Der Worber Samir Ben hat vor etwas mehr als einem Jahr den Wechsel vom Kart- in den Automobilsport gewagt und absolviert in dieser Saison die ADAC Formel 4 in Deutschland.
Vor zwei Jahren hat Samir Ben (18) die Sportschule Feusi in Bern in Angriff genommen. Fast gleichzeitig hat er die Weichen vom Kart- in Richtung Automobilsport gestellt. Stand heute hat er fast die Hälfte seiner kaufmännischen Ausbildung absolviert. Was jetzt noch ansteht, ist ein zweijähriges Praktikum. Im Rennsport ist er noch längst nicht bei Halbzeit angelangt. Im Gegenteil: Der Weg nach oben im internationalen Formelsport ist lang und steinig. Nach einem Jahr in der italienischen Meisterschaft 2021 hat der junge Jenzer-Pilot aus Worb im Kanton Bern auf diese Saison in das deutsche Formel-4-Championat gewechselt.
Das erste Rennwochenende im belgischen Spa musste Ben noch auslassen, weil das neue Auto noch nicht einsatzbereit war. Deshalb folgte das Debüt erst in Hockenheim. Dort erzielte Ben die Ränge 13, 14 und nochmals 13. Darauf lässt sich aufbauen. Was Ben aber auf jeden Fall verbessern muss, ist das Qualifying. «Es gezielt in den zwei bis drei Runden, die man zur Verfügung hat, auf den Punkt zu bringen, fällt mir noch schwer. Ich bin da manchmal noch zu nervös.»
Sein bestes Rennwochenende in der Formel 4 hatte Ben 2021 in Imola. Dort wurde er im Gesamtklassement Sechster respektive Achter. Bei den Rookies schaffte er als Dritter sogar den Sprung aufs Podium.
Die Saison 2022 geht für ihn in rund einer Woche mit dem dritten Saisonrennen in Zandvoort (NL) weiter. Danach kommt eine längere Pause bis zu den Tests am Red Bull Ring Ende Juli, ehe es dann Anfang August zum Nürburgring geht. Bis dann muss Samir auch noch Sponsorengelder auftreiben. Zwar kostet eine Saison in der deutschen Formel 4 nicht ganz so viel wie ein Jahr in Italien. «Aber verglichen mit den Kosten, die wir zu Kart-Zeiten hatten, ist das schon eine andere Hausnummer.» Vater Ibrahim und Sohn Samir lassen deshalb nichts unversucht. Teamchef Andreas Jenzer sagt über das Duo: «Die beiden sind nicht nur fleissig und umtriebig, sie sind auch hochanständig. Ich hoffe sehr, dass sie es schaffen, die Karriere voranzutreiben.»
Einfach wird es nicht. Denn die Konkurrenz ist a) gross und b) schöpft diese teilweise aus den Vollen. «Ein Spitzenpilot in der Formel 4 sitzt bis zu 100 Tagen pro Jahr im Cockpit», weiss Jenzer. Auch bei den zur Verfügung stehenden Reifensätze gibt es grosse Unterschiede. «Top-Fahrer lassen in einer Sitzung drei Reifensätze durch, ich habe an einem ganzen Tag so viele zur Verfügung», sagt Samir.
Um den Traum eines Rennfahrers weiterleben zu können, bietet Samir einen Gönner-/Sponsoring-Club mit verschiedenen Abstufungen und Leistungen an. Neu organisiert der Nachwuchsfahrer, der Ende Juni seinen 19. Geburtstag feiert, auch Track Days im Formel-4-Auto. Zwei Daten stehen dafür bereits fest: der 1. August und der 19. September 2022. Austragungsort ist der Circuit de Bresse in Frankreich. Weitere Informationen bietet die Internetseite www.samirben.ch
220 Autos und 50 Motorräder werden am Wochenende beim dritten Revival des Kerenzerbergrennens am Start stehen. Darunter auch Jo Sifferts bildhübscher March 701 von 1970.
Zum dritten Mal nach 2015 und 2018 findet am Kerenzerberg im Kanton Glarus das Revival statt. 2020 und 2021 musste der Anlass wegen hinlänglich bekannten Gründen abgesagt werden. Nun also ist es wieder soweit. Und das Teilnehmerfeld lässt sich sehen. 220 Autos und 50 Motorräder stehen ab Samstagmorgen am Start beim Restaurant Waid in Mollis. Das absolute Highlight ist der Formel-1-March von Jo Siffert von 1970. Phimmo-Chef Hans Peter hat dieses Auto in den vergangenen zwei Jahren komplett restauriert und wird es sich nicht nehmen lassen, es auch gleich selber zu fahren.
Ebenfalls am Start ist der Brabham Formel 2, mit dem Bergeuropameister Xavier Perrot 1969 am Kerenzerbergrennen teilgenommen hatte. Gefahren wird er von Thomas Amweg, dem Sohn von Bergkönig Fredy Amweg. Ein weiteres Highlight sind auch die fünf Sauber-Sportwagen, die die Fans zu sehen bekommen. Den C1 von 1970 jagt Firmengründer Peter Sauber (78) eigenhändig die 3,17 Kilometer lange Piste hoch. Genauso wie Fredy Lienhard. Der ehemalige Rennfahrer und Gründer der autobau Erlebniswelt in Romanshorn wird seinem Ferrari 333SP von 1995 die Sporen geben.
Los geht die Veranstaltung am Freitagabend mit der Wagenabnahme ab 16 Uhr. Die ersten Rennläufe finden ab Samstag, 18. Juni, 8.10 Uhr statt. Das letzte Feld startet um 17.10 Uhr. Denselben Zeitplan haben die Organisatoren rund um Franz Leupi auch für Sonntag, 19. Juni, vorgesehen. Der Eintritt kostet (wie damals 1970) fünf Franken. Das Fahrerlager befindet sich auf dem Areal der Netstal Maschinen AG in Näfels.
Das Kerenzerbergrennen wurde 1967 als Bergrennen und 1968-1970 als Lauf zur Schweizer Meisterschaft ausgetragen. Der Streckenrekord wurde bei der letzten Austragung 1970 mit einem Bellasi-Formel-1 aufgestellt (1:24,99 min). Am Steuer sass damals der ehemalige GP-Rennfahrer Silvio Moser. Vor 1967 führte das Rennen über zwei Kilometer von Mühlehorn bis Stocken – direkt am Walensee. Zu dieser kleinen Bergmeisterschaft, wie man diesem Rennen damals sagte, wurden auch Mitglieder anderer ACS-Sektionen eingeladen. 2022 wird es keine Zeitmessung geben!
Weitere Infos zum Kerenzerbergrennen gibt es unter www.kerenzerbergrennen.ch
Sébastien Buemi hat am Wochenende seinen vierten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans errungen. Sein Westschweizer Kollege Louis Delétraz verpasste den Sieg in der LMP2 knapp.
Le Mans meint es seit einigen Jahren ziemlich gut mit den Schweizern. Seit 2011, dem ersten Gesamtsieg eines Schweizers (Marcel Fässler auf Audi) stand bei den letzten elf Austragungen sieben Mal ein Schweizer ganz oben auf dem Treppchen. Das ist eine Quote, die keine andere Nation erreicht. Deutschland, Japan und Neuseeland kommen der Schweiz mit fünf Gesamtsiegen noch am nächsten. Frankreich liegt mit vier, Spanien und Grossbritannien mit je zwei Siegen in derselben Zeit schon deutlich zurück.
Für den vorerst letzten Coup ist einmal mehr Sébastien Buemi verantwortlich. Der Mann aus Aigle (VD) hat am Sonntag seinen vierten Sieg (in fünf Jahren!) eingefahren. Mit diesem Triumph in Le Mans ist er nun der alleinige Schweizer Rekordsieger vor Fässler. Nur fünf Fahrer haben beim französischen Traditionsrennen öfter gewonnen: Tom Kristensen (DK/9), Jacky Ickx (B/6), Derek Bell (GB/5), Frank Biela (D/5) und Emanuele Pirro (I/5).
Im Duell der beiden Toyotas sorgte am Sonntagmorgen ein technisches Problem am zweiten Toyota für die Entscheidung. Der zu diesem Zeitpunkt führende Wagen mit der #7 mit Kamui Kobayashi, Mike Conway und José Maria Lopez musste Buemi & Co. auf dem Wagen mit der #8 ziehen lassen.
«Es fällt mir schwer, meine Gefühle nach diesem Rennen in Worte zu fassen», meinte Buemi. «Denn es ist fantastisch, dass wir zusammen mit Ryo in seinem ersten Le-Mans-Rennen gewinnen konnten. Er hat einen grossartigen Job gemacht, und ich möchte ihm zu seiner Leistung gratulieren. Das gesamte Team und unsere Crew haben ein perfektes Rennen gefahren, ohne Fehler und ohne Schäden am Auto. Es ist ein unglaubliches Gefühl, Le Mans zum vierten Mal zu gewinnen. Es wird ein wenig dauern, bis ich mir dessen bewusst bin, denn es ist schwer zu realisieren, was wir heute erreicht haben.»
Neben Buemi durfte noch ein weiterer Schweizer aufs Podest. In der LMP2, der zweiten Liga der Le-Mans-Sportwagen, verpasste Louis Delétraz zusammen mit seinen beiden Teamkollegen Robert Kubica und Lorenzo Colombo als Zweiter ganz knapp den Klassensieg.
Die weiteren Platzierungen der Schweizer: Rolf Ineichen (11./LMP2), Fabio Scherer (14./LMP2), Nico Müller (22./LMP2), Sébastien Page und David Droux (23./LMP2), Thomas Flohr (6./LMGTE Am), Rahel Frey (7./LMGTE Am) und Christoph Ulrich (8./LMGTE Am). Nicht gewertet wurde Nicolas Leutwyler (Porsche 911 RSR).
Prächtiges Sommerwetter, 8000 Zuschauer und neue Streckenrekorde: Das erste Bergrennen der Saison 2022 in Hemberg bot alles, was sich Racing-Fans wünschen.
Fast auf den Tag genau drei Jahre nach der letzten Austragung 2019 bildete Hemberg am vergangenen Wochenende den Startschuss zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2022. Und als gäbe es so etwas wie eine Wiedergutmachung für die entgangenen Jahre hat Petrus den Toggenburgern ein Wochenende mit viel Sonnenschein geschenkt. 8000 Fans liessen sich das erste Rennen der Nach-Corona-Ära nicht entgehen. Und sie kamen dank Eric Berguerand & Co. voll auf ihre Kosten.
Der Walliser hat seit dem 15. September 2019 kein Rennen mehr bestritten. Damals – in Les Paccots – ging er mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung auf Robin Faustini als klarer Sieger vom Platz. 1000 Tage später war es wieder Eric Berguerand, der die Fans mit seinem brachialen Lola FA99 begeistert. Doch diesmal war der Vorsprung des Garagisten aus Martigny kleiner. Gerade mal 1,12 Sekunden war Berguerand in der Addition der beiden besten Läufe schneller. Und dennoch liess er beim Saisonauftakt keine Zweifel offen, wer (noch immer) der Chef im Ring ist.
Berguerand zog trotz einer anderen, so nicht gewollten Reifendimension auf der Hinterachse vor allem im ersten Rennlauf alle Register und verbesserte seinen eigenen Streckenrekord von 2019 um 17 Hunderstelsekunden. An der Bestmarke 52,91 Sekunden biss sich die Konkurrenz die Zähne aus. Robin Faustini kam mit 53,13 sec nahe heran. Und auch Marcel Steiner fehlte mit 53,88 sec weniger als eine Sekunde. Doch um Berguerand vom Thron zu stossen, reichte das nicht. Denn der Formel-3000-Pilot entschied auch die Läufe 2 und 3 mit 53er-Zeiten für sich. «Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich einen neuen Streckenrekord schaffe, aber die Bedingungen im ersten Durchgang waren perfekt», meinte Berguerand. «Danach wurde es immer wärmer und die Zeiten langsamer. Hier in Hemberg, das haben wir schon 2019 gesehen, musst du im ersten Rennen parat sein!»
Robin Faustini war nach drei Läufen und dem zweiten Schlussrang mit seiner Leistung eigentlich zufrieden. Die 53,13 sec, die der Aargauer in den Asphalt brannte, waren nicht von schlechten Eltern. Damit war er auf die Hunderstelsekunde gleich schnell wie Marcel Steiner 2019. Trotzdem, glaubt der Osella-Pilot, er hätte es noch etwas besser hinkriegen können. «Ich war am Sonntagmorgen mit einer neuen Reifenmischung unterwegs. Das letzte Bisschen Vertrauen fehlte mir.»
Auch der Drittplatzierte Steiner auf seinem LobArt-Honda wusste nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. «Nach all den Problemen, die wir hatten, können wir mit dem Erreichten zufrieden sein», sagt der fünfmalige Schweizer Bergmeister. «Der neue Turbomotor hat uns auf dieser Strecke nicht den entscheidenden Vorteil gebracht. Das wussten wir schon im voraus. Aber wir sind auf einem guten Weg.»
Keine Chance, in den Kampf um die Top 3 einzugreifen, hatte Thomas Amweg. Der Sieger vom Gurnigel 2019 musste mit Vater Fredys Ex-Lola-F3000 vorliebnehmen, weil sein neues Arbeitsgerät, der Reynard 95D, noch nicht einsatzbereit ist. «Ich habe Spass gehabt», sagt Amweg, «aber ich bin zum ersten Mal mit dem Lola am Berg gefahren und Auto und Fahrer müssen sich zuerst finden. Das Vertrauen, voll zu attackieren, war noch nicht da.»
Amweg rettete in der Addition der beiden besten Läufe 14 Hundertstelsekunden auf Dauerbrenner Philip Egli. Der hatte in seinem Dallara F393 die Klasse der 2-Liter-Formelrennwagen unter Kontrolle und war im ersten Lauf sogar sieben Hundertstelsekunden schneller als Amweg. Zweiter hinter Egli in der 2-Liter-Klasse wurde Joël Burgermeister – mit 0,21 sec Rückstand auf Egli. «Ich bin mit etwas anderen Erwartungen nach Hemberg gekommen», meinte der Ostschweizer. Auch er konnte seinen Turbo-Vorteil nicht ausspielen. «Ich hoffe, dass das bei den nächsten Rennen besser funktioniert.»
Eine starke Leistung bot auch Joël Grand in seinem Osella PA21. Der Walliser belegte in der Endabrechnung den siebten Schlussrang. Und das mit einem 999 cm3 starken Motorradmotor. Grand war damit sogar schneller als Michel Zemp, der in seinem 2-Liter-Norma zwar einen guten ersten Lauf erwischte, danach aber technische Probleme hatte und gegen Grand & Co. chancenlos war.
Bester Tourenwagenfahrer war Reto Meisel. Bei dem wir uns an dieser Stelle noch für eine unglücklich formulierte Vorschau entschuldigen wollen. Der Autor dieser Zeilen hat wohl die Startliste nicht eingehend studiert… Sorry, lieber Reto! Nichtsdestotrotz war der 51-Jährige aus Leuggern mit seinem Mercedes SLK 340 eine Macht. Meisels Bestzeit (im zweiten Durchgang gefahren) war eine Sekunde schneller, als die von Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8. Dritter bei den Autos mit Dach und damit noch schneller als der schnellste Porsche von Danny Krieg war Romeo Nüssli auf seinem Ford Escort Cosworth. Nicht am Start war Rückkehrer Frédéric Neff. An seinem neuen Porsche streikte in den Trainings am Samstag die Zündeinheit (module d'allumage). Der Jurassier hofft, dass er bis zum nächsten Rennen in La Roche am kommenden Wochenende die Reparatur hinkriegt. «Das wird aber eng werden», meint Neff. «Ich musste das Teil in Australien bestellen…»
In der Interswiss bis 1,6-Liter Hubraum war Martin Bürki (VW Polo) einmal mehr der Mann des Tages. Als einer der wenigen gelang ihm im letzten Durchgang sogar noch eine Zeitenverbesserung. Die IS-Klasse bis 2 Liter Hubraum sicherte sich Marco Geering (Opel Kadett) in einem spannenden Duell mit Patrick Hedinger (Peugeot 205 GTI).
Im Renault Clio Cup gewann Denis Wolf (ebenfalls in Rekordzeit) – gefolgt von Philipp Krebs und Michael Schläpfer.
Viel Zeit zum Ausruhen haben die Bergrennfahrer nicht. Schon am kommenden Wochenende steht mit La Roche – La Berra der zweite Lauf auf dem Programm. Die 3,5 Kilometer lange Strecke im Fribourgischen feiert dieses Jahr ihr Comeback. Zuletzt war La Roche – La Berra 2015 Teil des Berg-Kalenders (Sieger: Joël Volluz auf Osella FA30).
Los geht es am Samstag, 18. Juni, ab 7.30 Uhr mit Trainingsläufen. Am Sonntag, 19. Juni, findet ab 7.30 Uhr ebenfalls noch ein Trainingslauf in jeder Kategorie statt. Der erste Rennlauf startet um 9.45 Uhr. Wie in Hemberg wird jede Klasse drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Zeit- und Ortsplan sind angehängt.
Mehr über das Bergrennen von La Roche – La Berra erfahren Sie unter www.courselaberra.ch
Und so geht es weiter:
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel
Am Wochenende findet die 90. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans statt. Zwölf Schweizer stehen am Start. Ganz vorne Sébastien Buemi im Toyota GR010 Hybrid.
Sébastien Buemi ist mit seinen drei Siegen gemeinsam mit Marcel Fässler der erfolgreichste Schweizer Rennfahrer in Le Mans. Am Sonntag könnte er alleiniger Schweizer Rekordhalter werden. Der Mann aus Aigle (VD) peilt seinen vierten Gesamtsieg an der Sarthe an. Den Grundstein dazu hat er und sein Team Toyota Gazoo Racing mit der Pole-Position gestern Abend (durch Teamkollege Brendon Hartley) gelegt.
Buemi hat dabei auch etwas von der geringen Anzahl der Hypercars profitiert. Denn am Mittwoch, im eigentlichen Qualifying, passte gar nichts zusammen. Der Toyota mit der #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) kam nur auf den 29. Platz und war damit langsamster Prototyp. Die Japaner arbeiteten lange an der rechten, hinteren Fahrzeugseite des zweiten GR010 Hybrid. Es dauerte lange, ehe das Auto überhaupt auf die Strecke gehen konnte. Doch da in der Hypercar-Klasse nur fünf Autos dabei sind, waren alle für die Hyperpole-Session am Donnerstag qualifiziert…
Zweitbester Schweizer ist Louis Delétraz. Der Genfer qualifizierte sich im 27 Fahrzeug umfassenden LMP2-Feld als Fünfter. Rolf Ineichen (vom Team WRT) startet auf P14. Die beiden Le-Mans-Neulinge Sébastien Page und David Droux (Graff Racing) neben das Rennen als 23. mitten im Feld der LMP2-Autos in Angriff.
Kein Glück hatten Nico Müller, Mathias Beche und Fabio Scherer. Scherer startet von Position 28, Beche und Müller von ganz hinten. Der Audi-Werksfahrer drehte wegen Motorproblemen im Quali nur eine einzige Runde… Das Motto lautet hier ganz klar: Im Rennen kann es nur besser werden!
Von den vier Fahrern respektive Fahrerinnen in der LM GTE Am hat Thomas Flohr mit dem fünften Startplatz in seiner Klasse die beste Ausgangslage. Direkt dahinter startet Rahel Frey (ebenfalls auf einem Ferrari 488). Nicolas Leutwyler (Porsche 911 RSR) startet als 45., Christoph Ulrich (Ferrari 488) als 49.
Mit Cool Racing und Realteam by WRT (beide LMP2) sowie Spirit of Race und Kessel Racing (beide LM GTE Am) sind insgesamt vier Teams unter Schweizer Flagge unterwegs.
Der Start des Rennens erfolgt traditionell am Samstag, 11. Juni, um 16 Uhr.
Aufgrund der Erfahrungen, welche bisher anlässlich der verschiedenen Slaloms und Rallyes gemacht wurden, möchten wir sämtliche Piloten, welche an Läufen zur Schweizermeisterschaft (Slalom, Berg, Rallye) teilnehmen zum wiederholten Male darüber informieren, dass die folgenden Datenblätter bei der Technischen Kontrolle vorliegen müssen:
* Technisches Datenblatt
* Datenblatt Sicherheitsbekleidung
Verschieden Piloten haben die Formulare «vergessen» auszufüllen oder haben Kopien aus früheren Jahren (z. Bsp. 2019) vorweisen wollen. So mussten die Piloten auf Platz «neue» Formulare ausfüllen und so hat sich auch der eine oder andere Pilot über diesen «zusätzlichen» administrativen Aufwand «geärgert».
Die Formulare sowie die entsprechenden Reglemente/Merkblätter stehen das ganze Jahre auf der Homepage von Auto Sport Schweiz zum Download zur Verfügung:
https://motorsport.ch/de/autosport/lizenzen-reglemente-formulare
Wir haben diese auch hier an bei der News-Meldung angehängt:
Dem bei der Rallye du Chablais verunfallten Vater-Tochter-Duo Beat und Janine Wyssen gehe es laut Familie Wyssen den Umständen entsprechend. Wir von Auto Sport Schweiz wünschen gute und rasche Genesung!
Die Rallye du Chablais am vergangenen Wochenende bot abwechslungsreichen Rennsport. Und mit dem Sieger Jonathan Michellod hat die Schweiz auch einen neuen Stern am Rallye-Himmel. Leider wurde die 18. Ausgabe dieser mustergültig organisierten Rallye von einem schweren Unfall überschattet. Das Fahrzeug mit der #18 von Beat und Janine Wyssen kam auf der zweiten Etappe bei einer Brücke von der Strasse ab und landete in einem Abgrund. Fahrer und Beifahrerin mussten von Sicherheitskräften geborgen und mittels Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Der Unfallwagen, ein Abarth 124 Rally RGT, erlitt Totalschaden.
Inzwischen gibt es von der Familie ein Statement: «Es geht den Beiden den Umständen entsprechend», sagt Corinne Wyssen, die Schwester von Janine und Tochter von Beat. «Sie möchten sich beim Team und den Rettungskräften vor Ort für Ihren Einsatz und ihre Hilfe bedanken.»
Wir von Auto Sport Schweiz wünschen den Beiden gute und hoffentlich rasche Genesung.
Exakt 1000 Tage nach Les Paccots 2019 findet in Hemberg wieder ein zur Schweizer Meisterschaft zählendes Bergrennen statt. Am Start stehen 165 Fahrer und Fahrerinnen.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat in der Schweiz genau ein Bergrennen stattgefunden: in Oberhallau 2021. Dieses zählte, ohne die aufopfernde Arbeit der Organisatoren im Schaffhausischen schmälern zu wollen, aber nicht zur Schweizer Meisterschaft. So gesehen hat das letzte zur Schweizer Berg-Meisterschaft zählende Rennen vor exakt 1000 Tagen von Châtel St. Denis nach Les Paccots stattgefunden.
Am Wochenende hat die lange Warterei nun endlich ein Ende. In Hemberg, wo zuletzt auch 2019 gefahren wurde, steigt der Saisonauftakt zur Berg-Meisterschaft 2022. 165 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für den ersten Lauf in der Nach-Corona-Ära angemeldet. Mit wenigen Ausnahmen stammen alle Piloten aus der Schweiz.
Nach der sich endlos anfühlenden Durststrecke ist eine Prognose, wer den ersten Tagessieg 2022 erringen könnte, nahezu unmöglich. Zwar sind die Dominatoren der Saison 2019, Eric Berguerand und Marcel Steiner, beide am Start. Doch ausgerechnet die Stars der Szene sind in den vergangenen zwei Jahren kaum bis gar nicht gefahren.
«Ich habe mich auf der Kartstrecke in Château Gaillard etwas vorbereitet», sagt Lola-F3000-Pilot Berguerand. «Ansonsten bin ich aber nie gefahren. Mein letztes Rennen war Les Paccots 2019.» Auch Steiner reist nicht unbedingt mit vielen Renn- oder Testkilometern ins Toggenburgische. Nach dem Fahrzeugbrand in Anneau du Rhin (siehe www.motorsport.ch) ist Steiner froh, überhaupt am Rennen teilnehmen zu können. Den Umstieg auf den Honda-Turbomotor hat sich der Berner anders vorgestellt. «Wir werden in Hemberg sehen, wie konkurrenzfähig wir am Berg sind. Die Tests, die wir auf der Rundstrecke gemacht haben, bevor unser LobArt Feuer fing, stimmen mich zuversichtlich. Aber eine Prognose zu machen, ist schwierig. Hemberg ist für uns Roll-Out, Training und Rennen zugleich. Gut ist, dass wir in Hemberg und beim nächsten Rennen in La Roche je vier bis fünf Trainingsläufe haben. Das kommt uns entgegen.»
Einer, der den beiden die Party vermasseln könnte, ist Robin Faustini. Der Aargauer hat zwar auf seinem Osella FA30 auch noch keine Grand-Prix-Distanz abgespult, aber der Oberhallau-Sieger von 2021 hat zuletzt bei den Bergrennen in Sternberk (CZ) und Skradin (HR) mit den Rängen 4 und 3 aufhorchen lassen. In Kroatien war er im zweiten Durchgang nur 0,2 Sekunden langsamer als Berg-Legende Simone Faggioli. Faustinis Devise für 2022 lautet: Ganz oder gar nicht! «Berguerand und Steiner sind beide sehr erfahren und schnell. Wenn du ihnen das Wasser reichen willst, musst du alles geben. Die Rennen in Tschechien und Kroatien haben mir als Vorbereitung geholfen. Da in Hemberg ein gutes Chassis wichtiger ist als pure Motorleistung rechne ich mir gute Chancen aus. Aber wissen, wo wir gegenüber der Konkurrenz genau stehen, tue ich auch nicht.»
Neben Berguerand, Steiner und Faustini ist auch Thomas Amweg ein Kandidat auf den Tagessieg. Allerdings muss der Gurnigel-Sieger von 2019 beim Auftakt in Hemberg mit dem Lola T94/95 vorliebnehmen, mit dem sich Vater Fredy 1998 seinen 15. und letzten Titel in der Schweizer Berg-Meisterschaft sicherte. Der geplante Einsatz des Ex-Volluz-Reynard 95D lässt noch auf sich warten. «Wir haben die Kolben für den Reynard immer noch nicht bekommen», sagt Amweg. «Ich werde wohl auch in Anzère noch mit dem Lola fahren müssen.»
Gespannt darf man sicher auch auf das Abschneiden bei den hubraumschwächeren Formelautos sein. Dort bahnt sich ein Vierkampf zwischen Joël Burgermeister, Philip Egli, Thomas Zürcher und Christian Balmer an. Burgermeister hat sich wie Faustini in Ecce Homo auf die Schweizer Bergsaison vorbereitet und dort souverän seine Klasse gewonnen.
Bei den Tourenwagen steht in der E1 der Name von Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo) und in der Kategorie Interswiss derjenige von Rückkehrer Frédéric Neff (Porsche 996 GT2R) ganz oben. Ein Sieg eines anderen Fahrers wäre eine grosse Überraschung.
Zur Strecke: Mit 1,758 km ist die Strecke in Hemberg die kürzeste im Kalender. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 8,94 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand in 53,08 sec (= 119,23 km/h). Er stammt aus dem Jahr 2019. Seit dem Comeback des Bergrennens 2012 hat es in hemberg nur zwei verschiedene Sieger gegeben: Eric Berguerand (fünf Siege, 2013-2016 sowie 2019) und Marcel Steiner (drei Siege, 2012 sowie 2017/2018).
Los geht es am Samstag, 11. Juni, ab 7.30 Uhr mit Trainingsläufen. Am Sonntag werden die Rennläufe zwischen 9.45 und 18 Uhr ausgetragen. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.
Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2022
11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel
Nach zwei Absagen 2020 und 2021 finden an diesem Wochenende die Lenzerheide Motor Classics statt. Eingeschrieben sind mehr als 200 Fahrzeuge und 42 Motorräder in zehn Klassen.
Es ist wieder mal soweit! Die 9. Ausgabe der Lenzerheide Motor Classics, die eigentlich schon 2020 hätte stattfinden sollen, geht an diesem Wochenende über die Bühne. Gefahren wird wie in den Jahren vor Corona auf einer Strecke entlang dem Heidsee.
Im Unterschied zur Arosa ClassicCar wird in der Lenzerheide nicht gegen die Stoppuhr gefahren. «Bei der Lenzerheide Motor Classics handelt es sich nicht um ein Rennen, sondern um rennsportliche Demonstrationsfahrten ohne Zeitnahme und Rangliste», erklärt Sportchef Hans Orsatti.
Gefahren wird in zehn verschiedenen Klassen, wobei jedes Feld über das Wochenende jeweils vier Mal 25 Minuten unterwegs ist. Zu den besonderen Leckerbissen zählen dieses Jahr der Fiat Abarth Zagato, der schon 1957 beim internationalen Bergrennen in der Lenzerheide am Start gestanden hatte, ein Shadow DN1 von Jackie Oliver oder der 72er Porsche 911 ST 2.5, der nach Einsätzen in Le Mans u.a. auch als Kamerawagen für den Film «The Speed Merchant» eingesetzt wurde.
Die Veranstaltung beginnt schon am Freitag, 10. Juni. Unter anderem mit einem Corso durch Lenzerheide. Samstag und Sonntag (11. und 12. Juni) finden dann von 7.30 bis ca. 18.00 Uhr die Demoläufe statt. Das Fahrerlager befindet sich bei der Talstation der Rothornbahn. Weitere Infos finden Sie unter www.lenzerheidemotorclassics.ch
Die Rallye du Chablais, der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, war an Spannung kaum zu überbieten. Bei den modernen mit Premierensieger Joe Michellod genauso wie bei den historischen mit Altmeister Florian Gonon als Triumphator.
Die Rallye du Chablais hat als zweiter Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft gehalten, was man von ihr erwarten durfte. Abwechslungsreiche Prüfungen und wechselhafte Bedingungen sorgten für ein Kopf-an-Kopf-Rennen – bei der modernen, als auch bei den historischen Klasse. Dass es am Ende mit Jonathan Michellod auf Skoda Fabia Rally2 einen neuen Sieger gab, war das Tüpfelchen auf dem i.
Für den 28-jährigen Michellod und sein Beifahrer Stéphane Fellay war es die insgesamt 13. Rallye auf einem Skoda Fabia Rally2 (respektive R5) – die siebte im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Und der junge von Olivier Burri protegierte Walliser legte gleich los wie die Feuerwehr. In der ersten Prüfung von Evionnaz nach Vernayaz fuhr Michellod Bestzeit – vor Sébastien Carron (ebenfalls Skoda) und Namensvetter Jonathan Hirschi (VW Polo). Danach büsste Michellod die Führung ein. Hirschi setzte sich mit der Bestzeit in WP2 an die Spitze und baute diese bis zur neunten Prüfung aus. Doch Michellod liess sich nicht abschütteln, mischte stets vorne mit und übernahm ab WP10 bis ins Ziel (WP14) wieder das Kommando. Am Ende, nach 151,97 Kilometern (eine Prüfung musste abgesagt werden), trennten Michellod und Hirschi 18,8 Sekunden. Platz 3 ging an Carron mit 39,1 Sekunden Rückstand auf den Sieger.
«Ich bin überglücklich», sagte Michellod nach zwei anstrengenden Tagen. «Es lief von Anfang an sehr gut für uns. Und wir haben uns auch bei den wechselhaften Wetterbedingungen am ersten Tag keine Fehler geleistet. Dass ich der dritte Walliser nach Florian Gonon und Sébastien Carron bin, der die Rallye du Chablais gewinnen konnte, freut mich besonders.»
An seinen ersten Sieg in der Schweizer Rallye-Meisterschaft glaubte Michellod erstmals am Samstagmorgen. «Nachdem ich am Samstagmorgen drei Scratches auf vier Wertungsprüfungen erzielt hatte, dachte ich, dass der Sieg möglich sein würde und ich nichts unversucht lassen sollte.»
Jonathan Hirschi wusste nach der Rallye nicht genau, ob er sich freuen oder ärgern sollte. «Es war meine erste Teilnahme bei der Chablais. Und ich habe es geschafft, Sébastien Carron hinter mir zu halten. Das freut mich, weil er zweifellos der beste Schweizer Rallyefahrer ist. Gleichzeitig habe ich zwei Mal zehn Strafsekunden gekriegt. Ohne die hätten wir gewonnen. Das ist ärgerlich. Aber nach sechseinhalb Jahren Rallye-Abstinenz passieren halt auch kleine Fehler. Nichtsdestotrotz möchte ich Jonathan zum Sieg gratulieren. Ich habe ihn letztes Jahr bei der Rallye du Valais gesehen. Und ich muss sagen, er hat enorme Fortschritte gemacht. Er ist absolut fehlerlos gefahren.»
«Ich bin froh, dass wir das Ziel erreicht haben», sagte der Drittplatzierte Carron. «Es war nicht nicht unser Wochenende. Auf der zweiten Prüfung haben wir 25 Sekunden verloren, weil wir im Nassen mit einem Trocken-Set-Up unterwegs waren. Auf der siebten WP haben wir nochmals wegen eines Reifendefekts zehn Sekunden liegen lassen. Ich will aber nicht jammern. Die beiden ‹Joe’s› sind super gefahren. Wie Michellod am Ende der Rallye nochmals Gas gegeben hat, hat mich beeindruckt.»
In der Meisterschaft hat Michellod die Führung übernommen. Der Mann aus Verbier führt mit 67 Punkten vor Hirschi (64) und Jura-Sieger Mike Coppens (52). Der Vorjahresmeister verlor schon am ersten Tag 2:49 min auf die Spitze. In WP11 kamen nochmals fast drei Minuten dazu. Erst zum Ende der Rallye gelangen Coppens noch zwei WP-Bestzeiten. Auch Ivan Ballinari, Champion der Jahre 2018 und 2019, konnte im Kampf um den Sieg nicht eingreifen, verteidigte in seinem VW Polo aber Platz 4 souverän gegen Cédric Althaus (Skoda Fabia).
Bei den Junioren setzte sich – ohne Gegenwehr – Guillaume Girolamo auf Renault Clio Rally5 durch. Das reichte in der Clio Trophy Swiss zu Platz 2: 40 Sekunden hinter Ismaël Vuistiner und mit reichlich Vorsprung auf den Drittplatzierten Cédric Baiker.
In der Michelin Trophy Alps 2WD setzte sich Aurélien Devanthéry klar gegen Michaël Droz und Cédric Betschen durch. Die Rallye-Cup-Wertung ging bei der Chablais an Laurent Bérard auf einem Honda Civic Type R.
Ähnlich spannend wie in der modernen Klasse verlief auch die Rallye in der VHC. Florian Gonon, Schweizer Rallye-Meister von 2009, setzte sich auf seinem Ford Escort MKI mit einem knappen Vorsprung von 13,3 Sekunden gegen Eddy Bérard durch. Platz 3 ging mit 25,1 Sekunden Rückstand an Marc Valliccioni (beide auf BMW M3 E30). Letzterer sicherte sich den Sieg im European Historic Rallye Championship (EHRC). Platz 2 ging an den Schweden Mats Myrsell, Dritter wurde der Brite Marty McCormack.
Mehr über die Rallye du Chablais finden Sie im Internet unter www.rdch.ch
Und so geht es weiter:
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
8.-10. September, Rallye Mont-Blanc (F)
30. September-1. Oktober, Rally del Ticino
13.-15. Oktober, Rallye International du Valais
Das für den 17./18. September geplante Finale der Schweizer Bergmeisterschaft in Les Paccots muss abgesagt werden. Die Berg-SM besteht damit nur noch aus sechs Rennen.
Das Bergrennen Châtel-St-Denis – Les Paccots findet auch dieses Jahr nicht statt. Grund sind Verzögerungen bei Bauarbeiten. In einer offiziellen Mitteilung des Organisators heisst es:
«Das Organisationskomitee musste erneut die Entscheidung treffen, die 40. Ausgabe des Bergrennens Châtel-St-Denis – Les Paccots zu verschieben. Die Situation der Bauarbeiten in der Durchfahrt von Les Paccots zwang uns, diese schmerzhafte Entscheidung zu treffen. In der Tat werden die Arbeiten nicht rechtzeitig vor dem Rennen abgeschlossen sein und der Belag im Dorf Les Paccots wird für Rennwagen nicht befahrbar sein. Ausserdem haben wir nicht genug Platz, um alle Fahrzeuge bei ihrer Ankunft in Les Paccots zu parken – weder für den Sicherheitskorridor noch für die Zufahrten der Anwohner. Diese Faktoren sind für den reibungslosen Ablauf des Rennens sehr wichtig. Aus diesen Gründen sehen wir uns gezwungen, unsere 40. Ausgabe um ein weiteres Jahr zu verschieben.»
Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2022 besteht damit aus sechs Rennen:
11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel
Die autobau Romanshorn widmet Franco Sbarro, einem der genialsten «Auto-Architekten» der Schweiz, vom 5. Juni bis 4. September eine Sonderausstellung.
Franco Sbarro ist einer der grossen Konstrukteure in der Geschichte des schweizerischen Automobilbaus. Am 27. Februar 1939 in Presicce (Provinz Lecce) geboren interessiert sich der Bauernsohn schon früh für die Mechanik. Und das obwohl er Zuhause kaum in Berührung damit kommt. Ausser einem Pferd besitzt die Familie kein Fortbewegungsmittel. Und das Fahrrad muss sich Sbarro jr. mit den Nachbarskindern teilen.
Nach der Grundschule geht Sbarro nach Lecce, um dort Mechanik zu studieren. Mit kleinen Nebenjobs finanziert er sich das Studium selber. Die Legende ist bekannt. Mit nur einem Bahnbillet im Gepäck und einer grossen Leidenschaft für Autos im Herzen reist der junge Sbarro 1957 im Zug in die Schweiz.
Mit viel Fleiss und noch mehr Talent schafft es Sbarro, Ende 1960 einen Garagenbetrieb in Yverdon-les-Bains zu übernehmen. Erst gerade 21-Jährig lernt er Graf Herbert de Caboga kennen. Dieser stellt ihm seinen Capo vor, den Rennstallbesitzer Georges Filipinetti. Ein Genfer Unternehmer, Ferrari-Generalimporteur sowie Botschafter von San Marino bei den Vereinten Nationen in Genf. Dieser sagt zu ihm: «Du wirst unser Chefmechaniker!»
Die Ecurie Filipinetti ist damals einer der prestigeträchtigsten privaten Rennställe mit Weltruf. Seine Fahrer heissen Jo Siffert, Herbert Müller, Jo Bonnier usw. Sbarro erzählt: «Noch heute wird mein Name mit der Ecurie Filipinetti in Verbindung gebracht. Als Werkstatt diente mir damals ein Schuppen, unterhalb vom Schloss, ohne Heizung, Wasser und ohne Strom. Eigentlich musste ich die Arbeiten bei Kälte, Regen und Schnee auf dem Kiesplatz im Schlosshof verrichten. Abends versorgte ich die Autos wieder im Schopf und in den Lastwagen. Wenn ich eine helfende Hand brauchte, rief ich die Nachbarskinder, denen ich dann ein wenig Schokolade gab.»
Sbarro erlebt als Technikchef der Scuderia Filipinetti Höhen und Tiefen. 1965 verunglückt beim 1000-Kilometer-Rennen der Schweizer Tommy Spychiger, einer von vier Filipinetti-Piloten, in einem Ferrari P1 tödlich. Doch Sbarro lässt sich durch dieses Schicksal nicht entmutigen. Und er zieht sich an Erfolgen mit dem Porsche 906 oder dem Ford GT40 in den Händen von Herbert Müller oder Willy Mairesse wieder hoch.
Parallel arbeitet Sbarro an eigenen Konstruktionen – und so entstehen der Filipinetti I und später der Filipinetti II. 1968 gründet Sbarro in Grandson sein erstes Atelier ACA (Atelier de Construction Automobile). Der breiten Öffentlichkeit wird er mit dem SV1 (Safety Vehicle) von 1973 bekannt. Seine Kreationen werden fortan auf dem Autosalon in Genf, sowie an anderen Ausstellungen in Paris und Frankfurt gezeigt.
Um sein Wissen weiterzugeben, gründet Sbarro 1992 seine erste Schule, «Espace Sbarro», in Grandson. Zwei weitere folgen: 1996 in Pontarlier, 2007 in Montbéliard. Der inzwischen 83-Jährige arbeitet noch heute von Montag bis Freitag – typisch für ihn im roten Überkleid. Nur am Samstag nimmt er sich Zeit für Journalisten und Freunde. Der Sonntag gehört seiner Familie.
Die Ausstellung in der autobau Romanshorn, deren Vernissage gestern Samstag stattfand, wird die Persönlichkeit von Sbarro und sein berufliches Schaffen gezeigt. Dazu gehören zwölf wechselnde Concept-Cars und andere Sbarro-Modelle. Die Ausstellung dauert von Sonntag, 5. Juni, bis Sonntag, 4. September 2022, und findet in der Racing-Halle statt. Besichtigen kann man die Sonderschau im Rahmen der normalen Öffnungszeiten oder auf einer Führung. Vom 9. Juli bis 27. August ist die autobau erlebniswelt täglich von 10-17 Uhr geöffnet.
Infos und Text: Elio Crestani
In der Schweiz gibt es zahlreiche Vereine, die sich dem Motorsport verschrieben haben. Auto Sport Schweiz stellt sie in loser Folge vor. Für Teil 14 gehen wir ins Emmental zum Racing Team Zäziwil.
Das Racing Team Zäziwil wurde 1969 unter dem Namen Rally Team Zäziwil gegründet und zählt damit zu den älteren Motorsport-Vereinen der Schweiz. Zu Spitzenzeiten hatte der Club 180 Mitglieder. «Das war ganz am Anfang», erinnert sich Rolf Aeschlimann, der seit drei Jahren den Verein präsidiert. «Heute haben wir 19 aktive und 42 passive Mitglieder. Plus noch etwa ein Dutzend Gönner.» 1976 wurde der Name geändert «und erstmals auch Statuten hinterlegt», so Aeschlimann.
Wie bei allen anderen Motorsport-Vereinen steht auch beim Racing Team Zäziwil der Rennsport und die Kameradschaft ganz oben auf der Prioritätenliste. Einmal im Monat, jeweils am ersten Dienstag, veranstaltet das RTZ einen gemeinsamen «Höck». Da werden Erfahrungen ausgetauscht, die vergangenen respektive bevorstehenden Rennen besprochen und viel gefachsimpelt.
Neben dem «Höck» organisieren die Emmentaler auch noch Plauschanlässe wie Minigolf, Bowling, Kartrennen oder Grillabende für ihre Mitglieder. Eine interne Vereinsmeisterschaft gibt es nicht mehr. «Die hatten wir – bis vor sechs Jahren», meint Aeschlimann. «Aber im Moment verzichten wir darauf. Wir gehen lieber einmal im Jahr nach Lignières. Da können unsere Mitglieder für 130 Franken pro Stunde frei fahren. Das nächste Mal gehen wir am 4. Juni dorthin.»
Zu den bekanntesten Fahrern des RTZ im Rahmen der Schweizer Meisterschaft gehören Simon Wüthrich mit seinem «Turbienen-Golf» sowie René Aeberhardt, einer der schnellsten Opel-Kadett-Fahrer der Schweiz.
Aktive Mitglieder bezahlen beim Racing Team Zäziwil übrigens 100 Franken Jahresbeitrag. Wer dem Club passiv beisteht, muss 30 Franken berappen. Erwin Stalder, Gründer des RTZ, hatte zu seiner Zeit eine Art passiv-aktive Rolle. «Zwar war auch er Rennfahrer», erinnert sich Aeschlimann. «Aber weil er an der Strecke immer allen anderen half, Probleme zu lösen, kam er selber kaum zum Fahren…»
Wer mit dem Racing Team Zäziwil in Kontakt treten will und eine Mitgliedschaft in Erwägung zieht, kann das über den folgenden Link machen. Die aktuell aufgeschaltete Seite ist aber nicht top à jour…
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:
Montag (Pfingstmontag), 06.06.2022, geschlossen
Ab Dienstag, 07. Juni 2022 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Der ehemalige Rennfahrer und Motorentuner Marcel Nusbaumer ist am 31. Mai 2022 im Alter von 76 Jahren verstorben. Nusbaumer war weit über seine Heimat, dem Jura, eine bekannte Grösse. Mit seinem gleichnamigen Unternehmen mit Sitz in Corgémont oberhalb des Bielersees hatte sich Nusbaumer auf die Überholung und Renovierung von Oldtimer-Motoren, die Vorbereitung von Rennmotoren sowie auf alle anderen Arbeiten rund um den Motor spezialisiert.
Nusbaumer kümmerte sich um die Herstellung gängiger Teile für Motoren wie Nockenwellen, Zylinderköpfe, Einspritzgehäuse und Kolben. Weltweit sind (oder waren) Rennwagen, Motorräder, ja sogar Flugzeuge mit dem NUSA-Schriftzug (NUSA für Nusbaumer SA) im Einsatz.
Nusbaumer hatte sich in jungen Jahren für die Modellfliegerei interessiert und nahm sogar an Weltmeisterschaften teil. Mit dem Rennsport kam er Mitte der Sechzigerjahre bei einem Auslandaufenthalt im Schwarzwald in Kontakt – genauer gesagt beim zur Europameisterschaft zählenden Bergrennen «Schauinsland». 1969 absolvierte Nusbaumer beim ACS einen Lizenzkurs und nahm in der Folge selber an Rennen teil. Einen Grossteil seiner Einsätze am Berg oder bei Slaloms bestritt Nusbaumer auf VW Golf.
Auto Sport Schweiz spricht der Familie, insbesondere Ehefrau Monique und den beiden Kindern Olivier und Rachel, sowie Nusbaumers Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Die Trauerfeier findet morgen Freitag, 3. Juni, ab 14 Uhr in der Kirche Saint-Marcel in Delsberg statt.
Am Freitag und Samstag findet mit der Rallye du Chablais der zweite Lauf zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Mit am Start ist auch der vierfache Chablais-Sieger Sébastien Carron.
Am Freitag, 3. Juni, fällt mit der 18. Ausgabe der Rallye du Chablais der Startschuss zum zweiten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft. 112 Teams haben sich eingeschrieben. Darunter 58 in der modernen und 38 in der historischen Klasse. Die restlichen 16 TeilnehmerInnen verteilen sich auf die beiden Kategorien: Gleichmässigkeit (11) und erneuerbare Energien (5).
Wie schon beim Saisonauftakt im Jura (SM-Sieger: Mike Coppens) sind auch bei der Rallye du Chablais wieder sämtliche Top-Cracks, die um die Schweizer Rallye-Meisterschaft fahren, am Start. Dazu gesellt sich Sébastien Carron. Der 44-jährige Walliser, Schweizer Meister der Jahre 2014, 2016 und 2017 und vierfacher Chablais-Gewinner, fährt in diesem Jahr nicht um die Meisterschaft. Trotz seiner Siege 2021 sowie 2019 (2020 fand keine Rallye du Chablais statt) sieht sich der Skoda-Pilot nicht unbedingt als Favorit. «Ich habe seit der Rallye du Valais keine Rallye mehr bestritten. Ich muss zuerst wieder in den Rhythmus kommen. Aber ich freue mich natürlich auf diese Rallye. Mein Beifahrer Lucien (Revaz) und ich haben gute Erinnerungen.»
Mike Coppens, im Vorjahr Zweiter bei der «Chablais», führt die Schweizer Meisterschaft nach einem von sechs Läufen an. Der Vorjahresmeister vertraut nach einem spontanen Markenwechsel auch dieses Wochenende auf einen Citroën C3 Rally2. Coppens weiss um die Stärken von Carron, ist sich aber auch bewusst, dass dieser in der Meisterschaft keine Gefahr darstellt. Seine Gegner im Kampf um die Titelverteidigung heissen Jonathan Hirschi, Jonathan Michellod und Ivan Ballinari.
Hirschi hat beim Saisonauftakt, dem Critérium Jurassien, einen starken Eindruck hinterlassen. Mit zwei WP-Bestzeiten und Rang 2 im Schlussklassement hat der Rallye-Rückkehrer aus Cernier im Kanton Neuenburg aufhorchen lassen. Allerdings deutete der VW-Polo-Pilot schon damals an: «Die Strecken im Jura kenne ich sehr gut. Die Rallye du Chablais habe ich hingegen noch nie absolviert!»
Für Jonathan Michellod (Skoda Fabia) ist nach Platz 3 im Jura das Mindestziel ein weiterer Podestplatz. Ausserdem hat er bei der «Chablais» noch etwas gut zu machen. Im Vorjahr blieb der junge Walliser im Schnee stecken. Zur Vorbereitung hat Michellod in Italien die Rally Nazionale il Grappolo bestritten und behauptete sich dort als bester Schweizer (Rang 4) vor Ivan Ballinari (ebenfalls Skoda Fabia). Für den Luganesi beginnt die Schweizer Meisterschaft am Wochenende mit der «Chablais». Ballinari musste beim Critérium zuschauen, weil sein Co-Pilot Marco Menchini krankheitshalber ausfiel.
Neben Carron, Coppens, Hirschi, Michellod und Ballinari starten auch Joël Rappaz (VW Polo), Cédric Althaus (Skoda Fabia), Sébastien Berner (Peugeot 208) und Ruedi Schmidlin (Ford Fiesta) mit Rally2-Fahrzeugen in der Top-Liga. Gespannt darf man auf das Abschneiden der Alpine-RGT-Piloten Sergio Pinto und David Erard sein. Pinto belegte beim Saisonauftakt als bester Nicht-Rally2-Fahrer Rang 6. Ausserdem fuhr er erst kürzlich bei der Rallye Beaufortain in Frankreich als Dritter aufs Podium.
In der Schweizer Junioren-Meisterschaft stehen bei der Rallye du Chablais nur zwei Teams am Start. Der Zweikampf zwischen Guillaume Girolamo und Yoan Loeffler (beide auf Renault Clio Rally5) wird dennoch sehr spannend sein.
An der Clio Trophy Swiss nehmen diesmal acht Teams teil. Neben den beiden Junioren wird hier vor allem das Duell zwischen Ismaël Vuistiner und dem Franzosen Mathieu Walter für Abwechslung sorgen.
In der Michelin Trophy Alps 2WD sind elf Fahrzeuge gemeldet. Als Favorit geht der letztjährige Meister aus Frankreich Thomas Battaglia ins Rennen. Aus Schweizer Sicht liegen die Hoffnungen auf dem Walliser Trio Aurélien Devanthéry, Laurent Bérard und Jura-Auftaktsieger Nicolas Lathion.
Für Fans historischer Rallye-Autos bietet die Rallye du Chablais diesmal ein absolutes Top-Feld. Auch weil die «Chablais» als dritter von neun Läufen in diesem Jahr zum European Historic Rallye Championship (EHRC) zählt. Zu den Schweizer Aushängeschildern in der VHC gehören neben dem amtierenden Champion Guy Trolliet (Porsche 911) natürlich auch Jura-Sieger Florian Gonon (Ford Escort MK1), Pascal Perroud, Marc Valliccioni, Erwin Keller (alle BMW M3) und Claude-Alain Cornuz (Ford Escort RS2000).
Los geht die Rallye am Freitagmorgen um kurz vor 11 Uhr mit der ersten Etappe von Evionnaz nach Vernayaz. Fünf weitere Prüfungen stehen am ersten Tag an, wobei die Klassiker «Tour d’Ai» und «Col de la Croix» in entgegengesetzter Richtung ausgetragen werden als zuletzt 2021. Am Samstag sind dann die Prüfungen 7 bis 14 an der Reihe. Der Start erfolgt um 8.05 Uhr. Total müssen 172 (gewertete) Kilometer zurückgelegt werden. «Mir ist es eigentlich egal, in welche Richtung wir fahren», sagt der amtierende Meister Mike Coppens. «Ich tue mich auf beiden Prüfungen schwer. Aber ich denke, es könnte ein Vorteil sein. Beide Prüfungen wurden schon lange nicht mehr in entgegengesetzter Richtung ausgetragen. Das heisst, die Karten werden neu gemischt. Die Abfahrt vom Col de la Croix nach Villars wird die Abstände grösser werden lassen.»
Weitere Informationen zur Rallye du Chablais gibt es auf der Internetseite www.rdch.ch
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally Di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais
Der GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse in Le Castellet stand ganz im Zeichen von Leonardo Caglioni: Der Gastfahrer gewann mit seinem 911 GT3 Cup sowohl das Sprintrennen als auch den Endurance-Wettbewerb vor Jürg Aeberhard.
Der Mann der Stunde im gut halbstündigen Sprintrennen des GT3 Cup in Le Castellet hiess Leonardo Caglioni: Mit dem rund 515 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Modellgeneration 992 fuhr der Italiener von der Pole-Position zu einem Start-Ziel-Sieg und legte dabei auch die schnellste Rennrunde vor. Hinter ihm konnte sich Jürg Aeberhard im zwölften und letzten Umlauf an Gregor Burkhard vorbeipressen. Der 35-jährige Biglener machte damit jene Plätze wieder gut, die er nach dem Start verloren hatte, und darf sich über die volle Punktzahl freuen: Als Gastfahrer wird Caglioni nicht für die Meisterschaft gewertet. Praktisch zeitgleich gelang es Gabriel Rindone, dem 18 Jahre jungen Jasin Ferati noch die vierte Position abzuknöpfen. Ferati wird in dieser Saison vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG als Förderpilot unterstützt.
Caglioni liess auch beim Langstreckenrennen über 28 Runden nichts anbrennen. Auf die Pole-Position musste der Qualifying-Schnellste allerdings verzichten: Da er zwei defekte Reifen ersetzen liess, startete der Italiener nur von Platz vier. Nach 20 Umläufen lag er das erste Mal wieder vorn und nach seinem Pflicht-Boxenstopp wenig später erneut. In der GT3 Cup-Wertung rettete er den Sieg knapp vor Aeberhard, Ferati und Burkard ins Ziel.
In der GT4 Clubsport-Wertung konnte Alexandre Mottet im 718 Cayman GT4 CS mit MR-Paket den Sprint in der hart umkämpften Klasse 10 für sich entscheiden. Beim Langstreckenrennen behielten Markus Lietzau und Florian Strauss die Nase in dieser Kategorie vorne. Unter den Mittelmotor-Sportwagen ohne MR-Paket gewann Andreas Greiling den kürzeren Lauf und die Paarung Fabio Resico/Philipp Frommenwiler den längeren. In der Open GT fuhr Philippe Menotti am Steuer seines 911 GT3 R einen knappen Sprintsieg ein. Das Endurance ging an das Duo Christian Voithofer/Max Wimmer, während Loic Villiger die erste Rennhälfte bis zum Fahrerwechsel klar bestimmt hatte. Eine Überraschung gab es in der Porsche Drivers Competition: Seriensieger Nicolas Garski musste bei dem kürzeren der beiden Gleichmässigkeits-Wettbewerbe Tommy Eriksson den Vortritt lassen.
Erfreuliche Nachrichten aus dem Bundeshaus: Das Rundstreckenverbot ist aufgehoben! Mit 27:15 Stimmen hat der Ständerat die Vorlage gutgeheissen, nachdem die Verkehrskommission des Ständerates bereits am 17. Mai 2022 die Überarbeitung des Strassenverkehrsgesetzes mit 10 zu 3 Stimmen befürwortet hatte.
Das Verbot für Rundstreckenrennen in der Schweiz ist nach dem schweren Le-Mans-Unfall 1955, bei dem 84 Menschen starben, in Kraft getreten. Mehrere Versuche, es aufzuheben, scheiterten in der Vergangenheit. Für die Rennen der Formel E in Zürich 2018 und Bern 2019 wurden Sondergenehmigungen gesprochen
In der offiziellen Mitteilung heisst es: «Mit 27 zu 15 Stimmen sprach sich der Ständerat weiter dafür aus, künftig Rundstreckenrennen in der Schweiz wieder zuzulassen, auch für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Eine Zweiteilung des Bewilligungsregimes sei nicht mehr zeitgemäss, sagte Burkart. Für Bergrennen seien die Kantone zuständig, für Formel-E-Rennen der Bund. Niemand gehe davon aus, dass künftig Formel 1-Rennen mit Verbrennungsmotoren in der Schweiz stattfinden werden.»
Die Schweizer Werksfahrer hatten beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring wenig bis gar keinen Grund zum Jubeln. Ganz anders sah es im Lager der Privat-Fahrer aus.
Trotz guter Ausgangslage verpassten die Schweizer Speerspitzen beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring die Chance auf ein Top-Ergebnis. Das Ferrari-Team Octane126 aus Wallisellen (ZH) sicherte sich zwar die Pole-Position, doch Jonathan Hirschi, Simon Trummer & Co. waren die Führung schon nach etwas mehr als zwei Runden los und mussten später aufgrund eines Unfalls die Segel komplett streichen.
Auch die Audi-Werkspiloten Nico Müller und Patric Niederhauser lagen für das Team Car Collection kurze Zeit in Führung, mussten sich in der Endabrechnung aber mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Niederhausers zweites Auto vom Audi Sport Team Car Collection beendete das Rennen auf Rang 6. Ricardo Fellers Träume vom Gesamtsieg platzten, als Audi-Teamkollege Kelvin van der Linde noch vor Halbzeit des Rennens mit einem langsameren Fahrzeug kollidierte.
Und auch die beiden Mercedes-Werkspiloten Philip Ellis und Raffaele Marciello konnten nicht in die Entscheidung eingreifen und mussten sich mit dem siebten Schlussrang begnügen. Immerhin: Ellis drehte in 8:11,639 min die schnellste Rennrunde von allen Teilnehmern.
Mehr Erfolg hatten einige Privatiers: So zum Beispiel Mauro Calamia, Ivan Jacoma, Roberto Pampanini und der Deutsche Kai Riemer, die sich auf einem Porsche Cayman GT4 CS den Sieg in der stark besetzten Klasse Cup 3 sicherten. Ebenfalls ganz oben in ihrer Klasse standen die Winterthurer Brüder Armando, Dario und Luigi Stanco mit dem von Autorama Motorsport betreuten Seat Leon Cup Racer in der Klasse SP3T. Auch Jasmin Preisig und Gustavo Xavier hatten Grund zum Jubeln. Sie fuhren mit ihrem Golf TCR auf Rang 2, während Frédéric Yerly auf Platz 3 landete.
Zweite Plätze sicherten sich auch Marco Timbal, Ivan Reggiani und Nicola Bravetti auf einem Cayman GT4 CS in der Klasse der alternativen Antriebe, Miklas Born auf einem Aston Martin Vantage GT4 in der Klasse SP10 und Ranko Mijatovic in einem BMW 330i in der Serienwagenklasse VT2.
Den Gesamtsieg sicherte sich übrigens die Audi-Mannschaft vom Team Phoenix mit Doppelstarter Kelvin van der Linde, Dries Vanthoor, Frédéric Vervisch und Robin Frijns.
Martin Bürki steht nach einem weiteren Klassensieg beim vorletzten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Bure vor seinem neunten Titel. Der Tagessieg im Jura ging überlegen an Philip Egli.
Martin Bürki ist nicht zu bremsen. Der Uetendorfer Garagist hat am Wochenende beim vorletzten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft mit einem weiteren Klassensieg einen grossen Schritt in Richtung Titel Nummer 9 gemacht. Bürki lag in seiner Klasse, der E1 bis 1600 cm3, schon nach einem Sicherheitslauf im ersten Durchgang souverän in Führung. Im zweiten Heat verbesserte er seine Zeit um sieben Sekunden und schaffte so sogar den Sprung unter die Top 5 im Gesamtklassement. Bürki liegt ein Rennen vor Saisonende (Chamblon, 25./26. Juni) mit dem Punktemaximum von 100 Zählern an der Spitze. Nur Nicola Fankhauser liegt mit 90 Zählern noch in Schlagdistanz. Bürki hat in seiner Klasse aber regelmässig mehr Gegner. Und weil das in der Endabrechnung ausschlaggebend ist, kann ihn Fankhauser beim Finale nur noch einholen, wenn Bürki ausfallen würde.
Der Tagessieg bei der 51. Ausgabe des Slaloms von Bure ging einmal mehr an Philip Egli. Dessen 42. Gesamtsieg war eine Machtdemonstration. Schon im Training war Egli Schnellster. Und im ersten Lauf verbesserte er seine Siegeszeit von 2019, als zum letzten Mal in Bure gefahren wurde, um drei Sekunden. Im zweiten Durchgang war Egli abermals schneller. Mit 2:26,007 min liess er der Konkurrenz keine Chance. Der Zweitplatzierte Lukas Eugster hatte in seinem Ligier JS53 4,351 Sekunden Rückstand auf den in Zürich wohnhaften Glarner.
«Tagessiege sind immer schön», sagt Formel-3-Pilot Egli. «Aber diesmal freue ich mich fast mehr über die gefahrene Zeit als über den Gesamtsieg an sich.» Eine für die Konkurrenz plausible Erklärung für seine Überlegenheit hatte Egli nicht unbedingt parat. «Es hat einfach alles gepasst. Es war nicht zu warm, die Strecke war sauber und griffig und ich habe zwei sehr flüssige Läufe hingekriegt. Und das, obwohl ich den ersten Durchgang abbrechen und nochmals neu starten musste.»
Hinter Egli und Eugster sicherte sich Jannis Jeremias auf seinem Tatuus Formel Renault den dritten Gesamtrang. Der Berner stand damit nach Frauenfeld zum zweiten Mal in seiner Karriere auf dem Podest. Platz 4 ging an Victor Darbellay auf einem Arcobaleno. Fünfter wurde wie gesagt Martin Bürki, der damit auch die Liste der Fahrer mit einem Dach überm Kopf anführte.
Schnellster Interswiss-Pilot war Christoph Zwahlen als Gesamtsechster. Der Pfyner war auf seinem 3,6-Liter-Porsche GT3 Cup eine halbe Sekunde langsamer als Bürki in seinem VW Polo. Schnellster in der Kategorie E1 bis 3000 cm3 war der Amsoldinger Martin Bürki. Der Namensvetter des bald neunfachen Schweizer Slalom-Meisters gewann seine Klasse auf seinem BMW E33 vor Hermann Bollhalder im Opel Speedster. In der Interswiss bis 2000 cm3 hiess der Sieger Sergio Kuhn auf Peugeot 206 S2000. Der Pfäffiker verwies Lokalmatador Arnaud Donzé (VW Golf) und Manuel Santonastaso (BMW 320) auf die Ehrenplätze. In der Kategorie E1 bis 2000 cm3, der Klasse mit den meisten Teilnehmern in Bure, gewann Matthias Schläppi (Suzuki Swift) souverän.
In den bereits am Samstag ausgetragenen Rennen zum Suzuki Swiss Racing Cup setzte sich erneut Fabian Eggenberger durch. Der Zürcher sicherte sich mit seinem vierten Sieg im sechsten Slalom vorzeitig den Titel. Im ersten Rennlauf auf dem 5255 Meter langen Parcours gewann Eggenberger vor Sandro Fehr und Patrick Flammer. Im zweiten Lauf war Eggenberger erneut Schnellster. Diesmal knöpfte er Flammer und Fehr fast acht Zehntelsekunden ab. Flammer und Fehr können beim Finale in Chamblon noch Vize-Meister werden. Genauso wie Bière-Sieger Marcel Muzzarelli.
Mehr über den Slalom in Bure finden Sie im Internet unter dem folgenden Link.
Und so geht es weiter:
25./26. Juni, Chamblon
Der Grand Prix von Lausanne fand zwei Mal statt: 1947 und 1949. Auf einer Strecke rund um das Stade Olympique. Auto Sport Schweiz ist auf Spurensuche gegangen.
Der Grand Prix de Lausanne fand zwei Mal statt: 1947 und 1949. Und zwar auf dem Circuit de la Blécherette. Blécherette, das ist der Flugplatz von Lausanne, der 1910 eröffnet wurde und heute noch in Betrieb ist. Start und Ziel befand sich bei den Hangars. Einer davon steht noch heute. Allerdings in einem sehr baufälligen Zustand. Rundherum ist von der idyllischen Rennstrecke, so wie sie einst ausgeschaut hat, nicht mehr viel übrig geblieben. Heute ist das Gelände stark verbaut. Und überall ragen Baukräne in den Himmel.
Die Strassen, auf denen die Rennen 1947 und 1949 stattgefunden haben, existieren noch und können abgefahren werden. Spannend ist (oder war) vor allem eine Stelle: der Linksknick an der Kreuzung Chemin des Grandes Roches/Avenue des Casernes. Die Strasse, die zu diesem Linksknick führt, hat ein ziemliches Gefälle. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob vor der Kurve eine Schikane eingebaut wurde, um das Tempo zu drosseln. Wenn nicht, dann hatte es dieser rechtwinklige Linksknick in sich. Wer dort zu schnell kam, landete in den Strohballen oder noch weiter Richtung Altstadt… Auf Fotos von früher ist zu erkennen, dass dieser Bereich damals im Grünen lag. Heute ist das Bergabstück beim Stade Olympique, das 1954 eröffnet wurde, verbaut.
Überhaupt lag die 3,236 km lange Strecke damals noch am Rande von Lausanne. Auf einigen Bildern von 1947 respektive 1949 ist das hügelige Hinterland zu sehen. Heute ist dieser Blick durch Wohnhäuser eingeschränkt. Die Haupttribüne befand sich bei Start und Ziel. Rund 40'000 Zuschauer säumten die Strecke damals. Das Fahrerlager befand sich gegenüber der BP-Tankstelle beim Flugplatz. Heute ist dort ein Parkplatz der MFK Lausanne. Von den Gebäuden von damals sind nur der eine Hangar und die Kaserne übrig geblieben.
Der «Prix du Léman 1947», so der offizielle Name des Rennens, war ordentlich besetzt. Die Mehrheit der Teilnehmer startete auf Maserati. Grosse Namen wie Alberto Ascari, Luigi Villoresi, Raymond Sommer, Piero Taruffi oder Louis Chiron (auf Talbot) waren bei der ersten Austragung der Einladung zum Genfersee gefolgt. Der Sieg in der GP-Klasse ging an Villoresi. Der Italiener benötigte für die 291,24 Kilometer 2 Stunden und 49 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 103 km/h entsprach. Aus Schweizer Sicht gab der GP Lausanne von 1947 ebenfalls Anlass zur Freude. Emanuel de Graffenried schaffte es auf einem Maserati 4CL als Dritter aufs Podest. Ernst Hürzeler und Max Christen schieden aus.
1949 war das Teilnehmerfeld noch etwas illustrer. Neben Ascari startete auch Giuseppe Farina, der im Jahr darauf erster Formel-1-Weltmeister wurde. Und Farina gewann das Rennen auch – vor Ascari. Dritter wurde erneut de Graffenried. Zweitbester Schweizer war Toni Branca als Achter.
Bei den Rennen der Wagen bis 1100 cm3 siegte 1947 der thailändische Prinz Bira. 1949 hatte Raymond Sommer die Nase vorn. Bei den offenen Sportwagen gingen die Siege an Hubert Patthey aus Lausannen und Jean Studer aus Bern (1947) sowie Fredy Schmocker aus Lausanne respektive Paul Glauser aus Bern (1949).
Für 1951 und 1953 gab es Pläne den Grand Prix von Lausanne erneut durchzuführen. Doch diese wurden leider nicht umgesetzt.
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:
Mittwoch, 25.05.2022, bis 15.00 Uhr
Donnerstag, 26.05.2022, geschlossen
Freitag, 27.05.2022, geschlossen
Ab Montag, 30. Mai 2022 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Lukas Eugster hat am Samstag bei der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Ambri seinen ersten Tagessieg errungen. Der bisherige Seriensieger Philip Egli schlug anderntags aber bereits wieder zurück.
Zum zweiten Mal nach 2021 hat die Equipe Bernoise eine Doppelveranstaltung in Ambri durchgeführt. Mit Erfolg! Und einem neuen Tagessieger. Lukas Eugster sicherte sich auf seinem Ligier-Honda den ersten Gesamtsieg an einem Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft, nachdem er schon acht Mal als Zweiter oder Dritter auf dem Podest gestanden hatte.
«Das war schon ein geiles Gefühl», meinte der 32-jährige Herisauer. «Ich habe mir selber ziemlich viel Druck gemacht. Und nachdem Frauenfeld voll in die Hosen gegangen ist, wollte ich in Ambri natürlich erst recht alles richtig machen. Das ist mir dann auch gelungen. Ich hatte schon im Training ein gutes Gefühl, obwohl wir wie schon bei den ersten beiden Slaloms mit dem originalen, also schwächeren Motor fahren mussten.»
Hinter Eugster sicherte sich Philip Egli Rang 2. Der in Zürich wohnhafte Glarner hatte unter der Woche seinen Einsatz im Ambri abgesagt, weil an seinem Dallara ein technisches Problem aufgetreten war, und Egli glaubte, dies nicht bis Ambri lösen zu können. Doch wider Erwarten startete Egli dann doch. Am ersten Renntag musste er sich hinter Eugster mit Rang 2 zufriedengeben. 0,42 Sekunden fehlten Egli auf die Zeit des Ostschweizers. Am Sonntag, in umgekehrter Fahrtrichtung, rückte Egli die Hackordnung dann wieder zurecht und knöpfte Eugster 2,67 Sekunden ab. Letzterer hatte in der Haarnadelkurve ein Problem. «Mein Auto hat einen begrenzten Wendekreis», sagt Eugster. «Ich musste schon im Training zwei Mal zurücksetzen. Wir haben dann die Lenkung umgebaut, sodass das Auto links mehr einlenkt als rechts. Aber ich bin auch im Rennen fast zum Stillstand gekommen.»
Hinter Eugster und Egli sicherte sich am Samstag Yves Hängärtner Rang 3 auf der 2,73 Kilometer langen Strecke. Diesen konnte der GP3-Pilot vom Bielerseee anderntags nicht wiederholen, weil es schon im Training einen Getriebedefekt gab. Statt Hängärtner stand Lokalmatador Tiziano Riva in seinem betagten Reynard Formel 3000 als Dritter auf dem Podium. Thomas Zürcher schrammte zwei Mal knapp am Podest vorbei. Am Samstag fehlten dem Tatuus-F4-Fahrer 16, am Sonntag 52 Hundertstelsekunden. Nicht ganz in die Podiumsnähe kam Jannis Jeremias. In Frauenfeld noch Dritter musste sich der Schützling von Hängärtner mit den Plätzen 6 und 5 zufriedengeben.
Wie schon eine Woche zuvor im Thurgau war Porsche-Pilot Patrick Drack der schnellste Fahrer mit einem Dach überm Kopf. Dicht gefolgt von Christian Darani, der es mit seinem Fiat X1/9 vor heimischer Kulisse wieder einmal richtig fliegen liess. In der InterSwiss feierte Bruno Sawatzki an beiden Tagen den Gruppensieg über Christoph Zwahlen (beide Porsche 997 GT3 Cup). In der Interswiss-Zweiliterklasse sicherte sich Opel-Kadett-Kutscher Marco Geering seinen vierten respektive fünften Ambri-Sieg in Folge! Dahinter reihten sich Manuel Santonastaso (BMW 320) und Markenkollege Jürg Ochsner ein.
Im Renault Classic Cup entschied Denis Wolf beide Rennen jeweils vor Marc Beyeler für sich. Rückkehrer Philip Krebs gewann bei den 2er-Clios. Im Suzuki Swiss Racing Cup setzte am Samstag Fabian Eggenberger seine Siegesserie aus Frauenfeld fort. Sonntags war die Reihe dann an Sandro Fehr. In der Meisterschaft liegt Eggenberg nach fünf von sieben Slaloms fünf Punkte vor Marcel Muzzarelli.
Apropos Meisterschaft: Da ist in Ambri eine Vorentscheidung gefallen. Von den neun Fahrern, die mit einer weissen Weste ins Tessin gereist sind (max. 40 Punkte), sind noch drei übriggeblieben. Einer, Christian Darani, wird beim nächsten Lauf in Bure am kommenden Wochenende fehlen. Der Zweite, Nicola Fankhauser (Honda Civic Type R), wird im Jura nur einen Gegner in seiner Klasse haben. So ist der rote Teppich für Serienmeister Martin Bürki gelegt. Bürki hat in Ambri erneut mit zwei starken Läufen seine Klasse E1 bis 1600 cm3 gewonnen und dürfte unter normalen Umständen zum neunten Mal Schweizer Slalom-Meister werden. Der Uetendorfer warnt allerdings: «Die Rennen müssen zuerst gefahren werden. Auch ich kann einmal einen technischen Defekt haben.»
Fest steht: Die definitive Entscheidung wird nicht am kommenden Wochenende in Bure fallen (siehe Startliste und Zeitplan). Sondern erst beim Finale in Chamblon am 25./26. Juni.
Mehr über den Slalom in Ambri (sowie alle Ergebnisse) finden Sie im Internet unter dem folgenden Link.
Und so geht es weiter:
28./29. Mai, Bure
25./26. Juni, Chamblon
Für Thomas Amweg war diese Woche bereits Weihnachten. Der 37-jährige Aargauer durfte in Roggwil ein Roll-Out im ehemaligen Siffert-March von 1970 absolvieren.
Lange überlegen musste Thomas Amweg nicht. Als ihn Hans Peter, Gründer und Besitzer von Amwegs Hauptsponsor Phimmo fragte, ob er diese Woche Zeit für ein Roll-Out im ehemaligen March 701 von Jo Siffert habe, sagt der Schweizer Bergrennfahrer natürlich spontan zu.
«Ich habe schon ein paar ältere Formel-2-Autos gefahren», sagt Amweg. «Die sind sehr ähnlich. Aber ein ehemaliges Formel-1-Auto von Siffert zu fahren – das ist dann schon nochmal etwas anderes! Das war einfach nur cool!»
Für Amweg ging ein Bubentraum in Erfüllung. Das Auto ist seit zwei Jahren in besitz von Phimmo-Chef Peter. 16 Jahre hat er sich bemüht, das Auto zu kaufen. Nun hat er es in den vergangenen zwei Jahren von Grund auf restauriert. Was dabei herausgekommen ist, bringt nicht nur Formel-1-Fans in Verzückung. Der March 701, eigentlich das erste Groundeffect-Auto, ist einfach nur eine Schönheit. «Dass ich damit die ersten Meter absolvieren durfte, ehrt mich sehr», sagt Amweg.
Sifferts Grand-Prix-Wagen von 1970 ist aber nicht nur für private Zwecke wieder aufgebaut worden. Beim Kerenzerbergrennen vom 17.-19. Juni wird der March der Öffentlichkeit gezeigt. Auch Amweg wird an diesem Wochenende vor Ort sein. In einem Brabham F2 von Xavier Perrot.
Eine Woche davor wird Amweg beim Bergrennen in Hemberg am Start stehen. Allerdings nicht wie geplant im Ex-Volluz-Formel-3000. Sondern im Lola T94, den sein Vater Fredy Amweg gefahren ist. «Das Auto von Volluz wird leider nicht fertig», sagt Amweg. «Wir kriegen keine Kolben. Deshalb werde ich im Lola antreten. Auch dieses Auto haben wir wieder frisch aufgebaut.»
Jannis Jeremias hat beim Slalom in Frauenfeld las Dritter auf dem Podium gestanden. Und das in seinem erst zweiten nationalen Rennen! Mentor Yves Hängärtner darf stolz sein.
Jannis Jeremias (22) aus Gerolfingen am Bielersee hat am vergangenen Sonntag beim Slalom in Frauenfeld zum ersten Mal auf dem Podium gestanden. Und das bei seinem zweiten nationalen Einsatz. Für den Nachbar von GP3-Pilot Yves Hängärtner kam der dritte Platz überraschend. Doch nachdem Lukas Eugster all seine Podest-Ansprüche mit Torfehlern in beiden Läufen über Bord warf, war der Weg für Jannis frei. Dass Jeremias selber nur einen Lauf absolvieren konnte, fiel am Ende nicht ins Gewicht.
«Mein Mechaniker ist mit dem Frontflügel unglücklicherweise an einer Strassenlaterne hängengeblieben», erzählt Jeremias. «Und weil das mit der Reparatur von Karbon vor Ort eine heikle Sache ist, haben wir beschlossen, auf den zweiten Lauf zu verzichten. Das war schade. Denn ich glaube, ich hätte meine Zeit vom ersten Durchgang sicher noch verbessern können.»
Dass Jeremias schon beim zweiten Einsatz nach Frauenfeld 2021 (damals in einem Formel 4) schon auf dem Podium steht, ist auch das Verdienst von Yves Hängärtner. Der Gesamtzweite beim diesjährigen Slalom im Thurgauischen hat Jeremias vor Jahren unter seine Fittiche genommen. Dieser hatte nämlich vom Rennsport wenig bis gar keine Ahnung. «Es hat mich zwar interessiert», sagt Jeremias. «Aber selber bin ich nie gefahren.» Erst als ihn Hängärtner zum Kartfahren mitnahm, erwachte die Leidenschaft. «Yves meinte, ich hätte Talent. Also fing ich mit dem Rennsport an, indem ich mir einen Suzuki kaufte und mit diesem an LOC-Rennen teilnahm.»
Am Wochenende bestreitet Jeremias die nächsten beiden Läufe zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Ambri. Um daran teilzunehmen, ist er diese Woche fast 2000 Kilometer gefahren… «Wir hatten ein Getriebeproblem», sagt der Fahrer aus der Ecurie Biennoise. «Der ehemalige Besitzer des Tatuus Formel Renault hat wohl mal mit Öl gespart. Ich musste in Frankreich neue Ritzel und Tellerräder besorgen. Aber was macht man nicht alles für den Rennsport!»
In der Schweiz gibt es zahlreiche Vereine, die sich dem Motorsport verschrieben haben. Auto Sport Schweiz stellt sie in loser Folge vor. Für Teil 13 gehen wir ins Fribourgerland zum Gruyère Racing Team.
Das Gruyère Racing Team gibt es schon seit 1976. Heimatort des Vereins ist Bulle, der Hauptort von Gruyère, im Kanton Fribourg. Der Club zählt heute 49 Mitglieder. Seine Exekutive besteht aus einem fünfköpfigen Vorstand, der jährlich gewählt wird. Dazu gehören der Präsident (aktuell Frédéric Grand), der Vizepräsident, ein Schatzmeister, ein Medienverantwortlicher und ein Sekretär.
Ziel des GRT ist es, den Motorsport auf regionaler und nationaler Ebene zu fördern und insbesondere die Fahrer, die ihm angehören, zu unterstützen. Der Verein ist aber auch Gründer des Bergrennens La Roche – La Berra, einem Lauf der Schweizer Bergmeisterschaft, der dieses Jahr am 18./19. Juni stattfindet. Weil das GRT die Organisation nicht mehr alleine stemmen konnte, übergab es die Organisation vor Jahren an die Freiburger Sportkommission des ACS und später an die ACAF (Association course automobile Fribourg). «Zurzeit und auch in Zukunft wird das Bergrennen von der Vereinigung Course La Berra organisiert, an deren Organisation wir uns beteiligen», sagt Yves Bracelli, der Medienverantwortliche des Gruyère Racing Teams.
Der GRT besitzt wie die bisher vorgestellten Vereine eine Bewerberlizenz, die es seinen Fahrern (z.B. Hervé Villoz, Dylan Zanni oder Yann Schorderet) ermöglicht, in den Farben des Clubs an Rennen teilzunehmen.
Um sich zu finanzieren, ist das GRT auf die Beiträge seiner Mitglieder angewiesen. Der Jahresbeitrag für Mitglieder beträgt 50 Franken; egal ob aktiv oder passiv. Paare bezahlen 70 Franken. Da der Verein für sich selbst keine Gewinnabsichten verfolgt, verteilt er den Grossteil seiner Einnahmen am Ende der Saison an seine Fahrer.
Das GRT organisiert auch mehrere Veranstaltungen für seine Mitglieder: Skiwochenenden, Picknicks, Karting-Ausflüge etc. Und natürlich reist er zu den Wettbewerben, an denen seine Fahrer teilnehmen. Dabei hinterlasse das Zusammensein auf den «Campingplätzen» in Ayent-Anzère und St.Ursanne – Les Rangiers besonders unvergessliche Momente, meint Bracelli.
Weitere Informationen über das GRT finden Sie auf www.gruyere-racing.ch und in den sozialen Netzwerken.
Am kommenden Wochenende finden die Läufe 3 und 4 zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Ambri statt. Einer der Favoriten auf den Tagessieg heisst Lukas Eugster. Auch oder weil Philip Egli fehlen wird.
Philip Egli hat heute bekanntgegeben, dass er in Ambri wegen eines technischen Defekts nicht am Start sein wird. Was heisst das für dich?
Lukas Eugster: In erster Linie finde ich es sehr schade, dass Philip nicht dabei sein kann. Ich habe mich extrem auf das Duell in Ambri gefreut. Obwohl ich glaube, dass mein grösster Gegner eh Yves Hängärtner im GP3-Dallara sein wird. Ich denke, Philip hätte auf dieser Strecke einen schweren Stand gehabt.
Ohne Egli und Marcel Maurer, der dieses Jahr pausiert, wird es in Ambri zum ersten Mal seit Bière 2017 (Jean-Marc Salomon) neue Tagessieger geben.
Das ist so. Und ich hoffe natürlich, dass ich meinen ersten Tagessieg im Tessin feiern kann. Aber wie gesagt: Yves hat sicher einen PS-Vorteil mir gegenüber.
Hast du das völlig verkorkste Wochenende in Frauenfeld abgehakt?
Mehr oder weniger.
Du hast in beiden Läufen denselben Torfehler gemacht und dafür zehn Sekunden Strafe gekriegt. Hast du zu viel gewollt?
Nein, eigentlich nicht. Aber solche Sachen können halt passieren. Und es zeigt auch, dass ich halt noch nicht so routiniert bin wie die eben ein Egli oder ein Maurer.
Wie hast du diese Torfehler erlebt?
Im ersten Lauf wurde ich überrascht, wie stark das Auto an dieser Stelle einlenkte. Im zweiten Durchgang wusste ich es ja. Aber dann kam wohl der psychologische Effekt hinzu und ich wollte es unbedingt besser machen. Das ging leider in die Hosen.
Du hast dich auf diese Saison von der CN in die Gruppe E2-SC einteilen lassen. Was steckt dahinter?
Mit dem neuen Motor und der neuen Flügelkonfiguration konnte ich nicht mehr in der Gruppe CN starten. Als wir dann vor Bière wieder auf den originalen Motor zurückgewechselt haben, hätte ich auch den Flügel wieder umbauen lassen müssen, um wieder in der CN zu starten. Aber das wollte ich nicht. Für mich spielt es keine so grosse Rolle. Ich habe eh zu wenig Gegner, um die Meisterschaft zu gewinnen. Mir geht es in erster Linie um Tagessiege.
Philip Egli hat beim zweiten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022 in Frauenfeld nichts anbrennen lassen und feierte seinen 40. Tagessieg, den siebten «en suite» bei den Autorenntagen.
Die 2-Minuten-Marke hat Philip Egli bei den 22. Autorenntagen in Frauenfeld verpasst. Und auch gegenüber der letztjährigen Zeit war der im Kanton Zürich wohnhafte Glarner um 19 Hunderstelsekunden langsamer. Trotzdem reichte das locker zum 40. Tagessieg und gleichzeitig zum siebten in Folge in Frauenfeld.
«Ich bin die schnellere Zeit im ersten Lauf gefahren», sagt Egli. «Und auch der war nicht fehlerfrei. Im zweiten Durchgang habe ich mich einmal stark verbremst, sodass ich fast zum Stillstand gekommen bin. Nur mit viel Mühe habe ich die Kurve noch sauber erwischt. Schade, eigentlich wären die Bedingungen im zweiten Lauf noch besser gewesen. Aber ich glaube, die 2-Minuten-Marke hätte ich dennoch nicht knacken können.»
Platz 2 hinter Egli ging an Yves Hängärtner, der in Bière beim Saisonauftakt noch Dritter geworden war. Dem Berner im Jenzer-GP3-Dallara fehlten 1,7 Sekunden auf Egli. Den zweiten Lauf brach er frühzeitig ab. «Ich musste alles auf eine Karte setzen», sagt Hängärtner. «Ich bin bei einem Tor ziemlich quergestanden und habe die Runde dann abgebrochen und bin gemütlich ins Ziel gerollt.»
Der dritte Rang auf dem Podium ging nicht wie erwartet an Lukas Eugster, sondern überraschend an den jungen Jannis Jeremias im Tatuus Formel Renault 2.0. Eugster hatte sich zwar viel vorgenommen, doch «irgendwie war das nicht mein Tag», so der Herisauer. «Dass ich beiden Läufen dieselbe Pylone umgefahren bin, war einfach nur dumm von mir. Nach dem ersten Training hatte ich schon geahnt, dass es sehr schwierig sein wird gegen Philip. Dieses Layout mit den vielen engen Passagen ist für meinen breiten Ligier pures Gift.» Obwohl mit Gesamtrang 9 bitter enttäuscht, brachte es Eugster nach dem Rennen als fairer Sportsmann auf den Punkt: «Gegen Philip war heute kein Kraut gewachsen. Er ist ein hochverdienter Tagessieger!»
Platz 4 im Scratch sicherte sich durch Eugsters Fauxpas der Joner Antonino Scolaro in einem Osella-Junior. Gesamtfünfter hinter Scolaro und schnellster Fahrer mit einem geschlossenen Rennfahrzeug war Patrick Drack auf einem Porsche 991-II GT3 Cup aus der Gruppe E1. Der Aargauer unterbot in beiden Läufen den 2022 aufgestellten Tourenwagenrekord von Christian Darani (Fiat X1/9) um drei bzw. zwei Hundertstelsekunden. Der Tessiner war nur 24 Hunderstelsekunden langsamer, belegte Platz 6 und sicherte sich einen weiteren Klassensieg in der E1 bis 2000 cm3 – noch vor den beiden Porsche-Kutschern Christoph Zwahlen (Schnellester in der Kategorie Interswiss) und Danny Krieg.
Ein spannendes Duell lieferten sich auch Manuel Santonastaso auf BMW 320 und Marco Geering im Opel Kadett. Nach dem ersten Lauf lag Geering in Führung. Während Santonastaso seinen BMW nach nur wenigen Metern mit einer defekten Batterie abstellen musste. Im zweiten Durchgang kehrte der Lokalmatador den Spiess um. Am Ende trennten die beiden lediglich sechs Hundertstelsekunden.
Auch Serienmeister Martin Bürki fuhr zwei starke Läufe. In beiden unterbot er die 2:15er-Marke und liess damit (bis auf Darani) mit seinem 1,6-Liter-Polo alle anderen Zweiliter-Autos hinter sich!
Im Renault Clio Classic Cup machte Michael Schläpfer den Sack schon im ersten Heat zu. Ein Torfehler im zweiten Durchgang änderte nichts an der Reihenfolge. Schläpfer gewann vor Denis Wolf und Marc Beyeler. Nicht am Start war Thomas Zürcher. Der letztjährige Meister geht nach einer Meniskus-OP zurzeit an Krücken, hofft aber, bis Ambri wieder fit zu sein.
Der Sieg im Suzuki Swiss Racing Cup, der bereits am Samstag ausgetragen wurde, ging diesmal klar an Fabian Eggenberger. Zweiter wurde Bière-Sieger Marcel Muzzarelli. Platz 3 in dem mit Hybrid-Modellen ausgetragenen Markenpokal sicherte sich Patrick Flammer. Sandro fehr und Rico Thomann verpassten das Podest knapp.
Mehr über den Slalom in Frauenfeld (auch alle Ergebnisse) finden Sie im Internet unter dem folgenden Link.
Eine lange Pause haben die Schweizer Slalom-Cracks nicht. Bereits am kommenden Wochenende gehen die nächsten beiden Läufe in Ambri (Samstag und Sonntag) über die Bühne. Das Konzept mit zwei Rennen an einem Wochenende hat sich 2021 bewährt. Der Organisator, die Equipe Bernoise, hofft auf reges Zuschauerinteresse. Startliste und Streckenplan sind unten angehängt.
Ob Egli auch in Ambri triumphiert, wird sich zeigen. Der 37-Jährige, der ein Abo auf Gesamtsiege zu haben scheint, ist skeptisch. Auf dem schnellen Rundkurs in der Leventina könnten Eugster und Hängärtner ihren PS- und Aero-Vorteil ausspielen. Eugster jedenfalls ist heiss auf die Rennen in Ambri. «Das ist meine Chance!» – erst recht nach dem verkorksten Wochenende in Frauenfeld!
Und so geht es weiter:
21./22. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
28./29. Mai, Bure
25./26. Juni, Chamblon
Grande Mortara! Der Formel-E-Pilot aus Genf hat am Wochenende seine Schweizer Fans jubeln lassen. Und er war nicht der einzige Eidgenosse, der ganz oben auf dem Podium stand.
Was für ein Schweizer Wochenende auf internationalem Parkett! Angefangen bei Edoardo Mortara. Der Genfer hat beim Doubleheader in Berlin eine grandiose Leistung gezeigt. Auf seine erste Pole-Position folgte der insgesamt vierte Rennsieg Mortaras in der Formel E. Und auch am Sonntag, beim zweiten Rennen auf dem Berliner Tempelhof, war der Venturi-Pilot kaum zu bremsen. Platz 2 und damit auch wieder Zweiter in der Meisterschaft ist der verdiente Lohn eines nahezu perfekten Wochenendes. «Das war ein unvergessliches Wochenende», meinte Mortara. «Nach zwei Nullern war das genau das, was wir für die Meisterschaft gebraucht haben.»
Weiter nicht vom Fleck kommt Sébastien Buemi. Der zweite Schweizer in der Formel E musste sich zwei Mal mit Rang 14 begnügen.
Dafür jubelte ein anderer Romand. Louis Delétraz ist auf dem besten Weg, seinen Titel in der European Le Mans Series zu verteidigen. Nach dem Auftaktsieg in Le Castellet gewann der Genfer LMP2-Pilot auch das Rennen in Imola. Ebenfalls auf dem Podest: Das Team Cool Racing mit Nicolas Lapierre, Niklas Krütten und Yifei Ye (auf Platz 3). Kein Glück hatte Fabio Scherer. Der Engelberger wurde bei der Generalprobe für Le Mans Neunter – einen Platz vor Mathias Beche.
Auch in der LMP3 stand ein Schweizer auf dem Podium. Nicolas Maulini belegte in der zweithöchsten Klasse der ELMS Rang 2 und sicherte Cool Racing, das mit dem zweiten Auto noch Dritter wurde, damit weitere Punkte.
Noch mehr Schweizer Podestplätze gab es in Magny-Cours bei der GT World Challenge. Der Tessiner Raffaele Marciello sicherte sich nach Rang 2 im ersten Durchgang souverän seinen zweiten Saisonsieg. Und auch Audi-Werksfahrer Patric Niederhauser schaffte es als Dritter im zweiten Rennen aufs Podium.
Seine Premiere gab auch Samir Ben im Rahmen der deutschen Formel-4-Meisterschaft. Sein bestes Ergebnis bei den ersten drei Läufen in Hockenheim war ein 13. Platz. Knapp vor ihm (auf Platz 11) landete Michael Sauter.
Und schliesslich noch die Euronascar: Dort gab es für Giorgio Maggi einen siebten Schlussrang beim Auftakt in Valencia (E). Und für den Deutschen Lucas Luhr im neuen Team von Racingfuel Motorsport einen achten Platz als beste Klassierung.
In der Schweiz gibt es zahlreiche Vereine, die sich dem Motorsport verschrieben haben. Auto Sport Schweiz stellt sie in loser Folge vor. Für Teil 12 gehen wir in den Kanton Bern zum Autersa Racing Team.
Der Verein Autersa Racing Team ist einer der jüngeren Clubs in der Schweizer Motorsport-Verein-Szene. 2010 wurde er von ein paar Gleichgesinnten gegründet, die schon zuvor bei Veranstaltungen im Bernischen (Slalom Interlaken, Slalom Saanen oder Bergrennen Gurnigel) im Einsatz standen. Der Name geht auf das Autoersatzteile-Unternehmen von Ex-Rennfahrer und Tuner Martin Howald zurück.
Rund 60 Mitglieder zählt der Verein heute. Der Grossteil davon sind Passivmitglieder. Ein gutes Dutzend fährt aktiv bei Läufen zur Schweizer Slalom- oder Bergmeisterschaft mit. Der Bekannteste unter ihnen ist Marcel Maurer, der sich dieses Jahr ein «Sabatical» leistet. Doch es gibt noch andere Namen aus dem Autersa Racing Team, die in der Schweizer Szene bekannt sind. So zum Beispiel der 2018er IS-Trophy-Champion Stephan Burri, der am kommenden Wochenende in Frauenfeld ebenso am Start steht wie Joël Werthmüller, der in der E1 bis 1600 cm3 fährt.
Das Autersa Racing Team will in erster Linie interessierten Fahrern eine preiswerte Möglichkeit anbieten, um an eine Bewerberlizenz zu gelangen. 65.- Franken kostet die aktive Mitgliedschaft, 35.- ist der Betrag, den Passivmitglieder bezahlen müssen. Ein vollgepacktes Programm mit Vereinsaktivitäten gibt es nicht. Vereins-Präsident Martin Bürki, nicht verwandt oder verschwägert mit dem gleichnamigen Slalom-Serienmeister aus Uetendorf, sagt: «Wir verzichten bewusst auf so genannte Pflichttermine. Wenn wir mal Kartfahren oder Schlitteln gehen, dann ist das meistens eine spontane Angelegenheit.»
Trotzdem bietet auch Autersa eine interne Meisterschaft an. Die Sieger dieses Vereins-Championnats werden jeweils im November an einem «Video- und Fondueabend ausgezeichnet. «Und natürlich haben wir auch, wie es für einen Verein vorgesehen ist, eine Hauptversammlung», so Bürki.
Eine Internetseite des Vereins gibt es nicht, oder noch nicht. «Das ist eine Frage des Zeitaufwandes», sagt Bürki. «Bis jetzt haben wir noch niemanden gefunden, der diesen Job gewissenhaft machen würde.» Wer bei Autersa Mitglied werden möchte, soll sich deshalb direkt an die Autersa AG (www.autersa.ch) oder an Martin Bürki (Mail: mk77_racing@hotmail.com) wenden.
Die Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022 geht am Wochenende in die zweite Runde. Mit der 22. Ausgabe der «Auto-Renntage Frauenfeld» und der Frage: Sichert sich Philip Egli auf der Allmend seinen siebten Gesamtsieg in Folge?
Sechs Mal hat Philip Egli schon bei den Auto-Renntagen in Frauenfeld triumphiert. Das ist Rekord! Am Sonntag, 15. Mai, könnte der in Zürich lebende Glarner seinen siebten Triumph auf der Allmend und seinen 40. insgesamt im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft feiern. Die Chancen dazu stehen gut. Egli hat beim Auftakt in Bière bewiesen, dass er und sein Formel-3-Dallara immer noch das Mass der Dinge sind.
Im Vorjahr brauchte Egli für den 3,2 Kilometer langen Parcours 2:00,96 min. Der Lauf sei damals nicht perfekt gewesen, meint Egli. Ergo könnte in diesem Jahr die 2-Minuten-Marke fallen. Dazu beitragen könnten einerseits die Zuschauer, die in diesem Jahr wieder zugelassen sind und in den Genuss eines Gratiseintritts kommen. Anderseits die Konkurrenz. Mit Lukas Eugster (Ligier-Honda JS53) und Yves Hängärtner (GP3-Dallara) stehen wie in Bière zwei Fahrer am Start, die Egli das Leben so schwer wie möglich machen werden.
Für Eugster sind die Auto-Renntage Frauenfeld ein Heimspiel. Der Herisauer ist heiss auf seinen ersten Tagessieg, nachdem er schon acht Mal als Zweiter oder Dritter auf dem Podest gestanden hat. Einziges Handicap für Eugster: Er muss mit dem «alten» Motor, der nur rund 255 PS leistet, vorliebnehmen. «Aber ich werde alles daransetzen, meinen ersten Tagessieg zu holen», sagt Eugster. «Ich war in Bière schon nahe an Philip dran. Und ich weiss, wo ich mich noch verbessern kann.»
Auch Hängärtner hat beim Saisonauftakt in Bière sein Potenzial angedeutet. Nach dem ersten Durchgang lag er mit seinem bei Jenzer Motorsport flott gemachten GP3-Dallara noch auf Platz 2 – hinter Egli. Dann unterlief ihm im zweiten Durchgang ein Torfehler. Kommt er in Frauenfeld fehlerlos durch, zählt der 46-Jährige aus Gerolfingen ebenfalls zu den Kandidaten auf den Gesamtsieg.
Nicht am Start ist Joël Burgermeister. Der Thurgauer wäre gerne in Frauenfeld gefahren, hat aber nach einem Test in Italien mit seinem Formel-4-Tatuus einen Rückzieher machen müssen. «Wir müssen beim Motor nochmals über die Bücher», sagt Burgermeister. «Ich will nicht mit einem halbfertigen Auto nach Frauenfeld kommen. Da verzichte ich lieber und setze alles daran, dass ich an dann für die Bergsaison parat bin.»
Bei den Tourenwagen sind alle Augen auf Christian Darani und sein Fiat X1/9 gerichtet. Der Tessiner war in Bière der Schnellste mit einem Dach überm Kopf. Und er wird auch in Frauenfeld, wo er schon 2021 die Tourenwagenwertung gewann, alles daransetzen, seine Klasse E1 bis 2000 cm3 wieder zu gewinnen. Mit Blick auf die Meisterschaft ist Darani auch was die Klassengegner betrifft gut aufgestellt. 16 Fahrer starten in der E1 bis 2000 cm3, womit diese Klasse das grösste Teilnehmerfeld bietet.
In der hubraumschwächeren Klasse, der E1 bis 1600 cm3, ist Martin Bürki der klare Favorit. Allerdings hat der Slalom-Serienmeister nur zwölf Gegner, was in der Endabrechnung für die Meisterschaft ausschlaggebend sein kann.
Auch die Interswiss (bis 2000 cm3) mit Lokalmatador Manuel Santonastaso (BMW 320) hat ein grösseres Teilnehmerfeld als Bürkis E1. Hier gehen 15 Fahrer am Sonntag ins Rennen.
Zu den weiteren Top-Shots im Tourenwagenfeld zählen Christoph Zwahlen (Porsche 911, Dritter bei den Tourenwagen in Bière), René Aeberhardt (Opel Kadett), Hermann Bollhalder (Opel Speedster), Simon Wüthrich (Vw Golf), Bruno Ianniello (Lancia Delta) sowie BMW-Fahrer Martin Bürki, der in der E1 bis 3000 cm3 antritt, aber nicht mit dem gleichnamigen amtierenden Slalommeister verwandt ist.
Spannend wird es auch im Renault Classic Cup. Vor allem im Feld der 3er-Clios. Dort stehen sieben Fahrer am Start. Neben Vorjahressieger Thomas Zürcher gelten Denis Wolf und Michael Schläpfer zu den ganz heissen Eisen.
Auch der Suzuki Swiss Racing Cup, der am Samstag ausgetragen wird, bietet sicher wieder spannende Rennen. 19 Fahrer stehen beim ersten, 17 beim zweiten Rennen am Start. In Bière war Marcel Muzzarelli mit Abstand der schnellste Fahrer im ersten Markenpokal der Schweiz mit Hybrid-Technologie. Ob der Lokalmatador erneut die Konkurrenz distanziert, wird sich zeigen. Fabian Eggenberger, Sandro Fehr und Patrick Flammer werden ihm sicher ordentlich einheizen.
Den Auftakt zur 22. Ausgabe der Auto-Renntage Frauenfeld bilden am Samstag, 14. Mai, die lokalen Kategorien sowie der Suzuki Swiss Racing Cup. Die ersten Läufe finden ab 8.30 Uhr statt. Die letzte Siegerehrung ist um 18.00 Uhr geplant. Am Sonntag, 15. Mai, geht der nationale Rennbetrieb um 9.00 Uhr los und dauert bis ca. 17 Uhr. Die Strecke misst 3,2 Kilometer (so wie im vergangenen Jahr) und zählt 49 Tore.
Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022
30. April/1. Mai, Bière
14./15. Mai, Frauenfeld
21./22. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
28./29. Mai, Bure
25./26. Juni, Chamblon
Jeffrey Schmidt (28) beendet seine aktive Motorsportkarriere. Der Baselbieter wird in diesem Jahr in keiner Rennserie an den Start gehen. «Die Zeit, sich anderen Herausforderungen zu widmen, ist gekommen.»
Was sich seit einigen Wochen deutlich abgezeichnet, ist nun offiziell. Jeffrey Schmidt wird sich nach über 20 Jahren aus dem Motorsport zurückziehen und hängt seinen Helm an den berühmten Nagel.
Schmidt begann seine Karriere 2001 im Kartsport, ab 2007 war er international unterwegs. 2011 gelang ihm dann der Sprung in den Formelrennsport, als er in der ADAC Formel Masters an den Start ging. Bereits in seinem zweiten Jahr konnte er auf ganzer Linie überzeugen und wurde Dritter in der Gesamtwertung. Obwohl Schmidt seinen Formel-3-Test erfolgreich mit Bestzeit absolvierte, wechselte er 2013 in den GT-Sport.
Bis 2016 bestritt Schmidt Rennen im Porsche Carrera Cup Deutschland, in dem er 2015 den dritten Platz der Fahrergesamtwertung feiern konnte. Parallel fuhr Schmidt auch im internationalen Pendant, dem Porsche Mobil 1 Supercup. Mit mehreren Pole-Positions, 20 Podestplatzierungen und mehreren Siegen sowie dem Titelgewinn im Porsche Middle East Cup 2016 bewies Jeffrey Schmidt sein Talent unter den besten Rennfahrern der Welt.
Bereits in seinem ersten Jahr im GT-Sport wagte sich Schmidt auf die legendäre Nordschleife. 2013 fuhr er mit einem Porsche 997 GT3 Cup des Haribo Porsche Racing Teams beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring sein erstes Langstreckenrennen. Ein Motorschaden nach über 23 Stunden verhinderte auf den letzten Metern ein Top-Ergebnis bei seinem Langstreckendebüt mit damals 19 Jahren.
Von 2017 bis 2021 trat Schmidt im ADAC GT Masters an. Insgesamt gelang ihm zehn Mal der Sprung aufs Podium, drei Mal davon als Sieger. Die meisten Siege gelangen ihm bei seiner letzten Station im GT-Sport mit Callaway Competition auf einer Corvette C7 GT3-R. Der ADAC GT Masters-Finallauf im vergangenen November auf dem Nürburgring mit der Callaway Corvette war sein letztes Rennen.
Seine wohl grössten Erfolge fuhr Jeffrey Schmidt jedoch im Langstreckensport ein. Auf einen zweiten Platz beim 24h Rennen in Daytona 2017 folgte der dritte Platz beim 24h Klassiker in Spa sowie ein zweiter Platz in der VLN im Jahr 2018.
Die Entscheidung sich anderweitig weiterzuentwickeln sei Ende 2021 gefallen, erklärt Schmidt. Eine leichte Entscheidung war dies nicht.
Ein sportliches Comeback ist nicht gänzlich ausgeschlossen. Vorerst möchte sich Schmidt aber noch intensiver seiner eigenen Firma widmen, die er nach Abschluss seines Wirtschaftsstudiums an der Universität Basel 2017 gründete und die er seitdem mit grossem Einsatz zum Erfolgt führt. Folglich wird er seinen Aufgaben auch ohne die Jagd nach dem letzten Tausendstel stets mit Perfektion und Engagement nachgehen.
Da sich bis zum 9. Mai 2022 erst 69 LOC-Piloten und 82 NATionale Piloten für die Veranstaltung Slalom de Bure vom 28./29. Mai 2022 genannt haben, verlängert der Veranstalter seine Nennfrist bis zum Dienstag, 17. Mai 2022, 24.00 Uhr.
Die Piloten werden gebeten sich auf dem Online-Portal von https://gvi-timing.ch/events/bure22/ einzuschreiben.
Marcel Steiner ist nach einem Fahrzeugbrand vergangene Woche in Anneau du Rhin offenbar mit einem blauen Auge davongekommen. Der Berner ist jedenfalls zuversichtlich, dass er beim Saisonauftakt in Hemberg (12. Juni) am Start stehen wird.
Erst hat man kein Glück, und dann kommt auch noch Pech dazu. Seit Marcel Steiner sich dazu entschlossen hat, von einem 3-Liter-V8-Mugen auf einen 1,7-Liter-Honda-Turbomotor umzurüsten, klebt das Pech an seinen Füssen. Abgesehen von der Corona-Krise, die nicht nur ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, ist das Projekt «Turbo-Motor» nun schon drei Mal ins Stottern geraten. Angefangen hat es mit zu weichen Ventilen. Danach kam ein Kolbenschaden dazu und nun, bei einem Test in Anneau du Rhin, fing der LobArt des fünfmaligen Schweizer Bergmeisters sogar noch Feuer.
«Kurz vor dem Anbremsen der Kurve vor dem Fahrerlager leuchten bei mir am Display alle roten Lampen – Öldruckalarm!», erzählt Steiner. «Ich bremste das Auto so schnell es ging ab, damit die Fliehkraftkupplung den Motor vom Getriebe trennte (ein Auskuppeln während der Fahrt ist leider so nicht möglich). Als ich zum Stillstand kam, sass ich bereits in dichtem Rauch. Ich dachte erst an ein harmloses Ölleck. Beim Aussteigen aus dem Auto entpuppte sich der Rauch aber als Feuer. Zu allem Unglück kam ich zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr an die Feuerlöscherauslösung. Somit konnte ich nur noch zusehen, wie der in unzähligen Stunden mit viel Hingabe aufgebaute LobArt brannte.»
Nach gefühlt unendlichen Sekunden, kam Rettung aus dem Fahrerlager. Opel-Kadett-Pilot Jürg Ochsner, der ebenfalls vor Ort war, schnappte sich einen Feuerlöscher, rannte herbei und löschte Steiners Rennwagen. Unmittelbar danach war auch das Streckensicherungsfahrzeug mit einem weiteren Feuerlöscher zur Stelle.
Die Ursache für den Brand ist eine Dichtung, die sich von der Ölpumpe löste. «Im ersten Moment dachte ich: Das war’s. Nicht nur mit dieser Saison, sondern mit meiner ganzen Karriere», sagt Steiner. Doch der Oberdiessenbacher scheint nochmals Glück im Unglück gehabt zu haben. «Nach der Grobreinigung und ersten Analyse des Schadens, scheinen wir mit einem blauen Auge davongekommen zu sein», meint Steiner. «Wichtig ist, dass der Motor scheinbar nichts abbekommen hat. Auch der Kabelbaum, der unter der Aluplatte am Motor verläuft, ist intakt.»
Steiner ist zuversichtlich, dass er seinen Rennwagen bis zum ersten Bergrennen in Hemberg wieder flott kriegt. Ausserdem hofft er, dass Defekthexe und Feuerteufel in Zukunft fernbleiben. Denn bis zum Brand lief das Auto tadellos. «Ich konnte alle Leistungsstufen auf der Strecke ausprobieren und fühlen», sagt Steiner. «In den oberen Leistungsstufen schiebt der Motor schon imposant an.»
Beim Critérium Jurassien 2022 mussten zwei von neun Prüfungen wetterbedingt abgesagt werden. Das hat nun Folgen bei der Punktevergabe.
Nach den wetterbedingten Absagen verschiedener Sonderprüfungen (u.a. anderem gesperrte Strassen) hat die Rallye Critérium Jurassien 2022 nicht die geforderte Mindestanzahl Kilometer für die Punktevergabe nach Rallye «Typ I» erreicht (Mindestlänge der Spezialprüfungen: 140 km). Dies führte zu verschiedenen Diskussionen bezüglich der Punktevergabe für die Schweizermeisterschaft, da die Mindestanzahl Kilometer der Spezialprüfungen aufgrund besonderer Umstände nicht erreicht werden konnte. Auch die Ausschreibung sah eine Wertung nach Rallye «Typ I» vor.
Die Nationale Sportkommission (NSK) von Auto Sport Schweiz hat bezüglich der Punktevergabe für die Schweizermeisterschaft für die Rallye «Critétrium Jurassien» folgenden Entscheid gefällt:
Da die Mindestanzahl Kilometer im Rahmen der Spezialprüfungen für eine Wertung nach Rallye «Typ I», aufgrund besonderer Umstände nicht erreicht wurde, hat die NSK mittels einem Mehrheitsentscheid entschieden, die Punkte nach Rallye «Typ II» (Spezialprüfungen 80 bis 139 km) zu vergeben.
Dieser Entscheid der NSK ist abschliessend und kann nicht angefochten werden. Er kann auch für künftige Entscheidungen bezüglich der Punktevergabe für die Schweizermeisterschaften nicht als Präjudiz herangezogen werden. Es wird bei solchen besonderen Umständen von Fall zu Fall individuell entschieden.
Für die international im Einsatz stehenden SchweizerInnen gab es an diesem Wochenende nicht so viel zu jubeln. Enttäuschend verlief vor allem das WEC-Wochenende in Spa aus Schweizer Sicht.
Für Sébastien Buemi hat die Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans (11./12. Juni) mit einem Ausfall geendet. Nach gerade einmal eineinhalb Stunden war das Rennen für den Toyota GR010 Hybrid #8 vorbei. Ein fundamentales Problem am Hybridsystem stoppte die Fahrt von Buemi. Dieser freute sich später zwar über den Sieg des Schwesterautos, doch konnte der Waadtländer seine Enttäuschung nicht verbergen. «Wir müssen nun herausfinden, was genau den Ausfall unseres Autos verursacht hat und hoffen, dass wir in der Lage sein werden, in Le Mans um den Sieg zu kämpfen.»
Auch andere WEC-Schweizer hatten beim teilweise sehr chaotischen 6-Stunden-Rennen in Spa das Glück nicht auf ihrer Seite. In der LMP2 belegten Louis Delétraz und Nico Müller die Plätze 10 respektive 16. Und auch Thomas Flohr (4. In der LMGTE AM), Niki Leutwyler (5.) und Rahel Frey (11.) verpassten das Podium in ihrer Klasse.
Besser machte es Alexander Fach. Der ehemalige GT3-Cup-Meister im Porsche Sports Cup Suisse war beim Saisonauftakt des Porsche Carrera Cup im Rahmen der WEC in beiden Läufen als 13. respektive 12. bester Rookie.
Auch in den Nachwuchskategorien im Formelsport kamen die Schweizer nicht über Mittelfeld-Ergebnisse hinaus. In der Formel 3 Regional belegte Joshua Dufek die Plätze 12 und 10. Axel Gnos wurde 18. respektive 29. Beim Auftakt zur italienischen Formel 4 (ebenfalls in Imola) kamen die beiden Neulinge Ethan Ischer (Jenzer Motorsport) und Elia Sperandio (Maffi Racing) zu ersten Punkten in der Rookiewertung. Das beste Ergebnis war ein 15. Platz (für Ischer) respektive ein 17. Rang (für Sperandio).
Auch für Fabienne Wohlwend lief es beim Saisonauftakt der W Series in Miami nicht nach Plan. Im ersten Lauf schied sie auf Podestkurs nach einer Kollision aus. Im zweiten Durchgang wurde die Liechtensteinerin Elfte.
Philip Egli hat beim Auftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022 seinen insgesamt 39. Tagessieg gefeiert. In Frauenfeld, beim nächsten Aufeinandertreffen, will der Exil-Glarner die «40» voll machen.
Philip Egli ist weiter das Mass der Dinge. Der Glarner, der seit Jahren in Zürich lebt, hat beim Saisonauftakt der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Bière zum 39. Mal den Tagessieg geholt. In beiden Läufen fuhr der 37-Jährige Bestzeit. Im Ziel hatte er 1,33 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Lukas Eugster und 1,51 Sekunden auf Yves Hängärtner. Dass ihm die Konkurrenz im Nacken sitzt, ist Egli nicht entgangen. Trotzdem glaubt er fest daran, dass er bei seinem Heimrennen in Frauenfeld am 15. Mai die «40» voll machen kann.
Gratulation zu deinem 39. Tagessieg. Folgt in Frauenfeld der nächste Streich?
Philip Egli: Das ist das Ziel. Aber es wird sicher nicht einfach werden. Lukas (Eugster) hat schon in Bière angedeutet, dass er sehr schnell ist. Und auch Yves (Hängärtner) war auf Anhieb sehr gut unterwegs. Ausserdem kehrt ja auch Joël Burgermeister zurück. Und er war schon letztes Jahr in Frauenfeld stark.
Ist es dein bewährtes Konzept, das dir hilft, die Konkurrenz in Schach zu halten?
Ich fahre schon lange. Das ist sicher ein Grund, warum es auch in Bière gut gelaufen ist. Die Kombination «Fahrer/Auto» funktioniert. Sobald ich im Auto Platz nehme, stimmt es für mich und ich fühle mich sehr wohl.
Hat das Paket «Formel-3-Dallara/Philip Egli» noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht?
Es ist ja nicht so, dass ich mich nur reinsetze und Gas gebe. Ich arbeite ständig an mir und am Auto. Der grösste Sprung ist mir vor Jahren mit dem neuen Motor gelungen. Solche Sprünge gelingen mir nicht mehr – das steht fest. Aber man kann auch im Detail immer noch Dinge verbessern. Ausserdem gelingt einem nie die perfekte Fahrt. Man kann also immer noch etwas herausholen.
Du bist im vergangenen Jahr einige Rennen gefahren und hast auch die Testtage in Ambri zur Vorbereitung genutzt. Glaubst du, dass du dadurch einen Vorteil gegenüber all denen hattest, die die letzten zwei Jahre kaum oder gar nicht gefahren sind?
Wenn jemand in den vergangenen zwei Jahren tatsächlich keinen Meter zurückgelegt hat, dann ist das sicher ein Nachteil. Aber wenn du vorher schon einmal auf dem Niveau gefahren bist, dann bist du sehr schnell wieder in Form.
Für das nächste Rennen in Frauenfeld scheinst du recht zuversichtlich zu sein. Wie sieht es mit der Doppelveranstaltung in Ambri statt, die nur eine Woche nach dem Slalom von Frauenfeld stattfindet?
Das wird sicher enger. Ich denke, dass Lukas in Ambri sehr stark sein wird. Das ist eine Aerostrecke. Das sollte seinem Auto entgegenkommen.
Wie sehr vermisst du eigentlich deinen langjährigen Konkurrenten und Kollegen Marcel Maurer?
Es ist schade, dass Marcel dieses Jahr nicht fährt. Dadurch fehlt mir in meiner Kategorie eine Referenz. Wir haben uns gegenseitig gepusht.
Wie hast du den Parcours in Bière aus Fahrersicht empfunden? Es wurde ja zum ersten Mal in die entgegengesetzte Richtung gefahren.
Ich fand die Streckenführung sehr interessant. Auch die Torsetzung war gut. Der Kurs war flüssig und schnell. Wir hatten einen Topspeed von mehr als 200 km/h.
Nach Auswertung der am Sonntag, 01. Mai 2022, um 19.50 Uhr von der Jury unterzeichneten Ranglisten wurden die Auswertungen der Schweizermeisterschaft Slalom überarbeitet und wo nötig angepasst.
Sie finden diese hier:
Beim Auftakt des Porsche Sports Cup Suisse am Red Bull Ring (A) haben sich Jürg Aeberhard und der neue Porsche-Förderpilot Jasin Ferati die Siege im GT3-Cup geteilt.
Jasin Ferati hat beim Saisonauftakt des Porsche Sports Cup Suisse am österreichischen Red Bull Ring einen überzeugenden Einstieg gefeiert: Der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG unterstützte Förderpilot verteidigte seine Führung im ersten Durchgang bis zur 13. von 17 Runden auf dem 4,319 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs. Dann leistete er sich jedoch einen Fahrfehler und musste Jürg Aeberhard den Vortritt lassen. Für den 35-jährigen Biglener, 2014 Meister des Porsche Super Sports Cup Deutschland, war es nach einer Pause vom Rennsport ein Comeback nach Mass.
Rang 3 ging im ersten Rennen ebenfalls an einen prominenten Rückkehrer: Ernst Keller, den GT3 Cup-Meister von 2018. Der Regensdorfer konnte sich in der siebten Runde an Gregor Burkard vorbeischieben, der zeitgleich auch Alexander Schwarzer und Jan Klingelnberg passieren lassen musste. Schwarzer hatte vor dem Start neue Michelin-Rennreifen aufgezogen und war deshalb von der neunten statt von der sechsten Position ins Rennen gegangen. Seine Aufholjagd führte ihn bis auf den vierten Rang.
Im zweiten Lauf des GT3 Cup zeigte Jasin Ferati, wie schnell er lernt: Das Leichtgewicht jagte Jürg Aeberhard 13 Runden lang vor sich her. Nach einem leichten Kontakt konnte er kurz vor Schluss die Spitze übernehmen und mit 1,7 Sekunden Vorsprung seinen ersten Sieg einfahren. Im Duell um den dritten Rang setzte sich Alexander Schwarzer gegen Ernst Keller durch. Platz 5 ging an Mike Knutzon. Der Schwede hatte sich bereits in der Startrunde um drei Plätze verbessert und seine Position tapfer gegen Gregor Burkard verteidigt.
«Ich bin an diesem Wochenende zum ersten Mal in den Porsche 911 GT3 Cup eingestiegen – das war eine tolle Erfahrung für mich», so Jasin Ferati. «Im ersten Rennen habe ich leider nur den zweiten Platz geholt, da mir ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Das gehört vermutlich aber mit zu meinem Lernprozess, mir fehlt eben noch viel Erfahrung. Das zweite Rennen konnte ich dann gewinnen.»
In der Gruppe GT4 Clubsport teilten sich «Gioga» und Antonio Spavone die Siege in der Klasse der 718 Cayman GT4 mit MR-Paket. Bei den Mittelmotor-Sportwagen ohne MR-Paket stand zunächst die Lokalfavoritin Lena Knötzl auf dem obersten Treppchen, den zweiten Lauf gewann Jens Richter. Die Gesamtwertung entschied jeweils Valerio Presezzi mit dem neuen Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport für sich. In der Open GT liess sich zunächst die Schwyzer Rennsport-Legende Enzo Calderari mit seinem 911 GT3 R als Sieger feiern, dann der 911 GT3 Cup-Pilot Johannes Kapfinger. In der Porsche Drivers Competition setzte Titelverteidiger Nicolas Garski seine Erfolgsgeschichte mit zwei weiteren ersten Plätzen fort.
Weitere Infos zum Porsche Sports Cup Suisse gibt es unter dem folgenden Link.
Der Auftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022 in Bière verlief so, wie man es erwarten durfte. Doch Tagessieger Philip Egli spürt inzwischen den Atem der Konkurrenz im Nacken.
Philip Egli feierte in Bière seinen 39. Tagessieg im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Der gebürtige Glarner, der seit Jahren in Zürich lebt, liess auf dem erstmals in umgekehrter Richtung befahrenen Parcours (4,1 Kilometer und 71 Tore) nichts anbrennen. Egli fuhr in beiden Läufen Bestzeit und war nebenbei der einzige Fahrer, der unter 2:19 min blieb. Doch alleine auf weiter Flur, so wie bei einigen Slaloms 2019, ist der Fahrer des Dallara F393 nicht mehr. Die Konkurrenz ist dem Seriensieger schon beim ersten Lauf am Genfersee näher gerückt. Allen voran Lukas Eugster in seinem Ligier-Honda sowie Yves Hängärtner im Ex-Jenzer-Dallara GP3 mit neu entwickeltem Turbomotor von Eggenberger Motorenbau.
Für Eugster endete das Rennen auf dem zweiten Gesamtrang. Der Rückstand auf Egli betrug 1,33 Sekunden. Laut dem Ostschweizer, der zwei Jahre lang keinen Rennen mehr fuhr, wäre noch mehr möglich gewesen. «Aber ich musste leider wieder mit dem originalen Motor, der nur etwa 255 PS leistet, fahren. Der neue Motor, der mehr Leistung hat, muss zum Tuner zurück. Unter diesen Voraussetzungen bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden.»
Auch Hängärtner hätte bei seinem ersten Einsatz mit dem GP3 vielleicht noch etwas mehr erreichen können. Doch dem Berner, der nach dem ersten Lauf noch vor Eugster auf Rang 2 lag, unterlief auf dem ersten Kilometer ein Torfehler. «Dafür, dass ich zum ersten Mal mit dem neuen Auto im Trockenen gefahren bin, bin ich zufrieden», meinte Hängärtner, dem in der Endabrechnung 1,51 Sekunden auf Egli und 18 Hundertstelsekunden auf Eugster fehlten.
Platz 4 im Scratch ging an einen weiteren Rückkehrer: Joël Volluz. Der Walliser hatte seit Les Rangiers 2019 keinen einzigen Kilometer im Rennauto zurückgelegt und betrachtete den Slalom von Bière als Vorbereitung auf die diesjährige Bergsaison. «Dafür lief es eigentlich ganz gut», meinte Volluz zufrieden. «Mir ging es in erster Linie darum, mich wieder langsam an das Tempo heranzutasten.»
Nicht am Start waren der sechsmalige Schweizer Bergmeister Eric Berguerand und Formel-4-Pilot Thomas Zürcher. Bei Berguerand steckte das Motorgehäuse am Zoll fest. Der Walliser nahm’s mit Humor. «Wahrscheinlich wird es heute Montag geliefert…» Zürcher verzichtete auf die Rennteilnahme, weil er vor Bière keinen Funktionstest absolvieren konnte. «Das Risiko, dass wieder etwas kaputt geht, war mir zu hoch», so der Mann aus Thierachern (BE).
Die von Bernhard Mühlemann vermeintlich gefahrene Siegerzeit bei den Tourenwagen von 2:27,53 min wird noch überprüft und es ist davon auszugehen, dass der beste Tourenwagenpilot wie zuletzt in Ambri 2021 der Tessiner Christian Darani auf seinem schneeweissen Fiat X1/9 war. Der 52-Jährige aus Mairengo brannte in beiden Läufen die Bestzeit bei den Tourenwagen in den Asphalt und war damit auch klarer Sieger in der Kategorie E1 bis 2000 cm3. Direkt dahinter fuhr Martin Bürki die zweitschnellste Zeit in seinem VW Polo (E1 bis 1600 cm3). Der amtierende Slalommeister hätte Darani im zweiten Durchgang noch gefährlich werden können. Doch Bürki bekam zehn Strafsekunden aufgebrummt, weil er eine Pylone touchierte.
In der Kategorie Interswiss setzte sich Christoph Zwahlen in seinem Porsche 997 GT3 gegen Manuel Santonastaso (BMW 320) und René Aeberhardt (Opel Kadett GTE) durch.
Im Suzuki Swiss Racing Cup, der bereits am Samstag ausgetragen wurde, ging der Sieg klar an Marcel Muzzarelli. Zweiter wurde Fabian Eggenberger. Rang 3 ging an Sandro Fehr. 17 Fahrer, verteilt auf 13 neue Suzuki Swift Sport 48V Hybrid, standen am Start.
Mehr über den Slalom in Bière erfahren Sie im Internet unter dem folgenden Link: https://slalom-de-biere.ch
Und so geht es weiter:
14./15. Mai, Frauenfeld
21./22. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
28./29. Mai, Bure
25./26. Juni, Chamblon
Nico Müller war am vergangenen Wochenende nicht der einzige Schweizer der ganz oben auf dem Siegertreppchen stand. Wer sonst noch reüssierte, steht in unserem Weekend-Report.
Audi-Werksfahrer Nico Müller hat beim Auftakt zur DTM-Saison 2022 wieder zur alten Form zurückgefunden. Nachdem der Berner im vergangenen Jahr sieglos blieb und die Meisterschaft auf einem enttäuschenden zehnten Rang abschloss, hat er beim ersten Rennen in Portimão endlich wieder jubeln dürfen. Allerdings nur in Lauf 2. Im ersten Durchgang schied Müller in Runde 3 mit einem Reifenschaden aus.
Der Vizemeister von 2019 und 2020 freute sich über seinen ersten DTM-Sieg seit November 2020 in Hockenheim: «Ich bin einfach sehr froh, wir haben so hart dafür gearbeitet. Wir wissen, wie hart diese Meisterschaft in diesem Jahr ist, umso glücklicher sind wir, dass wir diesen Sieg geschafft haben.»
Auch Markenkollege Ricardo Feller darf mit seinem ersten DTM-Wochenende zufrieden sein. Im ersten Lauf fuhr er von Startplatz 13 auf Rang 6 vor. Im zweiten startete er von P9 und verteidigte diese Position bis ins Ziel. Keinen optimalen Start erwischte Rolf Ineichen. Der Luzerner im Dienste von GRT reiste bei seiner DTM-Premiere mit leeren Händen aus Portugal ab.
Für einen weiteren Schweizer Triumph sorgte Raffaele Marciello. Der Tessiner gewann in Brands Hatch mit Teamkollege Tim Boguslavskiy das zweite Rennen der Sprintserie zur GT World Challenge. Schon im ersten Durchgang stand Marciello als Dritter auf dem Podium. Patric Niederhauser, der sich das Cockpit in der Sprintserie mit Aurélin Panis teilt, belegte die Ränge 5 und 6.
Ebenfalls ganz oben stand Louis Delétraz bei der IMSA in Laguna Seca. Der Genfer gewann mit seinem Teamkollegen John Farano die LMP2-Klasse. Es war der erste Sieg Delétraz’ in den USA.
Weniger erfolgreich waren die beiden Schweizer Formel-E-Fahrer. Sébastien Buemi startete beim e-Prix von Monaco aus der letzten reihe und holte als Achter immerhin noch vier Punkte. Edoardo Mortara
startete als 16. und lag an sechster Stelle, als ihn sein Teamkollege Lucas di Grassi aus dem Rennen kegelte. Der Frust bei Mortara war nachvollziehbar. «Mein Teamkollege hat mich aus dem Rennen genommen. Er hat mir den Reifen aufgeschlitzt, weshalb ich aufgeben musste. Ehrlich gesagt ist das für mich schwer zu verstehen.»
In der Schweiz gibt es zahlreiche Vereine, die sich dem Motorsport verschrieben haben. Auto Sport Schweiz stellt sie in loser Folge vor. In Teil 11 befassen wir uns mit dem Renault Classic Club, den wir kürzlich auch im Magazin vorgestellt haben.
Es kommt einem vor wie gestern. Und dennoch sind schon einige Jahre vergangen. Am 19. November 1991 wurde der heute älteste Markenpokal der Schweiz gegründet. Damals noch unter dem Namen R5CC – Renault 5 Classic Cup. Die ersten Rennen fanden 1992 statt.
Renault Schweiz hatte den ersten Pokal 1978 ins Leben gerufen. Anfang der Neunzigerjahre stand man vor dem Problem, dass man alte und neue Fahrzeugmodelle nicht mehr länger in derselben Serie antreten lassen wollte. «Abgesehen davon, dass dieser Wunsch direkt aus Paris kam, machte es auch aus Marketinggründen keinen Sinn mehr», erinnert sich das Renault-Urgestein André Hefti. «Trotzdem hatten wir viele Kunden, die mit ihren alten Modellen weiterfahren wollten. Und so entstand der Renault 5 Classic Cup.»
Anfangs war der R5CC kein offizieller Markenpokal. Stattdessen wurden die R5er bei der Interswiss bis 2 Liter eingeteilt, «was nicht überall auf Gegenliebe stiess», sagt Hubert Wenger, zusammen mit Thury Knobel und Kari Baumgartner einer der Gründerväter des R5CC und erster Präsident.
Erst ab 2007 galt der Renault Classic Cup als eigenständige Serie. «Wir haben damals noch viel Material und Ersatzteile von Renault bekommen – ein Verdienst von André Hefti, der immer gut zu uns geschaut hat», sagt Zbinden.
Zbinden, der heute noch ins Lenkrad greift, wurde 1994 Meister. Den Preis beim Saisonkehraus bekam er damals von Alain Menu überreicht. Das macht ihn heute noch stolz. 1995 übernahm der heute 58-Jährige aus Zimmerwald im Kanton Bern das Amt des Präsidenten zum ersten Mal. Zwei Jahre fuhr man danach noch mit den R5 GTE’s. Ab 1997 kam dann der erste Renault Clio zum Einsatz. Abgesehen von einem kurzen Intermezzo mit dem Renault Mégane (2000-2006) sind die FahrerInnen des RCC seither immer mit Clios angetreten.
Ganz selbstverständlich ist das nicht. Denn der Club steht und fällt mit den Rennfahrzeugen von Renault. Würden die Franzosen ihre Rennabteilung einstellen, hätte das auch für den RCC Konsequenzen. Doch danach sieht es im Moment nicht aus. Der Clio brummt schon in der vierten Generation. Und sein Nachfolger, der Clio V, erlebte als Rennfahrzeug 2020 sein Renndebüt. «Damit ist die Fortsetzung der Clio-Renngeschichte auch für uns garantiert», sagt Zbinden.
Nach einem rennlosen Jahr 2020 trug der Renault Classic Cup im vergangenen Jahr trotz Corona wieder eine (fast) normale Saison aus. Vier Veranstaltungen plus das Doppelevent in Ambri sorgten für ein abwechslungsreiches Jahr. «Wir waren einmal auf dem Nürburgring und einmal in Hockenheim», sagt Zbinden. «Dazu kamen die Slalom-Läufe in Frauenfeld und Ambri sowie das Bergrennen in Oberhallau.»
Auf die Mischung der Disziplinen setzt der Renault Classic Cup seit Anfang an. Deshalb ist er bei vielen Fahrern auch so beliebt. Dass man 2021 nur elf Autos am Start hatte, ist den hinlänglich bekannten Gründen zuzuschreiben, meint Zbinden. 2022 solle das Feld wieder grösser werden. «Ich rechne mit etwa 15 Autos», so der Präsident.
Eine weitere Eigenheit der vom privaten Club der Besitzer und Fahrer von verschiedenen Clio-Modellen ausgerichteten Rennserie ist der Kalender. Der wird, wenn nicht gerade Corona alle Regeln ausser Kraft setzt, von den Teilnehmern selber bestimmt.
Im Vorjahr setzte sich Thomas Zürcher im Renault Classic Cup erfolgreich durch. Der sechsfache Champion konnte es sich sogar leisten, in Oberhallau «fremd» zu gehen und dort mit seinem Formel 4 bei den Rennwagen zu fahren. Zürcher hatte sich schon früh in der Saison von der Konkurrenz abgesetzt. Auch oder weil er als Clio-III-Fahrer mit Ausnahme der Nürburgring-Rennen in seiner Klasse stets voll punkten konnte, währenddessen es für die Clio-II- und Clio-IV-Fahrer aus Mangel an Konkurrenz nur halbe Punkte gab.
Zürcher gewann die Meisterschaft 2021 vor Denis Wolf, der 2017 und 2018 den Titel holte. Dritter wurde Michael Schläpfer, der auf die vergangene Saison von einem 2er-auf einen 3er-Clio wechselte und in Oberhallau Klassenprimus war.
In Sachen Kosten ist die Teilnahme am Renault Classic Cup überschaubar. Die Clios gelten als sehr solide Rennfahrzeuge. Ein gebrauchter 3er ist für rund 25'000.- Franken erhältlich. Ein Clio IV kostet etwa 35'000 Franken. Bei einem Rundstreckenrennen beträgt das Startgeld 700 Euro – für das ganze Weekend mit Trainings, Quali und Rennen notabene. Lässt man die Anschaffungskosten für das Fahrzeug weg, komme man pro Saison mit 10'000 bis 15'000 Franken problemlos durch, meint Zbinden.
Vielversprechend hört sich in der Jubiläumssaison auch das in Aussicht gestellte Preisgeld an. Eine genaue Summe will Zbinden nicht nennen. Es sei aber ein erhebliches Preisgeld. Oder anders formuliert: «Wir haben noch nie so viel zur Verfügung gehabt wie dieses Jahr.» Wenn dass kein würdiges Geburtstagsgeschenk für den Renault Classic Cup ist!
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.renault-classic.ch
Am Wochenende beginnt in Bière die Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022. Rund 300 FahrerInnen haben sich angemeldet. Darunter sogar der amtierende Berg-Champion Eric Berguerand.
Nach einem Jahr Zwangspause 2020 und einer Mini-Saison 2021 findet die Schweizer Slalom-Meisterschaft in diesem Jahr wieder unter normalen Umständen statt. Los geht es dieses Wochenende auf dem Kasernenareal in Bière, 30 Kilometer westlich von Lausanne, am Fusse des Col du Marchairuz, wo einst Bergrennen stattgefunden haben, mit der 55. Ausgabe des Slaloms von Bière.
Im Unterschied zur letzten Ausgabe von 2019 hat das OK um Präsident Nicolas Genoux die Strecke verändert. «Wir wollten den Fahrern nach zwei Jahren Pause etwas Neues bieten», sagt Genoux. «Deshalb fahren wir in diesem Jahr in entgegengesetzter Richtung. Dort, wo also 2019 noch der Start war, ist dieses Jahr das Ziel – und umgekehrt.»
Im Kampf um den Gesamtsieg wird sich Philip Egli, der Sieger der letzten Ausgabe, warm anziehen müssen. Zwar fehlt Eglis langjähriger Konkurrent und zweifacher Bière-Sieger Marcel Maurer, weil er dieses Jahr eine Pause einlegt, mit Thomas Zürcher (Formel 4, Dritter in Bière 2019) und Yves Hängärtner (GP3) stehen aber zwei weitere schnelle Formelfahrer am Start, die heiss auf ein gutes Ergebnis sind. Allerdings halten Zürcher und Hängärtner den Ball flach. Aus Mangel an Fahr- und Testgelegenheiten in den letzten Monaten betrachten beide den Slalom Bière als «Funktionstest». «Wenn das Auto läuft, dann wäre ein Platz unter den Top 5 schön», sagt Zürcher. «Aber die Konkurrenz ist stark.» Auch Hängärtner sieht vor dem ersten Rennen noch andere Fahrer im Vorteil. Vor allem Egli. «Er hat den Vorteil, dass er ein bewährtes Konzept hat. Er setzt sich in sein Auto und fühlt sich innerhalb kürzester Zeit wohl.»
Einer, der ebenfalls auf ein bewährtes Konzept setzt, die letzten zwei Jahre aber nicht gefahren ist, ist Eric Berguerand. Der sechsmalige Schweizer Berg-Meister nutzt den Slalom von Bière als Warm-Up im Hinblick auf die bevorstehende Berg-Saison, die am 11./12. Juni in Hemberg beginnt. Berguerand hat seinem Lola FA99 bisher nur einem Funktionstest auf der Kartstrecke in Château-Gaillard unterzogen. «Ich wollte sehen, ob das Feuer noch brennt», sagt der Mann aus Martigny (VS). Wie Egli hat auch er schon einmal in Bière gewonnen: 2014. Und auf einigen Geraden kann er mit seinem leistungsstarken Formel 3000 sicher einen Vorteil herausholen.
Ein Comeback gibt auch Lukas Eugster. Der Ostschweizer hat zuletzt in Ambri bei den Testtagen der Equipe Bernoise im Einsatz gestanden und ist heiss auf die neue Saison. «Wir hatten in Ambri noch ein Problem mit der Kupplung. Aber das konnten wir lösen. Und daher glaube ich, sind wir parat», sagt Eugster. Das erklärte Ziel des Ligier-Fahrers für dieses Jahr ist der erste Gesamtsieg bei einem Slalom. «Ich war 2019 schon das eine oder andere Mal nah dran, aber es hat bisher nicht gereicht.»
Ebenfalls am Start ist Joël Volluz mit seinem Osella FA30. Der Walliser hat 2012 und 2015 in Bière gewonnen, gilt aber beim Saisonauftakt der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022 nicht unbedingt als Favorit. «Ich habe die letzten zwei Jahre null Kilometer in meinem Osella absolviert», sagt Volluz. «Um langsam wieder ein Gefühl zu kriegen, ist der Start bei einem Slalom sicher nicht unvernünftig.» Wie Berguerand schielt auch Volluz auf das eine oder andere Bergrennen. Allerdings, so Volluz gegenüber ASS, wird der schnelle Walliser erst in La Roche am 18./19. Juni ins Geschehen eingreifen.
Bei den Tourenwagen gab es bei der letzten Ausgabe 2019 ein Duell zwischen Martin Bürki in seinem VW Polo und dem Tessiner Christian Darani im Fiat X1/9. Wobei der Slalom-Serienmeister aus Bern die Nase um 1,1 Sekunden vorne hatte. Bürki gilt auch dieses Jahr als Favorit auf den Schweizer Slalom-Titel. Acht Mal hat er ihn schon gewonnen. Seit 2014 ist er ungeschlagen.
Neben Bürki und Darani kommen beim erstmals 1966 ausgetragenen Slalom von Bière auch Christoph Zwahlen, Jürg Ochsner und Manuel Santonastaso für ein Top-Ergebnis in Frage. An mangelnder Spannung wird es also nicht fehlen!
Das gilt auch für den Suzuki Swiss Racing Cup, der am Samstag ausgetragen wird. Neu sind alle TeilnehmerInnen auf einem Suzuki Swift Sport 48V Hybrid-Modell unterwegs. Damit ist der Suzuki Swiss Racing Cup der erste Markenpokal in der Schweiz mit elektrisch unterstütztem Antrieb. Dass das Hybridmodell nicht langsamer sein muss als sein Vorgänger haben wir schon 2021 erfahren. Beim dritten Wertungslauf in Ambri setzte sich damals Patrick Flammer als Schnellster aller Gestarteten durch.
Den Auftakt zur 55. Ausgabe des Slaloms in Bière bilden am Samstag, 30. April, wie üblich die lokalen Kategorien sowie der Suzuki Swiss Racing Cup. Los geht es um 7 Uhr mit den Trainingsläufen. Ab 13.15 Uhr finden die Wertungsdurchgänge statt. Wichtig zu wissen: Die LOC-Klassen werden samstags durch zusätzliche Schikanen eingebremst. Das erhöht die Anzahl der Tore auf der 4,1 Kilometer langen Strecke auf 77. Am Sonntag stehen dann die Rennen zu den NAT-Klassen auf dem Programm. 71 Tore gilt es in diesen Kategorien möglichst schnell und fehlerfrei zu absolvieren. Die ersten Trainingsläufe beginnen um 7 Uhr. Ab 13.15 Uhr gilt es dann ernst. Die Siegerehrungen gehen ab 18 Uhr über die Bühne.
Einen neuen Rekordsieger wird es in Bière übrigens definitiv nicht geben. Diese Liste führt Jean-Daniel Murisier unangefochten an. Der Walliser hat den Slalom von Bière insgesamt fünf Mal gewonnen: 1990, 1992, 1998, 1999 und 2004.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022
30. April/1. Mai, Bière
14./15. Mai, Frauenfeld
21./22. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
28./29. Mai, Bure
25./26. Juni, Chamblon
Ein neues Rennwagenmodell für die Titelentscheidung im GT3 Cup, ein neuer Juniorpilot und ein modifizierter Saisonkalender: Der Porsche Sports Cup Suisse (PSCS) startet mit vielversprechenden Aussichten in eine neue Saison.
Die Saison beginnt wie im Vorjahr auf dem Red Bull Ring in Spielberg und wird Ende Mai auf dem Circuit Paul Ricard unweit der französischen Riviera fortgesetzt. Neu zum Kalender zählt das Autodromo di Franciacorta in Bargnana nahe Brescia. Die 2,519 Kilometer lange Strecke in der norditalienischen Lombardei gehört zum dortigen Porsche Experience Center, das 2021 seinen Betrieb aufnahm. Dem Circuit Dijon-Prenois im französischen Burgund folgen mit dem Mugello Circuit und dem World Circuit Marco Simoncelli in Misano erneut zwei Stationen in Italien.
Die Porsche Sprint Challenge Suisse unterteilt sich in drei Gruppen: GT3 Cup, GT4 Clubsport und Open GT. Innerhalb der Gruppen wird nach Klassen gewertet. Die Klassen richten sich nach Generation und Spezifikation der Fahrzeuge. Sprintläufe tragen die Gruppen jeweils für sich aus, Langstreckenläufe hingegen bestreiten GT3 Cup, GT4 Clubsport und Open GT als gemeinsame Rennen – Punkte werden in sämtlichen Läufen nach Platzierungen innerhalb der Klassen vergeben.
So viel steht bereits fest: Der nächste Champion des GT3 Cup fährt einen Porsche 911 GT3 Cup der neuen Generation 992. Bislang kam der nunmehr 510 PS starke Rennwagen vornehmlich in ausgewählten nationalen und regionalen Porsche Carrera Cup-Meisterschaften sowie im Porsche Mobil 1 Supercup zum Einsatz. Das neue Modell startet in der Klasse 1, die allein für die Vergabe des GT3 Cup-Titels gewertet wird. Auch der Meister selbst wird ein neuer sein: Titelverteidiger Alexander Fach geht nicht mehr an der Start. Der 19-Jährige aus Sattel macht den nächsten Schritt in seiner Karriere und steigt 2022 in den Porsche Carrera Cup Deutschland sowie in den Porsche Mobil 1 Supercup ein. Auch sein ärgster Rivale im PSCS unternimmt einen Aufstieg in den internationalen GT-Sport: Der gut sieben Jahre ältere Dominik Fischli startet auf einem Porsche 911 GT3 R im europäischen GT World Challenge Endurance Cup. Die beiden Schweizer Talente waren zuletzt von der Porsche Schweiz AG sowie vom Porsche Motorsport Club Suisse als Juniorfahrer im PSCS gefördert worden. Fach holte zweimal den Titel im GT3 Cup. Neuer Junior ist der 18-jährige Winterthurer Jasin Ferati. Er startet wie zuvor Alexander Fach für den Schwyzer Rennstall Fach Auto Tech.
Für das Vorgängerfahrzeug des neuen 911 GT3 Cup, die Generation 991.2 mit 485 PS, bleibt 2022 die Klasse 2 reserviert. Für den 911 GT3 Cup der Baujahre 2013 bis 2016 (991.1) steht fortan die Klasse 40 innerhalb der Open GT bereit.
Kalender des Porsche Sports Cup Suisse 2022
28.-30. April, Spielberg (A), Doppelsprint
26.-28. Mai, Le Castellet (F), Sprint und Endurance
8.-10. Juli, Franciacorta (I), Doppelsprint
18.-20. August, Dijon (F), Doppelsprint
22.-24. September, Mugello (I), Sprint und Endurance
27.-29. Oktober, Misano (I), Doppelsprint und Nachtrennen
Der Auftakt zum ADAC GT Masters ist aus Schweizer Sicht mehr als gelungen. Alle drei Schweizer plus das einzige Schweizer Team standen in Oschersleben auf dem Podium.
So darf es ruhig weitergehen. Die drei Schweizer Fahrer und das einzige Schweizer Team haben beim Auftakt zum ADAC GT Masters 2022 in Oschersleben eine starke Leistung gezeigt. Allen voran der amtierende Meister Ricardo Feller, der mit seinem neuen Teamkollegen Jusuf Owega nicht nur auf Anhieb das erste Rennen gewann, sondern dank Platz 6 im zweiten Durchgang auch in der Gesamtwertung nach dem ersten Wochenende ganz vorne liegt.
«Jusuf hat eine Top-Leistung geboten und sogar die Reifen geschont», sagt Feller. «Ich habe mich auf einen langen Fight mit dem Lamborghini eingestellt, konnte ihn jedoch ziemlich schnell überholen und das Rennen von der Spitze aus zu Ende fahren.»
Im zweiten Rennen war Patric Niederhauser der beste Schweizer. Der Pole-Setter fuhr mit Teamkollege Luca Engstler auf Rang 2. «Natürlich wollte ich die Spitze beim Start unbedingt verteidigen, aber leider hat es nicht ganz geklappt und ich verlor eine Position. Ich bin aber trotzdem sehr zufrieden.»
Auch Raffaele Marciello löste seine Aufgabe (mit Teamkollegen Jonathan Aberdein) souverän. Nachdem der Tessiner das Podium im ersten Lauf als Vierter noch knapp verpasst hatte, holte er dies im zweiten Durchgang als Dritter nach. Dank diesen beiden Top-Ergebnissen ist Marciello in der Gesamtwertung erster Verfolger von Feller. Auf Platz 3 folgt Niederhauser.
Auch das einzige Schweizer Team Emil Frey Racing hat bei seinem Einstand eine tolle Darbietung geboten. Im ersten Rennen landeten Franck Perera/Arthur Rougier für die Safenwiler Lamborghini-Truppe nach der Pole-Position auf Platz 2. Im zweiten Durchgang waren es Jack Aitken und Albert Costa Balboa die für Emil Frey Racing als Fünfte die Kohlen aus dem Feuer holten. Ganz nebenbei stellte der Spanier mit 1:24,060 min einen neuen GT-Rundenrekord in Oschersleben auf.
Seinen ersten Podestplatz 2022 feierte auch Ralph Boschung im Rahmen der Formel 2 in Imola. Nach einem technischen Defekt im ersten Rennen wurde der Walliser im zweiten Durchgang Dritter und liegt nach drei Rennen auf Rang 6 in der Gesamtwertung. Keine Punkte gab es diesmal für Grégoire Saucy. Nach einem Nuller im ersten Rennen lag der Jurassier im zweiten Rennen auf Podestkurs, als ihn ein Konkurrent in der vorletzten Kurve aus dem Weg räumte.
Ein beachtliches Debüt gab auch Alexander Fach im Porsche Supercup. Als 16. Im ersten Rennen im Rahmen der Formel 1 war er der fünftbeste Rookie.
Neben den Erfolgen in Oschersleben und Imola waren die Schweizer auch bei der NLS am Nürburgring erfolgreich. Mauro Calamia und Ivan Jacoma sicherten sich den Klassensieg in der Kategorie Cup 3, Martin Kroll, Michael Kroll und Chantal Prinz
siegten in der Klasse H4. Auch Ranko Mijatovic (in der VT2-R+4WD) und die Liechtensteinerin Fabienne Wolhwend (in der SP8T) kletterten in der Eifel in ihren Klassen aufs Podium.
Formel-4-Pilot Elia Sperandio liess es sich nach Testfahrten in Monza nicht nehmen, einen Abstecher nach Franciacorta zum Auftakt der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft zu machen.
Der ehemalige Schweizer Kart-Meister Elia Sperandio machte in Franciacorta mitsamt seinem Formel-4-Auto einen Besuch bei seinen Ex-Kollegen. Der St.Galler stand tags zuvor noch in Monza bei Testfahrten zur Formel 4 für sein Team Maffi Racing im Einsatz. Und wird am 7./8. Mai seine ersten Rennen im Automobilrennsport bestreiten.
Sperandio hat inzwischen acht Testtage mit seinem Genfer Rennstall absolviert. Wo er genau steht, sei schwer zu sagen. «Wir sind nicht ganz vorne, aber auch nicht ganz hinten», sagt Sperandio. «In Monza wollten wir eine Viertelstunde vor Schluss checken, was geht. Doch die Session wurde wegen roter Flaggen frühzeitig beendet und wir hatten die neuen Reifen vergeblich montiert.»
Für Sperandio ist der Wechsel in die italienische Formel 4 wie ein Sprung ins kalte Wasser. Zwar hat der ehemalige OK-Junior-Pilot Anfang 2021 bereits für Jenzer Motorsport getestet. Aber weil er das Budget für eine Saison in Italiens Nachwuchsserie nicht stemmen konnte, musste er pausieren und einen zweiten Anlauf starten. Dieser hat nun beim Formel-4-Neuling Maffi Racing geklappt. Doch weil beide Seiten unerfahren sind, wird es ein hartes Stück Arbeit für Sperandio, sich von Anfang an gut ins Szene zu setzen.
Ein Vorteil, den Sperandio hat, ist die Tatsache, dass alle Teams mit neuen Tatuus-Chassis fahren. Vergleichswerte aus dem Vorjahr haben nicht dieselbe Bedeutung wie in einer Saison, in der mit demselben Material gefahren wird wie im Jahr zuvor. Dennoch wird es für Sperandio alles andere als eine leichte Aufgabe sein. Denn bisher hat er keinen Teamkollegen. Wie auch!? Ersatzteile sind nach wie vor knapp. Und Maffi Racing hat bisher erst ein Chassis erhalten.
Zudem ist die Konkurrenz gross. Klassenprimus Prema hat mindestens fünf Fahrer am Start. Und auch die Rennställe von R-ace, US Racing, Van Amersfoort und Jenzer verfügen über deutlich mehr Erfahrung in der Formel 4 als der kleine Rennstall aus Genf.
Aber was nicht ist, kann noch werden. Sperandio hat bei seinen bisherigen Tests einen sehr soliden Eindruck hinterlassen. «Ich will mich kontinuierlich steigern und versuche mein Bestes zu geben. Ich hoffe, dass wir hin und wieder in die Punkte fahren und bei den Rookies ein Ausrufezeichen setzen können.»
An diesem Wochenende steigt der Saisonauftakt im ADAC GT Masters. Eine Woche später startet auch die DTM in die neue Saison. In beiden Meisterschaften sind je drei Schweizer am Start.
Nur drei Schweizer im ADAC GT Masters? Das hatten wir zuletzt 2015. Damals waren es sogar nur zwei (Rahel Frey und Remo Lips). Seither haben in einer der beliebtesten Tourenwagenserien Deutschlands stets zahlreiche Schweizer am Start gestanden. 2020 waren es noch neun Fahrer. Im Vorjahr noch sechs. Mit Ricardo Feller, Patric Niederhauser und Raffaele Marciello sind es nun also nur noch deren drei. Jeffrey Schmidt und Simona De Silvestro haben kein Cockpit mehr ergattern können. Rolf Ineichen ist in die DTM abgewandert.
Dafür können Schweizer Fans zum ersten Mal seit 2012 (damals Fach Auto Tech) wieder ein einheimisches Team anfeuern. Emil Frey Racing tritt dieses Jahr mit drei Lamborghinis an. Allerdings ohne Schweizer Fahrer.
Um die Erfolgsaussichten der drei Schweizer Fahrer steht es gut. Feller geht als amtierender Meister ins Rennen und teilt sich bei Montaplast ein Audi-Cockpit mit Jusuf Owega. Dessen letztjähriger Teamkollege, Patric Niederhauser, weiss ebenfalls, wie man den Titel holt. 2019 gewann der Berner als erster Schweizer das GT Masters. Auf diese Saison hin ist er zu seinem ehemaligen Meisterteam Rutronik zurückgekehrt. Mit seinem Teamkollegen Luca Engstler bildet er eine extrem starke Paarung. Und auch Raffaele Marciello ist ein heisser Titelkandidat. Der Mercedes-Werkspilot teilt sich sein Auto mit Jonathan Aberdein.
Ein besonderes Augenmerk gilt in diesem Jahr den Reifen. Pirelli setzt auf eine neue Generation, die, bis sich die Teams daran gewöhnen, mit Sicherheit für Abwechslung sorgen wird.
Eine Woche nach dem Auftakt zum ADAC GT Masters in Oschersleben ist dann auch die DTM an der Reihe. Deren erstes Rennen findet Ende April/Anfang Mai in Portimão statt. Am Start stehen drei Schweizer – so viele wie noch nie! Neben Routinier Nico Müller und Neuling Ricardo Feller (beide Audi) hat sich wie eingangs erwähnt auch Rolf Ineichen ein Cockpit gesichert. Der Luzerner fährt einen Lamborghini von Grasser Racing und dürfte mit seiner GT3-Erfahrung durchaus von Anfang an zu den Fahrern gehören, die vorne mitmischen. Interessant wird sein, wie sich Ineichen als Solo-Kämpfer schlägt. Seine letzten Einsätze alleine im Cockpit (Porsche Carrera Cup) sind schon ein paar Jahre her…
Weitere Infos zu den beiden Meisterschaften gibt es im Netz unter www.dtm.com respektive www.adac-motorsport.de
In der Schweiz gibt es zahlreiche Vereine, die sich dem Motorsport verschrieben haben. Auto Sport Schweiz stellt sie in loser Folge vor. Für Teil 10 gehen wir in den Kanton Schwyz zum Auto Moto Club Schwyz.
Der Auto Moto Club Schwyz ist definitiv einer der ältesten Motorsport-Vereine der Schweiz. Gegründet wurde er 1926 im Restaurant Rössli in Ibach (SZ). Zu Beginn waren es vor allem Motorradbegeisterte, die sich dem Verein anschlossen. In den 30er-Jahren stellte der AMCS zahlreiche Teilnehmer beim Klausenrennen. Später veranstaltete der Club so genannte Geschicklichkeits-Prüfungen. Der erste vom AMCS veranstaltete Autoslalom fand 1977 statt. Bis 1987 wurde dieser auf dem Parkplatz des Mythen Centers ausgetragen. Seit 1989 findet der Autoslalom von Seewen auf dem Areal der Senn Transporte AG unter der Autobahn A4 statt.
Heute besteht der Auto Moto Club Schwyz aus ca. 160 Mitgliedern und bezweckt (laut Statuten) neben der Wahrung der Interessen seiner Mitglieder als Verkehrsteilnehmer, die Organisation und Teilnahme an motorsportlichen Veranstaltungen aller Art, die Förderung und Pflege guter Kameradschaft sowie die Leistung von Beiträgen zur Unfallverhütung durch Kurse.
Saisonhöhepunkt für den AMCS ist wie gesagt der Slalom von Seewen. Dieser findet dieses Jahr nach zweijähriger Corona-Pause am 1. Mai statt. Nennschluss ist übrigens der 20. April 2022, also heute! Zugelassen sind Fahrzeuge der Kategorien L1, L2, L3, L4 und Roadsters, welche dem Technischen Reglement der NSK für LOCale Veranstaltungen entsprechen.
Ein Warm-Up für den Slalom gab es schon Anfang März. Damals hat der AMCS einen Eisslalom in der Eishalle in Seewen ausgetragen. Bilder von diesem rutschigen Event findet man auf der Homepage des Vereins www.amc-schwyz.ch
Neben den Slaloms (auf Eis oder ordentlichem Untergrund) bietet der AMCS weitere Attraktionen für seine Mitglieder. Als da wären: Fahrtraining in Anneau du Rhin, Skitag, Grillplausch und die «Uslumpete», «eine zweitägige Reise mit Übernachtung», erklärt Daniele Gatani, Motorsport-Präsident beim AMCS.
Wer beim AMCS Mitglied werden möchte, bezahlt 30.- Franken pro Jahr – plus eine einmalige Gebühr von 10.- Franken für das (obligatorische) Clubabzeichen. Wie bei anderen Schweizer Motorsport-Vereinen sind auch Interessierte ausserhalb der Kantonsgrenze herzlich willkommen. «Wir freuen uns über jedes neue Mitglied», sagt Gatani. «Wir sind ein gesunder Verein mit einer grossen Tradition. Das sieht man allein am Slalom Seewen, den wir dieses Jahr zum 39. Mal austragen.»
Die Mission Titelverteidigung hätte für Louis Delétraz nicht besser starten können. Der Genfer gewann in Le Castellet den Auftakt zur European Le Mans Series.
Es war nicht der erste Sieg für Louis Delétraz in der European Le Mans Series. Aber es war dennoch ein ganz spezieller Triumph. Am Ostersonntag gewann der Genfer den Auftakt zur ELMS – mit seinem neuen Team Prema Motorsport. Für die aus zahlreichen Formelklassen Erfolgs verwöhnten Italiener war es der erste Sieg in der LMP2. Delétraz’ bisherige Siege in der ELMS gingen auf das Konto von WRT. Mit den Belgiern gewann der ehemalige Formel-1-Testfahrer 2021 die Meisterschaft dank drei Siegen aus sechs Rennen.
«Die Konkurrenz in der ELMS ist gross und wir standen unter Druck», sagt Delétraz. «Aber wir haben keine Fehler gemacht. Während des gesamten Rennens mussten wir die linken Vorderreifen schonen, aber wir kamen gut damit zurecht. Am Ende war das Auto schnell, und wir konnten einen Vorsprung herausfahren, der uns etwas mehr Sicherheit gab. Von Aussen sieht es immer einfach aus, aber das ist es nie. Ich bin stolz, dass wir gewonnen haben und freue mich auf das nächste Rennen in Imola.»
Die Ergebnisse der weiteren Schweizer: Matthias Kaiser (Liechtenstein) wurde Neunter, Pole-Setter Mathias Beche Zehnter und Fabio Scherer Elfter. In der LMP3 gewann das Team Cool Racing. In der LMGTE verpasste Rahel Frey als Vierte knapp das Podest.
Über die Ostertage ist die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wie folgt zu erreichen:
Donnerstag, 14.04.2022, bis 15.00 Uhr
Freitag, 15.04.2022, geschlossen
Montag, 18.04.2022, geschlossen
Ab Dienstag, 19.04.2022 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten gerne jederzeit wieder zur Verfügung.
Wir wünschen Ihnen frohe Ostern und erholsame Tage!
Auto Sport Schweiz