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20.07.2022 Vorschau Ayent-Anzère: Hattrick für Berguerand und Meisel?
Meisel Reto Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Meisel peilt in Anzère einen Hattrick an © Cornevaux

Heissen die Sieger beim dritten Lauf zur diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft von Ayent nach Anzère (VS) wieder Eric Berguerand (bei den Rennwagen) und Reto Meisel (bei den Tourenwagen)?

Sechs Mal hat Eric Berguerand sein Heimrennen schon gewonnen. Am Sonntag peilt er bei der 45. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère seinen siebten Triumph an. Der 43-Jährige aus Charrat bei Martigny (VS) hat bereits die ersten beiden Rennen dieser Saison in Hemberg und La Roche für sich entschieden. Vor allem in La Roche – auf einer Strecke mit derselben Länge wie in Anzère – liess der sechsmalige Schweizer Bergmeister bei den Rennwagen nichts anbrennen. Der Fahrer ist mit seinem Lola FA99 eins. «Das macht es so schwierig, ihn zu schlagen», sagt Marcel Steiner, der in der Meisterschaft auf der dritten Position liegt.

Auch Steiner hat in Anzère schon vier Mal gewonnen – zuletzt 2017. Damals bezwang er Berguerand in der Addition der beiden schnellsten Läufe um 0,54 Sekunden. Allerdings hatte Steiner damals noch keine Turbopower. Auf die setzt er seit dem Umbau seines LobArt. «Ich hoffe, dass alles hält», sagt Steiner, «und dass wir in der Höhenluft von Anzère weniger Leistungsverlust haben als bei den bisherigen Rennen.» Das technische Problem von La Roche hat Steiner gelöst. Die Radnabe an seinem E2-Sportwagen ist neu aus Stahl und nicht mehr aus Aluminium.

Berguerand bleibt im Hinblick auf den dritten Lauf und einen möglichen Hattrick gewohnt cool. In den bisherigen Rennen holte er jeweils schon im ersten Durchgang den Hammer heraus. «Der erste Lauf findet in der Regel bei den idealsten Temperaturen statt», sagt Berguerand. «In La Roche ist mir im ersten Heat eine sehr gute Zeit gelungen. So konnte ich im zweiten Durchgang total stressfrei an den Start gehen.»

Eric Berguerand Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand hat sein Heimrennen schon sechs Mal gewonnen © Cornevaux

Einer, der die beiden Mehrfach-Meister gefährden könnte, ist Robin Faustini. Der Aargauer liegt mit seinem Osella FA30 dank zwei zweiten Plätzen in den ersten beiden Rennen auf Rang 2 – noch vor Steiner. Die 3,5 Kilometer lange Strecke von Anzère kennt Faustini aber nur aus dem Formel 3000, den er bei der letzten Austragung 2019 noch gefahren ist. «Mit dem Osella bin ich noch nie in Anzère gefahren», sagt Faustini. «Aber das war ja auch in Hemberg und La Roche so. Und bei beiden Rennen lief es recht gut.»

Platz 4 in der Kategorie der Rennwagen belegt vor Ayent-Anzère Joël Grand. Der Walliser fährt mit seinem Osella PA21 JRB eine bisher bärenstarke Saison und liegt trotz eines schwächeren Motors im Zwischenklassement noch vor Michel Zemp auf seinem Norma M20FC. Für Anzère und den Rest der Saison hat der 35-jährige Grand die Getriebeübersetzung angepasst. «Ich habe ein neues System», sagt der Mann aus Chalais (VS). «In Hemberg und in La Roche war die Übersetzung zu lange. Das haben wir jetzt angepasst. Ich hoffe, dass ich dadurch noch einen Schritt nach vorne machen kann.»

Wieder am Start ist auch Thomas Amweg. Allerdings muss der Aargauer weiterhin auf den Lola T94-50 zurückgreifen. Der Start im Ex-Volluz-Formel-3000 zögert sich weiter hinaus. Auch Joël Volluz, Anzère-Sieger von 2015, nimmt mit seinem Osella FA30 einen weiteren Anlauf. Der Walliser hatte zuletzt in La Roche Kupplungsprobleme und hofft, diese in der Zwischenzeit gelöst zu haben.

Spannend wird auch das Rennen bei den Formelfahrzeugen bis 2000 cm3. Neben Philip Egli, Christian Balmer und Joël Burgermeister stehen noch sechs weitere Fahrer am Start – u.a. auch Roland Bossy. Der Jurassier ist vor Kurzem bei einem Bergrennen in Frankreich nach zwölfjähriger Pause zurückgekehrt. Bossy fährt einen Dallara F314. Nicht am Start ist Thomas Zürcher. Der am Meniskus operierte Tatuus-Fahrer aus dem bernischen Thierachern hatte sich zwar für Anzère angemeldet, bekam aber von den Ärzten (noch) kein grünes Licht.

Joel Grand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand hat seinen Osella PA21 JRB nochmals verbessert © Eichenberger

Bei den Tourenwagen strebt Reto Meisel (51) auf seinem Mercedes 340 SLK nach seinen Siegen in Hemberg und La Roche wie Berguerand bei den Rennwagen einen Hattrick an. Der Aargauer ist in Anzère noch immer Streckenrekordhalter in drei verschiedenen Klassen und feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. 1992 stand Meisel zum ersten Mal in Anzère am Start. Damals noch auf einem Opel Kadett. «Ich hatte zu Beginn dieser Saison keine Ambitionen auf den Schweizer Meistertitel», sagt Meisel. «Aber inzwischen habe ich natürlich schon Lunte gerochen.»

Zu Meisels Herausforderer in Anzère gehören in erster Linie Roger Schnellmann auf Mitsubishi Evo 8 und Interswiss-Pilot Frédéric Neff auf seinem neuen Porsche 996 GT2 R. Letzterer hat seit seiner Rückkehr noch keine zählbaren Erfolge vorzuweisen. Bei den ersten beiden Rennen packte der Tourenwagenmeister von 2017/2018 wegen technischen Problemen jeweils vorzeitig zusammen.

Zur Strecke: Die Strecke von Ayent nach Anzère misst 3,5 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 319 Meter. Die durchschnittliche Steigung 9,12 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand in 1:26,992 min (= 144,84 km/h). Er stammt aus dem Jahr 2018. Bei der letzten Austragung konnte die Zeit nicht verbessert werden, weil es regnete. Rekordsieger beim Bergrennen Ayent-Anzère ist Fredy Amweg mit 13 Siegen – vor Jean-Daniel Murisier (9), dem Patenonkel von Joël Volluz. Von den aktuellen Teilnehmern ist Berguerand mit sechs Siegen der erfolgreichste Fahrer.

Los geht es am Samstag, 23. Juli, ab 7.15 Uhr mit den ersten Trainingsläufen. Am Sonntag, 24. Juli, werden die Rennläufe zwischen 7.15 und 18.30 Uhr ausgetragen. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Die Preisverteilung findet ab 19.30 Uhr auf dem Dorfplatz in Anzère statt.

Mehr über das Bergrennen Ayent-Anzère erfahren Sie unter www.ayent-anzere.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2022
11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Christian Balmer Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Balmer zählt bei den Monopostos bis 2000 cm3 zu den Favoriten © Eichenberger

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19.07.2022 Der andere Bürki
Buerki Martin Oliver Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Oliver Bürki: Gesamtzweiter in der Slalom-SM 2022 © Archiv Bürki

Martin Bürki dominiert seit Jahren die Schweizer Slalom-Meisterschaft. Hätte er 2022 einmal gepatzt und es hätte ihm nicht zum Titel gereicht, hätte der Meister trotzdem Martin Bürki geheissen.

Sie sind weder verwandt, noch verschwägert. Und doch heissen beide Martin Bürki und wohnen im Umkreis von 20 Kilometern. Der eine in Sigriswil am rechten Ufer des Thunersees, der andere in Amsoldingen, am linken Seeufer. Der eine, Serienmeister Martin Bürki (54), fährt einen giftgrünen VW Polo, der andere Martin (Oliver) Bürki (37) einen schwarzen BMW E33. Einen schweren Gasfuss haben beide. Das haben sie in der abgelaufenen Slalom-Meisterschaft bewiesen: MB, der Ältere, mit seinem neunten Schweizer Slalom-Titel, MB, der Jüngere, mit dem zweiten Schlussrang, seiner besten Platzierung bisher. Grund genug, den «zweiten» Bürki aus der Klasse E1 bis 3000 cm3 zu interviewen.

Gratulation zu deinem zweiten Platz in der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022. Das war deine bisher beste Platzierung, richtig?
Martin Oliver Bürki:
Ja, das ist so. 2015 war ich als Vierter nahe an den Podestplätzen dran. Damals hatte ich 160 Punkte in zehn Rennen gesammelt. Das waren zehn zu wenig. In den folgenden zwei Jahren hätten diese 160 Punkte für einen Podestplatz gereicht. Aber das ist Vergangenheit. Jetzt hat’s geklappt. Und die Freude über Platz 2 ist gross.

War ein Podestplatz in der Slalom-SM 2022 von Anfang an das erklärte Ziel?
Nein, ich hatte eigentlich kein Ziel gehabt. Aber nach den zwei Klassensiegen in Ambri, habe ich mir gesagt: «Jetzt musst du auch die restlichen Rennen bestreiten!»

Fünf Fahrer haben in der Slalom-SM 2022 das Punktemaximum erreicht. Entschieden wurde die Saison anhand der Streichresultate und der Anzahl Gegner in der jeweiligen Klasse. Die Leistungsdichte zeigt: Es verträgt keinen Fehler.
Das stimmt. Ich habe in Frauenfeld gepatzt. Ich habe dort den Heckflügel Zuhause gelassen und dachte, es geht auch ohne. So wurde ich dort hinter Hermann Bollhalder nur Zweiter in meiner Klasse. In der Endabrechnung hätte ein Klassensieg in Frauenfeld aber keinen Unterschied gemacht. Ich hätte dann zwar wie mein Namensvetter auch einen «Zwanziger» als Streichresultat gehabt. Aber er hätte immer noch ein paar Gegner mehr bezwungen als ich.

Was braucht es, um den Serienmeister vom Thron zu stossen?
In erster Linie eine zuverlässige Technik. Ich sage immer: «Ich schraube gerne, aber nicht am Rennplatz. Da muss alles funktionieren!» Dann braucht es genug Gegner. Und da werden wir im kommenden Jahr ja sehen, in welcher Klasse der alte und neue Meister antritt. Er hat ja angedeutet, dass er einen Fahrzeugwechsel machen wird.

Welche Rennen hast du 2022 noch auf der Agenda?
Ich fahre noch die Bergrennen in Anzère, Oberhallau und am Gurnigel. Ob ich in Les Rangiers dabei bin, kann ich noch nicht sagen.

Buerki Martin Oliver Frauenfeld 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Experiment ohne Heckflügel beim Slalom von Frauenfeld funktionierte nicht © Eichenberger

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18.07.2022 Mortara verliert WM-Führung
Mortara Edoardo NY 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mortara: WM-Führung in New York verloren © Formula E

Die Mission «WM-Titel» wird für Edoardo Mortara noch ein hartes Stück Arbeit. Beim Doubleheader der Formel E in New York hätte der Genfer als Zweiter richtig punkten können, doch dann wurde das Rennen anders gewertet…

New York ist und bleibt kein gutes Pflaster für Edoardo Mortara. Der Genfer hat sein Punktekonto im «Big Apple» mit den Rängen 9 und 10 nur minimal aufgestockt. Immerhin: Er fuhr in beiden Rennen die schnellste Rennrunde, was je einen Zusatzpunkt gibt. Und er hat zuvor noch nie in New York in den Top 10 gestanden. So gesehen ist Mortara besser weggekommen als in den Jahren zuvor.

Trotzdem: Es hätten deutlich mehr Punkte sein können. Vor allem im ersten Rennen. Da sorgte ein Wolkenbruch für Chaos auf der Strecke. Gleich reihenweise flogen die Fahrer wegen Aquaplaning in die Abschrankung (darunter auch Sébastien Buemi). Auch Mortara crashte und verlor seinen Frontflügel. Doch er konnte sein Auto zurück auf Kurs bringen und lag so plötzlich hinter Robin Frijns an zweiter Stelle. Doch die Freude darüber währte nicht lange. Der Abbruch des Rennes kurz vor Schluss bedeutete, dass das Rennen zwei Runden vor dem Massencrash gewertet wurde. Und da lag Mortara noch an neunter Stelle. Statt 18 Punkte gab es für Mortara nur zwei (plus den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde).

Im zweiten Rennen startete Mortara (ohne Zeit) aus der letzten Startreihe, weil es im Qualifying ein Problem mit seinem Brake-by-Wire-System gab. Im Rennen kämpfte er sich auf Rang 10 vor. Weil der Belgier Stoffel Vandoorne Zweiter wurde, ist Mortara die WM-Führung los. Der Rückstand beträgt elf Punkte. Um das Ruder nochmals herumzureissen, hat der bisher dreifache Saisonsieger Mortara noch zwei Doppelveranstaltungen vor sich. Am 30./31. Juli in London und am 13./14. August in Seoul.

Während Mortara durch die Abbruchregel Platz 2 verlor, profitierte sein Schweizer Landsmann Sébastien Buemi. Platz 5 war für den Mann aus Aigle das bisher beste Saisonergebnis. Über Platz 14 in der Meisterschaft kann sich der Rekordsieger in der Formel E aber dennoch nicht freuen.

Buemi Sebastien NY 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Buemi erzielte mit Platz 5 sein bestes Saisonergebnis © Formula E

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15.07.2022 Grobe Sicherheitsmängel bei Legends Cars
Kaefig Legends Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der von DTC geprüfte Überrolkäfig eines Legends Cars © DTC

Die DTC Dynamic Test Center AG erstellte im Auftrag von Auto Sport Schweiz eine Vorabklärung bei den Legends Cars. Der Abschlussbericht bringt grobe Sicherheitsmängel ans Licht.

Die DTC Dynamic Test Center AG in Vauffelin oberhalb von Biel hat im Auftrag von Auto Sport Schweiz ein Fahrzeug des Typs «Legends Car» vom Hersteller «US Legend Cars International» im Rahmen einer Vorabklärung einer Insassenschutzprüfung unterzogen. Die Kosten für diese Insassenschutzprüfung belaufen sich auf rund CHF 7'500.- und werden vollumfänglich von Auto Sport Schweiz übernommen.

Der Abschlussbericht dieser Vorabklärung liegt nun vor.

Die DTC Dynamic Test Center AG als seit 2021 FIA anerkanntes Prüflabor (FIA technical list N°4) hat dazu ein Rennfahrzeug sowie einen Rahmen mit integriertem Überrollkäfig begutachtet und mögliche Prüfungen definiert. Das Fahrzeug sowie der Rahmen wurden von Vertretern der Legends Cars freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Bevor Fahrzeuge dieses Typ’s in der Schweiz für genehmigte Slaloms, Bergrennen und Rundstreckenrennen allenfalls zugelassen werden, sollen gemäss Vorschlag der DTC Dynamic Test Center AG die folgenden Prüfungen erfolgen:

1. Statische Prüfung oder Simulation des Sicherheitskäfigs nach FIA-Vorgabe mittels drei Prüfungen:

a. Vertikale statische Prüfung des Hauptüberrollbügels
b. Seitliche statische Prüfung des Hauptüberrollbügels
c. Statische Prüfung des vorderen Überrollbügels mit kombiniertem Winkel

2. Dynamische Prüfung gegen einen Pfahl nach UNECE-R 135

3. Frontcrash in starre Barriere nach UNECE-R 12

4. Gurtverankerungsprüfung nach UNECE-R 14

5. Heckcrash nach UNECE-R 153

Im Weiteren sollte ein Sitz nach aktuellem FIA-Standard 8855-2021 eingebaut und das Tragen einer Frontal-Kopfrückhaltevorrichtung (FHR) wie zum Beispiel HANS (siehe auch FIA-Standard 8858-2010) vorgeschrieben sein.

Auto Sport Schweiz sieht vor, dass im Sinne der Sicherheit aller Piloten, der Streckenkommissare, der Zuschauer und aller Beteiligten an den Rennstrecken diese Vorschläge resp. Empfehlungen zu Prüfungen seitens der DTC Dynamic Test Center AG vollumfänglich umgesetzt werden müssen, bevor eine allfällige Zulassung erfolgen kann.

Der ausführliche Bericht dieser Insassenschutzprüfung ist angehängt (auf Deutsch) und wird zur Kenntnisnahme ebenfalls dem Technischen Departement der FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) in Genf zugestellt.

Begutachtung Legends 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Auszug aus dem Gutachten. Der komplette Abschlussbericht ist angehängt

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14.07.2022 Volle Kraft voraus
Kraft Sebastian Mirecour 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sebastian Kraft führt in der Kart-SM in der Kategorie KZ2 © Eichenberger

Der Berner Sebastian Kraft (17) ist gegenwärtig einer der schnellsten Schweizer Kartfahrer. In der Königsklasse, bei den Schaltkarts, führt er die Meisterschaft an. Und auch in Deutschland mischt er ganz vorne mit.

2018, also vor vier Jahren, fuhr Sebastian Kraft noch bei den Jüngsten, den Super Minis. Inzwischen hat er sich in der Königsklasse, der KZ2, zu einer festen Grösse etabliert. In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft führt Kraft nach drei von fünf Rennen. Sechs Siege aus neun Rennen sprechen eine deutliche Sprache. Und auch international macht der 17-Jährige von sich reden. Nach zwei Rennen im Schaltkart-Cup im Rahmen der Deutschen Schalt-Kart-Meisterschaft (DSKM) liegt Kraft auf dem dritten Rang. Im Unterschied zur Schweiz hat es der Sport-Gymnasiast dort mit mehr Gegnern zu tun.

«Bei den ersten beiden Rennen in Kerpen und Genk waren jeweils mehr als 40 Teilnehmer am Start», erzählt Kraft. «Sich bei dieser Leistungsdichte durchzusetzen, ist nicht einfach. Aber für den weiteren Verlauf meiner Karriere sehr wichtig. Ich kann da viel Erfahrung sammeln und bei so vielen Karts auf der Strecke lernt man überholen…»

Am kommenden Wochenende steht für Kraft das nächste Rennen an. In Ampfing (zwischen München und Passau) will der Fahrer aus dem SRP Racing Team nicht nur weitere Punkte sammeln, sondern sich auch in der Meisterschaft unter den Top 3 etablieren. Schafft es Kraft, bis zum Saisonende in den Top 5 zu bleiben, steigt er 2023 vom Cup in die Deutsche Schalt-Kart-Meisterschaft auf.

Sebastian Kraft 2022 7 Laghi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kraft mit seinem Motorenguru «Sepp» zuletzt in 7 Laghi © Eichenberger

«Das wäre für mich in meiner ersten Saison in Deutschland sicher ein grosser Erfolg», meint Kraft. Parallel dazu will der junge Mann vom Thunersee den Titel in der Kart-SM holen. «Um locker zu bleiben, will ich mir selber nicht zu viel Druck aufbauen. Aber der Schweizer Meistertitel – den möchte ich schon gerne gewinnen.»

Die Motorsport-Gene hat Sebastian von seinem Vater Dieter mit auf den Weg bekommen. Der ehemalige VLN-Pilot ist auch heute noch ständiger Begleiter von Kraft jr. Die ersten Schritte im Kart haben die beiden 2012 in Muntelier gemacht. Danach ging es nach Lyss. 2015 bestritt Kraft die Kappelen Trophy. 2016 bereits die ersten Rennen zur Kart-SM. Die Junioren-Kategorie durchlief Kraft in nur einem Jahr. Sechs Punkte fehlten ihm Ende 2019 auf den damaligen Meister Elia Sperandio.

Wie es mit Kraft sportlich weiter geht, und ob das Motto «volle Kraft voraus» funktioniert, hängt von den finanziellen Möglichkeiten ab. «Ich habe die bisherigen Kart-Kategorien zügig durchlaufen», sagt Kraft. «Weil ich überzeugt bin, dass das der richtige Weg ist. Wer oben hinaus will, muss in jeder neuen Kategorie rasch zum Ziel kommen.»

Am Wochenende kann Kraft in Ampfing diese Einstellung einmal mehr unter Beweis stellen. Der Führende im Schaltkart-Cup, der Deutsche Ben Dörr, fährt parallel in der ADAC GT4 Germany. Sehr weit ist Kraft von seinem Ziel, dem Umstieg in den Automobilrennsport, also nicht mehr entfernt.

Sebastian Kraft 2021 Wohlen Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sebastian Kraft im Vorjahr bei der Siegerehrung in Wohlen © Eichenberger

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13.07.2022 Porsche Sports Cup Suisse: Ferati feiert Doppelerfolg im GT3 Cup
Burkard Ferati Aeberhard Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 im GT3 Cup: Burkard, Ferati und Aeberhard © Porsche

Das dritte Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse im italienischen Franciacorta stand im Zeichen von Jasin Ferati, Alexandre Mottet, Stefano Monaco und Nicolas Garski.

Jasin Ferati durfte sich in Franciacorta über ein makelloses Wochenende freuen: Der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG unterstützte Förderpilot sicherte sich im Qualifying des GT3 Cup die Bestzeit, fuhr zweimal die schnellste Rennrunde und gewann beide Sprintläufe nahezu unbedrängt – damit war dem 18 Jahre jungen Nachwuchstalent am Steuer des rund 515 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Modellgeneration 992 die maximale Punkteausbeute gelungen.

Platz 2 im ersten Rennen, das über 21 Runden führte, sicherte sich Gregor Burkard. Er musste sich gegen zwei Verfolger wehren: Jürg Aeberhard und Ernst Keller. Aeberhard hatte die dritte Position in Runde 6 übernommen. Im Ziel trennten ihn lediglich 0,267 Sekunden von seinem Vordermann, während er selbst nur mit einem Vorsprung von 265 Tausendstelsekunden auf Keller das Ziel erreichte. Platz fünf ging an Alexander Schwarzer vor Gabriel Rindone.

Im zweiten Lauf setzte Jürg Aeberhard seine Aufholjagd fort: Nach zwölf Runden übernahm er die zweite Position von Gregor Burkhard und setzte sich bis zur Zieldurchfahrt nach 20 Runden um 4,3 Sekunden ab. Burkard blieb unbedrängt Dritter, während sich hinter ihm Ernst Keller erfolgreich gegen Alexander Schwarzer verteidigen konnte.

«Seit dem Rennen in Le Castellet konnte ich mich noch einmal verbessern, das hat sich jetzt ausgezahlt», so Ferati. «Mein Wochenende in Franciacorta lief wirklich gut, ich war in jedem Lauf konkurrenzfähig und konnte zwei Siege nach Hause bringen.»

In der GT4 Clubsport-Gruppe fuhr Alexandre Mottet zwei Gesamtsiege ein und Nicolas Garski konnte seine Erfolgsserie in der Porsche Driver Competition fortsetzen. In der Open GT sicherte sich Stefano Monaco zweimal den ersten Platz.

«Unser Besuch im Autodromo di Franciacorta hat die Erwartungen übertroffen. Das Porsche Experience Center macht den Veranstaltungsort einzigartig im Kalender», so Richard Feller, Leiter Porsche Sports Cup Suisse. «Vom sportlichen Standpunkt aus freue ich mich sehr, dass Jasin Ferati seine Nominierung als Förderpilot mit tollen Rennen im GT3 Cup rechtfertigt. Wie es aussieht, haben wir mit dem 18-Jährigen erneut ein Talent gefunden, das unsere Unterstützung verdient hat.»

Weitere Informationen zum Porsche Sports Cup Suisse finden Sie unter diesem Link.

Porsche Franciacorta Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Franciacorta war zum ersten Mal Austragungsort des PSCS © Porsche

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11.07.2022 Weekend-Report 13/2022
Valente Alain Hungaroring 2022 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alain Valente feierte am Hungaroring seinen ersten SIeg im GT Open

Alain Valente, Kevin Gilardoni, Nico Müller, Rahel Frey und Sébastien Buemi zählten am Wochenende zu den erfolgreichsten Schweizer auf internationalem Parkett.

Bisher verlief die Saison von Alain Valente im GT Open 7, 12, 9 und 13 noch nicht wirklich verheissungsvoll. Am Wochenende platzte der Knoten. Valente und sein deutscher Teamkollege Florian Scholze sicherten sich am Hungaroring den ersten Saisonsieg. Im zweiten Lauf belegte der Mercedes-Fahrer Platz 7 (P5 in seiner Klasse). Noch besser lief es Kevin Gilardoni. Der Tessiner, der erst vor ein paar Jahren von der Rallye auf die Rundstrecke wechselte, feierte nach Platz 4 am Samstag ebenfalls seinen ersten Saisonsieg im Sonntagsrennen. Dank diesem Triumph hat Gilardoni in der Gesamtwertung die Führung nach 7 von 13 Rennen übernommen. Für Yannick Mettler und Dexter Müller (ebenfalls Mercedes) endeten die beiden Rennen in Ungarn auf den Rängen 6 und 9.

Jubeln durfte auch Nico Müller. Der Audi-Werksfahrer schaffte beim WEC-Rennen in Monza mit seinem Team Vector zum ersten Mal in dieser Saison als Dritter den Sprung aufs Podest in der LMP2. Louis Delétraz belegte Platz 6. Seine Chancen auf einen Klassensieg wurden mit einer Startkollision zunichte gemacht. Der Sieg in der LMP2 ging an das schweizerisch-belgische Realteam by WRT. Toyota-Pilot und Le-Mans-Sieger Sébastien Buemi wurde bei den Hypercars Zweiter hinter dem siegreichen Alpine und liegt auch in der WM-Zwischenwertung auf Rang 2. Ihren ersten Podestplatz sicherte sich auch Rahel Frey. Nach der geschichtsträchtigen Pole-Position am Samstag fuhr die Solothurnerin im reinen Frauenteam von Iron Dames auf Rang 2 und traf auf dem Podium auf Nicolas Leutwyler, der mit nur 3,6 Sekunden Rückstand auf Frey Dritter wurde.

Das bisher beste Saisonergebnis feierte auch Jenzer Motorsport in der FIA Formel 3. Der Finne William Alatalo wurde im Sonntagsrennen auf dem Red Bull Ring Achter. Teamkollege Ido Cohen aus Israel Neunter. Grégoire Saucy landete zwei Mal ausserhalb der Punkteränge. In der Formel 3 Regional, die am Wochenende am Hungaroring Halt machte, belegte Joshua Dufek die Ränge 5 und 6. In der Meisterschaft liegt der 17-Jährige vom Genfersee auf Rang 13. Der zweite Schweizer, Axel Gnos, ist weiterhin punktelos.

Beim 6-Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen am Nürburgring verpasste Julien Apothéloz als Vierter knapp das Podest. Miklas Born/Philip Ellis schieden nach Führungsrunden aus. Klassensiege gab es für Marco Timbal und Ivan Reggiani AT(-G) und Max Langenegger/Bernhard Badertscher (SP2T).

Frey Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Erste Pole-Position und Platz 2 im Rahmen der WEC für Rahel Frey (links)

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08.07.2022 Wer hat Interesse, bei den FIA Motorsport Games mitzumachen?
Motorsport Games 2022 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die FIA Motorsport Games 2022 finden in und um Le Castellet statt

Ende Oktober sollen die schon zwei Mal verschobenen FIA Motorsport Games nun endlich stattfinden. Auch Auto Sport Schweiz ist bestrebt, eine Delegation an den Start zu bringen. Schweizer FahrerInnen, die Interesse haben, können sich bei uns melden.

In den vergangenen zwei Jahren musste die oberste Automobilsportbehörde FIA ihre Motorsport Games aufgrund hinlänglich bekannter Gründe absagen. Vom 26.-30. Oktober 2022 sollen der Event rund um die südfranzösische Rennstrecke in Le Castellet nun endlich nachgeholt werden. Auch Auto Sport Schweiz ist bestrebt, eine Delegation zu stellen. Schweizer FahrerInnen, die Interesse haben, können sich bis spätestens 15. August direkt beim Verband melden (Tel. 031 979 11 11 oder e-Mail: info@motorsport.ch). Der Platz in der Disziplin Esports ist bereits vergeben. Die Schweiz wird dort von Thomas Schmid vertreten, der 2021 die offizielle Schweizer Sim-Racing-Meisterschaft gewann. In anderen Kategorien haben sich bereits fünf weitere Interessenten gemeldet.

17 verschiedene Kategorien stehen Ende Oktober in und um Le Castellet am Start (in Klammer jeweils die Anzahl FahrerInnen, die pro Land antreten dürfen)

  • GT (2 Fahrer, 1x Silber, 1x Bronze)
  • GT Sprint (1 Fahrer, für alle Abstufungen offen)
  • Tourenwagen (1 Fahrer)
  • Endurance (3 Fahrer, 1x Platin, 1x Silber, 1x Bronze)*
  • Formel 4 (1 Fahrer)
  • Rallye 2 (1 Fahrer und 1 Beifahrer)
  • Rallye 4 (1 Fahrer und 1 Beifahrer)
  • Historische Rallye (1 Fahrer und 1 Beifahrer)
  • Karting Sprint Senior (1 Fahrer)
  • Karting Sprint Junior (1 Fahrer)
  • Karting Endurance (4 Fahrer, mixed)
  • Karting Slalom (2 Fahrer, mixed)
  • Cross Car Senior (1 Fahrer)
  • Cross Car Junior (1 Fahrer)
  • Auto Slalom (2 Fahrer, mixed)
  • Drifting (1 Fahrer)
  • Esports (1 Fahrer)

*In der Kategorie Endurance besteht die Möglichkeit, zwei Autos pro Nation einzusetzen (also sechs Fahrer). Es sollen neben GT3-Fahrzeugen auch LMP3-Autos zum Einsatz kommen

Die genauen Anforderungen in Bezug auf Alter, Lizenz etc. sind unter diesem Link abrufbar.

Wichtig zu wissen, ist, dass die Teilnahme auf eigene Kosten geht. Um Transparenz zu schaffen, haben wir eine Liste mit den Kosten, so wie sie der Veranstalter zum heutigen Zeitpunkt berechnet, zusammengestellt.

  • GT (10'000 Euro Startgebühr + 65’000-75'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • GT Sport (7’500 Euro Startgebühr + 55’000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Tourenwagen (5'000 Euro Startgebühr + 30’000-35'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Endurance (13'000 Euro Startgebühr + noch nicht abgeklärtes Arrive&Drive-Budget)
  • Formel 4 (5'000 Euro Startgebühr + 20'000 Euro Single/Supply-Budget)**
  • Rallye 2 (1'300 Euro Startgebühr + 15’000-23'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Rallye 4 (1'000 Euro Startgebühr + 9’000-12'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Historische Rallye (850 Euro Startgebühr + noch nicht abgeklärtes Arrive&Drive-Budget)
  • Karting Sprint Senior (1'200 Euro Startgebühr + 4'000 Euro Single/Supply-Budget)
  • Karting Sprint Junior (1'200 Euro Startgebühr + 4'000 Euro Single/Supply-Budget)
  • Karting Endurance (4'950 Euro Startgebühr + Single/Supply-Budget in Startgebühr enthalten)
  • Karting Slalom (750 Euro Startgebühr + Single/Supply-Budget in Startgebühr enthalten)
  • Cross Car Senior (450 Euro Startgebühr + 4’000-5'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Cross Car Junior (400 Euro Startgebühr + 3'000 Euro Single/Supply-Budget)
  • Auto Slalom (1'000 Euro Startgebühr + Single/Supply-Budget in Startgebühr enthalten)
  • Drifting (1'000 Euro Startgebühr + 2’000-10'000 Euro Arrive&Drive-Budget)
  • Esports (1'000 Euro Startgebühr)

**plus 4'000 Euro Depot

Motorsport Games 2022 05 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die CH-Delegation von 2019: Niederhauser, Eugster, Meyer und Lenz (v.l.)

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07.07.2022 One to watch: Jürg Brunner
Juerg Brunner Hemberg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Brunner bei seinem Heimrennen in Hemberg 2022 © Eichenberger

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: One to watch: Jürg Brunner.

Jürg Brunner zählt zu den Rennfahrern, die von Zuhause aus nicht vorbelastet sind. Doch wer im 1000-Seelen-Dorf Hemberg aufwächst, kommt unweigerlich mit dem Rennsport in Kontakt. So war es auch bei Brunner. Der 26-Jährige hat vor Jahren beim Bergrennen vor seiner Haustüre im Fahrerlager ausgeholfen. «Ich habe mich schon vorher für Autos interessiert», sagt der Toggenburger. «Aber da habe ich die ersten Kontakte geknüpft und gefragt, was es braucht, um selber fahren zu können.»

Schon bald war Brunner stolzer Besitzer eines Renault Clio II. Ein Schnäppchen sei dieser gewesen, lacht der St.Galler. Doch ausser einem sportlichen Fahrwerk bot die neue Errungenschaft längst nicht alles, was es zum Rennfahren braucht. «Ich bin kein Mechaniker, ich arbeite im Tiefbau», sagt Brunner. «Aber ich habe den Clio dann mit Hilfe von Kollegen renntauglich gemacht und ihm einen Überrollkäfig verpasst.»

Sieht man einmal von ein paar Seifenkistenrennen ab, die Brunner als Teenie absolviert hat, gibt er 2017 sein Renndebüt in der Schweiz. Als LOC-Fahrer tastet er sich an die nationale Szene heran. In der Rangliste in Frauenfeld 2018 taucht er in der Klasse L4 auf Position 11 auf. Der Rückstand auf die Spitze ist beträchtlich. Und die Fahrweise wild. In beiden Läufen gibt es Strafsekunden wegen Torfehler. Doch Brunner lernt schnell dazu. 2019 fährt er in Hemberg beim Heimrennen um den Klassensieg, als er den Clio im letzten Rennlauf leider aufs Dach legt. Was bleibt, ist Rang 2 und ein geschrottetes Auto. Die Saison ist für Brunner gelaufen. Und als es 2020 im Renault Classic Cup mit einem neuen Auto losgehen soll, macht ihm Corona einen Strich durch die Rechnung.

Doch Brunner gibt nicht auf. Und 2021 lässt er sein Talent aufblitzen. Zwar kriegt er im Clio Cup stets nur halbe Punkte, weil es zu wenig 2er-Piloten gibt, doch das stört ihn nicht. Brunner sammelt Erfahrung, wird immer schneller (Zweiter in Oberhallau) und beschliesst die Saison auf Rang 6. «Dafür, dass ich keine Erfahrung auf der Rundstrecke habe, lief es am Nürburgring oder in Hockenheim ganz ordentlich.»

Vieles, was Brunner macht, läuft unter dem Motto «learning by doing». An mangelndem Einsatz fehlt es nicht. 2022 bestreitet Brunner alle Rennen – «bis auf Ambri. Da musste ich wegen einer Hochzeit verzichten». An den Sprung in ein leistungsstärkeres Auto will das Talent aus Hemberg noch nicht denken. Trotzdem hat er eine klare Vorstellung, in welche Richtung es gehen soll: «Mich reizt, was Roger Schnellmann auf die Beine gestellt hat.» Auch er hat klein angefangen. Und heute zählt er mit seinem Mitsubishi Evo zu den besten Bergrennfahrern Europas.

Brunner Juerg 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Brunner ist ein Versprechen für die Zukunft © Eichenberger

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06.07.2022 Weekend-Report 12/2022
Mortara Marrakesch 2022 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edoardo Mortara: Dritter Saisonsieg und neuer Gesamtführender

Edoardo Mortara überstrahlte mit seinem dritten Saisonsieg in Formel E all seine Schweizer Rennfahrerkollegen am vergangenen Wochenende.

Edoardo Mortara hat sich beim zehnten Lauf zur diesjährigen Formel-E-WM die Führung in der Gesamtwertung zurückerobert. Nach seinen Siegen in Saudi-Arabien und Berlin gelang dem Genfer in Marrakesch der dritte Saisonsieg.

«Dieser Sieg ist das Ergebnis einer unglaublichen Leistung des gesamten Teams», meinte Mortara. «Unsere Rennstrategie hat perfekt funktioniert, auch wenn es viel Druck von Antonio Felix da Costa und Jean-Eric Vergne gab. Die hohen Temperaturen machten es besonders schwierig, die Batterie, die Reifen und die Energie zu verwalten, aber am Ende lief alles gut für mich und das ganze Team kann stolz darauf sein.»

Noch stehen drei Doubleheader, also sechs Rennen, aus. Das heisst, Mortara ist noch lange nicht am Ziel. Und die Konkurrenz liegt ihm dicht auf den Fersen. Vergne hat nur elf Zähler Rückstand, Stoffel Vandoorne 14 und Mitch Evans 15. Doch träumen ist erlaubt. Ein Schweizer Weltmeister wäre doch grossartig, oder nicht?

Feller Norisring 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller wurde am Norisring mit Zusatzgewicht Achter

Keine oder wenig Punkte gab es diesmal in der DTM für die Schweizer Audi-Fahrer. Nico Müller musste am Norsiring im ersten Durchgang nach einem Stau in Kurve 1 die Segel streichen. Im zweiten Lauf wurde der Berner Zwölfter. Imola-Sieger Ricardo Feller holte am Samstag als Achter trotz 25 Kilogramm Zusatzgewicht vier Punkte. Am Sonntag musste er nach mehreren Treffern am Heck aufgeben. Rolf Ineichen (Lamborghini) war aus gesundheitlichen Gründen nicht am Start.

Zwei Podestplätze sicherte sich dafür Raffaele Marciello beim vorletzten Lauf zur GT World Challenge Sprint in Misano. Der Tessiner im Dienste von Mercedes liegt in der Gesamtwertung auf dem zweiten Rang – 11,5 Punkte hinter dem belgischen Duo Vanthoor/Weerts. Der letzte Lauf findet am 17./18. September in Valencia statt.

Knapp am Podest vorbei schrammte Fabienne Wohlwend beim vierten Lauf zur W Series in Silverstone. Die Liechtensteinerin belegt in der Gesamtwertung Rang 9. Der Sieg in Silverstone ging zum vierten Mal in Serie an Jamie Chadwick.

Wohlwends Landsmann Matthias Kaiser sicherte sich in Monza seinen ersten Podestplatz in der laufenden ELMS-Meisterschaft. Louis Delétraz, der Führende nach drei Rennen, musste sich diesmal mit einem fünften Rang begnügen. Fabio Scherer fiel nach einem guten Quali (Startplatz 3) miot einem beschädigten Auto auf Rang 11 zurück. In der LMP3 sicherte sich Jérôme de Sadeleer den dritten Rang. Cool Racing mit Nicolas Maulini wurde Sechster. Auch das Team Racing Spirit of Leman durfte jubeln. Die Mannschaft um Patrick Barbier triumphierte in Monza im Michelin Le Mans Cup.

Sadeleer 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Erfolgreiches Wochenende in Monza: Jéròme de Sadeleer (links)

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05.07.2022 Neue Saison vereinigt wichtigste Simracing-Klassen der Schweiz
TCR Virual Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In der TCR Swiss Virtual wird auf Honda gefahren

Die Swiss Simracing Series geht in ihre vierte Saison und sorgt mit zahlreichen Neuerungen für noch mehr Action. Wer will, kann sich ab heute für die Vorqualifikation einschreiben.

Die schon seit 2019 bestehende Swiss Simracing Series (SSRS) sucht jedes Jahr den schnellsten Schweizer Simulatorfahrer und setzt auch dieses Jahr neue Massstäbe:
Unter der nationalen Motorsport-Hoheit von Auto Sport Schweiz haben sich die Online-Klassen von flanc.ch mit Race-Centers.ch, den offiziellen Veranstaltern der SSRS, auf eine gemeinsame Zukunft unter der SSRS-Flagge mit vier Klassen und somit vier Schweizer Meistern verständigt.

Zu diesen vier Klassen gehören: TCR Swiss Virtual powered by Honda und Klasse 2 (nähere Angaben folgen zu einem späteren Zeitpunkt) für Vor-Ort-Rennen in allen Race-Centers.ch Centers (inkl. Online-Qualifikation). Sowie (für online auf iRacing.com): GT3 Series by Barron Capital und F3 Series by flanc.ch

Nach der Einführung einer E-Sport-Arbeitsgruppe 2021 und der Gestaltung einheitlicher Reglemente für das Simracing soll der Sport mit der Erfahrung aus dem Motorsport weiter unterstützt, gefördert, entwickelt und zielgerichtet professionalisiert werden.

Die neue Klasse der Swiss Simracing Series ist eine Serie an Hotlap-Events im Honda Civic TCR auf Assetto Corsa (PC), an denen sich Fahrer/innen für das grosse Finale an der Auto-Zürich 2022 qualifizieren können. Es wird mit einer Vorqualifikation begonnen, bei der sich die Fahrer für die Qualifikationsevent im zweiten Schritt einen Platz erkämpfen können, bevor sie dann am Finalevent an der Auto-Zürich 2022 antreten. Der Schweizer Meister gewinnt einen Testtag im TCR-Honda auf der echten Rennstrecke.

Jede/r Fahrer/in muss sich für die Vorqualifikation auf www.simracingseries.ch registrieren und nach darauffolgender Anmeldung in einem Center oder online von Zuhause aus mindestens eine gültige Runde fahren. Für die darauffolgende Qualifikation in den Centern ist berechtigt, wer mindestens 120% der schnellsten Zeit erreicht. Die Teilnahme an der Vorqualifikation kostet im Center ca. 45 Franken pro 30 Minuten und kann beliebig oft durchgeführt werden. Der Start für die Registrierung erfolgt heute Dienstag, ab 10 Uhr. Die Registrierung endet am 13. August.

Zur Qualifikation: An mindestens einem von vier Tagen (zwischen dem 20. August und dem 1. Oktober) muss in einem beliebigen Center die Qualifikation gefahren werden. Die zwölf besten FahrerInnen pro Tag qualifizieren sich für das Finalrennen und dürfen an den anderen Qualifikationstagen nicht mehr antreten. Es wird im Quali-Modus (Hotlap) gefahren, kein Rennen. Die Qualifikation findet jeweils an einem Samstag von 10 bis 14 Uhr statt. Pro Fahrer dürfen nur zwei Stints á 25 Minuten pro Tag gefahren werden. Die Startgebühr pro Stint beträgt 29 CHF.

Am Samstag, 12. November 2022, findet das Finale an der Auto Zürich statt. Die 48 Fahrer treten jeweils in 12er Gruppen im Rennmodus gegeneinander an. Die besten sechs pro Gruppe kommen weiter. Der Sieger ist der offizielle Schweizer Meister der «TCR Swiss Virtual Series powered by Honda».

Weitere Infos gibt es unter: www.simracingseries.ch

Swiss Simracing Seriers2022 Ladies Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Finale der Swiss Simracing Series findet am 12. November statt

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05.07.2022 autobau SKM 2022 – 4. Lauf Levier (FRA): Melde dich jetzt an!

Die vierte Veranstaltung der autobau SKM findet am 20./21. August 2022 in Levier (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Nennschluss für den vierten Lauf ist am 14.08.2022 um 24.00 Uhr.

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2022 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

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04.07.2022 Neue Sachbearbeiterin Karting – Chiara Gaffuri
Gaffuri C1998 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Am 01. Juli 2022 hat Chiara Gaffuri als Sachbearbeiterin Karting die Nachfolge von Romain Ducret angetreten. Gaffuri ist 24-jährig, verfügt über eine kaufmännische Ausbildung mit erweiterter Grundbildung und spricht Deutsch, Französisch und Englisch. Chiara Gaffuri hat die Ausbildung zur Streckenkommissarin absolviert und ist schon seit Kleinkind mit dem Motorsport verbunden. Ihr Grossvater und Ihr Vater sind ehemalige Rennfahrer.

Sie hat anlässlich der autobau Schweizer Kart Meisterschaft in 7-Laghi ihre Feuertaufe erlebt und ist nach einer entsprechenden Einführungszeit für sämtliche Fragen/Belange im Kartsport zuständig.

Ab sofort können Sie sich zum Thema Kartsport an folgende E-Mail-Adresse wenden: gaffuri@motorsport.ch , telefonisch ist Chiara Gaffuri über die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz mittels Zentrale Tel. 031 979 11 11 zu erreichen.

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04.07.2022 7 Laghi: Luongo und Epifanio fehlerlos bei Hitzerennen in Italien
OK Senior Huber Mathur Naescher Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zwischen den Senioren Huber und Mathur gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen © Eichenberger

Bei hochsommerlichen Temperaturen trug die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft ihren dritten Lauf in 7 Laghi aus. Zwei Fahrer stachen besonders hervor: Elia Epifanio (OK Junior) und Luca Luongo (X30) sicherten sich einen «Grand Slam».

Der dritte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft auf der Kartstrecke 7 Laghi in Castelletto di Branduzzo bei Pavia hatte es in sich. Vor allem in Sachen Temperaturen stiessen die knapp 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aber auch die zahlreichen Helfer und Helferinnen an ihre Grenzen. Während es am Samstag bei den Trainings «angenehme» 34 Grad warm war, kletterte das Thermometer am Sonntag auf über 37 Grad. Die kühlsten Köpfe behielten in dieser Hitzeschlacht Elia Epifanio (OK Junior) und Luca Luongo (X30 Challenge Switzerland). Beide verbuchten in ihrer Klasse einen «Grand Slam». Das heisst: Sie gewannen nicht nur die beiden Vorläufe und das Finale, sie standen auch auf Pole-Position und fuhren die schnellste Rennrunde.

«Das war mein bisher bestes Wochenende», freute sich der Sarmenstorfer Luca Luongo aus dem Team KartBox.ch. «Ich war schon beim Rennen davor in Mirecourt sehr flott unterwegs und wurde im Finale Dritter. In 7 Laghi hat nun alles zusammengepasst. So kann es von mir aus weitergehen.» Hinter Luongo holte Kilian Streit, der bisherige Dominator in der X30 Challenge Switzerland, die meisten Punkte. Streit belegte im ersten Vorlauf Rang 2 vor Nicolas Mühlebach. Im zweiten Durchgang musste sich der Gesamtleader mit Rang 3 hinter Michael Sauter begnügen. Im Finale lag er dann wieder vor Mühlebach auf Platz 2. Obwohl Streit als einziger X30-Fahrer in bisher allen neun Rennen auf dem Podium stand, war er mit dem Ergebnis nicht zufrieden. «Es fing schon im Qualifying an. Ich war alleine und hatte keinen Windschatten. Der vierte Startplatz war nicht das, was ich erwartet hatte.» Wie knapp die Abstände in der mit Einheitsmotoren gefahren X30 ist, zeigt ein Blick auf die schnellsten Rennrunden. Zwischen dem Schnellsten, Luca Luongo, und dem Fünfbesten, Kilian Boss, lag im Finale lediglich eine Zehntelsekunde!

X30 Luongo Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Luca Luongo (X30) hatte sogar Zeit in die Kamera zu «lächeln» © Eichenberger

Auch Epifanio durfte sich in 7 Laghi über einen «Grand Slam» freuen. Die 75 Punkte nahm der 13-Jährige aus Würenlos bei den OK Junioren gerne mit. «Im Kampf um den Titel bin ich wegen meinem Nuller im ersten Lauf in Franciacorta immer noch im Hintertreffen», sagte Exprit-Pilot Epifanio. «Aber hier in 7 Laghi lief alles wie geplant, obwohl wir in den Trainings nicht ganz so schnell waren und ich mit der Strecke bisher auch nie so richtig klargekommen bin.» Hinter Epifanio betrieb die aktuelle Leaderin Chiara Bättig «Schadensbegrenzung». Die schnelle Zürcherin konnte gegen Epifanio diesmal nichts ausrichten, hielt aber den in 7 Laghi stark fahrenden Kevin Rabin in allen drei Läufen auf Distanz. Eine tadellose Leistung bot auch Ben Ziegler. Der jüngere Bruder von Tim holte für die Zieglers mit Platz 4 im Finale (vor Calvin Kunz) die Kohlen aus dem Feuer. Tim musste nach dem ersten Lauf wegen einer Rippenverletzung «Forfait» geben.

OK Junior Epifanio Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Elia Epifanio sicherte sich in 7 Laghi einen «Grand Slam» © Eichenberger

Drei Siege in drei Rennen gelangen auch Dan Allemann. Der Fahrer aus dem Team Spirit Racing stürmt mit Siebenmeilenstiefeln bei den Super Minis in Richtung Schweizer Meistertitel. Der zehnjährige Aargauer hat in 7 Laghi die Siege Nummer 6, 7 und 8 in der laufenden Saison eingefahren. Nur einmal stand Allemman jr. bisher nicht ganz oben auf dem Treppchen. Der Zweikampf mit Teamkollege Matt Corbi begeisterte nicht nur Teamchef Ken Allemann auf der Tribüne. «Das war Motorsport vom Feinsten», sagte der Vater von Dan nach dem knappsten Zieleinlauf in 7 Laghi (0,095 sec Rückstand). «Es war sehr eng», meinte Dan Allemann. «Matt hat viel Druck gemacht. Aber ich konnte ihn hinter mir halten.» Neben Allemann und Corbi fielen in 7 Laghi auch Dario Palazzolo und Orlando Rovelli positiv auf. Rovelli wahrte seine Titelambitionen mit den Rängen 4, 3 und 4. Palazzolo belegte die Ränge 2, 4 und 3, bekam aber im zweiten Vorlauf wegen einer Berührung eine Zehnsekundenstrafe aufgebrummt und fiel so aus den Top 10.

Super Mini Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Start der Super Minis. Im MIttelfeld drehen sich Meunier (#49), Borel (#10) und Philipp (#8) weg © Eichenberger

Ein packendes Finale boten auch die OK Senioren. Jérôme Huber, der die beiden Vorläufe für sich entschieden hatte, führte im Schlussgang bis zur letzten Runde. Dann ging zuerst Lyon Mathur und einige Kurven später auch dessen Tony-Kart-Teamkollege Leonardo Cesaretti am Zürcher vorbei. «Ich sah eine Lücke und musste da einfach reinstechen», sagte Mathur. Der Aargauer freute sich doppelt über seinen zweiten Finalsieg in diesem Jahr. Denn im zweiten Vorlauf musste er das Rennen wegen einer defekten Kette aufgeben. Weil Huber im Finale die schnellste Rennrunde drehte und so noch die drei Extrapunkte kassierte, liegen Huber und Mathur nach drei von fünf Rennwochenenden punktgleich in Führung. Das verspricht für die verbleibenden zwei Rennen Hochspannung. Erst recht, weil mit dem zweimaligen Meister Patrick Näscher noch ein dritter Fahrer mitmischt. «Wir hatten uns für 7 Laghi mehr versprochen», sagte Näscher. «Aber es war irgendwie komisch. Am Samstag hatten wir zu viel Grip, am Sonntag zu wenig.» Im Finale ging dem Liechtensteiner noch eine Membrane kaputt. «Aber wir werden nicht aufgeben. Allerdings muss ich sagen, dass das Niveau in diesem Jahr bei den Senioren extrem hoch ist. Lyon und Jérôme machen beide einen super Job!»

OK Senior Cesaretti Mathur Huber Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Podium der Senioren: Cesaretti, Mathur und Huber © Eichenberger

Bei den Schaltkarts, in der Kategorie KZ2, sah es nach zwei Siegen in den Vorläufen ebenfalls nach einer Triplette für Sebastian Kraft aus. Doch der Berner und sein Teamkollege Ethan Frigomosca kamen sich in der ersten Kurve in die Quere. Während der Tessiner weiterfahren konnte, verfolgte Kraft das Rennen von der Tribüne aus. Weit kam Frigomosca allerdings nicht. Der 21-Jährige aus Locarno bekam nach ein paar Umläufen die schwarze Flagge gezeigt. Frigomosca hatte beim ersten Start die rote Ampel überfahren, fuhr danach durch die Box und reihte sich statt ganz hinten beim zweiten Start auf der Pole-Position ein. «So etwas ist natürlich ärgerlich», sagte Kraft. «Wir haben gerade einen sehr guten Lauf und dann eine solch unnötige Aktion! Ethan wurde nach dem Rennen zwar disqualifiziert. Aber das bringt mir die verloren gegangenen Punkte auch nicht zurück.» Nutzniesser des Zwischenfalls war Evan Vantaggiato. Der Fahrer aus dem Team Drago Corse sicherte sich seinen ersten Saisonsieg mit 1,1 Sekunden Vorsprung auf Kevin Wälti und Kai Perner.

Und so geht es mit der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft weiter:
21. August, Levier (F)
8. Oktober, Wohlen

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf www.motorsport.ch/de/kartsport oder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/SchweizerKartMeisterschaft

KZ2 Kraft Frigomosca Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das endete nicht gut: Kraft gegen Frigomosca bei den KZ2 © Eichenberger

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01.07.2022 Mike Coppens: «Ich muss bessere Notizen machen!»
IMG 5689 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rallye-Meister Mike Coppens muss über die Bücher © Eichenberger

Der amtierende Schweizer Rallye-Meister Mike Coppens tut sich schwer. Seine Aktien auf eine erfolgreiche Titelverteidigung stehen bei Halbzeit der Rallye-SM nicht zum Besten.

Mike Coppens zählt in der Schweiz zu den aktuell schnellsten Rallyefahrern. 2021 gewann der 43-Jährige aus Verbier (VS) nicht nur zum ersten Mal «seine» Rallye du Valais, er sicherte sich auch den Meistertitel. 2022 sieht es bei Halbzeit der Rallye-SM nicht so rosig aus. Coppens liegt nach drei Läufen «nur» auf dem dritten Zwischenrang – 26 Punkte hinter dem Führenden Jonathan Hirschi. Dessen Leistung hat Coppens zuletzt im Anschluss an die Rally di Alba hervorgehoben. «Er ist nicht erst seit seinem Sieg bei der Alba der Schnellste von uns», sagt Coppens. «Ich glaube, er war es schon von Anfang der Saison. Die Kombination zwischen ihm und seinem VW Polo funktioniert sehr gut. Im Moment ist es schwierig, ihm Paroli zu bieten.»

Coppens hat die Meisterschaft noch nicht abgeschrieben. Aber er ist schon lange genug im Geschäft (seit 2011), dass er weiss, wie schwierig es ist, einen Fahrer wie Hirschi, der a) nicht nur einen Lauf hat, sondern b) von sich selber sagt, er habe sein Limit noch gar nicht erreicht, einzuholen. Fakt ist: Hirschi hätte ohne seinen Reifenschaden beim Critérium in der letzten Prüfung und ohne die beiden Zehn-Sekunden-Strafen bei der Rallye du Chablais wohl alle bisherigen Rallyes 2022 gewonnen.

Erschwerend kommt dazu, dass Coppens mit seinem Last-Minute-Wechsel von Skoda auf Citroën nicht wirklich glücklich ist. «Auf schnellen Teilstücken bin ich mit dem Citroën schneller», sagt Coppens. «In technischen Passagen mache ich aber mehr Fehler als mit dem Skoda. Der verzeiht viel mehr als der Citroën.»

Mike Coppens Valais 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pech mit dem Wetter: Mike Coppens bei der Rallye du Chablais © Eichenberger

Und Coppens spart auch nicht mit Selbstkritik. «Ich muss die Art, wie ich meine Notizen mache, verbessern», sagt der Walliser. «Mein Co-Pilot Renaud Jamoul hat mir das mehr als nur ans Herzen gelegt.» Der Aufschrieb sei prinzipiell nicht schlecht, aber um die Sekunden wettzumachen, die es eben braucht, um ganz vorne mitzufahren, muss Coppens daran arbeiten.

Was Coppens im Detail anders machen soll, behält er für sich. «Ich kann nur so viel sagen: Renaud ist ein sehr erfahrener Beifahrer. Er weiss, wovon er spricht. Und er kennt sich auch beim Set-Up sehr gut aus. Das ist keine Kritik an meine Beifahrer, die mich letztes Jahr navigiert haben. Die haben alle einen super Job gemacht, sonst wäre ich nie Schweizer Meister geworden. Aber Renaud hat einfach den Blick fürs grosse Bild. Das macht den Unterschied.»

Dass es 2022 nicht ganz so rund läuft, ist Coppens erst so richtig bei der Rally di Alba aufgefallen. «Es war die erste Rallye, bei der ich von A bis Z im Trockenen fahren konnte. Bei der Chablais hatten wir Mischbedingungen und ich kam mit den Slicks voll ins Nasse. Beim Critérium war es von Anfang bis Ende rutschig.»

Um sich Gedanken zu machen, hat Coppens nun etwas Zeit. Der nächste Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, der Rallye Mont-Blanc, findet erst vom 8.-10. September statt.

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Co-Pilot Renaud Jamoul hilft Coppens auf die Sprünge © Eichenberger

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01.07.2022 Grand Prix Bern – Auf Spurensuche im Wald
S1 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Bremgartenring war von 1934 bis 1954 Schauplatz diverser Rennen

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: der Grand Prix der Schweiz auf dem Bremgartenring.

Genf, Lausanne, Montreux, Erlen – vier ehemalige GP-Rennstrecken haben wir bereits vorgestellt. Für Teil 5 begeben wir uns nach Bern zum wohl bekanntesten Rundkurs der Schweiz, dem Bremgartenring. Im Gegensatz zu den anderen vier Rennstrecken ist der «Bremer» nicht mehr vollständig befahrbar. Von der einst 7,28 Kilometer langen Piste ist in Bruchstücken nur noch etwa ein Drittel erhalten. Den Rest hat sich die Natur zurückgeholt. Andere Streckenteile wurden durch neue (Schnell-)Strassen ersetzt.

Start und Ziel des Bremgarten-Rings befand sich ungefähr auf Höhe der Bushaltestelle «Weyermannshaus» – vor der Wäscherei Elis. Im Gegensatz zu anderen Schweizer Rennstrecken bot der «Bremer» an dieser Stelle eine von der Fahrbahn getrennte Pitlane. Von dieser ist heute nichts mehr zu sehen. Genauso wie von der Haupttribüne, die schräg gegenüber Platz für 4000 Personen bot und 1970 abgerissen wurde. Nach Start und Ziel war die Kiesgrube die erste Schlüsselstelle. Das Bergabstück ist heute eine Einbahnstrasse. Die Zufahrt dazu kann nicht mehr exakt zurückverfolgt werden. Irgendwo zwischen Fahrrad- und Fussweg müssen Fangio & Co. damals Vollgas gegeben haben. Mitten durch den Wald!

S2 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Start und Ziel des Bremgarten-Rings befand sich ungefähr auf Höhe der Bushaltestelle «Weyermannshaus» – vor der Wäscherei Elis. Die überdachte Haupttribüne bot Platz für ca. 4000 ZuschauerInnen. Sie stand bis 1970 und wurde dann abgerissen. Auf dem unteren Bild sieht man rechts noch die Pitlane © Swiss Made Grand Prix, Eichenberger

Auch die heutige Eymattstrasse ist nicht mehr mit der von anno dazumal identisch. Zwischen der Eichholz-Passarelle und der Jordenrampe erinnert heute ein Kreuz an einem Baum an ehemalige Grand-Prix-Schlachten. An dieser Stelle ist 1948 Achille Varzi verunglückt. Der Italiener, der Frauen und Drogen über alles liebte, hatte in seiner Karriere genau zwei Unfälle. Der zweite, in Bern, endete tödlich.

Etwas weiter unten am Ende der Jordenrampe ist von der ehemaligen GP-Rennstrecke noch am meisten vorhanden. Zwar hat man nicht wie einst einen freien Blick auf die Kappelenbrücke, dafür gibt der «Rechtsknick» in der Eymatt und die folgende rund 750 Meter lange Gerade einen Eindruck, mit wieviel Mut die PS-Helden über den «Bremer» rasten. Denn an diesen Stellen war der Licht/Schatten-Wechsel besonders eklatant. Wenn es dazu noch nass war, so wie beispielsweise 1934 bei der ersten Austragung des Grand Prix von Bern oder 1951, dann endeten Abflüge oft böse. So wie etwa 1948, als Motorrad-Europameister Omobono Tenni in der später nach ihm benannten Passage zu Tode stürzte.

S3 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nach Start und Ziel war die Kiesgrube die erste Schlüsselstelle. Das Bergabstück ist heute eine Einbahnstrasse. Die Zufahrt dazu kann nicht mehr exakt zurückverfolgt werden, liegt aber irgendwo unter der Autobahnbrücke (Bild rechts unten). Den Damm auf der linken Seite, wo auch Häuser stehen, gibt es heute noch © Unbekannt, Eichenberger

Die Fortsetzung der Strecke durch den Wald bergauf bleibt der Fantasie überlassen. Ein schmaler Radweg weist ungefähr den Weg, entspricht aber nicht exakt der ursprünglichen Streckenführung. An Rennsport erinnert hier gar nichts mehr. Im Gegenteil: Der Glasbrunnen ist heute ein Pfaditreffpunkt.

Auffallend ist, dass der Bremgarten-Ring – mit Ausnahme der Forsthauskurve – kaum echte Kurven hatte. Vielmehr war die Strecke am Rande der Hauptstadt eine Aneinanderreihung von Vollgaskurven. Die hohen Tempi, die schwierigen Lichtverhältnisse, der unebene Belag (teilweise Kopfsteinpflaster) und die vielen Bäumen am Streckenrand machten den «Bremer» zu einer der gefürchtetsten Rennstrecken der Welt. Zwischen 1934 und 1954 gab es zahlreiche Todesfälle, nicht nur unter den Fahrern. Als der Bundesrat 1955 beschloss, Rundstreckenrennen in der Schweiz zu verbieten, bedeutete dies das Aus des Bremgarten-Rings.

S4 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die alte Eymattstrasse kann heute noch befahren werden. Damals wurde sie von Zuschauern gesäumt. Das Bergabstück ist ziemlich steil. Die Tempi, die dort erzielt wurden, sehr hoch. Früher sahen die Fahrer im Rechtsknick direkt auf die Kappelenbrücke. Diese Sicht ist heute durch Schrebergärten versperrt © Unbekannt, Eichenberger

Was geblieben ist, sind ein paar imposante Zahlen. Beim Streckenrekord 1937 betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit von Rudolf Caracciola auf einem Mercedes-Benz 172,4 km/h. Dieser Rekord hatte auch Bestand, als ab 1950 (bis 1954) die Formel 1 zu Gast war. Und auch in Sachen Publikumsaufmarsch konnte die Formel 1 ihrer Vorgängerserie das Wasser nicht reichen. 1947, also drei Jahre vor Einführung der Königsklasse, kamen mehr als 110'000 ZuschauerInnen.

68 Jahre nach der letzten Austragung ist nun das seit 1958 im Strassenverkehrsgesetz verankerte Rundstreckenverbot gefallen. Endlich, ist man geneigt zu sagen (siehe auch Seite 14). Doch jetzt, wo das Verbot gefallen ist, stellt sich die Frage: Wo könnte ein Nachfolger des «Bremers» entstehen? Und wer soll ihn nutzen? Von der Formel 1 zu träumen, wäre der falsche Ansatz. Aber mit anderen Rennen, Testfahrten der Industrie, Fahrsicherheitskursen, Konzerten und ähnlichen Veranstaltungen könnte ein neuer «Bremer» sinnvoll ausgelastet und die Rundstrecken-Historie der Schweiz nach einer endlos langen Unterbrechung fortgesetzt werden.

Die Sieger beim Grand Prix der Schweiz in Bern
1934 Hans Stuck (D), Auto Union
1935 Rudolf Caracciola (D), Mercedes-Benz
1936 Bernd Rosemeyer (D), Auto Union
1937 Rudolf Caracciola (D), Mercedes-Benz
1938 Rudolf Caracciola (D), Mercedes-Benz
1939 Hermann Lang (D), Mercedes-Benz
1947 Jean-Pierre Wimille (F), Alfa Romeo
1948 Carlo Felice Trossi (I), Alfa Romeo
1949 Alberto Ascari (I), Ferrari
1950 Giuseppe Farina (I), Alfa Romeo
1951 Juan-Manuel Fangio (RA), Alfa Romeo
1952 Piero Taruffi (I), Ferrari
1953 Alberto Ascari (I), Ferrari
1954 Juan-Manuel Fangio (RA), Mercedes-Benz

Von 1940-1946 gab es keinen Grossen Preis der Schweiz in Bern/Die Rennen ab 1950 zählten zur Formel-1-Weltmeisterschaft

S5 GP Bern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Kurve beim Forsthaus war streng genommen die einzige echte Kurve. Vielmehr war die Strecke am Rande der Hauptstadt eine Aneinanderreihung von Vollgaskurven. Heute ist die Kurve Zubringer zur Autobahn. Vom Forsthaus ging es geradeaus zurück zu Start und Ziel © Swiss Made Grand Prix, Eichenberger

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30.06.2022 Paul Büetiger: «Ich wollte nicht als Clown abtreten!»
Bueetiger Paul 01 Bueetiger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Paul Büetiger sagt nach 20 Jahren «Tschüss» © Archiv Büetiger

Beim Slalom in Chamblon wurde nicht nur der neue Meister gekürt, es war auch das Abschiedsrennen für Paul Büetiger. Der Mann im schwarz-gelben Porsche GT3 Cup hängt mit 71 Jahren den Helm an den Nagel.

Paul Büetiger macht mit 71 Jahren Schluss. Der Solothurner hat beim Slalom in Chamblon sein letztes Rennen bestritten. Sein Entschluss hat er schon Anfang des Jahres gefasst. «Ich wollte gesund aufhören. Und ich habe gespürt, dass ich langsamer geworden bin», sagt Büetiger, der zum Abschluss, ein schöneres Geschenk gibt es nicht, nochmals seine Klasse, die IS bis 4000 cm3, gewann.

Büetiger war motorsportlich gesehen ein Spätzünder. Erst mit 40 begann er Kart zu fahren. Mit 50 fuhr er die ersten Autorennen. Speed hatte er schon damals im Blut. Als Teenager war er als Skifahrer unterwegs. Regional und an Schweizer Meisterschaften. Zwölf Jahre lange – mit 27 wechselte er aufs Fahrrad. Dort hat er von 450 Rennen rund 90 gewonnen. «Ich habe in 20 Jahren Motorsport nicht ein Auto kaputt gefahren», sagt Büetiger stolz. «Wäre ich früher zum Motorsport gekommen, wäre das wahrscheinlich nicht so gelaufen…»

Noch heute verbindet ihn viel mit Ski- und Radfahren. Auch der 6-Gang-Go-Kart wird immer wieder aus der Garage geschoben. Ausserdem ist Büetiger leidenschaftlicher Töfffahrer und Modellflieger. Langweilig wird es ihm in seinem (Un)ruhestand deshalb bestimmt nicht. Und dennoch: «Als ich am Dienstag nach Chamblon meinen Porsche wieder ‹zwäg› gemacht habe, war das schon ein komisches Gefühl», gibt Büetiger zu.

Bueetiger Paul Collage Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Skifahren, Kart, Radfahren – Büetiger wird es nicht langweilig © Archiv Büetiger

Doch der ehemalige Druckerei-Unternehmer ringt seinem Rücktritt auch Gutes ab. «Ich bin gesund, mein Auto ist heil und der Druck ist weg. Und wichtig war mir auch, dass ich nicht als Clown abtrete.» Dass Büetiger mit 71 Jahren den Helm an den berühmten Nagel hängt, haben am Anfang nur seine engsten Kollegen gewusst. Beim letzten Bergrennen in La Roche steckte er es dann dem Speaker persönlich. Das hatte Folgen. In Chamblon wurde er «im grossen Stil» mit Früchtekorb und der Ernennung zum «Monsieur Elégance» verabschiedet. «Diesen Titel habe ich aufgrund meines unscheinbaren Fahrstils bekommen», lacht Büetiger. Gleichzeitig musste er wohl auch eine Träne verdrücken. «Das Schöne an der Schweizer Meisterschaft ist, dass wir weder am Berg noch am Slalom gegeneinander fahren. Wir fahren gegen die Stoppuhr. Man kommt sich auf der Strecke nie in die Quere. Deshalb habe ich auch keine Feinde im Fahrerlager.»

An ein besonderes Highlight im Rahmen der Schweizer Meisterschaft kann und will sich Büetiger nicht erinnern. «Da gibt es so viele schöne Erinnerungen.» Eine davon ist sicher das Bergrennen in Reitnau. Dort hat Büetiger fünf Mal seine Klasse gewonnen. «Das Rennen war für uns Fahrer zwar kurz, aber die Stimmung dort war immer sensationell!» Aufs Fahren wird Büetiger auch in Zukunft nicht ganz verzichten. «Den einen oder anderen Track Day werde ich absolvieren, solange ich noch kann.»

Auto Sport Schweiz wünscht dem «Pensionär» alles Gute für die Zukunft! An Hobbies scheint es dem Mann im schwarz-gelben Porsche GT3 Cup nicht zu fehlen…

Bueetiger Paul Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Paul Büetiger bei seinem letzten Rennen in Chamblon © Cornevaux

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29.06.2022 Vorschau Kart-SM 7 Laghi: Vollgas zwischen den Seen
OK Junior Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Epifanio gegen Bättig: Das wird auch in 7 Laghi interessant © Eichenberger

Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geht in die dritte Runde. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für dieses Wochenende für die Rennen im italienischen 7 Laghi eingeschrieben.

Nach den abwechslungsreichen Rennen in Franciacorta (I) und Mirecourt (F) macht die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft am Wochenende Halt auf der Kartpiste 7 Laghi in Castelletto di Branduzzo bei Pavia. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich eingeschrieben. Das grösste Feld bietet die Kategorie Super Mini mit 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Geht es nach dem bisherigen Saisonverlauf, ist die Favoritenrolle bei den Super Minis klar verteilt. Spirit-Fahrer Dan Allemann hat von den sechs bisherigen Rennen deren fünf gewonnen. Nur einmal, im zweiten Vorlauf in Mirecourt, stand ihm Dario Palazzolo vor der Sonne. Allemanns Vorsprung auf den Zweitplatzierten Orlando Rovelli beträgt vor «Halbzeit» der Kart-SM bereits 39 Punkte. Der Drittplatzierte Arnaud Voutat, der beim Auftakt in Franciacorta eine starke Leistung bot, liegt bereits 57 Zähler hinter Allemann. An die Meisterschaft denkt der 10-jährige Aargauer aber nicht. «Das ist noch zu früh», meint der Sohn von Teambesitzer Ken Allemann. «Ich nehme ein Rennen nach dem anderen und versuche mein Bestes zu geben.» Das will auch der eingangs erwähnte Palazzolo, dessen bisherige SM-Saison noch nicht nach Wunsch verlaufen ist. Der gegenwärtig Siebtplatzierte hofft dementsprechend auf ein reibungsloses Wochenende. Nur ein Platz vor Palazzolo liegt Matt Corbi. Auch er ist ein heisser Kandidat auf den Sieg. 2021 war er in 7 Laghi, der Super-Mini-Pilot mit der zweitbesten Punkteausbeute.

Super Mini Dan Allemann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dan Allemann führt bei den Super Minis souverän © Eichenberger

Spannung ist auch bei den OK Junioren angesagt. Wenn die Rennen an der Spitze ähnlich unterhaltsam sind wie in Mirecourt, dürfen sich die Zuschauer freuen. Denn zwischen der Gesamtleaderin Chiara Bättig (12) und Verfolger Elia Epifanio (13) tobt ein herrlich erfrischender Zweikampf, zweier Piloten, die nicht nur am selben Tag Geburtstag haben (21. März), sondern beim letzten Rennen in Mirecourt auch gleich viele Zähler (67) sammelten. Hinter diesem Duo lauern Kevin Rabin, Tim Ziegler und Hector Gerling. Jeder aus diesem Trio ist in diesem Jahr schon mindestens einmal auf dem Podium gestanden. Fürs oberste Treppchen hat es bisher noch nicht gereicht.

Die X30 Challenge Switzerland ist die Kategorie mit der bis dato klarsten Ausgangslage. Dort führt Kilian Streit nach zwei Rennwochenenden mit 51 Punkten Vorsprung auf den Solothurner Michael Sauter, der parallel zur Kart-SM in der deutschen Formel 4 fährt. Sauter war Streit beim Auftakt in Franciacorta ebenbürtig. Zuletzt in Mirecourt konnte dem schnellen Berner niemand das Wasser reichen. Streit verbuchte einen «Grand Slam» (Pole-Position, schnellste Rennrunde, drei Rennsiege) und kassierte dafür die Maximalpunktzahl von 75 Zählern. Hinter Streit und Sauter haben sich Nicolaj Sabo, Alessio Strollo und Kilian Boss auf den Plätzen 3 bis 5 eingerichtet. Insgesamt stehen in 7 Laghi 19 Fahrer und Fahrerinnen in der mit einheitlichen Motoren ausgerüsteten X30 am Start.

X30 Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kilian Streit (links vorne) ist der Führende in der X30 © Eichenberger

So richtig spannend ist in diesem Jahr die Kategorie OK Senior. Hier hat sich von den bisherigen Fahrern keiner so richtig absetzen können. Der Führende Lyon Mathur macht mit bisher vier Laufsiegen zwar einen dominierenden Eindruck, doch Jérôme Huber (13 Punkte zurück), Patrick Näscher (22) und Pascal von Allmen (23) sind dem Sarmenstorfer dicht auf den Fersen. Und dann ist da noch Savio Moccia. Dem fünfmaligen Schweizer Meister, der auf diese Saison von den X30ern zu den Senioren gewechselt ist, wurde in Mirecourt der Sieg im Finale aberkannt. «Auch sonst lief es für mich bisher nicht nach Plan», sagt Moccia. «Ich hoffe, das Blatt wendet sich in 7 Laghi.»

Eng zusammen liegen auch die bisher schnellsten KZ2-Fahrer Sebastian Kraft (127 Punkte) und Ethan Frigomosca (121). Kraft hat nach Siegen die Nase mit 4:2 vorne. Auch erwischte er zuletzt in Mirecourt (wie Kilian Streit) ein perfektes Wochenende. Doch ausruhen darf sich der Berner auf keinen Fall. Sein Verfolger aus dem Tessin kann mit einer etwas besseren Punkteausbeute bei seinem «Heimrennen» in 7 Laghi bereits wieder an Kraft vorbeiziehen. Hinter dem Spitzenduo liegen Evan Vantaggiato, Kevin Wälti und Michel Liechti auf den Plätzen 3 bis 5. Auch hier ist klar: Wer in 7 Laghi von ganz oben jubeln möchte, muss zuerst an Kraft und Frigomosca vorbeikommen. Nicht dabei ist der amtierende Meister Nicolas Rohrbasser. Der Schaltkart-Routinier ist am 19. Juni Vater einer Tochter geworden. Wir gratulieren und wünschen Nico und seiner Partnerin Kimberley alles Gute!

KZ2 Ethan Frigomosca Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Für Ethan Frigomosca ist 7 Laghi fast wie ein Heimrennen © Eichenberger

Zur Strecke: Die Kartpiste in Castelletto di Branduzzo bei Pavia ist den meisten Fahrern bestens bekannt. Der oft auch als Teststrecke genutzte 1256 Meter lange Rundkurs südlich von Mailand ist unter den Fahrern sehr beliebt. Die Strecke ist schnell, abwechslungsreich, bietet zahlreiche Überholmöglichkeiten und ist vor allem im Infield technisch anspruchsvoll.

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in 7 Laghi www.savoiechrono.com

Zeitplan
Sonntag, 3. Juli

08.00-08.58 Uhr, Offizielles Training
09.05-09.43 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
09.50-11.30 Uhr, Rennen 1
11.30-12.20 Uhr, Mittagspause
12.20-14.00 Uhr, Rennen 2
14.00-16.30 Uhr, Finalläufe
17.00 Uhr, Siegerehrung*

*Die Siegerehrung der Super Minis findet schon um 15.20 Uhr statt

OK Senior Lyon Mathur Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lyon Mathur ist der bisher schnellste OK-Senior © Eichenberger

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28.06.2022 Weekend-Report 11/2022
EFR Zandvoort 04 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Emil Frey Racing dominierte in Zandvoort beim ADAC GT Masters

Das vergangene Rennwochenende stand ganz im Zeichen von Emil Frey Racing. Die Safenwiler Lamborghini-Truppe gewann in Zandvoort (NL) beide Rennen zum ADAC GT Masters.

Emil Frey Racing hat am vergangenen Rennwochenende beim dritten Lauf zum ADAC GT Masters in Zandvoort (NL) im grossen Stil abgeräumt. Die Lamborghini-Mannschaft aus Safenwil sicherte sich in beiden Rennläufen den Sieg. Und das zwei Mal von der Pole-Position aus.

Am Samstag eroberte der Österreicher Mick Wishofer im Auto mit der Startnummer #14 die Pole-Position und bescherte Emil Frey Racing danach mit seinem finnischen Partner Konsta Lappalainen den ersten Triumph in der internationalen Deutschen GT-Meisterschaft. Am Sonntag war es Jack Aitken, der die Bestzeit im Qualifying erzielte und danach mit dem Spanier Albert Costa Balboa am Steuer der #63 das Team aus dem Aargauischen ein zweites Mal jubeln liess. Dass auch das dritte Auto mit der #19 mit den beiden Franzosen Arthur Rougier und Franck Perera sonntags auf dem Podium stand, war das Tüpfelchen auf dem i.

«Das war ein sehr starkes Wochenende mit einer grossartigen Leistung des gesamten Teams», lobte Jürg Flach, der technische Direktor bei EFR. «Mit jedem Auto auf dem Podium zu stehen, ist aussergewöhnlich, und ich freue mich sehr für das ganze Team. Nach dem enttäuschenden Ende des Rennens in Le Castellet (Lauf zum GT World Challenge Endurance Cup, Red.) war dies hochverdient.»

Für das beste CH-Ergebnis aus Fahrersicht sorgte Ricardo Feller (Audi) mit Rang 4 im ersten Durchgang. Bester Schweizer in der Gesamtwertung bleibt Raffaele Marciello als Fünfter.

Einen Podestplatz gab es auch für Louis Delétraz im IMSA Endurance Cup. Der Genfer sicherte sich beim 6-Stunden-Rennen in Watkins Glen Rang 2. Fabio Scherer schrammte als zweitbester Schweizer auf Rang 4 der LMP2-Klasse knapp an seinem ersten US-Podest vorbei. Jubeln durfte dafür Philip Ellis. Der ehemalige DTM-Fahrer gewann die GTD-Klasse auf einem Mercedes AMG GT3.

Auch beim 4-stündigen Grenzlandrennen auf der Nordschleife waren Schweizer am Start. Bester Eidgenosse war Julien Apothéloz. Der Zürcher verpasste als Vierter knapp das Podest. Direkt dahinter kam Miklas Born (beide Mercedes AMG Gt3) ins Ziel.

Louis Deletraz Watkins 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (r.) wurde in Watkins Glen Zweiter in der LMP2

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27.06.2022 Slalom Chamblon: Bürki schlägt Bürki
Buerki Martin Champion Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki (Mitte) mit seinen treuen Helfern Mario und Phippu © Eichenberger

Martin Bürki hat sich beim Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon (VD) seinen neunten Titel, den achten in Serie, gesichert. Der Tagessieg ging einmal mehr an Philip Egli im Formel-3-Dallara.

Martin Bürki ist zum neunten Mal Schweizer Slalom-Meister. Der Garagist aus Uetendorf hat auch beim Finale in Chamblon in seiner Klasse E1 bis 1600 cm3 nichts anbrennen lassen und triumphierte in einer Zeit von 3:16,344 min. Bei den Tourenwagen bedeutet das Platz 3 im Scratch. Schneller waren nur Christian Darani (Fiat X1/9) und Martin Oliver Bürki (BMW E33). Beide sicherten sich in ihren Klassen E1 bis 2000 cm3 respektive E1 bis 3000 cm3 ebenfalls souverän die Siege.

Auch wenn die Titel des VW-Polo-Piloten inzwischen fast zur Gewohnheit werden, sind diese für Bürki längst keine Selbstverständlichkeit. «Ohne harte Arbeit und viel Disziplin ginge das nicht», sagt der alte und neue Meister. «Ausserdem kann immer etwas dazwischenkommen.»

So wie bei Christoph Zwahlen. Der Thurgauer zählt mit seinem Porsche 911 GT3 Cup seit Jahren zu den schnellsten Schweizer Piloten. Sei es nun am Berg oder bei Slaloms. In Chamblon unterlief Zwahlen einer der seltenen Fehler. Der Fahrer aus der Interswiss-Klasse bis 4000 cm3 hob im Training am Sonntagmorgen sprichwörtlich ab, blieb aber zum Glück unverletzt. «Ich spüre meinen Rücken», sagte Zwahlen gegenüber ASS am späteren Nachmittag, «aber es geht mir gut.» Den Grund für den Unfall nimmt er auf seine Kappe. «Ich habe zu spät gebremst. Ausserdem war es da noch feucht.»

«Genau solche Zwischenfälle können einem am Ende den Titel kosten», weiss Bürki. «Christoph ist ein super Rennfahrer. Aber so etwas kann eben auch einem Top-Piloten passieren. Deshalb nehme ich Gratulationen immer erst dann entgegen, wenn alles vorbei ist.»

Buerki Martin Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki: Volle Konzentration vor dem Start © Eichenberger

Wie knapp es in der Schweizer Slalom-Meisterschaft ist, zeigt ein Blick auf den Schlussstand. In der Endabrechnung liess Bürki die Konkurrenz nur dank dem besseren Streichresultat hinter sich. Auch Martin Oliver Bürki, Philip Egli, Nicola Fankhauser und Christian Darani machten in Chamblon die 100 Punkte voll. Aufs Podium durften aber nur Bürki II als Zweiter und Egli als Dritter klettern. Fankhauser hatte in Bure zu wenig Gegner und bekam deshalb nur halbe Punkte. Für den Honda-Civic-Fahrer aus Latterbach im Simmental ist der vierte Schlussrang aber dennoch eine starke Leistung. Darani hat gar einen Nuller als Streichresultat und muss deshalb mit dem fünften Gesamtrang vorliebnehmen.

Der Vizemeister von 2021 war bei allen Slaloms, an denen er teilgenommen hatte, schnellster oder zweitschnellster Tourenwagenfahrer 2022. Doch Darani fehlte beim Slalom in Bure, da er nach Veröffentlichung des Slalom-Kalenders für Ende Mai/Anfang Juni Familienurlaub buchte. Weil die Ecuries des Ordons, Veranstalter in Bure, ihr Rennen nachträglich verschob, um nicht mit dem Bergrennen La Roche – La Berra zu kollidieren, musste Darani seine Titelpläne begraben. «Familie geht vor», meint der 51-Jährige aus Mairengo und nimmt die Niederlage sportlich gelassen. Ausserdem hat er noch weitere Rennen auf seiner Agenda, bei denen er und sein schneeweisser X1/9 glänzen können. «Ich fahre noch in Anzère, in Oberhallau und am Gurnigel.» Ausserdem wird Darani bestimmt auch nächstes Jahr wieder angreifen. Bürki kann sich also schon einmal warm anziehen…

Darani Christian Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Darani war der schnellste Tourenwagenfahrer © Eichenberger

Der Tagessieg in Chamblon ging einmal mehr an Philip Egli. Der in Zürich wohnhafte Glarner bildet mit seinem in die Jahre gekommenen Formel-3-Dallara eine Einheit, die man kaum bezwingen kann. Lukas Eugster fehlten in Chamblon in zwei fast identischen Laufzeiten 4,5 Sekunden auf Egli. «Der Ligier ist an einigen Stellen hier einfach zu breit», sagt Eugster. «Ich kann damit kaum einlenken.»

Platz 3 im Kampf um den Tagessieg ging an Jannis Jeremias. Der 22-Jährige vom Bielersee war damit 3,3 Sekunden schneller als sein Mentor Yves Hängärtner. «Ich kann die Power des GP3-Dallaras auf dieser Strecke nicht richtig nutzen», sagt Hängärtner. «Das Auto ist auf dieser Strecke zu breit – 45 Zentimeter breiter als Eglis Formel 3.» Eine Zeitenverbesserung war im zweiten Lauf wegen eines Ausrutschers nicht mehr möglich. So schlüpfte in der Endabrechnung sogar noch Victor Darbellay in seinem kleinen Arcobaleno durch und verdrängte Hängärtner auf Rang 6 vor Antonio Scolaro im Osella PA21 und eben Darani in seinem Fiat X1/9.

Egli Philip Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli feierte seinen 43. Tagessieg © Eichenberger

Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Chamblon Stephan Burri (IS bis 1600 cm3), Arnaud Donzé (IS bis 2000 cm3), René Aeberhardt (IS bis 2500 cm3), Paul Büetiger (IS bis 4000 cm3 ­– in seinem letzten Rennen), Beat Rohr (E1 bis 1400 cm3) und Aramis Cereghetti (E1 über 3000 cm3).

Im Suzuki Swiss Racing Cup triumphierte der bereits als Meister festgestandene Fabian Eggenberger – mit drei Zehntelsekunden Vorsprung auf Marcel Muzzraelli, der sich damit den Vize-Titel sicherte. Dritter wurde Michaël Bering. Platz 3 in der Endabrechnung ging an Sandro Fehr, der in Chamblon das Podium als Vierter um zwei Zehntelsekunden verpasste.

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Zweiter hinter Bürki: Martin Oliver Bürki © Cornevaux

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27.06.2022 Rally di Alba: Hirschi siegt überlegen
Hirschi Jonathan info rallye fotos ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sieg und Gesamtführung für Jonathan Hirschi © https://rallye-fotos.ch

Jonathan Hirschi hat nicht nur den dritten Lauf zur Schweizer Ralyle-Meisterschaft in Alba (I) gewonnen. Der Neuenburger führt nun auch die Meisterschaft bei Halbzeit der Rallye-SM an.

An Abwechslung mangelt es in der Schweizer Rallye-Meisterschaft definitiv nicht. Nachdem beim Saisonauftakt im Jura der amtierende Meister Mike Coppens die Nase vorne hatte und sich bei der Rallye du Chablais Jonathan Michellod über seinen ersten Sieg freuen durfte, war die Reihe beim dritten Lauf, der Rally di Alba, nun an Jonathan Hirschi und Beifahrer Michaël Volluz. Für den 36-jährigen Neuenburger war es der zweite Gesamtsieg im Rahmen der Schweizer Meisterschaft nach dem Sieg bei der Rallye du Valais 2014. Mit diesem Triumph übernahm Hirschi auch die Gesamtführung im Zwischenklassement bei Halbzeit der Rallye-SM 2022 mit 99 Punkten vor Michellod (92) und Coppens (73).

Der VW-Polo-Pilot war von Anfang an der schnellste Schweizer und gab die Führung zu keiner Zeit ab. «Wir lagen von der Powerstage weg vorne», sagt Hirschi. «In der zweitletzten Prüfung habe ich dann etwas Tempo rausgenommen, aber wir waren immer noch die Schnellsten. In der letzten Prüfung ging ich es dann behutsam an. Ich hatte noch meinen Reifenschaden beim Critérium im Hinterkopf.»

Der zweite Platz bei der Rally di Alba, die zum ersten Mal Austragungsort eines Schweizer Meisterschaftslaufs war, ging an Ivan Ballinari (ebenfalls VW Polo). Dem zweimaligen Schweizer Meister aus Lugano tat die piemontesische Luft offenbar gut. Für «Bally» war es nach dem Forfait beim Critérium Jurassien und einem eher enttäuschenden vierten Platz bei der Rallye du Chablais das erste Podium in dieser Saison. Und das mit einer neuen Co-Pilotin: Elena Giovenale. «Wir haben uns im Vergleich zur Rallye du Chablais deutlich gesteigert», sagt Ballinari. «Der zweite Platz kam etwas unerwartet. Elena und ich waren zum ersten Mal als Team unterwegs. Ausserdem hatten auch wir einen Reifenschaden. Deshalb freut es mich umso mehr, dass es so prima gelaufen ist.»

Podium Rally Alba info rallye fotos ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Podium der Schweizer in Alba. Von links nach rechts: Elena Giovenale, Ivan Ballinari, Michaël Volluz, Jonathan Hirschi, Jonathan Michellod und Stéphane Fellay © https://rallye-fotos.ch

Hinter Ballinari mit 3:29 min Rückstand auf Sieger Jonathan Hirschi belegte Jonathan Michellod (Skoda Fabia) Rang 3. Der vor der Rally di Alba noch führende Walliser war mit diesem Ergebnis aber nicht sonderlich zufrieden. «Das war eine sehr abwechslungsreiche, aber auch schwierige Rallye», meinte Michellod. «Wir hatten leider einen Reifenschaden, der uns sehr viel Zeit kostete.»

Michellod war nicht der einzige Schweizer mit einem Reifendefekt. Auch der amtierende Meister Mike Coppens (Citroën C3) erwischte es kurz vor dem Ziel. «Ich habe auf der achten von neun Wertungsprüfungen einen ziemlichen Brocken erwischt», sagt der Walliser. «Ich hatte keine Chance auszuweichen.» Coppens fiel so im Gesamtklassement hinter Michellod auf Rang 4 zurück. «Das war definitiv nicht das Ergebnis, das wir angepeilt hatten. «Glückwunsch an Jonathan Hirschi! Er hat verdient gewonnen. Er ist bis jetzt der schnellste von uns allen. Und das hat sich schon beim Critérium abgezeichnet.»

53 Sekunden hinter Coppens kam Sergio Pinto auf dem Alpine RGT als Fünfter ins Ziel. Pech hatte Rally2-Neuling Guillaume Girolamo. Schon in der dritten WP musste der Walliser seinen Ford Fiesta mit Bremsproblemen abstellen. Bis dato zeigte der 25-Jährige aus Haute-Nendaz aber eine starke Leistung. In der ersten WP war er Viert-, in der zweiten WP sogar Drittschnellster.

Glück im Unglück hatte Sascha Althaus. Der Jurassier und seine Beifahrerin Lisiane Zbinden im Renault Clio Rally4 überschlugen sich auf der siebten Wertungsprüfung spektakulär, nachdem sie in einer Linkskurve vom Weg abgekommen waren, kamen aber mit dem Schrecken davon. «Ausser ein paar Wehwechen geht es uns gut», gab Althaus nach dem Unfall Entwarnung. Das passende Video gibt es unter diesem Link.

Der Gesamtsieg bei der hauptsächlich zur italienischen Meisterschaft zählenden Rally di Alba sicherte sich Nikolay Gryazin (Skoda Fabia) vor Andrea Crugnola (Citroën C3) und Fabio Andolfi (Skoda Fabia).

Mehr über die Rally di Alba finden Sie im Internet unter www.rallyalba.it

Und so geht es weiter:
8.-10. September, Rallye Mont-Blanc (F)
30. September-1. Oktober, Rally del Ticino
13.-15. Oktober, Rallye International du Valais

Michellod Jonathan info rallye fotos ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod: dritte Rallye, dritter Podestplatz © https://rallye-fotos.ch

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24.06.2022 Neues Hauptquartier für die Rallye du Valais
014 bains saillon Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bains de Saillon: Das neue Hauptquartier der Rallye du Valais

Die Rallye du Valais vom 13.-15. Oktober bildet das Finale der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022. Vieles wird sich gegenüber den Jahren zuvor verändern. Unter anderem auch der Standort des Serviceparks.

Sechs Jahre hat Global Events Sàrl und sein Generaldirektor Cédric Borboën die Rallye du Valais organisiert. 2022 wird sich ein neues Komitee, das sich aus sieben Freiwilligen aus dem Kanton Wallis zusammensetzt, um die RIV kümmern. Dieses hat nun erste Details zur neuen Ausrichtung bekanntgegeben.

Zu den einschneidenden Veränderungen gehört der neue Servicepark. Dieser befindet sich nicht mehr im Kasernenareal Sion, sondern auf dem Gelände der Bäder von Saillon. Neu wird bei der RIV nur noch an zwei (bisher drei) Tagen gefahren. Die ersten gezeiteten Prüfungen finden am Freitag, 14. Oktober, in der Region Martigny statt, mit drei Wertungsprüfungen, die zweimal durchfahren werden müssen.

Am Samstag finden ähnlich wie tags zuvor wieder drei Prüfungen statt, die je zwei Mal absolviert werden müssen. Diesmal in der Gegend von Sion. Insgesamt wird die Rallye etwa 175 Kilometer an gezeiteten Prüfungen umfassen, die sich auf 12 Sonderprüfungen verteilen. Die Siegehrung findet am Samstagabend in Saillon statt.

«Ich freue mich vor allem auf die Prüfungen rund um Martigny», sagt Jonathan Michellod, gegenwärtig Leader der Schweizer Rallye-Meisterschaft. «Da sind sicher auch ein paar legendäre Wertungskilometer dabei. Dass wir 175 Kilometer an zwei Tagen zurücklegen, ist kein Problem. Bei der Rally di Alba an diesem Wochenende spulen wir auch 120 Kilometer ab – an einem Tag! Jetzt hoffe ich einfach, dass ich meine Titelhoffnungen bis zur RIV aufrecht halten kann.»

Auch bei der Einschreibung gibt es eine Neuerung. Diese soll für alle Teams (einheitlich) 1300.- Franken betragen.

Weitere Infos zur «Valais» gibt es auf der Internetseite www.riv.ch

Jonathan Michellod Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Leader in der Rallye-SM: Jonathan Michellod © Eichenberger

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24.06.2022 autobau SKM 2022: 3. Lauf 7-Laghi (ITA) / Nennschluss 26.06.2022

Der 3. Lauf zur autobau SKM 2022 findet schon bald statt – sei auch Du mit dabei!

Die Veranstaltung findet am 02./03. Juli 2022 in Castelletto di Branduzzo/7-Laghi (ITA) statt und die Einschreibung über www.go4race.ch ist offen.

Nennschluss für den dritten Lauf ist am 26.06.2022 um 24.00 Uhr.

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

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23.06.2022 Vorschau Chamblon: Ein zweiter Platz reicht Bürki
Martin Buerki VW Polo Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki kann am Sonntag zum neunten Mal Meister werden © Eichenberger

Martin Bürki kann am Wochenende beim Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon zum neunten Mal Meister werden. Vier andere Fahrer haben noch theoretische Chancen.

Dieses Wochenende (25./26. Juni) findet der Slalom von Chamblon (VD) statt. Die 38. Ausgabe ist gleichzeitig das Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022. Noch ist die Titelentscheidung nicht gefallen. Doch vieles deutet auf einen neuerlichen Titelgewinn von Serienmeister Martin Bürki hin. Der Uetendorfer Garagist ist als einziger Fahrer (nach fünf Rennen) noch verlustpunktfrei. Ein zweiter Platz in Chamblon würde ihm zum neunten Slalom-Titel, dem achten hintereinander, reichen.

«Das stimmt», sagt Bürki. «Aber wer mich kennt, der weiss, dass ich versuchen werde, auch dieses Rennen zu gewinnen.» Angespannt ist Bürki ob der Ausgangslage vor dem Slalom in Chamblon nicht. «Ich bin schon lange dabei und es ist nicht das erste Mal, dass ich in dieser Situation bin. Wenn mir die Technik einen Strich durch die Rechnung macht, was jederzeit passieren kann, dann ist das so. Ich mache mir darüber keine Gedanken. So etwas kann man nicht steuern.»

Martin Oliver Buerki Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Namensvetter Martin Olivier Bürki hat noch tehoretische Chancen © Eichenberger

Neben Bürki, der in der Klasse E1 bis 1600 cm3 fährt, haben noch vier weitere Fahrer theoretische Chancen auf den Titel: Christian Darani (Fiat/E1 bis 2000 cm3), Namensvetter Martin Olivier Bürki (BMW E33, E1 bis 3000 cm3), Nicola Fankhauser (Honda Civic, A bis 2000 cm3) und Philip Egli (Dallara F393, E2 bis 2000 cm3). Dieses Quartett kann mit einem fünften voll bewerteten Klassensieg ebenfalls noch auf 100 Punkte kommen. Sodass am Ende die besseren Streichresultate über die Medaillenränge entscheiden. Und da hat Bürki, vorausgesetzt er wird in Chamblon im Minimum Zweiter, eben die Nase vorn.

Neben der Titelentscheidung dreht sich beim Finale auf dem Kasernenareal in Chamblon natürlich auch vieles um die Frage: Wer sichert sich den letzten Tagessieg 2022? Zieht man die bisherigen Rennen in Betracht, kommen dafür eigentlich nur zwei Fahrer in Frage: der in Zürich wohnhafte Glarner Philip Egli und der Herisauer Lukas Eugster. Egli hat in diesem Jahr bereits die Slaloms von Bière, Frauenfeld, Ambri 2 und Bure gewonnen. Eugster stand mit seinem Ligier JS53 beim ersten Ambri-Slalom (zum ersten Mal in seiner Karriere) ganz oben auf dem Podest.

Auf dem Papier spricht die Ausgangslage für Egli. Der teilweise enge Kurs ist auf den schmaleren Formel 3 von Egli perfekt zugeschnitten. Auch 2019, beim vorerst letzten Slalom in Chamblon, ging der Bauingenieur in einer Zeit von 2:57,542 min als Sieger vom Platz. Allerdings erst im Nachhinein. Die Rennleitung brummte Egli damals zehn Sekunden wegen eines Torfehlers auf. Doch der Glarner konnte beweisen, dass er keine Pylone umgefahren hatte.

Philip Egli Haller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli peilt seinen 43. Tagessieg an © Haller

Das «dark horse» im Kampf um den Tagessieg in Chamblon könnte Yves Hängärtner sein. Der Bieler kehrt nach einer Pause – verursacht durch einen technischen Defekt – mit seinem bei Jenzer Motorsport vorbereiteten GP3-Dallara zurück. «Das Getriebeproblem haben wir gelöst», sagt Hängärtner. «Ausserdem haben wir das Fahrwerk umgebaut. Das war noch im Rundstreckentrimm. Wie wir in Chamblon damit abschneiden, kann ich nicht sagen. Das Auto wird dort einer Wundertüte gleichen.»

Neben dem NAT-Wettbewerb am Sonntag, 26. Juni, (ab 7 Uhr) finden am Samstag auf der 4,3 Kilometer langen Strecke auch die LOC-Läufe statt. Im Rahmen dieser Rennen wird auch das Finale des Suzuki Swiss Racing Cup ausgetragen. Wobei die Meisterschaft schon in Bure, beim vorletzten Lauf 2022, zugunsten von Fabian Eggenberger entschieden wurde. Spannend wird es im einzigen Schweizer Markenpokal mit Hybridtechnik noch um die Plätze 2 und 3. Diese machen Marcel Muzzarelli (104 Punkte), Sandro Fehr (98) und Patrick Flammer (95) unter sich aus.

Weitere Informationen zum Slalom von Chamblon finden Sie unter diesem Link.

Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022
30. April/1. Mai, Bière
14./15. Mai, Frauenfeld
21./22. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
28./29. Mai, Bure
25./26. Juni, Chamblon

Yves Haengaertner Haller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yves Hängärtner ist meinem seinem GP3-Dallara zurück © Haller

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22.06.2022 Vorschau Rally di Alba: Ist die Reihe jetzt an Hirschi?
Jonathan Hirschi Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi: Gelingt ihm in Italien der erste Sieg? © Hänggi

Der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft findet Freitag/Samstag im italienischen Alba statt. 14 Schweizer Teams sind am Start – darunter die Top 3 mit Jonathan Michellod, Jonathan Hirschi und Mike Coppens.

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht in die dritte Runde. Nach dem Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais findet am Freitag/Samstag, 24./25. Juni 2022, mit der Rally di Alba der dritte Lauf statt. Die Rallye vom Typ 2 geht über neun Wertungsprüfungen respektive 121,07 gewertete Kilometer und wird im Piemont – zwischen Turin und Genua – ausgetragen. Es ist das erste Mal, dass ein Schweizer Meisterschaftslauf im Rahmen der Rally di Alba stattfindet.

Von den 111 Teams, die am Start stehen, kommen 14 aus der Schweiz. Darunter auch die gegenwärtige Top 3 der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Dazu gehören der in der Zwischenwertung führende Jonathan Michellod (Skoda Fabia), der Zweitplatzierte Jonathan Hirschi (VW Polo) und der Drittplatzierte Mike Coppens (Citroën C3). Coppens hat in diesem Jahr bereits das Critérium Jurassien gewonnen. Michellod feierte zuletzt bei der «Chablais» seinen ersten Sieg im Rahmen der Rallye-SM. Verfolger Hirschi war bei beiden Rallyes Zweiter. Zu diesem Trio gesellt sich mit der #24 auch Ivan Ballinari. Der Schweizer Rallye-Meister von 2018 und 2019 geht wie der «Chablais» mit einem VW Polo an den Start.

Eines haben die vier Top-Piloten aus der Schweiz gemein: Keiner von ihnen hat schon einmal an der Rally di Alba teilgenommen. Der zur italienischen Meisterschaft zählende Lauf ist also für alle Neuland. Wenn einer, einen minimalen Vorteil hat, dann Michellod. Dessen «Coach» Olivier Burri hat 2019 und 2021 die «Alba» auf einem VW Polo bestritten. «Das stimmt», sagt Michellod. «Aber es ist natürlich nicht das gleiche, wie wenn man selber gefahren ist. Ausserdem sind aus dem letzten Jahr nur noch zwei Etappen identisch. Für mich ist die Rallye neu. Ich freue mich darauf. Und weil keiner von uns bisher dort gefahren ist, ist die Ausgangslage für alle gleich.»

Auch für den amtierenden Meister Mike Coppens ist eine neue Rallye immer spannend. «Das ist für uns alle interessant», sagt der Mann aus Verbier. «Und die Voraussetzungen sind für alle gleich. Keiner von uns kennt den Parcours. Man muss sich also rasch an neue Situationen anpassen. Das gelingt mir in der Regel ganz gut.»

Jonathan Michellod Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Führende in der Meisterschaft: Jonathan Michellod © Kaufmann

Neben diesem Quartett sind noch zwei weitere Teams auf Rally2-Fahrzeugen unterwegs: Der Baselbieter Ruedi Schmidlin (Skoda Fabia) und der Walliser Guillaume Girolamo (Ford Fiesta). Für Letzteren ist es der erste Auftritt in der Top-Liga. In der Schweizer Rallye-Meisterschaft führt Girolamo souverän die Junior-Wertung an. In der Gesamtwertung liegt er auf dem sechsten Rang.

Auch Sergio Pinto wird in Piemont auf Punktejagd gehen. Der Walliser Alpine-RGT-Pilot hat zuletzt bei der nicht zur Rallye-SM zählenden Rallye des Bornes in Frankreich einen Podestplatz um drei Sekunden verpasst. Ebenfalls am Start: Sacha Althaus. Der Jurassier fährt wie zuletzt einen Renault Clio RS.

Die meiste Erfahrung bei der Rally di Alba haben Yoann Loeffler (Renault Clio Rally5) und Roberto Marco Amstutz (Renault Clio S16). Amstutz hat schon 2019 und 2020 bei der Rallye im bekanntesten Trüffelgebiet Italiens teilgenommen. Loeffler war 2020 und 2021 am Start.

Los geht die Rally di Alba am Freitagmorgen mit dem Shakedown (8 bis 13 Uhr) und einer Powerstage um 16.30 Uhr. Die neun Wertungsprüfungen finden am Samstag ab 7 Uhr statt.

Weitere Informationen zur Rally Alba gibt es auf der Internetseite www.rallyalba.it

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais

Guillaume Girolamo Archives Girolamo Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fährt zum ersten Mal bei den «Grossen»: Guillaume Girolamo © Archiv Girolamo

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20.06.2022 La Roche: Berguerand lässt nichts anbrennen
Eric Berguerand Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand war auch in La Roche der Schnellste © Cornevaux

Eric Berguerand hat sich auch beim zweiten Bergrennen zur Schweizer Meisterschaft 2022 von La Roche nach La Berra den Tagessieg bei den Rennwagen gesichert. Bei den Tourenwagen bleibt Reto Meisel das Mass der Dinge.

Wie schon beim Saisonauftakt in Hemberg hat Eric Berguerand auch beim zweiten Wochenende zur Schweizer Bergmeisterschaft 2022 schon im ersten Lauf alles klar gemacht. Der Walliser fuhr die 3,5 Kilometer lange Strecke von La Roche nach La Berra in sagenhaften 1:39,721 min hoch. Damit war er nicht nur fast vier Sekunden schneller als bei seiner persönlichen Rekordfahrt 2015 (1:43,553 min), er distanzierte seine beiden grössten Konkurrenten Robin Faustini und Marcel Steiner um zweieinhalb respektive mehr als drei Sekunden.

Auch im zweiten Durchgang war der Garagist aus Martigny (VS) der Schnellste. In 1:42,698 min nahm es der sechsmalige Schweizer Bergmeister für seine Verhältnisse aber schon sehr gelassen. Trotzdem reichte auch diese Fahrt, um eine halbe Sekunde vor Steiner und Faustini im Ziel zu sein. Auf sein Geheimnis angesprochen lacht der Lola-Pilot Berguerand. «Das ist das Ergebnis von Arbeit und Disziplin. Das Auto fährt sich wirklich sehr gut. Ich bin sehr zufrieden. Und kann, wie jetzt in La Roche, in einem zweiten Durchgang auch mal ganz ohne Stress fahren.»

Marcel Steiner Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner haderte mit einem kaputten Radlager © Hänggi

Dass der dritte Rennlauf aus Zeitgründen (u.a. wegen einer Ölspur kurz vor Veranstaltungsende) für mehr als die Hälfte des Feldes nicht mehr durchgeführt werden konnte, ist bedauernswert. Hatte aber keinen Einfluss auf den Tagessieg. Den sicherte sich Berguerand in der Addition der beiden ersten Läufe souverän vor Robin Faustini und Marcel Steiner. Damit standen also wieder dieselben drei Fahrer ganz oben wie zuletzt in Hemberg. «Ich habe alles gegeben – und trotzdem siehst du dann im Ziel die Zeit von Eric», sagt Faustini. «Dennoch bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Was wir aber unbedingt verbessern müssen, ist die Performance bei wärmer werden Temperaturen. Da tappen wir mit dem Osella noch im Dunkeln. Vielleicht müssen wir da andere Set-Ups probieren.»

Auch der Drittplatzierte Steiner auf LobArt-Honda hat noch kein Rezept gegen Berguerand. Bleibt aber optimistisch. «Wir haben noch viel Potenzial. Ich glaube, wenn ich im zweiten Lauf kurz vor dem Ziel kein Problem mit dem Kugellager gehabt hätte, hätte ich die Zeit von Eric im zweiten Durchgang schlagen können.» Auch der erste Lauf lief für Steiner nicht optimal. «Da hatten wir ein falsches Motormapping», so der fünfmalige Schweizer Berg-Meister.

Hinter den Top 3 sicherte sich Joël Grand den vierten Gesamtrang. Der Walliser hatte schon am Hemberg eine starke Leistung geboten und fuhr mit seinem von einem 999 cm3 Motorradmotor angetriebenen Osella PA21 in 1:48,548 respektive 1:49,916 min den Berg hoch. Für Grand war es das bisher beste Ergebnis im Gesamtklassement. Wie schon eine Woche zuvor im Toggenburg war er einen Hauch schneller als Michel Zemp auf seinem 2-Liter-Norma.

Ein Comeback gab auch Joël Volluz. Der Sieger des vorerst letzten Bergrennens von La Roche nach La Berra 2015 musste nach einem Lauf jedoch schon einpacken, weil ein Kupplungsproblem an seinem Osella FA30 auftauchte. «Und dieses», so Volluz, «konnte ich nicht vor lösen!»

Joel Grand Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
So gut wie noch nie: Joël Grand wurde Gesamtvierter © Cornevaux

Bei den Formelautos bis 2000 cm3 ging der Sieg an Christian Balmer. Der Berner hatte den Grundstein dazu mit zwei sehr soliden Läufen gelegt und nistete sich in der Endabrechnung zwischen den schnellsten Tourenwagenfahrern Reto Meisel (Mercedes SLK 340) und Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo 8) ein. Keine Chance hatte diesmal Joël Burgermeister. Der Ostschweizer musste zwei Mal zu einer Laufwiederholung antreten, was bei der Hitze auf die Reifen geht. «Schon in der ersten Kurve fuhr sich das Auto nicht mehr so, wie es sein sollte. Die Reifen waren viel zu heiss», so Burgermeister. Die Plätze 2 und 3 gingen so an den Wädenswiler Fabian Gysin (Dallara 399) und den Jurassier Henri Schmidt (Formel Renault).

Hinter den beiden schnellsten Tourenwagenfahrern Meisel und Schnellmann belegte Romeo Nüssli auf seinem Ford Escort Cosworth Platz 3.

Romeo Nuessli Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dritter bei den Tourenwagen: Romeo Nüssli © Cornevaux

In der Interswiss bis 1600 cm3 gewann Christoph Mattmüller auf VW Scirocco. In der Klasse bis 2000 cm3 sicherte sich Jürg Ochsner (Opel Kadett C) den grössten Pokal. In der 2,5-Liter-Klasse war es Armin Banz (ebenfalls Opel Kadett C), der die Nase vorne hatte. Und bei den hubraumstärksten IS-Fahrzeugen setzte sich Christoph Zwahlen (Porsche GT3 Cup) durch. Frédéric Neff war aus demselben Grund wie in Hemberg nicht am Start.

Die E1 bis 1600 cm3 wurde einmal mehr von Martin Bürki dominiert. Der Sieg im teilnehmerstärksten Feld, der E1 bis 2000 cm3, ging an Sébastien Coquoz (Opel Kadett C) vor Reto Steiner (Ford Escort) und Daniel Kammer (Honda Civic).

Im Renault Classic Cup triumphierte wie schon in Hemberg Denis Wolf (Renault Clio 3). Jürg Brunner setzte sich bei den älteren 2er-Modellen durch. Apropos Wolf und Bürki: Die beiden haben nach zwei Läufen als einzige Fahrer das Punktemaximum im Bergpokal.

Mehr über das Bergrennen von La Roche – La Berra erfahren Sie unter www.xxxx

Und so geht es weiter:
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Christoph Mattmueller Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christoph Mattmüller gewann die Interswiss bis 1600 cm3 © Cornevaux

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20.06.2022 Weekend-Report 10/2022
Screenshot 143 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller: Erste Pole-Position und erster Sieg in Imola © DTM

Das vergangene Wochenende stand international ganz im Zeichen des ersten DTM-Triumphs von Ricardo Feller. Der Aargauer war aber nicht der einzige Schweizer, der zu glänzen wusste.

Fünf Rennen hat Ricardo Feller in der DTM gebraucht. Im sechsten stand er zum ersten Mal ganz oben. Und dieser Sieg sei, so Audi-Pilot Feller, definitiv einer seiner grössten in seiner noch jungen Karriere gewesen.

Der 22-jährige Aargauer erlebte in Imola ein Wechselbad der Gefühle. Am Samstag, im ersten Rennen, schied er noch mit Reifenschaden aus. Am Sonntag eroberte er zuerst die Pole-Position und danach seinen ersten Rennsieg. Für diesen musste er allerdings hart kämpfen – erst gegen Felipe Fraga im auf den Geraden wesentlich schnelleren Ferrari und dann gegen seinen Markenkollegen Dev Gore.

«Ich habe als kleiner Junge davon geträumt, DTM-Rennen zu gewinnen», sagt Feller. «Jetzt habe ich es geschafft. Es fühlt sich sehr gut an – Hammer! Ein Riesendank an das gesamte Team – die Jungs haben super gearbeitet. Mein Auto war das ganze Wochenende über fantastisch. Ich bin unheimlich stolz, ein Teil dieses tollen Teams zu sein.»

Für Markenkollege Nico Müller endete das Wochenende in Imola mit einem zweiten Rang am Samstag und Platz 8 am Sonntag. «P2 war das Maximum», meint Müller. «Ich hatte eigentlich nur eine Chance, die Führung zu übernehmen: Das war direkt nach dem Start. Aber René Rast verteidigte die Führung hart aber fair. Am Sonntag hatte ich mit dem Extragewicht nur auf Startplatz 13 gestanden, konnte aber immerhin noch ein paar Punkte holen.»

Für den dritten DTM-Schweizer endete das Wochenende in Imola mit einem 15. Rang. Im zweiten Lauf schied Lamborghini-Fahrer Rolf Ineichen nach einer Kollision aus.

In der Gesamtwertung liegt Müller auf Platz 3. Feller ist neu Sechster. Es führt der Südafrikaner Sheldon van der Linde.

Nico Mueller Imola Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller wurde im ersten Rennen Zweiter © Team Rosberg

Einen weiteren Schweizer Sieger gab es bei der GT World Challenge in Zandvoort. Raffaele Marciello verteidigte seine Gesamtführung im Sprint-Cup trotz eines Reifenschadens (und Rang 23) im ersten Rennen. Der Mercedes-Werksfahrer aus dem Tessin sicherte sich im zweiten Durchgang am Sonntag bereits seinen dritten Rennsieg in dieser Saison und führt damit die Meisterschaft weiter an. Audi-Pilot Patric Niederhauser musste sich mit den Rängen 5 und 7 begnügen.

Ein Ausrufezeichen setzte im Rahmenprogramm in Zandvoort auch Joshua Dufek mit zwei Top-10-Platzierungen. Allerdings wurde er für Platz 6 im ersten Rennen der Formula 3 Regional nachträglich für ein zu frühes benutzen des Push-to-Pass-Systems bestraft und purzelte so aus den Punkterängen.

Keine Punkte gab es für die beiden jungen Schweizer Ethan Ischer (Jenzer Motorsport) und Elia Sperandio (Maffi Racing) beim dritten Lauf zur italienischen Formel 4 in Spa-Francorchamps.

Marciello Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello bleibt Sprint-Cup-Leader © Archiv Marciello

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17.06.2022 autobau SKM 2022: 3. Lauf 7 Laghi / Nennschluss in 9 Tagen

Der dritte Lauf zur autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon bald statt.

Die Veranstaltung findet am 02./03.07.2022 in 7 Laghi (ITA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Nennschluss für den zweiten Lauf ist am Sonntag, 26.06.2022 um 24.00 Uhr

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

Flyer22 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

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17.06.2022 Lesestoff für heisse Sommertage
Magazin 02 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das neue Magazin von Auto Sport Schweiz kommt diesmal mit viel Power

Dragster sind die wohl brachialsten Rennautos. Wir haben den PS-Monstern dank Dragster-Urgestein Bruno Bader unter die Haube schauen dürfen. Mehr dazu im neuen Magazin von Auto Sport Schweiz.

Das neue Magazin von Auto Sport Schweiz ist da (oder zumindest auf dem Weg zu Ihnen…)! Diesmal mit einem ganz heissen Thema – passend zu den sommerlichen Temperaturen. Wir waren in Müllheim im Kanton Thurgau bei Bruno Bader, der uns in die Welt der Dragster mitgenommen und uns sein 3500-PS-Monster erklärt hat. Was es dabei mit Batman und Gotham City auf sich hat, erfahren Sie in unserer Hauptstory.

Um Power geht es auch in einer zweiten Geschichte: Frauenpower. In der Schweiz gibt es zahlreiche Damen, die sich in der Schweizer Rennsport-Szene mit dem (angeblich) starken Geschlecht messen. Viele davon sind familiär vorbelastet und sagen ohne lange Umschweife: «Mit Puppen spielen, war nicht mein Ding!»

Wir von Auto Sport Schweiz wünschen viel Spass bei der Lektüre! Die nächste Nummer erscheint ca. am 23. September.

Übrigens: Das Magazin von Auto Sport Schweiz ist auch für Nicht-Lizenzierte im Abo erhältlich. Der Inlandpreis beträgt CHF 25.-/Jahr (inkl. Porto), Interessenten aus dem Ausland bezahlen denselben Preis (plus Versandkosten). Weitere Infos gibt es unter info@motorsport.ch

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16.06.2022 Wird er eines Tages ein «Big Ben»?
25 Samir Jenzer Imola21 06799 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Samir Ben bestreitet in diesem Jahr die deutsche Formel 4 © Archiv Ben

Der Worber Samir Ben hat vor etwas mehr als einem Jahr den Wechsel vom Kart- in den Automobilsport gewagt und absolviert in dieser Saison die ADAC Formel 4 in Deutschland.

Vor zwei Jahren hat Samir Ben (18) die Sportschule Feusi in Bern in Angriff genommen. Fast gleichzeitig hat er die Weichen vom Kart- in Richtung Automobilsport gestellt. Stand heute hat er fast die Hälfte seiner kaufmännischen Ausbildung absolviert. Was jetzt noch ansteht, ist ein zweijähriges Praktikum. Im Rennsport ist er noch längst nicht bei Halbzeit angelangt. Im Gegenteil: Der Weg nach oben im internationalen Formelsport ist lang und steinig. Nach einem Jahr in der italienischen Meisterschaft 2021 hat der junge Jenzer-Pilot aus Worb im Kanton Bern auf diese Saison in das deutsche Formel-4-Championat gewechselt.

Das erste Rennwochenende im belgischen Spa musste Ben noch auslassen, weil das neue Auto noch nicht einsatzbereit war. Deshalb folgte das Debüt erst in Hockenheim. Dort erzielte Ben die Ränge 13, 14 und nochmals 13. Darauf lässt sich aufbauen. Was Ben aber auf jeden Fall verbessern muss, ist das Qualifying. «Es gezielt in den zwei bis drei Runden, die man zur Verfügung hat, auf den Punkt zu bringen, fällt mir noch schwer. Ich bin da manchmal noch zu nervös.»

Sein bestes Rennwochenende in der Formel 4 hatte Ben 2021 in Imola. Dort wurde er im Gesamtklassement Sechster respektive Achter. Bei den Rookies schaffte er als Dritter sogar den Sprung aufs Podium.

25 Ben Jenzer Vallelunga 21 00523 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Berner fährt für das Team Jenzer Motorsport © Archiv Ben

Die Saison 2022 geht für ihn in rund einer Woche mit dem dritten Saisonrennen in Zandvoort (NL) weiter. Danach kommt eine längere Pause bis zu den Tests am Red Bull Ring Ende Juli, ehe es dann Anfang August zum Nürburgring geht. Bis dann muss Samir auch noch Sponsorengelder auftreiben. Zwar kostet eine Saison in der deutschen Formel 4 nicht ganz so viel wie ein Jahr in Italien. «Aber verglichen mit den Kosten, die wir zu Kart-Zeiten hatten, ist das schon eine andere Hausnummer.» Vater Ibrahim und Sohn Samir lassen deshalb nichts unversucht. Teamchef Andreas Jenzer sagt über das Duo: «Die beiden sind nicht nur fleissig und umtriebig, sie sind auch hochanständig. Ich hoffe sehr, dass sie es schaffen, die Karriere voranzutreiben.»

Einfach wird es nicht. Denn die Konkurrenz ist a) gross und b) schöpft diese teilweise aus den Vollen. «Ein Spitzenpilot in der Formel 4 sitzt bis zu 100 Tagen pro Jahr im Cockpit», weiss Jenzer. Auch bei den zur Verfügung stehenden Reifensätze gibt es grosse Unterschiede. «Top-Fahrer lassen in einer Sitzung drei Reifensätze durch, ich habe an einem ganzen Tag so viele zur Verfügung», sagt Samir.

Um den Traum eines Rennfahrers weiterleben zu können, bietet Samir einen Gönner-/Sponsoring-Club mit verschiedenen Abstufungen und Leistungen an. Neu organisiert der Nachwuchsfahrer, der Ende Juni seinen 19. Geburtstag feiert, auch Track Days im Formel-4-Auto. Zwei Daten stehen dafür bereits fest: der 1. August und der 19. September 2022. Austragungsort ist der Circuit de Bresse in Frankreich. Weitere Informationen bietet die Internetseite www.samirben.ch

Samir Ben Klettern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ben hält sich unter anderem mit Klettern fit © Archiv Ben

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15.06.2022 Ein Hauch von Nostalgie am Kerenzerberg
Peter Sauberim Sauber C3 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2018 war Peter Sauber mit einem C3 unterwegs © Archiv Franz Leupi

220 Autos und 50 Motorräder werden am Wochenende beim dritten Revival des Kerenzerbergrennens am Start stehen. Darunter auch Jo Sifferts bildhübscher March 701 von 1970.

Zum dritten Mal nach 2015 und 2018 findet am Kerenzerberg im Kanton Glarus das Revival statt. 2020 und 2021 musste der Anlass wegen hinlänglich bekannten Gründen abgesagt werden. Nun also ist es wieder soweit. Und das Teilnehmerfeld lässt sich sehen. 220 Autos und 50 Motorräder stehen ab Samstagmorgen am Start beim Restaurant Waid in Mollis. Das absolute Highlight ist der Formel-1-March von Jo Siffert von 1970. Phimmo-Chef Hans Peter hat dieses Auto in den vergangenen zwei Jahren komplett restauriert und wird es sich nicht nehmen lassen, es auch gleich selber zu fahren.

Ebenfalls am Start ist der Brabham Formel 2, mit dem Bergeuropameister Xavier Perrot 1969 am Kerenzerbergrennen teilgenommen hatte. Gefahren wird er von Thomas Amweg, dem Sohn von Bergkönig Fredy Amweg. Ein weiteres Highlight sind auch die fünf Sauber-Sportwagen, die die Fans zu sehen bekommen. Den C1 von 1970 jagt Firmengründer Peter Sauber (78) eigenhändig die 3,17 Kilometer lange Piste hoch. Genauso wie Fredy Lienhard. Der ehemalige Rennfahrer und Gründer der autobau Erlebniswelt in Romanshorn wird seinem Ferrari 333SP von 1995 die Sporen geben.

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Eines der Highlights: Der Siffert-March von 1970 © Urs Gehrig

Los geht die Veranstaltung am Freitagabend mit der Wagenabnahme ab 16 Uhr. Die ersten Rennläufe finden ab Samstag, 18. Juni, 8.10 Uhr statt. Das letzte Feld startet um 17.10 Uhr. Denselben Zeitplan haben die Organisatoren rund um Franz Leupi auch für Sonntag, 19. Juni, vorgesehen. Der Eintritt kostet (wie damals 1970) fünf Franken. Das Fahrerlager befindet sich auf dem Areal der Netstal Maschinen AG in Näfels.

Das Kerenzerbergrennen wurde 1967 als Bergrennen und 1968-1970 als Lauf zur Schweizer Meisterschaft ausgetragen. Der Streckenrekord wurde bei der letzten Austragung 1970 mit einem Bellasi-Formel-1 aufgestellt (1:24,99 min). Am Steuer sass damals der ehemalige GP-Rennfahrer Silvio Moser. Vor 1967 führte das Rennen über zwei Kilometer von Mühlehorn bis Stocken – direkt am Walensee. Zu dieser kleinen Bergmeisterschaft, wie man diesem Rennen damals sagte, wurden auch Mitglieder anderer ACS-Sektionen eingeladen. 2022 wird es keine Zeitmessung geben!

Weitere Infos zum Kerenzerbergrennen gibt es unter www.kerenzerbergrennen.ch

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Fredy Lienhard wird mit seinem Ferrari 333SP dabei sein © Archiv Franz Leupi

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14.06.2022 Buemi gewinnt zum vierten Mal in Le Mans
Sebastien Buemi Le Mans 2022 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi gewann bereits zum vierten Mal in Le Mans

Sébastien Buemi hat am Wochenende seinen vierten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans errungen. Sein Westschweizer Kollege Louis Delétraz verpasste den Sieg in der LMP2 knapp.

Le Mans meint es seit einigen Jahren ziemlich gut mit den Schweizern. Seit 2011, dem ersten Gesamtsieg eines Schweizers (Marcel Fässler auf Audi) stand bei den letzten elf Austragungen sieben Mal ein Schweizer ganz oben auf dem Treppchen. Das ist eine Quote, die keine andere Nation erreicht. Deutschland, Japan und Neuseeland kommen der Schweiz mit fünf Gesamtsiegen noch am nächsten. Frankreich liegt mit vier, Spanien und Grossbritannien mit je zwei Siegen in derselben Zeit schon deutlich zurück.

Für den vorerst letzten Coup ist einmal mehr Sébastien Buemi verantwortlich. Der Mann aus Aigle (VD) hat am Sonntag seinen vierten Sieg (in fünf Jahren!) eingefahren. Mit diesem Triumph in Le Mans ist er nun der alleinige Schweizer Rekordsieger vor Fässler. Nur fünf Fahrer haben beim französischen Traditionsrennen öfter gewonnen: Tom Kristensen (DK/9), Jacky Ickx (B/6), Derek Bell (GB/5), Frank Biela (D/5) und Emanuele Pirro (I/5).

Im Duell der beiden Toyotas sorgte am Sonntagmorgen ein technisches Problem am zweiten Toyota für die Entscheidung. Der zu diesem Zeitpunkt führende Wagen mit der #7 mit Kamui Kobayashi, Mike Conway und José Maria Lopez musste Buemi & Co. auf dem Wagen mit der #8 ziehen lassen.

«Es fällt mir schwer, meine Gefühle nach diesem Rennen in Worte zu fassen», meinte Buemi. «Denn es ist fantastisch, dass wir zusammen mit Ryo in seinem ersten Le-Mans-Rennen gewinnen konnten. Er hat einen grossartigen Job gemacht, und ich möchte ihm zu seiner Leistung gratulieren. Das gesamte Team und unsere Crew haben ein perfektes Rennen gefahren, ohne Fehler und ohne Schäden am Auto. Es ist ein unglaubliches Gefühl, Le Mans zum vierten Mal zu gewinnen. Es wird ein wenig dauern, bis ich mir dessen bewusst bin, denn es ist schwer zu realisieren, was wir heute erreicht haben.»

Neben Buemi durfte noch ein weiterer Schweizer aufs Podest. In der LMP2, der zweiten Liga der Le-Mans-Sportwagen, verpasste Louis Delétraz zusammen mit seinen beiden Teamkollegen Robert Kubica und Lorenzo Colombo als Zweiter ganz knapp den Klassensieg.

Die weiteren Platzierungen der Schweizer: Rolf Ineichen (11./LMP2), Fabio Scherer (14./LMP2), Nico Müller (22./LMP2), Sébastien Page und David Droux (23./LMP2), Thomas Flohr (6./LMGTE Am), Rahel Frey (7./LMGTE Am) und Christoph Ulrich (8./LMGTE Am). Nicht gewertet wurde Nicolas Leutwyler (Porsche 911 RSR).

Louis Deletraz Le Mans 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (ganz links) sicherte sich Platz 2 in der LMP2

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13.06.2022 Hemberg: Berguerand bleibt Chef im Ring
Eric Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand: In neuer Rekordzeit zum Sieg © Eichenberger

Prächtiges Sommerwetter, 8000 Zuschauer und neue Streckenrekorde: Das erste Bergrennen der Saison 2022 in Hemberg bot alles, was sich Racing-Fans wünschen.

Fast auf den Tag genau drei Jahre nach der letzten Austragung 2019 bildete Hemberg am vergangenen Wochenende den Startschuss zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2022. Und als gäbe es so etwas wie eine Wiedergutmachung für die entgangenen Jahre hat Petrus den Toggenburgern ein Wochenende mit viel Sonnenschein geschenkt. 8000 Fans liessen sich das erste Rennen der Nach-Corona-Ära nicht entgehen. Und sie kamen dank Eric Berguerand & Co. voll auf ihre Kosten.

Der Walliser hat seit dem 15. September 2019 kein Rennen mehr bestritten. Damals – in Les Paccots – ging er mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung auf Robin Faustini als klarer Sieger vom Platz. 1000 Tage später war es wieder Eric Berguerand, der die Fans mit seinem brachialen Lola FA99 begeistert. Doch diesmal war der Vorsprung des Garagisten aus Martigny kleiner. Gerade mal 1,12 Sekunden war Berguerand in der Addition der beiden besten Läufe schneller. Und dennoch liess er beim Saisonauftakt keine Zweifel offen, wer (noch immer) der Chef im Ring ist.

Berguerand zog trotz einer anderen, so nicht gewollten Reifendimension auf der Hinterachse vor allem im ersten Rennlauf alle Register und verbesserte seinen eigenen Streckenrekord von 2019 um 17 Hunderstelsekunden. An der Bestmarke 52,91 Sekunden biss sich die Konkurrenz die Zähne aus. Robin Faustini kam mit 53,13 sec nahe heran. Und auch Marcel Steiner fehlte mit 53,88 sec weniger als eine Sekunde. Doch um Berguerand vom Thron zu stossen, reichte das nicht. Denn der Formel-3000-Pilot entschied auch die Läufe 2 und 3 mit 53er-Zeiten für sich. «Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich einen neuen Streckenrekord schaffe, aber die Bedingungen im ersten Durchgang waren perfekt», meinte Berguerand. «Danach wurde es immer wärmer und die Zeiten langsamer. Hier in Hemberg, das haben wir schon 2019 gesehen, musst du im ersten Rennen parat sein!»

Robin Faustini Eichenberger KOPIE Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hat gut lachen: Robin Faustini wurde Zweiter © Eichenberger

Robin Faustini war nach drei Läufen und dem zweiten Schlussrang mit seiner Leistung eigentlich zufrieden. Die 53,13 sec, die der Aargauer in den Asphalt brannte, waren nicht von schlechten Eltern. Damit war er auf die Hunderstelsekunde gleich schnell wie Marcel Steiner 2019. Trotzdem, glaubt der Osella-Pilot, er hätte es noch etwas besser hinkriegen können. «Ich war am Sonntagmorgen mit einer neuen Reifenmischung unterwegs. Das letzte Bisschen Vertrauen fehlte mir.»

Auch der Drittplatzierte Steiner auf seinem LobArt-Honda wusste nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. «Nach all den Problemen, die wir hatten, können wir mit dem Erreichten zufrieden sein», sagt der fünfmalige Schweizer Bergmeister. «Der neue Turbomotor hat uns auf dieser Strecke nicht den entscheidenden Vorteil gebracht. Das wussten wir schon im voraus. Aber wir sind auf einem guten Weg.»

Keine Chance, in den Kampf um die Top 3 einzugreifen, hatte Thomas Amweg. Der Sieger vom Gurnigel 2019 musste mit Vater Fredys Ex-Lola-F3000 vorliebnehmen, weil sein neues Arbeitsgerät, der Reynard 95D, noch nicht einsatzbereit ist. «Ich habe Spass gehabt», sagt Amweg, «aber ich bin zum ersten Mal mit dem Lola am Berg gefahren und Auto und Fahrer müssen sich zuerst finden. Das Vertrauen, voll zu attackieren, war noch nicht da.»

Amweg rettete in der Addition der beiden besten Läufe 14 Hundertstelsekunden auf Dauerbrenner Philip Egli. Der hatte in seinem Dallara F393 die Klasse der 2-Liter-Formelrennwagen unter Kontrolle und war im ersten Lauf sogar sieben Hundertstelsekunden schneller als Amweg. Zweiter hinter Egli in der 2-Liter-Klasse wurde Joël Burgermeister – mit 0,21 sec Rückstand auf Egli. «Ich bin mit etwas anderen Erwartungen nach Hemberg gekommen», meinte der Ostschweizer. Auch er konnte seinen Turbo-Vorteil nicht ausspielen. «Ich hoffe, dass das bei den nächsten Rennen besser funktioniert.»

Eine starke Leistung bot auch Joël Grand in seinem Osella PA21. Der Walliser belegte in der Endabrechnung den siebten Schlussrang. Und das mit einem 999 cm3 starken Motorradmotor. Grand war damit sogar schneller als Michel Zemp, der in seinem 2-Liter-Norma zwar einen guten ersten Lauf erwischte, danach aber technische Probleme hatte und gegen Grand & Co. chancenlos war.

Reto Meisel Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Meisel war der schnellste mit einem Dach überm Kopf © Eichenberger

Bester Tourenwagenfahrer war Reto Meisel. Bei dem wir uns an dieser Stelle noch für eine unglücklich formulierte Vorschau entschuldigen wollen. Der Autor dieser Zeilen hat wohl die Startliste nicht eingehend studiert… Sorry, lieber Reto! Nichtsdestotrotz war der 51-Jährige aus Leuggern mit seinem Mercedes SLK 340 eine Macht. Meisels Bestzeit (im zweiten Durchgang gefahren) war eine Sekunde schneller, als die von Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8. Dritter bei den Autos mit Dach und damit noch schneller als der schnellste Porsche von Danny Krieg war Romeo Nüssli auf seinem Ford Escort Cosworth. Nicht am Start war Rückkehrer Frédéric Neff. An seinem neuen Porsche streikte in den Trainings am Samstag die Zündeinheit (module d'allumage). Der Jurassier hofft, dass er bis zum nächsten Rennen in La Roche am kommenden Wochenende die Reparatur hinkriegt. «Das wird aber eng werden», meint Neff. «Ich musste das Teil in Australien bestellen…»

In der Interswiss bis 1,6-Liter Hubraum war Martin Bürki (VW Polo) einmal mehr der Mann des Tages. Als einer der wenigen gelang ihm im letzten Durchgang sogar noch eine Zeitenverbesserung. Die IS-Klasse bis 2 Liter Hubraum sicherte sich Marco Geering (Opel Kadett) in einem spannenden Duell mit Patrick Hedinger (Peugeot 205 GTI).

Im Renault Clio Cup gewann Denis Wolf (ebenfalls in Rekordzeit) – gefolgt von Philipp Krebs und Michael Schläpfer.

Denis Wolf Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Denis Wolf gewann den Renault Clio Classic Cup © Eichenberger

Viel Zeit zum Ausruhen haben die Bergrennfahrer nicht. Schon am kommenden Wochenende steht mit La Roche – La Berra der zweite Lauf auf dem Programm. Die 3,5 Kilometer lange Strecke im Fribourgischen feiert dieses Jahr ihr Comeback. Zuletzt war La Roche – La Berra 2015 Teil des Berg-Kalenders (Sieger: Joël Volluz auf Osella FA30).

Los geht es am Samstag, 18. Juni, ab 7.30 Uhr mit Trainingsläufen. Am Sonntag, 19. Juni, findet ab 7.30 Uhr ebenfalls noch ein Trainingslauf in jeder Kategorie statt. Der erste Rennlauf startet um 9.45 Uhr. Wie in Hemberg wird jede Klasse drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Zeit- und Ortsplan sind angehängt.

Mehr über das Bergrennen von La Roche – La Berra erfahren Sie unter www.courselaberra.ch

Und so geht es weiter:
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Hemberg 2022 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hoffentlich kommen auch nach La Roche so viele Fans © Eichenberger

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10.06.2022 24h Le Mans: Pole für Buemi
Buemi Sebastien Le Mans 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi steht in Le Mans auf der Pole-Position © Toyota

Am Wochenende findet die 90. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans statt. Zwölf Schweizer stehen am Start. Ganz vorne Sébastien Buemi im Toyota GR010 Hybrid.

Sébastien Buemi ist mit seinen drei Siegen gemeinsam mit Marcel Fässler der erfolgreichste Schweizer Rennfahrer in Le Mans. Am Sonntag könnte er alleiniger Schweizer Rekordhalter werden. Der Mann aus Aigle (VD) peilt seinen vierten Gesamtsieg an der Sarthe an. Den Grundstein dazu hat er und sein Team Toyota Gazoo Racing mit der Pole-Position gestern Abend (durch Teamkollege Brendon Hartley) gelegt.

Buemi hat dabei auch etwas von der geringen Anzahl der Hypercars profitiert. Denn am Mittwoch, im eigentlichen Qualifying, passte gar nichts zusammen. Der Toyota mit der #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) kam nur auf den 29. Platz und war damit langsamster Prototyp. Die Japaner arbeiteten lange an der rechten, hinteren Fahrzeugseite des zweiten GR010 Hybrid. Es dauerte lange, ehe das Auto überhaupt auf die Strecke gehen konnte. Doch da in der Hypercar-Klasse nur fünf Autos dabei sind, waren alle für die Hyperpole-Session am Donnerstag qualifiziert…

Zweitbester Schweizer ist Louis Delétraz. Der Genfer qualifizierte sich im 27 Fahrzeug umfassenden LMP2-Feld als Fünfter. Rolf Ineichen (vom Team WRT) startet auf P14. Die beiden Le-Mans-Neulinge Sébastien Page und David Droux (Graff Racing) neben das Rennen als 23. mitten im Feld der LMP2-Autos in Angriff.

Kein Glück hatten Nico Müller, Mathias Beche und Fabio Scherer. Scherer startet von Position 28, Beche und Müller von ganz hinten. Der Audi-Werksfahrer drehte wegen Motorproblemen im Quali nur eine einzige Runde… Das Motto lautet hier ganz klar: Im Rennen kann es nur besser werden!

Von den vier Fahrern respektive Fahrerinnen in der LM GTE Am hat Thomas Flohr mit dem fünften Startplatz in seiner Klasse die beste Ausgangslage. Direkt dahinter startet Rahel Frey (ebenfalls auf einem Ferrari 488). Nicolas Leutwyler (Porsche 911 RSR) startet als 45., Christoph Ulrich (Ferrari 488) als 49.

Mit Cool Racing und Realteam by WRT (beide LMP2) sowie Spirit of Race und Kessel Racing (beide LM GTE Am) sind insgesamt vier Teams unter Schweizer Flagge unterwegs.

Der Start des Rennens erfolgt traditionell am Samstag, 11. Juni, um 16 Uhr.

Le Mans 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Le-Mans-Feld bei der 90. Ausgabe © 24h-lemans.com

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09.06.2022 Technisches Datenblatt / Sicherheitsbekleidung

Aufgrund der Erfahrungen, welche bisher anlässlich der verschiedenen Slaloms und Rallyes gemacht wurden, möchten wir sämtliche Piloten, welche an Läufen zur Schweizermeisterschaft (Slalom, Berg, Rallye) teilnehmen zum wiederholten Male darüber informieren, dass die folgenden Datenblätter bei der Technischen Kontrolle vorliegen müssen:

* Technisches Datenblatt
* Datenblatt Sicherheitsbekleidung

Verschieden Piloten haben die Formulare «vergessen» auszufüllen oder haben Kopien aus früheren Jahren (z. Bsp. 2019) vorweisen wollen. So mussten die Piloten auf Platz «neue» Formulare ausfüllen und so hat sich auch der eine oder andere Pilot über diesen «zusätzlichen» administrativen Aufwand «geärgert».

Die Formulare sowie die entsprechenden Reglemente/Merkblätter stehen das ganze Jahre auf der Homepage von Auto Sport Schweiz zum Download zur Verfügung:

https://motorsport.ch/de/autosport/lizenzen-reglemente-formulare

Wir haben diese auch hier an bei der News-Meldung angehängt:

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09.06.2022 Gute Besserung an Janine und Beat Wyssen
Beat Wyssen Chablais 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Beat und Janine Wyssen kurz vor ihrem Unfall © Eichenberger

Dem bei der Rallye du Chablais verunfallten Vater-Tochter-Duo Beat und Janine Wyssen gehe es laut Familie Wyssen den Umständen entsprechend. Wir von Auto Sport Schweiz wünschen gute und rasche Genesung!

Die Rallye du Chablais am vergangenen Wochenende bot abwechslungsreichen Rennsport. Und mit dem Sieger Jonathan Michellod hat die Schweiz auch einen neuen Stern am Rallye-Himmel. Leider wurde die 18. Ausgabe dieser mustergültig organisierten Rallye von einem schweren Unfall überschattet. Das Fahrzeug mit der #18 von Beat und Janine Wyssen kam auf der zweiten Etappe bei einer Brücke von der Strasse ab und landete in einem Abgrund. Fahrer und Beifahrerin mussten von Sicherheitskräften geborgen und mittels Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Der Unfallwagen, ein Abarth 124 Rally RGT, erlitt Totalschaden.

Inzwischen gibt es von der Familie ein Statement: «Es geht den Beiden den Umständen entsprechend», sagt Corinne Wyssen, die Schwester von Janine und Tochter von Beat. «Sie möchten sich beim Team und den Rettungskräften vor Ort für Ihren Einsatz und ihre Hilfe bedanken.»

Wir von Auto Sport Schweiz wünschen den Beiden gute und hoffentlich rasche Genesung.

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09.06.2022 Vorschau Hemberg: 1000-tägige Pause vorbei
Steiner Berguerand Amweg free Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Schnellsten von 2019: Steiner, Berguerand und Amweg (v.l.) © Hemberg

Exakt 1000 Tage nach Les Paccots 2019 findet in Hemberg wieder ein zur Schweizer Meisterschaft zählendes Bergrennen statt. Am Start stehen 165 Fahrer und Fahrerinnen.

In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat in der Schweiz genau ein Bergrennen stattgefunden: in Oberhallau 2021. Dieses zählte, ohne die aufopfernde Arbeit der Organisatoren im Schaffhausischen schmälern zu wollen, aber nicht zur Schweizer Meisterschaft. So gesehen hat das letzte zur Schweizer Berg-Meisterschaft zählende Rennen vor exakt 1000 Tagen von Châtel St. Denis nach Les Paccots stattgefunden.

Am Wochenende hat die lange Warterei nun endlich ein Ende. In Hemberg, wo zuletzt auch 2019 gefahren wurde, steigt der Saisonauftakt zur Berg-Meisterschaft 2022. 165 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für den ersten Lauf in der Nach-Corona-Ära angemeldet. Mit wenigen Ausnahmen stammen alle Piloten aus der Schweiz.

Nach der sich endlos anfühlenden Durststrecke ist eine Prognose, wer den ersten Tagessieg 2022 erringen könnte, nahezu unmöglich. Zwar sind die Dominatoren der Saison 2019, Eric Berguerand und Marcel Steiner, beide am Start. Doch ausgerechnet die Stars der Szene sind in den vergangenen zwei Jahren kaum bis gar nicht gefahren.

«Ich habe mich auf der Kartstrecke in Château Gaillard etwas vorbereitet», sagt Lola-F3000-Pilot Berguerand. «Ansonsten bin ich aber nie gefahren. Mein letztes Rennen war Les Paccots 2019.» Auch Steiner reist nicht unbedingt mit vielen Renn- oder Testkilometern ins Toggenburgische. Nach dem Fahrzeugbrand in Anneau du Rhin (siehe www.motorsport.ch) ist Steiner froh, überhaupt am Rennen teilnehmen zu können. Den Umstieg auf den Honda-Turbomotor hat sich der Berner anders vorgestellt. «Wir werden in Hemberg sehen, wie konkurrenzfähig wir am Berg sind. Die Tests, die wir auf der Rundstrecke gemacht haben, bevor unser LobArt Feuer fing, stimmen mich zuversichtlich. Aber eine Prognose zu machen, ist schwierig. Hemberg ist für uns Roll-Out, Training und Rennen zugleich. Gut ist, dass wir in Hemberg und beim nächsten Rennen in La Roche je vier bis fünf Trainingsläufe haben. Das kommt uns entgegen.»

Robin Faustini 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neuer Look: Robin Faustini greift mit seinem Osella FA30 an © Archiv Faustini

Einer, der den beiden die Party vermasseln könnte, ist Robin Faustini. Der Aargauer hat zwar auf seinem Osella FA30 auch noch keine Grand-Prix-Distanz abgespult, aber der Oberhallau-Sieger von 2021 hat zuletzt bei den Bergrennen in Sternberk (CZ) und Skradin (HR) mit den Rängen 4 und 3 aufhorchen lassen. In Kroatien war er im zweiten Durchgang nur 0,2 Sekunden langsamer als Berg-Legende Simone Faggioli. Faustinis Devise für 2022 lautet: Ganz oder gar nicht! «Berguerand und Steiner sind beide sehr erfahren und schnell. Wenn du ihnen das Wasser reichen willst, musst du alles geben. Die Rennen in Tschechien und Kroatien haben mir als Vorbereitung geholfen. Da in Hemberg ein gutes Chassis wichtiger ist als pure Motorleistung rechne ich mir gute Chancen aus. Aber wissen, wo wir gegenüber der Konkurrenz genau stehen, tue ich auch nicht.»

Neben Berguerand, Steiner und Faustini ist auch Thomas Amweg ein Kandidat auf den Tagessieg. Allerdings muss der Gurnigel-Sieger von 2019 beim Auftakt in Hemberg mit dem Lola T94/95 vorliebnehmen, mit dem sich Vater Fredy 1998 seinen 15. und letzten Titel in der Schweizer Berg-Meisterschaft sicherte. Der geplante Einsatz des Ex-Volluz-Reynard 95D lässt noch auf sich warten. «Wir haben die Kolben für den Reynard immer noch nicht bekommen», sagt Amweg. «Ich werde wohl auch in Anzère noch mit dem Lola fahren müssen.»

Thomas Amweg 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Amweg fährt auf dem Lola T94/95 von Vater Fredy © Archiv Amweg

Gespannt darf man sicher auch auf das Abschneiden bei den hubraumschwächeren Formelautos sein. Dort bahnt sich ein Vierkampf zwischen Joël Burgermeister, Philip Egli, Thomas Zürcher und Christian Balmer an. Burgermeister hat sich wie Faustini in Ecce Homo auf die Schweizer Bergsaison vorbereitet und dort souverän seine Klasse gewonnen.

Bei den Tourenwagen steht in der E1 der Name von Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo) und in der Kategorie Interswiss derjenige von Rückkehrer Frédéric Neff (Porsche 996 GT2R) ganz oben. Ein Sieg eines anderen Fahrers wäre eine grosse Überraschung.

Zur Strecke: Mit 1,758 km ist die Strecke in Hemberg die kürzeste im Kalender. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 8,94 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand in 53,08 sec (= 119,23 km/h). Er stammt aus dem Jahr 2019. Seit dem Comeback des Bergrennens 2012 hat es in hemberg nur zwei verschiedene Sieger gegeben: Eric Berguerand (fünf Siege, 2013-2016 sowie 2019) und Marcel Steiner (drei Siege, 2012 sowie 2017/2018).

Los geht es am Samstag, 11. Juni, ab 7.30 Uhr mit Trainingsläufen. Am Sonntag werden die Rennläufe zwischen 9.45 und 18 Uhr ausgetragen. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.

Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2022
11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Neff Frederic 2022 04 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rückkehrer Frédéric Neff fährt einen Porsche 996 GT2R © RK-Photography

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08.06.2022 9. Ausgabe der Lenzerheide Motor Classics
Lenzerheide 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am Wochenende wird wieder in Lenzerheide gefahren

Nach zwei Absagen 2020 und 2021 finden an diesem Wochenende die Lenzerheide Motor Classics statt. Eingeschrieben sind mehr als 200 Fahrzeuge und 42 Motorräder in zehn Klassen.

Es ist wieder mal soweit! Die 9. Ausgabe der Lenzerheide Motor Classics, die eigentlich schon 2020 hätte stattfinden sollen, geht an diesem Wochenende über die Bühne. Gefahren wird wie in den Jahren vor Corona auf einer Strecke entlang dem Heidsee.

Im Unterschied zur Arosa ClassicCar wird in der Lenzerheide nicht gegen die Stoppuhr gefahren. «Bei der Lenzerheide Motor Classics handelt es sich nicht um ein Rennen, sondern um rennsportliche Demonstrationsfahrten ohne Zeitnahme und Rangliste», erklärt Sportchef Hans Orsatti.

Gefahren wird in zehn verschiedenen Klassen, wobei jedes Feld über das Wochenende jeweils vier Mal 25 Minuten unterwegs ist. Zu den besonderen Leckerbissen zählen dieses Jahr der Fiat Abarth Zagato, der schon 1957 beim internationalen Bergrennen in der Lenzerheide am Start gestanden hatte, ein Shadow DN1 von Jackie Oliver oder der 72er Porsche 911 ST 2.5, der nach Einsätzen in Le Mans u.a. auch als Kamerawagen für den Film «The Speed Merchant» eingesetzt wurde.

Die Veranstaltung beginnt schon am Freitag, 10. Juni. Unter anderem mit einem Corso durch Lenzerheide. Samstag und Sonntag (11. und 12. Juni) finden dann von 7.30 bis ca. 18.00 Uhr die Demoläufe statt. Das Fahrerlager befindet sich bei der Talstation der Rothornbahn. Weitere Infos finden Sie unter www.lenzerheidemotorclassics.ch

Situationsplan Lenzerheide Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

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07.06.2022 Rallye du Chablais: Der doppelte Joe
Jonathan Michellod Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Premierensieg: Jonathan Michellod gewann die Chablais 2022 © Eichenberger

Die Rallye du Chablais, der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, war an Spannung kaum zu überbieten. Bei den modernen mit Premierensieger Joe Michellod genauso wie bei den historischen mit Altmeister Florian Gonon als Triumphator.

Die Rallye du Chablais hat als zweiter Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft gehalten, was man von ihr erwarten durfte. Abwechslungsreiche Prüfungen und wechselhafte Bedingungen sorgten für ein Kopf-an-Kopf-Rennen – bei der modernen, als auch bei den historischen Klasse. Dass es am Ende mit Jonathan Michellod auf Skoda Fabia Rally2 einen neuen Sieger gab, war das Tüpfelchen auf dem i.

Für den 28-jährigen Michellod und sein Beifahrer Stéphane Fellay war es die insgesamt 13. Rallye auf einem Skoda Fabia Rally2 (respektive R5) – die siebte im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Und der junge von Olivier Burri protegierte Walliser legte gleich los wie die Feuerwehr. In der ersten Prüfung von Evionnaz nach Vernayaz fuhr Michellod Bestzeit – vor Sébastien Carron (ebenfalls Skoda) und Namensvetter Jonathan Hirschi (VW Polo). Danach büsste Michellod die Führung ein. Hirschi setzte sich mit der Bestzeit in WP2 an die Spitze und baute diese bis zur neunten Prüfung aus. Doch Michellod liess sich nicht abschütteln, mischte stets vorne mit und übernahm ab WP10 bis ins Ziel (WP14) wieder das Kommando. Am Ende, nach 151,97 Kilometern (eine Prüfung musste abgesagt werden), trennten Michellod und Hirschi 18,8 Sekunden. Platz 3 ging an Carron mit 39,1 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

«Ich bin überglücklich», sagte Michellod nach zwei anstrengenden Tagen. «Es lief von Anfang an sehr gut für uns. Und wir haben uns auch bei den wechselhaften Wetterbedingungen am ersten Tag keine Fehler geleistet. Dass ich der dritte Walliser nach Florian Gonon und Sébastien Carron bin, der die Rallye du Chablais gewinnen konnte, freut mich besonders.»

An seinen ersten Sieg in der Schweizer Rallye-Meisterschaft glaubte Michellod erstmals am Samstagmorgen. «Nachdem ich am Samstagmorgen drei Scratches auf vier Wertungsprüfungen erzielt hatte, dachte ich, dass der Sieg möglich sein würde und ich nichts unversucht lassen sollte.»

Jonathan Hirschi Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am Einsatz mangelte es nicht: Hirschi in seinem lädierten VW Polo © Hänggi

Jonathan Hirschi wusste nach der Rallye nicht genau, ob er sich freuen oder ärgern sollte. «Es war meine erste Teilnahme bei der Chablais. Und ich habe es geschafft, Sébastien Carron hinter mir zu halten. Das freut mich, weil er zweifellos der beste Schweizer Rallyefahrer ist. Gleichzeitig habe ich zwei Mal zehn Strafsekunden gekriegt. Ohne die hätten wir gewonnen. Das ist ärgerlich. Aber nach sechseinhalb Jahren Rallye-Abstinenz passieren halt auch kleine Fehler. Nichtsdestotrotz möchte ich Jonathan zum Sieg gratulieren. Ich habe ihn letztes Jahr bei der Rallye du Valais gesehen. Und ich muss sagen, er hat enorme Fortschritte gemacht. Er ist absolut fehlerlos gefahren.»

«Ich bin froh, dass wir das Ziel erreicht haben», sagte der Drittplatzierte Carron. «Es war nicht nicht unser Wochenende. Auf der zweiten Prüfung haben wir 25 Sekunden verloren, weil wir im Nassen mit einem Trocken-Set-Up unterwegs waren. Auf der siebten WP haben wir nochmals wegen eines Reifendefekts zehn Sekunden liegen lassen. Ich will aber nicht jammern. Die beiden ‹Joe’s› sind super gefahren. Wie Michellod am Ende der Rallye nochmals Gas gegeben hat, hat mich beeindruckt.»

In der Meisterschaft hat Michellod die Führung übernommen. Der Mann aus Verbier führt mit 67 Punkten vor Hirschi (64) und Jura-Sieger Mike Coppens (52). Der Vorjahresmeister verlor schon am ersten Tag 2:49 min auf die Spitze. In WP11 kamen nochmals fast drei Minuten dazu. Erst zum Ende der Rallye gelangen Coppens noch zwei WP-Bestzeiten. Auch Ivan Ballinari, Champion der Jahre 2018 und 2019, konnte im Kampf um den Sieg nicht eingreifen, verteidigte in seinem VW Polo aber Platz 4 souverän gegen Cédric Althaus (Skoda Fabia).

Bei den Junioren setzte sich – ohne Gegenwehr – Guillaume Girolamo auf Renault Clio Rally5 durch. Das reichte in der Clio Trophy Swiss zu Platz 2: 40 Sekunden hinter Ismaël Vuistiner und mit reichlich Vorsprung auf den Drittplatzierten Cédric Baiker.

Guillaume Girolamo Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Versprechen für die Zukunft: Junioren-Sieger Girolamo © Eichenberger

In der Michelin Trophy Alps 2WD setzte sich Aurélien Devanthéry klar gegen Michaël Droz und Cédric Betschen durch. Die Rallye-Cup-Wertung ging bei der Chablais an Laurent Bérard auf einem Honda Civic Type R.

Ähnlich spannend wie in der modernen Klasse verlief auch die Rallye in der VHC. Florian Gonon, Schweizer Rallye-Meister von 2009, setzte sich auf seinem Ford Escort MKI mit einem knappen Vorsprung von 13,3 Sekunden gegen Eddy Bérard durch. Platz 3 ging mit 25,1 Sekunden Rückstand an Marc Valliccioni (beide auf BMW M3 E30). Letzterer sicherte sich den Sieg im European Historic Rallye Championship (EHRC). Platz 2 ging an den Schweden Mats Myrsell, Dritter wurde der Brite Marty McCormack.

Mehr über die Rallye du Chablais finden Sie im Internet unter www.rdch.ch

Und so geht es weiter:
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
8.-10. September, Rallye Mont-Blanc (F)
30. September-1. Oktober, Rally del Ticino
13.-15. Oktober, Rallye International du Valais

Florian Gonon Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Altmeister Florian Gonon gewann die VHC-Klasse © Eichenberger

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07.06.2022 Bergrennen Les Paccots abgesagt
Bergrennen Les Paccots 2019 Eric Berguerand Lola Cosworth autosprintch Ramon Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Bergrennen von Les Paccots 2022 ist abgesagt © Hänggi

Das für den 17./18. September geplante Finale der Schweizer Bergmeisterschaft in Les Paccots muss abgesagt werden. Die Berg-SM besteht damit nur noch aus sechs Rennen.

Das Bergrennen Châtel-St-Denis – Les Paccots findet auch dieses Jahr nicht statt. Grund sind Verzögerungen bei Bauarbeiten. In einer offiziellen Mitteilung des Organisators heisst es:

«Das Organisationskomitee musste erneut die Entscheidung treffen, die 40. Ausgabe des Bergrennens Châtel-St-Denis – Les Paccots zu verschieben. Die Situation der Bauarbeiten in der Durchfahrt von Les Paccots zwang uns, diese schmerzhafte Entscheidung zu treffen. In der Tat werden die Arbeiten nicht rechtzeitig vor dem Rennen abgeschlossen sein und der Belag im Dorf Les Paccots wird für Rennwagen nicht befahrbar sein. Ausserdem haben wir nicht genug Platz, um alle Fahrzeuge bei ihrer Ankunft in Les Paccots zu parken – weder für den Sicherheitskorridor noch für die Zufahrten der Anwohner. Diese Faktoren sind für den reibungslosen Ablauf des Rennens sehr wichtig. Aus diesen Gründen sehen wir uns gezwungen, unsere 40. Ausgabe um ein weiteres Jahr zu verschieben.»

Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2022 besteht damit aus sechs Rennen:

11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

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05.06.2022 autobau Romanshorn ehrt Franco Sbarro
Sbarro Lienhard Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fredy Lienhard und Franco Sbarro © Archiv Crestani

Die autobau Romanshorn widmet Franco Sbarro, einem der genialsten «Auto-Architekten» der Schweiz, vom 5. Juni bis 4. September eine Sonderausstellung.

Franco Sbarro ist einer der grossen Konstrukteure in der Geschichte des schweizerischen Automobilbaus. Am 27. Februar 1939 in Presicce (Provinz Lecce) geboren interessiert sich der Bauernsohn schon früh für die Mechanik. Und das obwohl er Zuhause kaum in Berührung damit kommt. Ausser einem Pferd besitzt die Familie kein Fortbewegungsmittel. Und das Fahrrad muss sich Sbarro jr. mit den Nachbarskindern teilen.

Nach der Grundschule geht Sbarro nach Lecce, um dort Mechanik zu studieren. Mit kleinen Nebenjobs finanziert er sich das Studium selber. Die Legende ist bekannt. Mit nur einem Bahnbillet im Gepäck und einer grossen Leidenschaft für Autos im Herzen reist der junge Sbarro 1957 im Zug in die Schweiz.

Mit viel Fleiss und noch mehr Talent schafft es Sbarro, Ende 1960 einen Garagenbetrieb in Yverdon-les-Bains zu übernehmen. Erst gerade 21-Jährig lernt er Graf Herbert de Caboga kennen. Dieser stellt ihm seinen Capo vor, den Rennstallbesitzer Georges Filipinetti. Ein Genfer Unternehmer, Ferrari-Generalimporteur sowie Botschafter von San Marino bei den Vereinten Nationen in Genf. Dieser sagt zu ihm: «Du wirst unser Chefmechaniker!»

Die Ecurie Filipinetti ist damals einer der prestigeträchtigsten privaten Rennställe mit Weltruf. Seine Fahrer heissen Jo Siffert, Herbert Müller, Jo Bonnier usw. Sbarro erzählt: «Noch heute wird mein Name mit der Ecurie Filipinetti in Verbindung gebracht. Als Werkstatt diente mir damals ein Schuppen, unterhalb vom Schloss, ohne Heizung, Wasser und ohne Strom. Eigentlich musste ich die Arbeiten bei Kälte, Regen und Schnee auf dem Kiesplatz im Schlosshof verrichten. Abends versorgte ich die Autos wieder im Schopf und in den Lastwagen. Wenn ich eine helfende Hand brauchte, rief ich die Nachbarskinder, denen ich dann ein wenig Schokolade gab.»

Sbarro Mueller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Franco Sbarro mit Herbert Müller, einer seiner Piloten © Archiv Crestani

Sbarro erlebt als Technikchef der Scuderia Filipinetti Höhen und Tiefen. 1965 verunglückt beim 1000-Kilometer-Rennen der Schweizer Tommy Spychiger, einer von vier Filipinetti-Piloten, in einem Ferrari P1 tödlich. Doch Sbarro lässt sich durch dieses Schicksal nicht entmutigen. Und er zieht sich an Erfolgen mit dem Porsche 906 oder dem Ford GT40 in den Händen von Herbert Müller oder Willy Mairesse wieder hoch.

Parallel arbeitet Sbarro an eigenen Konstruktionen – und so entstehen der Filipinetti I und später der Filipinetti II. 1968 gründet Sbarro in Grandson sein erstes Atelier ACA (Atelier de Construction Automobile). Der breiten Öffentlichkeit wird er mit dem SV1 (Safety Vehicle) von 1973 bekannt. Seine Kreationen werden fortan auf dem Autosalon in Genf, sowie an anderen Ausstellungen in Paris und Frankfurt gezeigt.

Um sein Wissen weiterzugeben, gründet Sbarro 1992 seine erste Schule, «Espace Sbarro», in Grandson. Zwei weitere folgen: 1996 in Pontarlier, 2007 in Montbéliard. Der inzwischen 83-Jährige arbeitet noch heute von Montag bis Freitag – typisch für ihn im roten Überkleid. Nur am Samstag nimmt er sich Zeit für Journalisten und Freunde. Der Sonntag gehört seiner Familie.

Die Ausstellung in der autobau Romanshorn, deren Vernissage gestern Samstag stattfand, wird die Persönlichkeit von Sbarro und sein berufliches Schaffen gezeigt. Dazu gehören zwölf wechselnde Concept-Cars und andere Sbarro-Modelle. Die Ausstellung dauert von Sonntag, 5. Juni, bis Sonntag, 4. September 2022, und findet in der Racing-Halle statt. Besichtigen kann man die Sonderschau im Rahmen der normalen Öffnungszeiten oder auf einer Führung. Vom 9. Juli bis 27. August ist die autobau erlebniswelt täglich von 10-17 Uhr geöffnet.

Infos und Text: Elio Crestani

Sbarro A Utosalon Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sbarro war auch immer eine feste Grösse am Genfer Autosalon © Archiv Crestani

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03.06.2022 Zwei neue eSport-Schweizermeister in den Klassen Formel 3 und GT3
20220428 silverstone gt3 thomas schmid Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Schmid beim virtuellen GT3-Rennen in Silverstone

Erfahrung zahlt sich aus! Fredy Eugster (Formel 3) und Thomas Schmid (GT3) heissen die neuen eSport-Schweizermeister bei FLANC.CH

Seit Oktober 2021 wurde in den virtuellen Schweizer Meisterschaften für die Klassen Formel 3 und GT3 über je zwölf Wertungsrennen um den Titel gekämpft. Dabei haben sich in beiden Serien die Favoriten am Schluss durchsetzen können.

Neuer Schweizer Meister in der Formel 3 Pro Serie ist mit deutlichem Vorsprung Fredy Eugster (Privatfahrer, 425 Punkte) vor Mirco Gyr (Unique Simracing, 384 Punkte) und Pascal Riedi (Unique Simracing, 302 Punkte). Fredy Eugster hat damit auch die ganze Serie gewonnen.

Die GT3 Serie wurde vom Deutschen Niklas Last (Wintsch&Partner by SRA, 378 Punkte) dominiert und gewonnen. Bester Schweizer und somit neuer Schweizermeister ist Thomas Schmid (Nianco eSports, 324 Punkte). Pascal Tschopp (ieS Simracing Schweiz, 303 Punkte) belegt den zweiten Platz in der Schweizer Meisterschaft, gefolgt von Pascal Jutz (Garage S. Frei Racing by SRA, 211 Punkte).

In beiden Serien war virtueller Motorsport auf hohem Niveau zu sehen. Ganz wie in der Realität gab es intensive Zweikämpfe, hart erkämpfte Siege und auch einmal gnadenloses Pech bei Unfällen oder Ausfällen. Entsprechend hoch gingen teilweise die Emotionen, der sportliche Ehrgeiz war deutlich zu spüren. Die Jury hatte über die ganze Saison gegen 40 Zwischenfälle zu beurteilen, was immer speditiv abgewickelt werden konnte. Insgesamt war die GT3 Serie etwas populärer als die Formel 3 (mehr Fahrer, mehr Zuschauer), welche aber als klassische Open Wheeler Disziplin im Programm bleiben wird.

Bereits jetzt läuft die Vorbereitung auf die neue Saison auf Hochtouren. Geplant sind wiederum fünf Serien, zwei davon als Schweizer Meisterschaft, für verschiedene Niveaus und Ansprüche (GT3 Pro, Formel 3 Pro, Formel 4 Junioren, Club Serie, Team Challenge). Die neue Saison von FLANC.CH dauert von Oktober 2022 bis Mai 2023. Die Teilnahme ist mit eigenem Simulator von zu Hause aus, oder aus einem Simcenter mit iRacing Support, möglich. Für die Schweizer Meisterschaftswertung wird erstmals die neue SIM-Lizenz von ASS benötigt. Nennungen sind voraussichtlich ab August 2022 möglich. Die Rennen der meisten Serien werden wieder alle live auf Youtube übertragen und kommentiert. Weitere Informationen gibt es auf www.flanc.ch

Eugster Schmid Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Meister bei FLANC.CH: Fredy Eugster und Thomas Schmid (r.)

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03.06.2022 Motorsport-Vereine in der Schweiz: Teil 14, Racing Team Zäziwil
Logo RTZ Vektor Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Racing Team Zäziwil wurde 1969 gegründet

In der Schweiz gibt es zahlreiche Vereine, die sich dem Motorsport verschrieben haben. Auto Sport Schweiz stellt sie in loser Folge vor. Für Teil 14 gehen wir ins Emmental zum Racing Team Zäziwil.

Das Racing Team Zäziwil wurde 1969 unter dem Namen Rally Team Zäziwil gegründet und zählt damit zu den älteren Motorsport-Vereinen der Schweiz. Zu Spitzenzeiten hatte der Club 180 Mitglieder. «Das war ganz am Anfang», erinnert sich Rolf Aeschlimann, der seit drei Jahren den Verein präsidiert. «Heute haben wir 19 aktive und 42 passive Mitglieder. Plus noch etwa ein Dutzend Gönner.» 1976 wurde der Name geändert «und erstmals auch Statuten hinterlegt», so Aeschlimann.

Wie bei allen anderen Motorsport-Vereinen steht auch beim Racing Team Zäziwil der Rennsport und die Kameradschaft ganz oben auf der Prioritätenliste. Einmal im Monat, jeweils am ersten Dienstag, veranstaltet das RTZ einen gemeinsamen «Höck». Da werden Erfahrungen ausgetauscht, die vergangenen respektive bevorstehenden Rennen besprochen und viel gefachsimpelt.

Neben dem «Höck» organisieren die Emmentaler auch noch Plauschanlässe wie Minigolf, Bowling, Kartrennen oder Grillabende für ihre Mitglieder. Eine interne Vereinsmeisterschaft gibt es nicht mehr. «Die hatten wir – bis vor sechs Jahren», meint Aeschlimann. «Aber im Moment verzichten wir darauf. Wir gehen lieber einmal im Jahr nach Lignières. Da können unsere Mitglieder für 130 Franken pro Stunde frei fahren. Das nächste Mal gehen wir am 4. Juni dorthin.»

Zu den bekanntesten Fahrern des RTZ im Rahmen der Schweizer Meisterschaft gehören Simon Wüthrich mit seinem «Turbienen-Golf» sowie René Aeberhardt, einer der schnellsten Opel-Kadett-Fahrer der Schweiz.

Aktive Mitglieder bezahlen beim Racing Team Zäziwil übrigens 100 Franken Jahresbeitrag. Wer dem Club passiv beisteht, muss 30 Franken berappen. Erwin Stalder, Gründer des RTZ, hatte zu seiner Zeit eine Art passiv-aktive Rolle. «Zwar war auch er Rennfahrer», erinnert sich Aeschlimann. «Aber weil er an der Strecke immer allen anderen half, Probleme zu lösen, kam er selber kaum zum Fahren…»

Wer mit dem Racing Team Zäziwil in Kontakt treten will und eine Mitgliedschaft in Erwägung zieht, kann das über den folgenden Link machen. Die aktuell aufgeschaltete Seite ist aber nicht top à jour…

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02.06.2022 Geschäftsstelle: Öffnungszeiten Pfingsten

Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:

Montag (Pfingstmontag), 06.06.2022, geschlossen

Ab Dienstag, 07. Juni 2022 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.

Auto Sport Schweiz

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02.06.2022 Nachruf Marcel Nusbaumer
Marcel Nusbaumer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Nussbaumer 1946-2022

Der ehemalige Rennfahrer und Motorentuner Marcel Nusbaumer ist am 31. Mai 2022 im Alter von 76 Jahren verstorben. Nusbaumer war weit über seine Heimat, dem Jura, eine bekannte Grösse. Mit seinem gleichnamigen Unternehmen mit Sitz in Corgémont oberhalb des Bielersees hatte sich Nusbaumer auf die Überholung und Renovierung von Oldtimer-Motoren, die Vorbereitung von Rennmotoren sowie auf alle anderen Arbeiten rund um den Motor spezialisiert.

Nusbaumer kümmerte sich um die Herstellung gängiger Teile für Motoren wie Nockenwellen, Zylinderköpfe, Einspritzgehäuse und Kolben. Weltweit sind (oder waren) Rennwagen, Motorräder, ja sogar Flugzeuge mit dem NUSA-Schriftzug (NUSA für Nusbaumer SA) im Einsatz.

Nusbaumer hatte sich in jungen Jahren für die Modellfliegerei interessiert und nahm sogar an Weltmeisterschaften teil. Mit dem Rennsport kam er Mitte der Sechzigerjahre bei einem Auslandaufenthalt im Schwarzwald in Kontakt – genauer gesagt beim zur Europameisterschaft zählenden Bergrennen «Schauinsland». 1969 absolvierte Nusbaumer beim ACS einen Lizenzkurs und nahm in der Folge selber an Rennen teil. Einen Grossteil seiner Einsätze am Berg oder bei Slaloms bestritt Nusbaumer auf VW Golf.

Auto Sport Schweiz spricht der Familie, insbesondere Ehefrau Monique und den beiden Kindern Olivier und Rachel, sowie Nusbaumers Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Die Trauerfeier findet morgen Freitag, 3. Juni, ab 14 Uhr in der Kirche Saint-Marcel in Delsberg statt.

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01.06.2022 Vorschau Rallye du Chablais: Holt Carron seinen fünften Sieg?
Mike Coppens Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens geht als Leader mit der #1 voraus © Kaufmann

Am Freitag und Samstag findet mit der Rallye du Chablais der zweite Lauf zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Mit am Start ist auch der vierfache Chablais-Sieger Sébastien Carron.

Am Freitag, 3. Juni, fällt mit der 18. Ausgabe der Rallye du Chablais der Startschuss zum zweiten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft. 112 Teams haben sich eingeschrieben. Darunter 58 in der modernen und 38 in der historischen Klasse. Die restlichen 16 TeilnehmerInnen verteilen sich auf die beiden Kategorien: Gleichmässigkeit (11) und erneuerbare Energien (5).

Wie schon beim Saisonauftakt im Jura (SM-Sieger: Mike Coppens) sind auch bei der Rallye du Chablais wieder sämtliche Top-Cracks, die um die Schweizer Rallye-Meisterschaft fahren, am Start. Dazu gesellt sich Sébastien Carron. Der 44-jährige Walliser, Schweizer Meister der Jahre 2014, 2016 und 2017 und vierfacher Chablais-Gewinner, fährt in diesem Jahr nicht um die Meisterschaft. Trotz seiner Siege 2021 sowie 2019 (2020 fand keine Rallye du Chablais statt) sieht sich der Skoda-Pilot nicht unbedingt als Favorit. «Ich habe seit der Rallye du Valais keine Rallye mehr bestritten. Ich muss zuerst wieder in den Rhythmus kommen. Aber ich freue mich natürlich auf diese Rallye. Mein Beifahrer Lucien (Revaz) und ich haben gute Erinnerungen.»

Mike Coppens, im Vorjahr Zweiter bei der «Chablais», führt die Schweizer Meisterschaft nach einem von sechs Läufen an. Der Vorjahresmeister vertraut nach einem spontanen Markenwechsel auch dieses Wochenende auf einen Citroën C3 Rally2. Coppens weiss um die Stärken von Carron, ist sich aber auch bewusst, dass dieser in der Meisterschaft keine Gefahr darstellt. Seine Gegner im Kampf um die Titelverteidigung heissen Jonathan Hirschi, Jonathan Michellod und Ivan Ballinari.

Carron Revaz Budel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Carron (r.) mit Beifahrer Lucien Revaz © Budel

Hirschi hat beim Saisonauftakt, dem Critérium Jurassien, einen starken Eindruck hinterlassen. Mit zwei WP-Bestzeiten und Rang 2 im Schlussklassement hat der Rallye-Rückkehrer aus Cernier im Kanton Neuenburg aufhorchen lassen. Allerdings deutete der VW-Polo-Pilot schon damals an: «Die Strecken im Jura kenne ich sehr gut. Die Rallye du Chablais habe ich hingegen noch nie absolviert!»

Für Jonathan Michellod (Skoda Fabia) ist nach Platz 3 im Jura das Mindestziel ein weiterer Podestplatz. Ausserdem hat er bei der «Chablais» noch etwas gut zu machen. Im Vorjahr blieb der junge Walliser im Schnee stecken. Zur Vorbereitung hat Michellod in Italien die Rally Nazionale il Grappolo bestritten und behauptete sich dort als bester Schweizer (Rang 4) vor Ivan Ballinari (ebenfalls Skoda Fabia). Für den Luganesi beginnt die Schweizer Meisterschaft am Wochenende mit der «Chablais». Ballinari musste beim Critérium zuschauen, weil sein Co-Pilot Marco Menchini krankheitshalber ausfiel.

Neben Carron, Coppens, Hirschi, Michellod und Ballinari starten auch Joël Rappaz (VW Polo), Cédric Althaus (Skoda Fabia), Sébastien Berner (Peugeot 208) und Ruedi Schmidlin (Ford Fiesta) mit Rally2-Fahrzeugen in der Top-Liga. Gespannt darf man auf das Abschneiden der Alpine-RGT-Piloten Sergio Pinto und David Erard sein. Pinto belegte beim Saisonauftakt als bester Nicht-Rally2-Fahrer Rang 6. Ausserdem fuhr er erst kürzlich bei der Rallye Beaufortain in Frankreich als Dritter aufs Podium.

Guillaume Girolamo Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Einer von zwei Junioren: Guillaume Girolamo © Cornevaux

In der Schweizer Junioren-Meisterschaft stehen bei der Rallye du Chablais nur zwei Teams am Start. Der Zweikampf zwischen Guillaume Girolamo und Yoan Loeffler (beide auf Renault Clio Rally5) wird dennoch sehr spannend sein.

An der Clio Trophy Swiss nehmen diesmal acht Teams teil. Neben den beiden Junioren wird hier vor allem das Duell zwischen Ismaël Vuistiner und dem Franzosen Mathieu Walter für Abwechslung sorgen.

In der Michelin Trophy Alps 2WD sind elf Fahrzeuge gemeldet. Als Favorit geht der letztjährige Meister aus Frankreich Thomas Battaglia ins Rennen. Aus Schweizer Sicht liegen die Hoffnungen auf dem Walliser Trio Aurélien Devanthéry, Laurent Bérard und Jura-Auftaktsieger Nicolas Lathion.

Für Fans historischer Rallye-Autos bietet die Rallye du Chablais diesmal ein absolutes Top-Feld. Auch weil die «Chablais» als dritter von neun Läufen in diesem Jahr zum European Historic Rallye Championship (EHRC) zählt. Zu den Schweizer Aushängeschildern in der VHC gehören neben dem amtierenden Champion Guy Trolliet (Porsche 911) natürlich auch Jura-Sieger Florian Gonon (Ford Escort MK1), Pascal Perroud, Marc Valliccioni, Erwin Keller (alle BMW M3) und Claude-Alain Cornuz (Ford Escort RS2000).

Los geht die Rallye am Freitagmorgen um kurz vor 11 Uhr mit der ersten Etappe von Evionnaz nach Vernayaz. Fünf weitere Prüfungen stehen am ersten Tag an, wobei die Klassiker «Tour d’Ai» und «Col de la Croix» in entgegengesetzter Richtung ausgetragen werden als zuletzt 2021. Am Samstag sind dann die Prüfungen 7 bis 14 an der Reihe. Der Start erfolgt um 8.05 Uhr. Total müssen 172 (gewertete) Kilometer zurückgelegt werden. «Mir ist es eigentlich egal, in welche Richtung wir fahren», sagt der amtierende Meister Mike Coppens. «Ich tue mich auf beiden Prüfungen schwer. Aber ich denke, es könnte ein Vorteil sein. Beide Prüfungen wurden schon lange nicht mehr in entgegengesetzter Richtung ausgetragen. Das heisst, die Karten werden neu gemischt. Die Abfahrt vom Col de la Croix nach Villars wird die Abstände grösser werden lassen.»

Weitere Informationen zur Rallye du Chablais gibt es auf der Internetseite www.rdch.ch

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally Di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais

Florian Gonon VHC Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jura-Sieger Florian Gonon in seinem Ford Escort MK1 © Cornevaux

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01.06.2022 Porsche Sports Cup Suisse: Souveräner Gaststarter
Aeberhard Caglioni Ferati Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 nach 28 Runden: Aeberhard, Caglioni und Ferati © Porsche

Der GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse in Le Castellet stand ganz im Zeichen von Leonardo Caglioni: Der Gastfahrer gewann mit seinem 911 GT3 Cup sowohl das Sprintrennen als auch den Endurance-Wettbewerb vor Jürg Aeberhard.

Der Mann der Stunde im gut halbstündigen Sprintrennen des GT3 Cup in Le Castellet hiess Leonardo Caglioni: Mit dem rund 515 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Modellgeneration 992 fuhr der Italiener von der Pole-Position zu einem Start-Ziel-Sieg und legte dabei auch die schnellste Rennrunde vor. Hinter ihm konnte sich Jürg Aeberhard im zwölften und letzten Umlauf an Gregor Burkhard vorbeipressen. Der 35-jährige Biglener machte damit jene Plätze wieder gut, die er nach dem Start verloren hatte, und darf sich über die volle Punktzahl freuen: Als Gastfahrer wird Caglioni nicht für die Meisterschaft gewertet. Praktisch zeitgleich gelang es Gabriel Rindone, dem 18 Jahre jungen Jasin Ferati noch die vierte Position abzuknöpfen. Ferati wird in dieser Saison vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG als Förderpilot unterstützt.

Caglioni liess auch beim Langstreckenrennen über 28 Runden nichts anbrennen. Auf die Pole-Position musste der Qualifying-Schnellste allerdings verzichten: Da er zwei defekte Reifen ersetzen liess, startete der Italiener nur von Platz vier. Nach 20 Umläufen lag er das erste Mal wieder vorn und nach seinem Pflicht-Boxenstopp wenig später erneut. In der GT3 Cup-Wertung rettete er den Sieg knapp vor Aeberhard, Ferati und Burkard ins Ziel.

In der GT4 Clubsport-Wertung konnte Alexandre Mottet im 718 Cayman GT4 CS mit MR-Paket den Sprint in der hart umkämpften Klasse 10 für sich entscheiden. Beim Langstreckenrennen behielten Markus Lietzau und Florian Strauss die Nase in dieser Kategorie vorne. Unter den Mittelmotor-Sportwagen ohne MR-Paket gewann Andreas Greiling den kürzeren Lauf und die Paarung Fabio Resico/Philipp Frommenwiler den längeren. In der Open GT fuhr Philippe Menotti am Steuer seines 911 GT3 R einen knappen Sprintsieg ein. Das Endurance ging an das Duo Christian Voithofer/Max Wimmer, während Loic Villiger die erste Rennhälfte bis zum Fahrerwechsel klar bestimmt hatte. Eine Überraschung gab es in der Porsche Drivers Competition: Seriensieger Nicolas Garski musste bei dem kürzeren der beiden Gleichmässigkeits-Wettbewerbe Tommy Eriksson den Vortritt lassen.

Porsche Caglioni Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gaststarter Caglioni vor Aeberhard und Ferati © Porsche

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31.05.2022 Rundstreckenverbot aufgehoben!
Bern 1952 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Bild aus vergangenen Tagen: GP Bern 1952 © Swiss Made Grand Prix

Erfreuliche Nachrichten aus dem Bundeshaus: Das Rundstreckenverbot ist aufgehoben! Mit 27:15 Stimmen hat der Ständerat die Vorlage gutgeheissen, nachdem die Verkehrskommission des Ständerates bereits am 17. Mai 2022 die Überarbeitung des Strassenverkehrsgesetzes mit 10 zu 3 Stimmen befürwortet hatte.

Das Verbot für Rundstreckenrennen in der Schweiz ist nach dem schweren Le-Mans-Unfall 1955, bei dem 84 Menschen starben, in Kraft getreten. Mehrere Versuche, es aufzuheben, scheiterten in der Vergangenheit. Für die Rennen der Formel E in Zürich 2018 und Bern 2019 wurden Sondergenehmigungen gesprochen

In der offiziellen Mitteilung heisst es: «Mit 27 zu 15 Stimmen sprach sich der Ständerat weiter dafür aus, künftig Rundstreckenrennen in der Schweiz wieder zuzulassen, auch für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Eine Zweiteilung des Bewilligungsregimes sei nicht mehr zeitgemäss, sagte Burkart. Für Bergrennen seien die Kantone zuständig, für Formel-E-Rennen der Bund. Niemand gehe davon aus, dass künftig Formel 1-Rennen mit Verbrennungsmotoren in der Schweiz stattfinden werden.»

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31.05.2022 24h Nürburgring: Knapp am Podest vorbei
Trummer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Octane126-Ferrari eroberte die Pole-Position, schied aber aus © Trienitz

Die Schweizer Werksfahrer hatten beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring wenig bis gar keinen Grund zum Jubeln. Ganz anders sah es im Lager der Privat-Fahrer aus.

Trotz guter Ausgangslage verpassten die Schweizer Speerspitzen beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring die Chance auf ein Top-Ergebnis. Das Ferrari-Team Octane126 aus Wallisellen (ZH) sicherte sich zwar die Pole-Position, doch Jonathan Hirschi, Simon Trummer & Co. waren die Führung schon nach etwas mehr als zwei Runden los und mussten später aufgrund eines Unfalls die Segel komplett streichen.

Auch die Audi-Werkspiloten Nico Müller und Patric Niederhauser lagen für das Team Car Collection kurze Zeit in Führung, mussten sich in der Endabrechnung aber mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Niederhausers zweites Auto vom Audi Sport Team Car Collection beendete das Rennen auf Rang 6. Ricardo Fellers Träume vom Gesamtsieg platzten, als Audi-Teamkollege Kelvin van der Linde noch vor Halbzeit des Rennens mit einem langsameren Fahrzeug kollidierte.

Und auch die beiden Mercedes-Werkspiloten Philip Ellis und Raffaele Marciello konnten nicht in die Entscheidung eingreifen und mussten sich mit dem siebten Schlussrang begnügen. Immerhin: Ellis drehte in 8:11,639 min die schnellste Rennrunde von allen Teilnehmern.

Feller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch Fellers Audi wurde in eine Kollision verwickelt © Audi

Mehr Erfolg hatten einige Privatiers: So zum Beispiel Mauro Calamia, Ivan Jacoma, Roberto Pampanini und der Deutsche Kai Riemer, die sich auf einem Porsche Cayman GT4 CS den Sieg in der stark besetzten Klasse Cup 3 sicherten. Ebenfalls ganz oben in ihrer Klasse standen die Winterthurer Brüder Armando, Dario und Luigi Stanco mit dem von Autorama Motorsport betreuten Seat Leon Cup Racer in der Klasse SP3T. Auch Jasmin Preisig und Gustavo Xavier hatten Grund zum Jubeln. Sie fuhren mit ihrem Golf TCR auf Rang 2, während Frédéric Yerly auf Platz 3 landete.

Zweite Plätze sicherten sich auch Marco Timbal, Ivan Reggiani und Nicola Bravetti auf einem Cayman GT4 CS in der Klasse der alternativen Antriebe, Miklas Born auf einem Aston Martin Vantage GT4 in der Klasse SP10 und Ranko Mijatovic in einem BMW 330i in der Serienwagenklasse VT2.

Den Gesamtsieg sicherte sich übrigens die Audi-Mannschaft vom Team Phoenix mit Doppelstarter Kelvin van der Linde, Dries Vanthoor, Frédéric Vervisch und Robin Frijns.

Marciello Ellis Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Ellis (links) drehte die schnellste Rennrunde © Mercedes/Bilstein

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30.05.2022 Slalom Bure: Bürki kann den Champagner kalt stellen
Martin Buerki Bure 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki ist der neunte Titel kaum mehr zu nehmen © Cornevaux

Martin Bürki steht nach einem weiteren Klassensieg beim vorletzten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Bure vor seinem neunten Titel. Der Tagessieg im Jura ging überlegen an Philip Egli.

Martin Bürki ist nicht zu bremsen. Der Uetendorfer Garagist hat am Wochenende beim vorletzten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft mit einem weiteren Klassensieg einen grossen Schritt in Richtung Titel Nummer 9 gemacht. Bürki lag in seiner Klasse, der E1 bis 1600 cm3, schon nach einem Sicherheitslauf im ersten Durchgang souverän in Führung. Im zweiten Heat verbesserte er seine Zeit um sieben Sekunden und schaffte so sogar den Sprung unter die Top 5 im Gesamtklassement. Bürki liegt ein Rennen vor Saisonende (Chamblon, 25./26. Juni) mit dem Punktemaximum von 100 Zählern an der Spitze. Nur Nicola Fankhauser liegt mit 90 Zählern noch in Schlagdistanz. Bürki hat in seiner Klasse aber regelmässig mehr Gegner. Und weil das in der Endabrechnung ausschlaggebend ist, kann ihn Fankhauser beim Finale nur noch einholen, wenn Bürki ausfallen würde.

Der Tagessieg bei der 51. Ausgabe des Slaloms von Bure ging einmal mehr an Philip Egli. Dessen 42. Gesamtsieg war eine Machtdemonstration. Schon im Training war Egli Schnellster. Und im ersten Lauf verbesserte er seine Siegeszeit von 2019, als zum letzten Mal in Bure gefahren wurde, um drei Sekunden. Im zweiten Durchgang war Egli abermals schneller. Mit 2:26,007 min liess er der Konkurrenz keine Chance. Der Zweitplatzierte Lukas Eugster hatte in seinem Ligier JS53 4,351 Sekunden Rückstand auf den in Zürich wohnhaften Glarner.

Philip Egli Bure 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Tagessieger Philip Egli war klar überlegen © Cornevaux

«Tagessiege sind immer schön», sagt Formel-3-Pilot Egli. «Aber diesmal freue ich mich fast mehr über die gefahrene Zeit als über den Gesamtsieg an sich.» Eine für die Konkurrenz plausible Erklärung für seine Überlegenheit hatte Egli nicht unbedingt parat. «Es hat einfach alles gepasst. Es war nicht zu warm, die Strecke war sauber und griffig und ich habe zwei sehr flüssige Läufe hingekriegt. Und das, obwohl ich den ersten Durchgang abbrechen und nochmals neu starten musste.»

Hinter Egli und Eugster sicherte sich Jannis Jeremias auf seinem Tatuus Formel Renault den dritten Gesamtrang. Der Berner stand damit nach Frauenfeld zum zweiten Mal in seiner Karriere auf dem Podest. Platz 4 ging an Victor Darbellay auf einem Arcobaleno. Fünfter wurde wie gesagt Martin Bürki, der damit auch die Liste der Fahrer mit einem Dach überm Kopf anführte.

Jannis Jeremias Bure 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jannis Jeremias fuhr zum zweiten Mal aufs Podium © Cornevaux

Schnellster Interswiss-Pilot war Christoph Zwahlen als Gesamtsechster. Der Pfyner war auf seinem 3,6-Liter-Porsche GT3 Cup eine halbe Sekunde langsamer als Bürki in seinem VW Polo. Schnellster in der Kategorie E1 bis 3000 cm3 war der Amsoldinger Martin Bürki. Der Namensvetter des bald neunfachen Schweizer Slalom-Meisters gewann seine Klasse auf seinem BMW E33 vor Hermann Bollhalder im Opel Speedster. In der Interswiss bis 2000 cm3 hiess der Sieger Sergio Kuhn auf Peugeot 206 S2000. Der Pfäffiker verwies Lokalmatador Arnaud Donzé (VW Golf) und Manuel Santonastaso (BMW 320) auf die Ehrenplätze. In der Kategorie E1 bis 2000 cm3, der Klasse mit den meisten Teilnehmern in Bure, gewann Matthias Schläppi (Suzuki Swift) souverän.

In den bereits am Samstag ausgetragenen Rennen zum Suzuki Swiss Racing Cup setzte sich erneut Fabian Eggenberger durch. Der Zürcher sicherte sich mit seinem vierten Sieg im sechsten Slalom vorzeitig den Titel. Im ersten Rennlauf auf dem 5255 Meter langen Parcours gewann Eggenberger vor Sandro Fehr und Patrick Flammer. Im zweiten Lauf war Eggenberger erneut Schnellster. Diesmal knöpfte er Flammer und Fehr fast acht Zehntelsekunden ab. Flammer und Fehr können beim Finale in Chamblon noch Vize-Meister werden. Genauso wie Bière-Sieger Marcel Muzzarelli.

Mehr über den Slalom in Bure finden Sie im Internet unter dem folgenden Link.

Und so geht es weiter:
25./26. Juni, Chamblon

Matthias Schlaeppi Bure 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Matthias Schläppi gewann die Klasse E1 bis 2000 cm3 souverän © Cornevaux

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