Folge 3 unserer Meisterinterviews. Diesmal mit Frédéric Neff. Der 45-jährige aus Moutier war in den vergangenen zwei Jahren «der Mann am Berg» bei den Tourenwagen. Mit seinem Porsche 996 GT3-R hat er von den letzten 15 Rennen seit Anfang 2017 13 gewonnen. Sieben davon mit einem neuen Streckenrekord.
Du bist 2018 zum zweiten Mal hintereinander Schweizer Tourenwagenmeister am Berg geworden. Welcher Titel bedeutet dir mehr?
Die sind für mich beide identisch. Ich hatte 2018 einen Nuller in Massongex aufgrund eines technischen Defekts. Aber sonst lief es sehr gut. Ich habe im Vergleich zu 2017 auch mehr Streckenrekorde gefahren. Das hat ein paar Punkte mehr gegeben. Mir fehlen jetzt noch zwei Rekorde: in Anzère und in Oberhallau. Die gehören immer noch Bruno Ianniello.
Holst du dir die 2019?
Ich bin noch nicht ganz sicher, was ich mache. Ich könnte mir vorstellen, dass ich in der französischen Meisterschaft antrete. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Wenn ich die französische Meisterschaft bestreite, muss ich schauen, dass ich meinen Job und die Rennen unter einen Hut kriege. Das ist alles nicht so einfach. Vor allem, weil einige Rennen weiter weg stattfinden. Ich kann nicht einfach Donnerstagmorgen losfahren und erst Montagabend zurückkommen.
Du wirst aber, egal, wo du fährst, weiter auf deinen Porsche zählen, nehme ich an. Ist er für dich das ideale Auto für die Rennen am Berg?
Wenn ich Preis, Qualität und Vergnügen betrachte, dann auf jeden Fall. Ich habe das Auto nun seit sechs Jahren. Zuvor hat es jahrelang in Deutschland und sogar in Le Mans im Einsatz gestanden. Alles in allem hat es nach 15 Jahren schon 54’000 Rennkilometer auf dem Buckel. Natürlich hat es auch zahlreiche Revisionen hinter sich, aber es ist nach wie vor ein sehr zuverlässiges Auto.
Wie bist du eigentlich zum Rennsport gekommen?
Ich war 19, seit einem Jahr im Besitz eines Führerausweises, als ich in Lignières an meinem ersten Rennen teilnahm. Das hat mir so viel Spass gemacht, dass ich danach weiter gemacht habe – zuerst bei lokalen Veranstaltungen, später dann in der Schweizer Meisterschaft. 2016 wurde ich dann Zweiter bei den Tourenwagen. Und in den beiden vergangenen Jahren stand ich wie gesagt ganz oben. Meine fahrerischen Fähigkeiten habe ich übrigens nicht im Kart erlernt, da bin ich nur hin und wieder im Leihkart gesessen. Ich habe an meinem Fahrstil oft im Winter auf abgelegenen Strassen im Jura gefeilt. Das ist heute nicht mehr möglich.
Was gibst du der jungen Generation für Tipps mit auf den Weg?
Wer im Rennsport etwas erreichen will, sollte in erster Linie Spass an der Sache haben. Das ist das A und O. Danach: Fahren, fahren und nochmals fahren. Nur wer übt, verbessert sich. Der Zeitfaktor ist auch wichtig. Rennsport ist zeitaufwändig. Das muss man sich gut einteilen.
Die Debütsaison der W-Series, der ersten reinen Damen-Formelrennserie, wird ohne Schweizer Beteiligung stattfinden. Weder Marylin Niederhauser, noch Sharon Scolari haben sich beim Auswahlprozess im österreichischen Melk durchsetzen können. Immerhin: Mit Fabienne Wohlwend ist eine vielversprechende Kandidatin aus Liechtenstein mit einer Schweizer Lizenz eine Runde weitergekommen.
Unter den 28 verbleibenden Cockpitanwärterinnen zählen BMW-Juniorin Beitske Visser und die beiden Engländerinnen Jamie Chadwick sowie Alice Powell zu den bekanntesten Namen. Ebenfalls gescheitert ist Carmen Jorda. Die ehemalige «Lotus-Testfahrerin» vermochte die Jury um David Coulthard, Alexander Wurz und Ex-IndyCar-Fahrerin Lyn St.James nicht überzeugen.
Und wie geht es jetzt weiter? Die 28 ausgewählten Fahrerinnen werden sich Ende März bei einem viertägigen Test im neuen Formel-3-Auto der W-Series auf der spanischen Rennstrecke in Almeria messen. Die besten 18 werden ein Cockpit für 2019 kriegen. Dazu gibt`s zwei Reservefahrerinnen. Das erste Rennen soll Anfang Mai im Rahmen der DTM in Hockenheim stattfinden.
Grosser Jubel bei Rolf Ineichen. Der Luzerner hat am Wochenende unter schwierigen Verhältnissen seinen Vorjahressieg in der GTD-Klasse bei den 24 Stunden von Daytona wiederholt. Der Triumph der österreichischen Grasser-Truppe war alles andere als selbstverständlich. «Wir waren im Laufe des Rennens sieben Mal unter den ersten Drei und sind wegen unterschiedlicher Dinge wieder zurückgefallen», rekapitulierte Teamchef Gottfried Grasser. «Unterm Strich waren wir aber zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.»
Die erste grosse Hypothek hatte sich das Team bereits in der Anfangsphase des Rennens eingefangen. Aufgrund eines Vergehens beim Restart handelte sich die Startnummer 11 eine Zeitstrafe in Höhe von 3:30 Minuten ein. Doch Ineichen und seine drei Teamkollegen Mirko Bortolotti, Christian Engelhart und Rik Breukers liessen sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Als das Rennen zwei Stunden vor dem regulären Ende wegen heftigen Niederschlägen zum zweiten Mal unterbrochen werden musste, lag der giftgrüne Lamborghini Huracán GT3 Evo bei seiner Rennpremiere in Führung. Weil sich die Bedingungen in der Folge nicht mehr verbesserten, wurde das Rennen für die verbleibende Zeit nicht mehr neu gestartet.
«Unser zweiter Sieg in Daytona – das ist unglaublich», sagte Rolf Ineichen. «So ein Rennen habe ich noch nie zuvor erlebt. Mit dem starken Regen war es unheimlich schwierig und zeitweise auch gefährlich auf der Strecke. Aber Christian ist ruhig geblieben und hat das Auto heimgebracht, auch, wenn er dabei mehr geschwommen als gefahren ist.»
Nicht nur die Grasser-Mannschaft hatte Grund zum Jubeln. Auch das Team Montaplast by Land Motorsport, bei welchem der Aargauer Ricardo Feller sich die Arbeit mit Christopher Mies, Dries Vanthoor und Daniel Morad teilte, landete auf dem Podest. Allerdings hing Platz 2 an einem seidenen Faden. Mehrere Dreher auf der nassen Fahrbahn sorgten für Schrecksekunden bei der Audi-Mannschaft.
Für Simon Trummer, den ersten Schweizer bei den Prototypen, endete das Rennen enttäuschend. Der Berner Oberländer musste mitansehen, wie sein Teamkollege, der Kolumbianer Juan Piedrahita, den Cadillac DPi in die Mauer fuhr, sodass Trummers Team die Segel nach 225 Runden streichen musste. «Mit meinen Stints bin ich zufrieden», meinte Trummer. «Auch wenn wir das Potenzial nicht ausschöpfen konnten, weil wir Probleme mit der Wassertemperatur hatten.»
Auch Marcel Fässler und sein Corvette-Team erwischten kein gutes Wochenende. Tiefpunkt war eine Kollision der beiden gelben Autos des Corvette Racing Teams in der Box. Der Schwyzer wurde am Ende in der Klasse GTML auf Rang 8 gewertet.
Das reine Damenteam mit Simona de Silvestro, Katherine Legge, Ana Beatriz und Christina Nielsen kamen im Meyer-Shank-Acura auf Platz 13 ihrer Klasse ins Ziel. Sie hatten elf Runden Rückstand auf Ineichen & Co.
Der Sieg in Daytona ging an das Cadillac-Team Konica Minolta mit den Fahrern Fernando Alonso, Kamui Kobayashi, Renger van der Zande und Jordan Taylor. Auf Platz 2 landete der ehemalige Sauber-Pilot Felipe Nasr. Der Brasilianer rutschte in Führung liegend von der Strecke und sorgte so für den zweiten grossen Alonso-Triumph (nach dem Sieg in Le Mans) innerhalb von wenigen Monaten.
Der dritte Lauf zur Formel E 2018/2019 in Santiago de Chile hätte für Sébastien Buemi zu einer Triumphfahrt werden können. Doch statt auf dem Podest endete die Fahrt in der Mauer. Dabei hatte alles optimal angefangen. Buemi startete von der Pole-Position. Diese hatte eigentlich Lucas di Grassi erobert. Doch die Rennleitung brummte dem Brasilianer eine Strafe auf, wodurch Buemi den besten Startplatz erbte.
Einmal in Führung sah Buemi wie der sichere Sieger aus. Bis eine Viertelstunde vor Rennende, als Buemi in Kurve 7 seitwärts die Mauer touchierte. «Ich weiss nicht genau, was passiert ist», schüttelte Buemi den Kopf. «Es ist auf jeden Falls sehr frustrierend. Ich hätte dieses Rennen gewonnen. Ich vermute, dass es wie im freien Training, als ich rausgerutscht bin, ein technischer Defekt war.»
Während Buemi seinen Nissan-Elektrorenner an der Box entnervt abstellen musste, sicherte sich Sam Bird seinen ersten Saisonsieg. Vor Ex-Sauber-Pilot Pascal Wehrlein und Daniel Abt, der Platz 3 von Alexander Sims erbte. Letzterer wurde mit einer 19-Sekunden Strafe auf Platz 7 zurückbeordert. Sims hatte im Zweikampf mit Edoardo Mortara, dem zweiten Schweizer im Feld, übertrieben und diesen in der engen Schikane umgedreht. Mortara hatte Glück, dass er das Rennen fortsetzen konnte. «Es ist ein Wunder, dass ich nicht angeschlagen habe», meinte «Edo», der trotz dieses Malheurs als Fünfter abgewunken wurde. Durch die Strafversetzung von Sims rutschte der Genfer auf Platz 4 vor und sicherte sich und seinem Team Venturi somit die ersten Punkte in der laufenden Saison.
«Ich hatte schon am Morgen ein ziemlich gutes Gefühl», sagte Mortara. «Jetzt bin ich einfach erleichtert, dass ich dieses gute Gefühl auch in ein zählbares Ergebnis umwandeln konnte. Wir hatten in den ersten beiden Rennen ein paar Problemchen. Aber wir scheinen in die richtige Richtung gearbeitet zu haben. Für das nächste Rennen in Mexiko in drei Wochen bin ich zuversichtlich. Wenn wir so weitermachen, ist dort ein ähnlich gutes oder vielleicht noch besseres Ergebnis möglich.»
In der Meisterschaft liegen Buemi und Mortara direkt hintereinander auf den Plätzen 11 (Buemi 15 Zähler) und 12 (Mortara 12 Punkte). Es führt Bird (43 Punkte) vor Jérôme d’Ambrosio (41). Mit einem Sieg läge Buemi punktgleich mit d’Ambrosio in Führung…
An diesem Wochenende werden im österreichischen Melk die 18 Cockpits für die W-Series vergeben. Unter den 54 Kandidatinnen für die erste reine Damen-Meisterschaft im Formelsport sind auch zwei Schweizerinnen: Marylin Niederhauser (23) aus Kehrsatz im Kanton Bern sowie Sharon Scolari (24) aus Giubiasco im Tessin.
Das Casting für die Teilnahme an der W-Series dauert von heute Freitag bis Montag. Die Kandidatinnen müssen sich dabei nicht nur im Auto auf einem Rundkurs des Fahrsicherheitszentrums am Wachauring beweisen, sie werden auch bei Fitness-, Mental- und Medien-Tests auf die Probe gestellt. Die Entscheidung, welche Damen eines der 18 Cockpits erhält, fällt dann am Montag, wenn die Ladys in einem K.o.-System gegeneinander auf der Strecke antreten.
Das letzte Wort, wer in vier Monaten am Start des ersten Rennens im Rahmen der DTM stehen darf, hat eine Jury. Die besteht mit David Coulthard und Alexander Wurz aus zwei ehemaligen Formel-1-Rennfahrern plus der 71-Jährigen Lyn St.James, die neun Mal am Indy 500 teilgenommen hat.
Neben Niederhauser, die zuletzt in der GT4-EM angetreten ist, und Scolari, die 2018 im Renault Eurocup Erfahrungen gesammelt hat, ist auch eine Dame aus Liechtenstein beim Casting in Melk dabei: Fabienne Wohlwend. Die 21-Jährige aus Vaduz hat 2018 bei den Ferrari World Finals den Ladies-Cup gewonnen.
Weitere Infos sowie die Liste aller Finalistinnen finden Sie auf: wseries.com
Zum dritten Mal nach 2017 und 2018 hat die Swiss Race Academy im Eventcenter Seelisberg eine Sichtung für angehende Junioren, die an der Schweizer Berg-Meisterschaft teilnehmen, durchgeführt. Zu den Finalisten gehören: Gianluca Forcella (19) aus St. Moritz (GR), Marco Grilli (25) aus Bettwil (AG), Daniel Kauter (22) aus Gross (SZ), Michael Müller (19) aus Näfels (GL), Sandro Müller (21) aus Arth (SZ), Pascal Siegrist (26) aus Strengelbach (AG), Noah Suter (19) aus Suhr (AG) und Rico Thomann (25) aus Winterthur (ZH).
Neben dem Talent am Steuer eines heckangetriebenen Nissan (auf vereister Strecke) und am Simulator mussten die Kandidaten auch ihre kommunikativen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Los geht’s für die Finalisten am 30. Juni in Reitnau. Anschliessend wird in Ayent-Anzère, Oberhallau und erstmals in Les Paccots (statt Gurnigel) gefahren. Der fahrbare Untersatz ist dabei für alle derselbe: ein Toyota GT86 nach SuperSerie-Reglement
Yves Meyer, seit 1. Januar 2019 Mitbesitzer vom Eventcenter Seelisberg und Leiter der Swiss Race Academy, freut sich über den neuen Jahrgang. "Wir sind überrascht, was für eine motivierte und qualifizierte Teilnehmergruppe an dieser Sichtung teilgenommen hat. Die Verhältnisse auf dem Eis waren schwierig, wie sie es auch bei wechselhafter Witterung am Berg sein können. Nun sind wir gespannt, wie sie sich entwickeln. Wir freuen uns schon auf die neue Saison."
Weitere Informationen zur Swiss Race Academy auf: www.drivingevent.ch
Die Teilnehmer des Renault Classic Cup haben über ihren Kalender für 2019 abgestimmt. Auf dem Programm stehen wie im Vorjahr 13 Rennen. Sieben davon am Berg, zwei Slaloms, der Rest auf der Rundstrecke, wobei Hockenheim den Vorzug gegenüber dem Red Bull Ring bekam. Nicht im Kalender ist der Slalom in Romont. Dieser findet 2019 am selben Wochenende wie das Bergrennen in Hemberg statt. Und auf dieses wollte die Mehrzahl der Renault-Fahrer nicht verzichten.
Hier die Termine in der Übersicht *:
30./31. März Hockenheimring (R)
6. April Interlaken (S)
15./16. Juni Hemberg (B)
29./30. Juni Reitnau (B)
6./7. Juli Hockenheimring (R)
27./28. Juli Ayent-Anzère (B)
17./18. August Les Rangiers (B)
24./25. August Oberhallau (B)
7./8. September Gurnigel (B)
14./15. September Les Paccots (B)
6. Oktober Ambri (S)
R = Rundstrecke
B = Bergrennen
S = Slalom
* Kalender unter Vorbehalt der Anerkennung durch die NSK
Simon Trummer wird am kommenden Wochenende bei den 24 Stunden von Daytona als erster Schweizer in der Prototypen-Klasse an den Start gehen. Der 29-Jährige aus Frutigen im Berner Oberland fährt für das Team JDC Miller einen Cadillac DPi. Trummer teilt sich das Auto mit Stephen Simson aus Südafrika, Chris Miller (USA) und Juan Piedrahita aus Kolumbien. Bei den offiziellen Vortests fuhr Trummer identische Zeiten wie das Schwesterauto, in welchem u.a. Formel-1-Rekordstarter Rubens Barrichello zum Einsatz kommt. Zwar, so Trummer, habe man bei den Tests noch mehr als eine halbe Sekunde hinter der Spitze gelegen, «doch wir haben uns auch verstärkt um die Rennabstimmung gekümmert und weniger auf die Quali-Zeiten geschaut».
Trummer, der die komplette Saison in der IMSA für Cadillac bestreitet, hat im Vorjahr Platz 6 in Daytona belegt. Damals noch in einem Oreca in der LMP2. Es war sein bestes Ergebnis 2018. «Ich würde mir wünschen, dass wir diesmal noch besser abschneiden. Die Weichen dafür sind gestellt. In einem 24-Stunden-Rennen können allerlei verrückte Dinge passieren. Wichtig wird die Konstanz sein. Und da sind wir gut aufgestellt. Es ist also alles möglich – sogar ein Sieg.» Auch die Teamleitung von Cadillac hat hohe Ansprüche. Mit mindestens einem Auto möchten die Amis beim wichtigsten US-Rennen des Jahres auf dem Podium stehen. Man darf also gespannt sein.
Trummer ist aus Schweizer Sicht nicht der einzige Trumpf. In der GT-Klasse mischt mit Marcel Fässler ein Routinier mit, der 2016 schon einmal in Daytona triumphierte. Der Le-Mans-Sieger setzt wie damals auf die Truppe von Corvette und seine beiden Teamkollegen Oliver Gavin und Tommy Milner.
Drei weitere schnelle Eidgenossen stehen in der GTD-Klasse am Start. Ricardo Feller (Audi R8 LMS) peilt mit dem Team Montaplast by Land-Motorsport eine Topplatzierung an. Der Aargauer hat nach dem eher enttäuschenden Wochenende in Dubai noch eine Rechnung offen. Auch Rolf Ineichen macht sich Hoffnungen. Ineichen setzt auf einen Lamborghini Huracan GT3 Evo – mit derselben Mannschaft wie zuletzt beim 24h-Rennen in Dubai. In einem reinen Ladies-Team geht Simona De Silvestro (Acura NSX GT3) an den Start. Die Thunerin wird von Ana Beatriz (BR), Jackie Heinricher (USA), Katherine Legge (GB) und Christina Nielsen (DK) flankiert. Für den Einsatz ist das Team Meyer Shank Racing verantwortlich.
Der Start zum Rennen erfolgt am Samstag, 26. Januar, um 14.35 Uhr Ortszeit (20.25 Uhr Schweizer Zeit).
Es dauert noch ein paar Wochen, bis die Schweizer Motorsport-Gemeinde wieder Gas geben kann. Für die Driftkünstler geht’s am 15./16. März mit der Rallye «Pays du Gier» auf französischem Boden los. Danach folgt Ende März der Auftakt zur Schweizer Kartmeisterschaft, der autobau SKM, mit den Rennen auf der italienischen Kartbahn 7-Laghi. Eine Woche später (6. April) steht dann der erste Slalom in Interlaken auf dem Programm. Noch etwas gedulden müssen sich Fans und Teilnehmer auf das erste Bergrennen 2019. Das findet am 15./16. Juni in Hemberg statt.
Damit die Zeit bis zu den ersten Rennen/Rallyes etwas kurzweiliger ist, knöpft sich Auto Sport Schweiz in den nächsten Wochen in loser Folge die Schweizer Meister von 2018 und weitere wichtige Protagonisten vor. Den Anfang macht der Schweizer Bergmeister der Rennsportfahrzeuge 2018: Marcel Steiner.
Du warst 2018 zum fünften Mal Schweizer Bergmeister der Rennsportfahrzeuge. Wirst du 2019 deinen sechsten Titel anpeilen?
Das hoffe ich. Es sind noch ein paar Fragen offen, wie es weitergeht. Aber es sieht nicht schlecht aus. Insgeheim wünsche ich mir für 2019 mehr Konkurrenz. Doch ich denke, dass Eric (Berguerand) seine technischen Probleme in Griff kriegen wird. Und mit Joël Volluz kommt ja hoffentlich auch noch ein starker Gegner dazu.
Du hast deinen ersten Schweizer Meistertitel 2010 geholt. Um wieviel stärker warst du als Fahrer im vergangenen Jahr?
Das ist schwierig zu beantworten. Wenn ich zum Beispiel das Rennen in Anzère als Vergleich nehme, dann ist das nicht mehr dieselbe Strecke wie damals 2010. Auch das Auto ist nicht mehr dasselbe. Obschon ich im vergangenen Jahr nochmals auf den Martini zurückgegriffen habe. Ich würde also mal so sagen: Ich bin nicht schlechter geworden. Und ich bin heute sicher erfahrener.
Die Schweizer Berg-Meisterschaft geht erst Mitte Juni am Hemberg los. Wie vertreibst du dir die Zeit bis dann?
Die Zeit bis Ende Dezember ist immer etwas hektisch. Da geht es im Geschäft um den Jahresabschluss. Ausserdem sind wir dann kurz vor Wintereinbruch mit Arbeit, sprich Reifen wechseln, eingedeckt. Im Januar habe ich es in der Regel ruhiger. Das ist auch die Zeit, in der ich mich intensiver um die motorsportliche Zukunft kümmre. Wenn’s der Zeitplan erlaubt, gehe ich Skifahren.
Wie steht es um motorsportliche Aktivitäten? Sind vor dem Hemberg noch internationale Einsätze geplant?
Anlässe wie das 4-Stunden-Go-Kart-Event in Payerne sind immer willkommene Abwechslungen. So bleibt man im Rhythmus. Hin und wieder ist auch die Playstation eine Alternative. Die Frage nach internationalen Einsätzen kann ich noch nicht abschliessend beantworten. Das eine oder andere Rennen, zum Beispiel am Rechberg, würde ich als Fingerübung gerne bestreiten.
Du hast bald 20 Jahre «Berg-Erfahrung». Welche Tipps würdest du dem Nachwuchs geben?
Eine gute Frage – aber sie ist nicht einfach zu beantworten. Ich konnte mich anfangs auch nicht für Bergrennen begeistern und war deshalb zuerst lange auf der Rundstrecke unterwegs. Bei meiner ersten Teilnahme an einem Bergrennen ist der Funke dann übergesprungen. Was mich sofort beeindruckt hat, ist die Nähe zum Zuschauer. Man spürt die Begeisterung. Mehr als auf der Rundstrecke. Ausserdem ist die Art von Rennsport noch erschwinglich.
Wenn am Donnerstag, 27. Januar, der Startschuss zur 87. Ausgabe der Rallye Monte Carlo fällt, ist auch ein Schweizer dabei: Olivier Burri. Und das schon zum 21. Mal! Wie im Vorjahr setzt der Jurassier auf einen Skoda Fabia R5. Mit diesem Auto ist er 2018 auf den zwölften Gesamtrang gefahren. Und als drittbester Skoda-Drifter war er Dritter in der zweiten Liga. Wie schon im Vorjahr vertraut der Mann mit der Startnummer 32 auch diesmal auf die Co-Piloten Kenntnisse des Franzosen Anderson Levratti.
Burri hat bei seinen bisher 20 Einsätzen bei der Rallye Monte Carlo 16 Mal die Zielrampe erreicht. Seine besten Ergebnisse waren zwei siebte Gesamtplätze 1993 und 1997. Auch 2009 war er Siebter; da hatte die Rallye Monte Carlo aber nur IRC- und nicht WM-Status. Insgesamt klassierte sich der viermalige Schweizer Rallye-Meister schon sechs Mal in den Top Ten der «Monte». Auch dieses Jahr hofft er auf eine Top-Platzierung. Doch dieses Unterfangen wird nicht einfach. Neben zwölf WRC’s, die bei der diesjährigen Ausgabe am Start stehen, erwarten Burri in seiner Klasse RC2 30 Gegner.
Auch wenn Burri der einzige Schweizer Pilot im Feld der 84 Teilnehmer ist, mischt mit der Startnummer 65 immerhin noch ein Schweizer Team mit. Der Clio R3T des Trophy-Alp-Siegers Olivier Curtois aus Frankreich wird nämlich von Renault Schweiz eingesetzt.
Der dritte Gesamtsieg mit Schweizer Beteiligung bei den 24 Stunden von Dubai nach 2014 und 2017 lässt auf sich warten. Dennoch gab es beim Auftakt zur interkontinentalen Langstrecken-Meisterschaft für Tourenwagen und GT-Fahrzeuge Grund zum Jubeln. Und das sogar ausgiebig. In der Tourenwagen-Klasse TCR gab es nämlich einen Schweizer Doppelsieg. Es siegte das Team Autorama aus Wetzikon im Kanton Zürich auf VW Golf GTI. Mit den Fahrern Yannick Mettler, Fabian Danz, Jérôme Ogay, Stefan Tanner und Marlon Menden. Vor der niederländischen Mannschaft von Bas Koeten Racing mit den beiden Schweizern Ronny Jost und Julien Apothéloz.
Der Erfolg für das Team Autorama ist besonders hervorzuheben, weil es der erste Einsatz in Dubai war. Zusammen mit Wolf Power Racing hat das Team um Nummer-1-Fahrer Yannick Mettler in der Nacht auf Samstag die Führung übernommen, nachdem man von Startposition 2 bei den Tourenwagen ins Rennen gegangen war. Laut Mettler war der Schlüssel zum Erfolg die Konstanz und der geringere Reifenverschleiss in der Nacht.
Beste Werbung für den Schweizer Rennsport machten auch Jost und Apothéloz auf Rang 2 – und das trotz eines defekten Stossdämpfers. Für Letzteren war es erst das zweite Autorennen überhaupt, das erste über 24 Stunden. «Die ersten Runden nachts waren schwierig», sagte der Sieger der Young Driver Challenge, «aber ich habe mich rasch daran gewöhnt und bin danach fast identische Rundenzeiten gefahren wie am Tag.»
Nicht in Erfüllung ging der Traum vom zweiten Gesamtsieg für Mark und Rolf Ineichen. Das Luzerner Duo, das 2014 ganz oben stand, startete mit dem giftgrünen Lamborghini Huracan GT3 zwar von der Pole-Position, doch ein Aufhängungsschaden machte sämtliche Siegchancen zunichte. Mit drei Runden Rückstand aufs Podium belegte man den undankbaren vierten Platz.
Auch Ricardo Feller erwischte in der Topkategorie A6-PRO kein optimales Rennen. Der junge GT-Masters-Pilot musste sich mit dem sechsten Gesamtrang begnügen. Ein defekter Kühler zwang das Audi-Team des Aargauers zu einem ungewollten Reparaturstopp.
Besser lief es für Daniel Allemann, Gesamtsieger von 2017. Er stand als Zweiter in der Kategorie A6-AM erneut auf dem Podium. Viel hatte zum Klassensieg nicht gefehlt. Im Ziel betrug der Rückstand auf den siegreichen Mercedes nur eine Runde. Im Gesamtklassement belegte der bestplatzierteste Porsche Rang 8. Apropos Porsche: Lucas Mauron war als Fünfter bester Schweizer in der Kategorie 991.
Andere Schweizer hatten weniger Glück. Das Vater-Tochter-Duo Michael Kroll und Chantal Prinz-Kroll mussten das Rennen aufgeben. Genauso wie Adrian Amstutz in einem weiteren Lamborghini Huracan und Alexandre Imperatori auf Nissan GT-R. Auch für Martin Kroll war das Rennen vorzeitig beendet. Er schied mit defekter Lenkung an seinem BMW M4 aus.
Am Wochenende steigt in Dubai die 14. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens. Dieses Rennen bildet traditionell den Auftakt zur 24H Series, der populärsten interkontinentalen Langstrecken-Meisterschaft für Tourenwagen und GT-Fahrzeuge. Mit dabei sind auch zahlreiche Schweizer.
In der Top-Klasse A6-PRO sind die Hoffnungen auf vier Teams verteilt. Der Aargauer Audi-Pilot Ricardo Feller, der 2018 sein Langstreckendebüt gab, zählt dabei mit BWT Mücke Motorsport zum engeren Favoritenkreis. Ebenfalls dabei: Rolf und Mark Ineichen. Das Luzerner Duo startete im Vorjahr aus der Pole-Position, gewann das Rennen 2014 und setzt wie 2018 auf einen Lamborghini Huracan in derselben Besetzung. Auch Daniel Allemann weiss, wie sich ein Sieg in Dubai anfühlt. Der Solothurner Unternehmer, inzwischen stolze 60, siegte vor zwei Jahren im Emirat. Er tritt erneut für das damals siegreiche Team Herberth Motorsport in einem Porsche 911 GT3 R an. Mehr als nur Aussenseiterchancen hat auch Alexandre Imperatori. Der Romand startet für das Team KCMG aus Hong Kong auf einem Nissan GT-R.
Mit Ehemann und Vater Michael geht Chantal Prinz-Kroll auf einem Mercedes AMG GT3 ins Rennen um einen Podestplatz in der Kategorie A6-AM. Konkurrenz kriegt das Familiengespann von Adrian Amstutz, der für Attempto Racing einen Audi R8 LMS pilotiert. Bei den Porsches (Klasse 991) ruhen die Schweizer Hoffnungen auf Lucas Mauron (HRT Motorsport) und Manuel Nicolaidis (Team MRS). Ebenfalls am Start: Mathias Beche (SP2) und Martin Kroll (GT4).
Bei den Tourenwagen (TCR) besteht Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing mit Fabian Danz, Yannick Mettler, Stefan Tanner und Jérôme Ogay fast ausschliesslich aus Schweizer Piloten. Dort trifft der frisch formierte Dubai-Neuling u.a. auf das Team Bas Koeten Racing, bei dem Ronny Jost und Julien Apothéloz, Sieger der Young Driver Challenge, ins Lenkrad greifen.
Ein nahezu reines Schweizer Team hat auch die AMAG First Centri Porsche Ticino für die Klasse SP3 aufgeboten. Das Tessiner Quartett besteht aus Michele di Bona, Valerio Presezzi, Adriano Pan und VLN-Routinier Ivan Jacoma.
Der Start zum Rennen erfolgt am Freitag, 11. Januar, um 15 Uhr Ortszeit (CH: 12 Uhr). Das Qualifying findet am Donnerstag ab 15.15 Uhr (12.15 Uhr) statt. Rennen und Abschlusstraining können auf der Homepage der 24H Series (www.24hseries.com) und der Autorama Wetzikon (www.autorama.ch) live verfolgt werden.
Das Jahr 2019 hat für die Schweizer Rennsportszene mit einer traurigen Nachricht begonnen. Der ehemalige Rennfahrer und langjährige Ferrari-Garagist Karl Foitek hat im Alter von 87 Jahren seinen Kampf gegen den Lymphknotenkrebs verloren. Er hinterlässt fünf Kinder: Carmen, Markus, Gregor, Reto und Frank.
Foiteks Leben drehte sich nahezu 70 Jahre um vier Räder. Als 20-Jähriger nimmt der gebürtige Österreicher aus Oberndorf an der Melk bei der Emil Frey AG eine Stelle als Automechaniker an. Doch Foitek will nicht nur schrauben, er hat andere Ziele: Foitek will selber Rennen fahren. 1953 bekommt er dazu seine erste Gelegenheit. Im Vorprogramm des Grand Prix Suisse auf dem Bremgartenring dreht er auf einem Jaguar XK120, den er für Kurt Klaus vorbereitet hatte, die ersten schnellen Runden. Schon bald entdeckt Foitek die Liebe zu Alfa Romeo. Als er 1957 die Emil Frey AG verlässt und an der Brauerstrasse in Zürich seine eigene Niederlassung eröffnet, fährt er bereits Bergrennen für die Marke mit dem Kleeblatt.
Foitek verkörpert den rennfahrenden Mechaniker und bereitet seine Autos stets selber vor. Als Einwanderer gilt er im Fahrerlager als suspekt. Wenn einer seine Autos kontrollieren lassen muss, dann er. Doch davon lässt sich Foitek nicht irritieren. Er schafft es, sich mit den Besten zu messen. Und nimmt nebenbei die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Als einer von uns wird der Wahlzürcher vier Mal Schweizer Rennsport-Meister; in drei verschiedenen Kategorien. Parallel treibt er seinen Autohandel voran. Neben Alfa Romeo und Jaguar importiert er auch Lamborghini und Lotus. Mitte der Siebzigerjahre gründet er die Firma Autodino AG und konzentriert sich neben Alfa Romeo auf die Vertretung von Ferrari. Diese Verbindung hält bis heute. Die drei Söhne Reto, Gregor und Frank führen in Altendorf (SZ) eine der wohl berühmtesten Ferrari-Niederlassungen der Schweiz.
Während Foitek bei Bergrennen zu einer festen Grösse heranwächst, bleiben die Erfolge bei bedeutenden Langstreckenrennen bescheiden. Ob in Le Mans, Sebring oder am Nürburgring – oft hadert Foitek mit dem Material. Oder seine Teamkollegen lassen ihn im Stich. Den Status eines Profirennfahrers erreicht er nie. Alfa Romeo macht ihm Anfang der Siebzigerjahre werkseitig ein Angebot, den Tipo 33 zu fahren. Doch Foitek lehnt ab. Zu gefährlich, meint er damals.
Mit Sohn Gregor lässt er sich in den Achtzigerjahren nochmals auf den Rennsport ein. Das Duo schafft es bis in die Formel 1. Doch weder bei EuroBrun, noch bei Brabham oder Monteverdi, wo Foitek sr. Mitbesitzer wird, gelingt der Durchbruch. Ende 1990 ist für Karl Foitek das Abenteuer beendet. Mehrere Millionen habe es ihn gekostet, sagt er später.
Am Neujahrstag ist Karl Foitek im Kreise seiner Familie gestorben. Wir entbieten der Trauerfamilie unser tiefempfundenes Beileid.
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