• Newscenter

BZ Consult

News Filter



News

28.02.2024 «Mister Formel 2» Ralph Boschung macht Schluss
Boschung Ralph Bahrain 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Boschungs grösster Triumph: der F2-Sieg in Bahrain 2023 © FIA Formula 2

Ralph Boschung (26) hat fast alles, was er im Rennsport erreicht hat, mit eigener Willenskraft geschafft. Nun hat das «Stehaufmännchen» seinen Rücktritt bekanntgegeben.

Kein Schweizer Rennfahrer hat so viele Formel-2-Rennen bestritten wie Ralph Boschung. Mit 120 Rennen liegt er in der Liste der fleissigsten Formel-2-Starter auf dem vierten Rang. Nur der Russe Artem Markelov (139), der Deutsch-Venezolaner Johnny Cecotto jr. (133) und der Italiener Luca Filippi (132) haben bei der Formel 2 (resp. deren Vorgängerserie GP2) öfters am Start gestanden. Nun hat der 26 Jahre junge Walliser einen Schlussstrich gezogen – zumindest unter seine Formel-2-Karriere.

«Es gibt verschiedene Gründe, warum ich aufgehört habe», sagt Boschung. «Der entscheidende Grund ist meine Gesundheit.» Boschung leidet seit 2022 an Nackenschmerzen. Im Jahr, als diese zum ersten Mal aufgetreten waren, musste er auf zahlreiche Rennen verzichten. Ein Spezialist in Monaco diagnostizierte damals bei Boschung ein Facettensyndrom, eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. «Bei mir sind die obersten Wirbel, also C1 und C2, betroffen», präzisiert Boschung. Zwar fühlte er sich im vergangenen Jahr besser, «aber wirklich gut ging es mir erst in der Winterpause». In dieser Zeit ist dann auch der Entschluss gereift, den Helm an den Nagel zu hängen. Ob es ein Ende auf immer sein wird, ist noch nicht ganz in Stein gemeisselt. «Sag niemals nie», meint Boschung vielsagend, «aber im Moment sieht es nicht nach einer Rückkehr aus.» Auch nicht Richtung GT-Sport, wo die Belastungen für den Nacken geringer wären. «Ich muss an meine Gesundheit denken», sagt Boschung zähneknirschend.

P90104130 high Res saturday race 1 podi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Boschung (Mitte) 2012 mit Delétraz (rechts) auf dem BMW-Podium © BMW

Dem Rennsport wird einer wie er aber definitiv nicht den Rücken zuwenden. Boschung hat wie kaum ein anderer für seine Leidenschaft gelebt. Ohne Manager hat er sich auf international höchstem Niveau jahrelang tapfer gehalten. Oft gab es Rückschläge. Nicht selten musste er nach dem Motto «von der Hand in den Mund» leben. Schon in der GP3 2016 konnte er die Saison aus Geldmangel nicht zu Ende fahren. 2017, 2018 und 2019 war das in der Formel 2 nicht anders. Vier Jahre hintereinander verpasste er so das Saisonfinale in Abu Dhabi. Jedes Mal war er bei den Tests im Anschluss an das letzte Rennen aber wieder dabei. Boschung – ein Stehaufmännchen? Irgendwie schon. Auf jeden Fall einer, der sich nicht unterkriegen liess.

Auf seine schönste Erinnerung im Rennsport angesprochen, weicht Boschung aus: «Ich schaue nicht gerne zurück.» Stolz ist er dennoch, auf das, was er erreicht hat. Und dass er im Vorjahr beim Auftakt in Bahrain im 96. Anlauf endlich sein erstes Formel-2-Rennen gewinnen konnte, «war schon der Hammer. Ich hatte zwar zuvor schon ein paar Podestplätze herausgefahren. Aber ein Rennen gewinnen, ist einfach nochmals ein um Welten besseres Gefühl.» Dass er diesen Sieg für das spanische Team Campos Racing errungen hatte, machte es noch spezieller. Teamchef Adrian Campos war 2021 völlig unerwartet verstorben. «Ihm zu Ehren ganz oben zu stehen und das Team jubeln sehen, hat mich tief berührt», sagt Ralph.

Boschung GP3 Jenzer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Boschung 2015 in der GP3 mit Jenzer Motorsport © GP3

Angefangen hat Boschung seine Karriere im Kart. 2012 stieg er über den BMW Talent Cup in den Automobilsport ein. Über die ADAC Formel Masters gelangte er 2015 schliesslich mit Jenzer Motorsport in die GP3. Schon am dritten Rennwochenende in Silverstone stand er auf dem Podium.

Wie es mit Boschung weitergeht, steht zurzeit noch in den Sternen. Dass er mit seiner Erfahrung vor allem jungen Fahrern eine grosse Hilfe sein kann, ist offenkundig. Ein Job jenseits der Boxenmauer könnte sich der Mann aus Monthey deshalb sehr gut vorstellen. «Ich habe immer wieder Entscheidungen getroffen, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt haben. Diese Erfahrung kann ich weitergeben.»

Auto Sport Schweiz wünscht Ralph auf seinem weiteren Lebensweg viel Glück und vor allem gute Gesundheit!

Boschung Ralph 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Boschung und der 2021 verstorbene Teamchef Adrian Campos © Archiv Boschung

Permalink

27.02.2024 Slalom Romont findet nicht statt
Schneider Denise Steinmann myphoto ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Romont war zuletzt 2019 Austragungsort eines SM-Slaloms © myphoto.ch

Das Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Romont ist abgesagt. Das Organisationskomitee hat Auto Sport Schweiz darüber informiert, dass das Rennen aufgrund der Auflagen der Armee nicht stattfinden kann.

Der Slalom von Romont fand letztmals 2019 statt. 2024 hätte er am 21./22. September das Saisonfinale der Schweizer Slalom-Meisterschaft markieren sollen. Doch dazu wird es nicht kommen. Das Organisationskomitee um Rennleiter Hans Pfäuti hat Auto Sport Schweiz informiert, dass das Rennen aufgrund der Auflagen der Armee nicht durchgeführt werden kann.

«Wir hätten dieses Jahr gerne den 50. Automobilslalom von Romont abgehalten und dieses Jubiläum gefeiert», heisst es von Seiten des Organisationskomitees. «Lange hat es gut ausgesehen, aber leider müssen wir auch die diesjährige Veranstaltung absagen. Die Auflagen der Armee sind infolge der baulichen Massnahmen nicht zu erfüllen. Der Platz stünde erst freitags um 16 Uhr zur Verfügung und grosse Teile des Fahrerlagers könnten nicht genutzt werden. Ausserdem sei die Strasse in einem schlechtem Zustand.»

Auch punkto Sicherheit gab es von Seiten des Organisationskomitees Bedenken. Die Strecke hätte der Baustelle angepasst werden müssen. Für diese Anpassungen hätte die Zeit nicht gereicht. «All diese Umstände und die daraus resultierenden Unsicherheiten haben uns leider dazu gezwungen, die diesjährige Veranstaltung schweren Herzens abzusagen. Wir bleiben mit der Armee in Kontakt und hoffen, dass wir irgendwann doch noch den 50. Automobilslalom von Romont durchführen können.»

Die Schweizer Slalom-Meisterschaft geht damit – wie schon 2023 – mit dem Rennen in Chamblon am 22./23. Juni zu Ende. Insgesamt stehen fünf Veranstaltungen auf dem Programm, wobei der Slalom in Ambri erneut als Doppelveranstaltung gewertet wird.

Permalink

23.02.2024 Die NSK hat neun Serien für 2024 genehmigt
Renault Classic Cup Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Renault Classic Cup bestreitet 2024 drei Slaloms, zwei Rundstreckenrennen und sieben Bergrennen © Eichenberger

Anlässlich ihrer Sitzung vom 14. Februar 2024 hat die Nationale Sportkommission (NSK) die folgenden Serien für 2024 genehmigt:

Automobil:
Renault Classic Cup, RC2401 /NAT, www.renault-classic.ch
Trophée Michelin Alps, TMA2402 /NAT, www.tropheemichelinalps.com
Trophée Michelin Alps Open, TMAO2403 /NAT, www.tropheemichelinalps.com
*Porsche Sports Cup Suisse, PSC2404 /NAT, www.porschemotorsportclubsuisse.ch
Suzuki Swiss Racing Cup, SSRC2407 /REG, www.suzuki.ch
**PSA Transition Trophy, PASATT2408 /REG, www.ecurie-dynamic.ch

* Im Bereich Porsche sind die Reglemente für die Porsche Drivers Competition und den Porsche Slalom Cup noch ausstehend und werden zu einem späteren Zeitpunkt genehmigt.

** Die neu geschaffene PSA Transition Trophy steht Fahrzeugen der Marken Citroën und Peugeot der Gruppen N und A in den Hubraumklassen ≤1400 cm3 und 1401-1600 cm3 offen, deren Homologation abgelaufen ist. Sie soll den Teilnehmern ermöglichen, ihre Fahrzeuge weiterhin an Rennsportveranstaltungen unter dem Dach der ASS kompetitiv bewegen und sich mit Gleichgesinnten in eigenen Wertungen messen zu können.

PSA Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Thuner Tom Gàl steht hinter der neuen PSA Trophy © Eichenberger

Karting:
Swiss Historic Kart Cup, SHKC2401 K/REG, www.swisshistokart.ch
Kappelen Trophy, KT2402 K/Club, www.kappelentrophy.ch
Vega Trofeo, VT2403 K/REG, www.vegatrofeo.ch

Die definitiven Serien-Reglemente werden nach Vervollständigung durch die Veranstalter auf den jeweiligen Plattformen und auf www.motorsport.ch publiziert. Für aktuelle Informationen bitten wir Sie, sich direkt an die Veranstalter der verschiedenen Serien zu wenden.

Boss 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Vega Trofeo fährt 2024 wieder fünf Rennen in Frankreich © Vega Trofeo

Permalink

22.02.2024 Karen Gaillard jetzt eine «eiserne Dame»
Karen Gaillard UCS 2023 Podium Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Karen Gaillard 2023 mit Grégory de Sybourg © Delien/Ultimate Cup Series

Karen Gaillard (22) fing erst im Alter von 15 Jahren mit Kartsport an. Auf die neue Saison ist ihr mit dem Wechsel ins Team «Iron Dames» ein grosser Schritt Richtung Le Mans gelungen.

Für Karen Gaillard fand Ostern und Weihnachten für einmal schon im Februar statt. Die gebürtige Fribourgerin ist neu Pilotin bei Iron Dames im Michelin Le Mans Cup. Im 2018 gegründeten Team von Deborah Mayer trifft sie u.a. auf Rahel Frey, die 2024 als Rennfahrerin kürzer treten wird, dafür in ihrer Rolle als Teammanagerin gefragter denn je ist. Insgesamt hat Iron Dames neun Fahrerinnen unter Vertrag. Gaillard ist neben Frey die zweite Schweizerin. Neben dem Motorsport ist Mayer auch noch im Pferdesport aktiv. Dort halten sieben weitere Springreiterinnen die Flagge von Iron Dames hoch.

Für Gaillard ist der Wechsel zu Iron Dames ein weiterer Schritt in Richtung Le Mans. Die im Juni 23 Jahre alt werdende Westschweizerin träumt seit Jahren vom 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe. Auch weil sie schon früh erkannte, dass der Weg über den Formelsport nicht finanzierbar sei. Die ersten Schritte im Automobilsport machte die Spätzünderin (Gaillard fing erst im Alter von 15 Jahren im Kartsport an) bei der Cupra Young Driver Challenge, die sie 2019 als letzte Förderpilotin gewann. Nach einem Jahr in der TCR wechselte Gaillard 2021 in den Langstreckensport. Damals gehörte sie zur Rennfahrerschule La Filière Endurance in Le Mans. 2022 geriet ihre Karriere ins Stocken. Der französische GT-Sprintwettbewerb «Mitjet 2L» war nicht unbedingt ein Schritt nach vorne. Doch Gaillard kämpfte weiter und belegte im Vorjahr Platz 2 bei den Prototypen der Ultimate Cup Series an der Seite von Grégory de Sybourg, dem Enkel der Schweizer Rennsportlegende Jo Siffert.

2024 fährt sie nun im Michelin Le Mans Cup. Los geht es für Gaillard am 13. April mit dem ersten Rennen in Barcelona. Insgesamt stehen sechs Rennen auf dem Programm. Saisonhighlight ist natürlich das Rennen im Rahmen der 24 Stunden Mitte Juni. Bis Gaillard die «echten» 24 Stunden von Le Mans bestreiten darf, wird es wahrscheinlich noch ein Momentchen dauern. Bei Iron Dames ist sie aber am richtigen Ort. Jetzt muss nur noch der richtige Zeitpunkt kommen.

417458480 907832908018747 2200850259166981847 n Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gaillards neues Arbeitsgerät: ein Lamborghini Huracán GT3 © Iron Dames

Permalink

20.02.2024 Was macht eigentlich Andrea Chiesa?
Andrea Chiesa Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Andrea Chiesa (kl. Bild: heute) und 1992 bei Fondmetal © Archiv Chiesa/RSI

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Andrea Chiesa?

Die letzten drei Schweizer, die an einem Formel-1-GP am Start gestanden sind, heissen Sébastien Buemi (2009-2011), Jean-Denis Delétraz (1994/1995) und Andrea Chiesa (1992). Letzterer ist bei zehn Rennwochenenden dabei und schafft in Mexiko-City, Barcelona und Magny-Cours die Qualifikationshürde. Viel mehr ist mit dem unterlegenen Fondmetal GR01 nicht möglich. Vor allem nicht für den grossgewachsenen Tessiner. «Ich hatte nie richtig Platz im Cockpit», sagt Chiesa. «Deshalb hat wohl auch immer das letzte Quäntchen Vertrauen ins Auto gefehlt.»

Viel Vorbereitungszeit hat Chiesa nicht, als er sich 1992 mit Sponsorengeldern aus Italien den Traum von der Formel 1 erfüllt. «Das erste freie Training beim GP von Südafrika war gleichzeitig mein erster Test.» Lange Zeit kann der heute 59-Jährige darüber nicht lachen. «Die Erfahrungen, die ich in der Formel 1 gemacht habe, haben mich zutiefst frustriert. Eine Zeitlang wollte ich die Rennen nicht einmal mehr am Fernsehen schauen.» Weil Fondmetal, der Nachfolge-Rennstall von Osella, notorisch unterfinanziert ist, wird Chiesa oft vertröstet. Erst in Magny-Cours, nach acht Rennen, bekommt er das neue Modell GR02. Dieses wird leider beim ersten Renneinsatz gleich wieder zerstört. «Ich habe damals alles selber gemacht», sagt Chiesa. «Vielleicht wäre es besser gewesen, ich hätte einen Manager gehabt.»

Nach der Formel 1 ergreift der Mann aus Comano die Flucht in die USA. Doch auch dieses Abenteuer sei ein «Last-Minute-Call» gewesen. Als sein Vater 1994 stirbt, steht der Rennsport für Chiesa plötzlich an zweiter Stelle. Der damals 30-Jährige übernimmt vorübergehend das Familienbusiness, ein in der Lombardei ansässiger Stahlbetrieb. Dank Loris Kessel kehrt Andrea in den Rennsport zurück. An die Zeit im GT-Rennwagen erinnert sich Chiesa, der als einziger Schweizer neben Gregor Foitek ein Rennen der FIA Formel 3000 gewinnen konnte, gerne zurück (Enna 1989). «Das war die schönste Zeit im Rennsport», sagt Chiesa. «Auch oder weil im GT-Sport das Team wichtiger war als der einzelne Fahrer.»

2012 bestreitet der in Mailand geborene Chiesa, Sohn eines Italieners und einer Baslerin, sein letztes Rennen. Dem Rennsport ist er als Kommentator der F1-Rennen auf Radiotelevisione Svizzera verbunden geblieben. Seine zweite Leidenschaft sind Mountainbikes. «Ich habe vor zehn Jahren ‹Yep Components› gegründet; eine Firma, die spezielle Teile, unter anderem Teleskopsattelstützen herstellt», erzählt Chiesa, der selber gerne mit dem Bike unterwegs ist und immer wieder gefragt wird, ob er den Rennsport nicht vermisse? «Natürlich vermisse ich ihn. Aber es gibt für alles eine Zeit. Mit dem Mountainbike habe ich eine neue Leidenschaft gefunden. Das Gefühl, mit diesen Fahrrädern ans Limit zu gehen, ist ähnlich wie im Rennsport.»

Permalink

19.02.2024 Weekend-Report 03/2024
Marciello Raffaele Bathurst 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello bei seinem BMW-Debüt in Australien © Archiv Marciello

Ricardo Feller und Raffaele Marciello, die beiden besten Schweizer GT3-Piloten, nahmen am Wochenende am Mount Panorama in Australien einen weiteren Anlauf, endlich die 12 Stunden von Bathurst zu gewinnen.

Es ist das wohl berühmteste Rennen Australiens. Und noch immer hat es kein Schweizer geschafft, sich in die Siegerliste am Mount Panorama Circuit einzutragen. Auch 2024 waren die 12 Stunden von Bathurst, der Auftakt zur Interkontinentalen GT-Challenge, zwar sehr spannend und von Wetterkapriolen geprägt, aus Schweizer Sicht endete der Klassiker aber enttäuschend. Immerhin: Raffaele Marciello kam bei seinem Debüt für BMW zusammen mit Motorrad-Ass Valentino Rossi und dem Belgier Maxime Martin auf Rang 5. Letzterer hatte beim Versuch, doch noch aufs Podium zu kommen einen Angriff gestartet, der leider ins Leere lief…

Die zweite Schweizer Speerspitze, Ricardo Feller, kam nichts ins Ziel. Der MPC-Audi mit der Startnummer 2 schied aus. Das Fahrzeug um den Australier Brad Schumacher kämpfte während des gesamten Rennens mit einer schief stehenden Lenkung. Nach zehn Stunden war das Problem so gross geworden, dass das Team den Audi sicherheitshalber zurückzog.

Feller Ricardo Bathurts 2024 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Feller (rechts) mit Brad Schumacher und Markus Winkelhock © Audi

Der Sieg ging an den Manthey-Porsche mit Matt Campbell, Laurens Vanthoor und Ayhancan Güven. Marciello meinte nach dem Rennen: «Es war ein schwieriges Rennen. Ich denke, wir hätten ein besseres Ergebnis erzielen können, aber am Ende haben wir ein paar Fehler gemacht und zu viel Zeit verloren. Trotzdem sind es gute Punkte für die Meisterschaft. Wir werden versuchen, beim nächsten Mal besser abzuschneiden.»

Auch Jenzer Motorsport wartet bei der Formula Winter Series in Spanien weiter auf die ersten Punkte. Beim zweiten Rennen in Valencia war es erneut Rookie Enea Frey, der mit Rang 15 das beste Teamergebnis des Wochenendes erzielte. Weiter geht es am ersten März-Wochenende mit dem dritten Lauf in Aragón.

Frey Enea Jerez 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Enea Frey war in Valencia erneut bester Jenzer-Pilot © Dutch Photo Agency

Permalink

16.02.2024 Pflicht zur Einführung von Sicherheitstanks verschoben
Sicherheitstank Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Sicherheitstank für E1, IS, ISA, ISN und IS/R kommt vorerst nicht © Eichenberger

Eigentlich hätten in den Klassen E1, IS, ISA, ISN und IS/R ab 1. Januar 2025 Sicherheitstanks vom Typ FT3 eingeführt werden sollen. Nun hat die NSK entschieden, dass eine Pflichteinführung für diese Klassen vorderhand nicht in Frage kommt.

Am Mittwoch hat die Nationale Sport-Kommission (NSK) ihre erste Sitzung im neuen Jahr abgehalten. Eines der Themen, das besprochen wurde, betraf das Thema «Sicherheitstanks». Vorgesehen war, dass Fahrzeuge der Klassen E1, IS, ISA, ISN und IS/R ab 2025 einen neuen Sicherheitstank der Norm FT3 verwenden müssen. Leider hat diese Art von Tanks eine sehr kurze Lebensdauer (fünf Jahre) und die Installation erfordert eine Reihe von Änderungen. Weil es laut dem Komitee Technik keine sicherheitsrelevanten Argumente für eine Pflichteinführung gebe, und der Umbau ausserdem erhebliche Kosten verursachen würde, hat man der NSK vorgeschlagen, das für 2025 geplante Inkrafttreten der Pflicht zur Ausrüstung mit Sicherheitstanks auszusetzen.

Die NSK hat diesen Vorschlag einstimmig gutgeheissen und verzichtet damit (vorderhand) auf eine Pflichteinführung in den oben genannten NAT-Kategorien. Für alle anderen Kategorien bleibt die Verpflichtung bestehen.

Permalink

15.02.2024 Anmeldeschluss Damenpokal nicht verpassen!
Vanessa Zenklusen Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bergrennfahrerin Vanessa Zenklusen ist eine der Teilnehmerinnen am Damenpokal © Archiv Zenklusen

2024 richtet Auto Sport Schweiz wettbewerbsübergreifend einen Damenpokal aus. Ob Fahrerinnen oder Navigatorinnen – wer dabei sein will, kann sich noch bis 1. März einschreiben.

Auto Sport Schweiz richtet in diesem Jahr zum ersten Mal einen wettbewerbsübergreifenden Damepokal im Automobilrennsport aus. Wer sich noch nicht eingeschrieben hat, kann dies noch bis zum 1. März 2024 machen. Das Anmeldeformular ist dieser Newsmeldung angehängt. Die Einschreibung ist kostenlos.

Der Damenpokal richtet sich an alle Ladies (mit Schweizer Rennlizenz), die national oder international am Automobilrennsport teilnehmen. Um der grossen Anzahl von Co-Pilotinnen im Rallyesport Rechnung zu tragen, werden auch die Beifahrerinnen bei der Punktevergabe berücksichtigt. Die Teilnehmerinnen des Damenpokals müssen ihre Ergebnisse jeweils innerhalb von zwei Wochen nach dem Rennen, an welchem sie teilgenommen haben, der Geschäftsstelle zur Auswertung vorlegen.

Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und stehen Ihnen bei Fragen oder Unklarheiten gerne zur Verfügung.

Lisiane Zbinden Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Es dürfen aber auch Beifahrerinnen wie z.B. Lisiane Zbinden (Co-Pilotin von Sacha Althaus) teilnehmen © Kaufmann

Permalink

14.02.2024 WEC-Auftakt mit sieben Schweizern
Sebastien Buemi 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi: Holt er 2024 seinen fünften WEC-Titel © Toyota

Am 2. März beginnt in Katar die WEC-Saison 2024. Auf der soeben erschienenen «entry list» stehen auch sieben Schweizer – fünf davon in der Klasse der Hypercars.

In etwas weniger als zwei Wochen beginnt in Katar die Langstrecken-Weltmeisterschaft. Am Start stehen auch sieben Schweizer, fünf davon bei den Hypercars, zwei in der LMGT3, die 2024 die LMGTE ablöst.

Favorit auf weitere Siege und Titel ist aus Schweizer Sicht natürlich Sébastien Buemi. Der Waadtländer geht in seine elfte (!) komplette Saison mit Toyota. Vier Mal ist er mit den Japanern schon Weltmeister geworden. Genauso oft hat er die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Obwohl das Startfeld in Katar 19 Fahrzeuge zählt und die Konkurrenz Toyota im Nacken sitzt, sind Buemi & Co. die wohl heissesten Kandidaten auf einen Auftaktsieg.

Auch Nico Müller geht mit Peugeot bereits ins dritte Hypercar-Jahr. Die Erwartungen an die Franzosen sind gestiegen. Noch wartet Müller auf den ersten Podestplatz mit dem einstigen Le-Mans-Sieger. Ein vierter Rang in Bahrain 2022 ist das bisher beste Ergebnis. Erst drei Rennen (im Rahmen der WEC) hat Neel Jani im Proton-Porsche auf dem Buckel. Beim Petit Le Mans 2023 im Rahmen der IMSA hat der Seeländer als Dritter schon einmal Champagner verspritzen dürfen. In Daytona (ebenfalls zur IMSA zählend) war Jani zuletzt Fünfter geworden.

Marciello Raffaele BMW 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marciello bei den letzten Testfahrten im BMW M Hybrid V8 © BMW

Einen Neuanfang macht Raffaele Marciello. Der Tessiner bestreitet in Katar sein erstes Hypercar-Rennen für BMW. Marciello, der in der GT3 so ziemlich alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, teilt sich bei seinem ersten Rennen für das Team WRT das Cockpit mit Dries Vanthoor (B) und Marco Wittmann (D). Seine Premiere feiert auch Edoardo Mortara. Der Genfer fährt den neuen Lamborghini SC63 vom Team Iron Lynx zusammen mit Mirko Bortolotti und Ex-F1-Pilot Daniil Kvyat.

In der neuen GT3-Klasse (mit 18 Autos am Start) halten Thomas Flohr (Ferrari 296/AF Corse) und GT3-Debütant Grégoire Saucy (McLaren 720S/United Autosports) die Schweizer Flagge hoch. Nicht am Start ist Rahel Frey. Die Solothurnerin hat schon 2023 angekündigt, dass sie kürzer treten will. Ihr Team Iron Dames ist mit Michelle Gatting, Sarah Bovy und Doriane Pin am Start.

Ebenfalls nicht mehr dabei ist die LMP2-Klasse. Zum ersten Mal seit der Gründung der WEC (2012) ist die zweite Liga der Prototypen nicht mehr ausgeschrieben, da das Starterfeld durch hohe Nachfrage nach Hypercar-Einsätzen bereits gefüllt ist. Bei den 24 Stunden von Le Mans soll die Klasse aber weiterhin mit 15 Fahrzeugen ausgetragen werden.

Mc Laren Saucy 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
GT3-Neuling Grégoire Saucy fährt einen McLaren 720S © McLaren

Permalink

14.02.2024 Bernina Gran Turismo erst wieder 2025
Bernina 2021 06 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Bernina Gran Turismo findet dieses Jahr nicht statt © BGT

Die Bernina Gran Turismo hätte dieses Jahr vom 26.-29. September stattfinden sollen. Nun hat der Veranstalter bekanntgegeben, dass die nächste BGT erst wieder 2025 durchgeführt wird.

Der Veranstalter der Bernina Gran Turismo, die Internationale St. Moritzer Automobilwochen AG, hat Auto Sport Schweiz darüber informiert, dass die Ausgabe 2024 nicht stattfinden wird. Die Bernina Gran Turismo soll aber 2025 zurückkehren, und zwar – so der Veranstalter – mit grossen Feierlichkeiten und vollem Engagement für die zehnte Ausgabe.

Die Bernina Gran Turismo, die sich in den vergangenen zehn Jahren als feste Marke in der Schweizer und internationalen Bergrennszene etabliert hat, hätte dieses Jahr vom 26.-29. September stattfinden sollen.

Weitere Infos zur Bernina Gran Turismo finden Sie unter diesem Link.

Permalink

12.02.2024 Weekend-Report 02/2024
Louis Deletra Abu Dhabi 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Da war die Welt für Delétraz noch in Ordnung. Der LMP2-Oreca mit #99 übernimmt am Start zum ersten Rennen das Kommando © ALMS

Mit 20 Punkten Vorsprung ging Louis Delétraz ins letzte Rennwochenende der Asian Le Mans Series. Der Titel war in Griffweite, doch dann kollidierte sein Teamkollege in einer Safety-Car-Phase…

Louis Delétraz hatte am Wochenende die Chance, einen weiteren LMP2-Titel zu holen. Doch daraus wurde nichts. Im ersten (von zwei) Rennen in Abu Dhabi kollidierte sein Teamkollege Ahmad Al Harthy aus Oman ausgerechnet in einer Safety-Car-Phase mit dem Leader der GT-Klasse. Der Nuller im ersten Rennen warf Delétraz im Zwischenklassement auf Rang 2 zurück – drei Punkte hinter dem führenden LMP2-Team aus Portugal.

Im zweiten Rennen am Sonntag startete die #99 erneut von der Pole-Position. Alles war also noch möglich. Doch eine Strafe für die Kollision am Vortag und ein mechanisches Problem warfen Delétraz & Co. auf Rang 11 zurück. Für Delétraz endete die Asien-Kampagne trotzdem noch auf dem Podium – auf Rang 3. Die Enttäuschung war aber dennoch gross. Schliesslich hatte man vor dem Finale in Abu Dhabi 20 Punkte Vorsprung. Einen Schweizer Titel gab es in der LMP3: Dort gewann das Team Cool Racing auf einem Ligier JS P320 Nissan mit Alexander Bukhantsov und James Winslow dank zwei zweiten Plätzen die Meisterschaft mit einem hauchdünnen Vorsprung von drei Punkten.

«Das Team musste über Nacht mit einem neuen Chassis ein neues Auto aufbauen», sagt Delétraz. «Doch leider gab es Elektronikprobleme und wir waren ca. drei Sekunden Langsamer als die Konkurrenz.»

Einen ersten Erfolg feierte auch Enea Frey. An seinem ersten Rennwochenende in der Formel-4-Winterserie in Spanien beendete er das zweite Rennen unter schwierigen Bedingungen auf dem 14. Rang und sorgte damit für das beste Ergebnis von Jenzer Motorsport.

Enea Frey Jerez Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Enea Frey war der beste Jenzer-Pilot beim Auftakt in Jerez © FWS

Permalink

09.02.2024 Champions Week, Teil 12: Perroud/Marchand und Pernet/Pernet
Perroud Marchand pernet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Quentin Marchand/Pascal Perroud (VHC-Sieger 2023, links mit ihrem BMW M3) sowie Laurent und Florence Pernet (VHRS-Sieger 2023)

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche sind (im letzten Teil) die Gewinner der historischen Rallye-Kategorien an der Reihe: Pascal Perroud/Quentin Marchand (VHC-Sieger 2023) sowie Laurent Pernet/Florence Pernet (VHRS-Sieger 2023).

Eigentlich hatte Pascal Perroud 2023 gar nicht vor, den Coupe Suisse des Rallyes Historiques (kurz VHC) zu bestreiten. Die Motivation sei nicht unbedingt gross gewesen, sagt der Mann aus Duillier am Genfersee. Erst drei Wochen vor dem Saisonstart war die Saison eingetütet. Ein Anruf von Co-Pilot Quentin Marchand «überzeugte» Perroud. Der Rest ist Geschichte. Perroud/Marchand gewannen nicht nur den Saisonauftakt im Jura, sie hängten auch gleich noch Siege bei der Rallye du Chablais, der Rallye Bourgogne und der Rallye Mont-Blanc Morzine an. Weil Eddy Tapparel, der einzig verbliebene Konkurrent im Rennen um die Meisterschaft, in Abwesenheit von Perroud im Tessin nicht voll punktete, standen Perroud/Marchand schon vor dem Saisonfinale im Wallis als VHC-Sieger fest.

Zu gerne hätte Perroud auch die Rallye du Valais gewonnen. Doch dieser Triumph blieb ihm verwehrt. Aus dem Zweikampf zwischen dem BMW-M3-Fahrer und Florian Gonon (auf Ford Escort RS1600) wurde nichts, weil Perroud in der ersten Prüfung auf dem rutschigen Untergrund vom Weg abkam und das rechte Vorderrad beschädigte. Zwar humpelte er so noch als Schnellster ins Ziel, ab der zweiten Prüfung musste er jedoch zuschauen. «Zum Glück hatte ich den Titel schon in der Tasche», sagt Perroud. «Dennoch hätte ich natürlich gerne diese Rallye zum Saisonabschluss gewonnen. Aber es war wie auf Glatteis. Ich bin in der letzten Kurve der ersten Prüfung einfach geradeaus gefahren.»

Der heute 42-jährige Perroud ist nicht wie viele seiner Konkurrenten von Anfang an Rallye gefahren. Der grossgewachsene Waadtländer begann 2001 im Renault Clio Cup. Ab 2006 fuhr er im Mazda Cup – beides auf der Rundstrecke. Als er 2006 (durch Zufall) bei der Rallye du Valais als «Ouvreur» zum Einsatz kam, war es um Perroud geschehen. «Seither habe ich nie mehr ein Rennen auf der Rundstrecke bestritten», sagt Pascal, der 2020 seinen jetzigen BMW M3 erstanden hat und seither an historischen Rallyes teilnimmt. Zuvor war Perroud fester Bestandteil der Schweizer Top-Rallyefahrer. Perroud fuhr einen Ford Fiesta R5 vom Team Lugano Racing. Damit wurde er 2015 Gesamtzweiter in der Rallye-SM. «Das war eine tolle Saison und ein spannendes Duell mit Grégoire Hotz», erinnert sich Perroud. Ob der ehemalige Clio-R3-Trophy-Champion 2024 seinen VHC-Titel verteidigen wird, ist noch offen. Fest steht: Perroud wird beim Saisonauftakt, dem Critérium Jurassien, am 19./20. April am Start stehen. «Ich weiss aber noch nicht, ob mit dem BMW oder in einem Rallye R2…»

Ähnlich dominant wie Perroud in der VHC und ebenfalls auf einem BMW unterwegs, allerdings auf einem 325ix, war das Ehepaar Laurent und Florence Pernet in der erstmals ausgetragenen Kategorie VHRS, dem Coupe Rallye Historique de Régularité, einem Wettbewerb also, bei dem gleichmässiges Fahren im Vordergrund steht. Pernet/Pernet aus Brot-Plamboz, einer kleinen Gemeinde im Kanton Neuenburg, sicherten sich im Jura, bei der Chablais, im Burgund und zum Saisonende auch im Wallis den Sieg in ihrer Klasse.

Der gelernte Automechaniker Pernet war schon immer ein Motorsport-Fan. «Ich habe aber nie eine Meisterschaft bestritten und war nur im LOC-Bereich aktiv oder bin mit Kollegen nach Dijon gegangen.» Als der neue Gleichmässigkeits-Wettbewerb Anfang 2023 ausgeschrieben wurde, war für Pernet klar, dass er daran teilnehmen möchte. «Ich wollte meine Leidenschaft unbedingt mit meiner Frau Florence teilen. Der Coupe Rallye Historique de Régularité war da genau das richtige für uns.»

Nur weil es sich um einen Gleichmässigkeits-Wettbewerb handelt, heisst das nicht, dass bei der VHRS nur gemütliches Fahren angesagt ist. «Auf manchen Prüfungen müssen wir uns richtig sputen», sagt Pernet. «Vor allem auf den längeren WP’s, wenn es beispielsweise über einen Pass geht.» Die Vorgaben dazu gibt der Veranstalter. In der Regel liegt die Richtzeit, die die VHRS-Teams zurücklegen müssen, innerhalb von etwa 75 Prozent der VHC-Teilnehmer. «Das heisst, wir dürfen nur 25 Prozent auf die schnellste VHC-Equipe verlieren», sagt Pernet.

Im Unterschied zu Perroud will das Ehepaar Pernet ihren Titel definitiv verteidigen. Ein kürzlich erlittener Skiunfall von Florence Pernet könnte diesem Plan noch im Weg stehen. Doch Laurent Pernet ist zuversichtlich, dass der silbergraue BMW beim Critérium Jurassien am Start steht. Wir von ASS wünschen gute Besserung und allen Meistern respektive Pokalsiegern 2023 viel Erfolg bei der Titelverteidigung. Einer hat sich für 2024 ins Ausland verabschiedet: Rallye-Meister Jonathan Hirschi hat bekanntgegeben, dass er in diesem Jahr die Französische Asphalt-Rallye-Meisterschaft bestreiten wird.

Permalink

08.02.2024 Monte Historique: Vorjahressieger wieder stark unterwegs
Claudio Enz Monte 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Vorjahressieger Enz/Seeberger landeten diesmal auf Rang 16 © ACM

Die Schweizer Vorjahressieger der Rallye Monte Carlo Historique durften diesmal mit der Startnummer 1 ins Rennen gehen. Zur erfolgreichen Titelverteidigung hat es nicht gelangt. Trotzdem waren Enz/Seeberger wieder flott unterwegs.

Im Vorjahr haben Claudio Enz und Cristina Seeberger die 25. Ausgabe der Rallye Monte Carlo Historique sensationell gewonnen! Ganz so erfolgreich war das Duo bei der diesjährigen Ausgabe leider nicht. Trotzdem darf der 33-jährige Bündner Technikkommissar und seine Beifahrerin zufrieden sein. Mit ihrem Lancia Fulvia 1.3 S aus dem Jahr 1970 erreichten sie unter 207 gewerteten Teams den 16. Rang. Damit waren Enz/Seeberger das beste Schweizer Gespann. Nur fünf Plätze dahinter kamen Carlo und Ferruccio Nessi (auf einem Mini Cooper S von 1965) ins Ziel. Ein weiteres Schweizer Duo schaffte es unter die Top 100: Rang 78 gab es für Hans und Fabienne Luginbühl auf einem Lancia Fulvia HF 1.6 von 1969. In der Teamwertung schaffte es die Equipe «Auto Engiadina/Kessel» auf Rang 9. Der Gesamtsieg ging diesmal nach Belgien. Michel Decremer und Jennifer Hugo siegten bei der 26. Ausgabe auf einem Opel Ascona 400.

Ferruccio Nessi Monte 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Carlo und Ferruccio Nessi auf ihrem Mini Cooper S © ACM

Permalink

08.02.2024 Daniel Allemann: Aufhören, wenn’s am schönsten ist
Daniel Allemann 05 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Daniel Allemann hat in Dubai sein letztes Rennen bestritten © Archiv Allemann

Daniel Allemann (65) hat bei den 24h von Dubai sein letztes Rennen bestritten. Der Solothurner schaut auf eine bewegte Gentlemen-Karriere zurück und sagt: «Langweilig wird es mir auch in Zukunft nicht!»

Schluss, aus, vorbei! Daniel Allemann hat im Januar bei den 24 Stunden von Dubai sein letztes Rennen bestritten. Der Solothurner beendete seine Karriere als Rennfahrer dort, wo er seinen grössten Sieg errungen hat. 2017 gewann er mit Herberth Motorsport den Saisonhöhepunkt der Creventic Series. An seiner Seite fuhren damals sein Geschäftspartner Ralf Bohn, die Gebrüder Alfred und Robert Renauer, die das Team seit 2012 leiten, sowie Brendon Hartley, der nach einem Formel-1-Intermezzo bei Toro Rosso seit 2020 mit Sébastien Buemi bei Toyota in der WEC fährt und dort schon zwei Le-Mans-Siege an der Seite des Westschweizers errungen hat. «Dubai 2017 war der Hammer», sagt Allemann. «Aber wir haben im selben Jahr auch in Spielberg, in Le Castellet und in Austin gewonnen.»

Allemann hat seine ersten Schritte im Motorsport vor mehr als 40 Jahren gemacht. Damals, fuhr er in der Schweiz im VW-Golf-Cup. Im dritten Jahr, voll motiviert, aber noch etwas grün hinter den Ohren, legte er in Hockenheim sein Auto zusammen. Danach war für eine Zeit lang der Ofen aus. Allemann machte sich selbstständig und baute erfolgreich sein eigenes Geschäft auf. Erst 2010 kehrte er zum Rennsport zurück. «Damals kaufte ich mir ein Cup-Auto und setzte es bei Trackdays ein. Doch das war gar nicht so einfach. Ich brauchte Hilfe bei der Einstellung des Fahrzeugs und klopfte bei Herberth Motorsport an. So ist die Zusammenarbeit entstanden.»

Daniel Allemann 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Allemann (2. von rechts) bei seinem Sieg in Dubai 2017 © Archiv Allemann

Zuerst fuhr Allemann Porsche Sports Cup Germany, dann Porsche Carrera Cup. 2015 absolvierte er sein erstes Langstreckenrennen in Mugello – und gewann dieses auf Anhieb. 2017 folgte dann der grosse Triumph in Dubai. «Ich weiss noch, wie Porsche damals gekommen ist, und Brendon Hartley bei uns ins Auto gesetzt hat. Hartley war damals Teil des Porsche-Werksteams in der LMP. Mit dem GT3-Porsche hatte er keine Erfahrung und war am Freitag zwei Sekunden langsamer als Ralf und ich. Bis zum Rennen hat er dann natürlich die Hackordnung wieder hergestellt. Aber das war schon ein sehr spezielles Erlebnis.»

2022 – ebenfalls in Dubai – hatte Allemann einen üblen Crash im Training. Mit Tempo 150 krachte er in die Abschrankungen. Das Team musste danach aufs Rennen verzichten. «Ich dachte, das war’s mit meiner Karriere. Und weil ich damals schon Rücktrittsgedanken hatte, wollte ich auch aufhören. Aber meine Frau sagte: ‹Du kannst nicht nach einem Unfall aufhören, du musst aufhören, wenn es am schönsten ist.›» Also ging Allemann in die Verlängerung. Zwar endete auch die Ausgabe 2024 in Dubai mit einem Unfall. Aber das war nicht seine Schuld. «Als ich das Auto übergab, lagen wir auf Platz 2. Danach rutschte einer unserer Profis unglücklicherweise auf einer Ölspur aus. Ich für meinen Teil hatte ein versöhnliches Ende.»

Angst, dass es ihm langweilig werden könnte, hat Allemann nicht, auch wenn er sich in seinem eigenen Geschäft operativ gesehen ebenfalls auf dem Rückzug befindet. Seit 2015 besitzt er das Hubschrauber-Brevet und einen eigenen Heli. Ausserdem fährt er gerne Fahrrad, freut sich auf Klettertouren mit seinem Sohn, der Bergführer ist und ist obendrauf noch Grossvater geworden. Was will (Alle)mann mehr?

Daniel Allemann 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
So fing alles an: Allemann im VW-Golf-Cup 1983 © Archiv Allemann

Permalink

07.02.2024 Thomas Amweg plant Angriff auf die Top 3
Thomas Amweg 2024 Saisonvorbereitung 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bei Phimmoracing wird zurzeit der Nova NP 01 von Ex-Pilot Sébastien Petit für die Saison 2024 bereitgemacht © Archiv Amweg

Die Saison 2023 verlief für Thomas Amweg enttäuschend. Ein Fahrzeugwechsel – vom Reynard-F3000 zu einem Nova-Prototypen – soll den schnellen Aargauer in dieser Saison beflügeln.

Es war nicht das Jahr des Thomas Amweg. Der aufwändig restaurierte Reynard 95D, der 2012 in den Händen von Joël Volluz auf Rang 2 der Schweizer Berg-Meisterschaft pilotiert wurde, kam nicht richtig auf Touren. Der AC-Cosworth-Motor im Heck entfaltete nie die Kräfte, die er einst hatte. Gegen Steiner, Berguerand und Faustini war Amweg chancenlos. Das soll sich 2024 ändern. Dank Sponsor und Förderer Phimmoracing, sprich Hans Peter, nimmt Amweg in der Gruppe E2-SC einen neuen Anlauf. Diesmal mit einem Prototypen, einem Nova NP 01, den der Aargauer Rennstall vom Franzosen Sébastien Petit übernommen hat, der damit 2021/2022 erfolgreich im FIA Hillclimb Cup und der Berg-Europameisterschaft unterwegs war.

Um von Anfang an konkurrenzfähig zu sein, setzt Amweg auf einen leistungsstarken 1,75-Liter-Turbo-Motor, den er bei Helftec in Auftrag gegeben hat. Damit besitzt Amweg, was die Motorisierung betrifft, dasselbe Triebwerk wie Marcel Steiner in seinem LobArt. «Wir haben uns gesagt: Wenn wir vorne dabei sein wollen, müssen wir investieren», so der Sohn von Berg-König Fredy Amweg. Einzig beim Getriebe gibt es einen Unterschied. «Da müssen wir mit einem um eine Stufe schwächeren Getriebe vorlieb nehmen, weil das leistungsstärkere Getriebe zurzeit nicht lieferbar ist», erzählt Amweg, der Gurnigel-Sieger von 2019.

Thomas Amweg Hemberg 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kann lachen: Mit dem neuen Auto will Amweg vorne mitmischen © Eichenberger

Zurzeit wird das Auto fertig aufgebaut. Ende Februar soll es bei Helftec in Hildisrieden auf dem Prüfstand laufen. Wie sein Vorgänger, der Reynard 95D, soll auch der Nova NP 01 im typischen Phimmo-Rot lackiert werden. Auf sein sportliches Ziel angesprochen sagt Amweg: «Ich könnte jetzt sagen, dass das erste Jahr ein Lehrjahr werden soll. Und wir im zweiten Jahr angreifen werden. Aber das passt nicht zu mir und unserer Philosophie. Eigentlich wollen wir schon von Anfang an vorne mitmischen – im Wissen, dass das bei der Konkurrenz sicher nicht einfach wird.»

Um beim Schweizer Saisonstart in Hemberg am 9. Juni möglichst gut vorbereitet zu sein, plant Amweg zuvor noch das eine oder andere Bergrennen im Ausland. Im Moment steht das Bergrennen in Eschdorf (LUX) am 4./5. Mai ganz oben auf der Agenda des jungen Familienvaters, der sich darüber freut, dass die Euphorie im Team zurückgekehrt ist. «Die Stimmung hat im vergangenen Jahr etwas gelitten», sagt Amweg. «Die Technik war veraltet und uns allen war schon sehr bald klar, dass wir mit diesem Auto keine Chance haben werden.»

Das könnte 2024 ganz anders ausschauen. Für die Top 3 der Schweizer Berg-Meisterschaft heisst es: warm anziehen. Jeder neutrale Beobachter darf sich auf einen weiteren Top-Crack in der Schweizer Berg-Meisterschaft freuen.

Thomas Amweg 2024 Saisonvorbereitung 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Amweg bei der Sitzprobe in seinem neuen Auto © Archiv Amweg

Permalink

06.02.2024 Delétraz auch in Dubai erfolgreich
Louis Deletraz Dubai 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (Mitte) gewann auch das Rennen in Dubai © ALMS

Louis Delétraz ist auf dem besten Weg, einen weiteren Titel zu gewinnen. Der ASS-Award-Gewinner hat in Dubai seinen zweiten Sieg in der Asian Le Mans Series gelandet.

Die Pokal-Sammlung von Louis Delétraz wächst und wächst. Am Wochenende hat der 26 Jahre junge Genfer in Dubai den dritten Lauf der Asian Le Mans Series gewonnen. Zusammen mit seinen beiden Teamkollegen, dem Russen Nikita Mazepin (ehemals Formel 1) und Ahmad Al Harthy aus Oman, lag Delétraz im Ziel 3,5 Sekunden vor dem zweitschnellsten LMP2-Trio. Für Delétraz war es der zweite Sieg in der ALMS, nachdem er schon beim Auftaktrennen in Malaysia im Dezember erfolgreich war. In der Meisterschaft liegt der ehemalige Formel-1-Testfahrer von HaasF1 mit 20 Punkten Vorsprung in Führung. Das Finale findet am kommenden Wochenende in Abu Dhabi statt. Dort werden (wie in Malaysia) zwei Rennen ausgetragen – eines am Samstag, das andere am Sonntag.

Auch in der LMP3 gab es einen Schweizer Triumph. Das Team Cool Racing sicherte sich ebenfalls den zweiten Saisonsieg und liegt in der LMP3-Wertung (wie Delétraz) in Führung.

Permalink

05.02.2024 Auch das zweite Schweizer F4-Team setzt auf CH-Fahrer
Maffi Racing Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Team Maffi Racing mit Teamchef Daniel Maffi in der Mitte

Am Wochenende beginnt in Jerez die Formula Winter Series in Jerez. Neben Jenzer Motorsport hat auch Maffi Racing aus Genf einen Schweizer am Start.

Das Team Maffi Racing geht 2024 in seine dritte Saison. Im Debütjahr 2022 war Elia Sperandio für die Genfer in der italienischen Formel 4 unterwegs. Ein zwölfter Platz war für den Einzelkämpfer aus Mels im Kanton St. Gallen das beste Ergebnis. Im Vorjahr trat das Team um Besitzer und Teamchef Daniel Maffi kürzer. Zumindest, was die Rennen betrifft. Nur in Le Castellet stand man am Start – mit einem Kolumbianer im Cockpit. «Wir haben im vergangenen Jahr unser Driver Development Programm begonnen. Wir waren viel testen und haben inzwischen neun Fahrer in unserem Pool. Mindestens drei davon werden dieses Jahr Rennen fahren.»

Neben der italienischen Meisterschaft, die bedeutendste F4-Serie weltweit, bestreitet das Team vom Lac Léman die Formula Winter Series, die am Wochenende in Jerez (E) beginnt. Im Cockpit sitzt auch ein Schweizer: Nathanaël Berreby. Der 16-Jährige besitzt neben der Schweizer Staatsbürgerschaft auch die von Panama. Berreby wird für Maffi Racing auch die italienische sowie die osteuropäische (CEZ) Meisterschaft absolvieren.

Ein weiterer Schweizer Fahrer hat bisher nur Testfahrten absolviert: Tristan Rajakoski. Der 17-jährige Genfer mit finnischen Wurzeln hat 2023 für Spirit Racing vier von fünf Rennen zur Schweizer Kart-Meisterschaft in der Kategorie KZ2 absolviert. Apropos Kart: Daniels Sohn Maxime (12) könnte in naher Zukunft ebenfalls bald Teil des Formel-4-Nachwuchsprogramm werden. Nach Platz 2 bei den Superminis in der VEGA Trofeo 2023 wird Maxime diese Saison bei den Junioren fahren. «Neben der VEGA Trofeo und/oder der Schweizer Meisterschaft soll Maxime auch Erfahrungen im Ausland machen», sagt sein Vater.

Nathanael Berreby Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nathanaël Berreby vertritt 2024 die Schweizer Farben bei Maffi Racing

Permalink

03.02.2024 Jenzer mit zwei Schweizern in der Formel 4
Enea Frey quer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Enea Frey bestreitet seine erste F4-Saison für Jenzer © Instagram

Nächste Woche beginnt die Formel-4-Saison mit der Formula Winter Series in Spanien. Am Start ist auch das Team Jenzer Motorsport aus Lyss – mit einem neuen Schweizer Nachwuchstalent.

Vor zwei Jahren war Jenzer Motorsport das Titelthema im Magazin von Auto Sport Schweiz. Damals trugen wir mit Hilfe von Esther Lauber, der Lebensgefährtin von Andreas Jenzer, sämtliche Namen aller Schweizer Rennfahrer zusammen, die je für Jenzer Motorsport gefahren sind. 55 waren es damals! 2024 kommt ein weiterer dazu: Enea Frey. Der 15-Jährige aus Auenstein im Kanton Aargau absolviert 10./11. Februar sein erstes Rennen für das Team aus Lyss. Der Sohn des ehemaligen Le-Mans-Teilnehmers Michel Frey bestreitet die Formula Winter Series, eine Formel-4-Meisterschaft, die vom ehemaligen deutschen Rennfahrer Markus Gedlich gegründet wurde und die in diesem Jahr mit 38 Fahrzeugen restlos ausverkauft ist.

Jenzer wird insgesamt vier Autos in der Winter Series einsetzen. Die Rennen finden allesamt in Spanien statt (10./11. Februar in Jerez, 17./18. Februar in Valencia, 2./3. März in Aragón und 9./10. März in Barcelona). Für Rookie Frey sind die vier Rennen eine ideale Vorbereitung auf die bevorstehende italienische Meisterschaft. Auch diese wird er mit Jenzer Motorsport in Angriff nehmen. Dort trifft Frey auf einen weiteren Schweizer: Ethan Ischer. Für den Waadtländer, der am Donnerstag seinen 17. Geburtstag feierte, steht 2024 bereits die dritte Saison in der Formel 4 an. Das erste Rennen zur neuen Saison findet Anfang Mai in Misano (I) statt.

Jenzer tanzt aber nicht nur in der Formel 4 auf allen denkbaren Hochzeiten, der Schweizer Rennstall steht auch in der FIA Formel-3-Meisterschaft am Start. Dort sind mit Matias Zagazeta (aus Peru), Max Esterson (USA) und Charlie Wurz (A) allerdings keine Schweizer Rennfahrer für Jenzer im Einsatz.

Ethan Ischer Jenzer 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ethan Ischer geht in seine dritte Saison mit dem Rennstall aus Lyss © Jenzer

Permalink

02.02.2024 Porsche Sports Cup Suisse: 6 Rennen in 4 verschiedenen Ländern
Porsche Sports Cup Red Bull Ring 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Saisonauftakt des PSCS findet in Spielberg (A) statt © Porsche

Der Porsche Sports Cup Suisse wird auch 2024 wieder sechs Rennen austragen. Nicht mehr im Kalender ist das Rennen in Monza. Dafür wird neu in Portimão gefahren.

Der Porsche Sports Cup Suisse veranstaltet auch in diesem Jahr wieder sechs Rennwochenenden. Neu im Kalender ist das Rennen in Portimão, wo die Formel 1 während der Corona-Zeit ebenfalls zwei Mal zu Gast war (2020 und 2021). An den anderen Austragungsorten hat sich nichts geändert. Die Termine im Überblick:

25.–27. April 2024, Red Bull Ring (A)
30. Mai – 1. Juni 2024, Le Castellet (F)
21. – 23. Juni 2024, Imola (I)
29. – 31. August 2024, Portimão (P)
19. – 21. September 2024, Mugello (I)
24. – 26. Oktober 2024, Misano (I)

Die Rennwochenenden bestehen in der Regel aus Freiem Training, Qualifying und Doppelsprint. In Portimão und beim Finale in Misano kommt je ein zweistündiges (Nacht)-Rennen dazu. Die Preisverleihung findet am 26. Oktober 2024 direkt am Anschluss an die Rennen in Misano (vor Ort) statt. Am 23./24. März 2024 ist ausserdem ein zweitägiger Test in Le Castellet angesetzt.

Weitere Informationen zum PSCS finden Sie unter diesem Link.

Permalink

01.02.2024 Champions Week, Teil 11: Stephan Burri und Claude Aebi/Justin Vuffray
Burri Aebi Vuffray Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Burri (Berg-Pokal-Sieger 2023, links mit seinem VW Scirocco) sowie Claude Aebi/Justin Vuffray (Rallye-Pokal-Sieger 2023)

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche sind die Pokal-Gewinner an der Reihe: Stephan Burri (Berg-Pokal-Sieger 2023) sowie Claude Aebi/Justin Vuffray (Rallye-Pokal-Sieger 2023).

Gegen Stephan Burri war 2023 im Schweizer Berg-Pokal kein Kraut gewachsen. Der von Milken ins Thurgau ausgewanderte Berner, der in Affeltrangen eine Garage/Carroserie leitet, hat in allen acht Bergrennen das Punktemaximum geholt. Auch mit zwei Streichergebnissen lag Burri in der Endabrechnung immer noch 13 Punkte vor dem Zweitplatzierten Sébastien Coquoz und 20 vor Thomas Zürcher, der Platz 3 belegte.

Burri, der dieses Jahr auf einen VW Scirocco wechselte, war nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sehr schnell der Mann, den es zu schlagen galt. Die «Probleme» auf der Hinterachse hatte der 44-Jährige ziemlich schnell im Griff. Bei sechs von acht Rennen stellte er in seiner Klasse IS bis 2 Liter einen neuen Streckenrekord auf. «Das Auto ist auf der Bremse sensationell», meint Burri. «Obwohl ich viel schneller unterwegs bin, konnte ich teilweise dieselben Bremspunkte nehmen wie mit dem Polo.» Dieser wird inzwischen von Jannis Jeremias gefahren. So gesehen ist Burri über den Winter auch noch zum Teamchef geworden. Es mache Spass, einen jungen Fahrer wie Jannis an der Seite zu haben, sagt Burri. «Jetzt müssen wir nur sicherstellen, dass wir nächstes Jahr in der Interswiss Trophy die Plätze 1 und 2 holen. Diesmal hat’s für Jannis ganz knapp nur zu Rang 3 gereicht.»

Burri ist überzeugt, dass er die 2023 gefahrenen Streckenrekorde teilweise noch verbessern kann. Damit ist auch für die Konkurrenz klar, dass die bevorstehende Saison kein Zuckerschlecken wird. Wenn Burri ähnlich konstant auftritt, dürften seine Gegner auch 2024 chancenlos sein. Doch Burri hat noch ein anderes Ziel: Neben der Titelverteidigung im Berg-Pokal und in der Interswiss-Trophy, die er schon vier Mal gewonnen hat, schielt der Mann mit dem 308-PS-Scirocco auch noch auf den Slalom-Titel. «Um diesen zu holen, darf ich mir keine Fehler erlauben – so wie in Ambri 2023, als ich eine Pylone umgeworfen habe.»

Deutlich weniger klar fiel die Entscheidung im Schweizer Rallye-Pokal 2023 aus. Mit 96 zu 93 Punkten setzte sich das Vater-Sohn Gespann Claude Aebi/Justin Vuffray gegen das lange Zeit führende Duo Alphonse Kilchenmann/Benedikt Kargl durch. Gegen einen Kilchenmann, der seit mehr als 50 Jahren Motorsport betreibt, könnte Aebi trotz fortgeschrittenem Alter (59) noch als Rookie durchgehen. Für Aebi und seinen Sohn Justin, ein ehemaliger BMX-Fahrer, war es gerade mal die dritte Rallye-Saison. Statistisch gesehen war der Titel Aebis 2023 eine fast logische Schlussfolgerung. 2021 belegte er im Rallye-Pokal Platz 3, 2022 wurde er Gesamtzweiter. Nun also der Sieg im Berg-Pokal – und die Frage: Was macht das Duo 2024? «Wir fahren um den SM-Titel», lacht Claude. «Nein, im ernst: Wir fahren weiter mit unserem Renault Clio RS. Wir hatten noch ein anderes Projekt auf dem Tisch – mit einem Renault Clio R5. Aber das war zu teuer.»

Ziel des Vater-Sohn-Gespanns ist aber nicht nur, die Titelverteidigung. Der Spass stehe weiter im Vordergrund. Ausserdem – ohne Druck, den Titel holen zu «müssen» – «können wir auch mehr Gas geben», sagt Aebi. Beim Finale, der Rallye du Valais, ist ihnen das bereits sehr gut gelungen. «Wir waren teilweise flott unterwegs. Ja, wir waren sogar schneller, als manch einer, der ein besser motorisiertes Fahrzeug hatte. Leider haben wir auf den Pässen Zeit verloren.» Aber das sind genau die Dinge, die Aebi in diesem Jahr verbessern will.

Aebi, der in Morges (VD) seit 35 Jahren eine Textildruckerei betreibt, ist übrigens vor seiner Rallyezeit nur ein paar wenige Rennen gefahren. So hat er u.a. den Slalom von Romont 2019 in der Kategorie LOC auf einem Peugeot 206 RC bestritten. Auch auf der Rundstrecke schnupperte der gelernte Automechaniker Motorsportluft. «Doch das hat mich zu wenig fasziniert. Also haben wir einen Rallye-Fahrkurs absolviert und sind so 2021 unsere erste Rallye gefahren.»

Permalink

31.01.2024 Nachruf Daniel Borer
Daniel Borer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Daniel Borer, 1965–2024

Am Sonntag, 28. Januar, ist der ehemalige Renault-Clio-Pilot Daniel Borer im Alter von 58 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben. Der Fahrer aus der Ecurie Basilisk unterhielt in Pratteln (BL) unter dem Namen «Borer Motorsport» eine Spezialwerkstatt für Renn- und Strassenfahrzeuge.

Der in Mumpf (AG) wohnhaft gewesene Borer hatte sich in der Schweizer Motorsportszene zuerst im Mazda-MX5-Pokal, später bei den Renault Clios einen Namen gemacht. 2011 gewann er die Challenge ASS mit knappem Vorsprung vor Martin Bürki und Philipp Krebs. Sein bestes Jahr im Renault Classic Cup erlebte Borer 2012. Obwohl er damals auf das Rennen in Interlaken verzichtete und in Oberhallau nach einem Leitplankenkontakt leer ausgegangen war, führte der Rundstrecken-Spezialist vor dem Finale in Ambri die RCC-Wertung an. Der Titel schien in Griffweite, doch Borer bekundete beim letzten Rennen Probleme und landete nur auf Rang 4, wodurch der Titel mit 196:194 doch noch an Thomas Zürcher ging.

Als gelernter Automechaniker kam Borer sehr früh mit dem Motorsport in Kontakt. Sein langjähriger Wegbegleiter Alessandro Pederzoli erinnert sich: «Der Motorsport stand bei ihm an erster Stelle. Kaum hatten wir mit 18 die Fahrprüfung absolviert, fuhren wir zu den Rennen. Nachdem er 2017 aufgehört hatte und eine Pause einlegte, um sich intensiv seinem Geschäft zu widmen, wollte er auf diese Saison hin wieder neu durchstarten.»

Auch ASS-Direktor Patrick Falk erinnert sich an Borer: «Ich hatte das Vergnügen, ihn in Varano fahren zu sehen. Er war damals mit seinem Renault Clio gegen zwei Porsches unterwegs. Die hätten auf dem Papier deutlich schneller sein müssen. Doch Borer liess sich in seinem Clio einfach nicht abschütteln.» «Daniel war immer gut gelaunt», sagt Pederzoli. «Und er war nicht nur auf der Rundstrecke schnell. Auch am Berg liess er es fliegen. Vor jedem Rennen sagte er: ‹Ich finde noch eine Sekunde›!»

Borer hinterlässt seine Lebensgefährtin Claudia Zingg sowie seine Tochter Samira. Auto Sport Schweiz spricht der Familie, den Verwandten und Freunden des Verstorbenen sein aufrichtiges Beileid aus.

Permalink

30.01.2024 Einschreibungen für Junior-Meisterschaften online
Lionel Ryter Junior Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lionel Ryter könnte einer der Junioren am Berg/bei Slaloms sein © Eichenberger

Die Einschreibungen Schweizer Meisterschaft Junior und Schweizer Meisterschaft Rallye Junior sind ab sofort online auf www.motorsport.ch abrufbar respektive diesem Artikel angehängt.

Nachwuchs ist das A und O im (Renn-)sport. Das gilt auch für die Schweizer Motorsportszene. 2024 wird es neben einer Schweizer Meisterschaft Rallye Junior (siehe Link) auch eine kombinierte Schweizer Meisterschaft Junior (Berg und Slalom) geben. Die Details dazu haben wir bereits im Dezember veröffentlicht (siehe Link). Das Wichtigste in Kürze:

  • Es handelt sich um eine kombinierte Junior-Meisterschaft, die aus vier Bergrennen und vier Slaloms besteht
  • Zur Junior-Meisterschaft 2024 zählen die Bergrennen Hemberg, Anzère, Oberhallau und Gurnigel sowie die Slaloms von Frauenfeld, Bure, Chamblon und Romont
  • Teilnehmen kann, wer im Besitz einer NAT- oder INT-Lizenz der ASS ist und sich mittels offiziellem Einschreibeformular angemeldet hat
  • Die Teilnehmer dürfen nicht älter als 25 Jahre sein (Jahr, in dem sie das 25. Altersjahr erreichen)
  • Gefahren werden darf mit Tourenwagen bis 2,5 Liter und Rennwagen bis 2 Liter
  • Es gibt eine Wertung – mit zwei Streichresultaten: eines bei einem Slalom, eines bei einem Bergrennen. Meister oder Meisterin wird, wer disziplinenübergreifend die meisten Zähler holt

Für beide Meisterschaften sind die Einschreibeformulare ab sofort online abrufbar (resp. unten angehängt). Anmeldeschluss für beide Meisterschaften ist der 31. März 2024. Die Anmeldung ist kostenlos. Wer an einer Junior-Meisterschaft teilnimmt, wird mit T-Shirt(s), Softshell-Jacke, Cap und Aufkleber (für das Auto) ausgerüstet.

Einschreibeformulare & Reglemente

Jeremy Michellod Junior Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérémy Michellod war Rallye-Junior-Meister 2023 © Eichenberger

Permalink

29.01.2024 Erneuerung Formulare: Technisches Datenblatt und Sicherheitsbekleidung
Foto News Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die neuen Formulare sind online

Das «Technische Datenblatt» muss jährlich ausgefüllt werden und muss zusammen mit dem Technischen Wagenpass bei der Technischen Abnahmen der Veranstaltungen vorgewiesen werden. Das Formular wurde überarbeitet und ab Saison 2024 steht eine neue Version zur Verfügung, welche entsprechend verwendet werden muss. Das Technische Datenblatt ist kein «Freibrief» sondern soll vielmehr dazu dienen, dass der Pilot vor Saisonbeginn die Sicherheitsausrüstung seines Fahrzeugs kontrolliert, um so frühzeitig abgelaufene und/oder defekte Ausrüstung erkennen zu können (das Exemplar «Sample» dient als Muster).

Ebenfalls überarbeitet wurde das Datenblatt «Sicherheitsbekleidung» und folgende Anpassungen wurden vorgenommen:

  • Das Formular muss nur noch einmal pro Jahr ausgefüllt werden und verbleibt beim Fahrer/Beifahrer
  • Es können pro Kleidungsstück mehrere Exemplare erfasst werden
  • Das Formular muss bei Änderungen der Sicherheitsbekleidung aktualisiert werden

Die Formulare sowie die entsprechenden Reglemente/Merkblätter stehen das ganze Jahre auf der Homepage von Auto Sport Schweiz zum Download zur Verfügung:

https://motorsport.ch/de/autosport/lizenzen-reglemente-formulare

Die Formulare sind ebenfalls dieser Newsmeldung angehängt.

Permalink

29.01.2024 Weekend-Report 01/2024
Louis Deletraz Daytona 2024 P3 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz wurde bei den 24h von Daytona Dritter © Archiv Delétraz

Willkommen beim ersten Weekend-Report des Jahres – mit Schweizer Erfolgsmeldungen aus Daytona und Dubai und einem zufriedenen Olivier Burri bei der Rallye Monte Carlo.

Zwei Schweizer machten sich bei den 24 Stunden von Daytona Hoffnungen auf den Gesamtsieg: Louis Delétraz im Accura ARX-06 von WTR Andretti sowie Neel Jani im Porsche 963 von Proton Racing. Am Ende, nach 791 Runden, stand mit Delétraz der Fahrer als Dritter auf dem Podium, der im Vorjahr bereits mit Rang 2 ein Spitzenergebnis eingefahren hatte. Jani belegte im Kunden-Porsche Rang 5, nachdem auch er phasenweise auf Podestkurs gelegen hatte. Der Gesamtsieg sicherte sich der Penske-Porsche, auf welchem u.a. der ehemalige Sauber-Fahrer Felipe Nasr fuhr. Über einen Klassensieg durfte sich in Daytona Philip Ellis freuen. Der Ex-DTM-Pilot triumphierte zusammen mit Russell Ward, Daniel Morad und Indy Dontje in der GTD-Klasse für das deutsche Team Winward Racing auf einem Mercedes AMG GT3. Die reine Damenmannschaft rund um Rahel Frey (Iron Dames) kam in dieser Klasse auf Position 6 ins Ziel.

Philip Ellis Daytona 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Ellis (links) gewann die GTD-Klasse in Daytona © Winward Racing

Auch bei den 24 Stunden von Dubai gab es Schweizer Erfolge zu feiern. Im Kampf um den Gesamtsieg gingen die beiden Speerspitzen Ricardo Feller (Attempto Racing Audi R8 LMS GT3) und Daniel Allemann (Herberth Motorsport-Porsche 992 GT3 R) allerdings leer aus. Feller & Co. schieden am Sonntagmorgen auf Platz 2 fahrend aus, als im rechten Heckbereich «etwas brach». Allemann und seine Porsche-Teamkollegen mussten das Rennen beenden, nachdem das Auto auf Öl ausgerutscht und in die Leitplanke von Kurve 1 gelandet war. Besser machte es Fabian Danz. Der Emmentaler sicherte sich in der 24h Series Middle East Trophy den dritten Klassensieg in Folge und durfte mit seinem Team Red Camel-Jordans.nl den 992-Teamtitel feiern. In der selben Klasse stand mit Fach Auto Tech (P3) auch ein Schweizer Team auf dem Podium. Der zweite Fach-Porsche musste sich mit dem 13. Klassenrang (8. bei den Amateuren) zufrieden gaben. Ebenfalls auf dem Podest stand Gero Bauknecht als Zweiter in der Klasse TCX, also bei den Spezial-Touren- respektive Silhoutten-Rennwagen.

Fabian Danz Dubai 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabian Danz war in Dubai der erfolgreichste Schweizer © 24h Series

Zufrieden war auch Olivier Burri. Der viermalige Schweizer Rallye-Meister, der zum 26. Mal bei der Rallye Monte Carlo am Start gestanden hatte, belegte im Schlussklassement Rang 16 mit einem Rückstand von etwas mehr als 30 Minuten auf Sieger Thierry Neuville. In seiner Klasse, der RC2, schaffte es Skoda-Pilot Burri mit seinem französischen Beifahrer Anderson Levratti als Neunter gar unter die Top 10.

Keine Erfolgsmeldungen aus Schweizer Sicht gab es bei den beiden Formel-E-Rennen in Saudi-Arabien. Sébastien Buemi, am Freitag Zwölfter und damit bester Schweizer, musste nach einem Unfall im Qualifying beim zweiten Rennen zuschauen. Edoardo Mortara beendete die beiden Rennen in Diriyah, einem Vorort von Riad, auf den Rängen 15 und 11. Nico Müller wurde 13. respektive 18. Die Siege gingen an Jake Dennis und Nick Cassidy. Das nächste Rennen findet am 16. März in São Paulo statt.

Olivier Burri MC 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Olivier Burri beendete die Rallye Monte Carlo auf Rang 16 © Cornevaux

Permalink

23.01.2024 Olivier Burri: Zum 26. Mal bei der «Monte»!
Olivier Burri Fans Club Rallye Monte Carlo Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mit diesem Skoda Fabia Rally2 bestreitet Olivier Burri die diesjährige Rallye Monte Carlo © Facebook/Fans Club Rallye Monte Carlo

Im Vorjahr war die Schweiz bei der Rallye Monte Carlo durch Olivier Burri und Jonathan Hirschi vertreten. Diesmal hält Burri die Schweizer Flagge alleine hoch – zum inzwischen 26. Mal!

Morgen Mittwoch, 24. Januar, beginnt die Rallye-WM-Saison mit der Rallye Monte Carlo. Zum 92. Mal steigt der Klassiker an der Côte d’Azur respektive in deren Hinterland. Mit dabei ist auch ein Schweizer: Olivier Burri. Zum 26. Mal (!) startet der ehemalige Schweizer Rallye-Meister (1991-1993 und 1995) bei der «Monte». Damit ist Burri 2024 der dienstälteste Fahrer der diesjährigen Ausgabe. Um der dienstälteste Monte-Teilnehmer aller Zeiten zu werden, müsste der im September 60 Jahre alt werdende Burri noch einige Jahre fahren. Der Norweger Leif Vold-Johansen hält mit 38 Starts womöglich den Rekord für die Ewigkeit.

Auf dem Programm der diesjährigen «Monte» stehen 324,44 gewertete Kilometer. Das entspricht etwa der doppelten Länge der Rallye du Chablais. Burri ist einer von 28 Konkurrenten in der RC2 Rally2 und startet mit der #35. Beifahrer des Routiniers aus Belprahon (im Berner Jura) ist wie üblich bei der Rallye Monte-Carlo der Franzose Anderson Levratti. Den letzten Ernstkampf hat Burri übrigens im Dezember bestritten. Bei der Rallye Hivernal du Dévoluy verpasste der Skoda-Fabia-Pilot das Podium als Vierter knapp.

Mehr über die Rallye Monte Carlo erfahren Sie unter diesem Link.

Permalink

22.01.2024 Jani beim 24h-Daytona-Quali nur Zuschauer
Louis Deletraz Daytona 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz war als Fünfter bester Schweizer im Quali © Archiv Delétraz

Am kommenden Wochenende findet in Daytona die 62. Ausgabe das legendären 24-Stunden-Rennens statt. Bester Schweizer im Quali war Louis Delétraz. Neel Jani musste nach einem Crash zuschauen.

Die 62. Ausgabe der 24h von Daytona stehen ganz im Zeichen der GTP-Klasse. Zehn Prototypen, darunter vier Porsche, zwei BMW, zwei Cadillac sowie zwei Acura werden am kommenden Wochenenden den Sieg unter sich ausmachen. Mit Louis Delétraz und Neel Jani dürfen sich auch zwei Schweizer Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen. ASS-Award-Gewinner Delétraz fährt einen Acura von Wayne Taylor Racing by Andretti. Teamkollege von Delétraz ist u.a. der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jenson Button. Im Vorjahr verpasste der Genfer den Gesamtsieg als Zweiter knapp. Am Samstag wird nach einem spannenden Qualifying von Startplatz 5 ins Rennen gehen. Delétraz war auf seiner schnellsten Runde nur 0,444 langsamer als Pole-Setter Pipo Derani auf Cadillac.

Anders Neel Jani. Der Seeländer wird das Rennen aus der letzten Startreihe aufnehmen müssen. Jani flog im Warm-Up von der Strecke und beschädigte seinen Proton-Porsche 963. Zwar konnte er aus eigener Kraft an die Boxen zurückfahren. Doch wegen aufwändiger Reparaturen mussten Jani und seine Teamkollegen im Zeittraining zuschauen.

Ebenfalls am Start ist Rahel Frey. Die Solothurnerin fährt für Iron Dames einen Lamborghini Huracán GT3 und wird das Rennen von Position 41 in Angriff nehmen. Frey und ihre Teamkolleginnen Sarah Bovy und Michelle Gatting waren im Quali 13. in der Klasse GTD (25 Autos). Frey liegt damit noch vor Philip Ellis, der auf einem Mercedes AMG GT3 von Winward Racing mit dem 18. Klassenrang im Qualifying vorlieb nehmen musste und insgesamt aus der 26. Startriehe losfährt.

Das Rennen beginnt am Samstag um 13.40 Uhr Ortszeit (19.40 MEZ). Motorvision TV überträgt das Rennen live in voller Länge. Weitere Infos sowie Livetiming finden Sie unter diesem Link.

Neel Jani Daytona 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neel Jani startet nach einem Unfall von ganz hinten © Porsche

Permalink

19.01.2024 Schweizer wird bei der Dakar Zweiter
Jerome de Sadeeler Dakar 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jubel über Platz 2: Michael Metge und Jérôme de Sadeleer © Archiv de Sadeleer

Jérôme de Sadeleer hat bei der Rallye Dakar einen sensationellen zweiten Platz in seiner Klasse herausgefahren. Im Ziel fehlten ihm nur 1:55 min auf den Sieger aus Frankreich.

Der gebürtige Lausanner Jérôme de Sadeleer hat die Rallye Dakar auf einem sensationellen zweiten Klassenrang bei den Buggys beendet. Der in Gstaad wohnhafte Westschweizer hat die vorletzte Etappe für sich entschieden und lag im Ziel nach mehr als 56 ½ Stunden gewerteter Fahrzeit nur 1:55 min hinter dem Sieger aus Frankreich, Xavier de Soultrait, der für das Team von Sébastien Loeb fährt.

De Sadeeler war nach der fünften Etappe in der Klasse SSV sogar in Führung gegangen, verlor diese jedoch wieder wegen einer defekten Antriebswelle. Zusammen mit Beifahrer Michael Metge arbeitete sich de Sadeleer danach vom fünften wieder auf den zweiten Rang nach vorne. Gegenüber den Kollegen von sport-auto.ch äusserte er sich bei Halbzeit, dass noch alles möglich sei und er gerne noch eine Etappe gewinnen möchte. Das ist ihm am vorletzten Tag gelungen.

Der Sieg im Gesamtklassement ging zum vierten Mal an Carlos Sainz sr. Der Spanier bescherte damit Audi den ersten Triumph bei der Dakar – und das ohne Etappensieg! Platz 2 ging an den Belgier Guillaume de Mevius (Overdrive-Toyota). Dritter wurde Sébastien Loeb (Prodrive).

Für das Rebellion-Duo Alexandre Pesci und Beifahrer Stephan Kühni endete die Dakar auf Rang 63. Cédric Goumaz wurde bei seiner Premiere 74.

Permalink

18.01.2024 24h Dubai mit zahlreichen Schweizern
Feller Ricardo 2023 Kyalami 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller will bei den 24h von Dubai aufs Podest © Audi

Kommende Woche findet die 19. Ausgabe der 24h von Dubai statt. Mit dabei sind auch zahlreiche Schweizer – allen voran Ricardo Feller und Daniel Allemann, der zum letzten Mal am Start steht.

Zwei Mal gab es bei den 24h von Dubai aus Schweizer Sicht Grund zum Jubeln: 2014, als der Aargauer Rennstall Stadler Motorsport mit den Fahrern Rolf Ineichen, Mark Ineichen, Marcel Matter und Adrian Amstutz gewann. Sowie 2017, als das Team Herberth Motorsport aus Deutschland mit dem Schweizer Daniel Allemann den Gesamtsieg eroberte. Seither gab es für die Schweiz «nur» noch Klassensiege, wobei Allemann im Vorjahr ganz knapp an seinem zweiten Gesamtsieg vorbeischrammte und sich als Sieger der Klasse ProAM feiern lassen durfte.

Ob bei der diesjährigen, 19. Ausgabe, ein weiterer Schweizer Gesamtsieg dazukommt, wird sich am letzten Januar-Wochenende zeigen. Mit Audi-Werksfahrer Ricardo Feller hat die Schweiz jedenfalls ein heisses Eisen im Feuer. Der DTM-Gesamtdritte von 2023 fährt einen Audi R8 LMS von Attempto Racing (#99) und hofft natürlich auf einen Podestplatz. Auch Allemann ist wieder mit von der Partie – allerdings zum letzten Mal. Der 65-jährige Solothurner wird in Dubai seine Abschiedsvorstellung geben. Am Steuer des Porsche 911 GT3 R der Generation 992 mit der #91 wechselt er sich mit den Teamchefs Alfred und Robert Renauer sowie Ralf Bohn, die 2017 schon beim Gesamtsieg an der Seite von Allemann fuhren, in der Klasse ProAM ab.

Zu den weiteren Schweizer Fahrern in Dubai gehören (nach Startnummern):

  • Gero Bauknecht auf einem Porsche 718 Cayman vom Team SRS (#227), Klasse TCX
  • Fabian Danz auf einem Porsche 911 GT3 Cup (#909), Kl. 992
  • Patrick Grütter auf einem Porsche 911 GT3 Cup vom Team SRS (#927), Kl. 992 AM
  • Christian Traber und Yves Scemama auf einem 911 GT3 Cup vom Team Fach Auto Tech (#961), Kl. 992 AM

Der zweite Porsche 911 GT3 Cup der Schwyzer Mannschaft aus Sattel (#962) wird von einem niederländischen Quartett gesteuert und tritt in der Klasse 992 an.

Das erste Training findet am Dienstag, 23. Januar, statt. Am Freitagnachmittag stehen die Qualifyings auf dem Programm. Der Start zum Rennen erfolgt am Samstag, 27. Januar, um 13 Uhr Ortszeit. Weitere Infos und Livetiming gibt es unter diesem Link.

Daniel Allemann 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Daniel Allemann (ganz links, Bild aus dem Vorjahr) fährt sein letztes Rennen

Permalink

18.01.2024 Organisatorentreffen Automobilsportveranstaltungen

Das alljährliche Organisatorentreffen der Automobilsportveranstalter wurde terminiert und die Veranstalter haben die entsprechenden Einladungen per E-Mail erhalten.

Die informellen Austausch-Treffen mit den Organisatoren finden wie folgt statt:

Deutschschweiz: Mittwoch, 28. Februar 2024, 19.15 Uhr, Hotel Egerkingen (Egerkingen)

Französische Schweiz: Donnerstag, 29. Februar 2024, 19.15 Uhr, Restoroute Gruyère (Autobahn A1)

Permalink

17.01.2024 Champions Week, Teil 9: Jérémy Michellod
Jeremy Michellod Meister Portraet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérémy Michellod/Grégory Maître: Schweizer Rallye-Meister Junior 2023

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche ist Jérémy Michellod an der Reihe, Schweizer Meister Rallye Junior 2023.

Jérémy Michellod ist fast auf den Tag genau drei Jahre jünger als sein Bruder Jonathan. Jérémy kam am 29. April 1997 zur Welt, Jonathan am 28. April 1994. Die beiden sind sich nicht nur äusserlich ähnlich. Am Telefon klingen sie so identisch, dass es nahezu unmöglich ist, sie auseinanderzuhalten. Und seit 2023 haben die beiden noch etwas gemeinsam: Sie haben die Schweizer Rallye-Meisterschaft bei den Junioren gewonnen: Jonathan 2019 (mit Stéphane Fellay), Jérémy 2023 (mit Grégory Maître).

Während Jonathan 2014 direkt am Lenkrad debütierte, startete Jérémy seine Rallye-Karriere 2017 als Beifahrer. Der jüngere der beiden Michellods navigierte Guillaume Girolamo – zuerst auf einem Citroën DS3, danach auf einem Peugeot 208. Die beiden kannten sich durch ihre Väter, die ebenfalls Rallye fuhren. Ausserdem wohnt Jérémy seit zwei Jahren in Nendaz (VS), dem Heimatort von Girolamo. Dass Letzterer seit seinem folgenschweren Unfall bei der Rallye du Chablais von der Brust abwärts gelähmt ist, ist auch an Jérémy nicht spurlos vorbeigegangen. «Man macht sich nach so einem Unfall viel Gedanken. Und es ist traurig, was passiert ist. Auf der anderen Seite bewundere ich Guillaume, wie er mit seinem Schicksal umgeht. Er hat einen unglaublich starken Charakter.»

2021 ist Jérémy selber zum Fahrer geworden. Sein Debüt gab er bei einer Rallye in Frankreich. Seinen zweiten Start absolvierte er bei der Rallye du Valais. Dort wurde er im Schweizer Klassement auf Anhieb Zwölfter. Ein Ergebnis, das er auch 2023 bei seiner zweiten Teilnahme (als Fahrer) vor heimischer Kulisse gerne erzielt hätte. Doch diesmal spielte ihm die Technik einen Streich. Michellod fuhr die RIV dank der Superrallye-Regel am zweiten Tag zwar zu Ende, doch ein Getriebeproblem in der zweiten WP warf ihn weit zurück.

Auf die Meisterschaft hatte die RIV keine Auswirkungen. Michellod hatte schon vor seiner Heimrallye den Titel bei den Junioren im Sack. Dass er im Laufe der Saison nur zwei gegnerische Teams hatte, schmälert seine Leistung nicht. «Mein Bruder hatte mehr Gegner, als er 2019 Meister wurde», sagt Jérémy. «Deshalb hat unser Titel 2023 aber nicht weniger Wert. Man muss auch bei weniger Konkurrenz das Auto ins Ziel bringen und Punkte holen. Das ist uns übers ganze Jahr gesehen sehr gut gelungen.»

In dieser Saison wird der jüngere Michellod erneut an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen. Allerdings nicht mehr bei den Junioren. «Dafür bin ich zu alt! Trotzdem sind wir mit unserem Citroën C2 wieder am Start.» Auf der Agenda von Michellod stehen das Critérium Jurassien, die Rallye du Chablais, die Rallye Mt-Blanc-Morzine (anstelle der «Ticino») und die Rallye du Valais. «Ausserdem werde ich mit dem Citroën wie schon 2023 auch beim Bergrennen in Anzère fahren», sagt Michellod, der auch beruflich mit viel PS zu tun hat. Im Winter präpariert er mit einem Pistenbully Skipisten, im Sommer ist er als Lastwagen-Chauffeur auf Baustellen unterwegs.

Obwohl die beiden Michellods schon einige Jahre Rallye-Erfahrung haben, sind sie noch nie gemeinsam bei einer Rallye am Start gestanden. Auf die Frage, ob es denn nicht an der Zeit wäre, dass die beiden sich ein Auto teilen würden, antwortet Jérémy: «Warum nicht? Wenn der Plausch im Vordergrund stünde, wäre das sicher ein Erlebnis.» Die Frage, wer fahren und wer navigieren würde, will der jüngere der beiden Michellods nicht abschliessend beantworten. Als jüngerer Bruder hat er aber einen vernünftigen Vorschlag: «Wir könnten uns die Arbeit ja teilen – ich fahre die Hälfte, während Jonathan mich navigiert. Danach tauschen wir die Plätze.» Mal schauen, was die Zukunft bringt. Vom Reglement her stünde einer solchen Lösung nichts im Weg.

Permalink

17.01.2024 Anmeldung Damenpokal online

Mit der News-Meldung vom 04. Januar 2024 haben wir über die Einführung des Damenpokals über alle Disziplinen Automobil für die Saison 2024 informiert.

Alle Pilotinnen/Navigatorinnen mit einer gültigen Schweizer Lizenz 2024 haben das Anmeldeformular per E-Mail erhalten. Pilotinnen/Navigatorinnen, welche ihre Lizenz noch nicht gelöst haben, finden das Anmeldeformular hier.

Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und stehen Ihnen bei Fragen oder Unklarheiten gerne zur Verfügung.

Für die Saison 2024 wünschen wir den Pilotinnen und Navigatorinnen alles Gute, viel Erfolg und unfallfreies Fahren.

Anmeldeschluss: 01. März 2024

Permalink

15.01.2024 IS-Trophy-Sieger Burri für einmal sprachlos
IS Trophy 2023 Gruppenbild Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Gruppenbild der IS-Trophy-Piloten 2023 © Eichenberger

Die Interswiss Trophy hat am Wochenende beim alljährlichen Abschlussabend die Saison 2023 ausklingen lassen. IS-Trophy-Sieger Stephan Burri erhielt als inzwischen viermaliger Champion ein ganz besonderes Geschenk.

Am Wochenende haben sich die Fahrer und Fahrerinnen der Interswiss Trophy zum alljährlichen Abschlussabend in Oberhallau getroffen. Rund 100 geladene Gäste fanden sich in der Turnhalle ein. Für das leibliche Wohl war der Oberhallauer Bergtrupp verantwortlich. Durch den Abend führte der Schweizer Tourenwagen-Meister Bruno Sawatzki als Moderator. Den französischen Part übernahm Stephan Burri. Weil der dafür vorgesehene Beni Brunner krankheitshalber absagen musste, sprang der IS-Champion spontan ein. Dabei bewies Burri, dass er nicht nur sauschnell Auto fahren, sondern auch als «Bilingue» eine gute Figur abgeben kann. Die Sprache hat es ihm erst später verschlagen. Aber dazu kommen wir noch.

Den Rückblick auf die vergangene Saison mit der Auszeichnung aller 50 klassierten Fahrer und Fahrerinnen wurde bei Platz 39 für eine Schweigeminute für den im Dezember verstorbenen Christoph Mattmüller unterbrochen. Mattmüller gewann 1990 die IS Trophy und wurde zuletzt 2018 Zweiter.

2023 ging der Sieg in der IS Trophy zum vierten Mal an den oben erwähnten Burri. Der Berner, der im thurgauischen Affeltrangen eine Garage betreibt, hat 2016 zum ersten Mal die IS-Trophy gewonnen. Seit 2019 (2020 und 2021 gab es keine Wertung) ist er ungeschlagen. Drei Titel in Serie – das hat vor ihm noch keiner geschafft. Seine Bilanz ist beeindruckend. In 13 von 14 Rennen entschied Burri die IS-2000 zu seinen Gunsten. Bei sechs von acht (gewerteten) Läufen fuhr er einen neuen Klassenrekord. Mit 166 Punkten hat der VW-Scirocco-Pilot daher beinahe das Punktemaximum erreicht. Nur zwei Zähler fehlten. «Es wird schwierig, dieses Ergebnis zu toppen», meint Burri. «Vor allem im Slalom sind die Abstände sehr gering. Aber ich werde 2024 wieder voll angreifen.» Ausserdem gibt es ja noch ein zweites Ziel: Nur zu gerne hätte Burri seinen VW-Teamkollegen Jannis Jeremias auf Platz 2 gesehen. Rechnerisch hatte er das auch so auf dem Schirm. Aber weil das IS-Reglement (im Unterschied zum ASS-Reglement des Bergpokals) auch ausgeschiedene Fahrer berücksichtigt, sicherte sich Stephan Schöpfer mit einem Punkt Vorsprung Rang 2 vor Jeremias.

Sawatzki Burri IS 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki und Stephan Burri führten durch den Abend © Eichenberger

Die weiteren Platzierungen (bis zu Platz 10): 4. wurde Bruno Sawatzki, 5. Rudi Oberhofer, 6. Ferdi Waldvogel, 7. Stephan Moser, 8. Christophe Oulevay, 9. Armin Banz und 10. Lokalmatador Jürg Ochsner. Letzterer wurde dann um Mitternacht noch gefeiert. Der Opel-Kadett-Pilot gehört ab sofort auch zu denen, die die 50er-Schallmauer durchbrochen haben…

Neuigkeiten gab es auch von Rudi Oberhofer. Der gebürtige Vorarlberger mit CH-Lizenz, der mit Platz 5 sein bisher bestes Ergebnis im Rahmen der IS Trophy erzielte, wird 2024 kürzer treten und die Rolle des Fahrlehrers übernehmen. «Wir haben für Tochter Selina einen Suzuki Swift Cup gekauft», erzählt Oberhofer. «Um ihr das Fahren beizubringen, bin ich gerade dabei, einen zweiten Sitz zu montieren.»

Eine andere Dame hat im Rahmen der IS Trophy ebenfalls für Aufsehen gesorgt. Tamara Schöpfer, Tochter des Zweitplatzierten Stephan Schöpfer und neben Sabrina Fankhauser (20.) die einzige Dame im Feld, hat bewiesen, dass sie noch andere Talente hat. Das von Hand gezeichnete Siegerbild von und für Stephan Burri stammte von ihr und sorgte dafür, dass der Sieger der diesjährigen IS Trophy trotz sprachlicher Gewandtheit am Ende doch für einen Moment ziemlich sprachlos war.

Schoepfer Burri Jeremias 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3: Stephan Schöpfer (links, P2), Stephan Burri (Mitte, IS-Trophy-Sieger) und Jannis Jeremias (rechts, P3) © Eichenberger

Permalink

15.01.2024 Buemi beim Auftakt der Formel E Zweiter
Sebastien Buemi Mexiko 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi wurde beim Auftakt in Mexiko Zweiter © Bagnall/Formula E

Der Auftakt zur Formel E in Mexiko-City vor 40'000 Zuschauern verlief aus Schweizer Sicht sehr unterschiedlich: Sébastien Buemi setzte mit Rang 2 ein starkes Zeichen. Nur Ex-Sauber-Pilot Pascal Wehrlein war schneller.

Während andere Rennserien noch Winterschlaf machen, hat die Formel E am Wochenende in Mexiko-City ihr erstes Rennen absolviert. Bester Schweizer war – wie so oft – Sébastien Buemi. Der Waadtländer musste sich im Qualifying und im Rennen nur einem beugen: ex-Sauber-Pilot Pascal Wehrlein (Porsche). Trotz des gutes Ergebnisses war Buemi nicht rundum zufrieden. Zum vierten Mal stand er in Mexiko auf dem Podium. Aufs oberste Treppchen hat’s auch diesmal nicht gereicht. «Die Qualifikation hat schon fast alles entschieden, ich hatte zwar einen sauberen Start und konnte meine Position in der ersten Kurve verteidigen, aber es war nicht möglich, nach vorne mehr auszurichten», meinte der Envision-Pilot.

Einen Hoffnungsschimmer hatte Buemi. Eine Untersuchung gegen Wehrlein (und Titelverteidiger Jake Dennis) wegen eines «technischen Vergehens» wurde jedoch nach dem Rennen zu später Stunde ad acta gelegt.

Der Trainingszwölfte Nico Müller musste sich nach einer Berührung mit Antonio Félix da Costa mit einem defekten Auto mit Rang 17 begnügen. Dass da Costa nachträglich bestraft wurde, nützte Müller nichts. Immerhin: Der Berner hatte im Freien Training und Qualifying eine ordentliche Pace an den Tag gelegt und war klar der schnellste der vier Fahrer mit Mahindra-Antrieb. Schneller als auch als Edoardo Mortara, der im Werksteam 13. wurde und damit (wie Müller) keine Punkte erhielt.

Das nächste Rennen, ein Doubleheader in Saudi-Arabien, findet in etwas weniger als zwei Wochen statt.

Nico Mueller Mexiko 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller wurde nach einer Kollision 17. © Bagnall/Formula E

Permalink

11.01.2024 Schweizer führt bei der Dakar
Jerome de Sadeleer Dakar 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérôme de Sadeleer führt bei der Dakar mit seinem Buggy

Schweizer Erfolgsmeldungen von der Rallye Dakar sind selten: Deshalb wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, dass mit Jérôme de Sadeleer ein Schweizer nach fünf von zwölf Etappen in der Kategorie der Wüstenbuggys führt!

Noch dauert die Rallye Dakar mehr als eine Woche. Vieles kann also noch passieren. Umso mehr freut es uns, dass mit Jérôme de Sadeleer ein Schweizer in Führung liegt. Der 35-Jährige aus Gstaad führt die Wertung in der Kategorie der Wüstenbuggys (SSV) auf einem Can-Am-Maverick nach fünf von zwölf Etappen an mit einem Vorsprung von etwas mehr als fünf Minuten an. Im Gesamtklassement liegt de Sadeleer auf Rang 49. Co-Pilot von de Sadeleer ist übrigens Ex-Motorradfahrer Michaël Metge, der Neffe des kürzlich verstorbenen René Metge, der drei Mal die Dakar gewonnen hat.

Apropos Co-Pilot: Der mit Schweizer Lizenz navigierende Edourd Boulanger liegt an der Seite von Dakar-Rekordsieger Stéphane Peterhansel (Audi) auf Rang 6 im Gesamtklassement. Es führt das Duo Al-Rajhi/Gottschalk auf Toyota.

Die weiteren Schweizer liegen auf den Rängen 85 (Cédric Goumaz) und 102 (Alexandre Pesci).

Permalink

11.01.2024 Was ist eigentlich aus dem «Performance Factor» geworden?
Performance Factor Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Für Rennsportwagen hat selbst die FIA die Einführung des «Performance Factors» auf 2025 verschoben © Eichenberger

In Deutschland wird der «Performance Factor» seit 2023 angewendet. In Österreich seit 2022. In der Schweiz wird weiter darauf verzichtet – genauso wie in Frankreich und Italien.

Vor fünf Jahren hatten wir zum ersten Mal ausführlich über den «Performance Factor» (kurz PF) berichtet (siehe Link). Diese Projekt wurde nach einer längeren Testphase in den Jahren 2018/2019 von der obersten Automobilsportbehörde FIA ab 2020 im FIA European Hill Climb Championship, im FIA International Hill Climb Cup und beim FIA Hill Climb Masters bei Fahrzeugen der Kategorie 1 (geschlossene Fahrzeuge) angewendet.

Für die Schweiz galt damals: Wenn die Erfahrungen im internationalen Bereich erfolgreich sind, wird die Technische Kommission von Auto Sport Schweiz prüfen, ab wann der PF auch in der Schweiz eingeführt werden kann. Fast fünf Jahre später kann man Folgendes festhalten:

  1. Die gewünschte «Vereinfachung» ist durch den PF nicht wirklich erkennbar.
  2. Die Erfahrungen/Rückmeldungen aus anderen Ländern sind nicht sehr positiv.
  3. Nach wie vor ist der PF regelmässigen Entwicklungen/Veränderungen ausgesetzt und die Berechnungsformeln ändern immer noch.
  4. Die FIA hat Einschränkungen bezüglich der digitalen PF-Berechnungen eingeführt (beschränkte Anzahl möglicher Berechnungen, neu mit Kosten verbunden).
  5. Für Rennsportwagen hat selbst die FIA die Einführung auf 2025 verschoben (auf Wunsch der Piloten).
  6. In den in Bezug auf Bergrennen wichtigen umliegenden Ländern wie Frankreich und Italien, die zahlreiche Bergrennen austragen und deren Meisterschaften international angesehen sind, wird der PF bisher auch nicht angewendet.

Daraus ergibt sich: Für die Schweiz ist der PF auch 2024 kein Thema. Über eine zukünftige Einführung werden sich das Komitee Technik und die Nationale Sportkommission weiterhin regelmässig austauschen.

Paul Gutjahr, als ehemaliger Präsident der FIA Hill Climb Commission vertritt auch rund sieben Jahre nach den ersten Gesprächen bezüglich Performance Factor eine klare Meinung: «Der PF hat bei weitem nicht das gebracht, was man sich anfangs erhofft hatte. Nach wie vor scheint mir die Einteilung basierend auf der Hubraumstärke der Fahrzeuge, die verständlichste und praktikabelste Anwendung bei der Einteilung der Klassen zu sein. Aus meiner Sicht sollte man das Projekt PF seitens FIA beerdigen.»

Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es unter https://performancefactor.fia.com/home

Laut FIA gibt es in Europa 15 Länder/Meisterschaften, bei denen der PF teilweise oder ganz zum Einsatz kommt. Darunter auch Deutschland (seit 2023) und Österreich (seit 2022). Zu den weiteren Ländern, die auf dieser Liste stehen, zählen u.a.: Slowenien, Polen, Slowakei, Kroatien, Tschechien, Luxemburg und Spanien.

Permalink

10.01.2024 Die drei Schweizer Hoffnungsträger in der Formel E
Mueller di Grassi 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller hat mit di Grassi einen neuen Teamkollegen © Bagnall/Formula E

Am kommenden Samstag, 13. Januar, startet die Formel E in Mexiko-City in die neue Saison. Mit dabei sind – wie im Vorjahr – drei Schweizer.

Wer vor zehn Jahren eine Wette abgeschlossen hätte, dass die Formel E keine Zukunft haben werde, hätte diese wohl verloren. Seit zehn Jahren ist die Elektroserie nun bereits unterwegs. Am kommenden Samstag, 13. Januar, beginnt die neunte Saison in Mexiko-City auf 2200 Metern über Meer.

Insgesamt sind – wie im Vorjahr – drei Schweizer am Start. Aus deutschsprachiger Sicht gilt die Aufmerksamkeit natürlich Nico Müller (31). Der Berner bestreitet bei ABT Cupra seine zweite Saison, die vierte insgesamt, wobei er 2021 bei Dragon/Penske nach sieben Rennen durch den Schweden Joel Eriksson ersetzt wurde. Müller konnte in der letzten Saison mit drei Top-10-Resultaten in den letzten vier Rennen eine eher schwache Saison retten. Neuer Teamkollege von Müller ist Routinier Lucas di Grassi. Das Ziel der beiden ist klar: Regelmässig punkten und weg vom letzten Platz in der Teamwertung.

Ähnliches gilt auch für Sébastien Buemi (35). Der ehemalige F1-Pilot ist bei Jaguar-Kunde Envision Racing, das im Vorjahr die Teamwertung gewann, unter Vertrag. Für Buemi war der Wechsel im Vorjahr der erste Tapetenwechsel in der Formel E. Der Waadtländer fuhr seit Beginn der Elektroserie 2014 bei Renault respektive Nissan e.dams. Dort war Buemi die letzten Jahre unter Wert geschlagen. Auch nach seinem Wechsel zu Envision blieb Buemi sieglos. Sein letzter Sieg in der Formel E geht auf den 13. Juli 2019 in New York zurück.

Der dritte Eidgenosse im Bunde ist Edoardo Mortara. Wie Buemi hat auch er das Team gewechselt. Nach sechs Jahren bei Venturi respektive Maserati setzt der Genfer in diesem Jahr auf das Team Mahindra. Mortaras Teamkollege ist der ehemalige Formel-1-Pilot und Formel-E-Champion von 2021 Nyck de Vries. Ob Mortara, der am Samstag seinen 37. Geburtstag feiert, bei Mahindra bessere Karten hat, wird sich zeigen. Bei den Testfahrten 2023 war das Team im hinteren Feld anzutreffen. Im Vorjahr belegten die Inder den zweitletzten Platz in der Teamwertung.

Los geht die Saison am Samstagabend (unsere Zeit) um 21 Uhr. Da ran racing (Pro7) die Rennen nicht mehr überträgt, müssen Formel-E-Fans auf DF1 umschalten. Dort beginnt die Übertragung aus Mexiko um 20.30 Uhr.

Mortara Edoardo Test 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edoardo Mortara fährt neu für Mahindra © Galloway/Formula E

Permalink

10.01.2024 Danny Buntschu: «Mein Ziel heisst Le Mans!»
Buntschu Danny 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Danny Buntschu hat drei nationale Kart-Titel gewonnen © Archiv Buntschu

Der Fribourger Danny Buntschu hat ein klares Ziel vor Augen: Er will eines Tages die 24 Stunden von Le Mans bestreiten. 2024 soll er dafür in der Ultimate Cup Series durchstarten.

Im Kartsport hat Danny Buntschu bereits bewiesen, was er kann. Drei nationale Titel hat der Fribourger eingefahren. 2018 wurde er Schweizer Meister in der X30 Challenge Switzerland, 2019 gewann er den Titel bei den X30 Senioren in der VEGA Trofeo und 2022 war er (ebenfalls in der VEGA Trofeo) Champion bei den Schaltkarts.

Nach diesen drei Titeln und elf Jahren Kartsport hat Buntschu 2023 in den Automobilsport gewechselt. Der 20-Jährige aus Düdingen bestritt in Frankreich die Trophée Tourisme Endurance (TTE) auf einem Formel Renault 2.0 für das Team Lamo Racing Car. «Weil die Formel Renault ein renommiertes und sehr wettbewerbsfähiges Auto ist, war dies die beste Option, um sich als Fahrer weiterzuentwickeln», sagt Buntschu. Mit Erfolg! Schon beim ersten Rennen in Valle de Vienne stand der Rookie auf dem obersten Treppchen – und das bei strömendem Regen. Auch in den darauffolgenden Rennen zählte Buntschu regelmässig zu den Top 3, ehe er sich beim Saisonabschluss in Le Mans mit einem weiteren Sieg Platz 2 in der Meisterschaft sicherte.

Buntschu Danny Formel Renault 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Buntschu 2023 im Formel Renault 2.0... © Archiv Buntschu

Gemeinsam mit seinem Team bestritt er zum Saisonende das Finale der Ultimate Cup Series in Le Castellet. Diesmal aber nicht bei den Formelautos, sondern in der Kategorie «Endurance-Prototype» an Bord eines Nova NP02. «Obwohl ich das Auto noch nie zuvor gefahren bin, und auch mein Team keine Erfahrung hatte, lief das Wochenende sehr gut», sagt Buntschu. So gut, dass er dieses Jahr die komplette UCS-Meisterschaft mit Lamo Racing bestreiten wird.

Dem Formelsport trauert Buntschu nicht nach. «Das war eine gute Schule mit dem Formel Renault 2.0», sagt der ehemalige Schweizer Kart-Meister. «Aber eine Karriere bei den Monopostos war nie mein Ziel. Dafür sind die Kosten zu hoch. Ausserdem wurde die Formel Renault im Rahmen der TTE Ende 2023 eingestellt.» Buntschus Ziel ist ein anderes: Er will nach Le Mans. «Mein Traum auf dem Weg zu einem professionellen Rennfahrer ist es, eines Tages die 24 Stunden von Le Mans bestreiten zu dürfen.» Ob er diesem Ziel 2024 einen Schritt näher kommt, wird sich schon bald zeigen. Am 16./17. März beginnt die Saison in der Ultimate Cup Series in Le Castellt – auf einer Strecke also, die Buntschu bereits kennt.

Weitere Infos zur Ultimate Cup Series finden Sie unter diesem Link.

Buntschu Danny 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...und beim Saisonfinale im Nova NP02 © Archiv Buntschu

Permalink

08.01.2024 Burri siegt bei der Ronde du Jura
Burri Michael Jura 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michaël Burri siegte im Jura wieder mit Schweizer Lizenz © Cornevaux

Michaël Burri, Sohn des viermaligen Schweizer Rallye-Meisters Olivier Burri, hat am Wochenende (diesmal wieder mit CH-Lizenz) die 54. Ausgabe der Ronde du Jura gewonnen.

2020 hat sich Michaël Burri mit dem Aufbau seines Citroën Saxo Kit Car einen Kindheitstraum verwirklicht. Weil dieses Auto in der Schweiz nicht zugelassen ist, fuhr er die vergangenen vier Jahre mit französischer Rennlizenz. Auf die neue Saison hat Burri nun wieder eine Schweizer Lizenz gelöst. Und mit dieser gewann er die 54. Ausgabe der Ronde Régional du Jura, ein Lauf, der zum französischen Cup zählt.

Burri und Beifahrer Gaëtan Aubry dominierten die Rallye auf ihrem Skoda Fabia R5 Rally2 n Anfang an und sicherten sich auf allen drei Wertungsprüfungen trotz widrigen Bedingungen die Bestzeit. Im Ziel lagen Burri/Aubry 22 Sekunden vor dem französischen Markenkollegen Cédric Rabasse. Neben Burri standen auch noch ein paar andere Schweizer im Einsatz: die Walliserin Marine Maye belegte als Beifahrerin von Maxime Lafon Platz 11. Das jurassische Duo Bonvallat/Vuillaume erreichte mit ihrem Seat Ibiza GTI 16V das Ziel auf Platz 38 (von mehr als 100 Teilnehmern).

Bonvallat Vuillaume Jura 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch die Jurassier Bonvallat/Vuillaume trotzten den Bedingungen © Cornevaux

Permalink

05.01.2024 Champions Week, Teil 7: Martin Oliver Bürki
Martin Oliver Buerki Meister 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Oliver Bürki: Schweizer Slalom-Meister 2023

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche ist Martin Oliver Bürki an der Reihe, Schweizer Slalom-Meister 2023.

Seit 2014 heisst der Schweizer Slalom-Meister Martin Bürki. Daran änderte sich auch 2023 nichts. Der kleine, aber feine Unterschied: Der MB, der diesmal gewann, hat mit dem MB, der den Titel insgesamt schon neun Mal holte, nichts zu tun. Die beiden sind weder verwandt, noch verschwägert, obwohl sie im Umkreis von 20 Kilometern wohnen. Der eine in Sigriswil am rechten Ufer des Thunersees, der andere in Amsoldingen, am linken Seeufer.

Letzterer ist in der Szene als MOB bekannt, als Martin Oliver Bürki. Beide Bürkis lagen gemessen an Punkten und Anzahl geschlagener Gegner bis zum vorletzten Lauf auf Augenhöhe. Beim brisanten Finale in Chamblon Ende Juni hatte diesmal Martin Oliver Bürki mehr Konkurrenz in seiner Klasse. «Ich habe abgeschaut und dazugelernt», sagt MOB augenzwinkernd.

Für MOB, der parallel Platz 3 in der Schweizer Berg-Meisterschaft der Tourenwagen belegte, verlief die Saison nicht ganz so reibungslos, wie es der abschliessende Tabellenstand vermuten lässt. Beim Saisonauftakt in Bière gab’s aufgrund von Verzögerungen im Rennbetrieb Ungereimtheiten bezüglich Trainings- und Rennläufen. Und weil MOB im ersten Renndurchgang eine Pylone touchierte, musste er im zweiten Heat abliefern. In Ambri hatte der BMW-Pilot Sorgen anderer Natur. An beiden Renntagen hatte er lediglich vier Gegner. Einer weniger – und MOB hätte im Tessin nur die halbe Punktzahl kassiert. In Bure hing die Expedition «Titelgewinn» erneut am seidenen Faden. Nach einem Ölverlust und Brand im Motorraum seines BMW M-Power E33 konnte Bürki nur dank der Mithilfe von Rennfahrerkollegen antreten. «Weil ich den ersten Lauf total verbockt hatte, musste ich im zweiten erneut viel riskieren», meint MOB. Auch beim Finale in Chamblon war der Berner Oberländer im ersten Lauf nur Zweitschnellster in seiner Klasse. Doch im zweiten Lauf steigerte er sich, blieb fehlerlos und verhinderte mit einer weiteren Klassenbestzeit den zehnten Slalom-Titel von Namensvetter Martin Bürki.

Ein halbes Jahr nach dem Titelgewinn steht die Frage nach der Titelverteidigung im Raum. Die hat MOB mit einem Facebook-Post am 28. Dezember 2023 weitgehend selber beantwortet. Sein selbst aufgebauter BMW E33 steht zum Verkauf. «Ich habe mich schon vor dem Tod meines Schwiegervaters Christoph Mattmüller mit der Frage auseinandergesetzt, ob ich mit diesem Auto weitermachen will oder nicht», klärt Martin Oliver Bürki auf. «Vieles dreht sich dabei um die Frage, ob und wie ich mich mit demselben Auto motivieren kann. Ausserdem steht Im Moment natürlich die Familie und die Übernahme des Geschäfts im Vordergrund. Deshalb sage ich mal so: Wenn ich keinen Käufer finde, entscheide ich spontan, ob und an welchen Rennen ich 2024 teilnehme. Wenn das Auto einen Käufer findet, gibt es noch ein anderes Projekt, dem ich mich widmen kann. Aber dazu will ich noch nichts verraten.»

Beweisen muss MOB niemandem mehr etwas. Der Titelgewinn 2023 hat offenbart, dass er mit Druck umgehen kann. Und dass er in der Schweizer Slalom- und Bergszene zu den schnellsten Tourenwagenfahrern gehört, ist hinlänglich bekannt. «Der Titel in der Schweizer Slalom-Meisterschaft mag für Aussenstehende von geringer Bedeutung sein. Gemessen an anderen Rennsport-Meisterschaften ist er das auch zweifelsohne. Für mich aber bedeutet er sehr viel. Das war ein grosser Schritt in meiner Karriere.»

Permalink

04.01.2024 Auto Sport Schweiz führt Damenpokal ein
Lena Buehler Action 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am Damenpokal können Rundstreckenfahrerinnen wie Léna Bühler...

Auto Sport Schweiz verfügt über einen Anteil von 5 % Frauen im Autorennsport und Kartsport. Um diesem Rechnung zu tragen und um diesen inskünftig nach Möglichkeit auszubauen, führt der Verband 2024 einen wettbewerbsübergreifenden Damenpokal Automobil ein.

Sportpolitisch fordern der Bund(esrat) sowie das Bundesamt für Sport und Swiss Olympic die Aufstockung der Frauenquoten in den verschiedenen Sportverbänden. Auto Sport Schweiz verfügt gerade Mal über einen Anteil von 5 % Frauen im Autorennsport und Kartsport. Wunschdenken auf politischer Seite sind 40 % Frauenanteil in der Führungsebene. Eine Zahl, welche von Auto Sport Schweiz in absehbarer Zeit unmöglich erreicht werden kann.

Allerdings sind kleine Schritte machbar, um hier zumindest aus sportlicher Seite Anreize zu schaffen. Im Kartsport werden seit vier Jahren die Pilotinnen in einer Damenwertung (nicht als Meisterschaft) zusammengefasst und zusätzlich an der Meisterfeier ausgezeichnet. Auto Sport Schweiz hat deshalb nach den erfolgreichen Erfahrungen im Kartsport beschlossen, einen wettbewerbsübergreifenden Damenpokal für den (modernen) Automobilrennsport zu vergeben. Damit untermauern wir zum einen den Goodwill gegenüber den Forderungen aus Sport und Sportpolitik und werden zum anderen auch den «neuzeitlichen» Bedürfnissen der Öffentlichkeit gerecht.

Sabrina Fankhauser Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...aber auch NAT-Pilotinnen wie Sabrina Fankhauser...

Das Projekt vereint alle Arten von Geschwindigkeitsrennen (also beispielsweise auch Dragster) und jede Inhaberin einer Schweizer Lizenz sollte die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen. Um der grossen Anzahl von Co-Pilotinnen im Schweizer Rallyesport Rechnung zu tragen, werden auch die Beifahrerinnen bei der Punktevergabe berücksichtigt. Die Teilnehmerinnen müssen sich vor Saisonbeginn (1. März 2024) für den Damenpokal registrieren lassen und ihre Ergebnisse jeweils innerhalb von zwei Wochen nach dem Rennen, an welchem sie teilgenommen haben, der Geschäftsstelle zur Auswertung vorlegen.

Das entsprechende Anmeldeformular wird noch diesen Monat veröffentlicht und sämtlichen Lizenzinhaberinnen zur Verfügung gestellt. Die Top 3 werden am Ende des Jahres prämiert.

Sarah Lattion Lisiane Zbinden Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...sowie Co-Pilotinnen wie Sarah Lattion (2. v.l.) oder Lisiane Zbinden (2. v.r.) teilnehmen © F1 Academy/Eichenberger

Permalink

27.12.2023 Die Schweizer bei der Rallye Dakar
Boulanger Edourd Audi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der mit Schweizer Lizenz fahrende Edouard Boulanger navigiert den 14-fachen Dakar-Sieger Stéphane Peterhansel in einem der drei Audis © Audi

Die Rallye Dakar ist eine der härtesten Rallyes der Welt. Drei Schweizer Piloten sind diesmal mit am Start. Dazu ein Schweizer Navigator, der weiss, wie man die Wüstenschlacht gewinnt.

Die Rallye Dakar zählt unumstritten zu den grössten Abenteuern im Motorsport. 2024 findet bereits die 45. Ausgabe statt. Zum fünften Mal ist Saudi-Arabien der Austragungsort. Ihren Ursprung hat die «Dakar» in Afrika. Von 1979 bis 2007 wurde die Wüstenrallye auf der «Originalstrecke» von Paris nach Dakar (später u.a. auch von Lissabon nach Dakar) abgehalten. 2008 musste das weltweit grösste Offroad-Event wegen Terrorwarnungen kurzfristig abgesagt werden. Von 2009 bis 2019 wurde die «Dakar» in Südamerika ausgetragen.

Auch die diesjährige Ausgabe hat es in sich. 7900 Kilometer stehen auf dem Programm. 4800 davon werden gewertet. Als besondere Herausforderung gibt es eine 48-Stunden-Marathonetappe über 600 Kilometer. Der Startschuss erfolgt am 5. Januar. Die letzte Etappe geht zwei Wochen später am 19. Januar über die Bühne – mit dem Zielort Yanbu am Roten Meer.

Am Start sind auch drei Schweizer Fahrer. Allen voran Alexandre Pesci aus St-Sulpice (VD). Der Besitzer der Uhrenmarke Rebellion ist der erfahrenste Schweizer in der saudischen Wüste. 2020 wurde er 43, 2022 belegte er Rang 53. Pesci startet mit Co-Pilot Stephan Kühni auf einem Toyota Hilux mit der #251 in der Klasse T1.

Auch Jérôme de Sadeleer ist wieder dabei. Der gebürtige Gstaader debütierte 2022. Wegen eines Rennunfalls musste er 2023 pausieren. De Sadeleer fährt in der Kategorie der wendigen, doppelsitzigen Wüstenbuggys (SSV) einen Can-Am Maverick XRS Turbo mit der #420.

Der dritte Teilnehmer kommt ebenfalls aus der Westschweiz und feiert seine Premiere: Cédric Goumaz, 40 Jahre alt, aus Choulex. Der Landwirt aus dem Kanton Genf fährt einen MD Optimus Buggy mit der #266 in der Klasse T1.

Dass die Dakar nach wie vor einen besonderen Stellenwert geniesst, zeigt ein Blick auf die Startliste. Alles, was Rang und Namen hat, ist in Saudi-Arabien dabei: Nasser Al-Attiyah, Sébastien Loeb, Carlos Sainz sr., Stéphane Peterhansel usw. Letzterer wird im Übrigen wieder von Edouard Boulanger navigiert. Der in Les Paccots wohnhafte Beifahrer mit französischen Wurzeln tritt mit einer Schweizer Lizenz an und hat 2021 die Dakar an der Seite von Peterhansel gewonnen.

Pesci Kuhni Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alexandre Pesci/Stephan Kühni starten auf einem Toyota Hilux © Rebellion

Permalink

20.12.2023 Geschäftsstelle: Öffnungszeiten Festtage
Weihnachten Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen sein. Sie können uns wie folgt vor und nach den Festtagen erreichen:

Freitag, 22.12.2023, bis 15.00 Uhr offen
Montag, 25.12.2023 bis und mit Dienstag, 02.01.2024 geschlossen
Mittwoch, 03.01.2024 ab 09.00 Uhr offen

Danach stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten gerne wieder zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2024!

Auto Sport Schweiz

Permalink

18.12.2023 Meisterfeier 2023: Ehre, wem Ehre gebührt
Diner des Champions 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Meisterfeier 2023 fand traditionell im Hotel Bellevue statt © myrally.ch

Die Schweizer Automobil-Meister und Pokalsieger wurden am Freitagabend im Rahmen des «Dîner des Champions» von Auto Sport Schweiz ausgezeichnet. Parallel wurde auch der Auto Sport Schweiz Award verliehen (an Louis Delétraz) und der Gewinner des Young Drivers Projekt 2023 (Kilian Boss) bekanntgegeben.

Feiern und gefeiert werden – so oder ähnlich kann man das traditionelle «Dîner des Champions» umschreiben. Rund 140 geladene Gäste nahmen an der diesjährigen Meisterfeier vom Verband Auto Sport Schweiz im Hotel Bellevue in Bern teil. In neun Kategorien wurden die Champions respektive Pokalsieger der diesjährigen Automobil-Meisterschaften ausgezeichnet. Für die Moderation war (wie schon im Vorjahr) Werner Augsburger, ehemaliger «Chef de Mission» bei Swiss Olympic, zuständig. Neben eingespielten Videos von Bernhard Braegger, dem Verantwortlichen der «Freunde des Schweizer Motorsports», sorgte das Duo «Inmotion» mit Ivo Studer und Jan Schmutz für Unterhaltung. Die zweifachen Welt- und dreifachen Europameister im Yo-Yo stehen seit 20 Jahren auf der Bühne und sind der Beweis, dass Yo-Yo-Spielen viel mehr ist als nur ein Auf und Ab…

Die beiden ersten Fahrer, die am Freitagabend auf die Bühne durften, waren Stephan Burri und Thomas Zürcher. VW-Scirocco-Pilot Burri wurde für seinen überlegenen Gesamtsieg im Berg-Pokal, wo die Preise von Reifenhersteller Yokohama spendiert wurden, ausgezeichnet. Renault-Classic-Cup-Gewinner Zürcher belegte in dieser Disziplin Rang 3. Der Zweitplatzierte Sébastien Coquoz (Opel Kadett) war leider nicht anwesend. Kaum hatte Burri seinen Sitzplatz wieder eingenommen, durfte er erneut auf die Bühne. Diesmal im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Dort sicherte sich der gebürtige Berner, der im Thurgau eine Garage betreibt, Rang 2 – hinter dem diesjährigen Meister Martin Oliver Bürki auf seinem BMW-Eigenbau. Den Pokal für Rang 3 in der diesjährigen Slalom-SM nahm Formel-3-Pilot Philip Egli entgegen.

Burri Buerki Egli 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Top 3 der Slalom-SM: Stephan Burri (2.), Martin Oliver Bürki (1.) und Philip Egli (3.), v.l.n.r. © Eichenberger

Die meisten Auszeichnungen wurden im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft verliehen. Der Coupe Suisse des Rallyes Historiques (VHC) ging in diesem Jahr an Pascal Perroud und Quentin Marchand. Das BMW-Duo setzte sich mit vier Siegen erfolgreich gegen das Ehepaar Eddy und Marion Tapparel (Porsche 911) durch. Platz 3 sicherten sich die Valais-Sieger Florian Gonon/Michel Horgnies (Ford Escort). Im Gleichmässigkeits-Wettbewerb, dem Coupe Suisse des Rallyes Historiques de Régularité, nahmen Laurent und Florence Pernet, ebenfalls ein BMW-Duo, den Preis für Platz 1 entgegen. Rang 2 ging an Yann Dupertuis/Yanis Durussel (VW Golf). Das MG-Gespann René Winz/Johann Rieben wurde Dritter.

Im Schweizer Rallye-Pokal fiel die Entscheidung beim Finale im Wallis zugunsten von Claude Aebi und seinem Sohn Justin Vuffray (Renault Clio). Über den zweiten Platz freute sich Routinier und Allrounder Alphonse Kilchenmann (mit Co-Pilot Benedikt Kargl) auf Suzuki Swift. Rang 3 in dieser Kategorie ging an Olivier Ramel und sein französischer Beifahrer Florian Barrachin (Renault Clio). In der Schweizer-Meisterschaft Rallye Junior setzten sich Jérémy Michellod/Grégory Maître (Citroën C2) erfolgreich durch. Auf den Ehrenplätzen landeten Quentin und Gabriel Claire (Peugeot 106) sowie Damien Lovey/Fabien Gabioud (Peugeot 208).

Hirschi Althaus 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Rallye-Podium (ohne den Gesamtzweiten Jonathan Michellod): Jonathan Hirschi mit Co-Pilotin Sarah Lattion (1.) sowie Sacha Althaus (ganz rechts) mit Beifahrerin Lisiane Zbinden (3.) © Eichenberger

Die grösste Zinnkanne in der Schweizer Rallye-Meisterschaft ging auch 2023 ins Neuenburgische – an Jonathan Hirschi und seine Lebenspartnerin Sarah Lattion. Hirschi hat in diesem Jahr an fünf von sechs Rallyes teilgenommen (zwei davon mit Beifahrer Michaël Volluz) und diese – auf drei verschiedenen Autos und für drei verschiedene Teams – allesamt gewonnen. Wie schon im Vorjahr belegten Jonathan Michellod/Sébastien Fellay Rang 2 hinter Hirschi/Lattion. Den Preis für Platz 2 konnten die beiden leider nicht selber in Empfang nehmen. Bruder Jérémy Michellod, der die Junior-Trophäe bekam, wird die Pokale (familienintern) überreichen. Über Rang 3 freute sich mit Sacha Althaus/Lisiane Zbinden ein weiteres Skoda-Fabia-Gespann.

In der Schweizer Berg-Meisterschaft stand dasselbe Trio wie 2022 respektive 2019 auf dem Podium – allerdings in anderer Reihenfolge. Diesmal war es LobArt-Fahrer Marcel Steiner, der die Trophäe für Platz 1 bei den Rennwagen aus den Händen von NSK-Präsident Andreas Michel entgegennehmen durfte. Für den Berner war es bereits der sechste Titel am Berg. Platz 2 ging an Formel-3000-Pilot Eric Berguerand, der bei den letzten beiden Meisterehrungen noch ganz oben stand. Dritter wurde (zum dritten Mal in Serie) Robin Faustini (Osella FA30). Bei den Tourenwagen triumphierte erstmals Bruno Sawatzki. Der Porsche-Fahrer, der 2022 noch Rang 3 belegte, setzte sich in der abgelaufenen Saison erfolgreich gegen Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo8) und Slalom-Champion Martin Oliver Bürki (BMW E33) durch.

Berguerand Steiner Faustini 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Top 3 der Berg-Meister (Rennwagen): Eric Berguerand (2.), Marcel Steiner (1.) und Robin Faustini (3.), v.l.n.r. © Eichenberger

Neben den zahlreichen Trophäen für die Schweizer Meister und Pokalsieger gab es noch weitere Auszeichnungen. LMP2-Pilot Louis Delétraz wurde für seinen sportlichen Leistungen 2023 mit dem Auto Sport Schweiz Award 2023 ausgezeichnet. Der Genfer gewann in diesem Jahr die Endurance Trophy im Rahmen der WEC (Langstrecken-WM), mit anderen Worten den LMP2-WM-Titel. Ausserdem war er Zweiter bei den prestigeträchtigen 24h von Daytona. Und ebenfalls Klassenzweiter beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans – hinter Fabio Scherer, der beim «Dîner des Champions» auch anwesend war und sich beim Showakt von «Inmotion» grosszügigerweise als «Freiwilliger» meldete…

Ausgezeichnet wurde im Rahmen der offiziellen Meisterfeier auch der «Young Driver» des Jahres. Dieser Titel ging 2023 (nach achtjähriger Pause) an den Berner Kart-Piloten Kilian Boss. Dieser freute sich nicht nur über den Gewinn des Young Drivers Projekt 2023 und das damit verbundene Preisgeld von 30'000 Franken, der 17-jährige Boss war nahezu sprachlos, eine Motorsportgrösse wie Peter Sauber persönlich getroffen zu haben. «Ich hätte nie gedacht, dass ich hier Herrn Sauber einmal die Hand schütteln darf. Ich bin überwältigt und kann noch gar nicht richtig begreifen, dass ich das Young Drivers Projekt 2023 gewonnen habe.» Über Platz 2 freute sich Kai Perner. Dritter wurde Timéo Ruppen. Neben dem Pokal gab es für die Top 3 auch je einen Gutschein von Uhrenhersteller Edox.

Auch sämtliche Top 3 in den Schweizer Meisterschaften wurden zusätzlich beschenkt. Jedem Schweizer Meister respektive jeder Schweizer Meisterin wurde ein Jahresabo von Update Fitness offeriert. Sämtlichen Sachpreis-Sponsoren sei an dieser Stelle von Auto Sport Schweiz ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.

Schnellmann Sawatzki Buerki 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Top 3 der Berg-Meister (Tourenwagen): Roger Schnellmann (2.), Bruno Sawatzki (1.) und Martin Oliver Bürki (3.), v.l.n.r. © Eichenberger

Die Top 3 aller Kategorien:

Schweizer Berg-Pokal

1. Stephan Burri, IS/VW Scirocco
2. Sébastien Coquoz, E1/Opel Kadett
3. Thomas Zürcher, RCC/Renault Clio

Schweizer Slalom-Meisterschaft
1. Martin Oliver Bürki, E1/BMW E33
2. Stephan Burri, IS/VW Scirocco
3. Philip Egli, E2-SS/ Dallara F393

Coupe Suisse des Rallyes Historiques VHC
1. Pascal Perroud/Quentin Marchand, J2/BMW M3
2. Eddy Tapparel/Marion Tapparel, I/Porsche 911 SC
3. Florian Gonon/Michel Horgnies, H1/Ford Escort

Coupe Suisse des Rallyes Historiques Régularité VHRS
1. Laurent Pernet/Florence Pernet, BMW 325ix
2. Yann Dupertuis/Yanis Durussel, VW Golf GTI
3. René Winz/Johann Rieben, MG B GT

Schweizer Rallye-Pokal
1. Claude Aebi/Justin Vuffray, ISN/Renault Clio
2. Alphonse Kilchenmann/Benedikt Kargl, ISA/Suzuki Swift
3. Olivier Ramel/Florian Barrachin (F), ISN/Renault Clio

Schweizer Meisterschaft Rallye Junior
1. Jérémy Michellod/Grégory Maître, R2/Citroën C2
2. Quentin Claire/Gabriel Claire, ISA/Peugeot 106
3. Damien Lovey/Fabien Gabioud, R2/Peugeot 208

Schweizer Rallye-Meisterschaft
1. Jonathan Hirschi/Michaël Volluz, Rally2/Skoda Fabia
2. Jonathan Michellod/Stéphane Fellay, Rally2/Skoda Fabia
3. Sacha Althaus/Lisiane Zbinden, Rally2/Skoda Fabia

Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen
1. Bruno Sawatzki, IS/Porsche 911 Cup
2. Roger Schnellmann, E1/Mitsubishi Lancer
3. Martin Oliver Bürki, E1/BMW E33

Schweizer Bergmeisterschaft der Rennsportwagen
1. Marcel Steiner, E2-SC/LobArt LA01
2. Eric Berguerand, E2-SS/Lola FA99
3. Robin Faustini, E2-SS/Osella FA30

Weitere Bilder finden Sie auf:
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/

https://motorsport.ch/de/autos...

Sauber Deletraz 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Peter Sauber mit Award-Gewinner Louis Delétraz © Eichenberger

Permalink

16.12.2023 Auto Sport Schweiz Award 2023 geht an Louis Delétraz
Louis Deletraz Bern 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz: ASS-Award-Gewinner 2023 © Eichenberger

Louis Delétraz hat den begehrten Auto Sport Schweiz Award für seine motorsportlichen Leistungen 2023 erhalten. Der Preis wurde dem 26-jährigen Genfer beim «Dîner des Champions», der offiziellen Meisterfeier, überreicht.

Der Verband Auto Sport Schweiz (ASS) und ihre Nationale Sportkommission (NSK) würdigen mit dem Auto Sport Schweiz Award jedes Jahr besondere Verdienste um den Schweizer Motorsport. 2023 geht der Preis nach Genf – an Louis Delétraz. Der 26-Jährige hat sich nach zwei Titeln in der European Le Mans Series (2021 und 2022) in dieser Saison die Endurance Trophy im Rahmen der Langstrecken-WM, also den inoffiziellen LMP2-WM-Titel, gesichert. Beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von Daytona belegte Delétraz darüberhinaus den zweiten Platz in der Prototypenklasse.

«Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel», sagte Delétraz bei der Preisverleihung in Bern. «Es ist der wichtigste Preis, den es im Schweizer Motorsport gibt. Dass ich in einer Liste mit so berühmten und erfolgreichen Fahrern wie Sébastien Buemi, Marcel Fässler oder Fabio Leimer auftauche, ist eine grosse Ehre für mich. Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei allen Leuten bedanken, die diesen Titel möglich gemacht haben und mich seit vielen Jahren unterstützen.»

Delétraz hat mit seinen Teamkollegen Robert Kubica und Rui Andrade drei von sieben Rennen gewonnen. Abgesehen vom Auftaktrennen in Sebring, da wurden Delétraz & Co. Vierte, ist das WRT-Trio bei allen Läufen auf dem Podium gestanden. Bei den legendären 24 Stunden von Le Mans belegte Delétraz den zweiten Klassenrang hinter Sieger Fabio Scherer.

Delétraz’ Karriere hat 2008 – wie könnte es anders sein – im Kart begonnen. Schon in seinem zweiten Jahr sicherte er sich in der VEGA Trofeo den Titel bei den Super Minis. 2011 gewann er (ebenfalls in der VEGA) die Junioren-Kategorie. 2012 wechselte der damals 15-jährige Delétraz in den Automobilrennsport. Seine Premierensaison absolvierte Louis im Formel BMW Talent Cup. 2013 bis 2015 war er in der Formel Renault 2.0 erfolgreich. 2015 sicherte er sich den Titel im Northern European Cup. Im noch besser besetzten Eurocup wurde er Gesamtzweiter. Noch im selben Jahr wechselte der Genfer in die Formel Renault 3.5. 2016 verpasste er den Titel haarscharf. Mit zwei Siegen und insgesamt neun Podestplätzen zählte der damals für die Renault Academy fahrende Westschweizer zu den aussichtsreichsten Kandidaten im Nachwuchsrennsport. Ende 2016 debütierte er – 19-jährig – in der Formel 2. Dort kam die Karriere aber nie so richtig in Fahrt. Delétraz blieb in 92 Rennen sieglos. Ein achter Gesamtrang war das höchste der Gefühle. Rückblickend sagt er: «Ich war zu keinem Zeitpunkt im richtigen Team.»

Obwohl die Ergebnisse nicht dem entsprachen, was Louis sich vorstellte, verpflichtete ihn HaasF1 als Testfahrer. Von 2018 bis 2020 verbrachte er drei Jahre im Team von Gene Haas. Zum Stammfahrer schaffte er es nicht. Auch nicht, als das Team einen Ersatz für Romain Grosjean brauchte, als dieser in Bahrain 2020 seinen Feuerunfall hatte. Statt Delétraz sass Pietro Fittipaldi bei den letzten beiden Rennen der Saison im Cockpit. «Es waren nicht allein die Finanzen ausschlaggebend», sagt Delétraz. «Es war auch viel Politik im Spiel. Und dass ich in der Formel 2 keine Rennen gewonnen hatte, half sicher auch nicht.»

Die Nicht-Berücksichtigung bei HaasF1 führte dazu, dass die Formelsport-Karriere des heute 26-Jährigen in einer Sackgasse steckte. Ein fünftes Jahr in der Formel 2 wäre reine Geldverschwendung gewesen. Delétraz musste sich nach einem neuen Betätigungsfeld umschauen – und wechselte zu den Sportwagen. Dort sicherte er sich 2021 an der Seite von Robert Kubica und Ye Yifei auf Anhieb den LMP2-Titel in der European Le Mans Series mit drei Siegen in sechs Rennen. Dem verpassten Triumph bei den legendären 24 Stunden von Le Mans weint Delétraz noch heute nach. An der Box musste er mitansehen, wie Teamkollege Yifei in der letzten Runde wegen eines Kurzschlusses stehenblieb.

Auch ohne Le-Mans-Klassensieg machte Delétraz 2022 dort weiter, wo er 2021 aufgehört hatte: auf dem obersten Treppchen der ELMS. Diesmal sicherte er sich den Titel gemeinsam mit Ferdinand Habsburg. Parallel bestritt Delétraz die LMP2-Meisterschaft in den USA (IMSA) und verhalf Stallgefährte John Farano und seinem Team zum Titelgewinn. In diesem Jahr absolvierte Delétraz wie bereits erwähnt die LMP2-WM im Rahmen der WEC. Dass er diese mit drei Siegen aus sieben Rennen ebenfalls auf Anhieb gewann und obendrauf Gesamtzweiter bei den 24h von Daytona wurde, zeigt, aus welchem Holz der einstige VEGA-Pilot geschnitzt ist.

Die Award-Gewinner im Überblick
2007 Sébastien Buemi und Ulrich Giezendanner
2008 A1 Team Switzerland
2009 Fabio Leimer
2010 Peter Sauber
2011 Marcel Fässler
2012 (keine Vergabe)
2013 Fabio Leimer
2014 Sébastien Buemi
2015 Stefano Comini
2016 Neel Jani
2017 Paul Gutjahr und Daniel Fausel
2018 Mario Illien
2019 Sébastien Buemi
2020 Fredy Lienhard
2021 (keine Vergabe)
2022 (keine Vergabe)
2023 Louis Delétraz

Louis Deletraz Bahrain 2023 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
LMP2-Weltmeister: Louis Delétraz beim WEC-Finale in Bahrain

Permalink

15.12.2023 Samir Ben fährt 2024 im Michelin Le Mans Cup
Samir Ben 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Samir Ben wechselt 2024 in den Michelin Le Mans Cup...

Der 20-jährige Rennfahrer aus Worb (BE), Samir Ben, schafft den Sprung in den «Michelin Le Mans Cup» und wird zusammen mit dem Bronze Fahrer Pieder Decurtins und dessen Schweizer Team Haegeli T2 Racing an den Start gehen.

Hartes Training, unermüdliche Sponsorensuche, und ein beeindruckendes Lehrjahr 2023 im LMP3-Rennauto öffnen dem jungen Berner Samir Ben die Türen zum Michelin Le Mans Cup. Zwei erfolgreiche Rennen im Rahmen der Ultimate Cup Series sowie zwei beeindruckende Rennen im Michelin Le Mans Cup, mit dem renommierten Team GRAFF aus Paris, verhalfen Samir, seine Förderer zu überzeugen, um im sehr stark besetzten Fahrerfeld vom MLMC starten zu können. Ben wird seine Premierensaison im Team Haegeli T2 Racing von Pieder Decurtins und Carlo Haegeli absolvieren.

«In einem Schweizer Team, am MLMC, mit einem Schweizer Bronze-Fahrer fahren zu können, also ein reines Schweizer Team zu haben, hat mich sofort gereizt», sagt Samir Ben. «Wir werden alles tun und sind sehr zuversichtlich, ganz vorne mitmischen zu können und werden so, das Schweizer Kreuz in ganz Europa, mit Stolz vertreten.»

Samir Ben ist zehn Jahre erfolgreich Kart beim Team Swiss Hutless gefahren. Er wurde zwei Mal zum besten Nachwuchsfahrer der Schweiz gekrönt. Anschliessend ist er mit dem Team Jenzer Motorsport in der italienischen Formel 4 gefahren, wo er im ersten Jahr zwölf Meisterschaftspunkt holte, was in der italienischen F4-Meisterschaft zuvor kein Schweizer Pilot geschafft hat. Im darauffolgenden Jahr startete er mit seinem F4, an der ADAC-Meisterschaft. 2022 musste er aus budgetären Gründen pausieren, ehe er dann wie eingangs erwähnt dieses Jahr in der LMP3 diverse Erfolge feiern konnte.

T2 Haegeli Racing Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...und fährt dort einen Duqueine-LMP3 von T2 Haegeli Racing © MLMC

Permalink

14.12.2023 Champions Week, Teil 5: Marcel Steiner
Marcel Steiner Meister 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner: Schweizer Berg-Meister 2023 bei den Rennsportwagen

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche ist Marcel Steiner an der Reihe, Schweizer Berg-Meister 2023 bei den Rennwagen.

2018 war Marcel Steiner zum letzten Mal Schweizer Berg-Meister. 2019 musste er Eric Berguerand das Feld überlassen. 2020 und 2021 hiess der ungeliebte Sieger «Corona». 2022 war die Reihe erneut an Berguerand. Dass es 2023 endlich wieder klappte, freute den 48-Jährigen sehr. Die Durststrecke ist beendet. Das Projekt «Turbomotor» hat – etwas länger als erwartet – doch noch den erhofften Erfolg gebracht.

Mit seinem sechsten Triumph beim Heimrennen am Gurnigel machte Steiner den sechsten SM-Titel klar. Steiner verwertete an seinem Hausberg gleich den ersten Matchball. Im ersten Lauf fuhr er einen neuen Streckenrekord. Und auch im zweiten war er schneller als «Bergus». Weil dieser dann wegen Motorproblemen auf den dritten Heat verzichtete, stand Steiner vorzeitig als Champion fest. Was einfach klingt, war in der Tat aber eine ziemliche Herkulesaufgabe. «Eric hat mich richtig herausgefordert. Und ich ihn hoffentlich auch», sagt Steiner. «Einmal war er schneller, dann wieder ich. Für mich und mein Team ist der Titel eine Genugtuung. Wir haben lange gebraucht, um mit dem LobArt-Honda/Helftec dorthin zu gelangen, wo wir heute stehen.»

Zu Beginn der Saison hatte Steiner keinen exakten Plan, wo er und sein Team stehen. Zumindest hatte er das vor dem ersten Rennen zur Schweizer Meisterschaft so zu Protokoll gegeben. Mit dem Entscheid, auf synthetisch hergestellten Treibstoff zu setzen, kam eine weitere Unbekannte dazu. «Wir hatten keine Erfahrungswerte mit Synfuel. Wir konnten erst nach ein paar Rennläufen wissen, ob es ein Nachteil ist oder nicht.» Wie sich herausstellte, war es keiner. Steiner pulverisierte schon im ersten Lauf am Hemberg den Streckenrekord. «Mir war gar nicht bewusst, warum die Leute klatschten. Ja, ich hatte kein schlechtes Gefühl. Aber dass es ein neuer Streckenrekord war, das hatte ich nicht erwartet.»

Mit dem Sieg in Hemberg in der Tasche ging es nach La Roche. Dort überkam einen das Gefühl, der gelungene Auftakt könnte auch eine Eintagesfliege gewesen sein. Denn Berguerand schlug zurück – und distanzierte seinen langjährigen Konkurrenten. Steiner verlor in der Addition der beiden schnellsten Läufe fast drei Sekunden. Und auch in Massongex und Anzère lag er im Hintertreffen. Vor der Sommerpause meinte er gegenüber ASS: «Wenn Eric so weitermacht, wird das auch dieses Jahr nichts mit meinem sechsten Titel. Er muss mal Zweiter oder besser noch Dritter werden.»

Den Gefallen, Dritter in einem Rennen zu werden, machte Berguerand dem Routinier aus Oberdiessbach nicht. Musste er auch nicht. Weil Berguerand bekanntlich auf das Rennen in Les Rangiers verzichtet, lag Steiner vor Oberhallau wieder in Führung. Und diese gab er nicht mehr ab. Berguerand verschlief nach eigenen Angaben den ersten Lauf im Schaffhausischen. Und weil es im zweiten komplett nass war, nutzte es ihm nichts, dass er Steiner 3,5 Sekunden abhängte. Im dritten Durchgang rückte Steiner die Hackordnung wieder zurecht: 0,6 Sekunden Vorsprung –Meisterschaftsführung ausgebaut, Mission erfüllt.

Danach ging’s zum Gurnigel. Der Rest ist Geschichte. Denn auch ohne neuen Streckenrekord vor der eigenen Haustüre wäre Steiner Meister geworden. Was den Ausschlag gab, konnte auch Steiner nicht genau erklären. Harte Arbeit, Disziplin und ein Quäntchen Glück gehörten sicher dazu. Und übers Jahr gesehen war Steiner konstanter. Vor Hemberg fuhr er im österreichischen Rechberg. Und war deshalb – im Vergleich zu Berguerand, dessen Saison erst in Hemberg anfing – schon auf Betriebstemperatur, als es im Toggenburg losging. Gleiches gilt für die «Sommerpause». Während Berguerand von Anzère bis Oberhallau pausierte, blieb Steiner zuerst in Osnabrück und danach in Les Rangiers «im Flow» und sammelte dort nicht nur Erfahrung, sondern mit zwei Siegen auch viel Selbstvertrauen.

In Sachen Titeln steht es zwischen Steiner und Berguerand nun 6:7 (aus Sicht von Steiner). Ob er 2024 den Ausgleich erzielt? «Es ist noch etwas früh, um darauf eine Antwort zu geben», meint Steiner mit einem Augenzwinkern. «Aber die Saison 2023 hat gezeigt, dass es möglich ist.»

Permalink

13.12.2023 Nachruf Christoph Mattmüller
Christioph Mattmueller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christoph Mattmüller, 1959–2023

Am selben Tag wie Andy Feigenwinter, am Donnerstag, 7. Dezember, ist auch der ehemalige Berner Interswiss-Meister Christoph Mattmüller im Alter von 64 Jahren verstorben. Laut seiner Ehefrau Verena hatte Christoph im April dieses Jahres die Diagnose «Krebs» erhalten. «Es war typisch für ihn», so Verena Mattmüller, «er wollte es niemandem sagen.»

«Chrigu» war Automechaniker aus Leidenschaft. 1985 gründete er seine Firma in Ittigen (BE). 1998 konnte er die Räumlichkeiten einer stillgelegten Schreinerei in Bolligen erwerben und baute diese zu einer modernen Werkstatt um. Die Garage Mattmüller ist aber nicht bloss eine normale Garage für alle Automarken, sie hat sich auf Motorentuning für Wettbewerbsmotoren und Youngtimer spezialisiert. Dass Inhaber Christoph ab 1987 selber Rennen fuhr (angefangen hat er in der Formel Ford), versteht sich deshalb von alleine.

Einen seiner grössten Erfolge feierte Mattmüller gleich zu Beginn seiner Karriere – mit dem Sieg in der Interswiss Trophy 1990 auf einem 190 PS starken VW Scirocco. Dank seiner Konstanz (nur ein technisch bedingter Ausfall) gewann er mit bescheidenem Aufwand den Titel in seiner ersten vollen Saison. Im Jahrbuch «Rennsport Schweiz» von 1990 liess er sich wie folgt zitieren: «Die Saison hat mich mit allen Ersatzteilen und Spesen vielleicht 15'000 Franken gekostet. Als Reifen verwendete ich gebrauchte Slicks, die mir Yokohama-Vertreter Tschuck von Seitenwagenfahrern verkaufte.»

2018 stand Mattmüller noch einmal auf dem Podium der IS Trophy. Diesmal wurde er Zweiter – nur vier Punkte hinter Rolf Burri, dafür knapp vor Frédéric Neff. Überhaupt war 2018 ein erfolgreiches Jahr für den Tuner aus Bolligen. Im Berg-Pokal sicherte er sich mit vier Siegen und drei zweiten Plätzen den dritten Schlussrang. Seinen letzten Klassensieg errang er beim diesjährigen Bergrennen von Ayent nach Anzère. Auch in La Roche wollte er starten, war aber zu spät und konnte aufgrund der limitierten Startplätze nicht am Rennen teilnehmen. Sein letztes Bergrennen bestritt er in Les Rangiers. Nach klarer Klassenbestzeit im ersten Durchgang musste Mattmüller seinen 1,6-Liter-Scirocco im zweiten Lauf mit einem Motorschaden abstellen.

Sein Schwiegersohn, Slalom-Meister Martin Oliver Bürki, der in der Garage seines Schwiegervaters arbeitet und den Betrieb im Sinne von Christoph ab sofort weiterführt, bringt es auf den Punkt: «In Les Rangiers hat das Herz des Scirocco aufgehört zu schlagen. Nun hat leider auch seines aufgehört.»

Christoph Mattmüller hinterlässt seine Ehegattin Verena sowie Tochter Tina. Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Mattmüllers Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Auf Wunsch des Verstorbenen findet die Abdankung im engsten Familienkreis statt.

Permalink

12.12.2023 Schweizer Meisterschaft Rallye Junior: Das ist 2024 neu
Jeremy Michellod Chablais 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Junior-Titel 2023 ging an Jérémy Michellod/Grégory Maître © Eichenberger

Seit 2012 wird im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft auch ein Junioren-Championat ausgetragen. Für die Saison 2024 erfährt dieses ein paar Anpassungen. Wir haben diese für Sie zusammengefasst.

Über die neue Junioren-Meisterschaft Berg/Slalom für 2024 haben wir vergangene Woche bereits ausführlich informiert (siehe Link). Auch in der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior gibt es für die kommende Saison ein paar Anpassungen.

Die Organisation und Promotion der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior lag bisher in den Händen der BZ Consult GmbH von Brice Zuffrey. Ab 2024 fällt diese Vor-Ort-Betreuung weg. Alle Fahrer, die im Besitze einer NAT- oder INTLizenz von Auto Sport Schweiz sind und sich mittels offiziellem Einschreibeformular angemeldet haben, werden automatisch für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior berücksichtigt. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmenden nicht älter als 25 Jahre sein dürfen (Jahr in dem Sie das 25. Altersjahr erreichen). Fahrer respektive Fahrerinnen, die in der Disziplin Rallye über eine Nationale und/oder Internationale Priorität verfügen, sind für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior nicht zugelassen.

Für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior werden nur die Fahrzeuge der Klassen RC3 bis RC8, sowie die Fahrzeuge der Klassen RC9 und RC10 bis 2000 cm3 zugelassen, die Letztgenannten ausschliesslich mit Zweiradantrieb.

Das Schlussklassement der Meisterschaft wird aufgrund des höchsten Punktetotals erstellt (alle Klassen zusammengefasst). Um im Schlussklassement berücksichtigt zu werden, muss ein Fahrer respektive eine Fahrerin an mindestens drei für die Meisterschaft zählenden Veranstaltungen teilgenommen haben. Die Anzahl der gewerteten Resultate beträgt das Total weniger zwei (es werden also nur die vier besten Ergebnisse gewertet).

Im Sinne der Nachwuchsförderung wird dem Sieger für das darauffolgende Jahr die Lizenz der ASS offeriert. Die Top 3 der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior werden am Ende des Jahres beim «Dîner des Champions» offiziell ausgezeichnet.

Permalink

11.12.2023 Nachruf Andy Feigenwinter
Andy Feigenwinter Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Andy Feigenwinter, 1967–2023

Völlig unerwartet ist am Abend des 7. Dezember Andy Feigenwinter an einem Herzinfarkt gestorben. Der Schweizer Tourenwagen-Meister von 2019 wurde 56 Jahre alt. Zusammen mit Sohn Raphi, Dritter der Tourenwagen-SM 2019, leitete Andy Feigenwinter in Reinach (BL) ein erfolgreiches Sanitärunternehmen mit rund 35 Angestellten.

Feigenwinter hat den Rennbazillus schon in den 70er-Jahren aufgelesen. Sein Onkel René Eugster, ein ehemaliger Renault-5-Pokal-Fahrer, hatte in Schaffhausen einen Go-Kart-Shop. Von dem wurde Klein-Andy magisch angezogen. Den Weg in den Motorsport fand Feigenwinter 1987 bei einem Besuch eines Ferrari-Raid in Modena. Vom Mythos Ferrari angezogen kaufte er einen 308er. Dem folgte schon bald ein 355 Challenge. Danach kam der «Zebra-Ferrari», wie ihn Feigenwinter nannte. Ein Auto, zu dessen Vorbesitzern der ehemalige GP-Pilot Arturo Merzario zählte. «Ich liebte diese Ferraris. Aber je moderner sie wurden, desto grösser wurde die Anzahl der Kohlefaserteile. Und das ging ins Geld», sagte Feigenwinter einst.

Um seine Motorsportambitionen zu stillen, fuhr er 2009 einen Lotus Exige und wurde damit British Sportscar Champion. Im Jahr darauf wechselte er zu den Prototypen und gewann mit Pedrazza Motorsport zwei Mal hintereinander die Sports Car Challenge. 2012 und 2013 holte er im Crosslé-Cup, eine Meisterschaft mit Autos aus den späten Sechzigerjahren, zwei Mal den Titel.

Zum Schweizer Rennsport kam Andy über seinen Sohn Raphi. Der hatte sich 2017 für die Berg-Junioren-Meisterschaft angemeldet. Und das entfachte auch bei Feigenwinter sr. das Feuer. Mit einem Lotus Exige fuhr er 2018 in der Klasse der SuperSerie. Hätte er überall die zur vollen Punktzahl nötigen Konkurrenten gehabt, wäre Feigenwinter schon 2018 Meister geworden. So schaute am Ende Platz 3 heraus. 2019 stand dem Titel bei den Tourenwagen dann nichts mehr im Weg. Bis auf das Rennen in Anzère pulverisierte er alle Rekorde mit dem grünen Lotus Exige.

Nach dem SM-Titel konzentrierte sich Feigenwinter wieder auf Rundstreckenrennen. Mit seinem Porsche 997 GT2 RSR nahm er u.a. bei der Endurance Racing Legends, eine Rennserie vom französischen Veranstalter Peter Auto, teil. Sprach er von diesen Rennen und den Autos, die er so sehr liebte, funkelten seine Augen.

Andy Feigenwinter hinterlässt seine Ehefrau Claudine sowie sein Sohn Raphi. Dass er mit ihm 2019 als Dritter auf dem Podium der Tourenwagen-SM gestanden hatte, machte Feigenwinter sr. fast noch stolzer als sein eigener Titel. Auto Sport Schweiz spricht der Familie, den Verwandten und Freunden des Verstorbenen sein aufrichtiges Beileid aus. Ein Termin für die öffentliche Abdankung steht noch nicht fest. Die Beisetzung findet im engen Familienkreis statt.

Permalink

11.12.2023 Frauenteam für «Rally Jameel» gesucht
Rally Jameel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mit solchen Autos wird die Rally Jameel absolviert © Rally Jameel

Saudi-Arabien gibt in Sachen Motorsport richtig Gas. Für die «Rally Jameel» kann sich auch ein Schweizer Team bestehend aus zwei Damen melden. Kost und Logis werden vom Organisator übernommen. Auch das Auto wird vom Veranstalter zur Verfügung gestellt.

Vom 4. bis 8. März 2024 findet in Saudi-Arabien die 3. Ausgabe der «Rally Jameel» statt. Diese führt in fünf Tagen von Ha-il (im Landesinneren) nach Jeddah (am Roten Meer). Die Rallye wird mit handelsüblichen 4WD-Fahrzeugen absolviert und steht NUR Frauen offen. Anders als bei der «Dakar» geht es bei der «Rally Jameel» nicht um Speed, sondern um die Fähigkeit, eine vorgegebene Route (mittels Navigationshilfsmitteln) zurückzulegen. Pro Tag stehen zwischen 300 und 500 Kilometer auf dem Programm. Das siegreiche Team wird anhand eines Punktesystems ermittelt.

Auto Sport Schweiz hat vom Automobilverband Saudi-Arabien eine Einladung für ein solches Zweierteam erhalten. In der Einladung inbegriffen sind:

  • zwei Flüge Economy-Klasse
  • ein DZ in einem Hotel sowie ein «möbliertes» Zelt bei den Biwaks
  • Transfer vom Flughafen ins Hotel
  • Halbpension für die Teilnehmerinnen während der gesamten Dauer der Rallye
  • ein 4WD-Fahrzeug, das vom Organisator zur Verfügung gestellt wird

Interessierte können sich bei und melden (eichenberger@motorsport.ch). Der Anmeldeschluss ist allerdings schon bald: am Freitag, 15.12. WICHTIG: eine INT-Lizenz ist Voraussetzung!

Mehr Infos erhalten Sie auf www.rallyjameel.com

Permalink

Gesellschafter

Mitglied von

Ausrüster