers ausgetragen. Der Klassiker im Jura gilt neben der Schweizer Meisterschaft auch zum FIA European Hill Climb Championship.

Die Sommerpause ist vorbei! Am Wochenende startet die zweite Saisonhälfte der Schweizer Berg-Meisterschaft mit der 78. Ausgabe des Klassikers St. Ursanne – Les Rangiers. 114 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich für die Schweizer Meisterschaft angemeldet. Dazu gesellen sich 34 Fahrer, die sich für das FIA European Hill Climb Championship eingeschrieben haben. Zu denen gehört Christian Merli. Der vierfache Berg-Europameister hat im Vorjahr in seinem Osella FA30 einen neuen Streckenrekord aufgestellt und gilt auch für die diesjährige Ausgabe als haushoher Favorit. Der 2023 noch ungeschlagene EM-Leader in der Kategorie 2 (Rennwagen) kann unter günstigen Voraussetzungen in Les Rangiers sogar schon den Titel-Sack zumachen, wenn er seinen Vorsprung (bei noch zwei verbleibenden Rennen nach Les Rangiers) auf 50 Punkte ausbauen kann. In der Kategorie 1 der geschlossenen Fahrzeuge führt der Mazedonier Igor Stefanovski auf Hyundai i30 TCR. Auch er ist in Les Rangiers am Start.

Im Feld der EM-Teilnehmer sind auch fünf Schweizer eingeschrieben. Darunter Martin Bächler (VW Lupo), Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift), Jérôme Nicolet (Peugeot 308), Fabien Houlmann (Peugeot 205) sowie der zweifache Les-Rangiers-Sieger Roland Bossy (Dallara F3). Ebenfalls am Start: Ronnie Bratschi. Der Urner, bereits dreifacher Laufsieger in der Europameisterschaft 2023, fährt in diesem Jahr jedoch mit tschechischer Lizenz.

Merli myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
EM-Leader Christian Merli ist im Jura haushoher Favorit © myrally.ch

Zurück zur Schweizer Meisterschaft: Dort wird der Kampf um den Tagessieg möglicherweise etwas enger ausfallen als in der EM-Wertung. Zwar hat Marcel Steiner auf seinem LobArt-Honda/Helftec in Abwesenheit von SM-Leader Eric Berguerand die besten Siegchancen, doch die Konkurrenz, allen voran die beiden Osella-Fahrer Robin Faustini und Joël Volluz, sind in Schlagdistanz. Während man von Faustini gute Leistungen gewohnt ist, hat vor allem der schnelle Walliser in den letzten Rennen mächtig zugelegt. Im Vorjahr betrug der Rückstand Volluz’ auf Steiner noch fünf Sekunden pro Lauf. So viel wird Volluz diesmal bestimmt nicht verlieren…

«Ich freue mich sehr auf dieses Rennen», sagt Steiner. «Zwei Mal, 2010 und 2011, habe ich hier den Gesamtsieg errungen. Diesmal hat für mich aber die Schweizer Meisterschaft Priorität. Das heisst jedoch nicht, dass ich in der Gesamtwertung nicht auch ein gutes Ergebnis erzielen möchte. Ein Platz auf dem Podium, so wie letztes Jahr, als ich Dritter wurde, wäre schön. Mal schauen: Die Konkurrenz ist stark. Aber nichts ist unmöglich. Das hat man zuletzt beim Bergrennen in Osnabrück gesehen.

Bei den Formelrennwagen bis 2000 cm3gilt Joël Burgermeister als heissester Siegkandidat. Und das, obwohl sich der Thurgauer zuletzt beim Bergrennen in Osnabrück nicht ganz wohl fühlte. «Ich habe dort das Set-Up nicht so hingekriegt, wie ich es gerne gehabt hätte», sagt der Fahrer des silbernen Tatuus Formel 4. «Aber ich bin zuversichtlich für Les Rangiers. Im Vorjahr habe ich dort gegen Egli (der dieses Jahr fehlt, d. Red.) und Bossy gewonnen.»

Ein anderer Gegner von Burgermeister tritt in Les Rangiers in der hubraumschwächeren Klasse (bis 1400 cm3) an: Joël Grand. Der Walliser, der dieses Jahr mit Rennwagen der Marke Wolf antritt, steigt für Les Rangiers (und Les Paccots) auf das Modell «Thunder» um, das von einem 1,15-Liter-Motorrad-Motor angetrieben wird. «Ich habe mit dem Mistral F1 noch nicht so viel Erfahrung sammeln können», sagt Grand. «Deshalb habe ich mich entschieden, für Les Rangiers ein ‹kleineres Modell› zu nehmen.»

Burgermeister myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Burgermeister in seinem Tatuus Formel 4 © myrally.ch

Bei den Tourenwagen ist Roger Schnellmann auf seinem Mitsubishi Evo 8 Favorit (Kat. E1 plus 3500 cm3). Der Wangener hat bisher alle Rennen, an denen er teilgenommen hat, gewonnen. Weil Schnellmann aber auf das Rennen in Massongex verzichtet hat, liegt er in der Gesamtwertung nur auf Platz 2. Es führt Bruno Sawatzki im Porsche 991.1 Cup aus der hubraumstärksten Interswiss-Klasse. Ob Schnellmann diesen Rückstand noch aufholen kann? Eines von acht Ergebnissen wird am Ende der Saison gestrichen; insofern – ja. Aber Sawatzki hat zuletzt in Anzère nicht nur die 25 Punkte für den Klassensieg eingestrichen, er hat sich auch noch die zwei Extrapunkte für einen neuen Klassenrekord gesichert. Und das könnte am Ende des Jahres matchentscheidend sein.

Im Schweizer Berg-Pokal für Tourenwagen bis 2000 Kubikzentimeter ist Stephan Burri auf seinem VW Scirocco alleiniger Führender. Als Einziger hat Burri bisher bei allen vier bisherigen Rennen das Punktemaximum geholt. Auch Michael Schläpfer hat seinen Vorsprung zuletzt in Anzère ausbauen können. Vor Les Rangiers liegt der Appenzeller im Renault Classic Cup 27,5 Punkte vor Thomas Zürcher. «Ich freue mich auf das Rennen», sagt Schläpfer. «Les Rangiers ist eine coole Strecke. Mal schauen, was da geht. Ich fahre erst zum zweiten Mal dort.»

Bossy Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roland Bossy hat in Les Rangiers auch schon gewonnen © Eichenberger

Zur Strecke: Die Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers misst 5,180 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 350 Meter. Die durchschnittliche Steigung 6,8 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Christian Merli in 1:39,201 min (= 188,0 km/h). Er stammt aus dem Vorjahr. Rekordsieger beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers ist Simone Faggioli mit neun Gesamtsiegen – vor Fredy Amweg (7), Marcel Tarres (6), Lionel Régal (5) und Jo Siffert (4). Von den aktuell am Start stehenden Schweizer Piloten sind Marcel Steiner und Roland Bossy mit je zwei Siegen die erfolgreichsten Teilnehmer.

Die Trainingsläufe finden am Samstag, 19. August, ab 7.00 Uhr (1. Durchgang), ab 10.30 Uhr (2. Durchgang) und 15.00 Uhr (3. Durchgang) statt. Am Sonntag, 20. August, geht es ab 7.00 Uhr mit dem ersten Rennlauf los. Der zweite Heat erfolgt ab 13.00 Uhr. Die Zeiten der beiden Läufe werden addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20.- Franken (oder Euro), am Sonntag 25.- Franken (oder Euro). Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 30.- Franken (oder Euro). Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei.

Mehr über das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers erfahren Sie unter www.rangiers.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Schlaepfer myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michael Schläpfer führt den Renault Classic Cup an © myrally.ch

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11.08.2023 «Nico Müller der Romandie» mit Dreifacherfolg
Ethan Ischer Most 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ethan Ischer (2. v.r.) räumte in Most im grossen Stil ab © Jenzer

Der ehemalige Kart-Pilot Ethan Ischer fährt in der Formel 4 CEZ von Sieg zu Sieg. In der italienischen Formel 4 wartet der Jenzer-Pilot noch auf den grossen Durchbruch.

In der hart umkämpften italienischen Formel 4 kommt Ethan Ischer nicht so richtig auf Touren. Nach fünf von sieben Rennen steht der Jenzer-Pilot immer noch ohne Punkte da. Sein bestes Ergebnis sind zwei 13. Ränge – und das in der zweiten Saison. «Ethan macht einen guten Job», sagt Teamchef Andreas Jenzer. «Natürlich haben wir sportlich auch etwas mehr erwartet. Aber man muss der Realität ins Auge schauen: Prema hat in Italien acht Autos am Start, Van Amersfoort und US Racing je sechs. Das macht 20 Autos. Und weil diese Teams, allen voran Prema, ein Vielfaches von dem testen, was wir testen, ist ein 15. Platz in einem Rennen ein gutes Ergebnis. Ich bin auf jeden Fall überzeugt, dass Ethan seinen Weg finden und gehen wird. Und ich bin beeindruckt von seiner Art. Er erinnert mich an Nico Müller. Ja, er ist quasi der Nico Müller der Romandie!»

Ganz anders sieht es um Ischers Abschneiden in der FIA F4 CEZ (Central European Zone) aus. Dort liegt der ehemalige OK-Junior-Pilot bei noch zwei ausstehenden Rennen mit 158 Punkten auf dem zweiten Zwischenrang. Beim Rennen in Most (CZ) am vergangenen Wochenende hat Ischer nicht nur in der Qualifikation allen die Auspuffrohre gezeigt, der 16-Jährige aus Bavois (VD), der erst mit etwa 13 Jahren mit Kartfahren begann, entschied auch alle drei Läufe für sich und ist so bis auf zwölf Punkte an den Führenden René Francot aus den Niederlanden herangekommen.

Die beiden entscheidenden Rennen finden am 9./10. September in Brünn und am 7./8. Oktober auf dem Balaton Park (H) statt.

Überhaupt war das Wochenende aus Schweizer Sicht ein Erfolg. Das Team Jenzer Motorsport okkupierte in den Rennen 1 und 3 das komplette Podest. Im zweiten Lauf war es der Schweizer Michael Sauter, der ebenfalls von Jenzer protegiert wird, aber mit seinem eigenen Team Sauter Engineering antritt, der das «Jenzer-Podium» komplettierte.

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10.08.2023 NSK erweitert Bestimmungen bei den Startnummern für 2023
Startnummern Syn Fuel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bisher fuhren Synfuel-Fahrer mit schwarzen Nummern (im Bild links Marcel Steiner); ab sofort ist auch Grün erlaubt (Bild rechts)

Wer mit Synfuel fährt, darf ab sofort mit einer grünen Startnummer an den Start gehen. Das hat die Nationale Sportkommission (NSK) in ihrer jüngsten Sitzung auf Antrag von TCR-Pilot Matthias Schläppi so beschlossen.

Synfuel ist sinnvoll. Seit dieser Saison setzen einige Schweizer Rennfahrer auf synthetisch hergestellten Treibstoff. Sei es in der Schweizer Slalom- oder in der Schweizer Berg-Meisterschaft – die dafür benötigten Mengen sind in beiden Fällen überschaubar. Und auch wenn Synfuel im Vergleich zu herkömmlichem Rennbenzin immer noch rund drei Mal so viel kostet, setzen Fahrer wie Marcel Steiner, Simon Wüthrich oder Martin Epp ein klares Zeichen: Es muss etwas unternommen werden, damit wir auch in Zukunft mit einem guten Gewissen Motorsport in der Schweiz betreiben können.

Das hat sich auch Matthias Schläppi gesagt. Der TCR-Pilot ist das jüngste Beispiel, das mit dem bis zu 85 Prozent C02-neutralen Sprit fährt. Schläppi war es auch, der nun einen Antrag an die NSK stellte, dass, wer Synfuel verwendet, dies mit einer grünen Startnummer kundtun darf. Die NSK hat den Antrag in ihrer Sitzung vom Mittwoch, 9. August 2023, behandelt und folgende Erweiterungen (fett) der NSK-Bestimmungen II-B für 2023 beschlossen:

Art. 3 Die einzelnen Ziffern der Startnummer müssen schwarz auf weissem Grund sein und eine klassische Form haben. Ausgeschnittene Nummern sind nicht zulässig. Bei Fahrzeugen, welche mit Synfuel-Treibstoff betankt sind (und nur diese), können die einzelnen Ziffern der Startnummer grün (RAL6024 Verkehrsgrün) auf weissem Grund sein und eine klassische Form haben.

Diese grünen Startnummern werden NICHT vom Veranstalter zur Verfügung gestellt, sondern müssen von den Piloten selber organisiert werden. Es liegt in der Pflicht der Piloten, die übrigen Startnummernvorgaben des unter den NSK-Bestimmungen II-B resp. die Vorschriften der Veranstalter (Platzierung, Schriftart, etc.) einzuhalten. Andere Ausnahmen in Bezug auf Startnummernfarben werden nicht genehmigt. Die Verwendung einer grünen Startnummer ist fakultativ. Voraussetzung ist, dass tatsächlich nur Fahrer und Fahrerinnen eine solche Nummer auf ihren Autos tragen, die auch tatsächlich Synfuel verwenden.

«Wir wollen mit dieser Erweiterung ein Zeichen setzen», sagt NSK-Präsident Andreas Michel. «Schliesslich sind auch wir davon überzeugt, dass wir den Einsatz von synthetisch hergestelltem Treibstoff weiter vorantreiben müssen. Dass wir den Reglementpunkt Art. 3 in den NSK-Bestimmungen II-B in diesem Fall erweitern, heisst aber nicht, dass wir für andere Teilnehmer und Teilnehmerinnen Tür und Tor öffnen. Nur weil einer ein oranges Auto fährt, darf er in Zukunft nicht mit einer orangen Startnummer an den Start gehen. Für alle, die kein Synfuel fahren gelten nach wie vor dieselben Bestimmungen wie bisher: schwarze Nummer auf weissem Grund.»

Schlaeppi gruene Startnummer myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
TCR-Pilot Schläppi fuhr schon in Anzère mit grüner Startnummer © myrally.ch

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09.08.2023 Marcel Steiner: Dran, aber (noch) nicht vorbei
Steiner myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner ist Leader Berguerand dicht auf den Fersen © myrally.ch

Der Showdown in der Schweizer Berg-Meisterschaft steht bevor: Auf dem Programm stehen ab 20. August vier Rennen innerhalb von fünf Wochen! Und der Zweikampf zwischen Eric Berguerand und Marcel Steiner wird immer enger.

Die Schweizer Berg-Meisterschaft geht in die entscheidende Phase. Innerhalb von nur einem Monat (zwischen dem 20. August und dem 17. September) wird die zweite Saisonhälfte ausgetragen. Oder anders formuliert: vier Rennen in fünf Wochen. Los geht es am 19./20. August mit dem Klassiker St.Ursanne – Les Rangiers. Der zur Europameisterschaft zählende Lauf lockt wie üblich alles an, was Rang und Namen hat. Nur einer fehlt (wie üblich): Eric Berguerand im Lola FA99. Der Führende im Gesamtklassement verzichtet seit seinem schweren Unfall von 2007 auf das schnellste Bergrennen im SM-Kalender. Damit rückt Marcel Steiner in die Rolle des Favoriten. Mit einem Sieg könnte der Oberdiessbacher die Führung in der Schweizer Meisterschaft vorübergehend übernehmen. Das allein reicht laut Steiner aber nicht, um den sechsten Berg-Titel ins Visier zu nehmen. «Ein Resultat wird am Ende der Saison gestrichen. Ich kann also nur mit dem Titel liebäugeln, wenn Eric bei einem der verbleibenden Rennen patzt und mal nur Dritter wird.»

Ob der Walliser ihm diesen Gefallen macht? Bei der Konstanz von Berguerand käme ein dritter Platz einer Überraschung gleich. Seit Oberhallau 2018 ist «Bergus» mindestens immer Zweiter geworden. Von den letzten 18 Rennen, an denen er teilgenommen hat, gewann er 16. Nur am Gurnigel 2019 (Sieger: Thomas Amweg) und in diesem Jahr in Hemberg (Sieger: Steiner) stand Berguerand nicht zuoberst auf dem Podium. Einen Hoffnungsschimmer gibt es für Steiner dennoch. Ganz so souverän wie 2022, als Berguerand alle Rennen, die er bestritten hat, in Rekordzeit gewann, ist er dieses Jahr nicht. In Hemberg und Massongex leistete er sich zwei Unfälle. Und in Anzère gewann er zwar, hatte aber einen kaputten Stossdämpfer. Ausserdem ist Steiner in diesem Jahr näher dran. In Massongex fehlten dem Fahrer des LobArt-Honda/Helftec in der Addition der beiden schnellsten Läufe 0,789, in Anzère gar nur 0,393 Sekunden.

Berguerand Hemberg Crash Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Berguerand hatte in diesem Jahr schon zwei Unfälle © Eichenberger

Das Zünglein an der Waage könnte die Konkurrenz sein. Allen voran die beiden Osella-Piloten Robin Faustini und Joël Volluz. Ersterer gehört seit seinem Fahrzeugwechsel konstant zu den Herausforderern von Berguerand und Steiner. Und Letzterer kommt immer besser in Fahrt. In Anzère war Volluz eine Sekunde pro Lauf langsamer als Steiner, beim Rennen in Osnabrück (D) waren es noch knapp sechs Zehntelsekunden.

Eines steht jetzt schon fest: Es bleibt spannend. Und das Niveau ist hoch. Das hat auch der Dreifacherfolg von Steiner, Volluz und Faustini beim Bergrennen in Osnabrück gezeigt. Die Schweizer Bergelite muss sich international nicht verstecken!

Das Restprogramm der Schweizer Berg-Meisterschaft 2023:
19./20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
26./27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Les Paccots

Volluz myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Volluz kommt im Osella immer besser in Fahrt © myrally.ch

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07.08.2023 Weekend-Report 22/2023
Osnabrueck 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Drei Schweizer auf dem Podium: Faustini, Steiner und Volluz © www.myrally.ch

Das erste August-Wochenende bot aus Schweizer Sicht wieder einmal Grund zum Jubeln. Vor allem beim Bergrennen Osnabrück. Da war das Podium gleich von drei Schweizern besetzt!

Ricardo Feller bleibt in der DTM der bestplatzierteste Fahrer, der bisher in jedem Rennen gepunktet hat. Auch am Nürburgring, bei Halbzeit der DTM 2023, ist der Aargauer in beiden Rennen als Vierter respektive Sechster in die Punkte gefahren. Damit liegt in der Meisterschaft mit 88 Zählern auf Rang 4 – 29 Punkte hinter dem Leader Thomas Preining. Ganz zufrieden war Feller mit dem Ergebnis in der Eifel nicht. Im zweiten Rennen, das Feller zum zweiten Mal in seiner DTM-Karriere von der Pole-Position aus in Angriff genommen hatte, konnte er anfangs zwar die Führung verteidigen, fiel dann aber im Regen mit nachlassenden Reifen zurück. Für Patric Niederhauser, dem zweiten DTM-Schweizer, endete das Wochenende mit einem neunten Rang im ersten Durchgang. Im zweiten Rennen schied der Berner aus.

Halbzeit hatte am Nürburgring auch der Porsche Carrera Cup. Und dort gab es aus Schweizer Sicht auch eine Erfolgsmeldung. Jasin Ferati aus dem Team Fach Auto Tech sicherte sich im ersten Rennen seinen ersten Sieg in der Rookie-Wertung. «Ich stehe zum ersten Mal auf dem Rookie-Podium, und dann gleich ganz oben – daran könnte ich mich gewöhnen», strahlte der gerade 20 Jahre alt gewordene Schweizer.

Ferati Nuerburgring 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ferati mit der Rookie-Trophäe und Teamchef Alexander Fach © Archiv Fach

Ein reines Schweizer Podium gab es bei der 55. Ausgabe des Bergrennens Osnabrück. Sieger Marcel Steiner (LobArt-Honda/Helftec) legte den Grundstein zum Gesamtsieg mit einem ersten schnellen Lauf in 52,073 sec. Im zweiten reichte ihm eine 52,608 sec, um im Gesamtscore ganz oben zu stehen. Zweiter wurde Joël Volluz im Osella FA30 (1,1 Sekunden hinter Steiner). Platz 3 ging an Markenkollege Robin Faustini, der vor Wochenfrist das Bergrennen Hauenstein in neuer Rekordzeit gewann, und auf Volluz in der Addition beider Läufe 1,1 Sekunden verlor.

Auf den siebten Gesamtplatz schaffte es Joël Burgermeister in seinem Tatuus Formel 4. Der Thurgauer war mit seinem ersten Rennlauf nicht zufrieden und musste sich in seiner Klasse (E2-SS bis 2000 cm3) dem Italiener Federico Liber, der wie Joël Grand einen Wolf Mistral GB08 pilotiert, geschlagen geben. Ebenfalls am Start waren Martin Bürki auf dem Ex-Beiner-BMW, Kyrill Graf (BMW M3) und Victor Darbellay (Tatuus Formel Renault).

Feller Nuerbrugring 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
DTM-Pilot Feller mit der Trophäe für die Pole-Position © ADAC

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04.08.2023 Rudi Oberhofer: ein Vorarlberger mit Ambitionen
Rudi Oberhofer Cockpit Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rudi Oberhofer im Cockpit seines VW Golf Baujahr 1983 © Archiv Oberhofer

Fünf Fahrer haben in der abgelaufenen Schweizer Slalom-Meisterschaft das Punktemaximum von 100 Zählern geholt. Auf Rang 6 landete – nahezu still und heimlich – Rudi Oberhofer in seinem VW Golf Baujahr 1983.

Rudi Oberhofer ist seit 2011 fester Bestandteil der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Mit seinem 220 PS starken, gelben VW Golf Baujahr 1983 fährt er in der Kategorie Interswiss bis 1600 cm3. Und das in diesem Jahr sehr erfolgreich. Der gebürtige Vorarlberger, wohnhaft in Höchst bei St. Margrethen, leistete sich in diesem Jahr spannende Zweikämpfe – vor allem mit Jannis Jeremias und Christophe Oulevay. Bei den Slaloms in Bière, Frauenfeld und Bure hatte Oberhofer jeweils die Nase vorn. In Ambri fehlten ihm am ersten Tag 0,4, am zweiten Tag 0,9 Sekunden auf den Klassensieg. In Chamblon war die Sache nach dem ersten Lauf geritzt. An die 3:20,7 min von Oulevay kam Oberhofer nicht mehr heran.

Die beste Slalom-Klassierung Oberhofers hat seine Gründe. Und sie hat nicht nur mit Erfahrung zu tun. Oberhofer hat während der Corona-Pandemie seinen Golf rundumerneuert. «Ich habe jetzt eine neue, leichtere Karosserie», sagt der 55-Jährige, der seit 1992 Motorsport betreibt. «Ausserdem haben wir die Fahrgastzelle sicherer gemacht.»

Die Paradedisziplin Oberhofers ist der Slalom. Damit hat auch alles begonnen. Rudi fuhr aber auch auf der Rundstrecke und am Berg – u.a. im deutschen KW Berg-Cup. Aber die Slaloms in der Schweiz bereiten ihm die grösste Freude. «Wir sind eine tolle Truppe, es macht Spass und die Kosten sind überschaubar», sagt der Garagist aus dem Rheintal. Allein aus Spass an der Sache ist Oberhofer aber nicht dabei. «Natürlich will ich auch gewinnen», sagt der Fahrer aus dem Rennclub Untertoggenburg.

In der internen IS-Wertung liegt Oberhofer auf Rang 2 hinter VW-Markenkollege Stephan Burri. Um diesen zweiten Platz zu behaupten, fuhr respektive fährt Oberhofer auch die Bergrennen von Anzère, Oberhallau und Gurnigel. Ein zweiter Platz am Ende des Jahres wäre ein grossartiger Erfolg für ihn (nach Rang 9 im Vorjahr). Und wer weiss: Wenn seine Kurve weiter nach oben zeigt und er pro Rennen im Schnitt weiterhin genug Gegner hat, dann könnte er mit einer makellosen Leistung 2024 sogar um den Schweizer Slalom-Titel fahren. Die Weichen dafür sind gestellt.

Rudi Oberhofer Chamblon 2023 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Oberhofer beim Slalom-Finale 2023 in Chamblon © Eichenberger

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02.08.2023 FIA Motorsport Games 2024: Zehn neue Disziplinen
Medails SRO Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Im Oktober 2024 geht es bei den Motorsport Games wieder um Medaillen © SRO

Im Herbst 2024 finden in Valencia (E) die FIA Motorsport Games statt. Die dritte Ausgabe soll noch grösser werden. Statt 16 stehen 26 Disziplinen am Start. Wir stellen sie Ihnen vor.

Citius, altius, fortius – schneller, höher, stärker – ist das Motto der Olympischen Spiele. Und wie es scheint, soll es auch für die FIA Motorsport Games gelten. Diese finden nächsten Herbst vom 23.-27. Oktober im spanischen Valencia statt. Alle Disziplinen, die bereits 2022 in Marseille resp. Le Castellet am Start gestanden haben, sind auch in Valencia wieder dabei. Dazu kommen zehn (!) neue Disziplinen.

Unter anderem die Kategorie Karting Mini. Sie richtet sich an Fahrer und Fahrerinnen im Alter zwischen acht und elf Jahren und könnte für so manchen «Super Mini» aus der Schweizer Meisterschaft interessant sein. Die meisten neuen Disziplinen gibt es bei der Rallye. Rally2, Rally4 und Historische Rallye wurden jeweils in drei Wettbewerbe aufgeteilt – einen für Schotter-Spezialisten, einen für Asphalt-Spezialisten und einen, der beide Beläge umfasst, für Allrounder, die nicht weniger als neun Möglichkeiten haben, Medaillen zu gewinnen. Die neue Rallye-All-Stars-Kategorie steht Fahrern offen, die auf der FIA-Prioritätenliste stehen und derzeit nicht für Rally2 oder Rally4 startberechtigt sind.

Team Suisse Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Schweizer Team bei der letzten Austragung in Le Castellet © Eichenberger

Auch im Offroad-Bereich gibt’s Änderungen. Cross Car Junior und Senior kehren ebenso zurück wie die neue Kategorie Cross Car Eco, die die bestehenden Elektro-Wettbewerbe im Auto-Slalom und Karting-Slalom ergänzt. Spannend könnte es auch für E-Sportler werden. Neben der Esports-GT-Kategorie, die 2022 durch Thomas Schmid vertreten war, wird es auch eine Esports-Rallye geben.

Über weitere neue Kategorien wird noch nachgedacht. Wer Interesse hat, kann sich bei Auto Sport Schweiz unter der E-Mail eichenberger@motorsport.ch melden. Die offiziellen Anmeldungen für die FIA Motorsport Games 2024 werden laut FIA Anfang nächsten Jahres geöffnet werden. Auto Sport Schweiz wird Sie auf dem Laufenden halten.

FIA Motorsport Games 2024: Vorläufige Liste der Kategorien
Rundstreckenrennen
1: GT
2: GT-Sprint
3: Formel 4
4: Tourenwagen
5: Driften

Esport
6: Esports GT
7: Esport-Rallye NEU

Rallye
8: Rallye2
9: Rally2 Schotter NEU
10: Rally2 Asphalt NEU
11: Rallye4
12: Rallye4 Schotter NEU
13: Rally4 Asphalt NEU
14: Rallye-All-Stars NEU
15: Historische Rallye
16: Historische Rallye Schotter NEU
17: Historische Rallye Asphalt NEU

Offroad
18: Offroad Junior
19: Offroad Senior
20: Offroad Eco NEU

Kartsport
21: Karting Sprint Jr
22: Karting Sprint Senior
23: Karting Ausdauer
24: Karting Mini NEU

Elektro
25: Auto-Slalom
26: Karting Slalom

Circuit Ricardo Tormo Foto Aerea Noviembre 2020 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Spiele 2024 finden in Valencia rund um den Circuit Ricardo Tormo statt © Comunitat Valenciana

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31.07.2023 Weekend-Report 21/2023
Marciello Nuerburgring 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello war wieder einmal der Schnellste © Archiv Marciello

Aus Schweizer Sicht gab es am Wochenende vor allem am Nürburgring viel Grund zum Jubeln. Im Rahmen des Formel-1-Rennens in Spa-Francorchamps erklang sogar die Schweizer Hymne.

Der Nürburgring war am Wochenende ein gutes Pflaster für Schweizer Rennfahrer. Beim vierten Lauf des Endurance Cup der GT World Challenge feierte Raffaele Marciello mit seinen beiden Teamkollegen Jules Gounon und Timur Boguslavskiy einen nie gefährdeten Sieg. Der Mercedes mit der #88 führte das Rennen vom Start bis zur Ziellinie, wobei sie die Führung nur während der Tankstopps abgaben. Auf dem Podium war Marciello nicht der einzige Schweizer. Ricardo Feller sicherte sich als bester Audi-Pilot Rang 3 – mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Markenkollege Patric Niederhauser. Ein absolutes Spitzenergebnis erzielte auch Mercedes-Fahrer Miklas Born. Der Basler landete mit seinen beiden Stallgefährten David Schumacher und Marius Zug sensationell auf dem sechsten Gesamtrang und sicherte sich so den Klassensieg im Gold Cup – vor Rolf Ineichen auf Lamborghini Huracan. Auch Alex Fontana, Niki Leutwiler und Ivan Jacoma hatten allen Grund zum Jubeln. Mit dem zweiten Klassenrang sicherte sich das Trio vorzeitig den Titel in der Pro-AM-Kategorie. «Ich hatte zwei, drei Runden lang kein ABS mehr und befand mich mehr neben als auf der Piste», sagt Fontana. «Aber wir haben diese kritische Phase überstanden und uns danach wieder aufs Podium gekämpft.»

Schuring Fach Auto Tech Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sensationell! Fach Auto Tech gewann auch in Spa das Supercup-Rennen © Porsche

Auch in Spa gab es einen Schweizer Sieg zu bejubeln. Mit einem Start-Ziel-Triumph auf dem Formel-1-Kurs bescherte der Niederländer Morris Schuring dem Team Fach Auto Tech den zweiten Sieg des Jahres. Der 18 Jahre alte Schuring krönte sich gleichzeitig zum jüngsten Sieger in der 31 Saisons umfassenden Geschichte des Porsche Supercup.

Auch in der Formel 3 erklang die Schweizer Hymne. Das Team Jenzer Motorsport aus Lyss sicherte sich das beste Saisonergebnis: Sieg für den Briten Taylor Barnard. Dritter wurde der gebürtige Russe Nikita Bedrin vor dem Mexikaner Alejandro Garcia.

Auch Léna Bühler stand am Wochenende zwei Mal auf dem Podium. Beim sechsten Lauf der F1 Academy fuhr die Waadtländerin zwei Mal auf Rang 2. In der Gesamtwertung liegt Bühler vor dem Finale in Austin im Rahmen der Formel 1 am 21./22. Oktober auf dem zweiten Zwischenrang. Der Rückstand auf die Führende Marta Garcia beträgt 50 Punkte.

Für Sébastien Buemi endete die Saison in der Formel E versöhnlich. Der ehemalige Formel-1-Pilot fuhr zum ersten Mal seit drei Jahren wieder aufs Podium (Dritter in London). Damit beendete Buemi die Saison auf Rang 6. Was noch mehr zählt: Buemi und sein Teamkollege, der Neuseeländer Nick Cassidy, sicherten dem Team Envision Racing die Team-Meisterschaft. Nico Müller wurde im Schlussklassement 19., Edoardo Mortara 14.

Gute Chancen auf seinen zweiten internationalen Kart-Titel hat Tiziano Kuzhnini. Der 13-jährige Luzerner sicherte sich beim vorletzten Lauf der IAME Series Italy in Lonato einen weiteren Finalsieg und liegt vor dem letzten Rennen am 9./10. September (ebenfalls in Lonato) mit 17 Punkten Vorsprung in Führung.

Der für die Schweiz bei der FIA Academy angetretene Karel Staut beendete die Saison auf Rang 15 mit 28 Punkten. Beim Finale in Cremona befand sich Staut sensationell auf Podestkurs, als er von einem Gegner «abgeschossen» wurde.

Kuznini Lonato 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kuzhnini (Zweiter von rechts) liegt in der IAME Series Italy auf Titelkurs

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28.07.2023 Was macht eigentlich Andy Feigenwinter?
Feigenwinter Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Andy Feigenwinter mit Pokal und Champagner © Aubert (www.nictec.ch)

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Was macht eigentlich Andy Feigenwinter?

Wenn Andy Feigenwinter aufs Gaspedal drückt, dann funkeln seine Augen. Das war 2019 so, als er sich in der Schweizer Berg-Meisterschaft mit einem Lotus Exige den Tourenwagen-Titel sicherte. Das ist heute noch so, wenn er auf der Rundstrecke in einem seiner Porsches Platz nimmt. Und das war wahrscheinlich schon immer so. Wenn der Begriff Racing-Enthusiast nur auf eine Person zutreffen dürfte, dann würde man ihn wohl mit Andy Feigenwinter in Verbindung bringen.

In der Schweizer Meisterschaft hat sich der Baselbieter die letzten Jahre rar gemacht. In Oberhallau 2022 war er als Zuschauer dabei, am Gurnigel als Taxifahrer, ehe ihn ein technischer Defekt einbremste. Den Rennsport hat Feigenwinter auch ohne Bergrennen hartnäckig weiter betrieben. Im vergangenen Jahr nahm der 55-Jährige an der Endurance Masters teil und belegte auf dem Ex-Engelhart-Porsche 997 GT3 R den zweiten Schlussrang hinter Routinier Jason Wright.

In diesem Jahr bestreitet Feigenwinter auf einem Porsche 997 GT2 RSR die Endurance Racing Legends, eine Rennserie vom französischen Veranstalter Peter Auto, bei der nahezu alles mitfährt, was bei den 24h von Le Mans Geschichte geschrieben hat: vom McLaren F1 über den Audi R8 bis zum Bentley Speed 8. «Es ist ein geiles Gefühl, wenn du in diesem Feld mitfahren darfst», sagt der ehemalige SM-Champion. «Weil auch Ex-Profis bei der Endurance Racing Legends am Start stehen, ist das Level enorm hoch.»

Zwei Rennen hat Feigenwinter in dieser Saison schon absolviert: die Mugello- und die Spa-Classic. Der Traum, bei der Le Mans Classic vom 29. Juni bis 2. Juli 2023 teilnehmen zu dürfen, geht leider nicht in Erfüllung. «Ich habe zwar eine Einladung bekommen, was mich sehr ehrt. Aber beim Rennen in Spa ist mir einer ins Heck gefahren. Das Auto wird erst wieder zum Saisonfinale In Estoril einsatzbereit sein.»

Zusammen mit Sohn Raphi, Dritter der Tourenwagen-SM 2019, leitet Andy Feigenwinter in Reinach (BL) ein erfolgreiches Sanitärunternehmen mit rund 35 Angestellten. Das Zauberwort «Disziplin» gilt für ihn dort genauso wie im Rennsport. Fast wie ein Profi achtet Autonarr Feigenwinter akribisch auf seine Ernährung. Und an der Rennstrecke lässt er sich von ADAC-GT-Masters-Pilot Tim Zimmermann coachen. «Tim hat mir beigebracht, wie ich nochmals zwei, drei Zehntel pro Runde herauskitzeln kann», sagt Feigenwinter stolz.

Den Rennbazillus hat der Ferrari-, Porsche und Cobra-Fan schon in den 70er-Jahren aufgelesen. Sein Onkel René Eugster, ein ehemaliger Renault-5-Pokal-Fahrer, hatte in Schaffhausen einen Go-Kart-Shop. Von dem wurde Klein-Andy magisch angezogen. Die «Nachwehen» sind bis heute spürbar – auf eine unvergleichlich positive Art.

Feigenwinter 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Feigenwinter auf seinem Porsche 997 GT2 RSR in Spa © Aubert (www.nictec.ch)

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27.07.2023 Eco-Rallye Chablais verschoben
Elektro Rallye 02 c Budel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Eco-Rally-Cup findet erst 2024 statt © Budel

Die Rallye du Chablais hat punkto Elektroautos stets eine Vorreiterrolle gespielt. Am 19./20. August hätte es mit dem FIA Bridgestone Eco-Rally Cup erstmals ein eigenständiger Wettbewerb für «Stromer» geben sollen. Die Rallye wurde nun aber auf 2024 verschoben.

2018 fand im Rahmen der Rallye du Chablais die erste E-Rallye statt. Auch 2019 war der Gleichmässigkeitswettbewerb Bestandteil der eigentlichen Rallye. In diesem Jahr hätte die Elektro-Rallye als Teil des FIA Bridgestone Eco-Rally Cups als eigenständiger Event am 19./20. August durchgeführt werden sollen. Aus Mangel an Teilnehmern wurde sie nun auf 2024 verschoben.

Der Cup ist ausschliesslich normalen Strassenfahrzeugen mit Elektroantrieb gewidmet, die über gültige Zulassungsdokumente für den öffentlichen Strassenverkehr verfügen und an denen keinerlei Änderungen vorgenommen wurden, so dass die Teilnehmer ihre Fahrzeuge für den täglichen Gebrauch verwenden können. Auch Prototypen sind zugelassen, sofern sie für den täglichen Gebrauch bestimmt und für den Strassenverkehr in der EU homologiert sind.

Weitere Informationen finden Sie unter www.rdch.ch oder unter diesem Link. Dort finden Sie auch eine Liste aller zugelassenen Elektrofahrzeuge.

Chablais verschoben Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

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25.07.2023 Berufung im Fall «Bürki vs. Pillonel»

Martin Bürki hat gegen das Urteil der Disziplinarkommission (DK) von Auto Sport Schweiz vom 20. Juli 2023 fristgerecht beim Nationalen Berufungsgericht (NBG) von Auto Sport Schweiz Berufung eingelegt.

Das NBG hat sich dem Fall angenommen und aufgrund des laufenden Verfahrens werden vorderhand keine Auskünfte erteilt.

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24.07.2023 Bergrennen Ayent-Anzère: Berguerand schlägt Steiner in extremis
Eric Berguerand Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand gewann zum achten Mal in Anzère © Kaufmann

Nach Siegen in La Roche und Massongex hat Eric Berguerand am Wochenenden auch den vierten Lauf der Schweizer Berg-Meisterschaft in Anzère knapp vor Marcel Steiner und Joël Volluz gewonnen.

Eric Berguerand bleibt in der Schweizer Berg-Meisterschaft das Mass der Dinge. Beim vierten Lauf von Ayent nach Anzère, dem Heimrennen des 44-jährigen Wallisers, sicherte sich «Bergus» in seinem Lola FA99 seinen dritten Saisonsieg, den achten in Anzère insgesamt. Allerdings musste sich der Gesamtführende in der Schweizer Berg-Meisterschaft strecken. Nach zwei von drei Läufen lag Marcel Steiner in seinem LobArt-Honda/Helftec noch knapp zwei Zehntelsekunden vor Berguerand. Dann drehte der Vorjahreschampion nochmals auf und fuhr im dritten Heat erneut unter 1:25 min. In der Addition der beiden schnellsten gewerteten Läufe reichte das, um Steiner mit einem Mini-Vorsprung von knapp vier Zehntelsekunden von Platz 1 zu verdrängen.

«Ich weiss genau, weshalb ich nicht gewonnen habe», sagt Steiner. «Ich habe im ersten Lauf einen Fehler gemacht, der mich nahezu eine Sekunde gekostet hat. Ich hätte sonst eine tiefe 24er-Zeit geschafft. Vielleicht sogar einen neuen Streckenrekord. Aber ‹hätte, wenn und aber› zählt nun mal nicht. Trotzdem bin ich eigentlich zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr sind wir bei den bisherigen Rennen auf einen Kilometer rund eine Sekunde schneller.»

«Wie sich herausgestellt hat, bin ich mit einem kaputten Stossdämpfer gefahren. Der Schaden stammt wahrscheinlich noch von Massongex und ich hatte es nicht bemerkt», sagt Berguerand. «Ich musste im letzten Durchgang nochmals eine richtig gute Zeit fahren, um Marcel abzufangen. Das ist mir mit meiner persönlichen Tagesbestzeit auch gelungen. Aber das war am Limit.»

Joel Volluz myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Volluz schlug Robin Faustini im Duell der Osellas © myrally.ch

Platz 3 hinter den beiden Dominatoren der bisherigen Berg-Saison sicherte sich Joël Volluz auf Osella FA30. Der Walliser, der vor Anzère in dieser Saison erst einmal in La Roche ins Geschehen eingegriffen hatte, lag nach dem ersten Durchgang noch auf Rang 4 hinter Markenkollege Robin Faustini. Mit einem fulminanten zweiten Rennlauf in 1:25,6 min katapultierte sich Volluz auf den dritten Rang. Diesen verteidigte er im dritten Heat souverän und holte sich damit seinen ersten Podestplatz in dieser Saison – vor Faustini und Thomas Amweg auf dem Reynard 95D.

Knapp dahinter fuhr Joël Burgermeister im Tatuus Formel 4 in einer neuen Rekordzeit bei den 2-Liter-Rennwagen auf Rang 6. Der Thurgauer ist damit in seiner Klasse bei allen Berg-Rennen, die er bisher gefahren ist (auf Massongex verzichtete er) der schnellste 2-Liter-Rennwagen-Pilot gewesen. «Ich hatte nach den Trainings noch Sorgen wegen einem seltsamen Geräusch aus dem Motor», erzählt Burgermeister. «Aber wir konnten das Problem beheben und so konnte ich schon im ersten Rennlauf voll angreifen. Im Ziel konnte ich es fast nicht glauben, dass die Stoppuhr 2,7 Sekunden unter dem seit 1992 gültigen Klassenrekord angehalten hat.»

Zweiter wurde in Burgermeisters Kategorie einmal mehr Philip Egli. Der gebürtige Glarner brachte, obwohl er sich nur zwei gezeitete Läufe notieren liess, Rang 2 vor Marcel Maurer sicher ins Ziel. Rang 4 ging bei den «kleinen» Rennwagen an Lokalmatador Joël Grand im Wolf GB08 F1 Mistral. Dahinter belegte Roland Bossy in seinem Dallara F311 den fünften Klassenrang. «Ich konnte den dritten Lauf leider nicht absolvieren», sagt Grand. «Mein Auto fing kurz vor der Ziellinie im zweiten Durchgang Feuer. Wir wissen noch nicht genau, was passiert ist. Vermutlich hat sich eine Benzinleitung gelöst, weil das Feuer ohne Vorwarnung ausbrach.»

Roger Schnellmann Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roger Schnellmann war einmal mehr schnellster Tourenwagenfahrer © Kaufmann

Zwischen Maurer und Grand schob sich im Gesamtklassement der schnellste Tourenwagenfahrer Roger Schnellmann. Der Schwyzer war mit seinem Mitsubishi Evo 8 pro Lauf rund fünf Sekunden schneller als Bruno Sawatzki mit seinem Porsche 991.1 Cup. Der 52-jährige aus Balzers, der seine Kategorie, die Interswiss plus 3500 cm3, klar vor Mentor Christoph Zwahlen und Roland Bischofberger gewann, bleibt damit Gesamtleader bei den Tourenwagen. Drittschnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Simon Wüthrich, wie Steiner einer der Fahrer, die in diesem Jahr mit Syn-Fuel unterwegs ist. Viertschnellster war Frédéric Neff, der nach seiner Umteilung von der Interswiss in die E1 erwartungsgemäss Rang 2 in der Klasse über 3500 cm3 hinter Schnellmann belegte.

«Mir haben 25 Hundertstelsekunden für einen neuen Klassenrekord gefehlt», sagt Schnellmann. «Den hätte ich natürlich gerne geholt. Aber es gibt ja noch vier weitere Rennen und in Oberhallau, am Gurnigel und vielleicht auch in Les Paccots ist noch was möglich. Den Organisatoren von Anzère möchte ich an dieser Stelle ein Kränzchen widmen. Die Veranstaltung war top organisiert. Das wir entgegen der Vorhersage schönes Wetter hatten, war das Tüpfelchen auf dem i.»

Zu den weiteren Klassensieger in Anzère gehörten (mit mehr als einem Gegner in der jeweiligen Gruppe) Toni Büeler (Mitsubishi Evo RSC, Gr. N), Yves Bracelli (Peugeot 106 GTI, A/ISA bis 1600 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Christoph Mattmüller (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), der Bergpokal-Gesamtführende Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3500 cm3), Mathias Schläppi (Hyundai i30, TCR), Joël Werthmüller (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Fabien Houlmann (Peugeot 205, E1 bis 2000 cm3), Farine Benoît (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3) und Anthony Gurba (Formel Arcobaleno, E2 bis 1600 cm3).

Der Sieg im Renault Classic Cup ging (in Abwesenheit von Tom Zürcher) an den Meisterschaftsführenden Michael Schläpfer – vor Philipp Krebs und René Schnidrig.

Und so geht es weiter:
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Stephan Moser myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Moser: Voller Einsatz für den Klassensieg in der IS bis 1400 cm3 © myrally.ch

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21.07.2023 Die Urteile im Fall "Bürki vs. Pillonel"
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Gestern Donnerstag, 20. Juli 2023, hat die Disziplinarkommission den Fall «Bürki vs. Pillonel», der sich beim Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon zugetragen hat, untersucht und im Anschluss daran das Urteil gefällt.

Beim Finale zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Chamblon kam es zu einem Vorfall (Eingriff in die körperliche Integrität) zwischen den beiden Fahrern Martin Bürki und Yann Pillonel. Der Vorfall wurde im Anschluss an die Veranstaltung der Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz gemeldet und aufgrund der vorliegenden Schilderungen und Stellungnahmen hat die NSK beschlossen, das Dossier an die Disziplinarkommission von Auto Sport Schweiz weiter zu leiten.

Diese hat gestern Donnerstag, 20. Juli, den Fall untersucht und hebt betreffend Martin Bürki, der sich für sein Verhalten vor der DK entschuldigte und zugab, dass er einen Fehler begangen habe, folgende Punkte hervor:

  • Es ist klar, dass die tätliche Handlung von Martin Bürki gegenüber Yann Pillonel nicht korrekt war
  • Es gibt keine Rechtfertigung für dieses Vergehen
  • Der weitere Ablauf des Vorfalls ist unklar, da es verschiedene Aussagen dazu gibt
  • Es wird festgestellt, dass es sich um einen Verstoss gemäss ISG Art. 12.2.1.k und 12.2.1.l handelt
  • Das Vergehen wird als schwer eingestuft

In Anwendung der gültigen Reglemente wurde folgendes Urteil gegen Martin Bürki ausgesprochen:

  • Suspendierung der Fahrerlizenz bis 31.12.2023 ab dem 20.07.2023
  • Entzug der Punkte bei CH-Meisterschaften, Trophäen und Serien der Saison 2023
  • Die Kosten des Verfahrens werden auf CHF 1'500.00 (exkl. MWSt) festgelegt und vollständig dem Betroffenen auferlegt

Gegen Yann Pillonel wurden folgende Punkte hervorgehoben:

  • Gemäss internationalem Sportgesetz ist der Pilot für das Handeln seiner Begleitpersonen verantwortlich
  • Der Schlag mit der Flasche ins Gesicht von Bürki wird als schweres Vergehen eingestuft, wird aber als Reaktion auf den Angriff von Bürki beurteilt
  • Im Vergleich zum Vergehen von Bürki ist es aber als bedeutend weniger schwer eingestuft

In Anwendung der gültigen Reglemente wurde folgendes Urteil gegen Yann Pillonel ausgesprochen:

  • Verwarnung für das Fehlverhalten der Begleitung

Die Entscheide wurden den Fahrern Yann Pillonel und Martin Bürki schriftlich mit Abgabe der Rechtsmittelbelehrung mitgeteilt. Gegen die Urteile besteht eine Einsprachefrist von 96 Stunden, also bis Montag, 24. Juli 2023, 18.15 Uhr.

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21.07.2023 Schläpfer zum Ersten oder Zürcher zum Siebten?
Schlaepfer Michael Podium Hockenheim Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schläpfer (links auf dem Podium neben Zürcher) in Hockenheim © RCC

Im Renault Classic Cup wird es 2023 auf ein Duell zwischen Michael Schläpfer und Thomas Zürcher hinauslaufen. Noch hat Schläpfer die Nase vorn.

Der Renault Classic Cup hat bereits mehr als die Hälfte seiner Rennen 2023 absolviert. Am Wochenende findet für die Teilnehmer des RCC mit Ayent-Anzère bereits das dritte Bergrennen des Jahres statt. Danach stehen noch Les Rangiers, Oberhallau und Gurnigel auf dem Programm. Den Saisonabschluss bildet eine Doppelveranstaltung auf dem Nürburgring.

Nach 8 von 14 Wettbewerben führt Michael Schläpfer in der Gesamtwertung – mit 5,5 Punkten Vorsprung auf Thomas Zürcher. Letzterer gilt auf dem Papier als Favorit. Mit sechs Titeln ist der 52-Jährige aus Thierachern der erfolgreichste Fahrer im RCC. Von 2012 bis 2016 gewann er die Meisterschaft fünf Mal in Folge. Damals war Schläpfer noch gar nicht dabei. Doch der 37-jährige Appenzeller ist in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Gegner herangewachsen. 2019 wurde er Zweiter, 2021 Dritter und im Vorjahr wieder Zweiter. «Es wäre schön, wenn ich am Ende des Jahres auch einmal ganz oben stehen würde», meint Schläpfer, «aber Tom ist halt schon ein sehr starker und erfahrener Fahrer.»

Ein Blick auf die bisherigen Rennen hat gezeigt: Zürcher hat auf der Rundstrecke und am Berg Vorteile, Schläpfer war bei den Slaloms eine Klasse für sich. «Das war bisher nicht immer so», lacht Schläpfer. «Aber bei den Slaloms ist es dieses Jahr wirklich gut gelaufen. Und das Auto liegt mir immer besser. Am Berg ist es halt schon noch eine Frage des Mutes. Aber auch dort komme ich immer besser in Fahrt. In Hemberg haben wir in der Addition der beiden schnellsten Läufe nur 14 Hundertstelsekunden auf Tom gefehlt.»

Ob der Vorsprung reicht, um am Ende des Jahres den ersten Titel feiern zu können? «Ich mache eigentlich nie Prognosen», sagt Schläpfer. «Der Spass steht im Vordergrund. Ob’s am Ende reicht – wir werden es sehen.» Fakt ist: Auf der Rundstrecke, also dort, wo am 30. September/1. Oktober auf dem Nürburgring das Finale stattfindet, ist Zürcher besonders stark. Zwar hat Schläpfer gegenüber den Jahren zuvor aufgeholt, «aber in Hockenheim war er auf eine Runde gesehen halt immer noch eine Sekunde schneller als ich», so der Führende im RCC.

Dass in Hemberg acht, in La Roche nur fünf und in Anzère sechs Clios am Start stehen (resp. standen), bedauert Schläpfer. «Der Cup ist eine tolle Sache. Wo sonst kann man in einer Meisterschaft in drei verschiedenen Disziplinen antreten? Aber leider haben wir dieses Jahr ein paar Absenzen. Trotzdem freue ich mich natürlich auf das nächste Rennen. Solange wir fünf Clios vom selben Typ haben, gibt es volle Punkte!»

Mehr Infos zum RCC gibt es unter diesem Link.

IMG 4823 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schläpfer in seinem Renault Clio 3 beim Slalom Frauenfeld © Eichenberger

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20.07.2023 PSCS: Supercup-Sieger Fach fährt bei Gaststart auf Platz 2
Alexander Fach Monza PSCS 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Supercup-Laufsieger Fach gab in Monza ein Comeback im PSCS © Porsche

Morris Schuring aus den Niederlanden und der Israeli Ariel Levy haben im italienischen Monza die beiden Sprintrennen des GT3 Cup gewonnen. Ex-Meister und Supercup-Sieger Alexander Fach belegte im ersten Rennen den zweiten Platz.

Der GT3 Cup durfte sich in Monza über prominente Gaststarter freuen: Mit Alexander Fach – Meister der Jahre 2020 und 2021 – und seine Teamkollegen Morris Schuring aus den Niederlanden und Gustav Burton aus Grossbritannien nutzten drei Teilnehmer aus dem Porsche Mobil 1 Supercup das erste Rennen zur Vorbereitung auf ihr Saisonfinale. Hinzu kam mit dem Israeli Ariel Levi ein schneller Mann aus dem deutschen Porsche Carrera Cup. Die vier machten die ersten Plätze unter sich aus: Während Schuring einen Start-Ziel-Sieg einfuhr, musste sich Fach um 1,330 Sekunden knapp geschlagen geben. Eine Woche zuvor hatte er in Silverstone seinen ersten Supercup-Sieg gefeiert. Platz 3 ging an Burton, der in der zweiten Runde Levi niederringen konnte.

Johannes Kapfinger kam hinter diesem Quartett, das nicht für die Meisterschaft gewertet wird, als Fünfter ins Ziel und darf sich über die volle Punkteausbeute freuen. Hinter dem Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ging es speziell in Runde 5 lebhaft zur Sache: Mit Alexander Schwarzer, Peter Hegglin und dem US-amerikanischen Gaststarter Anthony Imperato mussten gleich drei Teilnehmer ihre rund 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Generation 992 vorzeitig abstellen. Christof Langer fiel weit zurück. Während William Mezzetti auf Platz 6 hinter Kapfinger vorrückte und Gregor Burkhard Siebter blieb, profitierte vor allem Roderick Christie: Der Brite machte zunächst vier Plätze gut. Anschliessend konnte er auch noch Mario Introna überholen und wurde hinter Jan Klingelnberg Neunter.

Beim zweiten Sprintrennen blieben die eingeschriebenen GT3 Cup-Teilnehmer wieder nahezu unter sich. Allein Ariel Levi stellte sich erneut der Herausforderung und gewann von der Pole-Position mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,685 Sekunden vor Johannes Kapfinger. Der Passauer hatte allerdings auch keine Veranlassung, irgendetwas zu riskieren: Der Israeli spielt für seine Meisterschaftsambitionen keine Rolle. Die Geschichte des Rennen schrieben allerdings Alexander Schwarzer und Peter Hegglin. Nach dem vorherigen Ausfall mussten sie vom Ende des Feldes starten und legten auf frischen Michelin-Rennreifen begeisternde Aufholjagden hin. Schwarzer – Absolvent der Porsche Racing Experience – konnte sich schon in der ersten Runde von Rang 17 auf die achte Position vorarbeiten. Im Ziel fehlten dem Deutschen nur 1,758 Sekunden auf den Viertplatzierten William Mezzetti. Hegglin wurde am Ende Sechster hinter Marc Arn.

«Es hat Spass gemacht, wieder im GT3 Cup anzutreten», betonte Alexander Fach. «Für Morris Schuring und mich war es ein guter Test zur Vorbereitung auf das Supercup-Rennen in Monza. Wir konnten Windschattenspiele auf den Geraden ausprobieren und testen, wie sich der 911 GT3 Cup bei hohen Aussentemperaturen verhält, wenn wir nah hintereinander fahren.»

Alexandre Mottet fuhr in der Gruppe für die verschiedenen Rennversionen des Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport zwei erste Plätze ein. Er übernahm damit auch die Spitze der GT4 Clubsport-Fahrerwertung. Michael Kapfinger, der Zwillingsbruder von Johannes, siegte im ersten Open GT-Rennen mit dem aktuellen 911 GT3 Cup vor Jörg Dreisow im 911 GT3 R der Generation 991. Beim zweiten Durchgang mussten sich beide dem US-Amerikaner Dustin Blattner geschlagen geben. In der Classic-Wertung der Porsche Drivers Competition Suisse holte sich Tommy Eriksson seine beiden ersten Saisonerfolge. Das zweistündige Endurance-Rennen haben Jörg Dreisow und Manuel Lauck gewonnen. In der GT3 Cup-Klasse 1 fuhren Jan Klingelnberg und Dino Zamparelli auf Rang 1, den bestplatzierten Porsche Cayman teilten sich Remo Stebler und Yannick Mettler. Für den Langstreckenlauf wurden keine Meisterschaftspunkte vergeben.

Mettler Yannick PSCS Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yannick Mettler (4. von links) war schnellster Cayman-Pilot © Porsche

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18.07.2023 Vorschau Ayent-Anzère: Wer wird Halbzeitmeister?
Sawatzki myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki liegt bei den Tourenwagen in Führung © myrally.ch

Am Wochenende findet zum 46. Mal das Bergrennen Ayent-Anzère statt. Der vierte Lauf markiert gleichzeitig die Halbzeit in der Schweizer Berg-Meisterschaft 2023.

217 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich für die 46. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère eingeschrieben. Wie in Hemberg oder La Roche ist auch diesmal die «Crème de la Crème» dabei. Allen voran die «Big Five», die um den Tagessieg fahren: Eric Berguerand auf seinem Lola FA99, Marcel Steiner auf LobArt-Honda/Helftec, Robin Faustini auf Osella FA30, Thomas Amweg auf Reynard 95D sowie Joël Volluz (ebenfalls auf Osella FA30).

Die Statistik spricht klar für Lokalmatador Berguerand. Der Walliser hat die letzten drei Austragungen (2018, 2019 und 2022) für sich entschieden. Dabei war er bei optimalen Bedingungen genauso souverän wie bei der verregneten Ausgabe vor Corona 2019. An einen Heimvorteil glaubt der siebenfache Schweizer Berg-Meister allerdings nicht. «Anzère ist zwar vor meiner Haustüre, aber am Ende ist es ein Rennen wie jedes andere auch», sagt Berguerand. «Wichtig ist, dass ich nach den Zwischenfällen am Hemberg und zuletzt in Massongex wieder einmal drei saubere Läufe fahren kann. Auf die zusätzliche Arbeit, die ich mir bei den bisherigen Rennen gemacht habe, kann ich gerne verzichten.»

Marcel Steiner, der zuletzt 2017 in Anzère triumphierte, wird versuchen, alle Register zu ziehen, um Berguerand an einem weiteren Sieg zu hindern. «Ich bin mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden», sagt Steiner. «Und Anzère sollte mir auch besser liegen als Massongex. Aber ob das reicht, um Eric zu schlagen – ich weiss es nicht.» In Hemberg ist es Steiner gelungen, das Bollwerk Berguerand zu knacken. Ein weiterer Sieg wäre mit Blick auf die Meisterschaft, die vom Walliser angeführt wird, wichtig.

Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand hat schon sieben Mal in Anzère gewonnen © Eichenberger

Für Robin Faustini geht es erneut darum, die beiden Routiniers zu ärgern. «Was das Auto inzwischen technisch macht, ist gut», sagt der Gesamtdritte des Vorjahres. «Wichtig ist, dass wir von Anfang an einen guten Lauf haben. Gelingt das nicht, hinkt man das ganze Wochenende hinterher.»

Thomas Amweg (bisher zwei Rennen) und Joël Volluz (ein Rennen) werden es nach den bisherigen Erfahrungen schwer haben, die Top 3 zu gefährden. Amweg ist mit dem frisch aufgebauten Reynard 95D noch am Anfang der Entwicklung, Volluz hat in La Roche mit drei Läufen innerhalb von einer Sekunde Konstanz bewiesen. «Aber auf Platz 3 fehlten mir in der Addition der beiden schnellsten Läufe immer noch knapp drei Sekunden.»

Hinter diesen fünf Fahrern dürfte sich auch in Anzère der schnellste 2-Liter-Rennwagen einreihen. In Hemberg und in La Roche war die Reihe an Joël Burgermeister in seinem Tatuus F4, in Massongex (in Abwesenheit des Thurgauers) war Slalom-König Philip Egli «Best of the Rest». Eines steht jetzt schon fest: Der Kampf um den Klassensieg bei den hubraumschwächeren Rennwagen gibt quantitativ auf jeden Fall ein gutes Bild ab. 18 Piloten sind gemeldet – darunter auch Marcel Maurer, Joël Grand, Roland Bossy, Lionel Ryter und Victor Darbellay.

Bei den Tourenwagen ist in Anzère ebenfalls alles dabei, was Rang und Namen hat. Allen voran Bruno Sawatzki. Der Leader im Gesamtklassement hat bei allen bisherigen drei Rennen seine Kategorie gewonnen und dürfte auch in Anzère nicht zu schlagen sein. Erst recht, weil sein ärgster Konkurrent Frédéric Neff nicht länger in der Interswiss (plus 3500 cm3) starten darf. Der Porsche des Jurassiers entspricht nicht dem IS-Reglement (siehe motorsport.ch). Neff startet deshalb in der E1 (plus 3500 cm3) und trifft dort u.a. auf Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo8. Der Fahrlehrer aus Wangen (SZ) hat in Hemberg und La Roche souverän gewonnen. Auf das Rennen in Massongex verzichtete der 38-Jährige, «weil an meinem Auto dort in den vergangenen Jahren schon drei Mal das Differenzial kaputt gegangen ist».

Burgermeister Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Burgermeister gilt als Favorit bei den 2-Liter-Rennwagen © Eichenberger

Zur Strecke: Die Strecke von Ayent nach Anzère misst 3,5 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 319 Meter. Die durchschnittliche Steigung 9,12 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand in 1:24,240 min (= 149,572 km/h). Er stammt aus dem Vorjahr. Rekordsieger beim Bergrennen Ayent-Anzère ist Fredy Amweg mit 13 Siegen – vor Jean-Daniel Murisier (9), dem Patenonkel von Joël Volluz. Von den aktuellen Teilnehmern ist Berguerand mit sieben Siegen der erfolgreichste Fahrer – gefolgt von Steiner (4), Bossy (3) und Volluz (1).

Der Rennbetrieb in Anzère startet Samstag und Sonntag (22./23. Juli) um jeweils 7.15 Uhr. Die Siegerehrung findet am Sonntag ab 19.30 Uhr statt. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Erwachsene zahlen am Samstag 10, am Sonntag 15 Franken Eintritt. Für Kinder werden 5 Franken berechnet. Kinder unter sechs Jahren sind gratis.

Mehr über das Bergrennen in Anzère erfahren Sie unter diesem Link. Für das Live-Timing ist GVI verantwortlich.

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Affiche Anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das aktuelle Anzère-Plakat mit BMW-Pilot Kevin Métroz

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17.07.2023 Weekend-Report 20/2023
Neel Jani Castellet 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neel Jani (Mitte): Platz 2 und Gesamtführung in der ELMS © Archiv Jani

International waren Schweizer Rennfahrer am Wochenende wieder sehr gut auf den vorderen Rängen vertreten. Allen voran in der LMP2, die immer mehr zur Paradedisziplin für schnelle Eidgenossen wird.

Schweizer Fahrer sorgen in der LMP2 laufend für Top-Ergebnisse. In der WEC liegen mit Louis Delétraz (1.) und Fabio Scherer (2.) zwei Fahrer auf WM-Kurs. Letzterer hat mit seinem grandiosen Sieg in Le Mans seinen bisher grössten Karriereerfolg gefeiert. Am Wochenende ging es mit Schweizer Erfolgsmeldungen weiter. Bei der ELMS in Le Castellet verteidigte Neel Jani mit einem zweiten Platz die Gesamtführung. Und Delétraz sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg in der ProAM-Wertung. Damit liegt der Genfer in dieser Klasse mit dem Punktmaximum vorne. Komplettiert wurde der Erfolg durch den Waadtländer Alexandre Coigny, der in der Meisterschaft der gemischten Teams (Profi/Amateure) auf Platz 2 liegt.

Drunter und drüber ging es beim Doubleheader der Formel E in Rom. Im ersten Rennen sorgte eine Massenkollision, an der auch Sébastien Buemi und Edoardo Mortara beteiligt waren, für viel Elektro-Schrott. Beide Fahrer Kamen mit dem Schrecken davon, waren aber beim Restart nicht mehr dabei. Umso besser lief es Nico Müller. Der ABT-Pilot sicherte sich und dem Team mit Rang 6 in diesem Chaosrennen das bisher beste Saisonergebnis. Im zweiten Rennen gab es aus Schweizer Sicht ein Novum: Alle drei Fahrer landeten in den Punkten. Mortara wurde Vierter, Buemi Fünfter und Müller Zehnter. Die Siege in Rom gingen an Mitch Evans und Jake Dennis. Letzterer führt die Meisterschaft vor dem Finale in London (29./30. Juli) souverän an.

Mueller c Andrew Ferraro Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Müller erzielte in Rom sein bisher bestes Saisonergebnis © Formula E

Alain Valente hat beim dritten Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring seinen ersten Podestplatz eingefahren. Unter schwierigen Bedingungen gelang es dem Mercedes-Piloten zusammen mit Teamkollege Ralf Aron sich von Startplatz 8 auf Platz 2 zu verbessern. Im zweiten Durchgang musste sich der Emmentaler mit Rang 10 begnügen.

Ein anderer Mercedes-Pilot hat bei der GT World Challenge in Misano einmal mehr ganz oben gestanden: Raffaele Marciello. Der ehemalige Formel-1-Testpilot gewann an der Seite von Timur Boguslavskiy das erste von zwei Rennen. Im zweiten Durchgang belegte das Duo Rang 4. Damit baute Marciello seine Führung im Gesamtklassement und im Sprint Cup aus. Grund zum Jubeln hatten in Misano auch Emil Frey Racing (Platz 2 im ersten Rennen) und Lucas Légeret (Platz 2 hinter Sieger Valentino Rossi im zweiten Rennen).

Valente Nuerburgring 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alain Valente: Erstes Podium am Nürburgring © ADAC GT Masters

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14.07.2023 Ex-Tourenwagenmeister wird La-Roche-Ergebnis gestrichen
Neff Frederic Ausschluss IS Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Frédéric Neff und sein Porsche 996 © Haller (Insert: Eichenberger)

Frédéric Neff, Schweizer Tourenwagenmeister am Berg von 2017 und 2018, darf mit seinem Porsche 996 bis auf Weiteres in der Schweiz nur noch in der Kategorie E1 starten.

Frédéric Neff ist bei den ersten beiden Bergrennen des Jahres 2023 mit seinem Porsche 996 in der Kategorie Interswiss über 2500 cm3 angetreten. In beiden Rennen belegte er nach engem Zweikampf mit Bruno Sawatzki im Porsche 991 Cup den zweiten Platz. Schon beim Saisonauftakt in Hemberg gab es Diskussionen, ob Neffs Auto den gültigen Regeln für diese Kategorie entspricht. Man liess den Grundsatz «Gnade vor Recht» walten und erteilte für Hemberg eine Starterlaubnis. Beim zweiten Rennen in La Roche wurde der Porsche des Jurassiers nochmals unter die Lupe genommen. Dabei stellte sich heraus, dass der Fahrer des Fahrzeugs, in dem Zustand, in dem es begutachtet wurde, weder eine gültige, noch eine abgelaufene Homologation vorweisen kann. Einen weiteren Termin zur Einreichung einer entsprechenden Bestätigung liess Neff verstreichen, womit das Resultat von La Roche-La Berra mit seinem vorgängigen Einverständnis gestrichen wird.

Das Ergebnis, das Neff beim Rennen in La Roche-La Berra erzielt hat, wird, sobald Nationale Sportkommission (NSK) die Resultate genehmigt, deshalb ersatzlos gestrichen. Neff erhält für dieses Rennen keine Punkte in der Meisterschaftswertung. Sofern er inskünftig den Nachweis erbringen kann, dass das Fahrzeug einer FIA- oder ASN-Homologation entspricht oder entsprochen hat, wird die Klassifizierung des Fahrzeugs vom Technischen Komitee erneut überprüft. Ab sofort und bis auf Weiteres darf Neff (mit diesem Fahrzeug) in der Schweiz nur noch in der Kategorie E1 fahren.

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14.07.2023 Drift-Spektakel in Seelisberg
Drift EM 2023 Irland Yves Meyer Toyota GR Supra Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Toyota GR Supra von Yves Meyer ist selbstverständlich auch am Start

In einer Woche findet in Anzère der vierte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Gleichzeitig gastiert – 120 Kilometer Luftlinie entfernt – die deutsche Drift Series im Eventcenter Seelisberg.

Die Schweizer Motorsport-Szene bewegt sich Richtung Sommerpause. Doch bevor es soweit ist, gibt es noch zwei Knüller: die 46. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère am 22./23. Juli sowie – 120 Kilometer Luftlinie entfernt – der dritte Lauf zur deutschen Drift Series auf dem Gelände des Eventcenters Seelisberg.

Auf Ersteres werden wir nächste Woche selbstverständlich in unserer üblichen Vorschau vertieft eingehen. Letzteres ist ein Comeback für den Drift-Sport in der Schweiz. 2017 fand zum letzten Mal ein ähnlicher Event im Eventcenter Seelisberg statt. Für Veranstalter Yves Meyer ist die Vorfreude deshalb besonders gross. «Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die Rennserie von drift.de zu uns zu holen. Letztmals haben wir in den Jahren 2014 bis 2017 solche Veranstaltungen präsentiert, die damals zur Schweizer Driftserie zählten. Jetzt versprechen wir dem Publikum eine viel hochwertigere Show und ein tolles Rahmenprogramm.»

Los geht es am Freitag, 21. Juli, mit den freien Trainings von 16 bis 22 Uhr. Der Samstag, 22. Juli, ist dann von 9 bis 22 Uhr für die Qualifikations- und Rennläufe reserviert. Zugelassen sind 1500 Besucher und Besucherinnen. Der Ticketpreis liegt bei 20 Franken pro Tag resp. 35 für beide Tage. Tickets gibt es im Vorverkauf über diesen Link. Und ja! Yves Meyer und Joshua Reynolds, die das Drivingcenter leiten, sind mit ihren beiden frisch aufgebauten Toyota GR Supra ebenfalls am Start.

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11.07.2023 Weekend-Report 19/2023
Alexander Fach Silverstone 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alexander Fach jr. gewann in Silverstone als erster Schweizer ein Supercup-Rennen © Porsche

Silverstone, Monza und Norisring. Auf den internationalen Schauplätzen war am Wochenende wieder viel los. Und aus Schweizer Sicht gab es manchen Erfolg zu bejubeln. Allen voran der Sieg von Alexander Fach im Porsche Supercup.

Der Porsche Supercup ist der wohl am härtesten umkämpfte Markenpokal der Welt. Das haben schon so berühmte Gastfahrer wie Mika Häkkinen, Jorge Lorenzo, Nick Heidfeld oder Bruno Senna erfahren müssen. In Silverstone beim dritten Saisonlauf gab es nun die Sensation. Zum ersten Mal in der Historie des Porsche Supercup stand ein Fahrer aus der Schweiz ganz oben auf dem Podium. Fünf Jahre musste er auf diesen Moment warten. «Seit 2018 haben wir kein Supercup-Rennen mehr gewonnen. Es wurde endlich mal wieder Zeit», freute sich Alex Fach, Teambesitzer von Fach Auto Tech. Die Schweizer Mannschaft ist seit elf Jahren im internationalen Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup aktiv, stellte 2014 mit dem Neuseeländer Earl Bamber den Champion. Ausgerechnet Sohn Alexander Fach beendete jetzt die Durststrecke: Auf dem Formel-1-Kurs im britischen Silverstone feierte der 21-Jährige seinen Supercup-Premierensieg. «Ich konnte mich irgendwie aus dem Chaos der ersten beiden Kurven heraushalten – plötzlich war ich ganz vorne. Danach ging es nur noch darum, die Führung zu verwalten. Unser Team hatte zuletzt einige herbe Rückschläge zu verkraften. Dieser Sieg ist einfach der Hammer», jubelte Fach jr.

Für die restlichen Schweizer lief es in Silverstone nicht besonders gut. Ralph Boschung wartet in der Formel 2 seit dem Sprintrennen in Jeddah am 18. März auf ein zählbares Ergebnis und ist in der Fahrerwertung auf Platz 15 abgerutscht. Grégoire Saucy hat seine punktelose Durststrecke mit Platz 9 im zweiten Rennen beendet. In der Meisterschaft ist auch er nach einem guten Saisonstart nur noch Neunter.

Louis Deletraz Monza 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz wurde in Monza Dritter in der LMP2 © Archiv Delétraz

Viel Ärger gab es in Monza für Toyota-Kutscher Sébastien Buemi. Beim fünften (von sieben) Läufen zur WEC musste sich der Westschweizer nach zwei Zeitstrafen im und einer Rückversetzung nach dem Rennen mit Platz 6 begnügen. Immerhin: Buemi und seine beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Rio Hirakawa sind trotz des bisher schlechtesten Saisonergebnis immer noch Tabellenführer. Der Sieg in Monza ging an das Schwesterauto. Bester LMP2-Fahrer aus der Schweiz war Louis Delétraz auf Platz 3 in seiner Klasse. Le-Mans-Sieger Fabio Scherer wurde Fünfter. Rahel Frey belegte in der GTE-Wertung Platz 5. Zwei weitere Podestplätze in Monza feierte Léna Bühler. Die schnelle Lady aus Yverdon feierte nach Platz 2 im ersten Durchgang ihren zweiten Sieg in der F1 Academy. In der Gesamtwertung liegt Bühler auf Rang 3.

Beim DTM-Klassiker auf dem Norisring gab es nur für Ricardo Feller Punkte. Der Aargauer wurde im ersten Rennen Achter, im zweiten Durchgang 14. Audi-Markenkollege Patric Niederhauser sah die Zielflagge nur im ersten Lauf als 15. Zum ersten Mal fuhr neben der DTM am selben Ort auch das ADAC GT Masters (mit allerdings nur zehn Autos). Der einzige Schweizer im Feld, Mercedes-Fahrer Alain Valente, belegte mit Teamkollege Ralf Aron die Ränge 4 und 5.

Lena Buehler Monza 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Léna Bühler feierte ihren zweiten Sieg in der F1 Academy © Archiv Bühler

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10.07.2023 Bergrennen Massongex: Berguerand gewinnt Hitzeschlacht
Berguerand myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg © myrally.ch

Der dritte Lauf zur diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft in Massongex ging an Eric Berguerand. Der Tabellenführer setzte sich mit einem Fehlversuch durch und übte hinterher Kritik an der Strecke.

Heiss war es beim Bergrennen von Massongex. Nicht nur aufgrund der Temperaturen, auch der Ausgang des Rennens war knapp. Am Ende setzte sich Eric Berguerand durch. Der Lokalmatador gewann zum achten Mal die Zeitenjagd hinauf nach Vérossaz. Ganz so überlegen wie zuletzt in La Roche war der Garagist aus Martigny aber nicht. Knapp acht Zehntelsekunden war «Bergus» in der Addition der beiden schnellsten Läufe schneller als sein ewiger Kontrahent Marcel Steiner.

«Das Rennen lief nicht nach Plan», meint Berguerand. «Ich hatte im ersten Lauf einen Reifenschaden und eine kaputte Aufhängung, weil ich an einer Stelle angehängt bin, an der die Leitschiene leicht beschädigt war. Ich hatte also wie in Hemberg wieder zusätzlich Arbeit. Im zweiten Lauf lief es dann besser. Da fand ich einen guten Rhythmus. Und auch mit Lauf 3 war ich ziemlich zufrieden.»

Von den schnellsten Zeiten von vor vier Jahren war Berguerand (und seine Konkurrenten) aber weit entfernt. Damals, 2019, fuhr der siebenmalige Schweizer Bergmeister eine 1:43,7 min. Diesmal schaffte er die 3,15 Kilometer in 1:46,9 min. «Die Hitze war sicher auch ein Grund, warum die Zeiten nicht ganz so schnell waren», sagt Berguerand. «Aber vielmehr liegt es an der Strecke. Nach dem Start und vor dem Ziel, also in den schnellen Passagen, ist die Strecke in keinem guten Zustand mehr. Bei den hohen Tempi siehst du die Strasse vor lauter Bodenwellen nicht mehr. Da besteht dringend Handlungsbedarf!»

Steiner myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner kam in Massongex nicht ganz an Berguerand heran © myrally.ch

Steiner, der wie in La Roche Zweiter wurde, war mit seinem Abschneiden zufrieden. «Ich draf nicht jammern», meint der LobArt-Pilot, der erneut mit Synfuel, Sprit, der zu 85 Prozent CO2-neutral ist, gefahren ist. «Ich war gesundheitlich etwas angeschlagen. Und ich glaube, ich hätte im ersten Lauf noch etwas schneller sein können. Aber Eric ist auf dieser Strecke schon sehr stark. Obwohl er den ersten Lauf nicht beendet hat, konnte er das Blatt in Durchgang 2 und 3 noch wenden.»

Wie in La Roche respektive wie in Massongex vor vier Jahren komplettierte Robin Faustini das Podium als Dritter. Der Aargauer hatte aus diesem Trio die geringsten Streckenkenntnisse. Bei der letzten Austragung fuhr Faustini noch mit dem Formel 3000. «Ich wusste, dass das ein schwieriges Wochenende geben würde», so der Fahrer des Osella FA30. «Und ich habe deshalb auf neue Reifen verzichtet. Rückblickend hätte ich im ersten Lauf mit neuen Gummis mehr herausholen können. Im zweiten Heat bin ich dann fast abgeflogen und habe viel Zeit eingebüsst. Die Strecke ist brutal – mit all den Bodenwellen. Die Lenkung an meinem Auto ist auf jeden Fall nicht mehr so, wie sie sein sollte.»

Auf Platz 4 im SCRATCH landete Philip Egli. Der 48fache Slalom-Tagessieger entschied damit auch (deutlich) den Kampf um den Klassensieg bei den 2-Liter-Formelrennwagen für sich. Dahinter gewann Victor Darbellay das Duell der beiden Walliser und verwies Lionel Ryter auf den dritten Klassenrang.

Wuethrich myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Simon Wüthrich war schnellster Tourenwagenfahrer © myrally.ch

Schnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Simon Wüthrich (E1 bis 3500 cm3) auf seiner VW-Golf-Turbiene. Wie Steiner fährt auch er seit Saisonbeginn mit Synfuel, was offenbar kein Nachteil zu sein scheint. Gross war der Vorsprung des Langnauers allerdings nicht. Sébastien Coquoz im Opel Kadett GTE (E1 bis 2000 cm3) war in der Addition der beiden schnellsten Rennläufe gerade mal 23 Hundertstelsekunden langsamer… Platz 3 in der inoffiziellen Tourenwagenwertung ging an Bruno Sawatzki. Der Porsche-Pilot aus dem Liechtensteinischen war bei seiner Massongex-Premiere schnellster IS-Pilot und gewann die Klasse plus 3000 cm3 vor Routinier Bruno Ianniello (Lancia Delta S4). Schneller als Ianniello waren in der IS-Fraktion nur noch Scirocco-Pilot Stephan Burri (bis 2000 cm3) und Slalom-Meister Martin Oliver Bürki (bis 3000 cm3).

Zu den weiteren Klassensieger in Massongex gehörten (mit mehr als einem Gegner in der jeweiligen Gruppe) Toni Büeler (Mitsubishi Evo RSC, Gr. N), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3) und Tom Huwiler (BMW E30, E1 bis 3000 cm3). Letzterer setzte sich in einem spannenden Dreikampf gegen Pierre Murisier und Kevin Métroz mit einem Mini-Vorsprung von 186 respektive 254 Hundertstelsekunden durch und feierte seinen ersten Klassensieg seit – ausgerechnet – Massongex 2019. «Ich mag diese Strecke, weil sie eine Fahrerstrecke ist», sagt Huwiler. «Leider lässt ihr Zustand zu wünschen übrig. Aber Spass hat es dennoch gemacht. Und ich wurde für zahlreiche Defekte in diesem Jahr entschädigt. Ein grosses Dankeschön an MOB. Ohne seine Hilfe und den Einbau eines neuen Motors wäre für mich die Saison wahrscheinlich schon vorüber gewesen.»

Mehr über das Bergrennen in Massongex erfahren Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Huwiler myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Tom Huwiler beendete in Massongex seine vierjährige Durststrecke © myrally.ch

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10.07.2023 Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise: Michellod Halbzeitmeister
Michellod Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod ist nach dem Sieg im Burgund Halbzeitmeister © Cornevaux

In Abwesenheit von Leader Jonathan Hirschi und nach einem Unfall von Mike Coppens sicherte sich Jonathan Michellod bei der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise seinen ersten Saisonsieg. Damit ist der junge Walliser Halbzeitmeister.

Um den Gesamtsieg bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise konnten die Schweizer am Wochenende nicht mitreden. Zu stark waren am Ende die «Einheimischen» – allen voran der Franzose Nicolas Hernandez, der auf seinem Skoda Fabia Rally2 evo ab der vierten Prüfung in Führung lag und diese bis ins Ziel (WP12) nicht mehr hergab. Doch dem besten Schweizer, Jonathan Michellod, konnte das egal sein. Der Chablais-Sieger von 2022 sicherte sich auf seinem Skoda Fabia Rally2 evo als Gesamtfünfter den Sieg in der Schweizer-Meisterschafts-Wertung und liegt nun nach drei von sechs Rallyes als Halbzeitmeister in Führung.

«Eigentlich lief es nur auf den ersten drei Prüfungen wirklich gut», sagt Michellod. «Danach hatten wir Probleme. Zuerst mit dem Motor, der nicht rund lief und wir deshalb nicht die ganze Leistung abrufen konnten, danach – am zweiten Tag – mit dem Getriebe. Wir sind mehr als zwei Prüfungen ohne den vierten Gang gefahren. Dass es dennoch zum Sieg in der Schweizer Meisterschaft gereicht hat, freut mich. Obwohl wir natürlich auch vom Ausfall von Mike profitiert haben.»

Der Schweizer Rallye-Meister von 2021 schied in der achten Prüfung aus. Coppens lag zu diesem Zeitpunkt mehr als 30 Sekunden vor Michellod. Und wäre er in der ersten WP nach einer Falschansage nicht falsch abgebogen, wäre der Vorsprung noch grösser gewesen. «Wir waren super unterwegs, sieht man von diesem Fehler in der ersten Prüfung ab, der uns locker 30 Sekunden gekostet hat», sagt Coppens. «In der achten WP hatten wir dann einen Unfall – nichts Schlimmes, aber es tut trotzdem weh. Wir hätten die Rallye gewinnen können, aber unser Aufschrieb war an dieser Stelle nicht hilfreich. Die Kurve machte zu. Das habe ich unterschätzt.»

Althaus Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sacha Althaus schaffte es im Skoda Fabia erneut aufs Podest © Cornevaux

Durch den Ausfall von Coppens rückten zwei Fahrer nach, die in diesem Jahr schon auf sich aufmerksam gemacht haben. Direkt hinter Michellod sicherte sich Sacha Althaus Platz 2 in der CH-Wertung. Der 26-Jährige aus Moutier (JU) war nur 23,3 Sekunden langsamer als Markenkollege Michellod und schaffte damit nach zwei dritten Plätzen beim Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais erneut den Sprung aufs Podest. «Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis», sagt Althaus, der in der Gesamtwertung nun sogar auf Rang 2 liegt. «Mir fehlt noch das letzte Bisschen Speed, auch wenn ich die ganze Rallye über mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren bin. Aber das liegt wohl an der Erfahrung. Das war ja auch erst meine fünfte Rallye mit diesem Auto.»

Dritter wurde der erst 22-jährige Thibault Maret. Der junge Walliser aus Vollèges, der schon bei der Rallye du Chablais mit Rang 4 positiv aufgefallen war, hielt ab der zweiten Prüfung Altmeister Olivier Burri auf seinem Hyundai i20 in Schach und feierte im Burgund seinen ersten Podestplatz im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. «Das war ein sehr gutes und konstruktives Wochenende», meint Maret. «Die Prüfungen waren sehr schnell. Und die Konkurrenz war stark. Ich muss das nochmals genau verifizieren, aber ich glaube, ich habe pro Kilometer eineinhalb bis zwei Sekunden auf die Schnellsten verloren. Darauf lässt sich definitiv aufbauen.»

Maret Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thibault Maret komplettierte das SM-Podium als Dritter © Cornevaux

Die Top 5 rundete Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT ab. Der Walliser verlor nur 17 Sekunden auf Routinier Burri und sicherte sich in der Gesamtabrechnung der Michelin Trophy Alps Open Rang 2 hinter dem französischen Markenkollegen David Lamarche.

In der Michelin Trophy Alps 2WD kam keines der drei gestarteten Teams ins Ziel. Olivier Ramel/Florian Barrachin mussten ihren Clio Ragnotti Gr. N schon in der dritten Prüfung wegen eines Motorschadens abstellen. Dasselbe Schicksal ereilte Laurent Bérard, der von Rückkehrer Michaël Volluz navigiert wurde, in WP11, also kurz vor dem Ziel. Und Claude Aebi/Justin Vuffray kamen bis zur siebten WP, ehe auch sie ein mechanisches Problem hatten.

In der historischen Klasse, der VHC, setzte sich erwartungsgemäss der Favorit Pascal Perroud durch. Der Waadtländer sicherte sich auf seinem BMW M3 E30 den Gesamtsieg vor dem Franzosen Benoit Chavet mit einem Vorsprung von 19 Sekunden und baute damit die Gesamtführung aus. Dritter wurde der Jurassier Nicolas Jolidon auf BMW 325i.

Weitere Informationen zur 32. Ausgabe der Rallye Bourgogne gibt es auf der Internetseite https://www.rallye-bourgogne-cote-chalonnaise.fr/

Und so geht es weiter:
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Perroud Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pascal Perroud gewann erwartungsgemäss die historische Klasse © Cornevaux

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06.07.2023 Vorschau Massongex: Comeback nach vier Jahren Pause
Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand hat in Massongex schon sieben Mal gewonnen © Eichenberger

Das Bergrennen Massongex ist zurück! Am Wochenende findet im Rhonetal unweit von Saint-Maurice der dritte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Favorit auf den Gesamtsieg ist Lokalmatador Eric Berguerand.

2019 fand in Massongex das vorerst letzte Bergrennen statt. Danach war das Rennen wegen der Pandemie und deren Folgen sowie Platzproblemen im Fahrerlager nicht mehr Teil des SM-Kalenders. Am Wochenende ist das Walliser Rhone-Dörfchen wieder im Fokus der Schweizer Berg-Meisterschaft, nachdem bis vor Kurzem nicht sicher war, ob das Rennen überhaupt durchgeführt werden kann. Doch mittels einer Verlängerung der Anmeldefrist konnte die Mindestteilnehmerzahl von 100 Fahrern respektive Fahrerinnen doch noch erreicht werden.

Wenngleich einige bekannte Namen auf der Einschreibeliste fehlen, so sind die «Cracks» der Bergszene geschlossen dabei. Allen voran Eric Berguerand, Marcel Steiner und Robin Faustini. Dieses Trio hat nicht nur die bisherigen Bergrennen in Hemberg und La Roche entscheidend geprägt, es war auch (in genau dieser Reihenfolge) die Top 3 bei der letzten Austragung 2019. «Ich freue mich auf Massongex», sagt Berguerand. «Das ist neben Anzère mein zweites Heimrennen. Ich habe gute Erinnerungen an 2019. Damals fuhr ich im letzten Durchgang eine 43er-Zeit. Mal schauen, was sich da machen lässt. Beim letzten Rennen in La Roche hat es ja gut funktioniert.»

Steiner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Synfuel-Fahrer Steiner hat zuletzt 2012 in Massongex gewonnen © Eichenberger

Ob Steiner nach Platz 2 in La Roche kontern kann? Der Oberdiessbacher will sich vor dem dritten Lauf nicht festlegen. «Massongex ist nicht unbedingt unsere Paradestrecke. Die teils sehr steilen Kurven können ein Problem sein. Und Eric fühlt sich dort schon sehr wohl.» Steiner wird auch in Massongex mit Synfuel an den Start gehen. Das Ergebnis der Probe, die er an Öllieferant Midland geschickt hat, ist noch nicht eingetroffen. «Dafür Ersatzteile», so Steiner. «Im Nachgang von La Roche habe ich nämlich festgestellt, dass der zweite Gang defekt war.»

Für Faustini, der bei der letzten Austragung in Massongex noch im Formel 3000 fuhr, wird es ein Herantasten sein. Der 25-jährige Suhrer weiss, dass er mit Berguerand und Steiner zwei Routiniers schlagen muss, die mit allen Wassern gewaschen sind. Ausserdem ist das erst seine zweite Teilnahme beim Bergrennen Massongex. «Die Erinnerungen, die ich noch habe, werden mir nicht viel helfen», sagt Faustini. «Ich weiss aber noch, dass er nicht nur wichtig ist, mit viel Speed aus den technischen Passagen herauszubeschleunigen, sondern, dass es auch wichtig ist, mit einem möglichst hohen Tempo in diese technischen Abschnitte reinzufahren.»

Bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 gilt Philip Egli mit seinem Dallara F3 als Favorit. Allerdings stapelt auch der 48-fache Slalom-Tagessieger tief. «Ich bin erst einmal in Massongex gefahren. Das war 2012. Damals noch mit dem VW Scirocco», sagt Egli. «Ich bin gespannt, wie es sich im Formel 3 anfühlt. Einige Kurven weisen eine grosse Höhendifferenz aus. Das könnte zu einer Herausforderung werden.» Falls Egli – wider Erwarten – Probleme bekundet, könnten die beiden Tatuus-Renault-Piloten Lionel Ryter und Victor Darbellay (zuletzt Dritter beim Slalom in Chamblon) in die Bresche springen.

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Schön und schnell: der Opel Kadett GTE von Sébastien Coquoz © Eichenberger

Schnellster Tourenwagen 2019 war Ronnie Bratschi. Der Urner fährt inzwischen aber nur noch EM (mit tschechischer Lizenz) und wird deshalb bei der 2023 beerbt. Heisse Kandidaten auf den Tourenwagensieg sind Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene), Bruno Ianniello (Lancia Delta S4) sowie Bruno Sawatzki (Porsche 991.1). Auch Toni Büeler in seinem Gruppe-N-Mitsubishi ist wieder dabei. An Spannung und Action mangelt es also nicht.

Die bestbesetzte Klasse ist die E1 1601 bis 2000 cm3. Dort peilt der schnelle Sébastien Coquoz in seinem unwiderstehlichen Opel Kadett GTE nach La Roche seinen zweiten Klassensieg in dieser Saison an. Einer, der etwas dagegen hat, ist Reto Steiner. Der Ford-Escort-Pilot war beim Saisonauftakt in Hemberg in der Addition der beiden schnellsten Läufe nur 38 Hundertstelsekunden langsamer als Coquoz.

Zur Strecke: Die Strecke in Massongex ist 3,15 km lang. Von Massongex bis ins Ziel in Verossaz müssen die Piloten 311 Höhenmeter zurücklegen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von ca. zehn Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand (aus dem Jahr 2019) in 1:43,714 min (= 109,34 km/h). Von den seit 1984 24 ausgetragenen Rennen hat der furchtlose Walliser sieben gewonnen. Sein erster Sieg 2002 liegt bereits mehr als 20 Jahre zurück. Auf Platz 2 der ewigen Bestenliste rangiert Marcel Steiner mit drei Erfolgen (2010-2012).

Der Rennbetrieb in Massongex startet Samstag und Sonntag (8./9. Juli) jeweils um 8.15 Uhr. Die Siegerehrung findet am Sonntag ab 18 Uhr statt. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.

Mehr über das Bergrennen in Massongex erfahren Sie unter diesem Link. Für das Live-Timing ist GVI verantwortlich.

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

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Zum ersten Mal in Massongex: Bruno Sawatzki im Porsche 991.1 © Eichenberger

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05.07.2023 Vorschau Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise: Burri, Coppens oder Michellod?
Michellod Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod tritt gegen Mentor Olivier Burri an © Eichenberger

Am Wochenende findet mit der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 statt. Nicht dabei ist Leader Jonathan Hirschi. Dafür gibt Olivier Burri sein Comeback.

Ein Drittel der Schweizer Rallye-Meisterschaft ist absolviert. Am Wochenende findet der dritte Lauf statt – der erste von zweien, der nicht auf Schweizer Boden ausgetragen wird. Zum ersten Mal in der Geschichte der Schweizer Rallye-Meisterschaft ist die Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise Teil des SM-Kalenders. Für die Rallye mit Dreh- und Angelpunkt in Chalon-sur-Saône (zwischen Dijon und Lyon) haben sich bei den «Modernen» 15 Teams gemeldet. In der VHC, also in der historischen Klasse, sind vier Vertreter aus der Schweiz am Start.

Nicht dabei ist Jonathan Hirschi. Der Gesamtführende, der die ersten beiden Rallyes, die zur Schweizer Meisterschaft 2023 zählen, gewonnen hat, muss auf den Start bei der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise verzichten, weil er am Nürburgring im Einsatz steht. Durch die Absenz von Hirschi rücken der Zweitplatzierte Jonathan Michellod mit Beifahrer Stéphane Fellay sowie dessen Walliser Skoda-Markenkollege Mike Coppens (diesmal mit dem ortskundigen Jérôme Degout als Co-Pilot am Start) in den Fokus. Die alleinigen Sieganwärter sind die beiden deshalb aber nicht. Altmeister Olivier Burri tritt ebenfalls an. Der vierfache Schweizer Champion, der 2015 zuletzt im Burgund angetreten ist, nimmt mit seinem Hyundai i20 N Rally2 teil und könnte im Falle eines Sieges den beiden Titelanwärtern Michellod und Coppens wichtige Punkte wegnehmen.

«Olivier hat schon vor der Saison gesagt, dass er an dieser Rallye teilnehmen wird», sagt Michellod, der gleichzeitig Zögling von Burri ist. «Das war also keine Last-Minute-Entscheidung. Für mich ist es ein zusätzlicher Ansporn. Zur Rallye selbst kann ich nicht viel sagen. Ich fahre wie fast alle anderen das erste Mal dort. Ich glaube aber, dass wir Schweizer eine gute Chance auf den Gesamtsieg haben.»

Auch Coppens freut sich auf die neue Rallye im CH-Kalender. «Ich fahre immer gerne an neuen Orten», so der Champion von 2021. «Und ich hoffe, dass uns diesmal auch ein gutes Ergebnis gelingt. Es wird auf jeden Fall ein spannender Dreikampf werden.»

Coppens Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens im Skoda Fabia hofft auf ein gutes Ergebnis © Eichenberger

Hinter diesem Trio lauern mit Sacha Althaus/Lisiane Zbinden und Thibault Maret/Florian Barral zwei Teams, die intakte Chancen auf das Podium haben. Althaus hat in der laufenden Saison bereits bei der Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais als Dritter auf dem Podium gestanden. Der erst 22-jährige Thibaut hat bei der «Chablais» mit Rang 4 sein bisher bestes Ergebnis erzielt und gilt als Versprechen für die Zukunft. Ebenfalls am Start mit einem Rally2 ist Stefano Mella. Er setzt auf einen VW Polo GTI R5. Auch Sergio Pinto wird im Burgund um Schweizer Meisterschaftszähler kämpfen. Der Walliser trifft in seiner Klasse, der Michelin Trophy Alps Open, auf zwei Konkurrenten aus Frankreich und liegt vor dem dritten Lauf auf dem vierten zwischenrang in der Rallye-SM.

Sein Comeback gibt auch Michaël Volluz. Der Co-Pilot von Jonathan Hirschi, der sich bei der Rallye Monte Carlo bei einem Feuer-Zwischenfall Verbrennungen zugezogen hat, ist als Co-Pilot von Laurent Bérard auf dessen Honda Civic Type R im Einsatz. Das Duo tritt in der Michelin Trophy Alps 2WD und im Schweizer Rallye-Pokal gegen die beiden Clio-Piloten Claude Aebi und Olivier Ramel an.

Der SM-Sieg in der historischen Klasse VHC kann (unter normalen Umständen) nur über Pascal Perroud gehen. Der BMW-M3-Pilot vom Genfersee hat die ersten beiden Rallyes für sich entschieden. Seine Gegner im Burgund heissen Claude-Alain Cornuz (Ford Escort RS 2000), Nicolas Jolidon (BMW 325i) und Steve Gaspardi (Opel Corsa). In der VHRS, in welcher es um gleichmässiges fahren geht, steht nur ein Schweizer am Start: der in der Meisterschaft führende Laurent Pernet (BMW 325ix).

Perroud Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
BMW-Pilot Pascal Perroud ist der Favorit in der VHC © Eichenberger

Los geht die Rallye am Freitag, 7. Juli, mit dem Shakedown ab 11 Uhr. Die erste von insgesamt zwölf Prüfungen startet am darauffolgenden Samstagmorgen um 9.30 Uhr in Buxy. Am Sonntag, 9. Juli, ist ab 9 Uhr Action angesagt. Insgesamt werden 440,1 km zurückgelegt, wovon 158,2 km gewertet werden. Weitere Informationen zum dritten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter diesem Link.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)

31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Olivier Burri wird auf dem Hyundai i20 antreten, mit dem sein Sohn Michaël die Rallye du Valais (Bild) 2022 bestritten hat © Eichenberger

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04.07.2023 Lignières Historique abgesagt
TCS Lignieres Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Lignières Historique 2023 findet nicht statt

Das Festival Lignières Historique vom 15. – 17. September 2023 findet nicht statt. Das hat der TCS als Veranstalter in einem Schreiben heute morgen bekanntgegeben. Darin steht: «Nach der dritten und letzten Austragung 2015 erhielten wir immer wieder viele Anfragen, wann das nächste Lignières Historique stattfindet. In der Zwischenzeit sind jedoch acht Jahre vergangen und offenbar hat niemand mehr mit einer Neuauflage des Festivals gerechnet. Diesem Aspekt haben wir vielleicht zu wenig Rechnung getragen. Die Anmeldungen auf die Rennausschreibung liegen deutlich unter den Erwartungen.»

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04.07.2023 Weekend-Report 18/2023
Marciello Raffaele Spa 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello verpasste seinen zweiten Spa-Sieg knapp © GTWC

Raffaele Marciello verpasste am Wochenende den fünften Schweizer Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps als Zweiter knapp. Vier weitere Schweizer standen bei der 75. Ausgabe in diversen Klassen auf dem Podium.

11,129 Sekunden fehlten Raffaele Marciello am Sonntag zu seinem zweiten Sieg (in Serie) bei den 24 Stunden von Spa. Der Tessiner, der sich seinen Mercedes AMG GT3 vom Team Akkodis mit Timur Boguslawski und Jules Gounon teilte, war dennoch mit seinem Abschneiden zufrieden. «Wir haben unser Bestes gegeben und keine Fehler gemacht», sagt Marciello. «Aber der Rowe-BMW war einfach noch einen Tick schneller.» Zweitbester Schweizer war Ricardo Feller. Der Aargauer befand sich in derselben Runde wie die Sieger und lag im Ziel 1:33 min zurück. Der dritte Schweizer Pro-Cup-Fahrer, Audi-Pilot Patric Niederhauser, wurde als 16. gewertet. «Wir lagen wegen einer unglücklichen Full Course Yellow schon früh im Rennen eine Runde zurück», sagt Niederhauser. «Und als wir den Rückstand wieder aufgeholt hatten, gab es an der Box einen Zwischenfall, der uns wieder zurückwarf.»

Auch in den anderen Kategorien starteten Schweizer resp. Schweizerinnen. Besonders erfolgreich waren Alex Fontana und Niki Leutwiler (Zweiter in der Pro-AM-Wertung), Lucas Légeret (Zweiter im Silver Cup) sowie Jeffrey Schmidt (3. im Bronze Cup). Die weiteren Schweizer verpassten eine Top-Platzierung oder schieden aus – darunter auch Rahel Frey im Lamborghini von Iron Dames.

Kein Rennglück hatte auch Grégoire Saucy beim sechsten Lauf zur FIA Formel-3-Meisterschaft in Spielberg. Zwar sicherte sich der Jurassier seine erste Pole-Position (Vorsprung auf den Zweitschnellsten vier Tausendstel), doch im Rennen kommt es zu einer Berührung mit einem Gegner. Saucy muss mit einem Reifenschaden an die Box und fällt ans Ende des Feldes zurück.

Einen weiteren Podestplatz erzielte Mike Müller im ADAC Junior Cup am Nürburgring. Der Berner stand im zweiten Lauf auf Pole-Position und musste sich nach zwölf Runden lediglich dem Deutschen Mattis Pluschkell geschlagen geben. Im Gesamtklassement liegt der Rookie auf Rang 5 nur 24 Punkte hinter dem Leader.

Fontana Alex Spa 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zweiter in der Pro-AM: Alex Fontana (ganz rechts) © Archiv Fontana

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29.06.2023 PSCS: Schweizer Rennlegende Enzo Calderari gewinnt Open GT-Sprint
Enzo Calderari 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Enzo Calderari gewann in Imola den Open GT-Sprint © Porsche

Beim dritten Saisonlauf der Porsche Sprint Challenge Suisse in Imola hat Johannes Kapfinger seine Führung im GT3 Cup weiter ausgebaut. Beim Endurance-Rennen kam er hinter dem Italiener Pietro Armanni und Gregor Burkard auf Rang 3 ins Ziel.

Beim Sprintrennen des GT3 Cups auf dem 4,936 Kilometer langen Formel-1-Kurs von Imola stellte Johannes Kapfinger die gewohnte Reihenfolge bereits in der ersten von 14 Runden wieder her: Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ging an Pietro Armanni vorbei und übernahm die Führung. Der Italiener hatte sich zuvor im Qualifying um 0,145 Sekunden gegen den 20-jährigen Passauer durchgesetzt und war von der Pole-Position gestartet. Auch im Rennen legte Armanni, der sonst im Porsche Carrera Cup Italien unterwegs ist, in 1:45,220 Minuten die schnellste Runde vor. Dennoch fehlten ihm am Ende 0,613 Sekunden auf Kapfinger.

Platz 3 ging unbedrängt an Gregor Burkard. Um den vierten Rang tobte ein intensives Duell zwischen Gianluca Giorgi und Alexander Schwarzer. Giorgi musste dem ehemaligen Absolventen der Porsche Racing Experience in der zweiten Runde zunächst die fünfte Position überlassen, ging im siebten Umlauf aber wieder vorbei. Beide profitierten danach vom vorzeitigen Aus für William Mezzetti. Schwarzer begnügte sich im Ziel mit 0,133 Sekunden Rückstand und Rang fünf. Eine Aufholjagd legte Marc Arn vor, der sich vom neunten Startplatz bis auf die sechste Position vorarbeitete.

Beim rund 60-minütigen Endurance-Rennen drehte Armanni dann den Spiess um – obwohl er beim Start von der Klassen-Pole zunächst Boden auf Kapfinger einbüsste. Die nächsten 13 Umläufe aber robbte er sich dann stetig wieder heran, drehte dabei erneut die schnellste Rennrunde und ging dank seines späteren Pflichtboxenstopps in Runde 17 vorbei. Zeitgleich bogen auch Gregor Burkard und Marc Arn zum Reifenwechsel ab. Beide kehrten vor Kapfinger, der im 14. Umlauf bei seinem Team vorgefahren war, auf die Strecke zurück. Während Burkard seinen zweiten Platz bis ins Ziel verteidigte, musste sich Arn in Runde 25 dem Deutschen beugen. Er belegte am Ende den vierten Rang vor Alexander Schwarzer, Roderick Christie und Thomas Brauch.

In der Gruppe GT4 Clubsport liess sich erneut Markus Lietzau mit seinem 718 Cayman GT4 Clubsport als Sieger feiern. Den Langstreckenlauf gewann Alexandre Mottet vor Lietzau und dessen Mitfahrer Florian Strauss. Beim Sprint der Gruppe Open GT eroberte eine schweizerische Rennlegende die oberste Stufe des Podests: Enzo Calderari setzte sich mit einem Porsche 911 GT3 R knapp gegen Michael Kapfinger durch. Der Zwillingsbruder von Johannes sicherte sich den Klassensieg bei den 911 GT3 Cup mit Renn-ABS und Traktionskontrolle. Der Gesamtsieg des Endurance-Rennens ging wiederum an Jörg Dreisow und Manuel Lauck. Sie gewannen gegen Michael Kapfinger und Dieter Svepes. Bei den Läufen der Porsche Drivers Competition Suisse dominierte zunächst Peter Meister, dann Pascal Godel die Classic-Wertung. In der Chrono-Klasse freute sich Nicolas Garski über zwei Siege.

Burkhard Gregor Imola 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gregor Burkard (links) neben Armanni und Kapfinger © Porsche

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28.06.2023 Vorschau 24h Spa: Wiederholt Marciello seinen Vorjahressieg?
Marciello Raffaele Spa 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2022 durfte Marciello den grossen Spa-Pokal stemmen © Archiv Marciello

Am kommenden Wochenende findet die 75. Ausgabe der 24 Stunden von Spa statt. Mit Vorjahressieger Raffaele Marciello sowie den beiden DTM-Piloten Ricardo Feller und Patric Niederhauser machen sich drei Schweizer berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg.

Das 24-Stunden-Rennen von Spa am kommenden Wochenende erfreut sich besonderer Beliebtheit. Mit 71 GT3-Fahrzeugen ist das Rekordstarterfeld aus dem Jahr 2019 egalisiert. Acht Marken sind vertreten. Allein die gesamtsiegfähige Pro-Kategorie stellt 20 verschiedene Fahrzeuge.

Drei dieser Pro-Autos sind auch mit Schweizern bestückt. Allen voran mit Vorjahressieger Raffaele Marciello. Der Tessiner wird zusammen mit Timur Boguslawski und Jules Gounon einen Mercedes AMG GT3 vom Team Akkodis pilotieren. Marciello hofft natürlich auf eine erfolgreiche Titelverteidigung, was beim 24-Stunden-Klassiker in den Ardennen in den letzten Jahren nur selten vorkam. Die letzten Fahrer, die ihren Sieg im darauffolgenden Jahr wiederholen konnten, waren der Belgier Eric van de Poele und der Deutsche Michael Bartels 2005/2006.

Mit der #25 geht Audi-Werksfahrer Patric Niederhauser (mit Christopher Mies und Simon Gachet) für das Sainteloc Junior Team an den Start. Markenkollege Ricardo Feller teilt sich einen Audi R8 LMS GT3 im Team Audi Sport Tresor Orange mit Mattia Drudi und Dennis Marschall (#40).

Neben den drei Pro-Fahrern stehen noch weitere elf Schweizer und Schweizerinnen am Start:

Nicolas Leutwiler und Alex Fontana, Porsche 911 GT3 R (Pro-Am) #24
Rolf Ineichen, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 (Gold) #19
Miklas Born, Mercedes-AMG GT3 (Gold) #157
Philip Ellis, Mercedes-AMG GT3 (Gold) #57
Lucas Légeret, Audi R8 LMS GT3 Evo II (Silver) #12
Antonin Borga, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 (Bronze) #8
Alain Valente und Yannick Mettler, Mercedes-AMG GT3 (Bronze) #81
Rahel Frey, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 (Bronze) #83
Jeffrey Schmidt, McLaren 720S GT3 Evo (Bronze) #93

Der Rennstart erfolgt am Samstag, 1. Juli, um 16.30 Uhr. Das Rennen kann über den folgenden Link live verfolgt werden. Auch SkySport überträgt die kompletten 24 Stunden aus Spa.

Niederhauser Feller 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die beiden Audi-Hoffnungen Niederhauser und Feller © Audi

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27.06.2023 Weekend-Report 17/2023
Feller Ricardo Zandvoort Sieg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller feierte in Zandvoort seinen zweiten DTM-Sieg © DTM

Ricardo Feller hat aus Schweizer Sicht mit seinem zweiten DTM-Sieg für das Highlight am Wochenende gesorgt. Es gab aber noch andere Eidgenossen, die jubeln durften.

Sechs Rennläufe brauchte Ricardo Feller 2022, um in der DTM erfolgreich zu sein. Auf seinen zweiten Sieg musste der 23-jährige Aargauer etwas länger warten. Am vergangenen Wochenende war es soweit. In Zandvoort, beim zweiten DTM-Lauf der Saison 2023, fuhr der ABT-Pilot von der Pole-Position aus souverän seinen zweiten DTM-Sieg nach Hause. «Ich habe jede Runde genossen», sagte Feller, dem auch die schnellste Rennrunde notiert wurde, hinterher. «Zandvoort ist meine Lieblingsstrecke im Kalender. Und die Jungs haben einen super Job gemacht und das Auto über Nacht (Platz 15 am Vortag, d. Red.) massiv verbessert.» Nach 4 von 16 Läufen liegt Feller auf Rang 3 der Gesamtwertung – nur vier Punkte hinter dem Leader Thomas Preining aus Österreich. Apropos Punkte: Die gab es auch für Patric Niederhauser. Nach einem durchzogenen Saisonstart fuhr der Berner Audi-Pilot im zweiten Rennen in Zandvoort auf Rang 8.

Zandvoort war auch für Elia Sperandio ein gutes Pflaster. Der viermalige Schweizer Kart-Meister sicherte sich im ADAC Prototype Cup Germany mit Rang 3 im zweiten Lauf seinen ersten Podestplatz. Der mit zwei Siegen in die Saison gestartete Julien Apothéloz ging in den Dünen an der Nordsee leer aus. Das Team des jungen Zürchers war zwei Mal unverschuldet in einen Unfall verwickelt. Durch den Nuller in Zandvoort hat Apothéloz die Führung in der Meisterschaft abgegeben. Der van-Ommen-Pilot kündigte aber bereits an: «In zwei Wochen am Norisring schlagen wir zurück!»

Auch Léna Bühler war in Zandvoort stark unterwegs. Mit einem zweiten und zwei dritten Plätzen festigte die Waadtländerin Platz 3 in der Gesamtwertung der F1 Academy, die einzige Monoposto-Serie, die Frauen vorbehalten ist.

Lena Buehler Zandvoort 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Léna Bühler fuhr in allen drei Rennen aufs Podest © Archiv Bühler

Siege und Podestplätze gab es für Schweizer auch in der italienischen GT-Meisterschaft. NASCAR-Fahrer Giorgio Maggi, der in Monza sein Debüt im GT-Cup auf einem Ferrari 488 gab, gewann das erste Rennen und wurde im zweiten Durchgang Zweiter. Auch Axel Gnos stand auf dem Podium – als Zweiter in der GT3-Gesamtwertung und Erster im ProAm-Championnat. Doch dem Honda-Pilot wurde nachträglich eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen Track-Limits aufgebrummt, wodurch er auf Platz 7 resp. 2 (ProAm) zurückfiel. Jean-Luc d’Auria fiel im ersten Heat nach technischem Defekt aus. Im zweiten Lauf wurde er Fünfter. In der italienischen Formel 4, die in Monza die Läufe 11 bis 13 austrug, blieben die Schweizer Ethan Ischer (bestes Ergebnis: Rang 13) und Tina Hausmann (20) punktelos.

Bei der Formel-E-Premiere in Portland war es einmal mehr Sébastien Buemi, der als Fünfter (von Startplatz 18) die Flagge der Schweiz hochhielt. Edoardo Mortara (Reifenschaden) und Nico Müller (Unfall nach Bremsdefekt) schieden aus.

Einen grossen Triumph feierte auch Albert Tamm. Der junge Tessiner, den wir eben erst im neuen Magazin von Auto Sport Schweiz vorgestellt haben, gewann in Sarno bei Neapel sein erstes Rennen in der WSK Open Series bei den Minis Ü10. In der Meisterschaft liegt der Blondschopf aus dem Team Babyrace auf Rang 3.

Tamm WSK Sarno Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Albert Tamm (Mitte) gewann bei der WSK Open Series © Archiv Tamm

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26.06.2023 Slalom Chamblon: MOB enthront MB
Buerki 2 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der neue Slalom-Meister heisst Martin Oliver Bürki © Eichenberger

Martin Oliver Bürki heisst der neue Schweizer Slalom-Meister. In einem spannenden Finale in Chamblon enthronte er Namensvetter und Serienmeister Martin Bürki. Der Tagessieg ging zum 48. Mal an Philip Egli!

«Klar hätte ich gerne den zehnten Titel geholt», sagte Martin Bürki am Sonntagabend nach dem Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon (VD). «Aber ich gönne meinem Namensvetter diesen Titel. Es war eine tolle und spannende Saison und für mich stimmt es so, wie es ist.»

Die beiden Bürkis, die weder verwandt, noch verschwägert sind, haben in allen sechs Läufen in dieser Saison das Punktemaximum erreicht. Deshalb war die Anzahl der bezwungenen Gegner in ihrer jeweiligen Klasse respektive Division ausschlaggebend – und da stand es vor dem Finale unentschieden. Die Anzahl der Konkurrenten in Chamblon war deshalb matchentscheidend. Und da hatte der neue Champion Martin Oliver Bürki vor dem Finale die besseren Karten in der Hand. Der Amsoldinger schaffte es, mehr Konkurrenten als Bürki zu mobilisieren. Doch das alleine hätte am Schluss beinahe nicht gereicht. MOB, wie er im Fahrerlager genannt wird, war nach dem ersten Durchgang wider Erwarten nur Zweiter in seiner Klasse. Eine volle Sekunde fehlte dem Fahrer des BMW E33 auf Markenkollege Kevin Metroz aus Liddes (VS). «Ich weiss nicht genau, was passiert ist», sagte Bürki II. nach dem ersten Lauf mit versteinerter Miene. «Im Vorjahr bin ich hier noch 3:17 respektive 3:14 min gefahren. Diesmal kam ich nur auf 3:20 min. Ich war wohl zu vorsichtig.»

M Buerki Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Altmeister Bürki absolvierte auf dem Waffenplatz in Chamblon nur einen Lauf © Eichenberger

Während Altmeister Martin Bürki auf den zweiten Lauf verzichtete (seine Zeit reichte in der E1 bis 1600 cm3 auch so locker zum Sieg), musste Martin Oliver Bürki im zweiten Lauf nachlegen. Es galt die 3:19,251 min von Metroz zu schlagen. MOB wusste: Ein Fahrfehler oder (noch schlimmer) ein Torfehler hätten gereicht, um den Traum des ersten Titel platzen zu lassen. Doch diesmal blieb der zweifache Familienvater gelassener. In 3:18,038 min unterbot BMW-Bürki die Zeit von Metroz und sicherte sich damit den Klassensieg in der E1 bis 3000 cm3. «Ich war sehr angespannt», meinte der neue Meister hinterher. «Aber die lange Wartezeit war gut für mich. Das hat mich vor dem Start etwas beruhigt. Trotzdem war ich auf den ersten zwei Kilometern nervös. Ich habe sogar extra eine Kamera im Auto eingerichtet, die nach hinten filmte, damit ich im Ziel prüfen konnte, dass ich ja keine Pylone erwischt habe…»

Im spannenden Kampf um die Meisterschaft ging der 48. Tagessieg (!) von Philip Egli beinahe unter. Der in Zürich wohnhafte Glarner war auf seiner Paradestrecke bereits zum achten Mal erfolgreich. Sein schärfster Widersacher Lukas Eugster winkte schon vor dem Start ab. «Auf dieser Strecke habe ich gegen Philip eigentlich keine Chance. Sein Auto ist viel wendiger.» Und so kam es dann auch. Egli distanzierte den tapfer mit Blasen an den Händen kämpfenden Eugster um fast fünf Sekunden. Im Ziel gab es eine herzliche Umarmung und ein «Dankeschön» für eine abwechslungsreiche Saison mit spannenden Zweikämpfen. Auf Platz 3 folgte in Chamblon Victor Darbellay. Der 27-jährige Walliser nutzte die Gunst der Stunde und eroberte sich seinen ersten Podiumsplatz im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Im zweiten Lauf verbesserte er seine Zeit um mehr als drei Sekunden – auch zur Freude von Lionel Ryter, der auf den Slalom von Chamblon verzichten musste, als Mechaniker und Coach aber einen gewichtigen Anteil an Darbellays starker Darbietung hatte.

Darbellay Egli Eugster Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 des Tages: Darbelley, Egli und Eugster (v.l.) © Eichenberger

Auf den weiteren Rängen folgten Joffrey Salomon (Formula Jedi), Stéphane Maréchal (Renault 2.0), Anthony Gurba und Samuel Métroz (beide Formel Arcobaleno). Schnellster Tourenwagenfahrer war einmal mehr Christian Bralla. Dem Tessiner reichte ein starker erster Lauf in 3:11,9 min für die Tourenwagenbestzeit. Im zweiten Lauf stellte er kurz vor dem Start ein Ölleck fest, das ihn an der Teilnahme des zweiten Rennens hinderte. Platz 2 bei den Tourenwagen ging an den zweiten Fiat X1/9 im Feld: Christian Darani. Drittschnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Stephan Burri in seinem VW Scirocco. Letzterer freute sich sehr für den neuen Champion, ärgerte sich aber gleichzeitig auch über sich selber. Wäre Burri im ersten Lauf in Ambri etwas forscher ans Werk gegangen und hätte er dort seine Klasse gewonnen und nicht auf Platz 2 gestanden, hätte er den Slalom-Titel geholt. Bei Gleichstand hätte Burri nämlich mehr Gegner bezwungen wie die beiden Bürkis zusammen!

Zu den weiteren Klassensieger in Chamblon zählen: Christophe Oulevay (IS bis 1600 cm3), Christoph Zwahlen (IS plus 2500 cm3), Hans Wüthrich (E1 bis 1400 cm3), René Aeberhardt (E1 2001 bis 2500 cm3), Tobias Meier (E1 bis 3001 bis 3500 cm3), Fabrice Winiger (E1 plus 3500 cm3). Alle weiteren Klassensieger entnehmen Sie der angehängten Ergebnisliste.

Metroz Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kevin Metroz spielte beinahe den grossen Spielverderber © Eichenberger

Glück im Unglück hatte Arnaud Donzé. Am VW Golf des Interswiss-Fahrers brach nach der Zieldurchfahrt im zweiten Lauf Feuer im Innenraum des Autos aus. Donzé blieb unverletzt. Das Feuer konnte gelöscht werden. Für den Jurassier endete die Saison mit einem dritten Klassenrang hinter Sieger Burri und Jürg Ochsner.

Spannend war auch der Zweikampf im Suzuki Swiss Racing Cup zwischen Sandro Fehr und Marcel Muzzarelli. Die Ausgangslage vor dem siebten Rennen des beliebten Markenpokals war klar: Gewinnt Fehr, ist er Meister. Gewinnt Muzzarell, darf er sich die Krone aufsetzen. Nach dem ersten Lauf lag Muzzarelli vorne. Doch drehte den Spiess nochmals und sicherte sich in 3:38,338 min nicht nur den Sieg in Chamblon sondern auch den Titel.

Weitere Infos zum Slalom von Chamblon finden Sie unter diesem Link.

Donze Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der VW Golf von Donzé brannte nach der Zieldurchfahrt © Eichenberger

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22.06.2023 Massongex: Nennschluss verlängert!
Massongex 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Bergrennen Massongex findet am 8./9. Juli statt

Das Bergrennen von Massongex gibt nach vier Jahren Pause am 8./9. Juli 2023 sein Comeback. Den Nennschluss haben die Organisatoren nochmals bis zum 28. Juni verlängert.

Im März 2022 hiess es, das Bergrennen von Massongex sei Geschichte. Der Veranstalter, das Chablais Racing Team, hatte damals in einer Medienmitteilung erklärt, dass die Urbanisierung des Dorfes und seiner Umgebung es nicht mehr erlaube, mehr als 100 Rennwagen mit allen dazugehörigen Infrastrukturen unterzubringen.

Inzwischen hat man eine andere Lösung gefunden – mit einem Fahrerlager jenseits des Bahngleises. Auch das Problem beim Start ist gelöst. «Der neue Besitzer des Hauses direkt beim Start hat längst grünes Licht gegeben», so Yvan Gaillard, Co-Organisator und Rennleiter.

Um ein möglichst attraktives Startfeld zu bieten, haben die Organisatoren den Anmeldeschluss verlängert. Neu kann man sich bis Mittwoch, 28. Juni, unter diesem Link einschreiben. Wer sich also noch nicht angemeldet hat, kann das in den nächsten Tagen nachholen. Vergessen wir nicht, dass wir mehr als zwei Jahre lang wegen einer lästigen Pandemie gar nicht fahren konnten und froh gewesen wären, wenn es irgendeine Rennaktivität gegeben hätte!

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22.06.2023 Nachruf Marcel Wettstein
Marcel Wettstein Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Wettstein, 1950 – 2023

Marcel Wettstein wurde am 7. Oktober 1950 in Baden geboren. Zusammen mit vier Geschwistern ist er in Fislisbach (AG) aufgewachsen. Nach der Schulzeit absolvierte er die Lehre als Automechaniker. Schon zu dieser Zeit faszinierte ihn der Autorennsport. Mit 21 Jahren fuhr Marcel sein erstes Rennen. Dabei teilten sich er und sein älterer Bruder Fridolin das Rennauto. In einem McNamara Formel Ford erfolgte der Start im Monoposto bei Berg- und Rundstreckenrennen in Deutschland. Von 1974 bis 1976 bestritten die Gebrüder Wettstein im Martini MK9 F3, Rennen zur Schweizer und zur Deutschen Meisterschaft. Erst als ein zweiter Rennwagen zur Verfügung stand, konnte man sich auf die Schweizer Meisterschaft konzentrieren. 1981 sicherte er sich dann auf einem Ralt RT1 Formel 3 den Titel des Schweizer Rennwagenmeisters.

Nach seiner Karriere betreute er historische Rennwagen wie z.B. den McLaren-F1 von James Hunt, der im Besitz von Peter Heuberger war. Auch den ERA von Jost Wildbolz wurde von Wettstein an Oldtimer-Anlässen flott gemacht. Und selbst der im Tessin wohnhafte Schmusesänger Peter Kraus war langjähriger Kunde von Wettstein. Für die autobau Erlebniswelt in Romanshorn von Fredy Lienhard hat der ehemalige Schweizer Meister den Ferrari 512 M (modificato) und den Ferrari 512 BB LM Berlinetta Boxer Le Mans restauriert.

Seit einiger Zeit machten sich bei Marcel gesundheitliche Probleme bemerkbar. Von einer Gallenstein-Operation, der er sich vor Jahren unterziehen musste, hat er sich nie mehr richtig erholt. Am Dienstag, 11. April, hat uns Marcel Wettstein für immer verlassen. Kurze Zeit später ist auch der älteste Bruder Anton gestorben.

Auto Sport Schweiz spricht der Familie, insbesondere seinen Geschwistern Fridolin und Elsbeth, sowie Wettsteins Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus.

Text: Elio Crestani

Wettstein Marcel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wettstein in einem Maserati 250F – flankiert von Niki Lauda

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21.06.2023 Reitnau-Comeback 2024?
Reitnau 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2024 soll es in Reitnau wieder ein Bergrennen geben © Eichenberger

In Reitnau wird heftig an einem Comeback des Bergrennens gearbeitet. Gemeinsam mit der Equipe Bernoise soll die Traditionsveranstaltung 2024 wieder Teil des Schweizer Motorsportkalenders sein.

Irgendwie war das Bergrennen Reitnau nie richtig von der Bildfläche verschwunden. Zwar geht die letzte Veranstaltung, damals noch unter der Leitung des ACS Mitte, auf 2019 zurück. Und danach verhinderten die Pandemie und finanzielle Probleme weitere Austragungen. Doch auf der Homepage der Gemeinde Reitnau hat eines der traditionsreichsten Bergrennen der Schweiz immer weitergelebt. Unterm Titel «Reitnau – ein Dorf, das lebt und bebt» ist auch 1453 Tage nach dem letzten Rennen noch immer ein Hinweis auf das Bergrennen im Suhrental zu finden. Und 2024 soll es tatsächlich ein Comeback geben.

So zumindest wünscht es sich Marc Buchser, der zusammen mit Freunden und Bekannten das Bergrennen zurück nach Reitnau bringen will. Buchser ist Reitnauer und Rennfahrer – eine Mischung, die für ein Comeback des Bergrennens nur förderlich sein kann. «Wir sind eine Gruppe von Reitnauern, die einfach nicht akzeptieren konnten, dass unser Bergrennen nicht mehr stattfindet», sagt Buchser. «Deshalb haben wir den Gemeinderat gefragt, ob wir das Rennen wiederbeleben können. Und dieser hatte für die Idee von Anfang an ein offenes Ohr.»

Weil bei Buchser & Co. das Know-how, wie man ein Bergrennen veranstaltet, nicht vorhanden ist, war klar, dass sich die «Einheimischen» Hilfe holen müssen. Und diese fand man bei der Equipe Bernoise. Der mitgliederstärkste Motorsport-Verein der Schweiz organisiert seit zwölf Jahren den Slalom Ambri und wirkt auch am Bergrennen Gurnigel mit. «Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer wieder nach einer zweiten Veranstaltung neben Ambri umgeschaut», sagt EB-Präsidentin Evelyne Woodtli. «Als Marc, den ich noch aus gemeinsamen Tagen beim Renault Classic Club kenne, auf mich zukam, war ziemlich schnell klar, dass wir das Thema Reitnau weiterverfolgen.»

Der erste Schritt zum Comeback des Bergrennens ist die Gründung des «Verein Bergrennen Reitnau». Diese findet am Samstag, 1. Juli, ab 17 Uhr im Schützenhaus Reitnau statt. «Wir wissen nicht, wie viele Leute kommen», sagt Buchser. «Es können zwischen 20 und 200 sein, wir lassen uns überraschen.»

Die Initianten des neuen Vereins haben ihr Projekt bereits dem Reitnauer Gemeinderat vorgestellt. Noch liegt keine schriftliche Genehmigung vor, sagt Buchser. «Aber was ich gehört habe, stimmt mich zuversichtlich.» Die grösste Hürde steht dem Verein noch bevor: das Gesuch an den Kanton. «In diesem geht es darum, dass wir die Strasse am letzten Juni-Wochenende 2024 in eine Rennstrecke verwandeln dürfen», sagt Buchser.

Und was ist mit der Finanzierung? Diese war letztendlich, so wurde es zumindest kommuniziert, der Hauptgrund, warum der ACS Mitte das Rennen nicht mehr weiter austragen wollte. «Ein Bergrennen in Reitnau zu organisieren, kostet mehr als ein Slalom in Ambri», sagt Woodtli. «Aber wir dürfen nicht vergessen: In Reitnau haben wir Zuschauereinnahmen, in Ambri nicht. Ausserdem haben wir bei der Equipe Bernoise das Geld dafür. Und schliesslich wollen wir etwas für den Schweizer Motorsport machen!» Und Buchser ergänzt: «Wir werden alles tun, um die Equipe Bernoise zu unterstützen, indem wir lokale Unternehmen in die Veranstaltung einbinden.»

Wenn alles so kommt, wie es sich die Initianten wünschen, soll 2024 in Reitnau also wieder gefahren werden – und zwar in echt! Nicht nur auf der Homepage der Gemeinde…

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21.06.2023 Vorschau Slalom Chamblon: 10. Titel für Bürki I. oder erster Titel für Bürki II.?
Martin Buerki und Martin Oliver Buerki Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wer macht's? Martin Bürki (l.) oder Martin Oliver Bürki? © Eichenberger

Am Wochenende steht das Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon auf dem Programm. Im Kampf um den Titel kommt es zur Wiederauflage «Bürki vs. Bürki».

Am Wochenende fällt die Entscheidung um den Titel in der Schweizer Slalom-Meisterschaft beim sechsten und letzten Lauf in Chamblon (VD). Noch ist offen, wer 2023 Meister wird. Fest steht nur: Er wird mit 99,9-prozentiger Wahrscheinlichkeit Bürki heissen. Die Frage ist nur: Ist es Martin Bürki im VW Polo (E1 1401 bis 1600 cm3) oder Martin Oliver Bürki auf BMW E33 (E1 2501 bis 3000 cm3)? Die beiden Berner, die weder verwandt, noch verschwägert sind, liegen nach fünf Veranstaltungen (wie schon 2022) mit dem Punktemaximum von 100 Zählern in Führung. Und da sie in den bisherigen Läufen dieselbe Anzahl Gegner bezwungen haben, ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Geht man davon aus, dass beide ohne technische Probleme (oder Unfall) durchkommen und ihre Klassen wie bei den bisherigen Slaloms gewinnen, so entscheidet am Ende also, wer beim Finale mehr Gegner geschlagen hat. Und da hält Martin Oliver Bürki die besseren Karten in den Händen. Zwar hat Polo-Bürki in seiner Klasse mehr Konkurrenten (20 gegenüber 15 beim Titelkonkurrenten), aber bei BMW-Bürki zählen in Chamblon auch noch die Divisionsgegner. Und mit diesen kommt Bürki II. auf insgesamt 27 Konkurrenten.

«Es ist wie es ist», sagt der neunfache Schweizer Slalom-Meister «Tinu» Bürki. «Abgerechnet wird am Schluss. Ich bin in diesem Jahr auch schon bei drei Slaloms stehengeblieben. Es kann also immer etwas dazwischenkommen.» Das weiss auch der Herausforderer aus Amsoldingen. «Wichtig wird sein, dass ich einen ersten sicheren, aber dennoch schnellen Lauf hinkriege», sagt Martin Oliver Bürki (37). «Danach schauen wir weiter.»

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auf Podestkurs: Stephan Burri ist Meisterschaftsdritter © Eichenberger

Für Martin Bürki (im Polo) wäre es der zehnte Slalom-Titel; der neunte in Folge. Für den in der hubraumstärkeren Klasse antretenden Bürki wäre es der erste Slalom-Titel. Verdient hätten es beide. In den vergangenen zwei Jahren waren die beiden Bürkis – was die Meisterschaft betrifft – das Mass der Dinge. Obschon in Sachen Ungeschlagenheit die Serie von Polo-Bürki beeindruckender ist. Während Bürki II. seine letzte Klassen-Niederlage in Frauenfeld 2022 kassierte (Sieger damals Hermann Bollhalder), reiste der 55-jährige Serienmeister «Tinu» Bürki zuletzt beim Slalom in Bure 2016 nicht mit der Maximalpunktzahl ab!

Im Kampf um den dritten Podestplatz hat Interswiss-Pilot Stephan Burri die komfortabelste Ausgangslage. Der Fahrer des schwarz-orangen VW Scirocco liegt vor Chamblon punktgleich mit Tagesrekordsieger Philip Egli auf Rang 3 – nur fünf Zähler hinter den Bürkis. Burri hat bisher aber mehr als doppelt so viele Gegner wie Egli bezwungen. Hätte der nach Affeltrangen (TG) dislozierte Berner im ersten Lauf in Ambri nicht zwei Pylonen umgefahren, wäre er nun haushoher Favorit im Kampf um die Meisterschaft.

Für besagten Egli geht es in Chamblon in erster Linie um einen weiteren Tagessieg. 47 hat der in Zürich wohnhafte Glarner bereits herausgefahren. Die «50» rücken immer näher. «Daran denke ich eigentlich gar nicht», sagt Egli. «Ich nehme ein Rennen nach dem anderen und freue mich in Chamblon auf einen weiteren tollen Zweikampf mit Lukas Eugster.» Zu einem Dreikampf wie zuletzt in Bure wird es in Chamblon nicht kommen. Marcel Maurer lässt am Wochenende seinen Formel Renault 2.0 in der Garage stehen und fährt stattdessen auf einem Mini Cooper S in der Klasse von Autersa-Racing-Teamkollege Martin Oliver Bürki. In die Bresche springen könnte Victor Darbellay. Im Vorjahr war der Renault-2.0-Pilot aus Martigny Gesamtvierter in Chamblon. Nicht am Start ist Lionel Ryter. Auch er hätte gute Chancen auf einen Podestplatz gehabt, muss aber auf das Finale verzichten. «Ich habe ein Problem mit dem Heckflügel, das ich in der kurzen Zeit zwischen Hemberg, La Roche und Chamblon nicht lösen konnte.»

Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli peilt in Chamblon seinen 48. Tagessieg an © Eichenberger

Schon am Samstag (im Rahmen der LOC) wird das Finale des Suzuki Swiss Racing Cups ausgetragen. Auch hier ist die Ausgangslage denkbar knapp. Spitzenreiter Sandro Fehr und der Zweitplatzierte Marcel Muzzarelli trennen nur zwei Punkte. Gewinnt einer der beiden, darf er sich Meister nennen. Andernfalls muss der Rechenschieber herhalten. Denn auch hier gilt: Haben beiden die identischen Ergebnisse, ist die Anzahl geschlagener Gegner matchentscheidend.

Los geht das Spektakel rund um die 66 Tore auf dem 4,3 Kilometer langen Rundkurs auf dem Armeegelände am Samstagmorgen um 7 Uhr mit den LOC-Läufen. Am Sonntag (zur selben Zeit) sind dann die NAT-Teilnehmer- und Teilnehmerinnen am Start. Die Rennläufe finden ab 13.30 Uhr statt.

Weitere Infos zum Slalom von Chamblon finden Sie unter diesem Link.

Darbellay Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Darbellay könnte in Chamblon den ersten Podestplatz feiern © Eichenberger

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20.06.2023 Weekend-Report 16/2023
Hirschi Ferrari Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hirschi war für einmal wieder auf der Rundstrecke unterwegs © NLS

Der Fokus des Schweizer Rennsports lag am Wochenende auf dem Bergrennen in La Roche (siehe Bericht auf motorsport.ch). Aber auch international gab es Rennen mit Schweizer Beteiligung.

Dass Jonathan Hirschi ein begnadeter Rallyefahrer ist, das wissen wir spätestens seit dem Gewinn der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022. Dass er auch auf der Rundstrecke schnell ist, hat er ebenfalls schon mehrfach bewiesen – u.a. bei den 24 Stunden von Le Mans. Am Wochenende war der 37-jährige Neuenburger wieder einmal auf befestigtem Untergrund unterwegs – genauer gesagt beim vierten Lauf der NLS. Zusammen mit Luca Ludwig und Björn Grossmann belegte er im Team Octane126 bei dessen Debüt mit dem Ferrari 296 GT3 den zweiten Schlussrang. Für Hirschi war es das zweitbeste Ergebnis auf der berüchtigten Nordschleife. In der Corona-Saison 2020 gewann der Allrounder bereits einen Lauf zur NLS. Der Sieg wurde dem Team Octane126 jedoch aberkannt, weil die Beschriftung der Reifen nicht regelkonform war.

Einen Podestplatz feierten auch Yannick Mettler und Dexter Müller beim dritten Lauf zur GT Open in Budapest. Das Mercedes-Duo, das 2022 für die Schweiz bei den FIA Motorsport Games am Start gestanden hatte, belegte nach Platz 7 im ersten Lauf den dritten Rang in der Kategorie ProAM im zweiten Heat. In der ebenfalls auf dem Hungaroring gastierenden Formula 3 Regional hielt Joshua Dufek die Schweizer Flagge mit den Plätzen 6 und 4 hoch.

Marciello Podium GT British Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ganz oben: Raffaele Marciello siegte in Snetterton © Archiv Marciello

Einmal mehr ganz oben stand Raffaele Marciello. Dem Mercedes-Werksfahrer gelang in Snetterton im Rahmen der britischen GT-Meisterschaft der erste Saisonsieg. In der Meisterschaft liegt der Tessiner nach zwei Dritteln der Saison auf dem vierten Zwischenrang.

Eine solide Leistung zeigte auch Karel Staut, der Schweizer Vertreter bei der FIA Kart Academy. Der 12-Jährige aus Oulens-sous-Echallens liess beim zweiten Aufeinandertreffen im dänischen Rødby als Zweiter in seiner Quali-Gruppe aufhorchen. Im Finale kämpfte sich der junge Kartfahrer mit belgischen Wurzeln von Startplatz 12 auf Rang 6 vor. Staut liegt nach zwei von drei Veranstaltungen auf dem zwölften Zwischenrang. Der dritte und letzte Lauf findet Ende Juli in Cremona (I) statt.

Academy Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Karel Staut (mittlere Reihe, 2. v.l.) vertritt bei der FIA Academy die Schweiz © FIA

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19.06.2023 Bergrennen La Roche – La Berra: Berguerands Antwort auf Hemberg
Berguerand Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand fuhr in La Roche einen neuen Streckenrekord © Cornevaux

Eric Berguerand feierte beim zweiten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in La Roche den Tagessieg. Der Vorjahresmeister war im Freiburgischen eine Klasse für sich. Schnellster Tourenwagenfahrer war wie schon in Hemberg Roger Schnellmann.

Der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft am 11. Juni in Hemberg war eine klare Angelegenheit für Marcel Steiner. Beim zweiten Lauf von La Roche nach La Berra am vergangenen Wochenende stellte Vorjahresmeister Eric Berguerand die Hackordnung wieder her. Und wie! Der 44-jährige Walliser war in allen drei Läufen Schnellster und sicherte sich in der Addition der beiden besten Läufe den Tagessieg mit 2,8 Sekunden Vorsprung. Dazu gab es einen neuen Streckenrekord mit 1:39,128 min.

«Ich hatte in Hemberg den Kopf nicht frei», sagt Berguerand. «Deshalb ist mir auch der Fehler passiert. Aber ich blieb ruhig und in La Roche lief es wieder deutlich besser. Ich zog im ersten Lauf frische Reifen auf und wusste anhand der Trainingsergebnisse vom Samstag, dass ich gut vorbereitet war. Ich hatte vor der Saison damit gerechnet, dass der Streckenrekord in Hemberg fällt. Dass auch in La Roche eine Zeitenverbesserung möglich war, zeigt, auf welch hohem Niveau wir fahren.»

Im Kampf um Platz 2 setzte sich Steiner hauchdünn um 4 Hundertstelsekunden gegen Robin Faustini durch. Letzterer hatte den Vorteil nach dem zweiten Lauf auf seiner Seite, verpasste die gute Ausgangslage aber knapp. «Wir hatten ein gutes Auto», meinte der Osella-Pilot. «Auch dank der Unterstützung der Familie Lang, die vor Ort war. Aber wir haderten mit den Reifen. Im ersten Lauf hätte ich sie besser angefahren. Im zweiten Durchgang sind sie dann nach einem schlechten Start überhitzt. Und im dritten Heat haben sie eigentlich gar nicht mehr funktioniert. Aber ich bleibe dran. Mir fehlt einfach noch die Erfahrung. Da sind mir Eric und Marcel voraus.»

Schnellmann Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roger Schnellmann war erneut schnellster Tourenwagen-Fahrer © Kaufmann

Synfuel-Fahrer Steiner in seinem LobArt-Honda/Helftec kam nach dem zweiten Lauf unter Druck. Den musste der Oberdiessbacher abbrechen, weil der Ladeluftschlauch an seinem E2-Sportwagen abgerutscht war «und ich keine Leistung mehr hatte». An Berguerand biss sich der Hemberg-Sieger die Zähne aus. «Nach dem ersten Lauf mit 0,7 Sekunden Rückstand auf Eric hatte ich eigentlich noch ein gutes Gefühl. Aber im dritten Durchgang lief es dann nicht mehr wie gewünscht. Ich hatte im unteren Streckenteil zu viel gewollt.»

Hinter den Top 3 sicherte sich Rückkehrer Joël Volluz auf seinem Osella FA30 den vierten Gesamtrang. Dem Walliser fehlten in der Addition der beiden schnellsten Läufe knapp drei Sekunden auf das Podest. Auch Thomas Amweg als Gesamtfünfter kam in La Roche nicht in die Nähe der Top 3. Dem Aargauer fehlt neben Fahrpraxis im Reynard 95D nach wie vor Leistung. Trotzdem war er vor allem mit seinem ersten Rennlauf zufrieden. «Eine 43er-Zeit mit einem Auto, das ich erst seit zwei Wochenenden bewege, stimmt mich zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir die Lücke kontinuierlich schliessen und bald ein Wort um das Podium mitreden können.» Auf den Einsatz einer Traktionskontrolle musste Amweg verzichten. «Momentan fahre ich noch ohne elektronische Fahrhilfen.»

Drei Mal unter 1:50 min fuhr dahinter nur noch einer: Joël Burgermeister. Dem Thurgauer gelang bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 erneut ein starkes Wochenende. Mit einem weiteren Sieg stellte der Fahrer des Tatuus F4 auch einen neuen Klassenrekord auf. Seine direkten Konkurrenten Philip Egli im Dallara F3 (Zweiter) und Marcel Maurer im Renault 2.0 (Dritter) distanzierte er diesmal klar. Platz 4 in dieser Disziplin ging an Joël Grand, der zum ersten Mal im Wolf GB08 F1 Mistral Platz genommen hatte und sich mit einer Gesamtzeit von 3:45,136 min als Gesamtzehnter vor dem schnellsten Tourenwagenfahrer Roger Schnellmann behauptete.

Burgermeister Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Burgermeister war bei den 2-Liter-Rennwagen erneut Schnellster © Eichenberger

Im Kampf um den IS-Tagessieg gab es eine Neuauflage zwischen Bruno Sawatzki und Frédéric Neff. Die beiden Porsche-Piloten schenkten sich nichts und fuhren all ihre Läufe zwischen 1:58,0 und 1:58,4 min. Wie schon in Hemberg hatte am Ende Sawatzki die Nase vorn. Da bei Neffs Porsche im Nachgang zur Veranstaltung weitere technische Abklärungen notwendig sind (Stichwort Luftkanal zwecks Motorenkühlung), ist seine Platzierung noch nicht definitiv.

Platz 3 in der Interswiss über 3000 cm3 ging an Martin Oliver Bürki auf BMW E33. Der Berner wird am Wochenende in Chamblon um den Schweizer Slalom-Titel fahren. Mehr dazu in einer Vorschau, die am Mittwoch auf www.motorsport.ch erscheint.

Zu den weiteren Klassensieger in La Roche gehörten: Bruno Ianniello (Lancia Delta S4, E1 bis 3500 cm3), Benoît Farine (Honda CRX, E1 bis 3000 cm3), Sébastien Coquoz (Opel Kadett GTE, E1 bis 2000 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Ferdi Waldvogel (BMW M3 E30, IS bis 2500 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3) und Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis1400 cm3). Der Sieg in der TCR ging wie schon in Hemberg an Patrick Flammer. Auch im Renault Classic Cup gab es einen Wiederholungstäter: Thomas Zürcher setzte sich gegen Michael Schläpfer und Maverick Gerber durch. Einen Ausfall kassierte Simon Wüthrich (E1 bis 3500 cm3). Der Langnauer, der wie Steiner mit Synfuel fährt, schied mit einem Schaden an der Antriebswelle aus.

Mehr über die Bergrennen von La Roche nach La Berra erfahren Sie unter www.courselaberra.ch

Und so geht es weiter:
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Sawatzki Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki entschied das Porsche-Duell erneut für sich © Kaufmann

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16.06.2023 Toni Büeler: «In La Roche weiss ich, wo’s langgeht!»
Bueeler Toni Hemberg 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Toni Büeler beim Bergrennen in Hemberg © Eichenberger/Kaufmann

Beim Bergrennen in Hemberg gab der ehemalige Schweizer Tourenwagen-Meister Toni Büeler nach elf Jahren Pause sein Comeback. Acht Hundertstelsekunden fehlten dem Goldauer zu einem neuen Klassenrekord.

Toni Büeler ist zurück! Schon beim Slalom in Frauenfeld war der Schwyzer mit seinem auffallend schwarz-gelben Mitsubishi Lancer Evo RSC am Start. Allerdings nur zu Testzwecken. In Hemberg mischte der Tourenwagen-Meister von 2010 zum ersten Mal seit elf Jahren wieder bei einem Bergrennen mit. Für Büeler war es die erste Teilnahme im Toggenburg. Als er 2011 «zurücktrat», war das Bergrennen im St. Gallischen noch nicht wieder auferstanden. «Es war gut, dass es am Samstag/Sonntag insgesamt fünf Trainingseinheiten gab», sagt Büeler. «Dadurch konnte ich mir die Strecke einprägen. Durch das hohe Gras entlang der Strecke habe ich teilweise gar nicht gesehen, wo’s langgeht.»

Das wird am kommenden Wochenende beim zweiten Lauf zur Schweizer Meisterschaft in La Roche nicht der Fall sein. Diese Strecke kennt Büeler auswendig. Deshalb, und weil sich das neue Fahrwerk von Schläppi in Hemberg bewährt hat, darf man davon ausgehen, dass der Innerschweizer am Lac de la Gruyère einen neuen Klassenrekord anpeilt. Am Hemberg hat er diesen um nur acht Hundertstelsekunden verpasst. «Joe Halter und ich haben uns ein spannendes Duell geliefert», sagt Büeler. «Wobei ich mit meinem ‹Panzer›, der 1520 Kilogramm wiegt, natürlich im Nachteil war.»

Ausserdem hatte Büeler mit den Reifen zu kämpfen. «Ich dachte, die Avon-Gummis halten. Weil die Strecke mit 1,7 Kilometer ja sehr kurz ist. Aber im letzten Abschnitt fingen sie an zu schmieren. Das hat mich Zeit gekostet.» Für La Roche wird Büeler deshalb von Avon auf Yokohama wechseln. Während andere Fahrer und Fahrerinnen aus Mangel an Nachschub mit ihrem «schwarzen Gold» haushalten müssen, mangelt es Büeler als Inhaber eines Reifenunternehmens nicht an Pneus. «Ich sitze an der Quelle», schmunzelt Büeler. «Ich habe im Moment zwölf Sätze, die ich verwenden kann.»

Ob Büeler die komplette Saison in der Gruppe N (bis 4000 cm3) absolviert, ist noch nicht in Stein gemeisselt. Ihm fehlen die Gegner, sagt er. Auf der anderen Seite «kannst du mit diesem Rallye-Auto auch problemlos auf Strecken wie Massongex fahren, die sehr materialbelastend sind». Auch am Spassfaktor hat es in Hemberg nicht gefehlt. Nur über die Zuteilung im Fahrerlager war Büeler nicht vollauf glücklich. «Ich hatte zwar so viel Platz wie noch nie», lacht der ehemalige Tourenwagen-Champion. «Aber ich war in St. Peterzell einquartiert – weit weg vom Schuss.»

2010 bueeler Anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2010 wurde Toni Büeler Schweizer Tourenwagenmeister © Kaufmann

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15.06.2023 Fabio Scherer: «Jetzt wollen wir auch noch den WM-Titel holen!»
Fabio Scherer le Mans 2023 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabio Scherer mit der Le-Mans-Trophäe für Platz 1 © Archiv Scherer

Der Engelberger Fabio Scherer hat mit dem Le-Mans-Sieg in der LMP2 ein grosses Ziel erreicht. Jetzt plant er den nächsten Schritt: Mit seinem Team Inter Europol will er nun auch den WM-Titel holen!

Fabio Scherer (24) hat am Wochenende sensationell den Klassensieg in der LMP2 beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans errungen. Und das mit einem angebrochenen Mittelfussknochen! Auto Sport Schweiz hat mit dem «Helden» von Le Mans gesprochen.

Zuallererst: Wie geht es deinem Fuss?
Fabio Scherer:
Ich gehe im Moment an Krücken – zum ersten Mal in meinem Leben. Der linke Mittelfussknochen ist angebrochen. In der Fachsprache redet man von einem inkompletten Bruch. Ob die Bänder etwas abbekommen haben, wird sich noch herausstellen. Bisher war der Fuss so geschwollen, dass ich kein MRI machen konnte.

Wie hat sich der Zwischenfall eigentlich ereignet?
Das war nach einer Viertelstunde. Es war Gelb und wir nutzen diesen Moment für einen Fahrerwechsel. Als ich aus dem Auto ausstieg, kam von hinten diese Corvette mit Nicky Catsburg am Steuer angefahren und ist mir über den Fuss gerollt. Ich hatte danach vier Stunden Pause, habe den Fuss gekühlt und mit Akupunktur nachgeholfen. Ich wollte unbedingt weiterfahren.

Mit Erfolg – wie man sieht. Was war euer Rezept zum Sieg in der LMP2-Klasse?
Ich glaube, den Grundstein haben wir schon im letzten Jahr gelegt, als mein ehemaliger Chefingenieur aus Formel-3-Zeiten zum Team stiess. Wir haben sehr viel an Details gearbeitet. Und wir haben bis auf einen Ausrutscher ins Kiesbett ein fehlerfreies Rennen abgeliefert. Wir mischten immer vorne mit, übernahmen ab 5.30 Uhr in der Früh die Führung und verwalteten den Vorsprung. Wenn uns die Konkurrenz zu nahe gekommen ist, haben wir einfach wieder Gas gegeben.

Ihr seid nicht unbedingt als Favorit ins Rennen gegangen.
Das sehe ich etwas anders. Okay, wir waren nicht der Top-Favorit. Aber wir haben in der Woche vor dem Rennen eine starke Basis gelegt. Unsere Rennpace war in jedem freien Training top. Und der Reifenverschleiss war auch weniger gross als bei der Konkurrenz. So gesehen wussten wir, dass wir gute Chancen haben. Und weil wir schnell und konstant waren, hat das die Gegner unter Druck gesetzt. Die wiederum haben dann Fehler gemacht.

Wie sieht dein weiterer Fahrplan aus?

In dreieinhalb Wochen geht es in Monza mit der WEC weiter. Bis dann habe ich also noch Zeit, meinen Fuss zu kurieren. Das Ziel für den Rest der Saison ist klar: Wir liegen nur noch vier Punkte hinter der #41. Die wollen wir aufholen, damit wir am Ende auch noch den WM-Titel holen.

Fabio Scherer le Mans 2023 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabio Scherer auf dem Weg zu seinem ersten Le-Mans-Sieg © Archiv Scherer

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14.06.2023 Nachruf Walter «Wädu» Pauli
Walter Paul Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Walter Pauli, 1945 – 2023

Am Dienstag, 5. Juni, ist Walter Pauli, ehemaliger Schweizer Rennfahrer und Ehrenmitglied des Suisse Historic Teams, im Alter von 78 Jahren unerwartet gestorben.

«Wädu» Pauli nahm seit seinem 18. Lebensjahr im Jahre 1963 an Slalom und Bergrennen teil. Zuerst auf Mini Cooper, Alfa Romeo und Porsche, zwischendurch auch auf einem Lotus 23 und einer BMW 2002 Alpina. 1972 eröffnete er in Ins im Seeland eine Garage mit den Marken Volvo und Alfa Romeo. Noch im gleichen Jahr verunfallte Pauli bei einer Probefahrt mit einem Kundenauto. Schuld daran war ein blockierendes Differenzial an der Hinterachse. Der «Seeland-Regazzoni», wie ihn seine Rennfahrerkollegen nannten, litt danach an einer Plexuslähmung im rechten Arm. Umso erstaunlicher waren seine Leistungen im Rennauto danach.

1974 entdeckte er die Renault Alpine A110 1300 S, mit der er auch gleich sein erstes Rennen gewann. Im Laufe der Zeit kamen weitere Modelle dazu – so zum Beispiel 1987 eine gelbe A110 1600S Gr.4. Im selben Jahr verkaufte er seine Garage in Ins und gründete in Murten die «Alpine Sport Center Garage Walter Pauli». In den Jahren 2001 und 2003 sicherte sich Pauli – natürlich auf Alpine – die historische Berg-Europameisterschaft. 2007 verkaufte er seine Alpine-Sammlung.

Walter Pauli hinterlässt seine Lebenspartnerin Brigitte Zimmerman. Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Paulis Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Auf Wunsch des Verstorbenen findet die Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis statt.

Text: Elio Crestani

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